Leitungen in der Fernwärmeverteilerstation eines Heizkraftwerks

Ihre Meinung zu Vorbereitung in den Kommunen: Der weite Weg zur Wärmeplanung

Die Bundesregierung will mit der kommunalen Wärmeplanung einen wichtigen Baustein für klimafreundliches Heizen auf den Weg bringen. Für die Kommunen ist das keine Kleinigkeit. Von Lucretia Gather und Christian Giese-Kessler.

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103 Kommentare

Kommentare

FritzF

Fernwärme bleibt erst mal fern, bis sie irgenwann kommt.

CommanderData

Gut, dass es endlich losgeht. Jeder heute investierte Euro in eine zukunftsfähige, regenerative Energieversorgung macht die Energiewende billiger. In den kommenden Jahrzehnten müsste man für den einen heute investierten Euro vermutlich ein Vielfaches in die Beseitigung von Umweltschäden, Gesundheitsschäden etc. investieren. 

Ich hoffe, die FDP bleibt bei der Stange und kommt nicht irgendwann wieder auf die Idee aus Image-Gründen mal wieder die "Dagegen-Taste"  zu drücken... 

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silgrueblerxyz

Zitat://Jeder heute investierte Euro in eine zukunftsfähige, regenerative Energieversorgung macht die Energiewende billiger.//

Die Investitionen in eine neue Energieversorgung müssen auch bezahlt werden.  Also werden wir auf die Früchte dieser Investitionen (Energieverbilligung) wohl ein wenig länger als erhofft warten müssen. Aber dabei kann Lindner helfen, wenn er die Abschreibungsmöglichkeit solcher Investitionen verbessert. 

ich1961

Die Kosten ohne die Maßnahmen swären ungleich höher.

Robert Wypchlo

Fernwärme wäre wirklich die Idee. Die Idee. Wenn die Kosten bei 1 Euro pro Stunde liegen. 

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Sokrates

1Euro pro Stunde? Wie meinen Sie das?

24 Euro (24 Stunden) pro Tag mal 1 Monat (30 Tage)= 720Euro im Monat Heizkosten?

Ist das so gemeint?

Robert Wypchlo

1 Euro heisst eigentlich 1 Euro, wie bei den Arbeitskräften, die im 1-Euro-Job für einen Euro arbeiten dürfen. 720 Euro ist da natürlich schon eine ganz andere Hausnummer.

schabernack

➢ 1 Euro heisst eigentlich 1 Euro, wie bei den Arbeitskräften …

Schaffen Sie sich einen Job mit einem guten Stundenlohn an. Dann können Sie im Winter 12 Stunden pro Tag heizen mit 12 € Heizkosten pro Tag. Der Dezember kostet Sie 360 € Heizkosten plus eine Stunde Auto fahren 2 €, und eine Stunde beim Italiener im Restaurant sitzen 5 €.

schabernack

➢ Fernwärme wäre wirklich die Idee. Die Idee. Wenn die Kosten bei 1 Euro pro Stunde liegen.

Energiekosten sind nie pro Stunde, sondern pro verbrauchte Wärmeeinheit in Joule. Es ist selbstverständlich ein Unterschied, ob Sie im Winter mit Fernwärme bei 20℃ oder bei 30℃ in der Wohnung sind.

Oder ob Sie gleichmäßig eine Stunde lang mit 80 km/h oder mit 180 km/h Auto fahren. So Sie im Auto dann noch heizen, verbrauchen Sie noch mehr.

Das Physik 1x1.

sonnenbogen

Weiss man denn schon was die EU plant und eventuell beschliesst, oder muessen die Kommunen dann wieder die Planung anpassen oder besser gesagt, von vorne beginnen?

harry_up

Da hat Frau Messari-Becker wohl absolut recht, wenn sie fordert, dass die Wärmeplanung flächendeckend erfolgen sollte.

Und dass es unsinnig ist, wenn jede Kommune allein vor sich hin wurschtelt und entwickelt, ohne sich Entwicklungen zunutze zu machen, die anderswo bereits erfolgreich realisiert wurden.

