Hinweis auf das Deutschlandticket an einem Fahrkartenautomaten

Ihre Meinung zu Finanzierung von Mehrkosten: "Fortführung ernsthaft gefährdet"

Die Inflation ist hoch, die Kosten steigen. Die Verkehrsverbünde befürchten Finanzierungsprobleme beim 49-Euro-Ticket, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Die Länder sehen die Zukunft des Deutschlandtickets gefährdet.

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144 Kommentare

Kommentare

Nachfragerin

Die Verkehrswende beginnt in den Köpfen

Wer beim Deutschlandticket wegen der Finanzierung jammert, sollte sich mal bewusst machen, was uns die bisher einzige Alternative kostet.

Die Nutzung von Autos geht mit einer geringen Lebensqualität und Krankheiten durch Luftverschmutzung & Lärm einher. Es stellt eine Gefahr für alle anderen Verkehrsteilnehmer - insbesondere Kinder - dar. Der Flächenverbrauch durch Straßen und Abstellflächen ist absurd groß. Diese versiegelten Flächen müssten begrünt werden, um einen Hitzekollaps in zukünftigen Sommern zu verhindern.

Und dann sind da noch die Bau-, Instandhaltungs- und Betriebskosten von Straßen, Verkehrspolizei usw.

Viele klammern sich wie Drogenabhängige am Auto fest oder betrachten es als Heiligtum. Was wir brauchen, ist eine Verkehrswende. Weg vom Auto, hin zu Alternativen, die alle nutzen können. Das Deutschlandticket ist neben dem Ausbau des ÖPNVs nur ein Baustein.

"Willst du oder musst du Auto fahren?" (aus "Autokorrektur" von Katja Diehl)

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Anjinsan

Großartiger Kommentar!

Halleluja

Ich wohne im Schwarzwald. Am Tag 6 Busse. Aber wir haben auch einen Bahnhof. Mit dem Zug nach Freiburg 2 Stunden und eimal umsteigen. Mit dem Auto 30 Minuten.

Da erübrigt sich die Frage "Willst du oder mußt du Auto fahren."

Das 49 Euro Tickett treibt die Verkehrsverbünde ja in die roten Zahlen. Und warum soll ich als Steuerzahler, der nichts davon hat, das subventionieren?

wie-

>> Und warum soll ich als Steuerzahler, der nichts davon hat, das subventionieren?

Weil Egoismus kein Prinzip ist, auf dem sich eine Demokratie aufbauen lässt. ÖPNV ist übrigens Daseinsvorsorge.

Nachfragerin

"Mit dem Zug nach Freiburg 2 Stunden und einmal umsteigen. Mit dem Auto 30 Minuten. Da erübrigt sich die Frage 'Willst du oder mußt du Auto fahren.'"

Ich glaube, Sie haben die Frage nicht verstanden.

So wie Sie es schildern, müssen Sie ins Auto steigen, weil Ihnen der ÖPNV keine sinnvolle Alternative bietet. Aber würden Sie auch dann Autofahren, wenn es ein besseres Verkehrskonzept gäbe - beispielsweise jederzeit verfügbare Rufbusse mit einer Gesamtfahrzeit von vielleicht 45 Minuten?

land_der_lemminge

Der ÖPNV wird niemals das ganze land bedienen koennen.

Hier in Bayern gibt es viele, die das Auto nehmen muessen, weil sich ÖPNV auf dem platten Land nicht lohnt.

Mehr als den Schulbus gibt es da nicht.

Bei anderen wuerde das Zuruecklegen von 40km Entfernung knapp 2h bedeuten mit ÖPNV.

Niemand hat das Geld um gering ausgelastete Buslinien dauerhaft zu subventionieren.

Niemand hat das Geld um neue (gering ausgelastete) S-Bahn-Linien zu bauen und dauerhaft zu subventionieren.

Und nicht jeder kann zb in Muenchen leben um Fahrerei zu vermeiden.

Ein Statement wie ihres kann eigentlich nur von jemanden kommen, der/die zumindest in einer Stadt lebt.

oder von jemandem, der nicht mehr mobil sein muss/kann/will.

