Firat Tagal

Ihre Meinung zu Künstler mit Behinderung: "Wir sehen Kunst entstehen, die man liebt"

Im kaethe:k Kunsthaus in Pulheim arbeiten Künstlerinnen und Künstler, die eine Behinderung haben. Kunstpädagogen und Sozialarbeiterinnen helfen ihnen dabei, sich zu entwickeln - als Menschen und in ihrer Kunst. Von Susanna Zdrzalek.

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123 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Dass Tagal ein besonderes künstlerisches Talent hat, ist Melanie Schmitt sofort aufgefallen“

Wer in irgendeinem Bereich (also nicht nur im künstlerischen) ein besonderes Talent hat, sollte es auch ausleben können. Denn er liebt, was er tut.  Und das merken die meisten Menschen seiner Arbeit auch an.

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Egleichhmalf

Durch Erfahrung bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass nahezu jeder Mensch irgendein besonderes Talent hat.

Ansonsten sehe ich es wie Sie.

Bender Rodriguez

Oh, jrder soll seinen Spass ausleben? Das halte ich für sehr bedenklich. Rs gibt auch Typen, die Spass und Talent  an Straftaten haben

 Die klammerst du hoffentlich aus

rolato

Oh, jrder soll seinen Spass ausleben? Das halte ich für sehr bedenklich. Rs gibt auch Typen, die Spass und Talent  an Straftaten haben

 Die klammerst du hoffentlich aus

Warum der Versuch von Ihnen das etwa anzuweifeln? Natürlich klammert der Forist / Foristin das aus. ich glaube nicht das man selbstverständliches jedesmal erwähnen oder erklären musss, das kostet Zeit und ist unnötig. Wenn man sich auf einer Diskussionsplattform bewegt sind gewisse Dinge nicht erwähnenswert. 

Schneeflocke ❄️

"Warum der Versuch von Ihnen das etwa anzuweifeln? Natürlich klammert der Forist / Foristin das aus. ich glaube nicht das man selbstverständliches jedesmal erwähnen oder erklären musss, das kostet Zeit und ist unnötig. Wenn man sich auf einer Diskussionsplattform bewegt sind gewisse Dinge nicht erwähnenswert."

 

Das finde ich auch. Ganz besonders dann, wenn der Beitrag von einem Mitforisten kommt, der regelmäßig an den Diskussionen teilnimmt, sollte man schon mitkriegen, wie die Person in etwa tickt. Ich wäre jetzt auch nicht auf die Idee gekommen, @Nettie solch einen abstrusen Hintergedanken anzudichten. Habe von @Nettie noch nie so etwas Bösartiges gelesen, deshalb ist so eine Nachfrage von @Bender Rodriguez schon ziemlich daneben.

'Pegasus7000

Sorry, aber Ihren Kommentar verstehe ich beim besten Willen nicht. Warum verknüpfen Sie künstlerische Fähigkeiten von behinderten Menschen mit Straftaten?

Mauersegler

"Oh, jrder soll seinen Spass ausleben?"

Wie kommen Sie auf diese Frage?

Ich empfehle, lesen zu lernen.

Linkseinbiegen-Statt-Rückwärtsfahren

Wer in irgendeinem Bereich (also nicht nur im künstlerischen) ein besonderes Talent hat, sollte es auch ausleben können.

Ich stimme mit Ihnen überein. Ich finde dieses Projekt mit den Künstlern richtig und gut.

Was aber ist mit den vielen anderen Behinderten, die Talente haben, im künstlerischen oder in anderen Bereich, die in Pflegeheimen vor sich dahin vegetieren müssen? Ebenso muss man auch die Behinderten fördern, die keine Talente haben, um ihnen ein "normales" Leben zu ermöglichen.

Ich weiß, dass es im SGB gesetzliche Regelungen zur "Teilhabe" gibt. Doch in der Praxis werden diese Regelungen ganz streng "gehandhabt".

Oft muss ein Berechtigter seine Rechte vor Gericht einklagen und erhält dann erst nach Jahren die beantragte Leistung. Ich weiß von einem Behinderten, der erst nach 10 Jahren in der 2. Instanz die beantragte Leistung bekam. 

Deutschland hat zwar nette Sozial-Gesetze für Behinderte, aber diese bekommen dann oft nicht das, was Ihnen zusteht. 

