Menschen jubeln nach dem Putsch in Gabun in den Straßen von Libreville

Ihre Meinung zu Nach Militärputsch in Gabun: "Die Armee hat unser Land befreit"

Wieder hat das Militär in einem afrikanischen Staat die Macht übernommen. Doch in Gabun feiert die Bevölkerung den Staatsstreich als Befreiung von einem Autokraten, dem seit vielen Jahren die Unterstützung fehlt. Von Antje Diekhans.

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123 Kommentare

Kommentare

Wolf1905

Das ist ein großes Problem, wenn wie jetzt in Afrika Dynastien, die von den einstigen Kolonialmächten (v. a. Frankreich und England; geringer Deutschland und Belgien) unterstützt wurden, militärisch gestürzt werden - der Einfluss von China und Russland ist dort groß, weil sie nur auf die Wirtschaftsbeziehungen schauen und dem Punkt „Demokratie“ keine Beachtung schenken (aus den Augen von China und Russland ja nachvollziehbar, weil es keine Demokratien sind und Demokratiebewegungen als Bedrohung ansehen). Auch mit der geplanten Erweiterung der BRICS Staaten (Aufnahme von diversen Ländern), die auch großen Einfluss in Afrika haben, wird es für den Westen immer schwerer, in Afrika Partnerländer zu haben - die orientieren sich derzeit um!

Beispiel Südafrika: Mandela war Mitglied im ANC, der für die Gleichberechtigung der Schwarzen in Südafrika eintrat, gegen die weiße Herrschaft; unterstützt wurde der ANC von Russland, nicht vom Westen - kein Wunder, wie sich Südafrika derzeit positioniert.

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MehrheitsBürger

Nicht Südafrika, sondern ANC-Funktionäre 

Hier geht es um Gabun, nicht SA. Aber wenn Sie es als Beispiel schon ansprechen...

Südafrika wird seit dem Ende der Apartheid von dem ANC regiert, der wie eine Staatspartei zunehmend autoritär über das Land herrscht. Nicht so, wie Nelson Mandela sich das einst gewünscht hatte.

Nicht die Bevölkerung Südafrikas, sondern ideologisch getriebene ANC-Funktionäre mit einem nostalgischen Bild von der Sowjetunion stehen für die Beziehungen zu Russland. Schließlich sind die wirtschaftlichen Verbindungen Südafrikas in den Westen ungleich höher als zu Russland.

Es ist allerdings ein Weltbild, das zwar bei ANC-Funktionären recht weit verbreitet ist, nicht aber in der Bevölkerung: Zwei Drittel der Südafrikaner verurteilen nach einer Umfrage den russischen Angriffskrieg; 80 Prozent sagen, Südafrika sollte das Land unterstützen, das angegriffen wird.

https://www.sueddeutsche.de/politik/russland-suedafrika-manoever-1.5735…

Wolf1905

Ich weiß dass es um Gabun geht. Ich wollte mit dem Beispiel Südafrika nur darauf hinweisen, dass der Einfluss von China und Russland in Afrika zunimmt, und das hat Gründe, die man im Westen mal genau eruieren sollte und dann entsprechende Schlüsse ziehen. Wenn Afrika als Kontinent in wirtschaftlicher Hinsicht so wichtig ist für Europa (Stichwort Rohstoffe; aber auch die Bekämpfung von Fluchtursachen), dann bedarf es einer gut durchdachten Strategie, um den Einfluss von China und Russland zu begrenzen. 

nie wieder spd

Behauptet die SZ. Die ja auch nur eine Zeitung in einer ehemaligen Kolonialmacht ist und selbstverständlich auf der westlichen Seite steht. 

fathaland slim

Wirklich atemberaubend, wie Sie die Welt sortieren. 

