Markus Söder an einem Pult während einer Pressekonferenz

Ihre Meinung zu Flugblatt-Affäre: Weitere Kritik an Aiwanger-Verbleib

Die Kritik an der Entscheidung des bayerischen Ministerpräsidenten Söder, an seinem Vize Aiwanger festzuhalten, reißt nicht ab. Der Historiker Benz nennt sie "verheerend". Heute will Aiwanger beim Frühschoppen auf dem Gillamoos-Volksfest auftreten.

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141 Kommentare

Kommentare

Toni B.

Sehr gut! Herr Söder hat sich freiheitlich-demokratisch vollkommen richtig verhalten. Im Zweifel für den Angeklagten. Jede andere Maßnahme wäre in höchstem Maße demokratiefeindlich und faschistisch gewesen.

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BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Ihre Aussage sagt sehr viel über sie selbst und Ihr Verständnis von Politik, Freiheit, Demokratie und Faschismus aus.

Sonst nichts.

Humanokrat

Es war niemand angeklagt, sondern es geht darum, ob Hr. Aiwanger noch als geeignet anzusehen ist, eine politisch führende Rolle in unserem Land zu spielen. Das beansprucht er nämlich und da geht es um Qualifikation. Dazu gehört Glaubwürdigkeit, Respekt vor anderen Meinungen und vor unserer Demokratie.  Die will Hr. Aiwanger - ausgerechnet - uns ja 'zurückholen'. Wenn es einen Ort gibt, wo diese Demokratie ggnflls. in ernsthafter Gefahr ist, dann ist es das bayrische Bierzelt. 

Ich glaube, dass er im Grunde nicht weiß wovon er redet, aber es hört sich halt gut an. Nennt man populistisch. Den Leuten nach dem Mund reden damit man gewählt wird. Inhalte, Werte, Redlichkeit spielen da keine Rolle. Solche Leute sind einfach nur gefährlich, aber noch gefährlicher sind dabei ihre Wähler. Die begehen die eigentlich größere Verantwortungslosigkeit, Leuten wie Aiwanger hinterherzulaufen. 

HB-Männchen

Aiwanger beweist so viel geistige Reife, wie er sie schon als 17-jähriger hatte. Er weigert sich, irgend etwas aufzuarbeiten, spricht in Trumpscher Manier von Schmutzkampagne und denkt, ein "is ja alles gar nich wahr!" genügt für eine blütenreine Weste. Egal, wieviel von dem damaligen Gedankengut er heute noch hat, selbst wenn er inzwischen geläutert wäre, charakterlich ist er mit diesem Verhalten schlicht ungeeignet für ein Regierungsamt.

Söder stellt ihn allerdings in puncto Charakterlosigkeit noch in den Schatten. Er denkt genau 5 Wochen weit, dann ist Wahl und er hofft, danach ist alles vergessen. Verantwortung vor der Geschichte: Fehlanzeige.

Wir haben, wie vor 90 Jahren, wieder leibhaftige Steigbügelhalter mitten in unserer Gesellschaft. Das ist es, was mir Sorge macht.

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RoyalTramp

Häh? Er hat doch 24h nach öffentlichem Bekanntwerden eingestanden, dieses Pamphlet in seiner Schultasche dabei gehabt zu haben. Wie kommen Sie darauf, ihm zu unterstellen er würde sich hinstellen und "denken", dass das alles ja nicht wahr sei? Können Sie Gedanken lesen? Klingt für mich eher nach fauler Zauber und Vorverurteilung allein aufgrund von persönlichen Sympathiewerten. 

ich1961

Selbstverständlich ist alles nur fauler Zauber - was auch sonst.(Könnte Ironie enthalten)

****....  17. August: Die SZ konfrontierte, wie es sich für sauberen Journalismus gehört, vor Veröffentlichung Aiwanger mit den Vorwürfen. Sie fragte nicht nur, ob er der Verfasser des Schreibens ist, sondern auch, ob Flugblätter in seinem Schulranzen gefunden worden seien, ob er die Pamphlete verteilt und ob ihn der Disziplinarausschuss der Schule bestraft habe. Mit den Vorwürfen hat sich übrigens einer der damaligen Lehrer an die SZ gewendet – nach der rechtspopulistischen Rede Aiwangers in Erding.   ....****

Ach lesen Sie doch selber (1000 Zeichenreichen nicht):

https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/aiwanger-antisemitismus-skand…

 

artist22

"Wir haben, wie vor 90 Jahren, wieder leibhaftige Steigbügelhalter mitten in unserer Gesellschaft. Das ist es, was mir Sorge macht."

