Menschen in Gaza-Stadt flüchten aus dem Norden. (Archivbild vom 11. Oktober 2023)

Ihre Meinung zu Berichterstattung aus Krisenregionen: "Jedes Bild hinterlässt etwas"

Zerstörte Häuser, weinende Menschen, Blut auf den Straßen: Diese Bilder bestimmen die Nachrichten. Neurowissenschaftlerin Urner erklärt im Interview, welchen Einfluss die Bilder auf uns haben - und wie der Umgang mit ihnen gelingen kann.

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146 Kommentare

Kommentare

NieWiederAfd

Um Bilder des Schreckens einordnen zu können, braucht es vor allem auch Bildung und Wissen um Zusammenhänge und Entwicklungen. Wer dieses Wissen nicht hat oder geringschätzt, ist der Suggestionskraft von Bildern stärker ausgeliefert.

Bilder haben eine zweite Bedeutung: Sie regen unser Mitgefühl an, und das ist wichtig, auch um solidarische Hilfe und Unterstützung zu initiieren bzw. zu verstärken. 

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Feo

Man braucht nicht nur Wissen und Bildung um die Bilder einzuordnen, sondern auch eine gewisse innere Distanz zu den Eindrücken, indem man sich verschiedene Interpretationen zu den Eindrücken erhält. Eine Diskussion vermeidet eine einseitige Interpretation.

NieWiederAfd

Bildung und Hintergrundwissen sind unverzichtbar, um die Gefahr von Manipulation zu minimieren, denn: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Ritchi

Um Bilder des Schreckens einzuordnen, braucht es weder Bildung noch Wissen um die Zusammenhänge. Solche Bilder können auch nicht einseitig interpretiert werden. Solche Bilder sind einfach nur schrecklich und es ist abscheulich, dass Menschen zu solchen Taten fähig sind. Solche Taten sind durch nichts gerechtfertigt. Eine solche Tat ist schrecklich, noch abscheulicher ist eine Rachetat, denn auf eine Rachetat folgt dann meist die nächste.

Adeo60

Bilder sagen in der Regel mehr als Worte. Wer die schrecklichen Bilder der Gräueltaten  in der UKR und nun auch im Gaza Streifen sieht, kann und darf zu diesen Verbrechen nicht schweigen. Besonders dreist handeln diejenigen, die den Eindruck zu erwecken suchen, dass der eine Krieg ja nicht so schlimm sei, weil es ja auch noch den anderen gäbe, die akso menschliches Leid gegeneinander aufrechnen wollen. 

harry_up

Sie haben ganz gewiss Recht. Das alles ist unfassbar brutal. 

Doch treffen Sie nicht den Kern der Sache, nämlich die Frage:

Was machen die schrecklichen Bilder auf Dauer im Kopf der Menschen, die das Ganze "nur" aus der Ferne betrachten, ohne dass sie das bewusst bemerken?

Dieser "Gewöhnungseffekt" führt nicht nur bei Erwachsenen, sondern gerade bei Kindern zu höchst unliebsamen Folgen.

Nur ist das, was Frau Urner am Ende des Artikels vorschlägt, sehr realitätsfern. 

 

Ritchi

Da haben sie vollkommen recht. Meine Antwort bezog sich jedoch auf den Beitrag von @NieWiederAfd

Feo

Bilder werden immer in den eigenen Pool an Informationen, dass dem Gehirn zur Verfügung steht integriert. Bei dieser Vorgang findet eine Anpassung an. Das menschliche Gehirn speichert eben nicht, wie ein PC Informationen. Von daher ist der Austausch über die Wahrnehmung des Bildes wichtig. Das ist natürlich eine Interpretation.

Natürlich sind die Taten, die Sie mit den jeweiligen Bildern assoziieren, schrecklich! 

NieWiederAfd

Wie kommen Sie darauf, dass das Wissen um Zusammenhänge und Entwicklungen abscheuliche Taten rechtfertigen könnte oder sollte? Interpretieren Sie doch bitte nichts in meinen Kommentar hinein. Danke.

Ritchi

Wie kommen Sie darauf, dass "das Wissen um Zusammenhänge und Entwicklungen abscheuliche Taten rechtfertigen könnte", der Inhalt meiner Antwort sein soll. Nichts desgleichen habe ich geschrieben bitte unterstellen Sie mir nicht einen solchen Unsinn.

DeHahn

Überall auf der Welt geschieht schreckliches. Dabei ist es egal, wie das gerechtfertigt wird. Denn "gute" Gründe führen ALLE ins Feld. Dabei gibt es doch den berühmten Satz: "Schlägt dich einer auf die linke Wange, so halte ihm auch die rechte hin!". In der Praxis aber "haut" man als erster zu, damit der andere einen nicht auf die Wange schlagen kann. Ich akzeptiere grundsätzlich keine Begründungen, denn wie die Gebetsperlen eines Rosenkranzes führen die die Kette der Grausamkeit immer weiter.

HB-Männchen

Habe ich das jetzt richtig verstanden? Man sollte also Menschen, insbesondere Kindern, die Realität möglichst lange vorenthalten, damit sie nicht zu belastend wird? Dann hätten ja die Verbreiter gefilteter Informationen genau das richtige Konzept. Gut überlegen, welche Fakten man wem zugänglich macht, um die Menschen vor ihren eigenen, vielleicht schädlichen Emotionen zu schützen.

