Nigers gewählter Präsident Mohamed Bazoum (Archiv Mai 2023)

Ihre Meinung zu Nigers gestürzter Präsident warnt vor "verheerenden" Putsch-Folgen

Vor etwa einer Woche wurde Nigers Präsident Bazoum nach einem Militärputsch für entmachtet erklärt. Nun wandte er sich als "Geisel" der Putschisten an die internationale Gemeinschaft mit einer Warnung und einem Appell.

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Kommentare

sosprach

Die letzte Bastion..? Warum ist das Land und ein Großteil der Bevölkerung so arm, obwohl es wichtige Rohstoffe hat die Europa so gerne kauft?  Wer und wo bleiben die Gewinne?  

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Alter Brummbär

Die teilen sich die oberen Stammesfürsten.

artist22

Mit Herrn Prigoschin, nicht zu vergessen..

Ritchi

Dieser werte Herr tummele sich bislang nur in den Nachbarstaaten, deren Putschisten den Putschisten sofort die Treue geschworen haben.

MargaretaK.

Herr Prigoschin kam erst neuerdings dazu. Wer war es denn, zusammen mit den Stammesfürsten, vorher? Der Großteil der Menschen ist schon seit langer Zeit arm. 

heribix

Deshalb hat er ja auch mitgeholfen sie zu stürzen wie hier neulich zu lesen war. Macht absulut Sinn für mich.

Coachcoach

Die teilen sich die Aktionäre von Dax&Co.

wie-

>> Die teilen sich die oberen Stammesfürsten.

Welche "Stammesfürsten", wie und warum? Können Sie einige dieser Personen nennen? Und inwieweit sind diese Personen vom aktuellen Putsch betroffen oder sind sogar Beteiligte?

werner1955

Und nur das Volk dort kann und sollte das jetzt ändern. 

wie-

>> Und nur das Volk dort kann und sollte das jetzt ändern.

Und zwar wie, wenn die Putschisten über militärische Machtmittel verfügen?

werner1955

Denken Sie an das gute Vorbild der guten anständigen Bürger der DDR. Wie Sie es geschaft haben Frieden und Freiheit zu erreichen. 

marvin

Wo die Gewinne bleiben?
Sonneborn lesen: https://www.berliner-zeitung.de/-li.375484

Zitat: "Ganz einfach, sagt der US-amerikanische Politikwissenschaftler Michael Parenti. Arme Länder sind nicht „unterentwickelt“, sondern „überausgebeutet“ („not underdeveloped but overexploited“)."

Russendisko

Die paar Rohstoffe können Niger nicht retten. Das Problem liegt in der Landwirtschaft, der fehlenden kleinen und mittleren Betrieben und der fehlenden Industrie.

sonnenbogen

"Er schätze die klare Verurteilung "dieses zynischen Versuchs, den bemerkenswerten Fortschritt zu untergraben, den Niger als Demokratie gemacht habe."

Vielleicht ist er ja ein guter...... aber mit 40% der Bevoelkerung absolut arm (<1.9$/ Tag), ist die nigerianische Demokratie wirklich eine Erfolgsgeschichte .. oder, in seinen Worten: nur zynisch?

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BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Aller Anfang ist schwer.

 

Vielleicht ist es auch ihr Kommentar, der zynisch ist?

 

jaja...

Keine Sorge, dann sind Sie definitiv kein Zyniker.

D. Hume

„Tue, was du kannst, mit dem, was dir gegeben ist.“ (Kevin Bacon)
 

Russendisko

Zynismus dient zuweilen auch lediglich dazu, die Demokratie zu denunzieren.

melancholeriker

Vielleicht sollten Sie sie nicht mehr den alten Heimatkundeatlas nehmen wo Afrika mit dem Maghreb zuende ist. Niger oder Nigeria...was soll's, war doch alles mal Kolonie, oder? 

Russendisko

Wollen Sie uns weismachen, unter der Militärdiktatur würde die Bevölkerung wohlhabender werden als in der Demokratie?

