Ihre Meinung zu UN: "Nur zwei Prozent der Investitionen gehen nach Afrika"
Der neue UN-Wirtschaftsreport zu Afrika spricht von viel Potenzial des Kontinents. Allerdings fehle für den Ausbau der Wirtschaft und der Erneuerbaren Energien vor allem Geld. Von Antje Diekhans.
„Allerdings fehle für den Ausbau der Wirtschaft und der Erneuerbaren Energien vor allem Geld.“
Um Geld mit Sinnvollem(!) erwirtschaften zu können fehlt Geld. Einfach nur absurd.
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Nicht halb so absurd, wie es den Anschein hat. Das Geld fehlt nicht, es ist bloß woanders - und das aus gutem Grund. Es wird da investiert, wo die Risiken geringer sind. Die Höhe der Risiken durch instabile Verhältnisse vor Ort, deren Folge höhere Zinsen sind, ist ein hausgemachtes Problem. Sonnenschein alleine ist als Investitionsbedingung nicht ausreichend.
„Das Geld fehlt nicht, es ist bloß woanders - und das aus gutem Grund“
Wie Sie meinen. Aus meiner Sicht beruhen diese Risiken durch ‚instabile Verhältnisse vor Ort’ vor allem auf der destabilisierenden (und vor allem demoralisierenden) Funktion des Geldes in einem auf feudalistischen, also nicht demokratischen Prinzipien beruhenden globalen Wirtschafts- und Finanzsystem, das einigen Mitgliedern der Gesellschaft - insbesondere Kapitalgebern - mehr Entscheidungsbefugnisse und damit Macht einräumt als anderen.
Investitionskapital will vor allem Sicherheit und Kalkulierbarkeit
An beidem krankt der afrikanische Kontinent. Wer will in eine Anlage investieren, von der er nicht sicher sein kann, dass er sie behalten kann oder dass er über seine erwirtschafteten Erträge nach gesetzlich stabilen Regeln verfügen kann?
Daran werden viele afrikanischen Staaten arbeiten müssen.
Der Kontinent hat unbestreitbar viel Potenzial.
>> Daran werden viele afrikanischen Staaten arbeiten müssen.
Oder aber Staaten wie Russland und Saudi Arabien, welche in der Region bemerkenswerte Kontakte zu regierungsfeindlichen Milizen und Putschisten unterhalten.