Mir auch. Zumal es diesmal ein Europa gibt, das nicht so 'chaotisch' war, wie vor 1914 bzw. 1932. Wenn der Spruch: aus Fehlern lernen, einen Sinn geben soll, dan ndoch jetzt während der 'Zeitenwende' 

zerocool76

Wahnisnn was ein so altes Flugblatt, welches nichtmals von Aiwanger selbst stammt heutzutage auslöst.

Ich bin gespannt wie man dann zukünftig ältere Aussagen wertet die aus anderer Richtung stammen. Unsere aktuellen Herausforderungen sollten eigentlich andere seien. 

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ich1961

////Wahnisnn was ein so altes Flugblatt, welches nichtmals von Aiwanger selbst stammt heutzutage auslöst.////

Nur, wenn jemand den Quatsch glaubt, der Tage nach der Anfrage beantwortet wurde.

////Ich bin gespannt wie man dann zukünftig ältere Aussagen wertet die aus anderer Richtung stammen. Unsere aktuellen Herausforderungen sollten eigentlich andere seien. ////

Beispiele? 

Oder nur Geraune im Hintergrund um abzulenken?

 

falsa demonstratio

"Ich bin gespannt wie man dann zukünftig ältere Aussagen wertet die aus anderer Richtung stammen. Unsere aktuellen Herausforderungen sollten eigentlich andere seien. "

Es geht weniger um ältere Aussagen als vielmehr der heutige Umgang damit.

fathaland slim

Noch einmal, obwohl es hier oft genug geschrieben wurde:

Der Skandal ist weniger das Flugblatt als solches als vielmehr der Umgang Aiwangers damit. Hätte er nämlich beispielsweise gesagt:

„Ich war damals jung. Ich wollte provozieren, auch weil mir das in der Gruppe meiner Mitschüler eine gewisse Coolness verschaffte. Es war eine ungeheur frivole Gedankenlosigkeit, für die ich mich heute zutiefst schäme und die ich leider nicht rückgängig machen kann. Ich kann die Nachfahren der Opfer des Holocaust nur um Verzeihung bitten.“

dann wäre der Skandal erst gar keiner geworden. Aber sich auf Erinnerungslücken berufen und alles auf den Bruder schieben?

Er zeigt Schäbigkeit, wo menschliche Größe gefragt wäre.

melancholeriker

Unsere "aktuellen Herausforderungen", also Klima und soziale Kälte scheitern haargenau an Leuten, die keine Fehler zugeben können (z. B. alle Bundeskanzler:innen seit Brandt) und auf dem Misthaufen ihrer Fehler ihr Gesicht nicht mehr finden bzw. die Glaubwürdigkeit. 

Das verlangt aber gerade in Bayern niemand von den "Freien", weil eine Aufarbeitung des Nationalsozialismus in den Familien nach 45 nicht stattfinden musste und mit der CSU in Bayern immer eine "Einheitspartei" am Ruder war, die die Tradition des Nichterinnerns ganz weit hochgehalten hat, so hoch daß es noch genug Platz gab für die Aiwangers. 

harry_up

Ein bisschen übel kann einem schon werden bei diesen "Erinnerungslücken" und Ungereimtheiten.

Die Herrn Aiwanger jedoch nicht daran hindern werden, sich im nächsten Bierzelt wieder als reuiger Jugendsünder und als Opfer irgendeiner Kampagne darzustellen und sich beklatschen zu lassen.

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Alter Brummbär

Und danach, wieder vom feinsten lozuledern.

Einfach Charakterlos.

Bender Rodriguez

Wie jeder andere Politiker auch.  Es gibt da beispiele aus allen Parteien, die zu besondern Themen immer eine Erinnerungslücke hatten.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Wir würden hier nicht über Jungendsünden diskutieren wenn der aktuelle Mensch nicht ausreichend Anlass dazu böte - mit Reden, die man auch aus dem blaubraunen Umfeld erwarten könnte.

Dass zum Verständnis dieser Reden dann auch früheres Verhalten und Einstellungen sachdienlich sind und bet, ist nachvollziebar.

Nicht nachvollziehbar sind die 25 Antworten Aiwangers - auch in Verbindung mit seinen Aussagen seit Bekanntwerden der Vorwürfe.

