Ihre Meinung zu Warum Arztpraxen heute geschlossen bleiben
Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik bleiben heute viele Fach- und Hausarztpraxen geschlossen. Ihre Interessenvereinigung beklagt Unterfinanzierung und warnt vor Finanzinvestoren. Von Vera Wolfskämpf.
"Das eine ist die Belastung durch Bürokratie. Rund 60 Tage im Jahr verbringen Praxen mit Papierkram, statt sich in dieser Zeit um Kranke zu kümmern"
Dies offenbar hauptsächlich zu dem Zweck, es Krankenkassen und anderen 'Leistungesträgern zu ermöglichen, möglichst viel Geld zu 'sparen':
"Das andere ist die Abrechnung: Für jede Behandlung gibt es Geld von der Krankenkasse. Insgesamt ist die Summe jedoch gedeckelt".
Diese 'Sparsamkeit' geht nicht nur auf Kosten der Versorgung, also zulasten der einzelnen Patienten, sondern letztlich des gesamten öffentlichen Gesundheitswesens, also der Allgemeinheit:
"Wenn die Praxen mehr Menschen behandeln, bekommen sie ihre Kosten nicht voll erstattet".
Bleibt die Frage, wer dann 'profitiert'.
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Es ist beunruhigend wenn sich die Finazinvestoren die Hände reiben, dann wird es genauso wie mit den Krankenhäuser. Wenn kein Gewinn mehr abfällt, sind die Praxen auch weg und wir werden weniger Arztpraxen haben. Die Zockerei nimt kein Ende und das auf den Rücken der Patienten.
Bleibt die Frage, wer dann 'profitiert'.
Zuerst die menschen die kein leistungen in die GKV eingebracht haben.
Als Kind haben Sie auch keine Leistung erbracht und trotzdem alles bekommen, was damals möglich war.
Trocken gesagt: Medizinische Versorgung jeder Art ist eine Investition, um die Patienten arbeitsfähig zu halten.
Wie haben wir es vor 30 oder 40 Jahren geschafft?
Ohne PCs, ohne Internet und dann noch die meisten Frauen zu Hause bei zahlreichen Kindern, Garten und Haushalt!
Der Versuch, alles genauer, gerechter und nachvollziehbarer zu machen kostet enormen Aufwand. Dort verschwinden die Ressourcen unserer Volkswirtschaft. Nach dem sog. Pareto-Optimum lassen sich der ersten 80 % Genauigkeit mit 20 % Aufwand erreichen. Umgekehrt sind die letzten 20 % Genauigkeit mit 80 % des Aufwands sehr teuer.
Wir sind irgendwo bei den letzten paar Prozenten Genauigkeit unterwegs: Das stiftet zwar kaum Nutzen, erzeugt aber einen riesigen Aufwand. Genau deshalb klappt im Gesundheitswesen, wie in fast ganz Deutschland kaum noch etwas richtig gut.