Das kann nicht ernst gemeint sein. Ich habe mein Leben lang versucht, an alle verfügbren Informationen zu kommen, und das war gut so. Und ich finde es ganz im Gegenteil wichtig, dass jeder diese Möglichkeit hat, und es keine vorgeschalteten Instanzen gibt, die entscheiden, welches Wissen gut für uns ist und welches nicht.

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Parsec

Ich denke, Sie ordnen die Aussagen in dem Bericht falsch ein.

Ausserdem verkehren Sie die Massage der Neurowissenschaftlerin ins Negative: nicht das Vorenthalten von Informationen ist der Hintergedanke, sondern das richtige Maß an Informationsmenge zuzulassen, um einer Informationsüberflutung vorzubeugen.

Und das bedeutet genau nicht, von aussen einen Informationsfilter aufzusetzen, sondern verantwortungsbewusst sich selber gegenüber mit Informationen umzugehen. Das funktioniert bei KIndern gar nicht - siehe Beispiel Smartphone - und die meisten Erwachsenen dürften das nicht gelernt haben, wobei die "Vor-Smartohone-Generation" unter ihnen das Problem eher nicht haben dürften.

"Ich habe mein Leben lang versucht, an alle verfügbren Informationen zu kommen"

Hier unterstelle ich mal, dass Ihre "Wissensgier" nichts zu zu tun hat mit der heutigen Informationsflut.

Übrigens sollte man Kindern sehr wohl Informationen nicht (!) uneingeschränkt zugänglich machen. 

 

Oberlehrer

Ach, bei Kindern finde ich die vorgeschaltete Instanz Eltern oder Erzieher schon sinnvoll.

Oder finden Sie es richtig, Kindern YouTube Videos von IS Hinrichtungen oder Hamas Massenmorden zu zeigen?

Für Erwachsene empfiehlt die Wissenschaftlerin selbstgestaltete Pausen und keine vorgeschaltete Instanz.

Einfach nochmal den Artikel lesen.

leiderUnkreativ

Ich antworte Ihnen mal als Kind der 2000er, welches in dieser Zeit mit 12 Jahren bereits ein Enthauptungsvideo gesehen hat: Das muss nicht sein. Leider haben sich die Internetseiten damals erst langsam "aufgebaut" und solche Videos konnte man problemlos verteilen. Man klickt auf einen Link und weiß nicht, was da jetzt passiert. Wirkliche Filter oder Warnungen gab es nicht. Nun Mitte/Ende 20, nachdem natürlich auch solche Kriegsbilder auch durch Social Media gehen, kann ich Ihnen sagen, dass ich bei Bildern wie im Bericht der TS rein gar nichts empfinde. Ich kann die Bilder durchaus einordnen und verstehe auch, was dort passiert. Aber so traurig es klingen mag, auf emotionaler Basis tut sich da genau 0. Das kann von Ihnen doch wohl nicht gewollt sein? Es muss nicht bei jedem Kind so sein, bei mir war es jedoch so und ich glaube nicht, dass Kinder mit Gewalt aufwachsen sollten. Gut so, dass es Einschränkungen gibt.

Kokolores2017

Sie und wir alle sind doch einem ganz anderen Informations-Dauerregen ausgesetzt, als das vor der Zeit der 24/7-Sendezeiten, des Internets und des Smartphones war. Und dieser Dauerregen ist von allergrößter Beliebigkeit. Wir entkommen dem doch kaum noch. Und sollten wir z. B. Katastrophenbilder allmählich in eine hintere Schublade des Gehirns verdrängen, werden sie uns doch in all diesen Medien per Wiederholung der Wiederholung wieder aufgedrängt (auch wenn wir das gar nicht erwarten).

D. h. Den Medienfluss abzuschalten, ist die einzige Möglichkeit, selbst einmal abzuschalten und zur Besinnung zu kommen. Und nur dann können wir die Informationen, die wir suchen und auf die wir selbst Wert legen, auch wirklich angemessen verarbeiten.

Autograf

Dies trägt auch zur Schwäche einer freiheitlichen Demokratie bei: Hier sind Bilder weitgehend verfügbar und die freie Presse ist natürlich versucht, die emotional aufwühlendsten Bilder zu verwenden. Diktaturen hingegen erlauben nur schöngefärbte Hochglanzbildchen jubelnder und glücklicher Menschen. Dies bewirkt, dass einfacher gestrickte Menschen sogar menschenverachtende Regime wie das von Pol Pot loben, während sie die mit brutalen Bildern von verfolgten Minderheiten verbundenen USA oder Israel verurteilen. Das letztere Bilder nur Einzelfälle zeigen, die zudem sehr oft, leider meist erst nach Monaten, also journalistisch nicht mehr interessant, strafrechtlich geahndet werden, während im Verborgenen in den Diktaturen dieser Schrecken alltäglich ist, nimmt man nicht wahr. Es ist wichtig, dass die Tagesschau solche Artikel verfügbar macht - noch wichtiger wäre es, wenn sie auch in der Schule, z.B. in Biologie, besprochen würden. Humanethologie kommt leider erst in der Oberstufe ...