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Sokrates

Sorry, seit die EU besteht, und so wurde das auch schon vorher gemacht, wurschteln die Länder immer noch vor sich hin, wie es auch noch unser Land und seinen Bundesländern mit seinen Landkreisen und Kommunalverwaltungen tut. Wie soll man da was gemeinsames fertig bringen? Vor allem, hat mal jemand berechnet wie viele Fernheizkraftwerke und Heizleistung man für Deutschland bräuchte, damit alle eine warme Wohnung hätten? Und mit was werden die Fernwärmekraftwerke geheizt? Kohle, ÖL, Gas, Strom, Abfallverbrennung oder Vielzweckbrenner?

ich1961

Das wird unter den Kommunen doch sowieso gemacht. Bei uns arbeiten die Gemeinden in vielen Bereichen 

zusammen - u.a. in der Biogasherstellung.

 

wenigfahrer

Flächendeckend sagt sich einfacher als die Rohre für Milliarden einzugraben, und Fernwärme kann auch nicht endlos in die Ferne übertragen werden, ganz so einfach ist nicht, kommt auf die Größe der Kommune an.

Nachfragerin

Ich hoffe doch sehr, dass die Studienersteller sich auch bei anderen informieren. Insofern würde es genügen, wenn der Bund auf einer für alle zugänglichen Plattform die bereits gesammelten Erkenntnisse zusammenträgt.

Sokrates

Studienersteller hin oder her, auf welche Fakten oder Erfahrungen beruhen sich den die erstellten Studien auf schon vorhandene Fernwärme in unserem Land?

Naturfreund 064

Wer an der Fernwärme anschließen kann, der muss selbst keine eigene teure Heizung mehr einbauen. Das ist schon einmal ein großer Vorteil.

 

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sonnenbogen

Die Frage ist aber, wer sich eine teure Heizung einbauen muss, muss er dann trotzdem indirekt die Fernwaerme mitbezahlen oder anders gefragt, sollten nicht alle Buerger ein Anspruch auf Fernwaerme haben, und wer die nicht bekommt wird entschaedigt?

heribix

Der Anschluß ans Fernwärmenetz kostet in der Stadt in der ich wohne rund 10000€. Der Einbau einer modernen Gasheizung rund 8000€. Ich kann da keine Ersparniss erennen.

Naturfreund 064

Zumindest die Wartungskosten ihrer Gasheizung können Sie sparen. Überhaupt jetzt noch eine Gasheizung einbauen, das käme mir nicht in Frage. Außerdem sparen Sie auch noch Platz, den Sie für einen Heizungskessel benötigen.

Robert Wypchlo

Und mit der Fernwärme ist man in Deutschland schon auf dem absolut perfektem Weg ohne Wenn und Aber? Die Fernwärme ist der Stein der Weisen? Wenn man an der Fernwärme festhält, wird es einem nie wieder Hunger und Not leiden. Man wird nie wieder Krankheiten bekommen und auch der Tod ist endgültig abgeschafft?

Naturfreund 064

Wie kommen Sie auf solche komischen Behauptungen? 

wenigfahrer

Das stimmt so erst mal, Sie machen sich aber auch abhängig von einem Anbieter, und sehen Sie sich mal die Verträge an, Sie zahlen auch Geld selbst wenn sie nichts verbrauchen, klingt alles immer besser bis das Kleingedruckte kommt.

Kritikunerwünscht

Im Prinzip ja, aber der Fernwärmeversorger ist dann der Monopolist und kann die Preise bestimmen, wie er es möchte. Sie haben keine Chance, den Anbieter zu wechseln. Ich weiß nicht, ob sich eine eigene unabhängige Heizung bei den zu erwartenden Preisen bei der Fernwärme nicht vielleicht in 15 Jahren amortisiert hat. 

Vom Punkt der  Versorgungssicherheit haben Sie allerdings auf jeden Fall recht - die Fernwärme wird im Winter zur Verfügung stehen, auch wenn sie sehr teuer sein wird. Ob genug Strom für Millionen von Wärmepumpen da ist, ist zu bezweifeln, da ja seitens der Regierung sogar schon Notfallpläner erarbeitet worden sind.

