Eine Frau stöbert in einem Secondhand-Store im Kaufhaus Breuninger durch die Gebrauchttextilien.

Ihre Meinung zu Immer mehr Menschen in Deutschland kaufen Second Hand

In Zeiten steigender Preise nimmt der Kauf gebrauchter Kleidung weiter zu. Laut Prognosen könnte das Volumen des Second-Hand-Marktes bis 2025 auf fünf bis sechs Milliarden Euro ansteigen.

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114 Kommentare

Kommentare

'Pegasus7000

Es ist wie bei der Lebensmittel-Tafel: alles was noch gut ist, sollte den weniger betuchten Menschen zugute kommen. Es wird in unserer Wohlstandsgesellschaft leider viel zu viel weggeworfen bzw. vernichtet.

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Schneeflocke ❄️

Ich finde, Sie haben da völlig Recht! Gute Sachen nicht zum Kontainer, sondern zur Kleiderkammer. Reiche Leute ziehen ihre Sachen vielleicht auch nur für einen Anlass an. Arme Menschen freuen sich. Die Umwelt freut sich auch. Und besonders bei Kindermode, wenn die Kinder rausgewachsen sind, freut sich die nächste Mami bestimmt.

Sisyphos3

an den Reichen lernt man das Sparen, so im Schwäbischen

also meine Tochter kriegte nie "Designer Zeugs" hat auch nie welche gewollt, hängt wohl auch davon ab, in welchem Umfeld man so groß wird, was heißt die Eltern ihrer 3 Freundinnen sind Ärzte und Hochschul -lehrer die hatten es auch nicht nötig damit zu protzen oder  ihr Selbstwertgefühl damit aufzupolieren

Questia

Kinder - 

In meinem Bekanntenkreis haben viele von Beginn an auf Second-Hand-Kleidung für ihren Nachwuchs gesetzt.

Der Vorteil: Die Kleinen wachsen schnell und bei Geschwistern kann so vermieden werden, dass die Kleineren nur die Sachen der Größeren auftragen müssen. Sie bekommen dann eben ihre eigenen "neuen" Sachen.

Das steigert bei den Kleinen das Selbstwertgefühl.

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werner1955

Das steigert bei den Kleinen das Selbstwertgefühl?
Komisch. Ich war immer Stolz wenn ich "schon" die Sachen meines Bruders anziehen durft. 

Er hat ja bei vielen Dingen mir den "Weg" freigemacht. Das was er in meinem Alter durfte darum brauchte ich nicht zu bitten. 

Questia

@werner1955•17:24 Uhr |Glück gehabt|

Das freut mich ehrlich für Sie. Denn da hatten Sie Glück. 

Bei Geschistern kommt es jedoch nicht selten vor, dass die Geschmäcker verschieden sind.

Kinder, die die Kleidung nicht nach ihrem Geschmack wählen dürfen, fühlen sich oft benachteiligt.

Sisyphos3

Das steigert bei den Kleinen das Selbstwertgefühl.

 

 das Selbstwertgefühl, das scheint mir nicht nur bei diesem Thema übersehen zu werden

es macht einen entscheidenden Grund aus, ob man sich was nicht leisten kann (als soziasl eher Schwacher)  oder ob man sich was nicht leisten will (wenn man in der Mittelschicht lebt)  !

Schneeflocke ❄️

Second-Hand Kleidung für Kinder hat auch den Vorteil, dass sie schon mehrfach gewaschen wurde und somit weniger Schadstoffe enthält, im Gegensatz zu Neuware.

Questia

Ja, das finde ich auch gut. Mir ist es völlig unverständlich, dass Menschen Neuware anziehen, ohne sie vorher gewaschen zu haben - bei Billigprodukten soll das öfter passieren. Kaufen - anziehen - wegwerfen.

Gorilla

Nun ja, Not macht erfinderisch. Die meisten Käufer werden die Produkte zweiter Wahl vermutlich aus finanziellen Gründen und nicht wegen Schonung der Ressourcen erwerben. Aber trotzdem ein guter Beitrag, finde ich. Wer es mag.