Kei the Wooden Idol

Das ist vielleicht der relevanteste Artikel dieses Jahr, denn all das gilt auch für den generellen Umgang mit Medien.

Vielen Dank!

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R A D I O

Sehen Sie, ist für mich nicht der relevanteste Artikel dieses Jahr. Es dürfte so sein, dass wir Unterschiedliches mitbringen, was unsere Wahrnehmung und unser Verständnis beeinflusst. 

Orfee

Deswegen wollen die Menschen die Nachrichten und diese Berichterstattung nicht mehr anschauen. Immer mehr Leute wenden sich von den Nachrichtensender dementsprechend ab. Jeden Tag eine andere Krise und irgendwann wird man depressiv, wenn man sich das ständig anschaut.

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nie wieder spd

Naja. Diese Krisen lassen sich leider nicht dadurch beseitigen, dass man versucht sie nicht mehr wahrzunehmen bzw sich meist durch Banalitäten versucht davon abzulenken.

Mischpoke West

>>> Naja. Diese Krisen lassen sich leider nicht dadurch beseitigen, dass man versucht sie nicht mehr wahrzunehmen bzw sich meist durch Banalitäten versucht davon abzulenken. <<<

Aber sie lassen sich auch nicht beseitigen, indem man sich über zig verschiedenen Kanäle damit überdosiert. Vor allem wenn einem gewisse Themen belasten, darf man sich schon mit Banalitäten, wie Sie es nennen, ablenken. Nur noch im Krisenmodus zu sein macht einen früher oder später krank. Im Urlaub z.B. lese ich fast gar keine Nachrichten. Am besten auch das Handy ausschalten, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen.

Parsec

Ist das wirklich so?

"Immer mehr Leute wenden sich von den Nachrichtensender dementsprechend ab"

Ich beobachte das genau anders herum: gerade jetzt stoßen Nachrichtensender und -magazine auf erhöhtes Interesse.

Und dann besteht genau die Gefahr ... "und irgendwann wird man depressiv ...", auch deshalb sollte man dem Gehirn eine Pause gönnen und nicht tagtäglich ungezügelt der Informartionsflut Zugang zu unserem Gehirn gewähren.

Was passiert wohl, eine Woche lang keine Nachrichten bewußt (!) zu verfolgen, ausser die, die man dann eher per Zufall mitbekommt?

Ganz einfach: die Welt dreht sich weiter und man kommt trotzdem wieder rein, ohne sich den Vorwurf machen zu müssen, man hätte etwas verpasst. 

Bender Rodriguez

@Orfee

Depressiv jetzt nicht grade, aber deutlich uninteressiert. Ob nun in Afrika oder Naher Osten, diese selbst gemachten Kriesen  interessiert mich fast gar nicht mehr. 

melancholeriker

An Krisen wächst man. Das erklärt ganz gut die Verzwergung, wenn eine Krisenfestigkeit gefragt ist und über 20% Wahlpublikum sich an Scheinriesen anlehnt, die Deutsche Größe versprechen. 

Was glauben Sie, was die krisengeschüttelten und deshalb innerlich starken Menschen in der Krisenregion Ihrer Wahl sich für die Probleme von Gelangweilten in den Wohlstandswüsten Mitteleuropas interessieren? Die brauchen ja auch keine Bilder. Sie stecken mitten drin. 

 

Bender Rodriguez

Verzwergung? 20%? Von was redest Du?

Hat doch damit nichts, zu tun.

Mich interessierts halt nicht mehr. Weil es immer das Selbe ist.

Auf Englisch heißen Nachrichten NEWS.  Daa Meiste heute ist aber nicht neu. Die Konföikte kenne ich seit 50 Jahren. Aber es ändert keiner was dran. Wozu auch? 

Orfee

Na wenn man noch mit gesundem Menschenverstand und Hoffnung in die Zukunft schauen möchte bzw. positiv im Leben stehen möchte, dann muss man mittlerweile die Nachrichtensender ausschalten. 
Wenn man sich viel darauf einlässt, dann wird man denken, dass man entweder wegen der Klimakrise, wegen Krieg oder Pandemie sterben sollte und nicht mehr lange zu leben hat. Damit kann man nicht positiv in die Zukunft blicken. Deswegen schalten die meisten Menschen den Fernsehen aus.

melancholeriker

Die meisten Menschen in meiner Umgebung tun das nicht. Deshalb jammern sie wohl auch nicht den ganzen Tag Mi - Mi - Mi - gration und versuchen, ihren Kindern ein Vorbild zu sein in Wachsamkeit, kritischer, immer versöhnlicher Selbstbetrachtung und Respekt gegenüber der Umwelt. 

Es genügt jedenfalls nicht wenn man weiß wie "gesunder Menschenverstand" geschrieben wird. Man muß ihn auch zulassen. 

R A D I O

Haben Sie sich mal gefragt, ob es an den "Krisen" oder an der (Art der) Berichterstattung liegt, dass Sie sich nicht mehr interessieren?

melancholeriker

Was Sie so alles von den Menschen wissen und wie die mit der erfahrenen Realität umgehen. 