Wolf1905

„Auch für Hauseigentümer sind kommunale Wärmepläne äußerst interessant. Denn von den Plänen in ihrem Ort oder ihrer Stadt hängt ab, wie sich Besitzer einer Immobilie verhalten: Hauseigentümer, die Aussicht auf den Anschluss an ein Fernwärmenetz haben, müssen ihre Wärmeversorgung nicht auf erneuerbare Energien umstellen. Und könnten sich möglicherweise den Einbau einer teuren elektrischen Wärmepumpe sparen. Diese Regelung war nach der Kritik am neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) nachträglich ins Gesetz aufgenommen worden.“

Genau deshalb finde ich es gut, dass die FDP ggü. dem ursprünglichen Gesetzentwurf aus dem Wirtschaftsministerium Widerspruch eingelegt hat und den Gesetzentwurf in der ursprünglichen Version nicht durch den Bundestag gejagt hat! Die kommunale Wärmeplanung ist die Basis für die Entscheidung vieler Hauseigentümer, wie sie ihre Heizungen modernisieren können - und das kann enorm ins Geld gehen. Warum hat Habeck solch einen wichtigen Punkt nicht früher erkannt???

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Mass Effect

Stimme ihnen zu

ich1961

Ja, da muss eine Menge an Arbeit reingesteckt werden.

Aber es wird sich lohnen - mit anderen Maßnahmen im Verbund.

Unsere Gemeinde versorgt sich heute schon zu 90 % durch erneuerbare Energien. Finde ich super und bin auch ein wenig stolz, das das so gut klappt.

 

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Seebaer1

Sind die anderen 216 Mitglieder Ihrer Gemeinde auch so stolz?

ich1961

Es sind ein paar mehr und ja sind sie.

wenigfahrer

Bleibt die Frage nach der Größe der Gemeinde, und welchen Preis muss der Einwohner oder Bürger zahlen, und ist Fernwärme dabei, solche Leuchtturm Projekte gibt es sicher einige im Land, ohne Daten ist es etwas mehr als schwierig einzuschätzen ob das günstig ist für Einwohner oder Bürger der Gemeinde.

 

Kritikunerwünscht

Da stehen Sie ziemlich allein da. Nur mal nebenbei bemerkt, Sie agieren auffällig positiv, schreiben zu allen Thema die Hurra-Beiträge, ohne jede kritische Note. Icn gehe einmal davon aus, dass Sie für ihre Tätigkeit gut bezahlt werden. Wenn nicht, sollten Sie dies noch beantragen.

Nettie

Die Forderung der Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik ist berechtigt:

"Ich halte es für überhaupt nicht zielführend, das Wärmeplanungsgesetz nicht zeitlich mit dem Gebäudeenergiegesetz zu verabschieden.“

Es gebe einige Widersprüche zwischen den beiden Gesetzen (…). [Sie] fordert von der Bundesregierung, beide Gesetze besser miteinander zu harmonisieren.

Ein weiteres Problem sieht [sie] darin, dass in den zuständigen Behörden Personal fehle. Es sei dringend nötig, Landesagenturen zu bilden, die in jedem Bundesland die Wärmeplanungen in den einzelnen Kommunen koordinierten. Dafür gebe es bislang keinerlei Pläne, dabei sei ein Wissenstransfer enorm wichtig“.

Eine extrem lohnende Investition:

„Wenn eine Kommune z.B. eine gute Lösung für ein Problem gefunden habe, könnten alle davon profitieren. "Es geht darum, dass nicht jede Kommune alleine vor sich hin plant, sondern in regionaler Kooperation".

Durchgängige interaktive digitale Netwerke statt Datenschutz wären auch sehr hilfreich.

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Nachfragerin

Für ein Fernwärmekonzept braucht man keine personenbezogenen Daten. Wenn der Austausch zwischen den Kommunen scheitert, liegt das an der fehlenden Planung.

Erna Müller

Ich weiß nicht wer sich mal ernsthaft Gedanken gemacht hat was eine Umstellung auf Fernwärme bedeutet. WDie nahezu jedes Thema in der Richtung ist dies für Neubaugebiete kein Problem. Aber ein Fernwärmenetz bei Bestandsgebäuden aufzubauen und das nahezu gleichzeitig in Deutschland für vielleicht 10 Mio. Gebäude ist illusorisch. Dazu müssten sämtliche Straßen aufgerissen, neue Leitungen verlegt, neue Hausanschlüsse geschaffen werden. Wer soll dies in welcher Zeit zu welchen Kosten realisieren? In unserer Hauptstraße haben sie die Leitungen erneuert und dies hat alleine schon 2 Jahre gedauert. Für unser gesamtes Dorf (und in einer Stadt sicher deutlich länger) würde ich mal locker von 20 Jahren ausgehen, wenn nicht parallel auch alle anderen umrüsten sollten. Vom Thema was dies für die Umwelt (Baumaschinen, Asphalt, Leitungen, Isolierung, Wärmetauscher) bedeutet will ich mal gar nicht anfangen.

