Aktivistinnen von Greenpeace bekleben die Glasfassade der Deutsche-Bank-Tochter DWS in Frankfurt mit Bildern eines „Waschsalons“. Damit wollen die Aktivisten gegen die Nachhaltigkeitspolitik von DWS protestieren.

Ihre Meinung zu Greenwashing-Skandal: Was die DWS-Millionenstrafe bedeutet

Die Deutsche-Bank-Tochter DWS muss 25 Millionen Dollar an die US-Börsenaufsicht zahlen. Der Vorwurf: Greenwashing. Einige Experten raten Anlegern nun, daraus Konsequenzen zu ziehen. Von Angela Göpfert.

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86 Kommentare

Kommentare

NWDM

Wieder einmal ist die Deutsche Bank im Gerede! Besser für Deutschland wäre etwas anderes! Aber Geld stinkt nicht, eher sind es Bankgeschäfte!

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fathaland slim

Die Deutsche Bank ist nicht deutscher als andere Banken, trotz des  Namens. Die Dresdner Bank hat ja auch nicht wirklich etwas mit der Stadt Dresden zu tun.

Egleichhmalf

Bankgeschäfte per se stinken auch nicht.

Nettie

"Der Vorwurf: Greenwashing. Einige Experten raten Anlegern nun, daraus Konsequenzen zu ziehen"

Wäre gut, wenn die das auch ohne deren Rat tun würden. Und noch besser, wenn sie gar nicht auf den angewiesen wären.

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werner1955

Anlegern nun, daraus Konsequenzen zu ziehen?
Wer glaubt Aktien und Konzeren könnten "Green" sein glaubt auch das alle COE, Politikern, Influenzer gut für uns sind.

Zufriedener Optimist

Informieren Sie sich mal bei der unabhängigen Stiftung Warentest über nachhaltige oder ethische Fonds. Sie scheinen unzureichend informiert?!

werner1955

nachhaltige oder ethische Fonds
Wozu sollte mich das Intressiern wenn ich nie in diesen System einzahlen kann und möchte. 

nie wieder spd

Greenwashing-Skandal: Was die DWS-Millionenstrafe bedeutet?

Die Millionenstrafe bedeutet eine Menge Geld für einen einzelnen Menschen, Peanuts für die Deutsche Bank.

Im Vergleich zu den letzten Peanuts der Deutschen Bank und unter Berücksichtigung der Inflation sind es wahrscheinlich noch nicht einmal mehr die Schalen der Erdnüsse.

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gelassenbleiben

der Schaden durch Vertrauensverlust und bzug der Einlagen kann noch wesentlich größer sein.

Vector-cal.45

Ich bitte Sie.

Ein großer Teil der Menschen nimmt das gar nicht oder nur am Rande wahr.

Und selbst diejenigen die es interessiert, haben das in 2 Wochen vergessen.

Und diejenigen, die es betrifft, also die Anleger, auch denen kann das egal sein. Die Strafe sind Peanuts und solange der Rubel rollt, wen juckt es.

Manche Anleger wird das „reine Gewissen“ sicherlich in die Arme des nächsten Börsen-Blutsaugers treiben zur nimmerendenen Kapitalvermehrung, das war’s.

R A D I O

Bedeutet, man darf die Aktie des Unternehmens DWS wieder kaufen. Vor den Ermittlungen in Deutschland muss man sich erfahrungsgemäß wenig fürchten. Die 25 Mio. für die US-Börsenaufsicht bereitet den Managern richtig Freude, wie man von ihnen hört. Ab jetzt, mit diesen Erfahrungen, ist das ein Fondsunternehmen mit noch mehr Expertise. Was will man mehr!

nie wieder spd

Wie hoch wird die Strafsumme den ausfallen, wenn die Deutsche Bank auch in Deutschland oder der EUROPÄISCHEN Wegen Greenwashing verklagt wird?

Ist das schon passiert oder ist das gar nicht vorgesehen?