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NieWiederAfd

Doch. In meinem Umfeld gibt es einige, die nicht aus finanziellen sondern aus ökologischem Gründen auf secondhand umgestiegen sind. Am perfektesten wohl meine Schwester: sie ist schicker denn je! Und wenn ich sie darauf anspreche, sagt sie: "Soviel tolle Auswahl hab ich nirgendwo wie beim secondhand, erst recht nicht in der Design-Breite."

Kontingentflüchtling

Nun ja, Not macht erfinderisch. Die meisten Käufer werden die Produkte zweiter Wahl vermutlich aus finanziellen Gründen und nicht wegen Schonung der Ressourcen erwerben.

Sehe ich völlig anders.

werner1955

kaufen Second Hand?
Gut so. Auch eine möglichkeit. 
Wir nutze Sachen sehr lange, pflegen, repariern und gehn sorgfältig mit unsern um. 

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Schneeflocke ❄️

Finde ich richtig so! Ich repariere und nutze auch alles so lange bis wirklich nichts mehr geht. Mein Radio ist jetzt 32 Jahre alt. Ich kaufe auch nicht dauernd neue Handys, sondern nutze sie bis gar nichts mehr läuft.

Questia

Bei mir ist es sogar noch "schlimmer". Wenn bei mir Dinge irreparabel kaputt sind, nutze ich so manche Teile noch zweckentfremdet, provisorisch und erabeite mir damit einen wohlverdienten schlechten Ruf in der Nachbarschaft, wo alles so akkurat ist.

WM-Kasparov-Fan

Second Hand ist im Prinzip/praktisch das Gegenteil von Fast Fashion (kaufen > bis nach Hause tragen > beim nächsten Haus verlassen schon wegwerfen zwecks sofortigem Neukauf).

Als ich gerade Säcke von dutzenden und viele Tage lang liebevoll selbstgestrickten Pullovern meiner Mutter in die Tonne einwarf, - zur angeblichen  Wiederverwendung (Caritas usw.), war das fast so ein großer Stich in meinem Herzen, wie der Verlust von Mutter selber. 

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nie wieder spd

Bis in die 1960er Jahre wurde handgenähte und bestickte Bettwäsche vererbt. 

WM-Kasparov-Fan

In der DDR (in meinem Zuhause) eigentlich bis zum Ende, also dem Zusammenbruch/der Wiedervereinigung. Mutter hatte viel zu tun inihrem Beruf als Ärztin, aber nach ihrer Arbeit kenne ich sie fast nur, wie sie an der Nähmaschine saß oder beim TV sehen ununterbrochen mit ihren Stricknadeln hantierte. Stricken als Leidenschaft, als Kind sollte ich viele versch. Garne in den spärlich vorhandenen Läden kaufen. Wenn ich "falsch" kaufte, war sie mir nie böse, sondern schickte mich einfach nochmal los...

Anna-Elisabeth

Kenne ich auch von meiner Mutter. Für die drei Jüngsten (von insgesamt sechs) hat sie fast alles selbst gestrickt oder genäht und die jüngeren Geschwister haben zudem die Klamotten der älteren Geschwister aufgetragen. Nur die gestopften Strümpfe (an Großzeh, Ferse oder Knie) fand ich immer peinlich.

Mein Zuhause zu dieser Zeit war allerdings Bielefeld.

WM-Kasparov-Fan

Und es gab fakultativ das Fach NÄHEN ab 4. oder 5. Klasse (statt Fremdsprache Englisch z.B., oder Religion/Ethik; Marxismus-Leninismus war ja sowieso in sämtlichen Lehrbüchern Bestandteil, ab Klasse 5 RUSSISCH, aber das hat kaum ein DDR-KInd gut gelernt), welches ich pflichtbewusst belegte. Ebenso wie z.B. Gartenarbeit (kleine Beete neben der Schule) fand ich Nähen als Fach ganz interessant. Heute habe ich noch die Stofflappen, auf denen uns einfacher Kreuzstich, Fischgrätenstich und verschiedene andere Nähweisen beigebracht wurden.

Anna-Elisabeth

"...fand ich Nähen als Fach ganz interessant."

