Ein Techniker überprüft ein Paneel in einem Solarpark in Südafrika

Ihre Meinung zu UN: "Nur zwei Prozent der Investitionen gehen nach Afrika"

Der neue UN-Wirtschaftsreport zu Afrika spricht von viel Potenzial des Kontinents. Allerdings fehle für den Ausbau der Wirtschaft und der Erneuerbaren Energien vor allem Geld. Von Antje Diekhans.

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103 Kommentare

Kommentare

zöpfchen

Investitionen in regenerative Energien haben lange pay-back Perioden, amortisationszeiten.

Kein Investor, kein Mensch weiß wie die politische Lage in 5 oder 10 Jahren in Kenia oder Namibia aussehen wird. Im Sahel noch nicht einmal in zwei Jahren. 

Die Afrikaner müssten dafür selbst sorgen,  weil sich hier im Westen niemand dem Verdacht aussetzen möchte er betreibe Neokolonialismus. 

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melancholeriker

"Payback" ist auch das Stichwort für China, wenn es um Kolonialismus in Afrika geht. 

Nach 160 Jahren Demütigung durch europäische Kolonisatoren hat China nun das unausgesprochene Recht, in Afrika und entlang der 'Seidenstraße' Entschädigung einzufordern - smart oder durch Eintreiber Putin, während die Netze der akurat eingeschliffenen wirtschaftlichen Abhängigkeiten von China dafür sorgen, daß sich Europa (Frankreich vorneweg) in Afrika kaum noch vertrauenswürdig in Richtung faire Partnerschaften bewegen kann. 

 

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Bad Gouvernance 

Kenia liegt auf dem Demokratieindex lediglich auf Platz 94. Auf dem Korruptionsindex von Transpercey International erreicht Kenia nur Platz 123. 

Kenia selbst muss zunächst durch Demokratiereformen und Korruptionsbekämpfung die Vorrausetzung für Investitionen schaffen. 

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Robert Wypchlo

Kenia liegt doch so hoch oben mit Platz 94? Was erwarten Sie von Kenia. Liegt Deutschland denn auf Platz 93 der Demokratie?

wie-

>> Kenia selbst muss zunächst durch Demokratiereformen und Korruptionsbekämpfung die Vorrausetzung für Investitionen schaffen. 

Nein. Investitionen kommen auch in Kenia ganz von alleine, wenn ein Markt erkennbar ist.

MehrheitsBürger

Diversifizierung ist für jedes Privatunternehmen ein Gebot.

Für Staaten auch.

"Dabei wären Alternativen zum Markt dominierenden China durchaus nötig, sagt Rebeca Grynspan, Generalsekretärin der Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen. [...] "Zu 80 Prozent von einem Lieferanten für Solarpaneele abhängig zu sein, ist ein Problem. Es muss Diversifikation geben - und das passiert auch schon."

Die Rolle Chinas wird von vielen Afrikanern auf ihrem Kontinent zunehmend kritisch gesehen. Nicht nur wegen fehlender Lieferdiversifizierung.

Die VR produziert bewusst Abhängigkeiten mit dem Mittel der Darlehensvergabe. Das Modell hat so keine Zukunft.

 

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Olivia59

Das Problem ist eher das diese Modelle nicht überall in Afrika so funktionieren wie bei uns. Staaten lassen sich kreditfinanziert tolle Infrastruktur hinsetzten und locken damit Privatinvestitionen in vielfacher Höhe in konkrete Unternehmen an - so ist es auch bei uns gedacht. Welches alternative Konzept haben wir für die Entwicklung Afrikas anzubieten?

silgrueblerxyz

Wie wär's denn in Afrika mit: selber mehr machen

Schließlich haben die entwickelten Nationen auch in den Anfängen niemand gehabt, der ihnen geholfen hat, ihre Wirtschaft zu entwickeln. Zum Glück für Afrika gibt es heute andere Möglichkeiten. Aber auch Voraussetzungen für die Hilfen von auswärts. An den Voraussetzungen mangelt es. Sonst müsste Afrika heute schon weiter sein als an Entwicklung erreicht wurde.