Ihr Eindruck davon erinnert mich stark an die Szenen in einer Arte Doku über amerikanische Kriegsreporterinnen, die Zeuginnen waren von "Spaziergängen" Einheimischer im Umkreis der befreiten KZs in Bayern im April 1945. Obwohl die schrecklich ausgemärgelten Überlebenden und die unfassbar würdelos zurückgelassenen, übel zugerichteten Leichen größtenteils nicht mehr zu sehen waren, glaubten manche lieber dem Bild, das sie 10 Jahre in sich festgehalten hatten über den gut gefüllten Vorratskellern, während andere in Ohnmacht fielen oder sich im Angesicht des Unfassbaren an dümmlichen oder arroganten Rechtfertigungen versuchten über ihre "Unwissenheit". 

Viele "Krisen" bekommen erst durch das 'nicht informiert sein wollen' ihre fatale Wucht. 

rjbhome

Der mediale Überfluss ist sicher nicht gut, für niemanden. Filtern von Information durch evtl. staatliche Stellen ist allerdings besorgniserregend .

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Parsec

Das will ja auch keiner und das ist auch nicht die Aussage der interviewten Neurowissenschaftlerin.

Sie müssen schon selber auf sich achten. Staatliche Stellen übernehmen nicht Ihr Verantwortungsbewußtsein im Umgang mit Informationen. 

Kritikunerwünscht

leider gibt es aber Journalisten, die das Prinzip des werteorientierten Journalismus vertreten und so berichten. Das ist bereits eine Filterung der Informationen.

harpdart

Werteorientierter Journalismus?

Was verstehen Sie darunter?

Kritikunerwünscht

lesen Sie einfach nach: Georg Restle, Monitor, sehr schönes Interview beim mdr. 

 kurz gefasst, den Menschen nicht neutral berichten, was passiert, sondern den Menschen seine Meinung zu den Ereignissen mitteilen

Peter P1960

Sie orientieren sich nicht an Werten? Und wie berichten Journalisten, die sich nicht an Werten orientieren? Ich verstehe Ihren Post nicht.#

Bender Rodriguez

Ich will schon selber filtern, was mich interessiert und was nicht. 

Und wenn grade ein Brennpunkt nach dem anderen kommt, zappe ich halt weg. Zumal die seit ewigen Zeiten nichts Neues sagen.

odiug

Man sollte vor allem den jüngeren Menschen immer wieder Bilder von den Kriegen der letzten Jahrzehnte zeigen, nicht vom 2. Weltkrieg sondern von Kriegen wie in Jugoslawien, Irak, Afghanistan, Tschetchenien, Syrien und den vielen anderen, auch von den Kämpfen in Irland um zu verdeutlichen, wie grausam das ist und wie schnell es dazu kommen kann. Vielleicht denkt dann der eine oder die andere mal nach und läuft nicht blind irgendwelchen Hetzern und Kriegstreibern hinterher. 

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Daniel Schweizer

Pazifizierte Gesellschaften werden durch Effekte wie 911 oder am Samstag vor einer Woche kopflos. Je stärker der Pazifismus gepflegt wird, umso stärker der Impact eines solchen Ereignisses. Wenn man also Gesellschaften so konditioniert, ist genau das Gegenteil sicher, nämlich dass die Reaktion falsch ist - meist ein Dreinhauen. 911 brachte uns den Irak, Afghanistan und den Zerfall der wertebasierten Ordnung.... ich glaube, das will eigentlich niemand, ausser Putin und Co.

odiug

Anders als 2001 spielt das Internet für junge Menschen heute eine wesentliche Rolle - auch als Informationsmedium. Natürlich muss man es geschickt anstellen, diese Personengruppe zu erreichen. Das machen aber gerade Putin und Co. ganz geschickt und verharmlosen ihr Handeln und verbreiten Lügen. Die Wahrheit und Wirklichkeit zu transportieren erfordert es, den Puls der jungen Menschen zu erreichen. Und der ist entscheidend für den Widerstand gegen Hetzer und Kriegstreiber.

Wolf1905

Ohne Frage, es gibt viele Pazifisten auf der Erde, die kriegerische Auseinandersetzungen grauenhaft finden und Waffenlieferungen ablehnen - wobei man da nicht mal Pazifist sein muss (ich bin keiner). Aber leider ist das auf dieser Erde mit den Menschen nicht der Fall, dass es nur Pazifisten gibt. So wie alles einen Gegenpol hat, gibt es auch den Gegenpol zu Pazifisten - ich sage leider, aber ich glaube nicht an dauerhaften Frieden auf dieser Erde und hoffe nur, dass die friedfertigen Menschen immer deutlich in der Überzahl sind.

Muppet_Opa

Vielen Dank. Ein wirklich interessantes Interview. 

Ich sehe mir schon lange keine (bewegten) Bilder auf Nachrichtenportalen mehr an und lese auch nicht jeden Tag jede Nachricht. Für mich ist wichtig: kann ich irgendetwas tun oder benötige ich die Information als infomierter aufgeklärter Bürger? Ansonsten würde mich die Information mehr belasten als dass sie hilft. Also lasse ich sie weg. So bleibe ich informiert und gleichzeitig gelassen.