 

w120

Positive Aktionen darf man nicht immer durch den Verweis auf andere Menschen, die (im Moment) nicht die Möglichkeiten haben, kritisieren.

 

In der Regel sind die übergeordneten Sozialämter für die "Teilhabe- und Eingliederungshilfen" zuständig.

Da geht es um Geld.

 

Es führt jetzt am Thema vorbei, aber da würde es einiges zu kritisieren geben.

Aber auch der Gesetzgeber trägt eine Mitschuld.

 

Falls Sie Interesse haben:

https://www.lebenshilfe.de/informieren/familie/eingliederungshilfe-und-…

Linkseinbiegen-Statt-Rückwärtsfahren

Ich kenne die von Ihnen verlinkte Seite. Ich habe mich in eigener Sache schon gut informiert und mein Beitrag oben ist ein Teil meiner Informationen.

Ich finde es schon zu dem vorgegebenen Thema passend, wenn man über den gesamten Bereich (Förderung von Behinderten) diskutiert und nicht "nur" über dieses eine Projekt.

Denn es gibt immer einige (Vorzeige?-)Projekte, die gut sind und wo eine Förderung optimal ist.

Aber es gibt eben auch die große Masse an Behinderten, die nicht gefördert werden. Viele davon wären bereits froh, wenn sie ihren Alltag meistern könnten und dafür die nötigen Hilfen hätten und vor allem nicht bei den Sozialbehörden auf oft unberechtigten Widerstand stoßen würden. 

Ich meine damit vor allem, dass etliche Mitarbeiter solcher Behörden, eine falsche Einstellung haben.

Sie sollten nicht fragen: Wie kann ich etwas ablehnen? 

Sie sollten sich vielmehr fragen: Wie kann ich einen Antrag im Sinne des Antragstellers positiv entscheiden?

Kaneel

Das sehe ich auch als völlig zermürbende und unnötig kraftzehrende Taktik gegenüber Menschen, die eh schon viel zu stemmen haben, an. Umfangreiche und vielfältige Unterstützung im Alltag und Schule und Berufsleben scheint dagegen in Dänemark völlig selbstverständlich zu sein.

Juwa

Besser wäre es wenn unser Schulsysem mehr auf das Selbstfinden (also das herausfinden von Stärken und Schwächen) von Schülern legt als nur das Durchziehen von Lernstoff. Da würden vor allem benachteiligte Menschen profitieren.

Sisyphos3

wo liegt das Problem

wenn es kein Maler ist der blind ist, sehe ich da kein handikap

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Sokrates

Ich finde Ihren Kommentar unpaßend!

Nettie

Ist er auch. Denn er geht nicht auf das Thema ein, sondern seine Intention ist offenbar vielmehr, davon ‚abzulenken‘.

schabernack

➢  wo liegt das Problem, wenn es kein Maler ist der blind ist, sehe ich da kein handikap.

Völliger Tinnef. Warum sollten Blinde nicht malen. Sehen sollen die Bilder die Betrachter, nicht der Maler.

Sisyphos3

sollte man nicht wissen was man tut ?

Anderes1961

Sollte man nicht wissen was man schreibt?

harry_up

Ausgezeichnete Antwort!

melancholeriker

Diese Frage liegt hier schon lange in der Luft und bekommt ständig neue Kringel, aber kein Komma und keine Punkte. 

Hatten Sie nie einen Kalender im Haus, für den mundgemalte Bilder editiert worden waren? 

Auch ein blinder Mensch kann Farben, Formen und Lichtvariationen abstrahieren. Sogar die BILD hat über blinde Maler berichtet. 

Um was es hier aber geht sind die Chancen der Inklusion und daß die Intelligenz einer Gruppe helfen kann, die Talente oder die Quellen einer Begabung ans Licht zu bringen, wenn sie nicht so einfach auszudrücken sind oder durch eine Nichtbeachtung und Ignoranz behindert oder unentwickelt bleiben müssen. 

Das kann in jeder Gruppe geschehen. Sogar in diesem Forum. 

Das gilt

Nirwana1962

Danke für Ihren vortrefflichen Kommentar. 

schabernack

➢  sollte man nicht wissen was man tut ?

Selbstverständlich wissen Blinde, die malen, was sie tun. Sie malen - was denn wohl sonst.

Manchmal gibt man Elefanten Farben und einen Pinsel in den Rüssel. Und dann malen sie. Was sie malten, kann man dann sehen.