Beim Thema Wärmepumpe wird es auch nicht besser, denn dann muss man an die Stromleitungen ran.

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Horizont

Bei der Planung kann ja auch rauskommen, dass Fernwärme für die Region nicht möglich/sinnvoll ist, es heißt ja nicht, dass jetzt jedes Dorf seinen Fernwärmeanschluss bekommen soll. Wo ist das Problem?

Nachfragerin

Also sollte man alles so lassen, wie es ist? Das kann ja auch nicht die Lösung sein.

(Leitungen lassen sich übrigens auch mit dem Horizontalspülbohrverfahren verlegen.)

Coachcoach

Damit hätte Habeck vor 2 Jahren anfangen müssen, nicht mit Omas Heizung.

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Möbius

Ähnlich wie bei der Gasumlage wollte Habeck den Weg des geringsten Widerstandes gehen: 

 

Anstatt sich mit der Wirtschaft anzulegen oder die öffentlichen Körperschaften selbst in die Pflicht zu nehmen, wollte Habeck die Lasten der „Wärmewende“ auf die Bürger abwälzen. 

 

Ich hatte von Anfang an die Pflicht zum  Einbau von Wärmepumpen in Bestandsbauten für Murks gehalten. Es gab auch keinen einzigen Bericht über eine „Erfolgsstory“, nach dem Motto: 

 

„ich hatte bisher eine Ölheizung, jetzt heize ich mit Strom über eine Wärmepumpe und spare seitdem xxx Euro“ 

Das war schon verdächtig. 

 

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte zwar eine Beispielrechnung veröffentlicht für einen Neubau eines EFH und vorgerechnet das der Besitzer langfristig Geld spart wenn er statt mit Gas mit Wärmepumpe heizt. Doch auch dieses fiktive Beispiel ging von idealisierten Bedingungen aus. 

ich1961

////Ich hatte von Anfang an die Pflicht zum  Einbau von Wärmepumpen in Bestandsbauten für Murks gehalten. ////

Die "Pflicht" gab es nicht!

 

gelassenbleiben

Knapp 2 Jahrzehnte war die Union an der Regierung, wo ist deren Wärmeplanung geblieben?

Aber ja die Ampel hätte beides gleich stark initiieren müssen, das Bundesbauministerium ist wohl nicht so schnell in die Puschen gekommen?

Coachcoach

Bleiben Sie gelassen: Für Habecks Fehler und Frechheiten können Sie nicht die CXU verantwortlich machen. Das ist keine Entschuldigung der CXU: Deren Regierungsführung hat D weit in Hintertreffen geraten lassen - zerstöreridch und ausgesprochen dämlich.

Kritikunerwünscht

Es muss immer der normale Bundesbürger ausbaden. Es wurde vollmundig ein Klimageld versprochen - nun kommt zwar die höhere CO2-Bepreisung, die Einnahmen werden stattdessen aber genutzt, um Milliardenschwere Subventionen an Unternehmen zu vergeben. Das ist Betrug am Wähler - oder einfach ausgedrückt, Wahlbetrug.

Möbius

Die Idee erstmal die Kommunen die Wärmeplanung erstellen zu lassen stammt ja nicht aus dem Hause Habeck .. 

Damit ist zumindest erstmal wieder etwas Ruhe eingekehrt an der Heizungsfront. 

 

Positiv ist, das nun auch Einwohner in den Kommunen in denen Nah- und Fernwärme unmöglich ist, erstmal auf die Wärmepumpe verzichten können. Und siehe da: die Nachfrage ist sofort eingebrochen, was nochmal unterstreicht das der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen steht. 

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silgrueblerxyz

Zitat://Die Idee erstmal die Kommunen die Wärmeplanung erstellen zu lassen stammt ja nicht aus dem Hause Habeck ..// 

Das schmerzt aber sehr, was Sie hier sagen. Ich kann die Richtigkeit Ihrer Aussage zwar nicht belegen, aber Sie könnten recht haben.