 

 

 

 

 

Halleluja

Genau so sieht es aus. Auch in BW, auf dem platten Land, geht ohne Auto gar nichts.

Wenn ich in das schöne Tübingen fahren möchte mit dem Auto knapp 1,5 Stunden. Mit der Bahn eine Weltreise. Hausach-Offenburg-Karlsruhe-Stuttgart-Tübingen. Laut Fahrplan 4,35 Stunden.

Mauersegler

Ja, und wenn Sie ins schöne Lübeck fahren wollen, dauert es noch länger.

wie-

>> Niemand hat das Geld um gering ausgelastete Buslinien dauerhaft zu subventionieren.

Das ist in den Fällen, zu denen Sie lamentieren, (es sind immer die Extremfälle von irgendwelchen ominösen Buslinien irgendwo auf dem "platten Land", die gegen die Verkehrswende als Argument missbraucht werden), völlig ohne Belang, denn ÖPVN, auch und gerade "auf dem Land" zählt zur Daseinsvorsorge, also etwas, was Kommunen, Länder und Bund allen Bürgerinnen und Bürgern zu einem Mindestmaß in einer Mindestqualität bereitstellen müssen.

Nachfragerin

Wie viel bringen Straßen ein?

"Hier in Bayern gibt es viele, die das Auto nehmen muessen, weil sich ÖPNV auf dem platten Land nicht lohnt."

Lohnen sich denn die Straßen in Bayern? Stellen Sie doch mal die erzielten Einnahmen (0 Euro) den Kosten gegenüber, wie sie es beim ÖPNV tun.

PeterK

"Willst du oder musst du Auto fahren?" (aus "Autokorrektur" von Katja Diehl)

Für mich ganz einfach zu beantworten: ich muss...

Ich sehe im Auto ein notwendiges Übel, dass es mir und meiner Familie überhaupt erst erlaubt am Berufsleben, sozialen Kontakten, kulturellen Angeboten usw., teilzunehmen.

Der nächste regelmäßig verkehrende Bus außerhalb des Schülerverkehrs ist 10 km von unserem Dorf entfernt. Radwege dahin Fehlanzeige, Pendlerparkplatz dort, ebenfalls Fehlanzeige. 

Dafür Radwege an Touristenrouten und große Bezahlparkplätze in Strandnähe... für den täglich benötigten Weg zur Arbeit völlig nutzlos.

Mauersegler

Selbstverständlich gibt es Gegenden, in denen man auf das Auto angewiesen ist, das bezweifelt niemand. 

Ich sehe nur nicht ein, warum das Ticket deshalb generell für unsinnig und überflüssig erklärt wird (nicht hier von Ihnen), weil "nur" der (größere) Teil der Bevölkerung in den großen Städten und deren Umland davon profitiert. 

Nachfragerin

Mobilität muss für alle sein!

Es ist die Aufgabe des Staates, allen Bürgern eine nutzbare Infrastruktur bereitzustellen. Der bisherige Fokus auf Autobesitzer benachteiligt alle anderen.

Daher ist ein stumpfer Vergleich der Einnahmen durch Tickets und der Betriebskosten unzulässig. Jeder in den ÖPNV und dessen Nutzung investierte Euro zahlt sich an anderer Stelle mehrfach aus. Beim Straßenverkehr ist es genau andersherum.

"Studie: Straßenverkehr deckt Kostenbedarf nur zu 36 Prozent. Die öffentliche Hand gibt jährlich 70 Milliarden Euro für Straßenunterhalt, Verkehrspolizei und Unfallfolgekosten aus." (heise.de vom 20.09.2021)

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perchta

Mobilität muss für alle sein! - Wieso?

Nachfragerin

Weil man mobil sein muss, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.

Meine Kinder müssen zur Schule, wollen sich in der Bibliothek Bücher ausleihen oder sich alleine etwas kaufen. Die kurzen Strecken würden sie problemlos mit dem Rad bewältigen, aber der Weg ins Zentrum ist eine stark befahrene Durchgangsstraße ohne Radwege. Also bleibt ihnen nur der Bus.

Wenn ich spät abends noch unterwegs bin (Freunde treffen, Kino oder Kulturveranstaltung), möchte ich nicht müde und/oder angetrunken in ein Auto steigen müssen. Auch hier bleiben mir nur das Fahrrad oder der ÖPNV.

