Passanten gehen durch die Grimmaische Straße in der Leipziger Innenstadt

Ihre Meinung zu Historiker zum Stand der Einheit: "Ein Ostbeauftragter ist nicht mehr zeitgemäß"

33 Jahre nach der Deutschen Einheit zieht der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk im Interview ein ernüchtertes Fazit. Wo er dem Ostbeauftragten "völliges Versagen" vorwirft und was er stattdessen fordert.

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125 Kommentare

Kommentare

Nettie

"Ein Ostbeauftragter ist nicht mehr zeitgemäß"

'Beauftragte' für die Schaffung der Voraussetzungen für gleiche Chancen für alle waren es noch nie. Weil eine solche 'Aufgabe' einen einzelnen Menschen, der sie ernst nimmt nur hoffnungslos überfordern kann.

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werner1955

nur hoffnungslos überfordern kann?
Also das ist nicht nur einem "beauftragten" sondern auch sehr viel Menschen die hart für diese deutsche Einheit gearbeite und gekämpft haben so ergangen. Es bleibt die Frage wo der "Dank" für diese lebensleistungen belbt oder geblieben ist. 

 

werner1955

"Ein Ostbeauftragter ist nicht mehr zeitgemäß"
Richtig.  
Die Akzeptanz der bundesdeutschen Demokratie schwindet. 
Richtig. Persönlich glaube ich das wir mehr und bessere Politik für die leistungserbrinnger in dieser Demokratie die diese seit über 70 Jahren begründet haben tun müssen. 

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Kristallin

Autokratie ist keine "bessere Politik" nur Autokratie!

Das heißt Sie möchten dass demokratischen Menschen Autokratie aufgezwungen wird.......

wie-

>> Persönlich glaube ich das wir mehr und bessere Politik für die leistungserbrinnger in dieser Demokratie die diese seit über 70 Jahren begründet haben tun müssen. 

Machen Sie doch Vorschläge für eine vorgeblich bessere Politik für eine marginal kleine Gruppe über 90 Jahre alter Menschen. Mit dem Interview hat Ihr Beitrag jedefalls keine, absolut keine inhaltliche Überschneidung.

Möbius

Natürlich macht ein „Ostbeauftragter“ nur dann Sinn wenn die Menschen im Osten und die Verhältnisse dort grundsätzlich anders wären als im Westen. 

 

Da das aber nicht der Fall ist, braucht man auch keinen „Ostbeauftragten“, schließlich gibt es ja auch keinen „Bayernbeauftragten“. 

 

 

Der einzige echte Unterschied zwischen Ost und West ist die Sozialisation der Menschen. Interessanterweise dauern diese Unterschiede in der Mentalität an, offenbar tradiert in den Elternhäusern. Dabei sehe ich die Ostdeutschen hier klar im Vorteil: sie sind oft offener, freundlicher und hilfsbereiter. 

 

 

Vielleicht sollte man den „Ost-“ durch einen „Westbeauftragten“ ersetzen? 

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Wolf1905

„…Dabei sehe ich die Ostdeutschen hier klar im Vorteil: sie sind oft offener, freundlicher und hilfsbereiter. …“ Häh? Wenn man die Wahlergebnisse oder -prognosen als Maßstab nehmen könnte, würde ich Ihre Aussage schwer bezweifeln.

Möbius

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun ? 

Mauersegler

Wieso fragen Sie so Offensichtliches?

AfD-Mitglieder und -Wähler fallen in der Öffentlichkeit durch ein streng geschlossenes Weltbild auf, in dem alles abgelehnt wird, was dort nicht hineinpasst. Sie tragen permanent schlechte Laune und  Unfreundlichkeit vor sich her und sind der Meinung, dass sich jeder selbst der Nächste ist. Das sind durchgängige Beobachtungen sowohl im Bundestag als auch in diesem Forum hier.

Möbius

Ich wusste garnicht, dass Sie Anhänger dieser Partei sind … jetzt wird mir einiges klarer :-) 

Neutrale Stimme

Sie sind ja ueberhaupt nicht voreingenommen. Bei den Gruenen gibt es auch ein "streng geschlossenes Weltbild, in dem alles abgelehnt wird, was dort nicht hineinpasst."

Sie sind halt anderer Meinung, aber ihre Vorwuerfe passen auf jede Partei. 

