Ein Techniker überprüft ein Paneel in einem Solarpark in Südafrika

Ihre Meinung zu UN: "Nur zwei Prozent der Investitionen gehen nach Afrika"

Der neue UN-Wirtschaftsreport zu Afrika spricht von viel Potenzial des Kontinents. Allerdings fehle für den Ausbau der Wirtschaft und der Erneuerbaren Energien vor allem Geld. Von Antje Diekhans.

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103 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Allerdings fehle für den Ausbau der Wirtschaft und der Erneuerbaren Energien vor allem Geld.“

Um Geld mit Sinnvollem(!) erwirtschaften zu können fehlt Geld. Einfach nur absurd.

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Diabolo2704

Nicht halb so absurd, wie es den Anschein hat. Das Geld fehlt nicht, es ist bloß woanders - und das aus gutem Grund. Es wird da investiert, wo die Risiken geringer sind. Die Höhe der Risiken durch instabile Verhältnisse vor Ort, deren Folge höhere Zinsen sind, ist ein hausgemachtes Problem. Sonnenschein alleine ist als Investitionsbedingung nicht ausreichend.

Nettie

„Das Geld fehlt nicht, es ist bloß woanders - und das aus gutem Grund“

Wie Sie meinen. Aus meiner Sicht beruhen diese Risiken durch ‚instabile Verhältnisse vor Ort’ vor allem auf der destabilisierenden (und vor allem demoralisierenden) Funktion des Geldes in einem auf feudalistischen, also nicht demokratischen Prinzipien beruhenden globalen Wirtschafts- und Finanzsystem, das einigen Mitgliedern der Gesellschaft - insbesondere Kapitalgebern - mehr Entscheidungsbefugnisse und damit Macht einräumt als anderen.

MehrheitsBürger

Investitionskapital will vor allem Sicherheit und Kalkulierbarkeit

An beidem krankt der afrikanische Kontinent. Wer will in eine Anlage investieren, von der er nicht sicher sein kann, dass er sie behalten kann oder dass er über seine erwirtschafteten Erträge nach gesetzlich stabilen Regeln verfügen kann?

Daran werden viele afrikanischen Staaten arbeiten müssen.

Der Kontinent hat unbestreitbar viel Potenzial.

wie-

>> Daran werden viele afrikanischen Staaten arbeiten müssen.

Oder aber Staaten wie Russland und Saudi Arabien, welche in der Region bemerkenswerte Kontakte zu regierungsfeindlichen Milizen und Putschisten unterhalten.

Möbius

Warum investiert der Westen nicht ? 

Hieß es nicht immer, dass dort wo es „viel Sonne“ gäbe, kostengünstig „grüner Wasserstoff“ produziert werden könne ? 

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Diabolo2704

Wenn Sie den Artikel gelesen hätten, dann wüßten Sie es. Aber reflexhafte Polemik gegen "den Westen" scheint Ihnen wichtiger zu sein.

MehrheitsBürger

"Aber reflexhafte Polemik gegen "den Westen" scheint Ihnen wichtiger zu sein."

Eine bekannte Erscheinung. Deswegen sind auf die Sache konzentrierte Beiträge von dieser Seite Fehlanzeige.

Möbius

Das sagt der Richtige ! :-) 

Möbius

Es geht mir darum zu zeigen das europäische Politiker gerne vollmundig Dinge behaupten, die der Praxis des Umgangs mit den Ländern des Globalen Südens nicht entspricht. 

wie-

>> Es geht mir darum zu zeigen das europäische Politiker gerne vollmundig Dinge behaupten, die der Praxis des Umgangs mit den Ländern des Globalen Südens nicht entspricht. 

Dann können Sie doch sicherlich leicht drei dieser vollmundigen Behauptungen europäischer Politiker hier zitieren, nicht wahr? Bitte mit Belegnachweis.

Parsec

"Es geht mir darum zu zeigen..."

Wenn es Ihnen ernsthaft um das Aufzeigen von Problemen in Afrika und das damit verbundene Ausbleiben westlicher Investitionen ginge, müssten Sie auf die instabile polit. Lage Afrikas hinweisen und wer davon profitieren will. 

