Ihre Meinung zu Kritik nach Renten-Vorschlag von Grimm
Nimmt die Lebenserwartung zu, sollen die Menschen länger arbeiten: Das schlägt Ökonomin Grimm vor und stößt damit auf wenig Begeisterung. Bremens Bürgermeister nannte den Vorstoß "zutiefst ungerecht." Kritik kommt auch von CDU und FDP.
++ Die Mathematik und die Demographie lassen sich nicht betrügen ++
Rentendiskussionen sind seitjehr emotional und das ist verständlich. Es braucht eine differenzierte und keine pauschale Lösung. Aber: es b r a u c h t eine Lösung.
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Es führt kein Weg dran vorbei. Die junge Generation kann auf Dauer bei zunehmender Kopflastigkeit der Alterspyramide die Finanzierung der Renten durch ihre Beiträge nicht mehr alleine leisten.
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Sie beschreiben die Situation rund um die Rentenproblematik absolut zutreffend.
Das Verschieben von Regel-Altersgrenzen wird allein nicht ausreichen.
Wir benötigen insbesondere eine qualifizierte Zuwanderung von Arbeitskräften ohne rassistisch-völkische Untertöne und eine motivierende Arbeitswelt mit angemessenen Gehältern.
Wir brauchen weder eine Verschiebung der Altersgrenze noch bedeutende Zuwanderung von Arbeitskräften. Wir haben einige Millionen Menschen in Deutschland, die arbeiten könnten aber keine Arbeit haben. Wenn wir dies ändern, sind die anderen Probleme gelöst. Ansonsten haben Sie natürlich vollkommen Recht. Wir brauchen weder diese Untertöne, noch eine wenig motivierende Arbeitswelt, noch geringe Gehälter.
Frage: Warum haben denn diese von Ihnen behaupteten einige Millionen Menschen keine Arbeit, obwohl sie arbeiten könnten?
Sie wissen, daß die Erwerbstätigenquote, also der Prozentsatz der Bevölkerung, der erwerbstätig ist, noch nie so hoch war wie heute?
Das Thema ist zu komplex, um es in wenigen Sätzen abhandeln zu können. Sie haben Recht.
Es irritiert, wenn Menschen ohne Arbeu bei der Vielzahl offener Stellen keine Arbeit finden.
Es irritiert, wenn Kinder und Jugendliche von ihren Eltern zum Abitur getrieben werden und Ausbildungsberufe als etwas Minderwertiges abgetan werden.
Vielleicht braucht unsere Gesellschaft etwas mehr Optimismus und die Bereitschaft anzupacken, statt vieles immer nur schlecht zu reden. Kurzum, Kümmerst statt Nörgler.
"Vor acht Jahren wurde in Thüringen Deutschlands erstes Handwerkergymnasium in Erfurt gegründet. Inzwischen gibt es drei Schulen, die Jugendlichen mit Realschulabschluss das Abitur mit handwerklicher Ausbildung anbieten."
https://www.mdr.de/mdr-thueringen/audio-handwerk-abitur-ausbildung-100…
++ Es wäre schön, wenn das so funktionieren würde ++
'Wir haben einige Millionen Menschen in Deutschland, die arbeiten könnten aber keine Arbeit haben'
Es sind nach Stand der Bundesagentur für Arbeit etw 2,6 Millionen.
Jedem von Ihnen wäre ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplatz zu gönnen. Aber nicht jeder von Ihnen weist die Qualifikation auf, die gebraucht wird. Sonst gäbe es nicht gleichzeitig fast eine Million offener Stellen und Zehntausende nicht bestetzter Ausbildungsstellen.
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Eine Qualifizierungsoffensive würd helfen, aber sie würde niemals das gesamte Problem des Schiefstandes lösen.
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'noch geringe Gehälter.'
Auch hier wieder: es ist jedem eine g u t bezahlte Arbeit zu wünschen. Aber das entscheiden nicht 'böswillige' Arbeitgeber (von denen auch viele nach Fachkräften suchen, sie aber nicht finden), sondern ob sich die Löhne auf dem Markt tragen.
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"Die junge Generation kann ... die Finanzierung der Renten durch ihre Beiträge nicht mehr alleine leisten"
Natürlich nicht, es sind ja auch viel zu weinige Menschen jüngerer Generationen vertreten.
M.E. fehlt der 'gesunde Mix' aus ausreichender Menge an aktiven Arbeitskräften, die in das Rentensystem einzahlen und privater Altersvorsorge, um die steigende Lebenserwartung finanzieren zu können. Dann bräuchte man sich über die Erhöhung des Renteneintrittsalters weniger Sorgen machen.