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Anderes1961

Es läuft bereits ein Verfahren. Hätten Sie auch selbst herausfinden können, mit einem Klick auf die im Bericht eingebetteten Verlinkungen auf andere Tagesschau-Artikel: vom 24.10.2022 Greenwashing-Vorwurf Verbraucherzentrale klagt gegen DWS sowie vom 31.05.2022 Razzia bei Deutsche-Bank-Tochter DWS. 

Mauersegler

Warum verlangen Sie von den Tagesschau-Beiträgen immer so viel Extrainformationen, wenn Sie schon die vorhandenen nicht lesen? 

"In Deutschland laufen die Ermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft und der Finanzaufsicht BaFin gegen die DWS noch."

Zur Erläuterung: Die Strafe hängt von der festgestellten Schuld ab. 

Anderes1961

Dieses Urteil ist gleich in zweierlei Hinsicht erfreulich. Es zeigt nämlich zum einen, wie wichtig Whistleblower sind und wie wichtig ein funktionierendes Gesetz zum Schutz von Whistleblowern wäre. Zum anderen zeigt es, daß Firmen sich dazu hüten sollten, bei solchen weichen Skills, wie zugesicherte Umwelteigenschaften von Fonds etc, zu mogeln. Das ist nämlich kein Kavaliersdelikt, sondern handfester Betrug. Möge das anderen Finanzunternehmen als Warnung dienen. Mit den US-Justizbehörden ist nicht zu spaßen. 

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Nettie

'Strafsummen' in welcher Höhe auch immer sind völlig wirkungslos. Das einzig wirklich Wirksame ist, wenn die Verbraucher (und, so sie guten Willens und fähig dazu sind, ihre politischen Vertreter) durch ihr Handeln - zum Beispiel bei ihren Anlageentscheidungen - dafür sorgen, dass sich 'Geschäfte' auf Kosten der Allgemeinheit für niemanden mehr 'lohnen'.

Anderes1961

Wenn Sie den Artikel aufmerksam gelesen hätten, hätten Sie festgestellt, daß die Höhe der Strafsumme gar nicht so entscheidend ist. Wichtig ist, daß bestraft wurde. Der eigentliche Schaden, nämlich der Imageschaden ist immens und kaum in Euro oder Dollar zu beziffern. Darauf kommt es an.

Beim Rest würde ich zustimmen, wenn da nicht ein kleiner Haken wäre, oder anders ausgedrückt, die Katze beißt sich in den Schwanz. Warum? Nun, es ist ganz einfach:

Damit Verbraucher so handeln können, wie Sie sich das wünschen, müssen Verbraucher Informationen bekommen, die den Verbraucher auch dazu in die Lage versetzen so zu handeln, wie sie sich das wünschen. Und damit das funktioniert, bedarf es einer Justiz, die Betrug bei den Informationen nicht als Kavaliersdelikt ansieht und konsequent verfolgt, womit wir wieder beim vorliegenden Artikel angekommen wären...

Mass Effect

Kommt selten vor, aber hier bin ich mal ihrer Meinung

Nettie

"Und damit das funktioniert, bedarf es einer Justiz, die Betrug bei den Informationen nicht als Kavaliersdelikt ansieht und konsequent verfolgt, womit wir wieder beim vorliegenden Artikel angekommen wären..."

Nicht nur das. Diese konsequente Verfolgung würde sich weitgehend erübrigen und es dazu der Justiz nicht mehr 'bedürfen', so dass deren Angehörige würden und sich auf Wichtigeres als Finanzstreitigkeiten konzentrieren könnten, wenn in der 'Wirtschaftswelt' vollständige Transparenz für alle statt Datenschutz für einige 'gegeben' wäre.

Nettie

...so dass deren Angehörige entlastet würden...