Adeo60

Derart populistische Äußerungen sollten eigentlich nicht Ihrem intellektuellen Anspruch genügen. 

Olivia59

Ich halte eher ihre Reaktion auf seine berechtigte Frage für reflexhaft. Es ist sehr misslich, das der Artikel sich auf den afrikanischen Binnenmarkt bzw. Eigenbedarf für Solaranlagen beschränkt, dann die Diversifizierung bzgl. Masken als sinnlosestes Beispiel überhaupt angeführt wird, weil keine Diversifizierung den Sprunghaft angestiegen Weltbedarf an Masken hätte decken können und der Artikel dann noch mit der Idee der afrikanischen Produktion von Solarautos schliesst. Durchweg für Investoren uninteressante Projekte die sie überall auf der Welt unter besseren Bedingungen haben können. Das Augenscheinliche wäre genau der grüne Wasserstoff, weil er nirgendwo sonst klimatisch bedingt effizienter produziert werden kann.

nie wieder spd

Tja, und da habe ich, wie hier öfter empfohlen, wenn wichtige Informationen in solchen Berichten fehlen, selber nachgeschlagen und man findet nichts dazu. Offensichtlich ist gibt es zu fehlenden Investitionen in Kenia keinerlei belegbare Informationen oder sie sind so geheim, dass auch Journalisten keine Auskünfte dazu finden können oder sie sind nicht berichtenswert.

Möbius

Sie haben nach „fehlenden Investitionen“ in Kenia gesucht und nichts gefunden ? 

 

Könnte das vielleicht daran liegen das es keine solche „Investitionen“  gibt ? 

nie wieder spd

So muß es dem hier zuständigen Journalisten wohl auch ergangen sein.

Wolf1905

Einfach absurd und lächerlich, was Sie schreiben. Wenn man irgendwo investiert, müssen klare politische, stabile und rechtliche Verhältnisse herrschen - dann schauen Sie mal nach Afrika und denken nach, ob dem so ist …

nie wieder spd

Nach Jahrzehnten europäischen Einflusses in vielen afrikanischen Ländern, muß man sich immer wieder wundern, wie dort solche Verhältnisse herrschen können.

Nicht wundern muß man sich darüber, dass nun einige afrikanische Länder ihr Glück mit anderen Partnern versuchen.

Adeo60

Sie beschreiben die Hemmnisse für Investitionen in Afrika sehr zutreffend. Letztlich sehen die westlichen Unternehmen die Grundvoraussetzungen dort nicht als erfüllt an. Es gab Versuche, in Ananasplantagen zu investieren / leider ohne Erfolg.

China und Russland sehen den Mehrwert ihrer Investitionen vor allem im politischen Einfluss. Aus Abhängigkeit wir schnell Erpressung. Der Westen geht diesen Weg nicht - und das ist gut so. Entwicklungshilfe ist allemal besser. 

schabernack

➢ Warum investiert der Westen nicht ?

Weil «Der Westen» nicht Ihr ominöses Fabelwesen ist, von dem Sie gar keinen Plan haben.

«Der Westen» von heute ist kein kolonialistisch gelenkter Staatskapitalismus wie der aus Xina.
Mach' am besten ganz Afrika zur unmündigen Xina-Kolonie.

nie wieder spd

„Der Westen» von heute ist kein kolonialistisch gelenkter Staatskapitalismus …“

Nein. Im Westen herrscht der freie Kapitalismus. Das ist natürlich ganz was anderes.

Leider hat das Afrika nichts genützt.

Parsec

Wenn Sie sich die instabile Lage in Afrika ansehen würden, dann erklärt sich von selbst, welche Risiken Investitionen in Afrika ausgesetzt sind.

Es genügt eben nicht, wie Frau Grynspan zu behaupten, "Die Politik und Investoren müssen nur die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, damit das passiert". Und die Politik der potentiellen Investor-Länder ist angepasst an die polit. Lage afrikanischer Länder.