Bernd Kevesligeti

Deshalb gibt es ja auch die Oppositionspartei EEF, die Economic Freedom Fighters in Südafrika. Sie tritt gegen Privatisierungen und neoliberale Reformen auf. Für die Unterordnung unter den Westen ist diese Opposition aber nicht, warum auch ?

MargaretaK.

Wirklich gekümmert hat sich Europa/die EU eben auch nicht um die afrikanischen Länder. Von "Verhandlungen auf Augenhöhe" weit entfernt, wie an diversen Abkommen zu sehen. Diktatoren, die wie in diesem Fall, 55 Jahre ein Land beherrschen und sich bereichern, haben offensichtlich auch nicht großartig gestört. Der Protest Frankreichs ist ziemlich durchsichtig.

Aufgewacht ist Europa/die EU nur, weil China und Russland nun dort Fuss fasst. Ein tatsächliches "auf Augenhöhe, ein Ernstnehmen" wurde verpasst.

Ich wünsche den Menschen, dass in ihren Ländern endlich Regierungen an die "Macht" kommen, die nicht nur das Wohlergehen von sich selbst im Blick haben.

Wolf1905

Beispiel Lieferkettengesetz, mit den entsprechenden Regularien (Nachhaltigkeit, Kinderarbeit, etc.): haben China und Russland so ein Gesetz? Sicherlich können wir solche Gesetze erlassen, aber die Frage ist doch, ob wir dann noch Geschäfte mit den entsprechenden Ländern machen können, oder ob die Geschäfte von den Afrikanern dann mit China und Russland gemacht werden. Nicht dass ich für Kinderarbeit oder sonstiger Ausbeuterei wäre, ganz im Gegenteil finde ich das wichtig zu thematisieren. Afrikas Länder können wirtschaftlich doch nur wachsen, wenn dort investiert wird; aber immer schärfere Vorgaben strangulieren dies. Deshalb braucht es m. E. eine gut durchdachte Strategie der EU/Europa, um dort Fuß zu fassen und nicht ins Hintertreffen zu geraten.

fathaland slim

Zu Zeiten des kalten Krieges hat die UdSSR in Afrika antikolonialistische Befreiungsbewegungen unterstützt, während die Regierungen "westlicher" Länder meist auf der anderen Seite zu finden waren.

Das muss man sich klar machen, wenn man verstehen will.

werner1955

ein Wunder, wie sich Südafrika derzeit positioniert.

Gut so.
Wir sollten konmunistische System wie Russland und China jetzt mal ihre Mrd dort "verbrennen" lassen. 
Die DDR Bürger haben 40 Jahre gebraucht um sich zu befreien. Hoffeen wir mal das die Afrikans es schneller schaffen.  

Naturfreund 064

Vorkommen von Öl und Gas ( als Schätze will ich diese nicht bezeichnen ) , waren in den allermeisten Fällen eigentlich nie förderlich für die Entwicklung in solchen Ländern.

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nie wieder spd

Wie man es nimmt. In dem Öl-Staat Katar, dem Gastgeberland der Fußball - WM, bekommen die Staatsbürger ein Durchschnittsgehalt von ca 6000€ pro Monat, freie Gesundheitsversorgung, Energieversorgung fast geschenkt, keine erwähnenswerten Steuern und auch für die, die nicht arbeiten können wg Krankheit, Alter, Einschränkungen etc, ist gut gesorgt. Allerdings darf man als Staatsbürger nicht aufmüpfig werden.

Aber wer will das, wenn es ihm ansonsten gut geht? Für Aufstände gibt es keinerlei Anlass. 

Wenn man dort aber als Gastarbeiter Fußballstadien bauen oder als Haushaltshilfe arbeiten will, wird man behandelt wie ein Sklave. 

Wogegen es den Gastarbeitern in Katar, die zB für westliche Firmen arbeiten, sicher finanziell ähnlich gut geht, wie den katarischen Staatsbürgern.