Neutrale Stimme

Welche Partei man waehlt hat doch nichts damit zu tun, ob ich hilfsbereit oder nett bin. 

 

harpdart

Aber vielleicht damit, ob man das allen Menschen gegenüber ist oder nur bestimmten. Und offener?

Neutrale Stimme

Das wage ich zu bezweifeln. Habe dafuer zu viele Jahre auf meiner Erfahrungsuhr. Sichelich gibt es auch extreme. Aber die findet man in jeder Partei. 

Wolf1905

Also der User @Möbius hat von „offener, freundlicher und hilfsbereiter“ der Ostdeutschen (als die Westdeutschen) geschrieben - das bezweifle ich mit der Begründung, dort, wo viele Menschen die AfD wählen, treffen Eigenschaften wie Offenheit und Freundlichkeit nicht unbedingt zu - aber das ist halt nur meine Meinung.

Adeo60

Ich stimme Ihnen grundsätzlich zu. Allerdings würde ich zwischen  Ost- und Westdeutsche keinen pauschalen Unterschied hinsichtlich Offenheit und Freundlichkeit sehen. In puncto Hilfsbereitschaft mag das freilich  zutreffend  sein. Die Ostdeutschen haben im SED-Regime gelernt zusammenzuarbeiten und Hilfsbereitschaft sowie sozialen Zusammenhalt gewissermaßen "antrainiert". Ich erinnere mich gerne an die Straßenfeste zurück, die bei unseren Besuchen in den Jahren nach der Wende gefeiert wurden. Allerdings ist dieser Brauch mittlerweile auch wieder erloschen. Man hat sich insoweit - leider - dem westen angepasst.

Möbius

Ich habe eine Zeitlang im Osten gelebt und ich kann Ihnen sagen das auch die Westdeutschen jede Menge antrainierte Verhaltensweisen haben und nicht nur angenehme :-) 

wie-

>> Ich habe eine Zeitlang im Osten gelebt

Was Sie jetzt wie nachweisen wollen? Und wenn: wann und wo da genau?

>> und ich kann Ihnen sagen das auch die Westdeutschen jede Menge antrainierte Verhaltensweisen haben

Z.B. welche?

>> und nicht nur angenehme

Nach Ihrem ganz persönlichen Bauchgefühl?

Ach ja, gibt's noch irgendwelche seriöse Studien zu Ihren Schwurbeleien?

Anna-Elisabeth

"Allerdings würde ich zwischen  Ost- und Westdeutsche keinen pauschalen Unterschied hinsichtlich Offenheit und Freundlichkeit sehen."

Das sehe ich auch so. Größer als zwischen Ost und West sind nach meiner Erfahrung eher regionale Unterschiede.

Es gibt Regionen, in denen die Menschen unfreundlich oder gar "muffig" wirken und es dennoch eine große Hilfsbereitschaft gibt. Und es gibt Regionen, in denen die Menschen offen und freundlich wirken, für Hilfsbereitschaft aber leider keine Zeit ist. Aber auch hier gilt selbstverständlich, dass dies niemals auf alle Menschen in diesen Regionen gleichermaßen zutrifft. Außerdem hat die Durchmischung stetig zugenommen. An meinem z.B. Arbeitsplatz waren die gebürtigen Hamburger eine Minderheit.

saschamaus75

>> Ost- und Westdeutsche keinen pauschalen Unterschied hinsichtlich

>> Offenheit und Freundlichkeit sehen

 

Ich sehe da in der Zwischenzeit auch eher eine Differenz zwischen Nord- und Süddeutschen als zwischen Ost- und Westdeutschen. oO

 

Wolf1905

Und welche Differenz sehen Sie zwischen Nord- und Süddeutschen?

CovMag

Da stimme ich voll zu. Ich als "Ur-Wessi" habe seit Jahren viel in den sog. Ostländern zu tun. Und von Beginn an ist mir aufgefallen, dass die Menschen dort im Allgemeinen sehr viel freundlicher sind, sei es beispielsweise im Einzelhandel und selbst in den diversen Behörden und Ämtern, mit denen ich dort zu tun habe. Sicherlich ist das nur ein subjektiver Eindruck, jedoch vielfach und signikikant bestätigt.

Diabolo2704

Ich kann Herrn Kowalczuk nur zustimmen, aber wann wurde jemals irgendeine Stelle eines ...-Beauftragten wieder abgeschafft, wenn der Grund für die Schaffung einer solchen Stelle (wenn es ihn denn tatsächlich gegeben hat) überlebt hat ?