Afrika wird solange scheitern, wie korrupte Systeme und Militärregierungen das dortige Elend aufrecht erhalten und diese instabile Lage durch islamistischen Terror befeuert wird und Russland seine Finger in diesem schmutzigen Spiel drin hat. 

 

Karl Klammer

Warum wohl wollen die Investoren in den Neuen Bundesländern nicht investieren ?

Kritikunerwünscht

Weil die Regierungen dort sehr instabil sind, siehe Niger. Gerade noch war es das Vorzeigeland und wurde so richtig schön von Frankreich und anderen ausgebeutet, nun will man die Franzosen dort rauswerfen. Woanders ist es nicht anders. wenn ein Unternehmen dort Milliarden investiert, will es sicher sein, dass das Geld nicht zum Fenster raus geworfen ist.

odiug

Es ist ja zweifellos so, dass viel Förder- und Entwicklungsgeld in vielen afrikanischen Ländern in dunkle Kanäle fließen und nicht da ankommen, wo sie gebraucht werden. Insofern ist es nicht die Frage, mehr Geld in die Entwicklung der Länder zu stecken, sondern das Geld dort auch für die Projekte zu verwenden. Und da sind nicht die Förderländer gefordert, sondern die afrikanischen Staaten selbst.

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derkleineBürger

Zweifellos ist, dass lediglich 2% der Investitionen nach Afrika fließen.

Wenn deutlich mehr dafür vorgesehen und eingeplant wird,dieses aber stattdessen in dunkle Kanäle fließt,anstatt nach Afrika, liegt es nicht an den Empfängerländern in Afrika,sondern sind die dunklen Kanäle in den "Förder"länder zu finden.

ich1961

Die "dunklen Kanäle sind in Afrika - nicht in den "Geberländern".  

Aber das ist Ihnen sicher bekannt und es geht mal wieder nur darum, "den Westen" schlecht zu reden und zu meckern.

 

wie-

>> Es ist ja zweifellos so, dass viel Förder- und Entwicklungsgeld in vielen afrikanischen Ländern in dunkle Kanäle fließen und nicht da ankommen, wo sie gebraucht werden.

Diese steile Behauptung können Sie mittels welcher Nachweise aus seriöser Quelle belegen, nur damit's keine Unterstellung gegenüber den beteiligten Partnerländern und Organisationen bleibt?

Nebenbei, aus welchen Quellen informieren Sie sich über Vorhaben der staatlichen und privaten Entwicklungszusammenarbeit?

Möbius

Das ist sicherlich richtig das es viel Korruption in afrikanischen Staaten gibt. Aber Korruption hat die EU auch nicht davon abgehalten zB ihr Füllhorn über Bulgarien und Rumänien nach deren EU Beitritt auszuschütten, oder in korrupte Anrainerstaaten zu investieren die den EU Assoziiertenstatus erhalten haben. 

 

Hier geht es doch nicht um „Entwicklungshilfe“, die vom Westen immer wieder als geopolitisches Instrument genutzt wurde. 

 

Es geht um die Frage warum die deutsche Wirtschaft nicht vor Ort in Afrika einen Produktionsstandort aufbaut ! - gestützt durch Hermes Bürgschaften, wie man das in China gemacht hat. Jeder investierte Euro der deutschen Wirtschaft in China ist durch solche Staatsbürgschaften abgesichert …

 

Warum macht man das nicht in Kenia, Nigeria oder Ägypten ? 

wie-

>> Hier geht es doch nicht um „Entwicklungshilfe“, die vom Westen immer wieder als geopolitisches Instrument genutzt wurde. 

Wann und wie und warum das denn? Belege? Nachweise zu dieser Anklage?

odiug

Sicher ist das ein guter Ansatz, allerdings zeigt doch gerade Niger und Mali, dass solche Vorhaben riskant sind. Wenn in vielen afrikanischen Staaten einfach die Sicherheit nicht gegeben ist, es also passieren könnte, dass diese Länder die geförderten Projekte anderweitig nutzen oder sogar an andere verkaufen, dann muss man mit solchen Investitionen einfach vorsichtig sein. Russland zeigt uns doch auch gerade, was mit solchen Investitionen passiert.