Nettie

"Der eigentliche Schaden, nämlich der Imageschaden ist immens"

Leider ist das mit dem 'Image' so eine Sache. Das ist in bestimmten 'gesellschaftlichen Kreisen' offensichtlich unankratzbar, wie besonders (aber bei Weitem nicht nur) der 'Fall Trump' lehrt.

proehi

„…Mit den US-Justizbehörden ist nicht zu spaßen.“

+

Die DB dürfte mit den US-Justizbehörden schon eine gewisse Routine erlangt haben. Wie man hört, sind sie jetzt froh, das mit 25 Mio Peanuts bewenden lassen zu können. Die sind so, die bleiben auch so. Im Rest der Welt geht es offenbar ungestörter.

Anderes1961

Sie sind jetzt schon der Dritte, bei dem ich mich genötigt fühle (so schlimm ist es natürlich nicht, ist der Polemik geschuldet. :-) ) darauf zu verweisen, daß die Höhe der Strafe völlig unerheblich ist. Entscheidend ist, daß bestraft wurde. Denn der Imageschaden ist unermesslich, steht auch im Artikel.

Liebe Mitforisten aus gegebenem Anlass weise ich ausdrücklich darauf hin: Bitte Erst Artikel lesen und dann kommentieren.

proehi

„Sie sind jetzt schon der Dritte, bei dem ich mich genötigt fühle (so schlimm ist es natürlich nicht, ist der Polemik geschuldet. :-) ) darauf zu verweisen, daß die Höhe der Strafe völlig unerheblich ist. Entscheidend ist, daß bestraft wurde. Denn der Imageschaden ist unermesslich, steht auch im Artikel.

Liebe Mitforisten aus gegebenem Anlass weise ich ausdrücklich darauf hin: Bitte Erst Artikel lesen und dann kommentieren.“

+

Tschuldigung, ich wollte Sie keinesfalls dazu nötigen, Ihre Belehrungen anzubringen ohne den kommentierten Beitrag inhaltlich zur Kenntnis zu nehmen.

Bekanntlich sind Rechtsverstöße der DB nicht neu und haben in der Vergangenheit nicht zur Kurskorrektur des Geldhauses geführt. Was nährt die Hoffnung, dass sie das jetzt endlich tun. Das ist nach meiner Ansicht die verkommene „Kultur“ dieser Bank.

R A D I O

Sehe keinen großen Schaden für die DWS. Die 25 Mio. machen nicht einmal 1% der Nettogewinne des Unternehmens in den letzten 5 Jahren in Höhe von rund 2832 Mio. Euro. Die Börsen in Deutschland, wo das Unternehmen notiert, haben die Meldung mit einem Achselzucken aufgenommen, Aktie bewegt sich heute um +/- 0%, die Manager des Unternehmens sagen, sie würden sich freuen, die DWS-Aktie ist in den letzten Wochen, seit Anfang Juli um 20% gestiegen, während der Gesamtmarkt sich im gleichen Zeitraum den Rückwärtsgang eingelegt hat, seitdem leicht im Minus notiert. Die Dividendenrendite der DWS lag zuletzt bei über 9%. Die Aktionäre kommen also durchaus auf ihre Kosten. Kaum ein ein anderes Unternehmen in Deutschland zahlt so viel %te  an Dividenden jährlich.

w120

Was mich etwas stört oder stören könnte: 

 

Whistleblowerin hatte ein "Bauchgefühl"

Ins Rollen gebracht hatte das Ganze Desiree Fixler. Die DWS hatte die US-Amerikanerin einst als Nachhaltigkeitschefin engagiert. Doch ihre Amtszeit sollte noch in der Probezeit enden. Im Oktober 2021 warf Fixler ihrem ehemaligen Arbeitgeber vor, Greenwashing zu betreiben - also die Angaben zu nachhaltigen Anlagen systematisch geschönt zu haben.

Hat die DWS das Arbeitsverhältnis vorsorglich wegen dieser Entdeckungen beendet oder wurde sie aktiv nachdem sie entlassen worden ist.

 

Unabhängig davon, dass es gut ist, dass diese Machenschaften öffentlich geworden sind, würde ein kleiner Beigeschmack bleiben.