Was mir in dieser Diskussion viel zu wenig Beachtung findet, ist die ganz banale Tatsache, aus welchem Grund viele Menschen und Regionen aus den Neuen Bundesländern im Zuge der Wiederveinigung und danach so viele Belastungen zu bewältigen hatten, was ihren Pendants aus den Alten Bundesländern weitgehend erspart geblieben ist.  Wer mit deutlich schlechteren Startbedingungen antritt, der braucht natürlich länger, bis er am Ziel ist.

Und die gleichen Personen, die bis 1990 den Karren so tief in den Dreck gefahren haben, sind immer noch politisch aktiv und auf Dummenfang.

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falsa demonstratio

"[....]  wann wurde jemals irgendeine Stelle eines ...-Beauftragten wieder abgeschafft, wenn der Grund für die Schaffung einer solchen Stelle (wenn es ihn denn tatsächlich gegeben hat) überlebt hat ?"

Bundesbeauftragter für den Zivildienst (abgeschafft 2011), 

Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (abgeschafft 2021), 

Beauftragter der Bundesregierung für Digitalisierung (abgeschafft 2021),

 Koordinator der Bundesregierung für Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung (abgeschafft 2021), 

Bundesbeauftragter für den Steinkohlenbergbau und die Steinkohlenbergbaugebiete (abgeschafft 1977).

Camper1967

Hallo,

ein Ostbeauftragter ist schon lange überflüssig, wir haben innerhalb der Bundesländer mehr Schifflagen als nur den zwischen Ost und West.

Unsere Straßen im Westen sind marode, die Kommunen pleite und das Gesundheitswesen geht den Bach runter.

Vor 30 Jahren  war das alles noch nicht so, also ist da irgendetwas falsch gelaufen und das kann nicht alleine mit dem Osten zu tun haben.

Die Politik hat den Kontakt zu den Menschen verloren, es wurden Sachen zur Wichtigkeit erklärt, die dem Normalbürger befremdlich rüber kommen. 

Kleine Gruppen und Parteien bestimmen mit ihren Aktionen die öffentliche Wahrnehmung, obwohl ihre Forderung zwar im Kern vielleicht berechtigt sind, es aber auch andere Themen gibt, die den Bürgern wichtig sind und sie persönlich direkt betreffen.

Daher kommt vielleicht auch der Hang zu autoritären Zügen, bei uns werden brennende Themen so lange kaputt diskutiert, bis es keinen mehr interessiert was die Politik macht.

Viele Grüße

Camper 67

 

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saschamaus75

>> die Kommunen pleite

 

DAS lag/liegt aber eher an der Abschaffung der Vermögenssteuer (Aussetzung des Vollzugs) Mitte der 90er, wodurch allen(!!!) Kommunen auf einen Schlag eine wichtige, wenn nicht gar die wichtigste Einnahmenquelle weggebrochen ist. -.-

 

falsa demonstratio

"DAS lag/liegt aber eher an der Abschaffung der Vermögenssteuer (Aussetzung des Vollzugs) Mitte der 90er, wodurch allen(!!!) Kommunen auf einen Schlag eine wichtige, wenn nicht gar die wichtigste Einnahmenquelle weggebrochen ist."

Ist die Vermögenssteuer (wenn man von der Grundsteuer absieht) eine kommunale Steuer?

saschamaus75

>> Ist die Vermögenssteuer (wenn man von der Grundsteuer absieht)

>> eine kommunale Steuer?

 

Jepp. ;(

 

Das waren/sind die Stützpfeiler der kommunalen Finanzierung:

* Grundsteuer

* Grunderwerbssteuer

* Gewerbesteuer

* (Vermögenssteuer)

 

kurtimwald

Die Erkenntnis „Fragt man Ostdeutsche, "Wie geht es Ihnen persönlich?", antworten zwei Drittel mit "gut bis sehr gut". Fragt man die gleichen Ostdeutschen, "Wie geht es Ostdeutschland?", sagen wieder zwei Drittel "schlecht".

Sagt doch schon viel. Woher kommt es das sich Mitmenschen in den neuen Bundesländer so stark von den eigenem Erleben und eigenem Wissen abbringen lassen?

Was ist passiert, das Menschen sich Dinge einreden lassen Dinge glauben, die dem eigenen Erfahrungen widersprechen.