Mein Hassfach schlechthin. Außerdem hatte ich immer mein Näh-, Strick,- Stick- oder Häkelzeug verbummelt. Selbstverständlich waren daran alle Familienmitglieder schuld, nur ich selbst nicht😉. Mit dem Turnzeug lief es nicht viel besser.

Schneeflocke ❄️

War auch mein Hassfach, heute bin ich aber froh, dass wir das Fach hatten und ich es kann (hätte ich früher aber nicht gedacht, dass ausgerechnet dieses Fach Sinn macht) ;-)

Sisyphos3

also meine erste Freundin (vor über 50 Jahren) hatte ne Truhe, da war Bettwäsche drin für die Aussteuer

das kann sich mancher heutzutage gar nicht vorstellen was damals üblich war !

Karl Klammer

Offenbar haben hie einige beim dauer echauffieren völlig vergessen das ein riesen neuer Markt endstanden ist an Second Hand / B Ware aufgrund der meist selbst ungebrauchten Rückläufer  von all den Amazons,  Zalandos und Co

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Questia

Das ist mit Second-Hand aber nicht gemeint. Das, wovon Sie schreiben, ist ja nicht einmal refurbished.

Dieser Umgang mit Retouren/Rückläufern ist m.E. sowieso völlig daneben. Wenn ich in einem Ladengeschäft etwas anprobiere und es nicht kaufe, wird es ja auch nicht zu B-Ware oder gar geschreddert.

M.E. zeichnet auch das gute Online-Geschäfte aus, die offen damit umgehen, dass retournierte intakte Ware selbstverständlich wieder ganz normal in den Verkauf geht.

Humanokrat

Ich weiß nicht warum das so auf Kleidung fixiert wird. Ich kaufe meine meisten Haushaltsgeräte, Musikinstrumente, HiFi, Werkzeuge (...) gebraucht und setze sie zur Not wieder in Stand. So bekommt man meist die besseren Geräte, weil es gute alte Qualität ist und es gibt mittlerweile regelrechte Communities an Leuten, die Reparaturinfos und Teile sharen. Viele tüfteln daran, ältere Geräte wieder ans Laufen zu bekommen. Zur Not macht man auch mal aus zweien eins. 

Ich würde soweit gehen und behaupten, dass fast alles, was man braucht, bereits produziert wurde. (Ausnahme IT) Es muss nur den richtigen Besitzer finden. 

Aber selbst in der Industrie ist Remanufacturing (Alte Geräte als Material für Neue verwenden) ein wichtiger Trend. Die CO2 Einsparungen sind potentell gigantisch. 

Man sollte so konsequent das Ende der nicht-nachhaltigen wegwerf Konsumgesellschaft einläuten. 

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Humanokrat

Übrigens merke ich grad, dass ich seibst bei IT oft gebraucht kaufe: Wer ein richtig gutes professionelles Notebook sucht sollte bei einschlägigen Händlern nach Leasingrückläufern suchen. Da gibt es Top Modelle, meist ein Jahr alt, mit Garantie und Ausstattung nach Wunsch zu 30%-50% vom Neupreis. 

Eigentlich lebt das von unstillbaren der Gier nach dem Neuesten und dann fällt das nicht so ganz Neue hinten runter als 'gebraucht'. Ist aber oft so gut wie neu, ohne Kompromisse und viel billiger. 

Mir fällt auch oft auf, dass Leute, die eigentlich eher nicht so viel Geld haben, oft die teuersten und neuesten Fernseher haben. Ich würde mir das gar nicht leisten wollen, wofür? Nur weil es etwas Besseres gibt muss man das haben? 

Wenn man 1-2 Generationen hinter dem Neuesten lebt spart man bei vielen Anschaffungen weit mehr als die Hälfte. Und es lebt sich nicht schlechter damit. 

Egleichhmalf

„Mir fällt auch oft auf, dass Leute, die eigentlich eher nicht so viel Geld haben, oft die teuersten und neuesten Fernseher haben.“

Mir auch. Ich nenne die deshalb oft ‚Hartz IV Empfänger‘ (was eigentlich fies ist). Ich denke, dass das damit zu tun hat, dass diese Leute natürlich auch mal mit schicken Dingen auftrumpfen wollen wie teures Auto oder sogar teures Haus. Nachvollziehbar. Und da sie sich das nie leisten können, kaufen sie sich dann ersatzweise wenigstens von jenen Dingen die teuersten Modelle, die für sie eben noch irgendwie bezahlbar sind, und sei es in langjährigen Monatsraten. Soweit meine Küchenpsychologie.