Aber mir fehlt die genaue Chronologie der Vorgänge. 

Anderes1961

Das ist eine Frage, die ich mir auch gestellt habe. Aber nur aus Neugier. Für wirklich relevant halte ich die Beantwortung dieser Frage nicht. Denn in solchen Fällen (bei einigen wenigen anderen Situationen sieht dies anders aus, da spielt die Motivation durchaus eine Rolle) kommt es m.E. nicht darauf an, aus welcher Motivation heraus jemand zum Whistleblower wird.

Hätte es das whistleblowing nicht gegeben, wäre der Betrug womöglich niemals ans Licht gekommen, wie bei so vielen anderen "Verbraucherinformationen" zu Finanzprodukten, die man gerade in dieser Branche wohl eher als "Verbrauchervera....sche" bezeichnen muß, weil für die Verbraucher nur schwer nachprüfbar (ist meine persönliche Ansicht, keine Tatsachenbehauptung).

R A D I O

Diese Informationen, die Verkaufsprospekte von Finanzanlagen unterliegen gesetzliche Vorgaben, werden vor Emission/Angebot von der Finanzaufsicht geprüft und freigegeben. So jedenfalls mein Wissensstand - ich glaube, im KAGB rund um die §§ 297/306 näher bestimmt. Der Verkaufsprospekt für z. B. einen großen Fonds der DWS nach ESG-Kriterien, ein globaler Aktienfonds - umfasst 160 engbeschriebene, oft dreispaltige Seiten. Es gibt dazu noch umfangreiche halbjährliche und jährliche Berichte.

Nachfragerin

"Das ist nämlich kein Kavaliersdelikt, sondern handfester Betrug."

Das mag sein. Allerdings ist die Strafehöhe gegenüber den Umsätzen der Bank schlichtweg lächerlich. Die paar Millionen werden bezahlt und dann geht es weiter wie bisher.

w120

Eigentlich sind die USA in der Höhe der Strafe (Vergeltung) nicht zimperlich.

 

Es geht nach dem Artikel auch um zu wenig Engagement gegen Geldwäsche.

 

In welchem Umfang die Kriterien verletzt worden sind, das geht auch nicht aus dem Artikel hervor (würde auch zu weit führen).

Bernd Kevesligeti

Greewashing bei Kapitalanlagen. Laut der Organisation "Finanzwende" haben als grün beworbene Fonds auf den Krieg in der Ukraine mit Investitionen in Aktien aus dem Bereich fossiler Energie reagiert. 2400 gemäß EU-Recht als nachhaltig beworbene Fonds haben von Dezember 2021 und März 2022 Aktien aus dem Energiesektor für 2,6 Milliarden $ gekauft. Wo von 940 Millionen $ in Aktien mit fossilem Energieträgern investiert wurden. In erneuerbare Energieträger nur 138 Millionen $.

schnitzundschnitz

25 Mio. Doller Strafe! :D Das ist gar nichts. Eine solch geringe Strafe kommt eher der Aufforderung gleicht, es sofort wieder zu versuchen.

Ökologische Anlagen und Produkte sind ein Trend für ein bestimmtes Weltbild. Und die Banken wären ja schön dumm, wenn sie diese Bedürfnisse nach solchen Anlagen nicht ausbeuten würden. Den Anlegern fehlt sowieso beinah immer die Übersicht, um solche Finanzprodukte beurteilen zu können.

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Anderes1961

Welche Strafe würden Sie sich denn wünschen? Teeren und Federn? Hätten Sie den Artikel aufmerksam bis zum Ende gelesen, wären Sie womöglich von selbst drauf gekommen, daß die Höhe der Strafe völlig nebensächlich ist. Entscheidend ist, daß bestraft wurde. 

schnitzundschnitz

Tatsächlich habe ich den Artikel bis zum Ende gelesen. Anders als sie gebe ich mich den von ihnen erwähnten Illusionen aber nicht hin. Wenn sie einem Mörder den Hintern versohlen, sagen sie dann auch: Hauptsache, dass bestraft wurde?