Anna1234567890ßq

zynisch

aus_Tallahassee

Sie verwechseln gerade den Niger mit Nigeria. Die nigerische Demokratie war zumindest mal ein Schritt in die richtige Richtung. Was sollte die Regierung denn in etwas über zwei Jahren großartig ändern? Die Folgen einer Diktatur durch Militäjunten und andere Gestörte, drehen sich nicht mal eben komplett um. Hinzukommt, das der Niger ein islamisch geprägtes Land ist. Wieviele islamische Länder kennen Sie denn, die wirklich demokratisch regiert werden und deren Bevölkerung nicht ein Faible für eine, sagen wir mal „stramme Hand“ haben?

krittkritt

Folgen für Frankreich: Der Uranweltmarktpreis ist ungefähr 4x so hoch, wie der den sie bisher an Niger zahlten. 

Das rohstoffreiche Land zählt zu den Ärmsten, was die Bevölkerung betrifft.

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Ritchi

Die Höhe des Uranpreises, den Frankreich zahlte, ist ein altes Narrativ. Erstmals habe ich es in einem Beitrag eines Senders vor mehr als zehn Jahren gelesen. Oft wiederholt bleibt es dennoch falsch. Die französische Firma fördert und bereitet das Uran im Niger auf. Diese erheblichen Kosten müssen dem gezahlten Uranpreis zugeschlagen werden. Zudem gibt diese französische Firma vielen Menschen in Niger Arbeit.

gelassenbleiben

sorry aber Ihre Antwort überzeugt mich nicht. Das klingt doch sehr (neo-) kolonial. Sicher können Sie noch Belege finden, dass die Firma auch Strassen, Schulen und Missionskirchen gebaut haben

wie-

>> Das rohstoffreiche Land zählt zu den Ärmsten, was die Bevölkerung betrifft.

Senden Sie Ihre Kritik an die Mächte, welche für Finanzierung und Ideologie der diversen islamistischen "Milizen" / Räuberbanden sorgten und damit Armut in das Land brachten.

Übrigens: da ein Großteil der Bevölkerung von der Landwirtschaft abhängig ist, helfen Rohstoffe nicht viel, wenn die Einkommensquelle vom Klimawandel bedroht ist.

Miauzi

Wem gehören denn die Firmen die diese Rohstoffe abbauen?

Wer hat die Abbau-Konzessionen erworben?

Man muss nur immer der Spur des Geldes folgen.

Russendisko

Wenn Sie Rohuran mit aufbereitetem Uran verwechseln, kann nur eine falsche Behauptung dabei heraus kommen.

Ralfi1970b

Dies sollte (mal wieder) eine Warnung sein, sich nicht darauf zu verlassen, 

- dass andere Staaten (teil)demokratisch sind und bleiben sowie moralische Gründsätze achten. 

- dass Verträge (zukünftig) eingehalten werden (zu Energielieferungen, allgemein Versorgung z.B. seltene Erden, Flüchtlingen, demokratische Verhältnisse, Patenten, Darlehns(rück)zahlungen usw.)

- dass die eigene Verteidigungsfähigkeit zurückgefahren werden kann.

- dass Ziele global von allen geteilt werden (internationale Abkommen und Vereinbarungen)

usw. usw.

Die Welt ist kein Ponyhof und mit guten Worten, Hoffnungen oder Drohungen kann man andere Staaten nicht erziehen. 

(Dies als kleiner Seitenhieb auf grüne Denkweisen, man denke auch an die Benin-Bronzen: https://www.auswaertiges-amt.de/en/aussenpolitik/laenderinformationen/n… )

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melancholeriker

Jaja, die Welt ist kein Ponyhof und ist voll von gerissenen Mistkerlen, die in vollem Einklang mit den unbestritten zwangsläufigen Gesetzen des Markts das Unvermeidliche tun. Stinkreich werden, weil es sonst andere tun. 

Ihre postkoloniale Sicht auf Afrika ist wie bei ähnlichen Posts von anderen Usern geprägt von Überheblichkeit und der Vorstellung, daß es ohne die hilfreichen Hände der "zivilisierten" Welt wie die russische z. B. dort nur Kannibalismus und Korruption gäbe. 