Horizont

Hängt davon ab, wie man hier den Nutzen definiert und ob die jeweilige Sicht maximal bis zum Dorfrand eingeschränkt ist.

Möbius

Sorry .. für die Weltrettung habe ich gerade kein Geld übrig. 

Nachfragerin

Wenn man bei der Kosten-Nutzen-Rechnung nur an sein Geld nicht über fünf Jahre hinausdenkt, dann lohnt sich eine Wärmepumpe wirklich nicht. In dem Fall wäre es das beste, seinen Hausmüll in einem alten Kachelofen zu verbrennen.

Möbius

Richtig, sonst kriegt man ja die Bude nicht warm - und den Geldbeutel schont es auch .. 

Carlos12

"was nochmal unterstreicht das der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen steht. "

Was ist die Alternative, russisches Erdgas? Langfristig soll die Gebäudeheizung mit regenerativen Energien erfolgen. Was gibt es da noch; Holzpellets, Solarthermie, Biogas, grüner Wasserstoff, E-Fuels. Wärmepumpen mit grünen Strom sind am meisten verfügbar.

Möbius

Solarthermie ist tatsächlich vernünftig, zumindest im EFH. Unsere Heizung steht das halbe Jahr still, weil wir mit Solarthermie das Brauchwasser erhitzen. 

Ich bin kein grundsätzlicher Gegner von Wärmepumpen. In (dann natürlich entsprechend teuren!) Neubauten mit entsprechender Dämmung und Flächenheizungen kann eine Vorlauftemperatur erreicht werden, die einen ausreichend hohen Wirkungsgrad garantiert. Ob sich das aber rechnet, hängt vom Strompreis ab.  Der müsste sehr stark runter, damit es einen ökonomischen Anreiz gibt auf diese Technologie zu setzen. 

Sokrates

Fernwärme muß ja auch erzeugt werden, und durch was ?! Haben wir die Infrastruktur dazu? Nein, würde ich sagen. Mir geht schon gerade die Glasfaserverlegung in der Ortschaft gehörig auf den Senkel. Mal wird dort aufgebuddelt und wieder zugebuddelt und dann wieder irgends wo anderst. Man hat wirklich gerade keine Ruhe. Und wenn dann Fernwärme kommen sollte, dann buddelt man wieder überall auf um Rohre zuverlegen und hat wieder keine Ruhe? Das wird alles nur noch nervig und die Leute sind gerade echt ziemlich reizbar!

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gelassenbleiben

„Das wird alles nur noch nervig und die Leute sind gerade echt ziemlich reizbar!“

Ist das aus Ihrer Sicht jetzt ein Grund auf die Wärmewende zu verzichten und das Ziel der Klimaneutralität zu begraben?

rolato

Haben wir die Infrastruktur dazu? Nein, würde ich sagen.

Sie beschweren sich über fehlende Infrastruktur und gleichzeitig über Maßnahmen zur Erschaffung dieser! Merkwürdiger Widerspruch.

Möbius

Die Straßen müssen sowieso alle bald überall aufgegraben werden um Kupferkabel mit deutlich höheren Leitungsquerschnitten zu verlegen wegen der Wärmepumpen und Wallboxen bzw Ladesäulen .. 

 

Es ist zumindest im geplanten Umfang garnicht möglich, Fernwärme ohne fossile Brennstoffe bereitzustellen. 

Ab und an hat man vielleicht das Glück, eine Thermalquelle in der Tiefe von ein paar tausend Metern anzapfen zu können.. 

Außer mit Wasserstoff! Dann könnte man Kraft-Wärme-Kopplung nachhaltig machen. Aber woher kommt der Wasserstoff ? Aus Elektrolyse ? Viel zu ineffizient! Aus Erdgas mit Auffangen und Speichern des CO2 ? Geht, aber dann hat man in 10 Jahren die gleichen „Endlager“-Debatten wie mit dem radioaktiven Müll aus AKW… und extrem teuer ist es auch aus Methan zuerst Wasserstoff herzustellen der dann wieder verbrannt wird. 