Habe wir ein Problem im Umgang mit Medien?

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Questia

@kurtimwald •15:24 Uhr |Beschrieben |

Die Antwort darauf liefert der Interviewte doch mit:

"Die finanziellen, sozialen Verhältnisse, in denen Menschen leben, sind wichtig, aber eben nicht alles. Ein Arbeitsplatz kann materiell ersetzt werden. Eine soziale Beziehung, ein Kino vor der Haustür, ein Bus, ein Arzt, den man kennt, nicht."

Allerdings finde ich, dass diese Beschreibung nicht nur auf ostdeutsche Regionen zutrifft. Auch das benennnt Kowalczuk:

"Die strukturellen, sozioökonomischen Herausforderungen, die man zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen hat, sind denen in Brandenburg oder Sachsen-Anhalt viel ähnlicher als die Verhältnisse zwischen Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Was wir brauchen, ist ein Beauftragter für gleichwertige Lebensverhältnisse, so wie das Grundgesetz sie vorsieht."

Und darin stimme ich mit ihm überein.

werner1955

Was ist passiert,
Die haben auf unsere System, Medien und Politiker mit Ihren lebensweisen reagiert. Fordern von andern ist das neue wir tun es selber. 

wie-

>> Fordern von andern ist das neue wir tun es selber. 

Was Sie durch Ihre Beiträge mustergültig vorerxerzieren.

wie-

>> Habe wir ein Problem im Umgang mit Medien?

Ganz klar, vor allem mit den sogenannten "sozialen". Richtige, den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts konforme, Medienkompetenz hat nur ein Bruchteil der Bevölkerung.

odiug

Ich selbst habe den Eindruck, wir brauchen langsam einen West-Bevollmächtigten, denn meiner Meinung nach wird enorme Stimmung aus den Ostländern gemacht, die auf keinen Fall auf den Westen überschwappen sollte. Es ist verdammt viel Geld in den Osten gesteckt worden, es ist die gesamte komplett marode Infrastruktur der ehemaligen DDR erneuert worden und es ist viel mit einem in meinen Augen vollkommen überzogenen Solidaritätszuschlag finanziert worden. Da kann es nicht sein, dass wir uns als Dank nun alle im Westen beschimpfen lassen müssen und als die Bösen hingestellt werden und da kann es nicht sein, dass sich ein östlicher rechtsextremer und Russland zugewandter Flügel immer mehr breit macht. So etwas war nicht Absicht der Wiedervereinigung und so etwas darf auf keinen Fall geduldet werden. Denn immer noch - wenn man es genau betrachtet - will die Mehrheit der Westdeutschen die braunblaue Brühe nicht, auch nicht in einzelnen Bundesländern.

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PeterK

Den Soli haben alle gezahlt. 

Und bitte mal erkundigen, woher sie stammen, Höcke, Gauland, Weidel... und auch in Sachsen, Thüringen, Brandenburg oder hier in M-V will die Mehrheit die AfD nicht. 

Mauersegler

Ja, die stammen alle aus dem Westen. Nur: Aufgegangen ist ihre Saat im Osten.

Mega

Falsch, die meisten AfD-Wähler gibt es im Westen. Ohne die westdeutschen AfD-Wähler säßen keine Bundestagsabgeordnete im Bundestag. 

wie-

>> Ohne die westdeutschen AfD-Wähler säßen keine Bundestagsabgeordnete im Bundestag. 

Mit Ausnahme der 16 Direktmandate, alle in den "neuen Bundesländern", vorzugsweise in Sachsen.

Kaneel

M.E. sollte die vorhandene, vielleicht weniger deutlich zu Tage tretende, Affinität zu AfD-Positionen im Westen nicht übersehen werden. Vielleicht sind westdeutsch Sozialisierte weniger anfällig dieses in Wahlverhalten umzusetzen. Wenn ich allerdings so an Aiwanger und seine Unterstützer denke...

PeterK

... dann sollte klar sein, dass rechtspopulistische bis faschistisch  Positionen kein rein ostdeutsches Phänomen sind!

Mauersegler

@ PeterK und @Kaneel

Natürlich gebe ich Ihnen recht, dass rechtsextreme Positionen nicht auf den Osten beschränkt sind. Aber am Wahlverhalten im Osten ist eben auch nicht einfach der Westimport schuld. 