Auch wenn Blinde nicht sehen können, sind sie nicht blöde. Außerdem sind nicht alle Blinden von Geburt an blind. Es gibt so was wie «Erinnerung», oder den Ausdruck Innerer Welten.

Welche Farbe im Topf ist, sagt dem Blinden die Braille-Schrift auf dem Topf. Farbsymbolik und deren Zusammenhang zu Gemütsstimmungen können auch Blinde kennen. Wo die Leinwand ist, wissen sie auch, sie sind ja blind, aber nicht blöd.

Ihre völlige Phantasielosigkeit ist ein Gemälde in Trauerschwarz ganz ohne Schattierung oder Nuancen. Stilrichtung Klassisch-Mittelalterlicher Depressivimismus.

Mauersegler

Sollte man sich diese Devise dann nicht selbst zu Herzen nehmen?

rolato

Ihr zynischer Kommentar ist wohl hier unangebracht. Wieder ein Kommentar der nicht erwähnenswert da er in der Sache keinen sachlichen und diehnlichen Hintergrund bietet, und anderen Foristen den Raum für eine Abgabe eines vernünftigen Kommentares durch die Frist beraubt.

Sisyphos3

warum ?

ist es nicht selbstverständlich dass jeder kreativ sein soll ?

R A D I O

Nein, zufällig nicht. 

rolato

ist es nicht selbstverständlich dass jeder kreativ sein soll ?

Für mich ist es selbstverständlich. Wo und wie waren Sie jetzt kreativ?

harry_up

"ist es nicht selbstverständlich dass jeder kreativ sein soll ?"

"Für mich ist es selbstverständlich. Wo und wie waren Sie jetzt kreativ?"

Der User ist bereits den ganzen Morgen "kreativ" bis einem schwindelig wird.

schabernack

➢  ist es nicht selbstverständlich dass jeder kreativ sein soll ?

Im Grunde genommen - ja. Aber Sie versuchen es nie.

w120

Blinde haben doch auch eine Vorstellung von der Welt.

Können Sie nicht davon etwas übertragen.

 

Ich bin nicht so künstlerisch, aber man muss doch erst mal unvoreingenommen sein.

 

Im Lembruck Museum standen die Menschen vor einem rechteckigen Holzbrett, das mit eingeschlagenen Nägeln gefüllt war.

Der Begeisterung konnte ich nicht so wirklich  folgen, aber jeder wie er will.

Vaddern

Hier dürfen ja auch Foristen Kommentare posten, obwohl sie nicht der deutschen Sprache und Grammatik mächtig sind. Es kommt auf den künstlerischen Ausdruck an. Vielleicht verstehen Sie den Übertrag. 

NieWiederAfd

Danke für diesen eindrucksvollen Bericht über die Kunst junger Menschen und über die Bedeutung auch für ihre Persönlichkeitsentwicklung. Ein Lichtblick in den oft bedrückenden und beunruhigenden Nachrichten dieser Tage.

Sokrates

Absolut toll, daß das unterstützt wird!

Coachcoach

Tolle Sache, beispielhaft!

Mehr davon/in der Art!

Schluss mit dem AFD Gedöns

Auch behinderte Menschen haben ein Recht, ihre Persönlichkeit auszuleben und ihre Talente zu entfalten. In dieser Beziehung bin ich sehr glücklich darüber, wie offen und engagiert die deutschen Medien berichten. Es geht ihnen um Integration und nicht um Ausgrenzung.

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Vector-cal.45

>Auch behinderte Menschen haben ein Recht, ihre Persönlichkeit auszuleben und ihre Talente zu entfalten. <

 

Niemand, wirklich niemand in unserer Gesellschaft spricht behinderten Menschen (oder sonst irgendwem) das grundsätzlich ab, behaupte ich.

 

>In dieser Beziehung bin ich sehr glücklich darüber, wie offen und engagiert die deutschen Medien berichten. Es geht ihnen um Integration und nicht um Ausgrenzung.<

 

Geht es denn überhaupt irgendwem ernsthaft um Ausgrenzung Behinderter? Es gibt wohl nicht viele Gesellschaften auf der ganzen Welt, in denen so viel für behinderte Menschen getan wird, wie in unserer.