Teeren und Federn wäre gar kein schlechter Anfang. 

Anderes1961

Sie vergleichen Äpfel mit Birnen. Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich.

Ich plaudere mal aus der Schule. Anfang der 80er Jahre habe ich BWL studiert (nach 6 Semestern erfolgreich abgbebrochen.) Das erste, was ich gelernt habe ist, daß man für die Kalkulation, was unter dem Strich mit einem Produkt zu verdienen ist, auch etwaige Strafen mit eingepreist werden müssen. Wenn unter dem Strich mehr herauskommt als an Geld hineingesteckt wurde, ist ein Produkt "wirtschaftlich". Die Strafen nimmt man in Kauf.

In diesem Fall hatte die Kalkulation aber offensichtlich einen Haken: Es gibt drei Möglichkeiten. Entweder, das Management hat glatt vergessen, eine solche Betrachtung vorzunehmen, oder bei der Betrachtung wurden zwar Strafen berücksichtigt, aber der Imageschaden glatt vergessen, der immens ist. Oder man hat geglaubt, daß man mit dem Betrug durchkommt und nicht erwischt wird.

Jetzt wissen Sie, warum die Höhe der Strafe eigentlich völlig unerheblich ist. 

schnitzundschnitz

Ich dachte eigentlich, ich vergliche Bohnenkraut mit Unkraut. Aber wenn sie sagen, es seien Äpfel und Birnen will ich ihnen nicht widersprechen. Sie scheinen das besser zu wissen.

FYI: Ich habe Ende der 90er BWL studiert.

Sind wir jetzt durch?

Anderes1961

Ja, wären wir. Beinahe. 

Ich bin ein großer Freund von Polemik, auch wenn Sie gegen mich gerichtet ist. Ihre ist fast wirklich gut. Chapaeau. Aber eben nur fast. Sie haben etwas vergessen, nämlich ein Argument, dafür, daß die Höhe der Strafe doch eine Rolle spielt. Was wäre denn jetzt Ihr Argument dafür?

proehi

Naja, wenn der Strafe noch eine Null angehängt würde, wäre das mit der Einpreisung schwieriger, weil das Produkt am Markt zu teuer werden würde. 

Von daher ist die Höhe einer Strafe nicht unerheblich, sie sollte nur das Ausmaß haben, dass die von Ihnen beschriebene Einpreisung keine vernünftige Option mehr ist. Auch persönliche Strafen wären … ok, ok, in der Kategorie eher ein no Go.

Anderes1961

Ich verstehe durchaus, was Sie meinen und wir sind näher beisammen als Sie vielleicht glauben mögen. Aber mir kommt es eben auf den Aspekt an, daß der Imageschaden unter Umständen eine größere Rolle spielen kann als die eigentliche Strafe. Und das man das bei der Beurteilung berücksichtigen sollte.

So wie in diesem Fall. Sie haben das jetzt nicht getan, aber einfach pauschales Schimpfen auf das Urteil und höhere Strafen zu fordern, so einfach geht das nun mal nicht. Im übrigen wissen weder Sie noch ich, wie das Gericht zur Höhe der Strafe kam. Das würde dann aus der Urteilsbegründung hervorgehen, die leider nicht vorliegt. Schon deshalb ist eine pauschale Forderung nach höherer Strafe, sei es direkt oder sei es "durch die Blume" völlig sinnlos. 