Meine Schwiegermutter ist eingeschränkt sehfähig und muss immer wieder zum Augenarzt oder sogar ins Krankenhaus nach Berlin. Den Rest können Sie sich denken.

Der Staat muss allen(!) Menschen ein nutzbares Mobilitätsangebot zur Verfügung stellen. Auch denen, die kein Auto nutzen können. Der derzeitige Fokus aufs Auto ist nichts anderes als Diskriminierung.

AbendteeFürDschibuti

Ja, leider blenden Autofahrer sehr oft diese Zusatzkosten aus und verweisen auf die von ihnen gezahlte Kfz-Steuer als eine ich-habe-schon-mehr-als-genug-bezahlte Steuer. Habe ich als Ziel soviel Menschen wie möglich von A nach B zu bringen, dann ist der ÖPVN im städtischen Bereich dem Autoverkehr überlegen.

PeterK

Ihr erster Satz trifft es. 

Nun ist es so, dass viele bezüglich der nutzbaren Infrastruktur nunmal auf die Straße angewiesen sind. Die Diskrepanz zwischen ÖPNV in ländlichen Gegenden und urbanen Räumen ist doch dabei das Hauptproblem. Bei uns gibt es keinen nutzbaren ÖPNV, daher sind wir auf den Individualverkehr angewiesen. Und investiert wird, zumindest im ländlichen Vorpommern, in den Ausbau des ÖPNV null komma nix. 

Ich fände es schade, wenn das 49 Euro Ticket am Geld scheitern würde, auch wenn ich es eh nicht nutzen kann.

Trotzdem bleibt im Sinne ihres ersten Satzes nichts weiter übrig den Individualverkehr ebenfalls für alle, die darauf angewiesen sind, bezahlbar zu halten.

 

Anjinsan

...und noch einer obendrauf

NieWiederAfd

Natürlich muss die wirtschaftliche Situation der am Deutschlandticket beteiligten Verkehrsgesellschaften und -verbünde gesichert werden. Dafür braucht es selbstverständlich auch Steuergelder, denn das 49€-Ticket ist Element der Steuerung, die wir klimapolitisch brauchen: weg vom Auto-Individualverkehr.

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Account gelöscht

Beim 49 Euro Ticket legt der Staat drauf. Beim Auto- Individuslverkehr verdient der Staat oder?

Mauersegler

Wie kommen Sie auf diese schräge Idee? Nein, da legt der Staat noch mehr drauf. Die entsprechenden Kosten wurden hier schon oft publiziert. 

Nettie

Genau das ist das Problem: Dass unser derzeitiges Wirtschaftsmodell zulasten bzw. auf Kosten unserer allgemeinen Existenzgrundlage ‚Umwelt’ und damit der Zukunftssicherung aller geht. Und das nicht nur in Deutschland.

Nettie

 Wenn ein grundlegender Irrglaube die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des öffentlichen Gemeinwesens und die Zukunftssicherung ernsthaft gefährdet, kommt das Festhalten an ihm bzw. die Nicht-Bereitschaft, dazuzulernen insbesonder bei Politikern der Verweigerung der Wahrnehmung ihrer anderen gegenüber übenommenen (diesen 'geschuldeten) Verantwortung gleich.

"Die Schuldenbremse ist im Grundgesetz verankert (Art. 109 und 115), sie hat also Verfassungsrang. Vereinfacht gesagt, legt sie fest, dass die Bundesregierung nicht mehr Geld ausgeben darf, als sie durch Steuern einnimmt"

Das ist angesichts der Tatsache, dass Geld keine feste Größe ist zu kurz gedacht.

Schon weil, wenn kein Geld mehr für unbedingt Nötiges ausgegeben werden 'darf', weil beides angeblich 'nicht finanzierbar' ist immer weniger Wirtschaftsteilnehmer Steuern zahlen können werden (wovon denn?).

Eine solche 'Abwärtsspirale' zuzulassen wäre daher grob fahrlässig. Und in höchstem Maße verantwortungslos.