Z. T. schoss die Inklusion „mit der Brechstange“ bereits etwas übers Ziel hinaus, z. B. in Schulen. Ich bin beruflich regelmäßig in Einrichtungen für Behinderte. Kunstprojekte u. d. Förderung der Kreativität der Betroffenen ist die absolute Regel, nicht die Ausnahme. Genauso wie sonst grundsätzlich sehr viel Positives für Behinderte geleistet wird.

NieWiederAfd

Leider gibt es bei uns wieder eine politische Gruppierung, die behinderte Menschen ausgrenzt und diskriminiert. In RP hat eine afd-Kreistagsfraktion zwei Menschen mit Behinderung als "Problemfälle" bezeichnet, die "durch ihr krankhaftes asoziales Verhalten" den Kreis mit "einer kaum nachvollziehbaren Summe" belasteten. (Quelle: www.n-tv.de/politik/Migranten-und-behinderte-Menschen-diskriminiert-art…)

Höcke sagte vor kurzem, man müsse das Bildungssystem von „Ideologieprojekten“ wie der Inklusion und anderem „befreien“. Es seien Projekte, die „unsere Schüler nicht weiterbringen, die unsere Kinder nicht leistungsfähiger machen“. Ähnliche Aussagen finden sich im Grundsatzprogramm der AfD. (Quelle: www.deutschlandfunk.de/afd-haltung-zu-menschen-mit-behinderungen-in-sch…) Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Lehmann schließt daraus mit Recht, die AfD sei keine Protestpartei; sie sei das Ende der Menschenrechte.

Vector-cal.45

Informieren Sie sich doch mal darüber, was ein Großteil der Leherkräfte zur pauschalen, ideologie-getriebenen Inklusion gesagt haben. Inklusion kann als zwanghafte Gleichschaltung nicht funktionieren.

Laut den Lehrern ist in vielen Fällen der oder die Betroffene überhaupt nicht adäquat zu betreuen und eine Unterricht an der Regelschule gar nicht erst sinnvoll.

Wir reden hier ja nicht ausschließlich von körperlichen Beeinträchtigungen, dem Sitzen im Rollstuhl etc.

Ich könne viele Kinder, bei denen das gut funktioniert, aber man kann einfach nicht immer davon ausgehen und es kann mitunter auch völlig sinnlos sein.

Warum Sie hier völlig themenfremd den „Queer-Beauftragten“ Lehmann ins Spiel bringen, verstehe ich nicht. Wollen Sie etwa „Queerness“ mit Behinderungen vergleichen? Das könnte für extremen backlash aus Ihrem eigenen erklärten politischen Lager sorgen. Lehmann ist m. E. aufgrund vieler seiner Äußerungen ohnehin ein kurioses Zeitgeist-Phänomen.

w120

Ich sehe das mehr aus der Sichtweise meines schwer geistig beeinträchtigten Kindes, das auch blind ist.

 

Als es kleiner war, wäre eine Einrichtung für blinde Menschen besser geeignet gewesen.

Wäre aber vom Weg her nicht tragbar gewesen.

 

Er geht aber sehr gerne in die Fördergruppe und braucht das Miteinander.

Deshalb ist aber der Transport als belastender Faktor ein wichtiger Punkt.

 

Auf der anderen Seite mein Kickerpartner in der Lebenshilfe, Down-Syndrom, mit Freundin in einer Wohnung lebend, Busfahrer, ein liebeswürdiger Mensch.

 

Die Bandbreite ist doch enorm.

NieWiederAfd

Was reden Sie denn da? "Inklusion kann als zwanghafte Gleichschaltung nicht funktionieren." Wo bitte sind die Konzepte und Anstrengungen von Inklusion bei uns zwanghafte Gleichschaltung? Ich bezweifle stark, dass Sie sich mit Inklusion in Theorie und Praxis beschäftigt haben. Bei Inklusion geht es immer um Diversität, die Anerkennung von Unterschieden und die Einbeziehung dieser Unterschiede in Konzepte der Teilhabe und Chancengleichheit. 

Und gerade deshalb hat auch der Queer-Beauftragte der Bundesregierung dazu sehrwohl etwas zu sagen: Der ist nämlich sensibilisiert für zwanghafte Gleichschaltung und die Missachtung von Diversität, in Bildung, Kultur, Arbeitswelt und allen anderen Lebensbereichen. Ich weiß: Gefällt nicht jedem. 

Vector-cal.45

Ich möchte darauf gar nicht genauer eingehen, da Sie hier mal wieder vom Thema weg hin zu Ihrem persönlichen AfD-Trauma lenken wollen.