Kritikunerwünscht

Die Frage ist dann auch, wer diese Arbeiten durchführen soll. Schon heute haben wir viel zu wenig Fachleute und Arbeiter, die diese Arbeiten durchführen könnten. Und weshalb? Weil jahrzehntelang den Bürgern gepredigt worden ist, dass jeder Abitur machen und studieren muss, weil fast nur noch vollautomatisierte Tätigkeiten durchgeführt werden müssten. Und natürlich, weil das Lohn- und Gehaltsgefälle inzwischen bei den verschiedenen Berufsgruppen dermaßen daneben ist, dass es sich schlicht nicht mehr rechnet, in verschiedenen Berufen zu arbeiten, die Lebenshaltungskosten  vielerorts höher sind als der Lohn oder das Gehalt.

Seebaer1

Gerade kommunale Sport-und Spasseinrichtungen, die ja im allgemeinen heute schon mehr kosten als sie einbringen, werden einer der ganz großen Verlierer der "Wärmeplanung" sein. Noch dazu, wo zeitgleich die Aufwendungen der Kommunen in anderen Bereichen wohl noch deutlich steigen werden. Ist das dann die schöne, neue Welt?

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wie-

>> Gerade kommunale Sport-und Spasseinrichtungen, die ja im allgemeinen heute schon mehr kosten als sie einbringen, werden einer der ganz großen Verlierer der "Wärmeplanung" sein.

Warum?

>> Noch dazu, wo zeitgleich die Aufwendungen der Kommunen in anderen Bereichen wohl noch deutlich steigen werden.

Warum?

silgrueblerxyz

Zitat//Gerade kommunale Sport-und Spasseinrichtungen, die ja im allgemeinen heute schon mehr kosten als sie einbringen, werden einer der ganz großen Verlierer der "Wärmeplanung" sein.//

Z,B. Schwimmbäder ermöglichen es, in einer Kommune das Schwimmen zu erlernen. Dafür muss es ja nicht immer ein Spassbad sein. Die Fähigkeit, Schwimmen zu können, ist eine sinnvolle Bildungsaufgabe für die Bevölkerung, da in der Bevölkerung des Reiseweltmeisters, in der Bevölkerung der Fluss- und Seebadenden so Todesfälle verhindert werden können. Darüber hinaus ist das Schwimmbad ein Hort der Gesundheitsförderung. Es wirkt durch die Erleichterung mittels des Wasserauftriebs der Bewegungsfaulheit entgegen. In den Medien habe ich gesehen, dass manche Schwimmbäder sich von den Betriebskosten durch neue Energiemaßnahmen erheblich entlasten konnten. So könnte es - hoffentlich - nicht zur Verwirklichung ihrer düsteren Prognose kommen.

albexpress

Unsere Ampel hat laufend sehr „gute Ideen“ im Angebot. Nur bei der Umsetzung und Finanzierung stehen die ,welche diese Ideen ausbaden müssen ,immer im Regen und das immer ohne Schirm.  Wenn es Fachleute wären die sich das ausdenken würden sie zuerst die Finanzierbarkeit und Umsetztbarkeit abklären bevor sie wieder eine „Sau durch‘s Dorf treiben“.  Aber es ist ja bekannt in Deutschland herrscht „Fachkräftemangel“.

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gelassenbleiben

Haben Sie schonmal was von Klimawandel und der Verpflichtung Deutschlands gehört Klimaneutral zu werden?

Nein? die Vorgängerregierung anscheinend auch nicht, dann müsste nämlich jetzt nicht soviel Tempo gemacht werden

silgrueblerxyz

Dass man etwas planen will, ist noch nicht die Problemlösung.

Das gilt auch für die Wärmeplanung der Kommunen. Mit der Pflicht zur Aufstellung einer kommunalen Wärmeplanung hat die Ampel sich dem Kritikdruck durch das Geg entzogen und den Kommunen die Verantwortung für die Heizungswende übertragen. Erkennbar sind viele Kommunen mit dieser Aufgabe überfordert, da sie nicht das Wissen und die Personalresourcen für ein solches Vorhaben haben, Zwar ist es richtig, dass die Maßnahmen zur Heizungswende entsprechend den regionalen Heizungsmöglichkeiten unterschiedlich sein können. Aber die Kommunen brauchen dabei Hilfe. Ich denke dabei an ein Informationsportal der Bundesregierung zu diesem Thema, in dem die technischen Möglichkeiten tagesaktuell überarbeitet zur Heizungswende aufgezeigt werden, entsprechende Referenzfirmen genannt werden und kompetente Berater zur Gestaltung von Planung und Umsetzungs-Unterstützung.