Hier verstrickt er sich in klare Widersprüche:

Wenn ihn sein Bruder erst angesichts der aktuellen Entwicklung von der angeblichen Urheberschaft informiert hat - warum hat er dann versucht seinen Bruder zu schützen?

Wenn er die Flugblätter "eingesammelt" hätte um zu deeskalieren - warum hat er dann seine Tasche nicht selbst geöffnet und das auch so erklärt?

Wenn ihn das Flugblatt damals wie heute angeekelt hat - wieso erklärt er den Versuch der Aufklärung zur Schmutzkampagne?

Wieso ist ihm ein so einschneidendes Erlebnis nicht im Gedächtnis geblieben?

...

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Sokrates

Absatz 5: Würden Sie ihren Bruder nicht auch schützen, außer sie wären zwei Todfeinde ?

Absatz 6: Können Sie alles erklären was sie in Ihrem bisherigen Leben alles falsch gemacht haben und was der Grund dafür war?

Absatz 7: Hubert Aiwanger wurde für das Flugblatt vor 36 Jahren diszipliniert obwohl er auch damals nicht der Verfasser war und für ihn war das dann erledigt. Also, warum sollte er es dann nicht als Schmutzkampagne bezeichnen dürfen wenn es 36 Jahre später gegen ihn verwendet wird? Wie würden Sie es denn benennen wenn Sie so etwas jetzt durchleben müssten?

Absatz 8: Ich könnte ihnen schneller erklären warum eine Banane krumm ist. Manches vergißt man eben in seinem Leben, daß geht vielen so!

ich1961

Sie nehmen also auch die Aussagen als "absolute Wahrheit" hin?

Dann brauche ich mich nicht mehr zu wundern.

 

Bender Rodriguez

 

Warum hat er seinen Bruder nicht verpetzt? Wer macht das denn, unter Brüdern?

Warum kann er sich nicht erinnern? Wer weis, vielleicht war das nichts Besonderes in seinem Leben. Vielleicht ist er auch nur vergesslich.

Warum ist die Aufklärung eine Schmuzkampagne, soll doch eine rhetorische frage sein. 

Was sollen diese komischen Fragen/Unterstellungen?

MAl abgesehen davon ist das alles verjährt. Verjährung steht nicht umsonst im Gesetzbuch.

Parsec

"WIr würden hier nicht über Jungendsünden diskutieren wenn der aktuelle Mensch nicht ausreichend Anlass dazu böte - ..." 

Exakt so ist das zu sehen, mit allen in sich widersprüchlichen weil in keinerlei schlüssigem Zusammenhang stehenden Aussagen, die aus der Beantwortung der 25 Fragen von Aiwanger hervorgehen:
einerseits kann er sehr genau seine damalige Gemütslage wiedergeben,  aber andererseits gibt er vor, gar nicht zu wissen, weshalb. Weil ihm ja nichts 'erinnerlich' ist. 

Das hätte Söder alles erkennen müssen. Wollte er aber nicht.
 

'Pegasus7000

Aiwanger/Söder und kein Ende! Ist es eigentlich Zufall, dass diese Kampagne unmittelbar vor der bayrischen Landtagswahl entfacht wurde?

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Sch.Wuppe

Hier wurde weder eine 'Kampagne' noch 'entfacht'.

Es lag und liegt am Herrn Aiwanger.

Sokrates

Ihre Frage ist berechtigt. Meiner Einschätzung nach ist es kein Zufall was mit dieser Kampagne entfacht wurde. Das war aus meiner Sicht eine gezielte Aktion!

Mauersegler

Offensichtlich eine notwendige, um deutlich zu machen, mit wem man es hier zu tun hat. Nicht wegen damals, sondern wegen seines heutigen Umgangs damit.

Vector-cal.45

Ich halte das für Geschwurbel.

Deutsch-Ukrainer

Das war aus meiner Sicht eine gezielte Aktion!

Ein Flugblatt im Nazijargon schreibt man ja nicht aus Zufall.

fathaland slim

Sie meinen, hinter der Aufdeckung von Aiwangers Vergangenheit stecke eine perfide Strategie?

Wem nützt das denn?

Die Auswirkungen auf das Wahlergebnis werden sich wohl in überschaubaren Grenzen halten, und viele rechtskonservative Bayern werden sagen: „Jetzt erst recht!“.

Kann es also vielleicht sein, daß Aiwanger das, was Sie eine Kampagne nennen, selbst losgetreten hat?