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D. Hume

Zum Beispiel könnten die Afrikaner in See stechen und native Populationen anderer Kontinente als Arbeitssklaven zum Raubbau der dortigen Ressourcen nutzen. So in etwa?

zöpfchen

In der Tat. Wenn man überlegt, dass viele asiatischen Staaten vor 50 Jahren von ähnlicher Armut geprägt waren, wie die afrikanischen, und sich heute mindestens eines bescheidenen Wohlstands erfreuen, könnte man zur Überzeugung, dass die politische Kultur der Länder auch eine Rolle bei den Entwicklungschancen spielen könnte. 

Nettie

„Schließlich haben die entwickelten Nationen auch in den Anfängen niemand gehabt, der ihnen geholfen hat, ihre Wirtschaft zu entwickeln.“

Wenn man bedenkt, dass besagte ‚entwickelte Nationen‘ die Entwicklung ihrer Wirtschaft - im Gegensatz zu den Ländern, die, bevor sie ‚kolonialisiert‘ wurden schon immer nachhaltig gewirtschaftet hatten und deren Pro-Kopf-Anteil am CO2-Ausstoß und Verbrauch von Naturressourcen trotz des Bevölkerungswachstums auch heute im Vergleich zu den sogenannten Industrienationen um ein Vielfaches geringer ist - bislang auf Kosten der allgemeinen Existenzgrundlage, vor allem aber der der Bewohner der angeblich ‚unterentwickelten’ Weltregionen vorangetrieben haben, wäre es vielleicht an der Zeit, von ‚Hilfen‘ auf gegenseitige Unterstützung auf Augenhöhe umzustellen - sprich: voneinander zu lernen -, um endlich nachhaltige Lösungen für die durch diese Art ‚Wirtschaft‘ verursachten globalen Probleme zu finden.

klug und weise

Mal ehrlich; wir haben doch lange aus Afrika vieles günstig bekommen.  Ich schätze, dass wir nun beim Handel od als Investoren quasi mehr Konkurrenz durch China bekommen. Das macht die Sache für uns zwar schwieriger und teurer, aber andererseits -  so hoffe ich  - profitieren von den neuen Umständen (mehr Wahl zw Handelspartner ec)  mal die ärmeren Länder .

Seebaer1

Wegen der Risikoeinschätzungen von Rating-Agenturen veranschlagen Geldgeber durchschnittlich achtmal so viel wie für europäische Länder. Das erschwert Entwicklung.

Sollen hier wieder einmal Marktmechanismen außer Kraft gesetzt werden? Damit hat ja besonders Deutschland in letzter Zeit viel Erfahrung. Die Ratingagenturen geben ihre Bewertungen ja nicht aus Jux und Tollerei. Und das Investitionen in Afrika nicht ganz problemlos sind sieht man zur Zeit wieder im Niger- ohne die neue Entwicklung dort pauschal für schlecht zu halten. Aber es sind jetzt völlig neue Rahmenbedingungen entstanden.

MehrheitsBürger

China will keine Partner sondern Beherrschte

'Kenia träumte mal davon, im Bereich Solarenergie auch als Produzent mitzumischen. Doch inzwischen hat die Konkurrenz aus China gesiegt.'

Der Traum der Kenianer kam schnell unter die Räder der chinesischen Dominanz. Das schafft aber keine Freunde, sondern Verbitterung, die irgendwann zum Ausbruch kommt.

Ähnlich wie bei dem massenhaften Aufkauf von Land durch China auf dem afrikanischen Kontinent, dessen Ernteerträge aber nicht vor Ort bleiben sondern ins Reich der Mitte verschifft werden.

Der Westen hat für seine eine koloniale Vergangenheit in Afrika einiges gut zu machen. Aber unter neuen Bedingungen Partnerschaften ausbauen kann er besser als die Diktaturen. Auf diese Karte müssen beide Seiten, Afrikaner und westliche Länder, in Zukunft stärker setzen.

 

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klug und weise

Im TS Artikel klingt es so, als ob es klar ist, dass China die Entwicklung Afrikas verhindert und wir sie retten wollen.  Die andere Perspektive wird gar nicht angesprochen.  Laut wikipedia: (*):  Es wird „mittlerweile vor dem Hintergrund der bescheidenen Effektivität westlicher Entwicklungshilfe einen großen Respekt für den chinesischen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Infrastruktur-Aufbau in Afrika. Deshalb wird der chinesische Ansatz in einem erweiterten Sinn der Entwicklungszusammenarbeit zugerechnet[3][4] und steht als Gegenmodell zur westlichen Entwicklungspolitik.

 Übrigens: In (*) wird auch deren Methode im Vergl zu unseren gut kurz dargestellt.