Sisyphos3

Mir fällt auch oft auf, dass Leute, die eigentlich eher nicht so viel Geld haben, oft die teuersten und neuesten Fernseher haben.

 

warum verstehen sie das nicht ?

wer aus finanziell sicheren Verhältnissen kommt muß sich nicht selber beweisen

auch das sollte man bedenken

Humanokrat

Ja, in der psychologischen Sicht ist das verständlich, aber man fragt sich ja trotzdem, ob denn solche 'Wertbeweise' / Statussymbole tatsächlich überhaupt ihren Zweck erfüllen. Oder evtl. doch eher zu erhöhten und nicht recht durchkalkulierten Geldausgaben führen, die das Budget überstrapazieren. 

In gewisser Hinsicht haben einige Leute ja mehr Geld, weil sie mehr aufs Geld achten. Und das muss nicht Geiz oder Kleinlichkeit sein, sondern so was wie Second Hand, wo ich das Meiste für den geringsten Einsatz bekomme. Und noch was für die Umwelt tue. Ich finde das großartig.

Sich den neuesten Fernseher beim Mediamrkt kaufen finde ich dagegen langweilig. Ist nach 1 Jahr weg, diese Art 'Euphorie'. Und ann muss was Neues her. Wie öde. 

Kontingentflüchtling

Es ist wie bei der Lebensmittel-Tafel: alles was noch gut ist, sollte den weniger betuchten Menschen zugute kommen.

Kommen Sie doch endlich mal von der Klage über weniger betuchte Menschen weg. Darum geht's doch gar nicht. Das hat doch nichts mit dem Geld zu tun. Ich habe z.B. keine Geldsorgen, kaufe aber trotzdem auch gebrauchte Sachen weil ich es einfach vernünftig finde.

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Schneeflocke ❄️

"...Darum geht's doch gar nicht..."

 

Bei vielen Menschen leider schon. Es ist aber gut, dass Sie persönlich keine Geldsorgen haben. Andere aber doch...

Tino Winkler

Einerseits kaufen immer mehr Menschen aus zweiter Hand, andererseits wird immer stärker Amazon „belastet“.

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Schneeflocke ❄️

Amazon verkauft auch "Gebrauchtes" (Retouren oder Artikel mit beschädigter Verpackung). Ich gucke immer, ob es den Artikel auch gebraucht gibt, bei Amazon.

rjbhome

Wiederverwendung ist immer eine gute Idee. Es is erstens billiger und zweitens wird ein Haufen Mehrwertsteuer vermieden 

Kritikunerwünscht

Second Hand ist eine gute Sache - nicht nur Retouren von Amazon und Co. - die vernichten alles lieber. So kann man die Umwelt schonen und den Geldbeutel ebenfalls.

Lichtinsdunkle

Gut so. Wer heutzutage noch neues shoppen gehen muss, hat nicht verstanden, was die Probleme des 21. Jahrhunderts sind. Eitelkeit und Überheblichkeit sind es, die ständig neues brauchen. Ich las da mal den Spruch: " wir geben Geld aus, was wir nicht haben, um Sachen zu kaufen, die wir nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht kennen.

Wir haben Klamotten von hier bis zum Mars. 

Und wenn man die Idee der Nachhaltigkeit weiterspinnt, gäbe es in jedem Dorfe Nähstuben, bei denen man sich aus Altem Neues herstellen lassen oder selbst lernen könnte. Als ein Teil der Souveränisierung der Menschheit. 

wenigfahrer

In Zeiten knapper Kassen ist das ein sinnvoller Ausweich, und spart auch noch Rohstoffe, das die Menschen aus Bewusstsein machen, da wäre ich eher skeptisch bei der Einschätzung.

Meine alte Hose geht noch, da schließe ich mich dem Trend mal an.

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sebo5000

Sie besitzen tatsächlich nur eine Hose?

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