Bender Rodriguez

Qui Bono? Na allen, die links der CSU stehen. Da kann man sich schon vorstellen, daß da einfach mall ein Ballon gestartet wird. Irgendwas wird schon hängen bleiben. Der zeitpunkt ist auf alle Fälle nicht zufällig gewählt.

'Pegasus7000

Zu Ihrem letzten Satz, sehr geehrter Forist: nein, diese Diskussion hat Herr Aiwanger bestimmt ncht selbst losgetreten. Ich halte sie vielmehr für eine geschickt inszenierte Aktion aus der politisch anderen Richtung.

falsa demonstratio

"Ist es eigentlich Zufall, dass diese Kampagne unmittelbar vor der bayrischen Landtagswahl entfacht wurde?"

Welches ist der richtige Zeitpunkt für so eine Veröffentlichung?

Was wäre geschehen, wenn der SZ-Artikel am Tag nach der Wahl erschienen wäre

Kaneel

War bei Frau Baerbock oder bei Herrn Scholz nicht anders. Die haben aber keinen auf bedauernswertes Opfer gemacht.

Parsec

"Aiwanger/Söder und kein Ende! Ist es eigentlich Zufall, dass diese Kampagne unmittelbar vor der bayrischen Landtagswahl entfacht wurde?"

Was ändert es an der Sache, wenn jemand -aus welchen Gründen auch immer- genau jetzt sein "Gewissen erleichtert"?
Pech für Aiwanger, der sich gerne an eine AfD-angelehnte Wortwahl gütlich tut (schweigende Mehrheit muss Demokratie zurückholen), der im Bierzelt von seinem Kollegen Sepp Lausch kürzlich noch mit der Formel "er ist noch einer,  der sich traut, das Maul aufzumachen" begrüßt wurde (Brovo! Toller Zusammenhang, Herr Lausch) oder völlig unbeirrt - in meinen Augen - daherschwazt: "..., lassen uns nicht unterkriegen. Gott beschütze Bayern."
Jawohl, Herr Aiwanger, passt scho'!

CoronaWegMachen

Das MP-Söder an Aiwanger festhält kann auch damit zu tun haben das MP-Söder hofft den Stimmenzuwachs der AfD in Bayern zu bremsen / zu stoppen oder gar Protest- und Frustwähler/innen der Afd wieder zurück zu gewinnen.

SirTaki

Übel aufstoßen sollte den oberflächlichen Leuten, dass manche Medien über eine Bericht- und Nachrichtenschiene hinausgeschossen sind. Aiwanger hat manchen Vorwurf nicht gut gekontert.

Aber ihn jetzt wieder und wieder anprangern zu wollen, ist billige Masche.

Wer in seiner Schulzeit fürchten muss, dass Entgleisungen mal als Baseballschläger gegen ihn im Erwachsenenalter verwendet werden, der wird nicht zum selbstreflektierenden Pennäler geschult, sondern zum Heuchler. Wer in der Schule was zwischen die Hörner bekommt, erhält eine pädagogische Lektion. Damit ist ohne Wiederholung der Vorfall abgehakt.

 Was ein oder zwei Lehrkräfte hier vorführen, erinnert mich an Denunzianten, die Schutz und Leitung eines Minderjährigen bösartig wegdrücken und später noch rachsüchtig auftreten.

Es ist unbegreiflich, dass manche nicht kapieren: wo Beweise und Kontext eines Schulvorfalls lückenhaft sind, besonders nach Jahrzehnten (wie menschlich aber auch, pfui), muss ein Ende gesetzt werden.  

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kurtimwald

Das von Aiwanger in dessen Schulzeit war keine Entgleisung, sondern übelste, menschenverachtende Verherrlichung von Tötungen.

Mit 17 ist man kein kleines unbedarftes Kind, da ist man bereits geschichtlich geschult und hat eine politische Einstellung.

Alter Brummbär

Ist halt Wahlkampf, da ist fast alles erlaubt.

Parsec

"Aiwanger hat manchen Vorwurf nicht gut gekontert"
Nicht gut gekontert? Er hat überhaupt nicht gekontert! Er hat unterm Strich nur mit den Achseln gezuckt. Lesen Sie sich mal die Antworten der 25 Fragen durch. Dann erscheint "nicht gut gekontert" bestenfalls oberflächlich betrachtet. 