Möbius

Das Beispiel im Text ist Kenia. Daher wo Scholz vor kurzem noch Fachkräfte für Photovoltaik anwerben wollte …:-) 

 

Wenn ich den Artikel richtig verstehe erhalten diese „Fachkräfte“ ihre Ausbildung in chinesischen Betrieben :-)

 

Kann Deutschland das nicht mehr selbst ? 

 

Anderes - aktuelles - Beispiel: Niger (am Vorabend der ausländischen Intervention): wer arbeitet in den Uranbergwerken ? Sicherlich Nigerer. Und warum ist das Land trotzdem eines der ärmsten Afrikas ? Müsste Frankreich sich nicht eigentlich überschlagen mit Investitionen in Niger um dort Arbeit und Wohlstand zu schaffen ? 

 

Dasselbe wohl wie in Kenia. :-( 

 

Warum schimpft der Westen dann auf die Chinesen? 

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Diabolo2704

Nehmen Sie einfach sowohl das außenpolitsch aggressiv-expansionistische Auftreten Chinas und die politischen Verhältnisse in China selbst zur Kenntnis, dann beantwortet sich ihre Frage von selbst. Es drängt sich allerdings der Eindruck auf, das wollten Sie gar nicht.

Möbius

Achso, China ist also „aggressiv-expansionistisch“ ?

 

Was machen dann die 6.000 deutschen Firmen dort, die in China Dutzende Milliarden Euro investiert haben ? - alles durch Staatsbürgschaften abgesichert - auch von Ihrem Steuergeld ! 

Adeo60

Globaler Handel und die Ansiedlung von Unternehmen im Ausland ist ein stabilisierendes Element, soweit es nicht ausgenutzt wird in Form von Spionage, Urheberrechtsverletzungen oder Cyber Kriminalität. Insoweit ist das Verhältnis des Westens zu China und Russland sicherlich erheblich belastet.

Robert Wypchlo

Xi Jinping ist ein Diktator, der nach zwei Amtszeiten bzw. zehn Jahren eine dritte Amtszeit erhalten hat und die Demokratie in Taiwan massiv bedroht. Er hat sich mit Putin verbrüdert. Das ist der andere Diktator seit fast 24 Jahren.

Möbius

Warum ist das China dann der größte ausländische Investitionsstandort Deutschlands ? 

Warum reisen bei jedem Politikerbesuch aus Deutschland „Wirtschaftsdelegationen“ mit nach Peking, warum bürgt die Bundesrepublik für jeden Euro den BASF oder VW oder SIEMENS dort investieren ? 

 

Robert Wypchlo

Wieso trotz der Ukraine und Taiwan ständig die alte und neue Bundesregierung und Wirtschaftsdelegationen sich ständig in Berlin und Peking treffen? Das ist kein Wunder. China hatte ja schon immer sehr viele Bewohner und ist seit der Gründung im Oktober 1949 zur Weltmacht geworden. Durch die Neue Seidenstrasse bis Duisburg ist der Einfluss Chinas bis Deutschland zu spüren. Und Xi Jinping kann trotz ähnlicher Gefahr in Taiwan nicht 1:1 behandelt werden vom Westen wie ein Putin, der sich 2014 bzw. 2022 in der Ukraine eindeutig schuldig gemacht hat. Das hat Xi zumindest bis jetzt so eindeutig noch nicht, wenn man mal vom 1997 an China zurückgegebenen Hongkong absieht. Oder vielleicht auch Tibet und den Uiguren.

Mega

Weil der Dirigent in Anmerika den Taktstock hält. 

Jimi58

Bitte Nachweis und Quelle, danke.

ich1961

Sie halten China wohl für das "Schlaraffenland"?

ich1961

Kurz: Sie haben nichts verstanden.

So steht es im Artikel - nichts von Ausbildung.