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kurtimwald

Das Grundgesetz sagt es ja, es müssen dringend Steuervergünstigungen abgeschafft werden und mehr Steuern und Abgaben eingenommen werden.

Leistungsträger sind stolz auf ihre Leistung. Dann sollen die auch mit deren Leistung etwas am Staatshaushalt beitragen.

 

 

Seebaer1

Da bringt diese Regierung etwas auf die Beine was selbst für einen notorischen Skeptiker wie mich durchaus vernünftig klingt. Und dann ist nach kurzer Zeit die Finanzierung gefährdet? Warum bezahlt man es nicht aus diesem schier unermesslichen Sonderfond aus dem man zur Zeit alles schicke bezahlt und dessen Namen ich gerade vergessen habe?

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falsa demonstratio

"Warum bezahlt man es nicht aus diesem schier unermesslichen Sonderfond aus dem man zur Zeit alles schicke bezahlt und dessen Namen ich gerade vergessen habe?"

Das mag daran liegen, dass alle Sonderfonds (richtig: Sondervermögen), ich glaube es sind fünfzehn, streng zweckgebunden sind.

Seebaer1

Jetzt habe ich es. Das Ding nennt sich Klima-und Transformationfond. Und er scheint, wie weiland der Goldesel, unerschöpflich zu sein. Und natürlich ist er streng zweckgebunden. Für Klima und Transformation halt.

rimitino

Der Ist-Zustand der Gesamtindustrie in der BRD ist nicht (noch nicht = besser) gefährlich, aber richtungsweisend dahingegend, dass wir alle uns auf Sachlichkeit, Vernunft und etwas mehr Verzicht konzentrieren sollten, um nicht noch als Katalysator zur Verlechterung der Lage beizutragen!

Quark

Die meisten Menschen leben aber in Dörfern und Kleinstädten. Über sieben Millionen sind in Ortschaften mit bis zu 2000 Einwohnern zu Hause. 

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Mauersegler

77,7 Prozent leben in Städten. Davon sind natürlich viele auch klein, aber Stadt- und Landbevölkerung halten sich etwa die Waage. Und ein Drittel lebt in Großstädten. Aber gerade für die Verbindung zwischen Land und Stadt ist doch dieses Ticket zu begrüßen, finden Sie nicht?

Anjinsan

Eine der Regierungsparteien (nennen wir sie...hm...FDP) wollte das DE-Ticket von Anfang an nicht. Und diese Partei hält nun zwei ganz entscheidende Ressorts...das Ende ist also absehbar.

Das ist beschämend für das Land und schlimm für die Bürger:innen

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Oldtimer

Das könnte die Frage die ich in meinem  Beitrag gestellt habe beantworten.

Sisyphos3

Finanzierung von Mehrkosten: "Fortführung ernsthaft gefährdet"

 

eine Frage der Prioritätensetzung

für andere Dinge scheinen unbegrenzte Mittel vorhanden zu sein

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sosprach

Genau so ist, alle, nein nicht alle muessen sparen. Da macht es nichts das einige sozialen, infrastrutur Massnahmen eben nicht kommen. Wohin steuern wir? 

falsa demonstratio

"für andere Dinge scheinen unbegrenzte Mittel vorhanden zu sein"

An welche Dinge denken Sie konkret?

IlPadrino

Dann sollen sie doch Benz fahren!

 

Es ist bezeichnend, dass bei einer der wenigen Angelgenheiten die tatsächlich mal der Gesamtbevölkerung zugute kommt direkt wieder übers Geld gestritten wird.

Das FDP Finanzmysterium täte gut daran Gelder hierfür frei zu machen... die soziale Unruhe im Land nimmt sonst noch weiter zu als ohnehin schon. 

Glasbürger

Wieder einmal zeigt es sich, wohin die viel beschworene, allein selig machende "Privatisierung", hier der Bahn, führt. Zu ständig steigenden Kosten bei abnehmender Qualität, sprich zu massiven Problemen. Statt also weiterhin irgendwelchen Gierschlünden aka "Investoren" die Taschen zu füllen, sollte man mal darüber nachdenken, die Bahn, wie auch andere, die Daseinsversorgung betreffende Dinge, den Privaten wieder zu nehmen und jene künftig kategorisch davon auszuschließen. Jene können mit anderen Dingen spekulieren oder Profite machen, doch nicht mit dem, was wir alle zum Leben brauchen. Dann bräuchte man sehr wahrscheinlich nicht mehr darüber diskutieren, daß sich die Leute das Bahnfahren nicht leisten können.