Nur so viel:

Man kann über Kunst und deren Aussage bzw. Interpretation durchaus verschiedener Meinung sein oder auch beispielsweise darüber, ob Theater überhaupt politisch sein sollte.

Nicht jede geklaute Regenbogenfahne lässt zwangsweise einen Schluss auf Rechtsextremismus zu.

Nicht jede antisemitische Schmiererei stammt von Neonazis (meines Erachtens ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese aus einer ganz anderen Ecke kommt, dazu muss man sich nicht erst auf der Sonnenallee umhören).

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie es wenigstens ab und zu mal schaffen würden, nicht ständig den Fokus derart penetrant auf Ihr „blau-braunes“ Lieblingsfeindbild lenken zu wollen.

NieWiederAfd

Im Gegensatz zu Ihnen und den abwegigen Gedanken zu geklauten Regenbogenfahnen etc bleibe ich beim Thema. Es ist durchaus aufschlussreich, dass Ihnen nicht gefällt, die braunblauen Ausfälligkeiten zu benennen, die es zu dem Themenkomplex gibt. 

Kaneel

Höcke spricht sich für "gesunde" Schulen aus. Da wird für mich ziemlich deutlich wohin die Reise mit einer AfD gehen könnte. 

Schluss mit dem AFD Gedöns

Z. T. schoss die Inklusion „mit der Brechstange“ bereits etwas übers Ziel hinaus, z. B. in Schulen.

Die volle Inklusion in Schulen ist doch das Mindeste.

Vector-cal.45

Was die volle Inklusion in Schulen  (je nachdem, was Sie jetzt exakt darunter  verstehen) angeht:

Wenn man die Materie kennt, z. B. beruflich viel damit zu tun hat weiß man, dass man dies von Fall zu Fall betrachten muss und nicht pauschal als „das Mindeste“ bewerten kann.

NieWiederAfd

Es erschließt sich nicht im mindesten, wo Sie konkret mit dem Thema und mit Betroffenen zu tun haben. Dann wüssten Sie um die Selbstverständlichkeit von Inklusion als strukturelles wie inhaltliches Ziel in der Bildung. Und Sie wüssten, dass alle Seiten von Inklusion profitieren, weil Lernen nämlich nicht nur Wissensvetmittlung ist; das war sogar zur Zeit so, als das Bild vom "Nürnberger Trichter" als "Didaktik" bzw. "Lerntheorie" die Runde machte.

CommanderData

Solch eine Talentförderung und Berücksichtigung und Erkennen von Talenten wünsche ich mir auch bei Nichtbehinderten (vor allem schon bei Schulkindern). Malen, Musizieren, Sportfähigkeiten erkennen und fördern ... nicht nur Mathe, Deutsch und Naturwissenschaften. 

Jeder Mensch (egal ob behindert oder nicht-behindert) wird ein glückliches, zufriedenes und wertvolles Mitglied der Gesellschaft, wenn er gemäß seiner Talente gefördert wird und diese auch ausleben darf. Ich denke mal, die Gesamt-Gesellschaft würde dramatisch davon profitieren.

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Schneeflocke ❄️

Da stimme ich Ihnen vollumfänglich zu! Unsere Regierung sollte sich das auch mal gründlich anschauen und durchdenken. Dieser Punkt, der Talententwicklung sollte auch von Arbeitsvermittlern der Jobcenter übernommen werden. Es ist besser Neigungen und Talente bei der Vermittlung mit zu berücksichtigen, als Menschen nur hollahopp in irgendeinen Billiglohn-Ausbeuterjob zu pressen, nur damit die Statistik schön aussieht. So einen kunsttherapeutischen Kurs könnte man (wenn es fachlich kompetent angeleitet wird und die Teilnehmer Freude daran haben) auch Langzeitarbeitslosen anbieten, wo sie an sich versteckte Talente entdecken und Erfolgserlebnisse entwickeln können.

Vector-cal.45

Da haben Sie völlig Recht.

Unser älterer Sohn hat einen IQ von 136 und ein Aufmerksamkeitsdefizit in der Richtung Asperger, der Jüngere hatte im Fach Deutsch die erste Klasse übersprungen, langweilt sich auch dort,  bekam erst jetzt zum ersten Mal eine einzige Förderstunde pro Woche (!).