****....  , sagt Hauptgeschäftsführerin Annissa Osman: "Unsere Zentrale ist in Frankreich, aber die Paneele werden aus China importiert. Von dort kommen die meisten der weltweit vertriebenen Anlagen. Besonders in Ostafrika sind die chinesischen Systeme weit verbreitet.   ...."****

 

Möbius

Warum muss das was ich sage im Artikel stehen ? 

Parsec

"@Möbius

Kurz: Sie haben nichts verstanden."

Doch, hat er und bastelt sich daraus absurde Provokationen zusammen, um von der Realität abzulenken. 

wie-

>> Warum schimpft der Westen dann auf die Chinesen? 

Welcher Westen ist denn da am schimpfen? Auf welche aktuellen Beispiele beziehen Sie Ihre Vorwürfe? Also: Belege, Nachweise zu Ihren Vorwürfen mittels famoser rhetorischer Fragen?

Möbius

Ich bitte Sie .. lesen Sie keine Nachrichten?

 

Deutschland hat sich sogar eine „China-Strategie“ gegönnt, die sich in etwa so zusammenfassen lässt: 

„wir mögen zwar nicht was Ihr tut, aber wir brauchen euren Markt, eure Rohstoffe und eure Produkte“ 

 

D. Hume

Wenn Sie Ihre Intelligenz, die haben Sie unbestritten, mal für eine konstruktive Diskussion einsetzen würden, anstatt zersetzerische Märchen und Ablenkungen zu erfinden...das wäre schön.

Möbius

Ich sehe meine Beiträge nicht als „Ablenkung“ sondern versuche umgekehrt die Widersprüche zwischen Wort und Tat in der deutschen Außen- und Wirtschaftspolitik zu beleuchten. 

 

Sie wollen also das ich „konstruktiv“ zum „Wohle Deutschlands“ zur Debatte beitrage ? 

 

Gerne: anstatt sich „China- oder Afrika-Strategien“ anzulegen, sollte die Bundesrepublik besser vor Ort in Afrika investieren (wie es die Chinesen machen) und durch ihr PRAKTISCHES HANDELN ihre „Strategie“ offenbaren, anstatt auf Dutzenden Seiten geduldigen Papiers zu lamentieren warum Afrika für Deutschland jetzt plötzlich „wichtig“ ist … 

Parsec

"@Möbius

Wenn Sie Ihre Intelligenz, die haben Sie unbestritten, mal für eine konstruktive Diskussion einsetzen würden, anstatt zersetzerische Märchen und Ablenkungen zu erfinden...das wäre schön."

Dann wäre aber die daraus folgende Diskussion weniger unterhaltsam.

Propaganda, provokative Ablenkungen vom eigentlichen Thema ... das Standard-Repertoire halt.

 

melancholeriker

Es darf auch "schimpfen", wer selbst nicht ohne Fehl und Tadel ist. Unter Erwachsenen ist das so üblich. Alles andere endet in Komplizenschaft und "Treueverhältnissen" auf niederstem moralischem Niveau, anschaulich im Beispiel China/Russland, in dem der neoimperiale Rudelhund Putin dem Jagdpächter China die Beute zutreibt mit seinen Wagner - Schlächtern. 

In keinem ihrer Beiträge habe ich je einen Gedanken orten können, der sich auf der Basis von Souveränität und wirtschaftlicher Autarkie unter den afrikanischen Staaten bewegt, sondern immer nur die Frage stellt, unter welcher Macht in Zukunft die für die korrumpierten Regierungen günstigere Abhängigkeit hergestellt werden wird. 

Adeo60

Ihre Kommentare würden sehr viel nachhaltiger und substantiierter erscheinen, wenn Sie objektiver und mit einer gewissen Distanz zu den Narrativen des Kreml abgefasst wären.

China hat auf dem Afrikanischen Kontinent investiert um neue Einflusssphären durch Abhängigkeiten zu schaffen. Eine Form moderner Sklaverei, welche für die wirtschaftliche Entwicklung nicht zielführende ist. 