"Wer in seiner Schulzeit fürchten muss, dass Entgleisungen mal als Baseballschläger gegen ihn im Erwachsenenalter verwendet werden, der wird nicht zum selbstreflektierenden Pennäler geschult, sondern zum Heuchler."
Nein, das ist nur eine billige Ausrede. Aiwanger hat auch in (hoffentlich ihn) 'erinnerlichen' Reden eine gewisse Wortgewandtheit an den Tag gelegt, die berechtigte Zweifel daran lassen, dass er seine damalige ihm vorgeworfene rechte Gesinnung gänzlich abgelegt haben könnte.   

"Was ein oder zwei Lehrkräfte hier vorführen, erinnert mich an Denunzianten,..."
Neun, das waren nur die Oberfläche. 

Inzwischen sind es wesenlich mehr.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Noch ein paar Fragen zu den Antworten des Herrn Aiwanger:

- Wenn ihm dieses Ereignis so nachdrücklich im Gedächtnis geblieben ist, dass er heute zu praktisch allen wichtigen Fragen nichts mehr weiss - wieso schickt er dann seit 8 Jahren eine Parteikollegin zu Zeitzeugen um sich zu vergewissern, dass niemand etwas darüber erzählt?

- Wenn er den Verdacht gehabt hätte, dass sein Bruder der Urheber war - warum hat er nicht mit ihm darüber gesprochen, bzw. heute keine Kenntnis mehr davon, obwohl er sich noch an dessen sonstige Probleme erinnert?

Und nochmal in aller Deutlichkeit:

Wenn er selbst dieses Pamphlet, damals wie heute, für menschenverachtend und ekelerregend gehalten hat - wieso vermutet er, dass der Hinweis darauf eine persönliche Schmutzkampagne gegen ihn sei?

Und nicht, wie man dann doch - nach seiner Erdinger Rede - denken sollte, der durchaus gerechtfertigte Versuch einer Aufklärung?

 

Und warum kann oder will Söder all diese offensichtlichen Widersprüche nicht erkennen?

Bender Rodriguez

Eine genügend große Gruppe will "Rechtspopulisten" wählen. Was gibt es da demokratisch dran auszusetzen? Mir ist keine solche Kampagne gegen Linkspopulisten bekannt. Aus dieser Ecke kommen auch immer so weltfremde Ideen, wie Enteignungen oder Maximalsteuersätze von 99%.

Und wenn man sich ein wenig mit den Parteien befasst, erkennt man, daß alle mehr als ein Thema haben.

Und bei allen Parteien kann man 1 Thema finden, was zu einem passt.

Jedenfalls ist dem Aiwanger nichts nachzuweisen. Es redet Unsinn, na und? Warum wird dann das Spießrutenlaufen nicht beendet? 

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Alter Brummbär

Kommen die Spießruten aus seiner Fraktion ????????

Left420

"Was gibt es da demokratisch dran auszusetzen?" - Weil es zu einer Demoktratie gehört sich mit den Feinden dieser auseinanderzusetzen

"keine solche Kampagne gegen Linkspopulisten bekannt. Aus dieser Ecke kommen auch immer so weltfremde Ideen, wie Enteignungen oder Maximalsteuersätze" - Enteignung ist im GG verankert, ist das GG nun für Sie eine weltfremde Idee?

"Jedenfalls ist dem Aiwanger nichts nachzuweisen." - Was heißt nachzuweisen? Die Rechtfertigung des Herrn Aiwanger ist einfach nur sehr schwach und gering.

Parsec

"Jedenfalls ist dem Aiwanger nichts nachzuweisen"

Kommt noch, das vermute ich. Dir Süddeutsche ist noch nich fertig

Sokrates

Das Volk, viele Politiker und verschiedene Organisationen haben eine Entschuldigung von Huber Aiwanger verlangt. Er hat eine Entschuldigung geliefert, er hat auch die 25 Fragen von Markus Söder beantwortet, und der hat eine Entscheidung getroffen. Warum reicht das den Leuten denn immer noch nicht?

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gelassenbleiben

„er hat auch die 25 Fragen von Markus Söder beantwortet, und der hat eine Entscheidung getroffen. Warum reicht das den Leuten denn immer noch nicht?“

Haben Sie die Antworten denn gelesen?

In Summe hat Aiwanger sich für etwas entschuldigt an das er sich nicht mehr erinnern kann

Lesen Sie bitte auch was zB Benz im TS Artikel zu Söder meint, er ‚kritisierte Söders Vorgehen als "verheerend".