Für den Großen warten wir seit Jahren (!) auf die angestrebte und versprochene besondere Förderung. Was ist bis heute passiert? Natürlich nichts. Erst war noch Corona, da war das offensichtlich ja viieel, viel zu gefährlich, die Kinder zu fördern. Auch seitdem nur bla bla, immer wieder andere und neue bürokratische Hürden, dann kein Personal, keine Kapazität, … was auch sonst? Jetzt ist er eh in der Vierten, häufig unterfordert, dementsprechend gelangweilt und frustriert, kommt mit Mitschülern oft nicht gut klar usw.

Gezielte Förderung bekommt ein behindertes Kind weitaus schneller und umfangreicher.

w120

So ist.

 

Immer werden die Gruppen gegeneinander ausgespielt.

 

Alle, unabhängig vom körperlichen, geistigen und finaziellen Status, sollten ein, so wie von Ihnen sehr gut beschriebenes, Leben führen können. 

Juwa

Man darf aber nicht vergessen, dass Menschen mit Behinderungen erhebliche Nachteile haben, die auch durch unser System bedingt sind und das diese Talentförderungen die Nachteile nicht annähernd kompensieren können.

Vector-cal.45

Ich finde, man sollte sich zwischendurch auch mal von Wunschvorstellungen verabschieden und die Realität sehen, wie sie ist.

Eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung IST nun mal ein Nachteil. Das ist auch kein falsches „Mitleid“, sondern in der Natur der Sache.

Man kann für behinderte Menschen tun, was man will und ich unterstütze dies alles ausdrücklich.

Dennoch käme doch niemand auf die Idee z. B. zu behaupten, ein Blinder könne ein Flugzeug fliegen oder Chirurg werden.

Wie sollte man das auch kompensieren können, auch wenn dies durchaus systembedingt ist?

Der aktuelle Zeitgeist, wirklich jeder müsse unbedingt ausnahmslos alles sein und werden können, was er/sie/ens will, egal ob es den finanziellen Erfolg, das eigene Geschlecht, den gesellschaftlichen Status, die Berühmtheit, die (vermeintliche) Selbstverwirklichung usw. angeht und wenn das nicht klappt, muss dafür ein oder mehrere Schuldige ausgemacht werden, trägt mitunter bizarre Blüten.

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Schluss mit dem AFD Gedöns

Denn auch vanGoghs Werke wurden abgelehnt, ausgestellt zu werden, weil es sich um einen Irren handele.

Ganz zu schweigen von Caravaggio, der es aufgrund seiner bahnbrechenden Gemälde mit der Kirche zu tun bekam. Dazu gibt es aktuell einen sehr sehenswerten Kinofilm (siehe Besprechung bei der ARD).

Juwa

Leider ist unsere Gesellschaft noch nicht so offen für anders tickende Menschen.

Dabei wäre eine Inklusion dieser Menschen auf jeden Fall eine Bereicherung für uns alle. 

NieWiederAfd

Und genau das ist die politische Dimension bei dem Thema des Berichtes: Diversität, Inklusion,  kulturelle Vielfalt, 'Anders-sein' in den unterschiedlichen Formen sind Wesensmerkmale einer demokratischen und offenen Gesellschaft, und es braucht kritischen Geist und klaren Widerstand, wo das bedroht wird - gerade wenn es unter dem Label einer angeblichen "Alternative" für das Land firmieren will.

Vector-cal.45

Ist es nicht sowieso grundsätzlich egal, wer sich künstlerisch ausdrückt?

Beim betrachten eines Bildes weiß ich doch grundsätzlich nicht, ob der Künstler vielleicht eine Lernschwäche, einen verkrüppelten Arm oder an Schizophrenie leidet( und sich deswegen vielleicht sogar ein Ohr abschneidet) oder Ähnliches. Und: Ich will das in dem Fall auch gar nicht wissen.

Kunst sollte für sich sprechen. Immer wenn da sogenannte Fachleute kommen und erklären wollen, warum dies oder jenes jetzt besonders „wertvoll, ansprechend“ oder sonst was ist, werde ich schon skeptisch.

Kunst ist erst mal grundsätzlich förderungswürdig, finde ich. Ob und inwieweit man mit seiner Kunst Menschen anspricht, lässt sich aber nun mal nicht erzwingen.

