Abwassertanks in der Nähe der japanischen Atomruine Fukushima (Archivbild).

Ihre Meinung zu Japan will mit Ableitung von Fukushima-Kühlwasser beginnen

Trotz anhaltender Kritik will Japan von Donnerstag an aufbereitetes Kühlwasser aus der Atomruine von Fukushima ins Meer leiten. China forderte die Regierung dazu auf, von dem Plan abzurücken. Hongkong verhängte Importverbote.

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105 Kommentare

Kommentare

Sparer

Jetzt wissen wir, warum Japan ein AKW direkt am Tsunami-gefährdeten Strand gebaut hatte. Da heißt es, zukünftig darauf zu achten, woher der Fisch kommt, den man kauft.

 

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nie wieder spd

Genau. Ein anständiger Tsunami wird das AKW - Abwasser sicher auch gut mit dem Meerwasser vermischen.

silgrueblerxyz

Zitat//Da heißt es, zukünftig darauf zu achten, woher der Fisch kommt, den man kauft.//

Das wird natürlich von hochmoralischen Fischhändlern sauber auf der Verpackung deklariert.

silgrueblerxyz

Zitat://Auch bestehe das Risiko von Lecks, hieß es.//

Wenn bei Lecks auf dem Land ein Risiko besteht, warum besteht dann kein Risiko bei der Verklappung im Meer? Nach erfolgter Verklappung wird die Akzeptanz von Fischereiprodukten einen Imageschaden erleiden, solange bis Untersuchungen die Unbedenklichkeit der Fischereiprodukte in der Zukunft erweisen. Wenn diese Untersuchungen andere Ergebnisse erbringen, wird ein Dauerschaden für Fischereiprodukte nach der Verklappung verbleiben. Wir können auch davon ausgehen, dass Japan die Verklappung möglichst nicht in seinen Hoheitsgewässern vornimmt. Andererseits könnte die Unverkäuflichkeit von belasteten Fischprodukten eine Chance für die überfischten Meeresbestände darstellen. Manche Gesichtspunkte allein sind schon schlimm genug, am schlimmsten ist, dass Japan damit einen Präzedenzfall mit der Verklappung schafft in dem Sinne: Wenn Japan verklappen darf, dann dürfen wir das mit unseren Problemstoffen auch. 

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nie wieder spd

Um einen ähnlichen Verdünnungseffekt zu erreichen, wie im Meer, wird wohl die gesamte Landfläche Japans kaum ausreichen. Zumal ja immer wieder neues Abwasser hinzukommt, solange dort ALW betrieben werden. Und die japanische Bevölkerung ist aus Kostengründen sicher auch auf die Fänge der japanischen Fischer angewiesen. Nach früheren Berichten über Japan ist Fisch dort ja ein sehr beliebtes Nahrungsmittel. 

Ob gegen die Überfischung eine Vergiftung von Fischen hilft, ist allerdings fraglich.

Wenn in den nächsten Jahren nicht ausgiebig berichtet wird, werden sogar die Medien sich bald nicht mehr an diese Katastrophe erinnern können.

schabernack

Kritik an der Einleitung wird es weiterhin geben, und  sie ist auch nicht unberechtigt. Fischerei ist ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig in Japan.

Seit 12 Jahren sammelt man das Kühlwasser für die havarierten Reaktorkerne in Tanks. Jahrzehnte noch wird das so weiter gehen. Das Projekt Einleitung ist für 30 Jahre gedacht.

Und es steht in den Sternen, was in 30 Jahren mit den Reaktorkernen ist, ob man sie jemals wird bergen können. 

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Olivia59

Die Frage ist wer oder was die Fischereiwirtschaft schädigt. Die Einleitung des Wassers oder die irrationale Skadalisierung?

Kokolores2017

Erstaunlicherweise verkündet unsere grüne Außenministerin, wer im Niger regieren sollte und wer nicht, bei der Einleitung von 1,3 Millionen TONNEN radioaktiv belastetem Wasser hören wir aber nichts von ihr?