"Es bestürzt mich als Bürger, wie wenig sich Aufklärung durchsetzt", sagte der Historiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Söders Entscheidung ist schwierig bis verheerend. Ob das eine Zäsur ist, werden wir nach der Landtagswahl wissen."‘

Parsec

"Er hat eine Entschuldigung geliefert, ..."

Ich gebe Ihnen Recht, er hat eine Art Entschuldigung geliefert. Aber mal im Ernst: der Mann ist seit Jahrzehnten gestandener Politiker, steht immer im Fokus der Öffentlichkeit. Und da weiß er nicht, dass zu einer ehrlichen Entschuldigung es sich überhaupt nicht gehört, anderen einen Vorwurf zu machen, nur weil ihm, dem Herrn Aiwanger, seine Verfehlungen (er sprach ja m.W. sogar selber relativierend von einer "Jugendsünde") gerade jetzt zu einer unpassenden Gelegenheit um die Ohren fliegt?

Und überhaupt: ihm muss doch völlig klar sein, dass ihm "Jugendsünde" genauso um die Ohren fliegt.

Also bitte!

"...er hat auch die 25 Fragen von Markus Söder beantwortet,..."

Ja, ganz toll. Mit mind. 20x Erinneringslücken.

"...und der hat eine Entscheidung getroffen..."

Was hat er denn entschieden?

"Warum reicht das den Leuten denn immer noch nicht?"

Doch, tut es doch. Den Bierzelt-Freien-Wählern unter Gejohle und Herrn Söder höchstpersönlich.

ich1961

Meiner Einschätzung nach, war jedes seiner Worte schlicht gelogen.

Und wenn noch andere so denken reicht eben sowas nicht.

 

Möbius

Söder hat sich natürlich abgesichert weil er mit den jüdischen Funktionären Schuster und Knobloch vorher gesprochen hat. 

 

Was die ihm gesagt haben, ist nicht bekannt. Charlotte Knobloch‘s Ansichten zu den „Stolpersteinen“ löst bei mir nur heftiges Kopfschütteln aus: sie ist dagegen, ich bin dafür. Jeder Deutsche soll m.E. jeden Tag an die Verbrechen erinnert werden. Die jüdischen Mitbürger dürfen nicht vergessen werden und die mitten im Leben aus unserer Mitte gerissen und später ermordet wurden. 

 

Deshalb unterstütze ich auch aktiv solche Projekte wie jetzt in Würzburg auf dem Bahnhofsvorplatz wo mit einem bewegenden Mahnmal an die Deportation der Würzburger Juden erinnert wird. 

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Bender Rodriguez

Bezug zum Thema?

Und warum muß ich jeden Tag erinnert werden? Ich habe ja keine erinnerungslücken.

Deutsch-Ukrainer

Deshalb unterstütze ich auch aktiv solche Projekte wie jetzt in Würzburg auf dem Bahnhofsvorplatz wo mit einem bewegenden Mahnmal an die Deportation der Würzburger Juden erinnert wird. 

Hier bin ich ganz Ihrer Meinung und Sie beeindrucken mich im positiven Sinne. Das möchte ich mal ausdrücklich sagen, denn ich habe auch schon unsägliche Beiträge von Ihnen gelesen, wo Sie einen brutalen Angriffskrieg versucht haben zu rechtfertigen.

Parsec

"Söder hat sich natürlich abgesichert weil er mit den jüdischen Funktionären Schuster und Knobloch vorher gesprochen hat. "

Ja, ist klar! Sie glauben also, Söder hat sich so eine Art Voran-Absolution von jüdischer Seite geholt, weil man den Personen, die Aiwanger etwa den Hitlergruß in der Jugendzeit oder das Prahlen vor Kumpels in der Schule als 17jähriger, er würde vorm Spiegel Hitlerreden immitieren?

"Stolpersteinen" Hat jetzt genau was mit Aiwanger und die ihn anhängigen Vorwürfen zu tun? Dass Sie für  das Anbringen von den 'Stolpersteinen' sind, hilft Ihnen jetzt wobei?

"Deshalb unterstütze ich auch aktiv ... bewegenden Mahnmal ... Deportation der Würzburger Juden erinnert"

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem angeblichen Engagement. Aber das hilft weder Aiwanger noch Söder. Oder sehe ich da jetzt irgendwie den Zusammenhang zu den jüdischen Funktionären nicht? 