R A D I O

Es war kein ordentliches Gericht. War die US-Börsenaufsicht, die die Strafe ausgesprochen hat, wegen Regelverstoß. Diese Behörde (SEC) hat ihre Richtlinien, kontrolliert den Wertpapierhandel in den USA, verfügt über eigene judikative Kompetenzen. Wenn man dort Finanzprodukte absetzt, muss man sich daran halten. Die DWS hat die Vorwürfe weder bestätigt noch dementiert. Die SEC hat gegen die DWS eine Unterlassungsanordnung und eine Strafe wegen Verstoßes gegen versch. Regeln ausgesprochen. Hierzu eine Presseerklärung bereist veröffentlich. Im Artikel der TS steht das Wesentliche.

proehi

Wahrscheinlich haben Sie recht. Darauf, dass ein unermesslicher(!) Imageschaden eines Straftäters bei der Beurteilung des Strafmaßes berücksichtigt wird, muss man erst einmal kommen. Zumal der Straftäter ja ausschließlich für seine Straftat selber verantwortlich ist. Eine exellente Verteidigungsstrategie.

Im Übrigen plädiere ich nicht einfach für höhere, sondern für wirksame - im Sinne von Einpreisung - Strafen. Und ich bin froh darüber, dass in den USA offenbar nicht so schnell vor der Macht großer Konzere eingeknickt wird, wie man das bei uns nach meinem Eindruck beobachten kann.

ich1961

////Ökologische Anlagen und Produkte sind ein Trend für ein bestimmtes Weltbild.////

Welches "Weltbild" denn? Glauben Sie ernsthaft, das die Klimakrise "nur ein Weltbild" ist?

Und nicht jeder Anleger ist "doof oder naiv".

 

schnitzundschnitz

Wenn man glaubt, dass es ökologisch sinnvolle FInanzprodukte gibt, mit denen man guten Gewissens Geld scheffeln kann - für diejenigen ist die Klimakrise nur ein Weltbild, ja.

Ich habe nicht gesagt, dass jeder Anleger naiv ist oder doof. Ich schrieb: Beinah immer.

SirTaki

Wenn Greenwashing einer Bank wie ein Hammer auf die Füße fällt, kann man von intakter Kontrolle und Sanktion im Staate sprechen.

Bei der ganzen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzdebatte widert mich persönlich der Klamauk, die Show und das Getue um Finanzanlagen an.

Falscher Eifer, Mogelei und Lügenbarone mischen zu viel mit.

Das versaubeutelt Wichtigkeit und sachlichen Umgang mit der Thematik.

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ich1961

Da kann ich mich nur anschließen.

Nachfragerin

"Wenn Greenwashing einer Bank wie ein Hammer auf die Füße fällt, [...]"

Das ist nicht passiert. Wenn es ein "Hammer" gewesen wäre, hätte man das am Aktienkurs gesehen.

Nachfragerin

Gewinn > Moral

"Einige Experten raten Anlegern nun, daraus Konsequenzen zu ziehen."

Man ist ja Anleger, weil man Gewinne machen möchte, ohne selbst dafür arbeiten zu müssen. Dieser Ansatz ist moralisch ohnehin schon so fragwürdig, dass man weitere Abstriche problemlos hinnehmen wird.

Es ist ja selten das drin, was draufsteht.

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Mauersegler

Dann ist ein Sparbuch auch fragwürdig ("Gewinne machen, ohne selbst dafür arbeiten zu müssen") und ich nehme an, Sie geben Ihr Geld grundsätzlich aus und kaufen dafür Sachwerte ohne Wertsteigerung (also kein Wohneigentum).

Nachfragerin

Auf einem Sparbuch gibt es keine Wertsteigerung. Die Zinsen ergeben bestenfalls einen Inflationsausgleich.

Immobilien sind genauso wie Aktien oder andere Finanzprodukte eine Investition, deren Wertsteigerungen von anderen Menschen erarbeitet werden muss. Das Geld des Anlegers kann nämlich keine Werte schaffen.

Und wenn die Dinge des täglichen Bedarfs (wie z.B. Wohnraum) immer teurer werden, hat man als Nutzer nichts davon. Auch dann nicht, wenn es sich um Wohneigentum handelt. Denn selbst wenn man es verkauft, muss man anderswo ebenso hohe Preise zahlen, um wieder wohnen zu können.

Mauersegler

"Das Geld des Anlegers kann nämlich keine Werte schaffen."