Weil Japan für uns wichtiger ist? Hat sie mit der japanischen Regierung gesprochen? Es heißt, die Auswirkung auf die Meeresbewohner sei "vernachlässigbar"; die Menge also über 30 Jahre eine homöopathische Dosis? Woher soll das denn jemand über einen solchen Zeitraum wissen (der ja noch dazu vermutlich endlos verlängert werden wird)? Oder ist das schon einmal gemacht worden? Ja, Frankreich und England z. B. leiten ihre Abwässer aus küstennahen AKW ins Meer. Da herrscht aber Stille, was die Folgen angeht. Warum sorgt man sich denn um die Verseuchung durch das vor Jahren gesunkene russische Atom-U-Boot (wenn's dann durchrostet). Warum muss die Pharma-Industrie für jedes Arzneimittel und dessen Abbauprodukte nachweisen, dass sie nicht schädlich sind für die Wasserflora und -fauna? 

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Zufriedener Optimist

Erstaunlicher Weise sind wir in D dank der Grünen das einzige Land der Welt das diesen AKW Unsinn mit der unklaren Entsorgung lässt. Ihr Einhauen auf die grüne Außenministerin ist somit leicht durchschaubar…

Parsec

"Daher sollen die mehr als 1,3 Millionen Tonnen Wasser über einen eigens hierzu in den Pazifik gebauten, einen Kilometer langen Tunnel ins Meer geleitet werden. Dies wird voraussichtlich etwa 30 Jahre in Anspruch nehmen.."

Es bleibt doch nicht bei den 1,3 Mio Tonnen verseuchtem Kühlwasser!? In den kommenden 30 Jahren fallen doch weitere Mengen radioaktives Kühlwasser an, denn diese 1,3 Mio Tonnen gelagertes radioaktives Kühlwasser sind das Ergebnis von "nur" 12 Jahre langem Kühlen. Es müssten also wesentlich mehr als die angegebene Menge über 30 Jahre lang entsorgt werden.

Seebaer1

Oh- mit der Einleitung des Kühlwassers wurde begonnen. Was für eine Schlagzeile. Gerade die Japaner würden das sicher nicht tun, wenn von diesem Wasser wirklich noch eine Gefahr ausginge. Unter anderem würden sie der für sie und viele andere Länder so wichtige Atomstromgewinnung einen schlechten Dienst erweisen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dieser Vorgang in anderen Ländern derartige mediale Beachtung findet. Hier allerdings kann man unterschwellig oder ganz offen implementieren, dass die Entscheidung, die unsere Atomkraftwerke abzuschalten, die einzig richtige war. Ganz egal, was füe gravienende Folgen diese hat und noch haben wird.

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Zufriedener Optimist

Sie haben also ein Entsorgungskonzept für den deutschen Atommüll? Wenn das so ungefährlich ist, warum bieten wir den Japanern nicht an in die Nordsee zu verklappen?! Alle Anhänger der AKW erinnern mich sehr an den Zauberlehrling - nur das kein Meister kommt der die Situation rettet…

melancholeriker

Klar, die  belegte Verfilzung von TEPCO mit den Aufsichtsbehörden vor und zum Zeitpunkt der Katastrophe ist in anderen Ländern die ganz normale Korruption. 

Was "die" Japaner tun und was die japanische Regierung tut ist nicht dasselbe. Oder sind Sie auf der Linie von Angela Merkel gewesen? 

Daß wir hier keinen Tsunami oder auch nur ein Erdbeben >5 erwarten müssen, mag blind für die Folgekosten machen und die strahlenden Aussichten unter der Erde, also die des Mülls. 

 

Zufriedener Optimist

Gerade die Japaner sind sehr „obrigkeitsgläubig“ - das muss man auch sein um zuzulassen, das mit so etwas Gefährlichem wie AKW die Gewinne der Konzerne auf Kosten der Gesundheit der Bevölkerung vervielfacht werden.

Die wahren Kosten der Kernenergie trägt die Gesellschaft.

sonnenbogen

Hier kommt es zu einem Tabubruch.... Verduennung ist generell verboten, denn ich verduenne Ihnen alles bis unter den kritischen Wert .... das oeffnet wiederum dann Tuer und Tor das wir alles hoechstlegal ins Meer schmeissen koennen....

Paul Lo

Das Erdbeben war 2011. Kein Mensch weiß heute mehr, wofür er den Strom, der in Fukushima produziert wurde, benutzt hat. Aber immer noch muss die Gemeinschaft dafür geradestehen.

Selbst Atomkraftwerke, die nicht kaputtgehen, erfordern durch ihre Hinterlassenschaften jahrzehntelange oder sogar jahrhundertelange Fürsorge.