Und Russland macht seine Geschäfte vornehmlich durch Waffenlieferungen. Die aktuelle Situation in Niger mit der Festsetzung des freihewählten Präsidenten dürfte auch dadurch begründet sein. Destabilisierung um politischen Einfluss zu gewinnen, das altbekannte Mittel des Kreml.

Frankreich und anderen europäische Länder leisten Entwicklungshilfe. Sicherlich zu wenig, um gefestigte Wirtschaftsstrukturen aufzubauen. Diese Fremdhilfe zur Selbsthilfe ist aber allemal besser als die Schaffung von Abhängigkeiten. 

Möbius

„Ihre Kommentare würden sehr viel nachhaltiger und substantiierter erscheinen, wenn Sie objektiver und mit einer gewissen Distanz zu den Narrativen des Kreml abgefasst wären.

China hat auf dem Afrikanischen Kontinent investiert um neue Einflusssphären durch Abhängigkeiten zu schaffen. Eine Form moderner Sklaverei, welche für die wirtschaftliche Entwicklung nicht zielführende ist.“

Ich verbreite keine „Narrative des Kreml“, sondern beschreibe die Realität so wie sie mir als Beobachter erscheint. Wenn das die russische Führung auch so sieht wie ich, dann ist das doch gut. 

Sie schreiben pure Polemik - wie abgeschrieben vom „Merics“ Think-Tank. Soll ich glauben das die Deutschen in China investieren um sich dort eine Einflussphäre zu sichern und um Abhängigkeiten zu schaffen? 

Als was würden Sie denn die Ausbeutung der Uran- und Goldvorkommen des Niger durch Frankreich bezeichnen? Als Akt der Barmherzigkeit ? 

Adeo60

Der afrikanische Kontinent wurde und wird von den reichen Industrienationen ausgebeutet. 

Billige Produktionsstätten zur Fertigung von Massenwaren zu Dumpingpreisen unter oft Menschenunwürdigen Bedingungen, als Endlager für Umwelt- und Gesundheitsschädlichen Elektroschrott und nun sorgen Kredite  von China für die wirtschaftliche Abhängigkeit.

Der rohstoffreiche Kontinent sollte in der Tat die Chance erhalten, eigene Produktionsstätten zu entwickeln und sich von der wirtschaftlichen Abhängigkeit, insbesondere zu China, zu lösen. Denn diese hat ihren Preis.

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Diabolo2704

Investitionen in die Entwicklung von Produktionsstätten erfolgen nicht im luftleeren Raum. Voraussetzung dafür wären politisch und wirtschaftlich  stabile Rahmenbedingungen. Die zu schaffen liegt in der Hand der Afrikaner selbst. Diese können selbst entscheiden, ob sie dem westlichen Vorbild folgen wollen oder lieber die oberflächlich betrachtet billigen Gaben aus China annehmen. 

Adeo60

Volle Zustimmung. Meine Kritik galt auch unseren Verbraucherverhalten. Die Geiz-ist-geil Mentalität ist ein Stpck weit mitverantwortlich für die zT menschenunwürdigen Arbeutsbedingungen in den ärmeren Ländern. 

Möbius

So, was ist denn dieser Preis ? Die Chinesen geben nicht nur Kredite sondern bauen gleichzeitig Schulen, Krankenhäuser, Bahnhöfe, Eisenbahnlinien, Flughäfen, Brücken, Autobahnen … undzwar oft in Rekordzeit. 

Warum macht Deutschland das nicht ? 

 

Dann kämen auch weniger Armutsflüchtlinge übers Mittelmeer .. 

 

Deutschland exportiert stattdessen seinen Plastikmüll nach Afrika. 

 

Es gibt aber in Deutschland sogar eine „Afrika-Strategie“. :-)

Darin kommt mehrfach die Formel „auf Augenhöhe“ vor … aber in ihrem Blick auf Afrika sehen die Deutschen nur Ressourcen für ihre eigene Wirtschaft .. 

 

Also auf gut deutsch: „Ausbeutung - aber auf Augenhöhe“ ? 

wie-

>> Warum macht Deutschland das nicht ? 