Das gilt für Ihr Sparbuch genauso. Oder woher, glauben Sie, kommt der Inflationsausgleich? Und was haben Sie dafür geleistet?

Übrigens bringen auch Aktienanlagen oft nicht mehr als den Inflationsausgleich. Und natürlich profitieren Sie von anderer Leute Arbeit, wenn das Wohnumfeld, in dem Sie mal Eigentum erworben haben, nach 20 Jahren eine hundertprozentige Aufwertung erfahren hat. 

fathaland slim

Man ist ja Anleger, weil man Gewinne machen möchte, ohne selbst dafür arbeiten zu müssen. Dieser Ansatz ist moralisch ohnehin schon so fragwürdig, dass man weitere Abstriche problemlos hinnehmen wird.

Man ist gelegentlich auch Anleger, weil man sich ein kleines Vermögen für die Altersversorgung angespart hat und keine Lust darauf hat, daß die Inflation es auffrisst. So ein Anleger bin ich beispielsweise. Von meiner Rente kann ich nämlich nicht leben, sie ist nicht mehr als ein willkommenes Zubrot. Noch lebe ich, obwohl längst Rentner, von meiner Hände bzw. meiner Finger Arbeit. Aber wie lange das noch möglich sein wird, steht in den Sternen. In zwölfeinhalb Jahren werde ich achtzig, und da ist es sehr beruhigend zu wissen, daß ich innerhalb des kapitalistischen Systems, in dem ich gezwungen bin zu leben, vorzusorgen in der Lage war.

 

Zundelheiner

man ist nicht nur Anleger um Gewinne zu erzielen….wir alle sind indirekt Anleger oder glaubt jemand dass unsere Versicherer die Praemienzahlungen in bar in ihren Tresoren lagern um bei Bedarf Zahlungen zu leisten?

heribix

Greenwashing betreiben doch nahezu alle Firmen. Bio Produkte die um die halbe Welt transportiert werden. Verbrauchsangaben die von Kraftfahrzeugen die zu niedrig angegeben werden. Müllverbrennung die als thermisches Recycling bezeichnet wird. Müllrecycling das in Wirklichkeit in Afrika landet. Umweltfreundliche E-Autos wo allein die Rohstoffgewinnung für den Accu eine Umweltkatastrophe ist. Frackingas das mit Schweröl betriebenen Tankern um die ganze Welt geschifft wird. Wir belügen uns doch ständig selbst. 

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Eistüte

Tolle Aufzählung. Ich gebe Ihnen da völlig recht.  Mir fiele noch die Riester-Rente ein. 

Scheinzwerg

Was hat die Riesterrente bitte mit Greenwashing zu tun?

Scheinzwerg

Man kann sich auch dadurch selbst belügen, dass man alles undifferenziert in einen Topf wirft, dabei Behauptungen ohne Belege aufstellt und dass man mit dem Argument, dass ohne hin alles den Bach runter geht, für sich selbst rechtfertigen kann überhaupt nichts unternehmen zu müssen.

Das sind die bequemsten Lügen von allen, mit denen es sich scheinbar fantastisch leben lässt, zumindest werden die immer häufiger.

Carlos12

Wie viele Verurteilungen wegen krimineller Aktivitäten muss eine Organisation eigentlich haben, bevor man sie als kriminelle Organisation bezeichnen darf? Die Liste bei der Deutschen Bank ist ziemlich lang.

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MargaretaK.

Das "Deutsche" in Deutsche Bank wird langsam peinlich. Könnten sich allmählich umbenennen in "Jede-Sauerei-Mitmach-Bank".

Mauersegler

Ans Licht gebracht hat das eine Whistleblowerin, also eine der Personen, die hier neulich noch von der Mehrheit als Denunzianten bezeichnet wurden.

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Möbius

Nein, ein „Denunziant“ ist jemand der mich bei der Polizei anzeigt weil ich auf einem Waldweg 3 m hinter dem Verbotsschild 250 geparkt habe … 

 

Hier geht es um Leute die Wirtschaftskriminalität in Deutschland aufdecken. Das sind keine Denunzianten, sondern Whistleblower. 