Für die Staatsbürger Katars ist also eigentlich alles in Ordnung. Dank Öl. Und Dank der westlichen Demokratien, die dieses Öl, Gas und bald auch Wasserstoff in allen Mengen kaufen.

Naturfreund 064

Weil Sie Katar erwähnen und um noch eines drauf zu setzen erwähne ich jetzt Norwegen. Auch ein Land das Einnahmen durch Öl und Gas hat und auch noch eines der demokratischsten Länder ist, die es gibt. Aber in Afrika oder auch in Lateinamerika als Beispiel Venezuela, ist es leider so wie ich es beschrieben habe.

Parsec

Die Frage ist: wird die Pest mit der Cholera ausgetrieben?

>>Er [Chef der Republikanischen Garde, Brice Oligui Nguema] ist außerdem als Multimilliardär bekannt, in eine Unterschlagungsaffäre verwickelt und hat Verbindungen zu den Drogenkreisen der südamerikanisch-ivorischen Kartelle.<<

Quelle: https://camerounactuel.com/qui-est-brice-clotaire-oligui-nguema-le-gene…

Weiter heißt es dort: >> Unter seiner Führung ... Reformen, die darauf abzielten, die Wirksamkeit der Republikanischen Garde bei ihrer Hauptaufgabe zu stärken: d:r Aufrechterhaltung des Regimes.<<

Etwas für mich nicht ganz durchsichtig wird zum Schluss berichtet: >> Durch die Organisation eines Putsches ... prägte [er] für immer die politische Geschichte des modernen Gabun. Dann bleibt es, den politischen Übergang sicherzustellen, demokratische Präsidentschaftswahlen zu organisieren und die Macht an den Gewinner zu übergeben.<<

Man darf gespannt sein ...

ich1961

Ich hoffe für (und wünsche den) die Menschen in Gabun eine Besserung der Verhältnisse.

Aber meine Bedenken sind auf den Nachfolger - ein Cousin des bisherigen Machthabers - bezogen, wohl verständlich. Aber vielleicht ist er ja wirklich anders gepolt?

 

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nie wieder spd

Immerhin ist der Cousin des bisherigen Machthabers, lt dieser Meldung aus Kamerun,  ein Multimilliardär. Für Geld hat er den Putsch nicht nötig.

redfan96

Ach je, vor allem, wenn man den Artikel so durchliest, drängt sich mir da der Verdacht auf, dass er dann auch an der 55 Jahre andauernden Plünderung des Landes beteiligt war oder zumindest als Familienmitglied profitiert hat. Und er wäre nicht der erste Multimilliardär, der den Hals nicht voll genug bekommen kann.  Wenn er allerdings unrechtmäßig erhaltenes Vermögen an die Gesellschaft zurückgeben wollen würde, hätte er meine Hochachtung. Bisher weiß man noch nichts genaueres über den Herrn, bleibt also nichts anderes als abzuwarten. NOch bin ich da skeptisch.

Naturfreund 064

Die Länder in Afrika wurden so in den 60igern unabhängig. Politisch unabhängig, aber nicht wirtschaftlich, das bezeichnet man dann als sog. Neokolonialismus, was zum großen Teil nicht besser, sondern oft sogar noch schlimmer war. Oft war und ist es auch im Interesse europäischer oder auch amerikanischer Konzerne, wenn solche korrupten Familienklans diese Länder regieren. Nur mit Russland und China wird da nichts besser.

 

Robert Wypchlo

Hui! Von wem stammt das Zitat "Die Armee hat unser Land befreit"? Hat das einfache Volk nach dem Militärputsch diesen Satz mit der Pistole am Kopf aussprechen müssen? Schwer vorstellbar, dass es freiwillig gesagt wird. Ein Putsch bleibt mit Waffen verbunden.

DeRus

"Die frühere Kolonialmacht Frankreich verurteilte den Putsch. Sie hatte einst dem Vater Ali Bongos ins Amt verholfen und lange Zeit schützend ihre Hand über die Familie gehalten."