(*) wikipedia: Chinas_Entwicklungsfinanzierung_für_Afrika 

silgrueblerxyz

ZItat://Der Westen hat für seine eine koloniale Vergangenheit in Afrika einiges gut zu machen. Aber unter neuen Bedingungen Partnerschaften ausbauen kann er besser als die Diktaturen.//

Wenn ich mir so die Geschichte der "Partnerschaften" mit dem Westen anschaue, habe ich meine Zweifel, ob das besser als Beurteilungsmaßstab dafür zutreffend ist. Die "Partnerunternehmen" arbeiten oft nach den Gesetzen den Kapitalismus und der Gewinnmaximierung. Diese Ausrichtung führt m.E. oft nicht zu fairer und für beide gerecht gedeihlicher Zusammenarbeit.

Kokolores2017

Unabhängig davon, dass es in aller Interesse wäre, wenn in Afrika mehr moderne Industrien aufgebaut werden könnten, würde es mich wirklich interessieren zu erfahren, warum immer wieder Milliarden von außen fließen sollen. In meiner Lebensspanne (über 70 J) sind ununterbrochen Hilfsgelder vieler Länder und der großen Weltorganisationen nach Afrika geflossen, dazu Hilfen einer unübersehbaren Zahl von medizinischen und karitativen Einrichtungen aus der ganzen Welt.  Selbst wenn die Hilfen oft nicht uneigennützig oder Fehleinschätzungen waren - wo sind die Milliarden (über die Zeit vermutlich Billionen) geblieben? (Warum müssen manche afrik. Staaten sich z. B. von China abhängig machen, das ihnen mit chinesischen Arbeitern Krankenhäuser oder Eisenbahnen baut?)

In den 60er Jahren ulkte man über afrikanische Potentaten, die sich davon erst einmal goldene Betten, Luxuskarossen und immer wieder Waffen, Waffen, Waffen kauften. Aber die Zeit ist ja nicht stehen geblieben .. was ändert sich?

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BitteHirnEinschalten

In den 60er Jahren ulkte man über afrikanische Potentaten, die sich davon erst einmal goldene Betten, Luxuskarossen und immer wieder Waffen, Waffen, Waffen kauften.

Leider ist insbesondere das letztere immer wieder Realität (kein ulk) und macht damit dann vorherige Investitionen wieder kaputt. Und wo kommen die Waffen her? 

 

Nettie

„Die Anlaufschwierigkeiten müssten mit internationaler Unterstützung überbrückt werden, meint Grynspan. Dann profitiere nicht nur Afrika, sondern auch der Rest der Welt, weil Lücken in den globalen Lieferketten geschlossen würden:“

Richtig.

"Die Politik und Investoren müssen nur die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, damit das passiert."

Tun sie aber nicht. Warum auch immer.

Coachcoach

Geld geht dahin, wo Geld ist - das nennt man Konzentration. Afrika wird sich selbst helfen müssen - wer sollte es tun? Vielleicht Angola? Südafrika?

Bei der opernhaft ausufernden Unsicherheit in weiten Bereichen lässt sich scheues Geld nicht bewegen.

Möbius

Aha .. der Westen will stabile politische Verhältnisse … 

 

Deshalb also die Megainvestitionen der deutschen Wirtschaft in China ? 

 

Na dann ist doch alles klar. Sobald in Afrika erst kommunistische Diktaturen errichtet sind, stehen die deutschen Firmen Schlange um dort zu investieren .. oder ? 

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Olivia59

Das erklärt sich doch von selbst. Die Investoren stehen Schlange wenn sie am afrikanischen Markt nicht mehr vorbeikommen. Die Wirtschaft und der Verdrängungswettbewerb funktioniert vor allem im Hinblick auf Konzerne über Marktanteile. Asien stellt bereits jetzt mit seinen 5 Milliarden Menschen  50% des Welt-BIP, Tendenz steigend – China im Zentrum.

BitteHirnEinschalten

Nein es fehlt nicht an Geld. Es fehlt an Frieden. Natürlich kann ich an einem friedlichen Ort ein schönes Projekt planen. Z. B. in der Afrikanischen Wüste eine Solarfabrik aufzubauen und gleich vor Ort zu installieren, daraus Strom und dann Wasserstoff erzeugen. Statt PV geht das auch mittels durch Parabolspiegel erhitztem Wasser. 