 

Es liegt in der Natur des „Whistleblowing“ das gerade solche Straftaten und Skandale aufgedeckt werden die auch der Staat gerne unter den Teppich kehren würde (zB WireCard, Watergate, Abu Ghraib, Lockheed, etc.)

 

 

 

StepHerm

Und genau um diese Whistelblower geht es im Hinweisgeberschutzgesetz und nicht die Denunzianten.

 

Möbius

Das glauben Sie doch wohl selbst nicht .. 

Mauersegler

Bitte lesen Sie meinen Kommentar noch einmal, insbesondere den Satz "Personen, die hier neulich noch von der Mehrheit als Denunzianten bezeichnet wurden."

Möbius

Bitte erleuchten :-) Sie mich was mir die wiederholte Lektüre Ihres Satzes offenbaren soll … 

Mauersegler

Oje. Also Grundkurs: Ich habe weder etwas darüber gesagt, was Whistleblower sind, noch darüber, was Sie darunter verstehen. Sondern was die Mehrheit der Forumsteilnehmer:innen bei der Diskussion über das Hinweisgeberschutzgesetz  letztens  dazu gesagt hat. 

Wie immer verwecheln Sie Ihre Meinung mit Fakten. 

TapferSchneiderlein

25 Millionen sind doch wohl ein Witz! Der verantwortliche CEO Wöhrmann hat für seinen vorzeitigen Rücktritt 8 Mio erhalten und ein gutes halbes Jahresgehalt (6 Mio/Jahr). Und der EWS zahlt das doch auch noch mit Anleger-Geld!

Eistüte

Wenn die ESC in ihrer ESG-Anordnung keinerlei falsche Angaben der DWS in Bezug auf Finanzveröffentlichungen oder Offenlegung in Fondsprospekten festgestellt hat, dann kann es ja nicht so schlimm gewesen sein.

Da wurde halt wahrscheinlich in den Prospekten schlichtweg zu griffig formuliert.

Dabei geht der Trend allgemein in die Richtung einer fluffigen Kommunikation. Was nutzen langweilige Aufzählungen von Inhalten? Da muss das treffende Wort genügen: "Joghurterzeugnis", "Zeitenwende", "Klimabonus".

 

Werner40

Nur Reiche oder Ideologiegetriebene können es sich leisten, auf größtmögliche Rendite für Anlagekapital zu verzichten. 

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Bernd Kevesligeti

Und wo würden sie sich da einreihen ?

Mauersegler

Oder Menschen mit Gewissen.

Möbius

Geldwäsche wird generell in Deutschland nicht konsequent aufgeklärt. Mafiosi können jederzeit über Strohmänner in Deutschland Immobilien kaufen. 

 

Wie schon beim Dieselskandal führen die Amerikaner die Deutschen vor und zeigen wo es langgeht. 

Möbius

Es ist interessant das es erst das in Deutschland viel gescholtene US Rechtssystem sein muss das deutschen Staatsanwälten den richtigen Weg weisen muss. 

 

Immerhin. 

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StepHerm

In Deutschland wird das amerikanische Rechtssystem nicht gescholten (evtl. aus der Ecke der Trump-Fans), und dieses US Rechtssystem weist der deutschen Staatsanwaltschaft auch nicht den Weg.

Die Damen und Herren Staatsanwälte sind doch noch dran, und ein Verfahren kommt nach den Ermittlungen (hoffentlich), wenn man sich nicht aussergerichtlich einigt.

Die machen schon ihre Arbeit, nur Geduld.

Möbius

Ach …kommen Sie .. Sie wissen doch wie das beim Dieselskandal und beim WireCard Skandal gelaufen ist - machen Sie sich doch nichts vor …

werner1955

viel gescholtene US Rechtssystem ?
Ich persönlich finde das US-System gut und zukunftsweisend.