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Mauersegler

Ihre Suada geht ins Leere, da die Deutsche Bahn zu hundert Prozent in staatlichem Besitz ist.

Glasbürger

Und trotzdem profitorientiert betrieben wird. Somit geht da nix ins Leere, sondern ist ein Volltreffer.

Mauersegler

Aufgrund falscher Maßgaben der Verantwortlichen, nämlich der Politik. Namentlich der Verkehrsminister der CSU. In diesem Sinn: ja, Volltreffer.

sosprach

Ich denke nicht das die "Privatisierung" Ursache sind. Fuer mich sind es die Folgen der Stillstandspolitik der letzten Jahre . Sparen fuer die schwarze Null, kein Geld zum Erhalt der Infrastruktur, was uns nun schwer auf die Fuesse faellt. (Schienen, Bruecken, Strassen.. ) und natuerlich Prestigeprojekte wie in Stuttgart21. 

Glasbürger

Das Problem der Profitmaximierung. Würde in den Bereichen der Daseinsvorsorge kostendeckend, statt gewinnorientiert gearbeitet, gäbe es viele Probleme gar nicht. Dabei ist es belanglos, wie der "Investor" oder Aktionär heißt. Und Profitmaximierung = Privatisierung. Leider.

Erna Müller

Es war doch von Anfang an klar, dass das Ticket nur mit Subventionen funktioniert. Genauso war klar, dass nach kurzer Zeit es entweder teurer und/oder mehr subventioniert werden muss. Wieso kommt dann erst jetzt die Diskussion auf? Das hätte man alles von vorherein regeln können.  Was genauso wenig geklärt ist, ist die drinegnde Sanierung der gesamten ÖPNV-Infrastruktur. Da sind die Kosten für das Ticket nur die Spitze des Eisberges.

 

Leider ist dies für mich erneut der Beleg, dass in dieser Bundesregierung nicht ein Stück vorausschauend und fachlich sachlich geschaut wird. Es erfolgen Schnellschüsse die einen früher oder später einholen. Man braucht sich nicht zu wundern, wenn die Zustimmungswerte immer weiter sinken.

Account gelöscht

Ich bin der Überzeugung, dass es zu erwarten war das die Beförderungspreise steigen werden. Man kann ja ewig, auch nicht der Staat, auf Pump leben.

Die Preise werden steigen, auch bezüglich der hohen Energie- und Lohnkosten. So ist das leider.

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sosprach

Der Staat lebt schon lange auf Pump, Geld haben wir genug nur nicht fuer Befoerderung. Wenn Geld benoetigt wir und trotzdem die Schuldengrenzen einzuhalten ist - erfinden unsere Staaatslenker "Sondervermoegen" wie klug ist das denn ? 

Account gelöscht

Es wird ja nicht nur ein Billig Ticket finanziert, sondern auch der Ausbau der Schienen und Straßen wo Busse fahren sollen.

Deutschland kann also unendlich Schulden machen? Das dachte ein anderer EU Staat auch einmal, konnte letztendlich nicht einmal die Gehälter bezahlen. 

Sondervermögen, für Energiewende, für verschenkte Waffensysteme und das Ende vom Lied sind Steuererhöhungen.

kurtimwald

Die Energiewende benötigt das und Geld ist mehr als genug da wenn endlich Autos nicht mehr  subventioniert werden.

Den Autobahnausbau stoppen, Kerosin für Flugzeuge regulär versteuern, Flughäfen nicht länger mit Steuergelder bezuschussen, AB Maut für PKW und LKW  und vor allem Abschaffen der steuerlich vergünstigten privaten Nutzung von Dienstwagen.

Allein letzteres würde mehr Einbringen als sogar 9-Euro Tickets für alle kosten. 

Den öffentlichen Nahverkehrs bis zur letzten Milchkanne umbauen kostet weniger als all die genannten Subventionen von unseren Steuern.