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rolato

Dann hätte es auch keinen Kommentar von Ihnen bedürft, bei all dessen was Sie hier abwertend geschrieben haben!!

 

Vector-cal.45

Oh je,

was genau verletzt Sie denn offenbar so sehr, bei „all dem“ was ich da angeblich so „abwertend“ geschrieben habe?

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir das mal eben erläutern könnten. Kann doch in meinem Beitrag überhaupt nichts auch nur ansatzweise abwertendes feststellen.

 

Hanns Guck In Die Luft

"..auch nur ansatzweise abwertendes feststellen.."

Da stelle ich mich an Ihre Seite: Da war einfach nixx Abwertendes erkennbar.

rolato

Oh je,

was genau verletzt Sie denn offenbar so sehr, bei „all dem“ was ich da angeblich so „abwertend“ geschrieben habe?

Persönlich füle ich mich nicht verletzt. Sie verletzten Menschen mit Behinderung und werten Ihre Ansicht als richtig. 

Warum denn die abwertenden Bemerkungen mit dem: 

abgeschnittenen Ohr, oder ob und inwieweit man mit seiner Kunst Menschen anspricht, lässt sich aber nun mal nicht erzwingen. ebenso: Immer wenn da sogenannte Fachleute kommen und erklären wollen, warum dies oder jenes jetzt besonders „wertvoll, ansprechend“ oder sonst was ist, werde ich schon skeptisch

Ich will das in dem Fall auch gar nicht wissen.

Aber darüber urteilen!

Vector-cal.45

Dass Van Gogh sich selbst ein Ohr abschnitt, sollte Ihnen ja bekannt sein. Das ist nun mal Tatsache und verdeutlich doch nur, dass auch psychische Erkrankungen kreatives Potential nicht ausschließen, hier sogar ganz im Gegenteil.

Dass man künstlerischen Erfolg nicht erzwingen kann, ist schlicht ebenfalls ein Fakt.

Meine Haltung „Kunstverständigen“ gegenüber kritisch zu sein, bzw. zumindest auf deren Urteil letztendlich nichts zu geben, ist mein gutes Recht und wertet definitiv überhaupt niemanden ab. Menschen, die behaupten sie verstehen Kunst, bilden sich das m. M. n. lediglich ein. Kunstgeschichte, Kunstwissenschaft  etc. mögen ja  rational sein, die Kunst an sich aber mit Sicherheit nicht, finde ich.

Im Zen sagt man: Über das Absolute kann man nichts sagen.

Oder mit anderen Worten: Der Wolf, das Lamm, der Lurch lugt hervor, huurrrz!

Mauersegler

"Kunstverständige", die "Kunstgeschichte, Kunstwissenschaft" studiert haben und sich deshalb "einbilden", Kunst zu verstehen, in Anführungszeichen zu setzen und wie zitiert zu qualifizieren, hat selbstverständlich rein gar nichts Abwertendes. 

Die Sache mit van Goghs Ohr ist übrigens längst nicht so eindeutig, wie Sie hier behaupten.

Kaneel

Ich glaube nicht, dass Hape Kerkeling sehr viel davon hält, dass Sie seine Zitate aus völlig anderen Zusammenhängen für Ihre Zwecke missbrauchen.

Vector-cal.45

Ich finde das in dem Zusammenhang gar nicht so unpassend. Wenn Sie meinen, seinen damaliger Auftritt besser oder reffender interpretieren zu können nur zu.

Kerkeling hat m. E. hervorragend gezeigt, dass man im Prinzip wirklich alles als Kunst verkaufen kann.

Ein Publikum dafür zu finden und zu begeistern, ist daran wohl die eigentliche „Kunst“.

Und, mit Verlaub, was Sie glauben, was Kerkeling von meinen Beiträgen halten würde, ist für mich nicht einmal ansatzweise relevant.

 

Vector-cal.45

Nachtrag:

 

Sie widersprechen sich zudem noch selber:

Wenn ich sage: Ich will das auch gar nicht wissen.

Wie könnte ich dann darüber urteilen? Wo gebe ich überhaupt ein Urteil ab?

Grundsätzlich finde ich es spannend, (zumindest zuerst einmal) gar nicht zu wissen, wer dieses Lied, dies Bild etc. eigentlich gemacht hat. Dem wohnt m. E. ein besonderer Zauber inne.