CovMag

Sie meinen also auch, "die Ossis" haben so viel Geld bekommen, also haben sie die Klappe zu halten? Kein Wunder, dass das mit der Einheit nichts wird. Immerhin konnten die Westländer ihre Rechtsextremist doch so nach Osten verschicken. Worüber beschweren Sie sich?

wie-

>> Immerhin konnten die Westländer ihre Rechtsextremist doch so nach Osten verschicken.

Wo deren Ideologie, Rassismus und Antisemitismus sowie Hass gegen das "System" auf bemerkenswert swie überraschend fruchtbaren Boden fiel.

ein Lebowski

Da kann es nicht sein, dass wir uns als Dank nun alle im Westen beschimpfen lassen müssen und als die Bösen hingestellt werden und da kann es nicht sein, dass sich ein östlicher rechtsextremer und Russland zugewandter Flügel immer mehr breit macht. So etwas war nicht Absicht der Wiedervereinigung und so etwas darf auf keinen Fall geduldet werden.

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Soso, aus Dank haben die Ossis also zu wählen, wie es dem Wessi gefällt, das hat zwar überhaupt nichts mit Demokratie zutun, im Gegenteil, da bist du richtig nah dran an dem, was du kritisierst und woher du kommst, braucht man erst gar nicht zu fragen. Es spiegelt aber einen Habitus wieder, der dem Ossi bekannt ist.

Questia

Sie strafen Kowalczuk Lügen:

"Erst ab etwa 2019 ist die Ost-Debatte davon weggekommen zu sagen: "Wir haben in den Osten über eine Billion Euro gesteckt, jetzt haltet endlich Eure Klappe, es muss Euch doch gut gehen!"

 

Möbius

Ich musste sehr schmunzeln über Ihren Beitrag … „Dankbarkeit“ für die Wiedervereinigung möchte der Wessi also haben und verbittet sich Russland-Freundlichkeit .. soso 

 

Ich hatte das mit der „Demokratie“ irgendwie anders verstanden .. :-) 

Klärungsbedarf

Wenn Sie glauben, Faschisten zu wählen oder Autokraten und Kriegsverbrecher zu unterstützen sei demokratisch, dann haben Sie das mit der Demokratie in der Tat falsch verstanden. Wobei solcher Glaube keiner Ost-West-Einteilung unterworfen ist.

Mega

Sie vergessen den Beitrag, den der Osten für uns im Westen geleistet haben. Nach der Wende verließen ca. 3 Millionen gut ausgebildete Fachkräfte und Ingenieure den Osten und haben die Steuern bei uns im Westen bezahlt. Diese Ossis haben geholfen, dass die Wirtschaft bei uns wieder aufblühte und die enorme Nachfrage nach Produkten aus dem Westen befriedigt werden konnten. 

Neutrale Stimme

Der Buchauthor wirft im Interview anderen vor, was er selber betreibt. Da hat die ARD aber auch jemanden gefunden. Mehr extrem geht nicht. 

Brauchen wir einen Beauftragen? Nein, finde ich. Alles herausgewoefenes Geld. Die ganze Ost-West Debatte verschlimmert diese situation nur. Deutschland ist ein Land und sollte aufhoeren zu unterteilen. Jede gegend hat halt ihre Unterschiede. Einfach akzeptieren und zusammen leben anstatt mit fingern aufeinander zu zeigen.

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Mauersegler

Was wirft der Autor anderen vor, was betreibt er selbst, wo ist er maximal extrem? Wollen Sie uns das nicht aus Ihrer Sicht von außen erläutern?

warumeigentlichwer

Aber selbstverständlich unterteile ich Deutschland in Gegenden in denen 30% und mehr Bürger eine faschistische Partei wählen und demokratisch gefestigte Gegenden. Ich will auch nicht zusammen mit denen wohnen (kann ich mir ja selbst aussuchen...)

Neutrale Stimme

Sie sind nicht besser als diese leute. Immer schoen ausgrenzen anstatt zusammen zu kommen 

fathaland slim

So, ich werde mich jetzt ausdrücklich mit dem Mitforisten „warumeigentlichwer“ solidarisieren, den Sie hier verbal ausgrenzen.

Merken Sie denn gar nicht, was Sie hier schreiben?