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Parsec

Eine sehr guter Umgang mit der Informationsflut! 

Mischpoke West

>>> Ansonsten würde mich die Information mehr belasten als dass sie hilft. Also lasse ich sie weg. <<<

Wie können Sie wissen, ob die Information Sie belastet, bevor Sie diese gelesen haben? Oder entscheiden Sie einfach ob ihnen die Headline oder das Thema zusagt, und lesen dann die Nachricht, oder auch nicht? In dem Fall bleiben sie dann leider nur oberflächlich informiert.

Kritikunerwünscht

da kann ich Ihnen nur zustimmen. Im Vorfeld filtern, kann bedeuten, die wichtigsten Infos ggf. auszufiltern. Aber was sind die Alternativen? alles verfolgen - geht nicht, nichts verfolgen - geht als denkender Mensch auch nicht. also dann doch lieber filtern.

 

nie wieder spd

Mich irritieren gar nicht die Bilder. Terror in Israel, Krieg im Nahen Osten, das alles begleitet mich seit über 60 Jahren, die Unfähigkeit der Politik dazu ebenfalls.

Mich irritiert viel mehr, dass 2 kriegerische Ereignisse mit ähnlichen Ausgangslagen von Politikern und Medien völlig unterschiedlich interpretiert werden. 

Mich irritiert, dass ausländische Medien manche Dinge ganz anders berichten, als die deutschen, teilweise sogar gegensätzlich. 

Mich irritiert, dass dank Internet international auch andere Sichtweisen erkennbar werden, die es sicher schon früher gab, die aber der deutschen Öffentlichkeit vorenthalten wurden, weil unsere Medien anscheinend schon früher keinen Wert auf objektive Berichterstattung gelegt und so getan haben, als gingen das die Bürger der BRD nichts an.

Und mich irritiert, dass die früher erfolgreichen Grundsätze deutscher Außenpolitik von heutigen Politikern einfach über Bord geworfen wurden und sie darin von unseren Medien bestärkt werden.

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Jimi58

Mich irritiert, das immer wieder über Deutschland gestänkert wird und über unsere Medien. Leben und profitieren tun sie aber gerne hier, oder? Und noch eines, das Internet hat sehr viel Schaden angerichtet und sie können bestimmt nicht unterscheiden, was richtig oder falsch ist.

Ritchi

Wieso behaupten Sie, dass  eine Kritik anbringen Stänkern wäre? Könnte es sein, dass Sie nicht kritikfähig sind, weil Sie so auf Kritik reagieren? Wieso soll man nicht in einem Land, das zwar gut, aber bei weitem nicht sehr gut in seiner Berichterstattung ist, nicht leben sollen? Warum soll @nie wieder spd  nicht unterscheiden können, was richtig oder falsch ist? Möchten Sie eventuell hier die alleinige Deutungshoheit haben?

Ich wünsche mir, dass der eine oder andere seine Kritik an einem User sich zweimal überlegt, bevor er sie abschickt.

ich1961

Mich irritiert Ihr Politik/Politiker Bashing (nicht erst seit heute).

Vielleicht haben Sie Ansprüche, denen niemand gerecht werden kann?

////Mich irritiert viel mehr, dass 2 kriegerische Ereignisse mit ähnlichen Ausgangslagen ....////

Welche denn?

Welche Medien berichten denn anders oder sogar gegensätzlich?

Welche anderen Sichtweisen und wobei gibt es denn, die verheimlicht wurden?

Und welche "erfolgreichen Grundsätze deutsche Außenpolitik" wurden denn über Bord geworfen? Und welche Medien bestärken denn die Politik darin?

 

Parsec

"Mich irritiert, dass ausländische Medien manche Dinge ganz anders berichten, als die deutschen, teilweise sogar gegensätzlich. "

Also ich sehe das gar nicht so. Ausländische Medien berichten keineswegs gegensätzlich zu den deutschen. Ich kann eine niederländische, österreichische, britische, italienische, norwegische, amerikanische, portugiesische oder schweizerische Zeitung aufschlagen, da steht nix gegensätzliches drin?

Welche ausländischen Medien demokratischer Länder meinen Sie denn?

Haben Sie ein Problem mit Deutschland oder mit dem Leben in einer Demokratie? 

nie wieder spd

„… eine niederländische, österreichische, britische, italienische, norwegische, amerikanische, portugiesische oder schweizerische Zeitung aufschlagen, da steht nix gegensätzliches drin?“

Nicht zu den aktuellen Problemen in Nahost. Da sind sich die westlichen Medien auffällig einig.:) Nur bei der Schuldfrage bezg der Rakete auf das KH  sind ein paar deutsche Medien gegen Israel vorgeprescht.

Aber zu Themen der EU werden in deutschen Medien die, oft auch nicht so schlechten, Argumente anderer EU - Länder gerne verschwiegen.

„… Problem mit Deutschland oder mit dem Leben in einer Demokratie?“

Nicht wirklich. Aber wie das Leben in anderen Ländern tatsächlich aussieht, selbst innerhalb der EU, wird trotz vieler Korrespondenten im Ausland, überhaupt nicht berichtet. ZB wie erlebt man das Leben vom 5. Lj bis zur Beerdigung in Rumänien, in Brasilien, in de USA, in Palästina, in China, in Israel?