 

Sie müssen das ja nicht so sehen und können z. B. bevorzugt Kunst von Menschen kaufen, fördern (was auch immer), die irgendein Handicap haben, sollte Ihnen das wichtig sein.

Sokrates

Abwertend finde ich das jetzt nicht.

Künstlerisch ausdrücken kann und darf sich jeder wie er gerne möchte. Wer hinter einem Kunstobjekt steckt weiß man tatsächlich zunächst nicht! Kunst sollte auch für sich und jeden einzelnen der sie betrachtet sprechen. Jeder sieht ein und dasselbe Kunstobjekt wahrscheinlich immer etwas anderst als Andere. Ein Künstler möchte mit seiner Kunst was ausdrücken um es anderen zeigen zu können. In wie weit es die Menschen anspricht, daß liegt in der Betrachtung der Menschen selber!

w120

Ja, ich bin auch so ein Kunstbanause wie Sie."g"

Ich gehe nach dem was mir gefällt.

 

Aber es kann trotzdem interessant sein, wenn man Hintergründe erklärt bekommt.

Es kann die eigene Sicht verändern.

Kaneel

"Kunst sollte für sich sprechen. Immer wenn da sogenannte Fachleute kommen und erklären wollen, warum dies oder jenes jetzt besonders „wertvoll, ansprechend“ oder sonst was ist, werde ich schon skeptisch."

1. Kunst spricht mich entweder direkt an oder nicht.

2. Mich interessiert gelegentlich aber durchaus die Biographie eines Menschen hinter dem Werk bzw. der situative Kontext, in dem es entstanden ist. 

3. Jede/r soll sich Kunst so erschließen dürfen wie er oder sie das möchte. Weder Mitmenschen noch Fachleute haben meinen Zugang zu Kunst zu beurteilen. 

NieWiederAfd

Zitat: "... erklären wollen, warum dies oder jenes jetzt besonders „wertvoll, ansprechend“ oder sonst was ist"

Das Problem war und ist nicht, wenn jemand erklärt, dass Kunst "wertvoll" ist, sondern wenn Kunst als "unwert" oder sogar "entartet" bezeichnet wurde und wird. 

Ist längst Geschichte, meinen Sie? Lesen Sie bitte, wie stark aus rechtspopulistischen und rechtsextremen Kreisen die Aversion gegen ein weltoffenes, liberales Kulturleben ausagiert wird und der Versuch unternommen wird, Kunstinstitutionen zu diskreditieren: www.sueddeutsche.de/kultur/afd-kulturpolitik-rechtsextremismus-gewalt-1….

Schluss mit dem AFD Gedöns

Kunst sollte für sich sprechen. Immer wenn da sogenannte Fachleute kommen und erklären wollen, warum dies oder jenes jetzt besonders „wertvoll, ansprechend“ oder sonst was ist, werde ich schon skeptisch.

Ich werde dann neugierig.

hans-rai

Jede Initiative, die Mitmenschen hilft, sich zu verwirklichen oder etwas Kreatives zu schaffen, kann man natürlich nur gut finden. Und diese Unterstützung bekommen in unserer Gesellschaft über all im Land wirklich ganz viele. Hier die "Behinderung" als Aufmerksamkeitsfaktor für eine Veröffentlichung zu nutzen und nicht die Qualität der Kunstwerke in den Vordergrund zu stellen, kann man differenziert sehen.

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nie wieder spd

Eine „Qualität“ von Kunstwerken machen Sie woran fest?

Grundsätzlich liegt die doch im Auge des Betrachters bzw. auch des Käufers.

melancholeriker

Eine "Behinderung als Aufmerksamkeitsfaktor" zu lesen ist gut gemeint als Gegengift zu einer typischen Antidiskriminierungsdebatte, in der unterstellt wird, daß vermeintliche Opfer von Diskriminierung das Behindertsein umgekehrt erfahren, weil ihnen der "Wettbewerb" erspart bzw. verweigert wird durch Schutzsphären der Kümmerer. Nach dieser Logik wären das alles schon Muster ohne Wert. 

Wie der Bericht und die Menschen die in ihm zur Aussage kommen schon sagt, hätte wohl niemand je diese Kunst zu Gesicht bekommen und die eine oder der andere hätte weiter für einen Hauch von Anerkennung den Wischmob geschwungen statt den Pinsel. Inklusion sucht genau diese Ressourcen in Menschen fördern zu helfen, die das aus naheliegenden Gründen nicht alleine können.