Es ist das Einfachste der Welt, in ein instabiles Land einzudringen und die dümmsten, rücksichtslosesten und brutalsten Elemente der Gesellschaft zu instrumentalisieren. Das haben schon die Portugiesen, die Spanier usw. genau so gemacht. Und weil es funktioniert, steigt die Verachtung für das korrumpierte Land dann noch einmal. Wie praktisch. 

 

fathaland slim

Es ist das Einfachste der Welt, in ein instabiles Land einzudringen und die dümmsten, rücksichtslosesten und brutalsten Elemente der Gesellschaft zu instrumentalisieren. Das haben schon die Portugiesen, die Spanier usw. genau so gemacht. Und weil es funktioniert, steigt die Verachtung für das korrumpierte Land dann noch einmal. Wie praktisch.

So traurig wie es ist, aber Ihre Worte beschreiben das, was passierte und nach wie vor passiert, aufs trefflichste.

hausbesetzer

Ich schließe mich der Meinung von fahaland slim nahtlos an.

D. Hume

Leider sind das sehr wahre WOrte.

wie-

>> Die Welt ist kein Ponyhof und mit guten Worten, Hoffnungen oder Drohungen kann man andere Staaten nicht erziehen. 

Sie erkennen Rang- und Werteunterschiede zwischen Staaten? Staaten haben bei Ihnen unterschiedliche Rechte, wenn einige andere "erziehen" dürfen, "erziehen" müssen? Vielleicht "Erziehen" mit Kanonenbooten oder Kampfdrohnen? So wie dereinst im imperialen 19. Jahrhundert? Etwa wieder das Echo der "Bürde des weißen Mannes" in Ihrem Beitrag? Wie begründen Sie Ihre Haltung?

fathaland slim

Was wollen Sie mit der Geschichte um die Benin-Bronzen verdeutlichen? Verwechseln Sie Niger und Nigeria? Gegen welche grünen Denkweisen möchten Sie hier Seitenhiebe austeilen?

Miauzi

"Staaten erziehen"???

Wirklich??

Also wenn es uns nicht passt erklären wir ihnen den Krieg und marschiren dort ein ... so wie damals Anfang des 20. jahrhunderts in China ... so mit allen drum und dran -> siehe die "Hunnenrede vom Kaiser"

oder

wie seit Jahrzehnten ... wir schicken Söldner-Kommandos oder "Spezialtruppen" (wie die Fremden-Legion) und putschen die uns missliebe Regierung weg ... um eine an die Macht zu bringen mit der wir bessere Konditionen aushandeln können -> sie wie im Film "Die Wildgänse kommen"

Ja - Demokratien haben viele Jahrzehnte lang riesige Kolonialreiche gehabt ... in denen sie der dortigen Bevölkerung ganz UNDEMOKRATISCH beherrschen können ... nun ... Sie plädieren für die Fortsetzung dieser Praxis.

Nun sind die Eliten auch in Afrika durchaus des Schreibens und Lesens inzwischen mächtig ... und diese bekommen schon mit wie ein Teil der hiesigen Bevölkerung (in Europa) denkt.

Darum auch wenden diese sich lieber Staaten wie China zu!

gelassenbleiben

Was hat der Putsch mit den Benin-bronzen zu tun? 

Und die Summe Ihrer Litananei ist, wir brauchen international Anarchie und das Recht des stärkeren (Kolonialreiches)?

Ritchi

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Russland hinter dem Putsch steckt. Frankreich bezieht einen großen Teil seines Urans aus dem Niger, der Putsch hat nun zum Stopp der Ausfuhren geführt, dies übt wirtschaftlichen Druck aus. Auch andere westliche Länder kaufen Ressourcen aus dem Niger.

Sorge bereitet mir die öffentliche Meinung. Anscheinend stehen nicht wenige Bürger hinter den Putschisten. Warum? War die Regierung besonders korrupt? Falschinformationen an die Bürger hinsichtlich einer Ausbeutung? Ich gehe nicht davon aus, dass es den Bürgern unter den Putschisten irgendwann besser gehen wird. Allerdings sollten auch die westlichen Staaten darauf achten, dass Handelsbeziehungen insbesondere dem Volk zugute kommen. 