Damit ist eigentlich alles gesagt was die westliche Werte sind...

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Tino Winkler

Ganz im Gegenteil, wir sehen die Entwicklung der Bongos zu Straftätern.

Westliche Werte sind den Bongos vollkommen egal gewesen.

Parsec

"Westliche Werte sind den Bongos vollkommen egal gewesen"

Das intetessiert User DeRus nicht. Er instrumentalisiert die Entwicklung Gabuns zund einer Diktatur ja nur für seine Zwecke: westliche Werte seien Frankreich egal. 

fathaland slim

Was hat das mit westlichen Werten zu tun?

Was sind diese ominösen westlichen Werte eigentlich?

land_der_lemminge

Die Familie Bongo war ueber Wahlen nicht aus dem Amt zu draengen.

Da sie diese faelschte.

Um dieses Problem zu loesen blieben nur 2 Moeglichkeiten :

Eine (blutige) Revolution.

Ein Militaerputsch (relativ unblutig)

Die Bongos waren Jahrzehnte an der Macht.

Bevor man die Macht zurueck an das Volk gibt, wird man den Verwaltungs- und Sicherheitsapparat soweit moeglich von Anhaengern der Familie saubern muessen.

Ich nehme an, das das Militaer die Macht etwas laenger halten wird um das zu erreichen.

Damit die Veraenderung nachhaltig ist.

Die Reaktion Frankreichs sollte nicht wundern.

In westlichen Demokratien war man immer willens, Diktaturen zu stuetzen, wenn es fuer Vorteilhaft gehalten wurde.

 

 

Möbius

Ein bisschen habe ich den Eindruck das viele meinen, „Putsche“ das sei doch etwas für die „Leute da hinten in Afrika“ …

 

Tatsächlich hat es auch in „westlichen“ Ländern im 20. Jahrhundert zahlreiche Militärputsche und Putschversuche gegeben, zB in Frankreich, Spanien, Griechenland, Türkei. 

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Tino Winkler

Die Zeiten ändern sich eben, wir Menschen scheinen nur sehr langsam zu begreifen, daß in einer friedlichen und demokratischen Welt die Lebenserwartung massiv steigt und die Mehrheit zufrieden leben kann.

Ganz anders sieht das in Diktaturen wie China, Russland, Iran, Nordkorea und vielen afrikanischen Ländern aus.

Miauzi

Erinnern Sie sich noch an den Militär-Putsch in Portugal zu Anfang der 1970er Jahre?

Da wurde eine faschistische Diktatur gestürzt ... das ganze ist heute unter "Nelken-Revolution" bekannt.

Anlaß war neben der irrwitzigen Armut der Bevölkerung und deren Unterdrückung (80% waren u.a. Analphabeten!) -> der blutige und grausame Kolonialkrieg in Angola und Mosambik!

axo - diese Diktatur war übrigens Gründungs-Mitglied der NATO

diese hatte noch nie ein Problem damit wenn in ihren Mitglieds-Ländern Diktaturen herrschten oder das Militär per Putsch eine solche errichtete.

*sarkasmus*

nie wieder spd

Sogar einen versuchten Putsch in der BRD. Von Mitgliedern der FDP. 

Googlen Sie mal „Naumann - Kreis“ oder gleich bei Wikipedia.

Ein kleiner Auszug:

Diese Aussagen Naumanns bei einem Treffen des „Gauleiter-Kreises“ in Hamburg am 18. November 1952 zeigen,[4] warum Mitglieder seines Kreises u. a. in die FDP eintraten:

Ob man eine liberale Partei am Ende in eine NS-Kampfgruppe umwandeln […] kann, möchte ich bezweifeln, wir müssen es aber auf einen Versuch ankommen lassen. […] Gäbe es keine FDP, müßte sie noch heute gegründet werden.“[2]

„Die Hauptsache ist, den Kontakt zueinander nicht zu verlieren und die Parteien bloß als ein Mittel zum Zweck anzusehen. Es wäre am besten, wenn wir unsere Leute in allen Parteien hätten, was teilweise sowieso der Fall ist.“[3]

proehi

… und Portugal. Der dortige Militärputsch ebnete nach jahrzehntelanger Diktatur den Weg zur Demokratie.