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Sebastian15

Dass man etwas planen will, ist noch nicht die Problemlösung.

Das gilt auch für die Wärmeplanung der Kommunen. Mit der Pflicht zur Aufstellung einer kommunalen Wärmeplanung hat die Ampel sich dem Kritikdruck durch das Geg entzogen und den Kommunen die Verantwortung für die Heizungswende übertragen.

Das ist doch inzwischen das übliche Vorgehen, dass der Bund wenn es unangenehm wird die Verantwortung an die untergeordneten Ebenen abgibt.

gelassenbleiben

Die kommunale Wärmeplanung hätte natürlich auch schon vor Jahrzehnten gestartet werden müssen, wo ist Geothermie möglich oder grosse Wärmepumpen (Flusse? Küste?) und wo und wann werden Gemeinden ein Netz aufgebaut haben.

Zur Info und besseren Einsortierung, wo die Expertin steht, die gute Frau mehrere Flaschen- Messari-Becker, die gerne im ÖR und such der TS als vermeintlich neutrale Wissenschaftlerin gehört wird, steht in Verdacht selbst mit der Fossillobby verbandelt zu sein und deshalb in das Horn Energieoffenheit zu stossen (eFuels / H2 ready für Privathaushalte läuft auf Mineralöl / gas hinaus)

https://energiewende-rocken.org/lamia-messari-becker-und-ihre-hintermae…

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Sebastian15

Lobby kann die "Öko-Fraktion" andere aber auch ganz gut, siehe Fall Graichen.....

gelassenbleiben

wo sehen Sie bei Graichen das grosse Industrien Einfluss nehmen wollten ind das noch auf Kosten des Allgemeinwohls und der Zukunft? Schauen Sie mal hier und sagen mir, wo bei Graichen eine ähnliche Dimension wäre ( Trauzeuge?)

 https://zu www.spektrum.de/news/wie-exxon-den-klimawandel-entdeckte-und-leugnete/1…

oder:

https://twitter.com/rahmstorf/status/1613946033091874824

auch jetzt trommelt die eFuels lobby, interessanterweise steckt das fossole TOTAL dahinterhttps://heizoel.totalenergies.de/rund-um-heizoel/aktuelles-tipps/sonsti…

https://www.theguardian.com/environment/2022/jul/21/revealed-oil-sector…

Leider sind ihr viele auf den Leim gegangen (Klimaleugner).

Und immer noch wird gegen Klimaschutz lobbyiert und die Medien unterstützen dies teilwrise noch durch einseitige Darstellungen

gelassenbleiben

danke für den interessanten Link hier in die Runde!

stgtklaus

Ich habe 2021 neue Gas Etagenheizungen eingebaut. Ein Anfrage beim Versorger nach ergab das man nur Großkunden anschließen will. Das Interesse wird kaum steigen einzelne Häuser zu intergieren.
Das erinnert an die Verlegung der Energie von den Überlandleitungen in die Keller. Kostete in den 80ern noch 1500 DM. Viele wurden mir einem Masten im Garten bestraft bei dem der Strom er hoch in dann weiter zum Dach reingelegt wurde.  Heute bekamen die letzten den selben Anschluß kostenlos. Aber die Dachleitungen liegen immer noch....
Fernwärme ist die Abhängigkeit an einen einzelnen Anbieter........eine politische geführten......mit der Fernwärme bezahlt man dann auch das Freibad oder die Tochter des Bürgermeisters die so schöne Kundenzeitungen malen kann. 

 

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werner1955

.mit der Fernwärme bezahlt man!

Sehr Richtig. Alle die bei uns Gas haben hatten oder werden jetzt noch damit modernisieren. 
Die Kosten für Betrieb und Bereitstellung sind höher als der eigentlich Verbrauch. Besonders wenn man nur heizung betreibt. 

Auch gibts oft kein Entkommen aus den Knebel Verträgen weil im Grundbuch vorgeschrieben. Die "Stadtwerke" freuen sich natürlich über zwangskunden , so wie der ÖR-Funk über die "GEZ". 