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Alter Brummbär

Die Bevölkerungen, haben nie etwas davon.

Die Machthaber wissen das zu verhindern.

Robert Wypchlo

Die Wagner-Söldner tummeln sich schon seit vielen Jahren auch schon in Afrika. Das ist durchaus bekannt. Sehr wahrscheinlich wurde es im Auftrag des Machthabers in Moskau gemacht. Allerdings wird auch hier wie in der Ukraine viel zu wenig dagegen gemacht. Es bleibt ja eine kriminelle Privatarmee.

Ritchi

Die Wagner-Söldner tummelten sich bislang in den Nachbarstaaten. Jetzt sind sie auch im Niger.

Möbius

Russland war bisher in Niger garnicht aktiv. Das Land war fest im Griff der französischen Regierung. 

 

Nur weil sich das nun ändern wird, muss man nicht gleich irgendwelche sinistren Verschwörungen wittern. Die Nigerer haben die spätkoloniale Attitude der EU Staaten einfach satt. Ist das so schwer zu verstehen ? 

melancholeriker

Darum ziert man sich jetzt mit einer neokolonialen à la Russki? 

Ihr Draht zu Prigoschin oder zu Putin scheint zu glühen, oder haben wir es hier gar mit dem wahren Vermittler zu tun, der den Zusammenbruch der RF ganz allein bisher verhindert hat? 

Ritchi

Ich bin mir sicher, dass der Niger sich unter Putins Rigidität wie im Paradies fühlen wird. Im übrigen finde ich es eine gelungene Erkenntnis von Ihnen, dass Sie meine Annahme, dass Russland hinter dem Putsch steht, als „sinistre“ bezeichnen. 

wie-

>> Russland war bisher in Niger garnicht aktiv.

Ernsthaft? Belege, Quellen, Nachweise für diese Behauptung?

>> Das Land war fest im Griff der französischen Regierung. 

Ernsthaft? Belege, Quellen, Nachweise für diese Behauptung?

>> Nur weil sich das nun ändern wird, muss man nicht gleich irgendwelche sinistren Verschwörungen wittern.

Die Verschwörung der Putschisten ist Fakt.

>> Die Nigerer haben die spätkoloniale Attitude der EU Staaten einfach satt.

Och, die Wagner-Truppe als Heilsbringer. Warum sollte die Bevölkerung Demokratie für eine Autokratie einer Obristenjunta eintauschen wollen? 

Immerhin: Sie bleiben sich treu. Zur "spätkolonialen Attitüde": auch hierzu lassen Sie - wie immer bei Ihren Behauptungen mit Anklage an "den demokratischen Westen" - sämtliche Belege fehlen.

Nun, Ihr starkes Engagement zu diesem Thema dürfte wohl Beweis genug sein, dass tatsächlich Ihr Herr Putin bei diesem Putsch und den Prozessen im Sahel die Fäden zieht. 

wie-

>> Es ist sehr wahrscheinlich, dass Russland hinter dem Putsch steckt. Frankreich bezieht einen großen Teil seines Urans aus dem Niger, der Putsch hat nun zum Stopp der Ausfuhren geführt, dies übt wirtschaftlichen Druck aus. Auch andere westliche Länder kaufen Ressourcen aus dem Niger.

Grundsätzlich richtig erkannt. Nur: um die Rohstoffe geht's aktuell wohl weniger, da gibt's Reserven und Alternativen, eher um das Erzeugen von neuen Wellen von Geflüchteten und Migrierenden in Richtung Europa, ergo um Stärken der Freunde von Herrn Putin an den extremen Rändern des politischen Spektrums, speziell den rechtsautoritären Putinfreunden, bzw. Destabilisieren demokratischer Gesellschaften in Europa und Schwächen von EU und NATO.

proehi

Wie auch immer, ist es für Sie tadellos und in Ordnung, wenn wir eine willfährige nigrische Regierung dazu veranlassen, die Flüchtlingsströme weit ab unserer Grenzen dort zu stoppen? Es ist ja nicht so, dass dort den Flüchtlingen geholfen würde, geschweige denn den dort lebenden Menschen.