Ich wundere mich, wie viel Meinung hier mit so wenig Kenntnis über Gabun und die dortigen Verhältnisse so klaren Ausdruck findet.

Parsec

"...Tatsächlich hat es auch in „westlichen“ Ländern im 20. Jahrhundert zahlreiche Militärputsche und Putschversuche gegeben, zB in Frankreich, Spanien, Griechenland, Türkei...."

Sie glauben also, es gibt gute und schlechte Putsch(versuche)?

Bernd Kevesligeti

Und schon wieder ein Putsch in einem afrikanischen Land, der offensichtlich von der Bevölkerung begrüßt wird. Während Frankreich den Putsch in seiner ehemaligen Kolonie verurteilte. Die 1960 unabhängig geworden, sich verpflichten musste, für alle Aktivitäten des französischen Militärs offen zu sein. In der noch 400 französische Soldaten stationiert sind. In dem Land sind 54 Prozent der Bevölkerung unter 25 Jahre alt. Der französische Bergbaukonzern Eramet stoppte vorübergehend seine Aktivitäten in Gabun.

Eistüte

Der designierte neue Präsident Brice Oligui Nguema ist also ein Cousin des abgesetzten alten Präsidenten Ali Bongo?

Sorry, so ganz kann das dann mit dem Ende des "Bongo-Clans" nicht stimmen, wenn die zwei den gleichen Opa und die gleiche Oma haben. Cousin zu sein, bedeutet doch Verwandschaft. 

NeNeNe

Ist Frankreich nicht mitschuldig an der ungerechten Verteilung der Rohstoffgewinne? Sie haben doch das Regime Jahrzehnte bewusst unterstützt, um billig an Öl und Uran zu kommen. Von Solidarität mit den dort lebenden Menschen - keine Spur.

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Tarek94

Frankreichs Verantwortung wird ja auch in diesem Thread zu einem "Europäischen Problem" umdefiniert. Schön für Frankreich, welches die Kosten jetzt auf willige Europäer umlegen kann.

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H. Hummel

Gabun, Mali u.v.m. ... der Afrikanische Kontinent gerät ins Wanken. Denn es werden weitere folgen. Die jahrzehntelange "Entwicklungshilfe per Scheckbuch" ist ohne erkennbaren Nutzen, entfremdet in den Taschen weniger versickert. Hunger, mangelnde medizinische Versorgung und ein allgemeines Leben in armen Verhältnissen lässt die Menschen verständlicher Weise aufbegehren. Denn die Nachrichtenversorgung ist bei weitem besser als die Medizinische. Und so sehen die Menschen, wie "schön" das Leben in Europa und anderswo ist. Sie werden sich in den nächsten Jahren auf den Weg machen, denn kein Putsch wird Verbesserungen bringen ... nur die Namen der Nutznießer werden sich ändern. 

Hat jemand eine Idee, einen Plan, was Europa tun soll, nein kann, wenn sich auch nur 10 % der Afrikanischen Bevölkerung in unsere Richtung begeben? Das Mittelmeer als Friedhof ausweisen?

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Sokrates

Müßte nicht die Frage lauten was die ganze Welt tun soll oder kann? Und irgenwann kommt es, daß die EU die Grenzen dicht machen muß. So hart es klingen mag, aber irgenwann haben wir nicht mehr das Geld um Flüchtlinge und Migranten aufnehmen zu können, geschweige denn Wohnraum für sie!

Ansonsten haben sie aber recht in dem was sie schreiben, volle Zustimmung von mir!