Weil Deutschland und die jeweiligen Partnerländer andere Vorhaben und eine andere Vorgehensweise vereinbart haben. Zudem gibt's noch neben der staatlichen EZ viele private Initiativen, u.a. der kirchlichen Hilfswerke. Die bauen dann die von Ihnen vermissten Schulen und Krankenhäuser. Aber aktuell geht's ja "nur" um PV-Anlagen.

>> Darin kommt mehrfach die Formel „auf Augenhöhe“ vor … aber in ihrem Blick auf Afrika sehen die Deutschen nur Ressourcen für ihre eigene Wirtschaft ..

Dieses Zielsetzung finden Sie nicht in der "Afrika-Strategie". Ergo, wieder einmal eine böswillige Unterstellung, wieder einmal Desinformation. Warum eigentlich?

Adeo60

Der Preis für die chinesischen Investitionen ist die politische und wirtschaftliche Abhängigkeit der Afrikanischen Länder. Eine modernen Form von Kolonialismus.

Die westlichen Staaten leisten Entwicklungshilfe. Diese Fremdhilfe zur Selbsthilfe versucht dem afrikanischen Kontinent den Aufbau eigenständiger Wirtschaftsstrukturen zu ermöglichen.

Die militärischen Aktivitäten Russlands u.a. durch die Söldnerzruppe Wagner zeigen, welche Zielsetzung dagegen autokratische Staaten wie China und Russland in Afrika verfolgen.

Zustimmen muss ich Ihnen freilich, wenn Sie die Entsorgung von Plastik und Elektronikmüll, insbesondere nach Ghana ansprechen. Dies ist  ein Schandfleck.

 

Olivia59

Bzgl. des interessengeleiteten Zugriffs auf Naturressourcen funktionieren die Investitionen in Afrika tatsächlich wunderbar. Da gibt es sogar einen Verdrängungswettbewerb, weshalb nun viele Länder von Augenhöhe reden. Doch selbst in diesen Sektoren bleiben die Gewinne oft nicht in Afrika weil es in der Regel nur um den Verkauf von Schürfrechten geht. Der eigentliche Punkt des Artikels, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu gunsten Afrikas halte ich für reinen Lip-Service ohne Konsequenzen.

schabernack

➢ Billige Produktionsstätten zur Fertigung von Massenwaren zu Dumpingpreisen unter oft Menschenunwürdigen Bedingungen …

Wenn es sich für die Kenianer nicht mehr rechnet, Solarpaneele in Kenia zu produzieren, weil die aus China billiger sind, haust der Dumpingpreis wohl vor allem in Xina.

wie-

>> Der rohstoffreiche Kontinent sollte in der Tat die Chance erhalten, eigene Produktionsstätten zu entwickeln und sich von der wirtschaftlichen Abhängigkeit, insbesondere zu China, zu lösen.

Gute Analyse. Leider nur, dass eine eigene Produktion (von PV-Anlagen oder Windkraftanlagen) wirtschaftlicher und vor allem kostengünstiger sein müsste, als die etablierte Massenfertigung (teilw. noch zu staatlich geförderten Dumpingpreisen u.a. in Europa oder aber der VR China)

Adeo60

Die haben natürlich recht, aber genau bei diesen Schwachstellen sollte man ansetzen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Kokolores2017

und Mitglieder der Eliten vieler afrikanischer Länder beuten ihre eigenen Länder auch aus; das gehört zum Elend mit dazu. Machtstreben / Clan- und Stammesdenken lässt sie immer wieder brutalste Kriege initiieren. Internationale Hilfen und die Vergabe von Investitionen muss auch daran gekoppelt sein, ob ein Staat Frieden halten und das Land entwickeln will und nicht nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe.

Adeo60

Volle Zustimmung. Das Thema ist viel zu komplex, um es im Rahmen der Kommentierung vernünftig zu behandeln. Sie haben mit Ihrer Anmerkung natürlich völlig recht.

HB-Männchen

@Nettie

Um Geld mit Sinnvollem(!) erwirtschaften zu können fehlt Geld. Einfach nur absurd.