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perchta

>Die Energiewende benötigt das und Geld ist mehr als genug da wenn endlich Autos nicht mehr  subventioniert werden.<

Blöderweise ist das dann aber schlecht für die Autoindustrie, was dann zu erhöhter Arbeistlosigkeit führen würde, die dann das gesparte ganz schnell wieder auffressen würde.

 

kurtimwald

ich denke die Autoindustrie würde dann endlich wieder normale familientaugliche Autos bauen, die nicht 200 km/h schnell sind, dafür für die Masse leistbar.

Mit dem VW Käfer und dem kleinen Benz ist die Autoindustrie groß geworden, nicht mit überteuerten lederbezogenen Statussymbolen, in den kein Kind kleckern darf und keine Baumarktartikel reinpassen.

wie-

>> Blöderweise ist das dann aber schlecht für die Autoindustrie, was dann zu erhöhter Arbeistlosigkeit führen würde, die dann das gesparte ganz schnell wieder auffressen würde.

Ihre Autoindustrie produziert hauptsächlich für den Export, wenn nicht ohnehin bereits die Masse der Produktion im Ausland stattfindet. Ihre Katastrophenwarnung ist somit ohne Sachgrund. Zudem wissen die Automobilkonzerne, dass die Tage dieses Produktes längst gezählt sind.

Humanokrat

Wenn man bedenkt, in welchem Ausmaß der individuelle Straßenverkehr in PKWs durch Straßenbau gefördert wird - und das obwohl er nachweislich ökologisch das Gegenteil von nachhaltig ist - dann ist der Anspruch einer Kostendeckung bei der Bahn irgendwie kleinkrämerisch absurd. 

Es fehlt eine Art übergeordnetes Mobilitätskonzept wo die Schiene klar als Zukunft gesehen und gefördert wird und das Geld dann beim Autobahnbau eben nicht zum Fenster herausgeworfen wird. Aber da gibt es leider einen Minister Wissing mit Betonmentalität, der gar nicht weiter denken kann als 'mehr Autos auf mehr Straßen'. 

Ich bin beruflich viel in anderen Ländern unterwegs. Wohl nirgendwo wird so störrisch am PKW als Verkehrsmittel festgehalten wie in Deutschland. Die Akzeptanz für ÖPNV ist in sehr vielen Ländern wesentlich höher. Das Deutschlandticket ist eine einmalige Chance, wirklich etwas zu verändern. Aber wenn die Buchhalter übernehmen wird das mal wieder nichts. 

Vector-cal.45

Ein paar Milliarden Zuschuss für einen auch nur halbwegs günstigen ÖPNV sind ganz offensichtlich zu viel verlangt. Eben erst eingeführt, muss dann sogleich der Preis erhöht werden für die Bürger, ganz klar.

 

Aber 100 Milliarden „Sondervermögen“, um damit Kriegsgerät zu kaufen bzw. aufbereiten zu lassen und an die Ukraine zu verschenken … da sitzt die Kohle locker.

 

Manchmal könnte man glatt denken, man lebe in einer south-park-Episode.

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wie-

>> Aber 100 Milliarden „Sondervermögen“, um damit Kriegsgerät zu kaufen bzw. aufbereiten zu lassen und an die Ukraine zu verschenken … da sitzt die Kohle locker.

Von den Anschaffungen dieses "Sondervermögens" geht nichts in die Ukraine. Was Sie aber als tagtäglich das Nachrichtenangebot der Tagesschau nutzende Person wissen sollten.

>> Manchmal könnte man glatt denken, man lebe in einer south-park-Episode.

Das lässt sich stets vermuten, wenn man die Beiträge aus der rechten Ecke in Kommentarforen liest.

Oppenheim

Die kritischen Hinweise der Kosten sind richtig. So sehr man den einzelnen eine günstige Fahrt wünschen mag.

Ich glaube, dass noch mehr Menschen froh wären, wenn der ÖPNV kostendeckend und damit angemessener im Preis von den Fahrgästen bezahlt wird. Und somit die Wegenetze auch in die ländlichen Räume erschlossen und erweitert werden. 