Gedanke

Mal ein ganz anderer Gedanke: Keiner war sich damals so wirklich sicher wie aus einem von Bürgerkriegen und Armut geplagten kolonisiertem Land eine friedliche Demokratie werden könnte. Man wusste es einfach nicht. Doch man war sich einig eine schlechte Demokratie sei besser als alles Andere (zb eine Diktatur). So wurden mit Rohstoffen Devisen und eine gewisse (!) Stabilität ins Land gebracht. Immer in dem Glauben dass sich eine breitere Mittelschicht bilden würde, denn Devisen werden im Bestfall ausgegeben, und ein starker Mittelstand kann sich gegen eine Scheindemokratie wehren. So wie es aussieht haben nicht nur in Frankreich viele den Glauben an dieser Idee verloren, aber vielleicht funktioniert sie doch!? Man kann jedenfalls Gabun nur viel Glück und alles Gute wünschen. Und wir sollten unsere negativen Vorurteile (und Verschwörungstheorien) mal runter schlucken, und zugestehen dass wir uns vielleicht geirrt haben.

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nie wieder spd

„Man wusste es einfach nicht“ 

In den Kolonialmächten, die auch alle aus jahrhundertealten Diktaturen hervorgegangen sind bzw selber noch welche waren, hat man das doch auch hinbekommen. Und auch mit viel Blutvergießen. Und auch gegen den massiven Widerstand unserer Religionen und den bürgerlichen Parteien.

Während sämtliche exKolonialmächte  in ihren eigenen Ländern versucht haben, die Menschenrechte, die Demokratie und unsere „Werte“ umzusetzen, haben sie in ihren exKolonien in Asien, Südamerika, Afrika gleichzeitig genau diese Werte in den Schmutz getreten. Bis heute teilweise. 

Waffen liefern, Bürgerkriege anzetteln, übervorteilen. 

Was sonst hatte der Westen für Afrika zu bieten?

teachers voice

Sehr schöner und regelrecht guttuender  "Gedanke"!

Der Weg zu einer zivilisierten und humanistischen Gesellschaft (friedliche Demokratie) war noch nie einfach und ging noch nie immer nur geradeaus. Schon deshalb, weil jede Generation immer wieder auch ihre eigenen Erfahrungen machen muss. 

Aber auch hundertfache "Rückschläge" oder Scheitern ändern nichts an dem hohen ZIEL einer friedlichen Demokratie.  

Es geht mir als "Westler" entsprechend nicht darum, Fehler oder schlimmeres aus und in  der Vergangenheit schönzureden oder gar zu leugnen. Es geht mir im Gegenteil darum, bei all dem "Mist" dieses Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren. 

Erschreckend finde ich hier immer wieder aber, wie viele sich an dem Ziel selber abzuarbeiten versuchen. Und dann sogar reine Militärdiktaturen als "landesüblich" hinnehmen und heuchlerisch - hier passt dann der Begriff mal tatsächlich - für eine "Nichteinmischung" des demokratischen Westens plädieren.

Löwe 48

Der überwiegende teil der Welt macht halt einfach nicht das was die Großartigen USA, G7, Nato, EU wollen sie Pfeiffen auf uns und es wundert einen nicht das viele inzwischen große Sorgen bekommen wenn sie diesen Militärriesen Nato sehen und wie mit nicht willigen auf der Welt dann Militärisch umgesprungen wird. Gabun zeigt nur ein weiteres mal wie die Länder von uns lernen wie man das macht.lernen  

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nie wieder spd

Eben. Und man darf dabei auch nicht vergessen, dass auch diese Putschisten in und von europäischen Ländern ausgebildet wurden. Vielleicht auch, um in der Lage zu sein, zu putschen. Und die Politiker dieser Putschsiktaturen wurden ebenfalls von westlichen Ländern ausgebildet. Teilweise in richtig guten Schulen, Elite - Internaten, Elite - Universitäten.