Problem so eine Investition muss schon ein paar Jahre laufen bis sie sich rechnet. Also fragt sich ein potenzieller Investor wo in der afrikanischen Wüste kann ich das bauen ohne dass dann irgend ein Clanchef, religiöser Fanatiker oder Ähnliches vorbeikommt und meinen schönen Plan durchkreuzt.

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silgrueblerxyz

Zitat://Es fehlt an Frieden//

Richtig. an stabilem langfristigem Frieden. Aber es fehlt auch an stabilem Rechtsstaat, der Investoren eine langfristige Sicherheit für ihre aufgewendeten Investitionen bietet.

wenigfahrer

Eigentlich nicht verwunderlich, das Risiko ist sehr hoch wie gerade erlebt wurde, und eine gute Freundin hat ein Geschäft in Afrika ( Touristen ), die kommt immer 3 mal im Jahr nach Deutschland, und die erzählt dann auch von den Schwierigkeiten die sie hat.

Und wir haben ja auch in Europa stellen die sehr Sonnenreich sind und Platz haben, da ist es sicherer dort zu investieren.

Account gelöscht

Ausbau von Neuen Energien in afrikanischen Ländern. Aber wer baut da und wer eher nicht ? 

Wie kann Entwicklung gehen ? Hier wurde Kenia genannt. Vor etlichen Jahren blockierte die EU den zollfreien Zugang (Export) von Schnittblumen und Bohnen aus dem Land. Dann knickte die Regierung ein und unterschrieb ein Freihandelsabkommen, dass European Partnership Agreement (EPA). Das führte dazu, dass einheimische Produzenten vom Markt durch Importwaren verdrängt werden. 

nie wieder spd

Warmes nicht schon mal so, dass Deutschland führend bei der Produktion und Technik von Solarstrom war?

Bis dann ein deutscher Wirtschaftsminister dafür gesorgt hat, dass das Ganze in Deutschland zu teuer und an China verkauft wurde.

Hätte Deutschland diese Branche behalten, wäre es wahrscheinlich der grösste Produzent solcher Dinge und würde Milliarden in Afrika investieren, um die ganze Welt mit Solartechnik zu versorgen.

Oder nicht?

Carlos12

Das Problem ist Stabilität und Rechtssicherheit. Investoren wollen eine ausreichend hohe Wahrscheinlichkeit dafür haben, dass sie ihr investiertes Geld nicht verlieren und Gewinne sehen. Viele Staaten in Afrika bieten keine ausreichende Stabilität; Militärputsche, Unruhen, bewaffnete Gruppierungen usw.. Ein Land muss nicht mal eine Demokratie sein, damit dort investiert wird, sondern nur ausreichend stabil. Und auch China investiert nicht in ganz Afrika, sondern nur in den halbwegs stabilen Regionen.

Russland spielt hier eine noch unrühmlichere Rolle als der Westen. Es liefert Waffen und Söldner gegen Rohstoffe. Das schafft keine stabilen Verhältnisse und hemmt die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum. Fabriken baut Russland keine in Afrika.

Die Ursache für die instabilen Verhältnisse liegen in extrem schlechter Politik, starken Tribalismus und Nepotismus. Und sie können nur von den Afrikanern in Afrika bekämpft werden.

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Schirmherr

UN: "Nur zwei Prozent der Investitionen gehen nach Afrika"

Wenn man nun nach Mali Niger schaut und sich an all die Nordafrikanischen Staaten erinnert, die mit ihrer Aussiedlung nach Europa auch nicht fair agieren, sind 2% schon zu viel, zumal das Geld eh kaum bei den Menschen denen es helfen soll ankommt, sondern immer wieder für Waffenkäufe oder als Füllung diverser schweizer Bankkonten ankommt. Da die Russen immer mehr mit den Chinesen dieser Länder schluckt, sollen diese Staaten die nächste Zeit einmal voll in den W“Genuss“ der finanziellen Q“Hilfen“ dieser Staatenfreundschaften kommen.und deren Rubel und Renminbi dort empfangen und nicht auch noch weiter von und mit unserem Geld ihre Dinger auch noch gegen uns drehen. Nach ein paar Jahren werden diese Länder schnell genug von diesen Staatsfreundschaften haben, wenn sie spüren was erst bei Russen und Chinesen mit Zusammenarbeit gemeint ist, wird bei ihnen der Westen als  Partner an oberster Stelle stehen.