Louis2013

Aiwanger könnte dieser Schlammschlacht ein jähes Ende bereiten, in dem er die "Süddeutsche" wegen Verleumdung auf Schadensersatz verklagt. Dann müsste ein Gericht nach Bewertung aller verfügbaren Zeugen und Unterlagen entscheiden, was an den Behauptungen der Zeitung dran war bzw. ob Aiwangers Klage berechtigt ist.

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Parsec

Könnte er. Aber eine Berichterstattung, und wenn  es nur der Bericht über die im Raum stehenden Verdächtigungen ist, ist eine Berichterstattung.

Man kann ja jetzt nicht die Presse mundtot machen.

ich1961

Das kann aber kräftig nach hinten losgehen. 

Und genau darum tut er das nicht.

 

gelassenbleiben

due Süddeutsche hat transparent und klar berichtet. Sind Sie gegen Pressefreiheit?

Moderation

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melancholeriker

 >>Dieses antisemitische Flugblatt und die offensichtlich rechtsextremistischen Aktivitäten Aiwangers würde ich als Jugendsünden abtun, wenn er sich gleich klar dazu geäußert und seiner Scham Ausdruck verliehen hätte. Doch er hat nichts gelernt und schiebt unter Druck seinen Bruder vor."<<(Historiker Benz) 

 

Jaja, die Scham...

In Hitlerdeutschland ausgerottet und ihr Wiedererwachen im Motorenlärm einer hektischen Verdrängungsmachinerie, die Wirtschaftswunder genannt wurde (zum zweiten Mal nach 1939 [auch verdrängt]) und keinen Raum ließ für Selbstreflexion in der Familiengeschichte. 

Daß sich Teile der Nachkriegsbevölkerung ermuntert fühlten, im Ausbleiben einer notwendigen Sühnearbeit die Belohnung für Nichtfehlverhalten zu sehen, obwohl ein historisch vorher nie erlebter Konsens zur Auslöschung eines kompletten Volkes dokumentiert werden mußte, wundert mich heute nicht mehr. Tradition setzt sich fort. 

Höcke ist kein Zufall. 

Kaneel

Im Zweifelsfall für den Angeklagten, oder wenn Aiwanger sagt er sei unschuldig, dann ist er auch unschuldig, schreiben einige. Dann darf ich sicher davon ausgehen, dass sich die so Argumentierenden demnächst auch bei jeglichen Anschuldigungen, die gegen B'90/Die Grünen oder gegen die SPD erhoben werden, vornehm zurückhalten oder sich sogar für die Beschuldigten in die Bresche schlagen werden. Weil es geht diesen nur ums Prinzip, nicht um Parteipräferenz, gell?

Parsec

Wer hat sich denn diese 25 Fragen und die Antworten des Herrn Aiwanger mal durchgelesen? 

Die Antworten des Herrn Aiwanger sind in sich überhaupt nicht schlüssig. 

Einerseits kann er sich super genau daran erinnern, dass er und sein Bruder damals unter Schock standen, weil ihm mit der Polizei gedroht wurde. 

Und dann will er das ganze Drumherum vergessen haben? 

Er wurde genötigt, ein Referat zu halten. Die ganze Geschichte hatte einen irrsinnigen Wirbel gemacht. Es gab einen Disziplinarausschuss. Sowas geht an keinem Schüler spurlos vorbei und schon gar nicht vergisst man sowas. 

Und da beantwortet er fast alle ihn betreffenden Fragen mit "es ist mir nicht erinnerlich"?  

Unglaubwürdig! 

Die Antworten des Herrn Aiwanger kann sich Söder einrahmen lassen, aber nicht für glaubhaft erklären. Söder hat nichts gewonnen ausser Kritik. Und natürlich die Unterstützung von Unerschütterlichen, die sich nicht vom rechten Weg abbringen lassen.

gelassenbleiben

Die Kommentare in der Presseschau der deutschen Presse heute morgen im DLF kommen übrigens zu ähnlichen schlussfolgerungen, wie die im TS-artikel genannten Experten und die meisten Politiker dort. Denen kann ich mich nur anschliessen.