Parsec

"... wundert einen nicht das viele inzwischen große Sorgen bekommen wenn sie diesen Militärriesen Nato sehen..."

Wer sind denn die "vielen", mit den achso großen Sorgen?

Und sollte es diese besorgten Länder geben: in welchen von diesen Ländern möchten Sie denn lieber Ihr restliches Leben verbringen? In keinem dieser Länder? Dann die Frage: Warum bloß nicht?

Da wundert mich dann Ihre Aussage doch schon sehr! 

werner1955

Wieder hat das Militär in einem afrikanischen Staat die Macht übernommen?

Wieder ein Grund mehr das unsere land sich ganz auf diesem Kontinet zurückzieht. Es gibt reiche ander Länder die geren unser Aufgaben übernehmen. Wir konnten in 70 Jahren mit unseren Mrd, undWerten nichts positives erreichen. 

SirTaki

Wenn eine Führung vom Ausland, ob Russland, USA, China o.a., installliert wird, um dort "stabile" Verhältnisse und einen zuverlässigen internationalen Kontakt zu erreichen. Dann muss das nicht konform mit den Leuten im betroffenen Land gehen. Wenn das Land aber ohne irgendeine Unterstützung vom Ausland in Chaos und Bürgerkrieg versinkt, dann wünschen manche sich eher, das Ausland hätte eingegriffen. So etwas passiert seit Jahrzehnten. Kolonialismus ist zwar Geschichte, aber dennoch muss man hinterfragen, welche Motive hinter einer Unterstützung i.S. von Installation einer Führung stecken. 

In Gabun herrscht ein Tyrann, der in der Schule seiner Geistesbrüder regierte, absahnte und den Ladeninhaber spielt. Nach Jahrzehnten ein einbetoniertes System. Dass Wunsch nach Umbruch und bessere Lebensverhältnisse entsteht, ist legitim.

Ob aber das Militär der Hoffnungsschimmer und Träger der Fackeln zu einem besseren Staat wird- man wird sehen. Zweifel sind jedenfalls angebracht.

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Sokrates

Russland, China, USA oder andere interessiert doch nur eines, alles was sie für ihr Land an Gas, Erdöl, Rohstoffe, Diamanten und Rohstoffe billig einkaufen können. Die interessiert in keinster Weise wer an der Macht ist und auf wessen Kosten das Ganze geht!

SirTaki

Die Staaten von Gabun bis Nigeria haben Selbstbestimmungsrecht, selbst wenn es unseren Vorstellungen nicht entspricht, was dann als Produkt entsteht. Die Staaten haben auch eigene Ansichten im Umgang mit Problemen und bestehenden starren falschen Mechanismen und Funktionen ihrer Führungen. Ja, sie können auch eine Militärjunta als Befreier und Bewahrer der Veränderungen bestimmen. Ob es anderen passt oder nicht.

Das Argument des Kolonialismus ist ausgelutscht wie ein fader Drops. Weil zwischen dem Verlassen vieler Kolonialmächte zumeist 50 oder 100 Jahre liegen und die befreiten Länder in Geschick in die Hand nahmen. Mit oder ohne Zutun der alten Kolonialmächte. Denn die Führungen waren die Ansprechpartner.

Daher ist bei den meisten Ländern, wie auch Gabun, Grund und Ursache von Fehhelistungen in ihrem politischen System den eigenen Führungen anzulasten.

Und wenn die ehemaligen Kolonialmächte nicht wieder als Imperator gelten wollen, lassen sie die Staaten ihre Lösungen selbst finden.

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Die Moderation

ein Lebowski

Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht mal, dass es Gabun gibt, irgendwie herrschaft die Idee, bloss weg von France, sind wir schon wieder bei der Geschichte.

Kein Plan was ihr Strategen da machen sollt, bin ich auch überfordert.