Und wenn die reichen Nationen das Geld zur Verfügung stellen würden, dann nur unter der Bedingung, dass es wieder an sie zurückfließt, indem davon ihre Produkte gekauft werden. Und das nennt man dann Entwicklungshilfe.

Das ist noch absurder.

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hesta15

Wenn man dann mal ins eigene Land schaut, hat Geld virl sinnvolles gebracht

MRomTRom

++ Afrika hat eine nie versiegende Quelle: Sonnenenergie im Überfluss ++

Solar-Energie und grüner Wasserstoff können zur Grundlage von umfangreichen Energie-Exporten werden. Wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedinungungen stimmen, wird das der Boom des laufenden Jahrunderts für Afrika.

 

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hesta15

In Nigeria hat man  sehr viele Erdölvorkommen, und was hat man davon.

spax-plywood

Zur Entwicklung der afrikanischen Staaten ist selbst erst mal viel Energie nötig. Als Exporteur von Wind- und Solarwasserstoff fehlt eben diese wo sie gebraucht wird. 

Kritikunerwünscht

Solange die politischen Rahmenbedingungen so sind wie jetzt, sprich sehr unsicher, wird das kein Boom. Welches Unternehmen riskiert Milliarden, wenn es nicht sicher sein kann, dass es auch entsprechende Gewinne abwirft und das Unternehmen vielleicht in andere Hände wechselt.

zöpfchen

Investitionen in regenerative Energien haben lange pay-back Perioden, amortisationszeiten.

Kein Investor, kein Mensch weiß wie die politische Lage in 5 oder 10 Jahren in Kenia oder Namibia aussehen wird. Im Sahel noch nicht einmal in zwei Jahren. 

Die Afrikaner müssten dafür selbst sorgen,  weil sich hier im Westen niemand dem Verdacht aussetzen möchte er betreibe Neokolonialismus. 

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wie-

>> Kein Investor, kein Mensch weiß wie die politische Lage in 5 oder 10 Jahren in Kenia oder Namibia aussehen wird. Im Sahel noch nicht einmal in zwei Jahren. 

Das weiß auch kein Investor für Deutschland, vor allem angesichts der aktuellen Erfolge des rechtsextremen Rands in den Meinungsumfragen. Kenia und Namibia zählen tatsächlich zu den Nationen mit stabilen Entwicklungen.

>> Die Afrikaner müssten dafür selbst sorgen,  weil sich hier im Westen niemand dem Verdacht aussetzen möchte er betreibe Neokolonialismus. 

Wie das denn? Sollen jetzt die Opfer die Verantwortung für das Handeln der Täter übernehmen?

zöpfchen

"Das (die politische Situation) weiß auch kein Investor für Deutschland, vor allem angesichts der aktuellen Erfolge des rechtsextremen Rands in den Meinungsumfragen. Kenia und Namibia zählen tatsächlich zu den Nationen mit stabilen Entwicklungen."

Die internationalen Investorenbarometer sehen das für Deutschland und Afrika anders als Sie. Da vertreten Sie offenbar eine Mindermeinung  -  nicht selten am linken Rand des Meinungsspektrum. Die allerdings mangels Investionsmasse als weitgehend irrelevant einzuschätzen ist. 

"Wie das denn? Sollen jetzt die (afrikanischen) Opfer die Verantwortung für das Handeln der Täter (ehemaligen) Kolonialmächte übernehmen?"

Sie sehen die Afrikaner offenbar als Daueropfer, die nie die Verantwortung für sich selbst übernehmen sollen und können. und (nur) den Westen als Dauertäter, der auch noch in 1000 Jahren für die 100 Jahre Kolonialgeschichte büssen muss. Auch dies ein linkes Narrativ ohne Nutzen für praktische Politik.

Möbius

Aha .. der Westen will stabile politische Verhältnisse … 

 

Deshalb also die Megainvestitionen der deutschen Wirtschaft in China ? 

 

Na dann ist doch alles klar. Sobald in Afrika erst kommunistische Diktaturen errichtet sind, stehen die deutschen Firmen Schlange um dort zu investieren .. oder ?