Wir erfahren nur Bruchstücke und die oft losgelöst aus dem gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang

sebo5000

"ZB wie erlebt man das Leben vom 5. Lj bis zur Beerdigung in Rumänien, in Brasilien, in de USA, in Palästina, in China, in Israel?"

Seit wann ist das die Aufgabe von Nachrichtenportalen? Kein Wunder, dass Sie immer so frustriert sind.

nie wieder spd

Wessen Aufgabe soll das denn sonst sein? Vor allem wenn schon Journalisten vor Ort sind oder bis sich hoffentlich auch auskennen?

Außerdem wird ja oft sogar in speziellen Beiträgen über einzelne Probleme berichtet. Aber es wird eben nie in de  gesamten Zusammenhang gesetzt und dabei auch nicht abgewogen, welche Dinge besser oder schlechter für die Bürger laufen, als bei uns. ZB das österreichische und das schweizerische Rentensystem. Kaum höhere Beiträge, da aber auch von allen(!), aber erheblich höhere Renten. Die genauen Hintergründe werden nicht erklärt und es werden auch keine Politiker dazu befragt, warum wir nicht genauso gut sind und was genau die Politik daran hindert, so gut zu sein? Beim Bildungssystem ebenso. Es gibt Länder, da läuft es wesentlich (!) besser. Warum nicht bei uns? Dazu müsste ein täglicher Liveticker her. Mit täglicher Kontrolle des Fortschritts der Verbesserungen. Das ist Aufgabe der 4. Gewalt: Eine Kontrolle! Auch täglich!

Peter P1960

Was Sie beschreiben, ist nicht Aufgabe der Nachrichtenportale. Das wird abgedeckt von Reportagen in Sendern gerade aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich wie ARTE, AED alpha, ZDF Info und einigend anderen, z.B. auch den dritten Programmen. Ausserdem haben Sie in den Mediatheken eine mannigfaltige Auswahl von Themen und Berichten aus anderen Ländern. Man muss sich natürlich dafür interessieren und darf nicht darauf warten, dass es einem auf dem Silbertablett präsentiert wird. Da gibt es so viel, dass man auf die zweifelhaften Informationen aus den sozialen Medien getrost verzichten kann.

melancholeriker

Stimmt, diese Art⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠(e) von Reportagen sehe ich fast täglich und tatsächlich bringen sie mich in Berührung mit Kulturen und Lebensweisen in Orten, die ich nie sehen werde. Ich bekomme zusätzlich behutsame, freundlich distanzierte und respektvolle Fragestellungen geliefert, auf die ich selbst spontan garnicht käme. 

Das gilt auch für jene Bilder, die ich mir lieber ersparen würde in konsequent überarbeiteten und wissenschaftlich neu bewerteten Dokus über die bislang noch kaum ausgeleuchteten Tiefen, z. B. denen der Reaktion von den Juden in den USA zum Holocaust und warum Hitler diese zum ersten Kaufboykott nutzten konnte. 

Ist schwierig mit den Informationen, weil man ja nichts verpassen will im TS - Forum. 

Parsec

"Nicht zu den aktuellen Problemen in Nahost. Da sind sich die westlichen Medien auffällig einig.:)".

Das ist unfair. Dann müssen Sie aber auch sagen, dass sich etwa die Medien der arabischen Welt auffällig einig sind, selbst wenn wie jetzt im Falle des Krankenhausbombardements schon recht brauchbare auf Video festgehaltene Infornationen vorliegen, dass die Rakete aus Richtung Gazastreifen kam und nicht aus Richtung des israelischen Terretoriums und dass es zeitgleich eine Raketensalve aus Richtung Gazastreifen gab. Das abgehörte Gespräch der Angreifer aus dem Gazastreifen dazu will ich jetzt nicht ins Spiel bringen, weil man das wohl am schwierigsten nachprüfen kann. 

Parsec

"... wie das Leben in anderen Ländern tatsächlich aussieht,  ... wird trotz vieler Korrespondenten im Ausland, überhaupt nicht berichtet ..."

Das stimmt nicht.

Es gibt immer wieder Berichte über das Leben der Bevölkerung im Ausland, speziell wenn es um höchst problematische Lebensunstände geht, beispielsweise gestern ein Bericht über Menschen in unglaublich schlechter Umgebung in Indien, die regelrecht am Fabrikzaun eines Chemie- oder einet Pharmafabrik in Holzverschlägen sein Jahrzehnten wohnen. Die Fabrik steilt Grundsubstanzen für Antibiotika her. Die dabei entstehenden Abwässer gelangen ungeklärt in den Fluss, die Abgase durchdringen zum Teil die Behausungen der dort Lebenden. Krebs, Vergiftungen und andere lebensverkürzende Krankheiten sind die Folge. Einen Arztbesuch können die Menschen nur unter größerem Verzicht von z.B. einer Mahlzeit sich leisten.

Also Berichte zum Leben in anderen Ländern gibt es schon genug. Und auch kritische. 