Paco

Die westlichen Staaten helfen dem Volk jetzt mit Sanktionen, welche dem Volk sicher nicht zugute kommen. Man tut halt was man kann und es ist leider meistens das Falsche.

w120

Erst dachte ich, tolles Land, aber das war ja Nigeria.

 

Niger, eines der ärmsten Länder der Erde, in dem Millionen Menschen hungern und auf humanitäte Hilfe angewiesen sind (Siehe Welthungerhilfe).

Diesen Menschen wird es schlicht egal sein, unter wem sie hungern.

Sie kämpfen jeden Tag ums Überleben.

 

Kann es sein, dass China die Hände im Spiel hat?

Adeo60

Afrika wird zunehmend zum Ideologischen Schlachtfeld der USA und seiner Verbündeten auf der einen, sowie von Russland und China auf der anderen Seite. So wurden gleich nach der Niederschlagung der demokratisch gewählten Regierung in Niger russische Fahnen geschwenkt. Bezeichnend auch, dass Putin seine Zusage für kostenlose Getreidelieferungen nach Afrika mit umfangreichen Waffenlieferungen verknüpft hat. Damit sind neue Spannungen vorprogrammiert. Afrika muss seinen eigenen Weg finden, wobei demokratische Wahlen die Grundlage von selbstbestimmten Handeln sind.

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MargaretaK.

Dann stellt sich aber für mich die Frage, warum es zu dieser Entwicklung -  >>Afrika wird zunehmend zum Ideologischen Schlachtfeld der USA und seiner Verbündeten auf der einen, sowie von Russland und China auf der anderen Seite<< kommen konnte.

Meine Meinung: Rohstoffe wurden gerne genommen, auch zu Dumpingpreisen. Am Umgang der Regierung mit den Bürgern des jeweiligen Landes bestand nicht wirklich Interesse. Abkommen "auf Augenhöhe" gab es nicht. Mit Billig-Lebensmitteln würde dort heim sche Landwirtschaft ruiniert. Afrika - die Müllhalde Europas. Auch eindeutig korrupte Regierungen waren kein nennenswertes Problem. 

So ein Verhalten kann nicht auf Dauer funktionieren. 

Dass sich diese Länder jetzt in eine neue Abhängigkeit, die für die Bevölkerung wahrscheinlich nicht auf den 1. Blick sichtbar ist, dafür fehlen mir einfach die Worte. Es wird für die Menschen eher nicht besser.

fathaland slim

Afrika wird zunehmend zum Ideologischen Schlachtfeld der USA und seiner Verbündeten auf der einen, sowie von Russland und China auf der anderen Seite.

Das ist leider nichts Neues. Der Kontinent Afrika ächzt unter Stellvertreterkriegen, seit ich denken kann. Die Menschen dort werden von den Großmächten der Welt nicht als handelnde Subjekte, sondern als Objekte ihrer Interessen betrachtet. Russland hat noch einen etwas besseren Stand dort als die USA und vor allem die alten europäischen Kolonialmächte. Es gab dort nie russische Kolonien, und die UdSSR unterstützte immer antikolonialistische Freiheitsbewegungen.  Daß sie dies nicht nur aus internationaler sozialistischer Solidarität, sondern auch und vor allem aus geopolitischen Erwägungen heraus tat, steht auf einem anderen Blatt, aber das war den Menschen damals herzlich egal. Russland hat deswegen noch einen Vertrauensvorschuss in Afrika, aber der wird gerade verspielt. Die Menschen sind auch in Afrika nicht durch die Bank dumm.

sonnenbogen

Na, wenn sich da mal nicht ein Stellvertreterkrieg anbahnt.......Ende: offen!!!

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wie-

>> Na, wenn sich da mal nicht ein Stellvertreterkrieg anbahnt.......Ende: offen!!!

Stellvertreterkrieg? Wer gegen wen und warum, zu wessem Schaden? Beginn einer Verschwörungserzählung?

Russendisko

Na, wenn sich da mal nicht ein Stellvertreterkrieg anbahnt...