Neutrale Stimme

Ich grenze niemanden aus, das macht er schon ganz alleine. Sieht man an seinem letzten satz. Man kann auch miteinander, selbst wenn man unterschiedliecher Meinung ist. Der werte Forist wohl nicht. 

fathaland slim

Der Buchauthor wirft im Interview anderen vor, was er selber betreibt.

Was meinen Sie damit?

 Da hat die ARD aber auch jemanden gefunden. Mehr extrem geht nicht.

Ich hatte Herrn Kowalczuk schon lange gefunden. Und je mehr ich von ihm lese, desto begeisterter bin ich von ihm. Er ist wirklich extrem klarsichtig.

tias

Na ja zieh halt zu ihm ,wenn die Kosten kommen müssen auch Rentner sparen .

fathaland slim

Na ja zieh halt zu ihm ,wenn die Kosten kommen müssen auch Rentner sparen .

Was möchten Sie mir sagen? Leider verstehe ich kein Wort. Ich soll zu Herrn Kowalczuk ziehen? Dann kommen Kosten, und ich muss sparen?

Neutrale Stimme

Das hat wohl damit zu tun das er mehr oder weniger mit ihnen uebereinstimmt was die politische richtung angeht. Ist ja auch OK. Aber ich wuerde ihn jetzt nicht in der mitte sehen. Da hatte man auch jemanden interviewen koennen der mehr beide seiten Sieht. 

fathaland slim

Herr Kowalczuk ist Historiker und kein Politiker. Ein Mensch, der in der DDR aufgewachsen ist und das Land aus eigener Erfahrung kennt.

Welche Seite sieht er denn Ihrer Ansicht nach nicht?

Klärungsbedarf

Als langjähriger Wossi reklamiere ich mal eine gewisse Expertise für mich. Und da kann ich dem Herrn Kowalczuk eigentlich nur in allen Punkten Recht geben. Insbesondere kann ich hier überhaupt keine Links-Rechts-Einteilung erkennen. Teilweise sind die Diskussionen absurd. Da wird darauf hingewiesen, dass es im Osten kein Dax-Unternehmen gibt. Ja, wie denn auch ? Hätte eins seine Zentrale verlegen sollen ? Und wie viele Dax-Unternehmen sitzen in SH ? Oder im Saarland ? Der Diskussion fehlt doch teilweise die rationale Untermauerung.

Mauersegler

Ihre Fragen hatte ich ja auch schon gestellt. Leider verhallen sie im leeren Raum oder versinken im Atlantik oder ...

Adeo60

Meine Schwiegereltern stammen aus den Neuen Bundesländern. Immer wenn meine Frau und ich sie besuchen entwickelt sich am Abend ein Streitgespräch über die Situation im Osten Deutschlands. Nun geht es meinen Schwiegereltern vergleichsweise gut (u.a. eigenes, abbezahltes Haus), dennoch spürt an die fehlende emotionale Bindung an die westliche Demokratie. Allerdings höre ich immer erleichtert, dass die AFD für sie absolut kein Thema ist.

Mein Eindruck ist, dass die Neuen Bundesländer noch immer geprägt sind von der Diktatur, in der  die Menschen zum Großteil aufgewachsen sind. Auch fehlen ihnen die enge sozialen Bindungen, die unter dem SED-Regime natürlich zu einer Vertrautheit (Strassenfest u.a.) geführt haben, welche dann z.T. brutal missbraucht wurde.

Die Jüngeren Ostdeutschen sind, so mein Eindruck, in der Demokratie angekommen.  Sie nutzen die wirtschaftlichen Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten und honorieren, dass sehr viel Lebensqualität mit dem Mauerfall einherging.

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Neutrale Stimme

In den neuen Bundeslaendern wird halt mehr hinterfragt anstatt alles zu schlucken wie die meissten in den alten Bundeslaendern tun. Man ist skeptischer, da man in der vergangenheit meistens mit Propaganda gefuettert wurde. Auch war damals nicht "alles" schlecht, man brauchte sich wenig um den sozialen abstieg zu fuerchten etc. 

Mauersegler

Vielleicht ist es auch genau umgekehrt: So mancher ist noch so sehr daran gewöhnt, dass man ihm genau vorbetet, was er zu denken hat, dass er liebend gern weiter irgendwelchen Vorbetern folgt, die ihm einfache Lösungen versprechen und ihn von der Mühe des Selberdenkens entlasten. 