Die junge Generation, macht sich in erster Linie gar keine Sorgen und denken nicht an später. Sobald man Familie hat fehlt auch hier das Geld für die private Altersvorsorge.
Und dann kommt wieder der Schrei, das die Politik, was machen soll.
Also der Kreislauf des Lebens.
"Die junge Generation, macht sich in erster Linie gar keine Sorgen und denken nicht an später"
Ich denke schon, dass der überwiegende Teil junger Generationen an die (eigene) Zukunft denkt. Ob dann mit Familie eine angemessene Altersvorsorge drin ist, hängt sehr vom Einkommen ab. Klar ist, dass es ohne priv. Vorsorge nicht geht. Dieses Bewußtsein weiter zu schärfen ist auch Aufgabe der Eltern, die ihre Kinder nach der Schule/Ausbildung/Abitur/Studium in die Eigenverantwortung entlassen werden.
Es stimmt eben nicht pauschal, dass Geld für die Altersvorsorge fehlt, sobald man Familie hat.
"Rentendiskussionen sind seit jeher emotional und das ist verständlich."
So ist es, viele Beiträge hier neigen zu starker Übertreibung.
"die Finanzierung der Renten durch ihre Beiträge nicht mehr alleine leisten."
Zum einen geht schon jetzt ein großer Anteil des Bundeshaushalt an Rentner. Zum anderen gibt es durchaus Ansätze das Rentensystem zukunftsfester zu gestalten.
Wenn man sich das deutsche Rentensystem im Vergleich zu anderen europäischen Staaten ansieht, merkt man, dass insbesondere die hohen Einkommen begünstigt werden. Es gibt eine relativ niedrig angesetzte Beitragsbemessungsgrenze. Es gehen nur Einkommen aus nichtselbständiger Arbeit in das Rentensystem, Beamte sind ausgenommen. Das Eintrittsalter ist prinzipiell für alle gleich, aber die Bezieher hoher Renten leben im Schnitt länger.
++ S o geht eine differenzierte Debatte zu dem Thema Rente ++
Daumen hoch !
Auch die anderen Länder müssen ihr Rentensystem finanzieren.
Ob sich das mit Deutschland vergleichen lässt, ist eine andere Sache.
Fakt ist, der Altersdurchschnitt steigt rapide und somit kommen alle Länder in Schwierigkeiten.
Wenn man hohe Einkommen bzw. Spitzenverdiener mit mehr Beiträgen an die Rentenkassen belasten würde, wäre das für mich o.k.
Sie meinen aber damit nicht Beamte, oder?
Denn würden die einzahlen, bekämen sie auch eine Rente aus der Rentenkasse.
Und: Es würde für den Steuerzahler teurer als es derzeit ist.
Denn: Sobald Beamte in das System einzahlen, müsste der Staat für alle Beamten Arbeitgeber-Anteile abführen, was er bisher nicht getan hat, weil er diesen Beamten nach deren Pensionierung eine Pension bezahlt.
D. h. der Staat würde also SOFORT mit solchen Zahlungen belastet und müsste, bei den vielen Beamten enorme Schulden deswegen machen, die derzeit auch hohe Zinsen kosten würden.
Würde man das gesamte System umstellen und gar noch die Krankenversicherung vom Beihilfesystem in das GKV-System überführen, würde das nochmals teurer für den Staat.
Denn der Staat zahlt weniger Beihilfen als er Arbeitgeber-Beiträge zahlen müsste. Beamte werden nicht sooo oft krank. Daher niedrige Beihilfen
Das wahre Leben ist kein Statistik- Kurs wie ich leider erfahren musste. Aber was wären wir ohne diese Zahlenschinder aus dem Elfenbeinturm, die auf der Höhe ihrer Karriere sind und gut reden haben.
Es führt kein Weg dran vorbei. Die Armen können auf Dauer bei zunehmender Kopflastigkeit der Alterspyramide die Finanzierung der Renten durch ihre Beiträge nicht mehr alleine leisten.
Wenn doch nur irgendeine Waise mal herausbekommen könnte, warum in Österreich die Durchschnittsrente bald doppelt so hoch ist? Im Übrigen gilt das Mackenroth-Theorem.
"Wenn doch nur irgendeine Waise mal herausbekommen könnte, warum.."
andere es besser können, steht hier
"Dadurch steigen die Renten fast jedes Jahr um ein paar Prozent, so auch 2023. Andere Länder wie Österreich passen die Renten dagegen an die Inflation an. Aktuell bekommen Rentner*innen in Österreich also deutlich mehr Geld. In den Jahren zuvor hatte es jedoch nur geringe Erhöhungen gegeben."
aus:
https://www.infranken.de/ratgeber/karriere-geld/rente-weltweiter-vergle…