DeHahn

Ich gebe Ihnen Recht! Früher gab´s mal eine Zuversicht, ein Ziel - man denke an den Wiederaufbau! Das einte die Menschen und gab ihnen Stolz und Zuversicht. Heute wird alles miesgemacht und zerpflückt, und die Topmiesmacher AfD und Union liefern sich dabei noch ein Wettrennen um die Wählerstimmen. Gratulation, das wird uns "voranbringen"!

werner1955

sie darin von unseren Medien bestärkt werden.

Nicht die Medien bestärken Sie. Die Politiker sin din diesem Fall das  ganz klar das "Huhn" . 

Möbius

Richtig ist das Bilder über Emotionen wirken, und dann auch sehr wirkmächtig sein können. 

Beispiele sind das Bild der von Napalm verbrannten Kinder die aus ihrem Dorf auf der Straße Richtung Photograph während des Vietnamkriegs laufen. Oder das Bild des dreijährigen Alain Kurdi der an der türkischen Küste angespült wurde. Solche Bilder haben Politik verändert. Ein ikonographisches Bild war auch das des sich vor dem katarischen Emir verbeugenden Habeck. 

 

Weil Bilder diese Macht haben - wenn sie als authentisch wahrgenommen werden und nicht als inszeniert, deshalb werden Bilder auch gezielt eingesetzt um Emotionen zu erzeugen und damit Meinungen zu beeinflussen. Bilder haben eine suggestive Wirkung. Man kann mit ihnen Botschaften transportieren. Sie können sich regelrecht im Gedächtnis einbrennen, die alltägliche Bilderflut überlagern. 

 

Welches Bild verbinde ich symbolhaft mit dem Ukrainekrieg ? Welches mit dem Krieg im Nahen Osten? 

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CovMag

Stimme Ihnen zu. Bilder lösen teils heftige emontionale Reaktionen aus. Für mich selbst sehe ich das problematisch, zumal die Authenzität von Bildern immer fragwürdiger wird. Deshalb habe ich mir seit einiger Zeit angewöhnt, Nachrichten nur noch zu lesen oder zu hören statt zu sehen. Ich kann damit informiert sein, ohne an den Bildern zu zweifeln bzw. zu verzweifeln. 

Adeo60

Bilder werden nicht immer bewusst eingesetzt, um zu beeinflussen und Meinung zu bilden, lieber Möbius. Sie sind meist selbstredend, insbesondere wenn es um die Schrecken eines Krieges geht. 

Es sind oft auch die imaginären Bilder, die wir mit uns tragen, etwa von den Kindern, die ihren Eltern entrissen und nach Russland deportiert wurden, die Vorstellung von Folter, qualvollem Tod, Hunger und Verzweiflung. Bilder, die wir nicht sehen wollen, nicht sehen können, weil sie zutiefst „entmenschlichte“ Situationen beschreiben.

Aber genau diese Bilder sind es, die dazu führen sollten, jede Form der Verletzung des VölkerR, jede Form der Aggression, insbesondere gegen Zivilisten und zivile Einrichtungen, entschieden zu verurteilen. 

Und dies ist der Grund, weshalb die russischen Truppen aus der UKR abgezogen werden müssen und die Hamas gestoppt werden muss.

 

melancholeriker

Richtig. Bilder können sehr suggestiv sein. Vor allem wenn sie selektiv eingesetzt werden. Ich kann mich gut an Ihre Beispiele erinnern und auch z. B. an so manche ablehnende Rezeption wie z. B. in Frankfurt, wo eine großformatige Abbildung des kleinen Alan Kurdi mehrmalige zerstört wurde. 

Jüngstes Beispiel für die Suggestivität und die Gefahr der kalkulierten Vereinnahmung ist ein Beitrag von 08:43 Uhr in diesem Forum. Diese Auswahl von Bildern wirkt auf mich, als würde sie selektiv an Argwohn gegen die deutschen Regierungen der letzten Dekade gehen bzw. gegen "Systemfeinde" bei Blockdenkern.

gelassenbleiben

Ich empfehle mehr Radio zu hören und weniger Internetmedien und Fernsehen konsumieren. Wie im Artikel geschrieben schützt es zum einen einen selbst gegen die Bilder zum anderen bleibt man objektiver. Es gibt gute Nachrichtensender wie DLF aber auch jede Landesrundfunkanstalt hat einen Infosender

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CovMag

So ist es. Bilder sind immer -ob gewollt oder ungewollt- in gewisser Weise manipulativ. Da hilft m.E. die beste Medienkompetenz nichts. Wenn ich Bilder von gequälten Menschen oder Tieren sehe packt mich der "heilige Zorn". Nur nützt und ändert der nichts, sondern steht einer rationalen Bewertung im Wege. Diese halte ich jedoch für notwendig, um zu überlegen, ob und wie ich realisierbare Möglichkeiten zur Verbeserung tatsächlich umsetzen kann.

Sparer

Warum sollte man sich gegen diese Bilder „schützen“ müssen bzw. wollen ? Wenn man bedenkt, welche grausamen Action-Streifen sich viele so reinziehen (ich tu’s nicht), inklusive Splatter und möglichst realistische Folterszenen, sollte man meinen, dass, wer sich sowas anschauen kann, auch Bilder aus Gaza oä erträgt, ohne psychischen Schaden zu nehmen.