Das Leben im Umland einer Großstadt oder abseits der großen Zentren wird weder mit noch mehr Radwegen, noch mit langen Fußwanderungen zum nächsten Haltepunkt vom Individualverkehr mit PKW abhalten.

Arbeit, Freizeit und Termine warten nicht auf günstige Tickets, sondern notwendige Verkehrsangebote, die Mobilität sichern.

mispel

"Die Zukunft des Deutschlandtickets ist ungewiss, weil die Verkehrsunternehmen und -verbünde nicht wissen, ob seine Finanzierung im nächsten Jahr weitergeht"

Warum löst man die Verkehrsverbünde nicht endlich auf oder legt sie zu einingen wenigen zusammen? Das würde enorm Verwaltungskosten sparen.

In Deutschland gibt es rund 75 Verkehrsverbünde und etwa 450 Unternehmen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) – fast jeder Verbund mit einem eigenen Tarifsystem.

Was soll der Käse? Das ist wieder typisch deutsches Klein-Klein. Maximale Bürokratie, wenig Effizienz. Wozu sollte ich bei einem Deutschlandticket noch regionale Verkehrsverbünde brauchen?

Account gelöscht

Gibt es für die Menschen, die es mangels geeigneter Infrastruktur nicht nutzen können, ein alternatives Angebot inzwischen?

Menschen, die in Dörfern wohnen, können es meist nicht nutzen.

Bei uns gibt es eine Bushaltestelle im Dorf. Die Busse fahren auch nur zur nächsten Kleinstadt.

Die Bushaltestelle ist mehr als 1 Kilometer von mir entfernt. Ich bin gehbehindert und kann max. 100 Meter laufen. Es gibt an der Bushaltestelle auch keine Parkplätze für gehbehinderte Menschen (und auch keine, für nicht Gehbehinderte).

Es ist also unmöglich bei uns öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

Ich hoffe, dass man auch für die Landbewohner ein alternatives Angebot macht.

Z. B. Taxifreifahrten mit ca. 300 km pro Monat. Damit könnten viele wichtige Dinge erledigen wie Einkaufen, Arztfahrten, etc. 

Ich denke dabei noch nicht einmal an Urlaubsfahrten oder Ausflüge, sondern nur an lebenswichtige Dinge.

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IlPadrino

Wichtiger Punkt.

Taxis wären eine Lösung. 

Ich denke in absehbarer Zeit könnten autonome Fahrzeuge die per App bestellbar sind hier Abhilfe schaffen... 

Horizont

Maut, Luxussteuer auf PKW > 70.000€, Abgabe für Inlandsflüge … da würden sich einige Gegenfinanzierungen finden…

silgrueblerxyz

Das Deutschlandticket war zu billig

Die Finanzierung ging nur mit einer Gemeinschaftszuschüssen aus Bund und Ländern. Bei den Beteiligten (Bund,Länder, Kommunen) war klar, dass es immer Finanzschwache gibt, die ihren Zuschussanteil reduzieren wollen. Ich bin aus diesem Grunde gegen gemeinschaftliche Finanzierungen;  es wäre besser die Finanzierung von Vorhaben eindeutig den Leistungserbringern zuzuordnen, die auch die Preise für ihr Angebot gestalten können. Demzufolge gäbe es drei Bestandteile für das Ticket, ein Bestandteil für die Bundesbeförderer, ein Bestandteil für die Landesbeförderer, ein Bestandteil  für die Kommunalbeförderer, die einzeln und additiv je nach Beförderungsbuchungswunsch der Kunden  den Gesamtpreis darstellen.

Duggi1

Erst das Deutschland-Ticket mit viel Tamtam und kurze Zeit später ist die Finanzierung in Frage gestellt? Ist das jetzt ernst oder nur ein Gag von, im Urlaub zum Kalauer-Schlumpf mutierten, Herrn Bundeskanzler? ;-)

Lieschen Müller

Was mich nur wundert ist dass das Deutschlandticket gerade von einem FDP-Verkehrsminister vorangetrieben worden ist. Nicht schlecht, ich lasse mich gerne positiv überraschen. 