Wenn Atomstrom immer das kosten würde, was er tatsächlich wert ist, würden wir die gegenwärtige Energiewende als günstiges Schnäppchen begrüßen und könnten uns auf Jahre steigenden Wohlstands freuen.

Tino Winkler

Der nächste Unfall in einem KKW mit ähnlichen Ausmaßen wird leider kommen, ob die KKW Beführworter dann auch noch für Atomkraft votieren?

 

Humanokrat

Man sollte hier unbedingt darauf aufmerksam machen, dass alle Atomkraftwerke dauerhaft in höherem Maße radioaktive Stoffe wie Tritium per Abwasser in die Umwelt leiten als das in Fukushima geplant ist. Und das ganz legal. 

Wer sich über die Wassereinleitung in Fukushima aufregt, sollte zugleich jeden Betrieb jedes AKWs noch wesentlich entschiedener ablehnen weil dort diese Einleitungen Alltag sind, und das in deutlich höheren Mengen. 

Also, an jene Empörten, die gleichzeitig die Kernkraft als Zukunftsoption verherrlichen: Lieber erst einmal darüber informieren, was bei dieser Technologie mittlerweile alles bereits 'unter dem Tisch' als 'hinnehmbar' eingestuft wurde. Wer auf Skandale aus ist: Dort ist der wesentlich größere. 

Daten dazu: https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Strahlenschutz/umw…

melancholeriker

Unverrückbarstes Element im "fossilen Denken" bleibt der bequeme Wohlstand auf der Basis von günstiger Beschaffung von Energie und daß andere den Dreck wegmachen, wenn direkte und indirekte Profiteure satt vor den ausgeglühten und strahlenden Resten sitzen und sich auch noch lustig machen über die Gegner des grundlastbeschwerten Stumpfsinns. 

Der gigantische Betonsarkophag um die Ruine Tschernobyl und  eine unfassbare Menge an radioaktiv verseuchter Brühe in über 1000 riesigen Tanks und nur so nebenbei 170 Milliarden Euro, die Japans Steuerzahler aufbringen müssen für die Beseitigung aller Schäden, beeindrucken nur Menschen mit Verstand. 

Tino Winkler

Der Vorteil von Ländern mit freier Presse, es wird berichtet, dokumentiert und diskutiert.

Tschernobyl hat gezeigt wie Diktaturen mit Informationen für die Bevölkerung umgehen.

H. Hummel

Letztlich steht ja die Frage im Raum, was tun mit den kontaminierten Flüssigkeiten? Aufarbeiten? Schlecht möglich. Lagern? Wo? Das man da auf eine Einleitung ins Meer kommt, war naheliegend. Das Skeptiker sofort dreiäugige Heringe mit einem Bein sehen, ebenso. Realistisch betrachtet dürfte die Menge, gemessen an der Meerwassermenge, bereits nach kurzer Zeit kaum noch messbar sein. Gemessen an den anderen, schwer- bis kaum abbaubaren, täglich in die Meere entlassenen Giftstoffe, dürfte das nicht mehr ins Gewichtfallen. Übrigens: auch D hat regelmäßig Giftstoffe in der Nordsee verklappt ... Jahrzehnte lang.

Auch ich heiße das ganze nicht für gut, den Blick vor Realitäten zu verweigern bringt aber auch nichts. Die Menge des eingeleiteten Wassers dürfte unter 0,0001 % der täglich in die Meere entlassenen Gifte liegen.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Fukushima ist nur ein weiteres Menetekel in der Geschichte einer krachend gescheiterten Hoffnung auf angeblich billige und saubere Energie.

Das Kraftwerk galt als sicher - und immerhin hat ja ein Teil der Blöcke den verheerenden Tsunami überlebt, oder?

Die Kosten für den Unfall liegen schon jetzt bei über 300 Milliarden und werden vermutlich die 500 Mrd. übersteigen.

Umgerechnet sind das fast 1 Cent für jede, jemals weltweit verkaufte Kilowattstunde Strom aus Kernkraft.
Für einen einzigen Unfall!

Hier in Deutschland hätten die Versicherungen unserer AKWs davon höchstens 10 Milliarden übernommen.
Der Rest sind versteckte Subventionen, die nicht im Preis auftauchen.
Kein Versicherer will das versichern - oder es wäre unbezahlbar teuer!

13 von 650 AKW-Blöcken die jemals gebaut wurden, endeten in einer Kernschmelze.