'Pegasus7000

Den Einfluss dieser schrecklichen Bilder auf meine Familie und mich kann ich schnell beschreiben: abstoßend und Gänsehaut verursachend. Meine Frau sieht schon immer zur Seite, wenn die furchtbare Realität in allen Einzelheiten gezeigt wird. Nicht auszudenken, was sich in den Köpfen von Kindern abspielt, wenn sie abends vor dem Schlafengehen diese traumatischen Bilder gesehen haben.

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mispel

Aber warum schauen Sie sich das dann an? Man muss das ja nicht sehen. Ich schaue schon seit vielen Jahren kein Fernsehen mehr und vermisse es auch nicht. Letztendlich wiederholt sich sowieso alles, weil der Mensch sich nicht ändert. Alles, was mich interessiert und ich wissen will, finde ich im Internet oder in Büchern.

Adeo60

Der Konsum von Nachrichten und Bildern wirkt meinungsbildend, entsprechend groß die Versuchung, dieses Instrument manipulativ  zu nutzen. Kommentierung und Berichterstattung gehen oft ineinander über, bereuts die Auswahl der Themen erfolgt wertend und damit subjektiv. 

Die meisten Konsumenten dürften mit der Informationsflut überfordert sein. Nachrichten werden abgespeichert, aber nicht kritisch hinterfragt. Meist wegen Zeitmangel oder fehlendem Interesse.

Eine fatale Entwicklung, wie ich meine. Plakativ verbreitete Parolen überlagern oft die schrecklichen Bilder eines Krieges, indem versucht wird, das Geschehen zu relativieren. So auch, wenn z.B. der Schrecken des Hamas Angriffs den Gräueltaten der russischen Armee in der UKR gegenübergestellt wird. Menschliches Leid wird bewusst ausgeblendet und der eigenen Ideologie untergeordnet. 

Umso wichtiger sind Foren wie TS mit der Möglichkeit, diese dreisten Methoden offenzulegen.

 

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Jimi58

Richtig, aber die Menschen sind abgestumpft durch Gewalt und Kriege. Die Sensibilisierung muss schon in den Schulen anfangen, damit die Kinder auch erkennen, das Internet, Wargames usw. nicht zum Standard werden dürfen.

Adeo60

Sie sprechen einen sehr wichtigen Punkt an - die Bildung. 

Wenn Kinder - wie in Russland leider üblich -  bereits in der Schule mit dem Feindbild  des Westens infiziert werden, eine Ausbildung mit Waffen erhalten und wenn dann noch das staatliche Fernsehen Hass- und Hetzparolrn verbreitet, ist der Nährboden für den Krieg bereits gelegt. 

Die 3-teilige ZDF Serie „Geheim unterwegs in Russland“ hat mich insoweit schockiert, aber auch vieles für mich erklärbar gemacht. 

Glasbürger

Das ist ein sehr zweischneidiges Schwert. Wo endet das berechtigte Ansinnen, die Leute vor grauenhaften Bildern zu schützen und beginnt die Zensur/Meinungsmanipulation etc.? Wer legt fest, was sichbar wird und was nicht? Wer stellt sicher, daß mittels Bildern nicht gewünschte Denkmuster erzeugt werden? Wem kann man bei diesem Thema überhaupt vertrauen und wie wird das sichergestellt? 

Niemandem sollten wohl Horrorvideos der Hamas, des IS oder auch der anderen Seite zugemutet werden. Doch wo zieht ma die Grenze, damit aus Information keine Indoktrination wird? Und wie?

Adeo60

Ich denke, dass es letztlich der grauenhaften Bilder gar nicht bedarf. Diese entwickeln sich zwangsläufig in unserer Vorstellung, wenn Kinder verschleppt, Menschen gefoltert und anschließend gemordet werden, wenn Flüchtlinge, darunter viele Kinder,  auf einem Bahnhof verharren und eine Bombe einschlägt. Wen lässt das unberührt…?

Wir sollten in der Schule noch besser „trainiert“ werden, Nachrichten kritisch zu hinterfragen und eine Gesamtschau zu entwickeln. Am Ende hilft auch der gesunde Menschenverstand in Verbindung mit Grundwerten wie menschliche Anteilnahme, soziales Verantwortungsbewusstsein und Kritikfähigkeit. 

Glasbürger

Gerade dieses "Training" in den Schulen sehe ich sehr kritisch. Um nicht gegen irgendwelche Regeln zu verstoßen mal ganz vorsichtig, ich erlebte den Versuch solchen "Trainings" vor 1989 und danach. Manches bleibt tatsächlich konstant.

Bildung ist indes wohl die ultimative Voraussetzung, wenn man wirklich mal etwas verbessern will. Diese gepaart mit der Fähigkeit, erworbenes Wissen auch real anzuwenden, woran es heute zumeist hapert. 

Adeo60

Genau diese von Ihnen beschriebene Gorm des „Trainings“ ist es, um die es mir geht. Die Erziehung zu einem selbstbestimmten Leben mit der sicheren Erkenntnis, worauf es ankommt.