Tremiro

>>In den neuen Bundeslaendern wird halt mehr hinterfragt anstatt alles zu schlucken wie die meissten in den alten Bundeslaendern tun.<<

Das ist kompletter Unsinn. Wenn dies so wäre, würde die AfD dort keine 3% bekommen. Offensichtlich gibt es in den neuen Bundesländern nicht Viele, die hinterfragen, dass die AfD nur Politik für Superreiche macht.   

Klärungsbedarf

Es wurde 1990 vieles verklärt. Der Ruf lautete "Kommt die DM nicht zu uns, kommen wir zur DM" und nicht etwa "Kommt die Demokratie nicht zu uns, kommen wir zur Demokratie". Viele dachten kurzfristig: "Alles bleibt, wie es ist, nur jeder bekommt bessere wirtschaftliche Verhältnisse".

Möbius

Interessante Aussage: „….dennoch spürt man die fehlende emotionale Bindung an die westliche Demokratie.“

 

Was meinen Sie damit? Wie kann man an die „westliche“ „Demokratie“ (gibt’s noch eine andere?) eine „emotionale“ Bindung haben ? Oder meinen Sie gar das „deutsche Vaterland“? 

 

 

Mauersegler

"Wie kann man an die „westliche“ „Demokratie“ (gibt’s noch eine andere?) eine „emotionale“ Bindung haben ?"

Ja, das wird jemand, der emotional an alle Arten von Autokraten von Stalin bis Putin gebunden ist, nie verstehen. 

Linkseinbiegen-Statt-Rückwärtsfahren

Wenn man die Pläne der Grünen (wie der im Osten so viel kritisierte Robert Habeck) sieht, die jetzt für die Ansiedelung von 3 Großunternehmen wie Intel, Infeon und Tsmc zusammen 16 Miliarden Euro für die Neuerrichtung dreier Firmen und der Schaffung von rd. 6000 Arbeitsplätzen (über 2,5 Mio Euro pro Arbeitsplatz) an diese Firmen durch den Staat bezahlen lassen wollen, dann muss man sich überlegen, ob es nicht bald einen "Westbeauftragten" geben sollte. 

Ich bin sicher, dass es Vergleichbares im Westen noch nie gegeben hat und der Westen bisher schon für den Ausbau Ost enorm viel leisten musste.

Bedenklich ist für mich, wenn diese Firmen so hohe Zuschüsse verlangen, wenn sie sich in Magdeburg (Intel) und in Dresden (Infineon und tsmc) ansiedeln. Wie wurde das kalkuliert?

 

 

 

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Tino Winkler

Hört sich viel an, ist aber ein Tropfen auf den heißen Stein gegen die chinesischen Subventionen für PV, Werften, Autoindustrie, Wohnungsbau und Fälschung von Markenartikeln.

Der weltweite volkswirtschaftliche Schaden der durch chinesische Subventions- und Preispolitik verursacht wird ist durch nichts zu rechtfertigen und schwächt vor allem demokratische Staatsformen.

Statt eines Ostbeauftragten sollten lieber die absurden chinesischen Subventionen und die Spionage veröffentlicht werden.

CovMag

Ob derartige Subventionen gezahlt werden sollen, ist natürlich generell zu hinterfragen. Aber wo genau diese sich dann ansiedeln, ist doch schnurz. Es ist schließlich ein und dasselbe Deutschland. Viele scheinen noch nicht begriffen zu haben, dass es keine zwei mehr von dieser Sorte Land gibt.

Linkseinbiegen-Statt-Rückwärtsfahren

Ich denke, dass die Höhe der Zuschüsse deshalb so hoch sind, weil die "besonderen Verhältnisse und Erschwernisse" des Ostens dabei eine Rolle spielten. 

Möbius

Also … diese „strategische Industriepolitik“ die übrigens schon unter Habecks Vorgänger losging, hat wirklich nichts mit Ostförderung zu tun sondern mehr mit Geopolitik. 

 

 

Diese „Kalkulation“ ist keine betriebswirtschaftliche. 

 

 

Warum Infineon nach Dresden gegangen ist ? Wegen der niedrigen Löhne und der Ex-Mitarbeiter von Robotron … 

Tremiro

Äh, die Ex-Mitarbeiter von Robotron sind fast Alle mittlerweile Rentner. Robotron endete nicht vor 3 Wochen sondern vor 33 Jahren. Die einzelnen Kombinatsbetriebe nur wenig später.