Fast so wie in Berlin ist auch die Stadt Erkrath bei Thema Fernwärme. 

silgrueblerxyz

Zitat://Fernwärme ist die Abhängigkeit an einen einzelnen Anbieter........eine politische geführten......mit der Fernwärme bezahlt man dann auch das Freibad oder die Tochter des Bürgermeisters die so schöne Kundenzeitungen malen kann. //

Sie haben mit der Darstellung des Risikos eines solchen Heizungsmonopolanbieters zunächst einmal recht. Mit der Einrichtung der Fernwärme muss zwingend eine Regulierung der Preiskonditionen einhergehen. Sonst kann die Fernwärmelösung zum Dukatenesel der Energiewirtschaft und anderer Beteiligter mutieren.

Möbius

Wir werden sicher bei Tagesschau.de in den nächsten Jahren immer wieder „Erfolgsstories“ zu lesen bekommen, wie „mustergültig“ einzelne Kommunen die Wärmeplanung angehen und den Ausbau der Wärmenetze umsetzen (was ja nochmal viele Jahre länger dauern und Unsummen verschlingen wird), jedoch bin ich ziemlich sicher das diese Vorhaben in der Breite aufgrund mangelnder Expertise und dem wiehernden Amtsschimmel wesentlich länger als 2026 oder 2028 dauern werden und es Fristverlängerungen geben wird. Das Satiremagazin extra 3 wird viel zu tun bekommen in der Rubrik „realer Irrsinn“ … :-) 

 

Dann wird auch noch mal die Sinnfrage gestellt werden müssen. Denn es muss dieser ehrgeizige Plan abgewogen werden gegen andere kommunale dringliche Aufgaben, zB die Sanierung der maroden Infrastruktur. 

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wie-

>> Dann wird auch noch mal die Sinnfrage gestellt werden müssen.

Angesichts des Klimanotstands - wissenschaftlich nachgewiesen - stellen seit Jahren nur die eine "Sinnfrage", welche mit klimaschädlichen fossilen Brennstoffen weiterhin Geschäfte machen wollen. Wie eben z.B. Ihr Herr Putin, zunehmend verzweifelt.

>> Denn es muss dieser ehrgeizige Plan abgewogen werden gegen andere kommunale dringliche Aufgaben, zB die Sanierung der maroden Infrastruktur.

Sinnbefreiter Quatsch. Die Kommunen sollen die Pläne erstellen, koordiniert mit der ohnehin bereits etablierten Bauleitplanung. Entscheidung und Errichtung zum Neu- und Ausbau sowie Modernisierung von Wärme- und Kältenetzen ist dann Rolle privater Investoren. Die Sanierung der bestehenden Infrastruktur ist hier keinesfalls tangiert, eher im Gegenteil: wenn das neue Fernwärmenetz verlegt wird, kann auch gleichzeitig der Abwasserkanal erneuert werden.

rolato

Das Satiremagazin extra 3 wird viel zu tun bekommen in der Rubrik „realer Irrsinn“ … :-) 

Ja wenn man sich nur die Pannen rauspickt, und da passieren immer welche, ist es ein einfaches sich darüber zu amüsieren, wie bei jeder Satire. Satire mit gelungenen Aktionen gibt es nicht, wäre ja auch nicht interessant und mit zu wenig Qoute : )

Ich glaube Sie machen sich zu viele Sorgen über ungelegte Eier. Überall in der Republik wird an der Infrastruktur gearbeitet, aber der Bürger ärgert sich über Baumaßnahmen, verlangt aber nach diesen. Das ist wie bei Schneefall, alle wollen gleichzeitig geräumte Strassen, aber die Pflüge können nicht gleichzeitig überall sein.

gelassenbleiben

Positiv ist, das nun auch Einwohner in den Kommunen in denen Nah- und Fernwärme unmöglich ist, erstmal auf die Wärmepumpe verzichten können. Und siehe da: die Nachfrage ist sofort eingebrochen, was nochmal unterstreicht das der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen steht. 

Warum sollte es Sinnvoll sein in Regionen, in denen keine Nah- oder Fernwärme möglich ist, auf die Wärmepumpe zu verzichten? Erstmal Gas einbauen und in 5-10 Jahren wieder ausbauen?

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gelassenbleiben

das sollte an @Moebius 9:07 gehen, sorry für die falsche Einsortierung