Badische Zeitung: Aiwanger hat keinen Anstand

Leipziger Volkszeitung: Aiwanger hat sogar Lehrer und Zeitungen bedroht

Rheinpfalz: Hubert Aiwanger hat seine Glaubwürdigkeit verspielt, darf aber weiter mitregieren. Eine falsche Entscheidung. Aiwanger hat von deutscher Erinnerungskultur nichts verstanden

Mediengruppe Bayern: Aiwanger fährt Methode Trump und macht ‚Opferwahlkampf‘

Zeit online: Söder skrupellos, und hat chance verpasst Prinzipien zu zeigen

Spiegel online: der Populismus in Bierzelt hat gewonnen, Söder statt Staatsmann als Populist qualifiziert

(Keine Garantie für korrekte Wiedergabe)

NieWiederAfd

Wer die Fakten um die Causa Aiwanger nochmal nachlesen will (Achtung! Schwer zu ertragen; enthält u.a. den Original-Abdruck des menschenverachtenden Schmähblattes), findet hier eine gute Auflistung, auch aller Ungereimtheiten: www.volksverpetzer.de/faktencheck/aiwanger-antisemitismus-skandal-alle-…

Söder wird das alles gewusst haben. Umso schlimmer seine aus wahltaktischen Gründen motivierte Fehlentscheidung. 

Deutsch-Ukrainer

An Söders Stelle würde ich den Aiwanger jetzt absetzen und nach der Wahl mit den Grünen koalieren.

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gman

Bei allem Respekt vor der Kritik und den ausgesuchten Kritikern an der Entscheidung. Es liegt in der Natur der Sache, der bayerische Ministerpräsident kann es  in dieser unsäglichen und beschämenden Angelegenheit niemals allen recht machen.

Es fällt allerdings auf, wie einseitig doch auch hier die veröffentlichten Wortmeldungen sind.

Ob befragte Schüler oder Politiker, das Gesamtbild sieht anders aus.

z.B. Sigmar Gabriel verteidigt Hubert Aiwanger: Wann verjähren Jugendsünden?
Sigmar Gabriel stellt sich hinter Hubert Aiwanger

Der Ex-SPD-Chef nimmt den bayerischen Wirtschaftsminister in der Affäre um das antisemitische Flugblatt in Schutz und spricht von „öffentlicher Brandmarkung“.

"Warum sollen junge Neonazis aus der rechtxextremistischen Szene aussteigen, wenn sie am Beispiel @HubertAiwanger
erleben, dass man auch 35 Jahre später noch für den Wahnsinn der eigenen Jugend öffentlich gebrandmarkt wird? Dann können wir uns die ganzen Aussteigerprogramme sparen"

Berliner Ztg.

Entsetzen

Kennt noch jeder hier das Rechtsstaatsprinzip Unschuldig bis seine Schuld bewiesen ist.

Ein Schreiben was sicher Widerlich ist nach 35 Jahren raus zu kramen, dazu noch Annahmen treffen deren Beweiskraft dürftig ist und das dann für den Wahlkampf breitzutreten ist schon eine Art Schmutzkampagne in meinen Augen.

Da die Gegenbeweiskraft aufgrund natürlichen Vergessens (ich bin 44 Jahre alt und würde bei 25 Fragen hinschreiben "Weiß ich nicht!" mehr weil ich mich einfach nicht erinnern kann. Und ich hab viel Mist gebaut.) genauso dünn ist entgeht dem der das ganze ins laufen gebracht hat zumindest eine Anzeige wegen Verleumdung und Rufmord. Mehr ist es nicht. Sind wir schon so tief gesunken das wir 35 Jahre alte mögliche Verfehlungen so schlimm Sie auch sein mögen dem eigentlich nötigen Politischen Diskurs vorziehen für ein paar Stimmen die wenn man seine Arbeit anständig macht auch so bekäme?

Wie heißt es so schön: Derjenige ohne Schuld werfe den ersten Stein. Ich wäre da raus!

MfG

Zuschauer49

Nervig. Da kann man doch dran fühlen, daß eine Aussage von vor 35 Jahren nur zur Intrige herangezogen wird. So viel ich weiß, wäre sogar Totschlag längst verjährt.

Sternenkind

Ein Kanzler, der sich nicht erinnern kann, ob er vor sechs Monaten einen Banker getroffen hat, forderte von Aiwanger Aufklärung über ein Flugblatt, das 35 Jahre alt ist.

Parsec

Mir will nicht in den Kopf, dass Herr Söder die widersprüchlichen Antworten aus den 25 Fragen nicht als solche erkannt haben will. Söder schadet sich mit seinem Festhalten an Aiwanger nur selber. Eigentlich weiß er das auch. Man wird sehen, wo ihn das hinführt.