Nur zwei Prozent - aber wir hatten hierzulande fast 40.

80% statistische Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze allein für Deutschland - wir haben echt Glück gehabt!

Account gelöscht

In der japanischen Öffentlichkeit gibt da leider kaum Kritik. Etwas über 100 Demonstranten protestierten am Freitag vor dem Büro von Premierminister Kishida. Im vergangenen Monat erlaubte die japanische Atomaufsichtsbehörde dem Betreiber die Einleitung in die Gewässer des Pazifik. Aus Cina und Südkorea kommt Ablehnung und Kritik. Außenamtssprecherin Mao Ning sagte, dass die Einleitung nicht in Übereinstimmung mit dem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde ist. 

Südkorea will weiter am Importverbot von Fischereierzeugnissen aus Japan festhalten.

Zufriedener Optimist

Auch hier wieder sind die Anhänger von „A tomkraft f ür D eutschland“ sehr aktiv - alles ganz harmlos. Wie wäre alle Anhänger der AKW dürfen mit diesem Wasser kostenlos Ihre Gärten wässern - ist ja laut „Experten“ völlig ungefährlich.

Ich frage mich was für „Experten“? Mediziner die Stahlungsfolgen in der Nahrungskette erforschen sind schon mal dagegen…

H. Hummel

@ Tino Winkler22. August 2023 • 09:13 Uhr

"Der nächste Unfall in einem KKW mit ähnlichen Ausmaßen wird leider kommen, ob die KKW Beführworter dann auch noch für Atomkraft votieren?"

german-canadian

1,3 Millionen m³ kontaminiertes Waffen ergeben einen Würfel mit einer Seitenlänge von 110m. Diese Menge über 30 Jahre einzuleiten halte ich für risikolos wenn man bedenkt wie dieses Wasser im riesigen Pazifik verdünnt wird.

wenigfahrer

Das ist ganz sicher nicht gut, aber leider nicht der einzige Ort wo so etwas passiert.

Auszug aus Artikel:

" Die jährliche Summe an Tritium, die von drei Atomreaktoren ins Meer gelange, übersteige die von Fukushima um das 6,5-Fache. "

30. Juni 2023, 09:00 

Also gibt es mehr als ein Baustelle auf der Welt, einige heimliche sicher auch noch.

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MrEnigma

Was wird sich hier wieder aufgeregt. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Wird in jedem Atomkraftwerk so gemacht. Wenn wir in Deutschland also mal wieder alles besser wissen, sollten wir uns vielleicht erstmal um unseren eigenen Atommüll kümmern. 

Aber es ist immer so einfach andere zu kritisieren, es selbst aber besser zu machen. 

Die Atomfässer, die man da wild in der Erde abgelegt hat und die nun für zig Milliarden irgendwo anders 2000 Jahre "sicher" gelagert werden sollen ... wären da auch mal zu erwähnen. 

Es ist schon klar, dass wir hier aktuell noch immer über die Reaktivierung der Atomkraft sprechen? Also jener Kraftwerke, deren Rückbau 40 Jahre und zig Milliarden kostet? 

Die Atomkraft ist alles andere als billig und sicher - genau das sehen wir in Japan. 

Aber das gilt generell und überall. Wir großkotzigen Deutschen wären wohl überhaupt nicht in der Lage, mit so einer Katastrophe umzugehen. Aber wie es andere machen müssen, das wissen wir natürlich besser.

TapferSchneiderlein

Das scheint mir die beste Lösung des nun mal vorhandenen Problems zu sein.

Als schlimmer und umweltverachtender und mit Sorge sehe ich die seit Jahrzehnten geübte Praxis der Entsorgung radioaktiver "Abfälle" bei den Wiederaufbereitunganlagen wie Sellafield oder La Hague. Da wird - ohne Medienwirbel - ein Vielfaches an Radioaktivität in die Meere "entsorgt".

Also bitte kein Japan-Bashing.

Carlos12

Was ist die Alternative? 

Das Wasser in den Becken wurde gereinigt. Das  verbleibende Tritium hat eine Halbwertszeit von 12 Jahren und wird im Weltmeer extrem verdünnt. Es ist ein hässliche aber tragbare Lösung.

Gleichzeitig rufen in Deutschland CDU/CSU, FDP und AFD wieder nach Kernkraftwerken. Warum,  in der Hoffnung auf günstigeren Strom.