Ich hoffe nur, dass das ein ehrliches Angebot ist und nicht eine Falle, um anschließend sagen zu können "Seht Ihr, ÖPNV ist viel zu teuer und funktioniert nicht. Wir benötigen neben den Straßen keine zusätzliche öffentliche Infrastruktur. Das beste öffentliche Verkehrsmittel ist der private PKW, und wer mit der elektrischen Eisenbahn spielen möchte soll das doch bitte selber bezahlen" und so weiter, die Autophrasen der 60er, 70er und 80er sind ja bestens bekannt, einige glauben ja heute noch dran. 

Wir werden sehen. Ich bin jedenfalls froh, auch mal die Straßenbahn oder den Zug nehmen zu können, und auch woanders ohne erstmal Tarif und Beförderungsbedingungen studieren zu müssen. 

Duggi1

Auf was, bitteschön, ist denn bei der Ampel noch mehr als 3 Monate Verlass?

FritzF

Nicht gibt`s umsonst. Am Ende des Tages muss es über Einnahmen (Ticketpreis oder Steuern) finanziert werden. Bei dem 'oder' streiten sich die  Geister. Oder gibt es eine reiche Tante aus Amerika?

HennerMeister

Das ist mal ein schönes Beispiel dafür, wie sich die - momentanen - Regierungsparteien selbst demontieren. Da wird wild diskutiert, fast das Wesentliche (günstiger Preis, ursprünglich 9 Euro!) rausgestrichen und schlussendlich ein - leidlich - tragbares Konzept umgesetz und keine 5 Monate später wird das Ganze wieder in Frage gestellt!

Liebe Kinder in Berlin: merkt Ihr eigentlich, was Ihr da anrichtet? Wer soll denn Euer Geschwafel von Nachhaltigkeit, von Verantwortungsbewußtsein und Handlungsfähigkeit noch ernst nehmen, wenn von vorne herein zumindest der Ruch wahrnehmbar ist, dass das Ganze bei nächster Gelegenheit wieder geschasst wird...

 

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Gassi

In Stuttgart sind selbst 49€ noch zuviel. Denn die S-Bahn ist auf den wichtigsten Strecken weg, viele Nebenstrecken sind gerade wegen Bauarbeiten weg, es bleiben Ersatzbusse, deren Verwendung allerdings die doppelte Zeit (zu der eh schon deutlich längeren) benötigt - und das ist keine Alternative mehr. Vielleicht dann im Herbst wieder - falls dann nicht wieder irgendein Streik die Verwendung blockiert. In den letzten 6 Monaten war die Reise Stuttgart-München nur mit dem Auto machbar - zu unsicher und zu verspätet waren die Bahnen. 

wenigfahrer

Das Problem ist, das nur in größeren Stadtgebieten das umfänglich genutzt werden kann, alles was auf Fläche ist hat Probleme es zu nutzen, dann sind die Kommunen meist noch verschuldet.

Es müsste also komplett von Bund bezahlt werden, dann wäre es kein Problem, der hat aber ein Problem das er mehr ausgibt als er Einnahmen hat, auch wenn die Schulden anders genannt werden, es bleiben Schulden mal abgezahlt werden müssen.

Man könnte mal darüber nachdenken bestimmte Subventionen die nur den eher besser bemittelten helfen zu streichen, das Pendler die vorher 100 und Mehr bezahlt haben das gut finden ist klar, ist ja eine nette Lohnerhöhung.

Das andere die es nicht nutzen können es nicht so prall finden, ist auch klar, weil das als ungerecht empfunden wird, das es durch Inflation und sehr hohe Energiekosten zu mehr Unmut kommt ist auch klar, und das wird ab 2024 noch schlimmer werden.

Nicht alle Ideen sind gut gemacht.

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Petra Goe

Das 49€ Ticket ist nicht nur ein Signal einer RotGrünGelben Regierung: weg vom Individualverkehr hin zum Öffentlichen Nahverkehr angesichts eines Klimawandels, bei dem  jede(r) merken muss, dass wir so nicht weiter machen können mit der Umweltverschmutzung. Dafür steht diese Regierung, oder? Also Schluss mit Sommerloch -  Streitigkeiten. 

Den ÖNV muss man sich leisten können. Her mit den Bundesgeldern für ein höchst sinniges Projekt, das bereits über 11 Mio Bürger nutzen!