Wen sehen Sie auf der Seite der Diktatur, wen auf der Seite der Demokratie?

tias

Na ja wäre ich ein ... Die Bürger unzufrieden ,würde ich das selbe sagen .Was wollen die Leute dort und nicht hier wäre meine Frage .Ein Umsturz geht nur mit einer Bevölkerung wo unzufrieden ist .Es Intressiert dort keinen was die Usa Eu darüber denkt.Im grossen Zusammenhang haben sie sich gegen den Westen ,Ausbeutung ausgesprochen und sich Rus und China zugewand .Krieg dort ,wie un der UKR ? Könnte kommen .

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Alter Brummbär

Ein Umsturz geht nur mit dem, der die meisten Waffen und Milizen hat.

Ritchi

Staaten, die sich Russland oder China zugewandt haben, geht es  durchschnittlich viel schlechter als Staaten, die mit dem Westen befreundet sind. 

MargaretaK.

Es gibt keine Freundschaft zwischen Staaten. Das würde Augenhöhe voraussetzen. Das trifft auf "mit dem Westen" und afrikanischen Staaten nicht zu.

Dass es mit Russland und China am Ende schlechter sein wird, davon bin ich überzeugt. Allerdings werden das, wie immer, nicht die Herrscher spüren, sondern die Bürger.

Trendy

Der Übergang zu demokratischen Wahlen im Niger ist zu begrüßen, ein Putsch wohl gar nicht. Ich hoffe das das ganze dort freundlich bis friedlich im weiteren Verlauf ausgehen mag.-

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Möbius

So wie es aussieht wird es wohl bald wieder Wahlen geben. 

 

Aber es wird wohl keine Rückkehr zur Ausbeutung durch Frankreich geben. 

 

 

Bisher war alles friedlich. Frankreich und USA haben allerdings die ECOWAS (eigentlich ein Wirtschaftsbündnis) zur Drohung eines militärischen Eingreifens motiviert. Das geht allerdings nur, wenn Nigeria mitspielt - und die wollen nicht. 

 

 

Also entweder muss der Westen das Ergebnis zähneknirschend akzeptieren oder selbst militärisch intervenieren. 

MargaretaK.

Sie meinen Wahlen wie z.B. in Ägypten?

 

wie-

>> So wie es aussieht wird es wohl bald wieder Wahlen geben. 

Was könnten das für "Wahlen" sein? Scheinreferenden, wie sie Ihr Herr Putin regelmäßig abhalten lässt?

>> Aber es wird wohl keine Rückkehr zur Ausbeutung durch Frankreich geben. 

Die Kolonialzeit ist nun bereits wie viele Jahrzehnte her? Warum verbreiten Sie hier klare Propagandamythen?

>> Also entweder muss der Westen das Ergebnis zähneknirschend akzeptieren oder selbst militärisch intervenieren. 

So lautet also das Kalkül Ihres Herrn Putin, der Komplott, den er zusammen mit Ihrem Herrn Prigoshin geschmiedet hat? Wieviel fällt dabei für die Privatschatullen der beiden Herrn ab?

TapferSchneiderlein

Solange der afrikanische Kontinent von den Industrienationen ausgebeutet werden glaube ich nicht daß dort wirkliches Interesse an stabilen Verhältnissen vorhanden ist. 

Die unsinnige Grenzgebung, die Waffenlieferungen, die Unterstützung marodierender Banden sind Zeichen dafür daß das Ende der Kolonialzeit nur ein Ende der Verantwortung war. Es wurde für die Bevölkerung meist schlechter!

Wie man hier eine positive Zukunft ermöglicht?  Sicher nicht durch besserwissende Einmischung. Die afrikanischen Staaten müssen miteinander nach friedlichen und möglichst demokratischen Lösungen suchen! Ich empfehle eine "Afrika-Union" ähnlich der EU. Und natürlich das Beenden der Überheblichkeit unsererseits!

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sonnenbogen

Demokratische Loesungen... in Thailand wurde gewaehlt....und der Wahlgewinner darf nicht..... 

Aegypten, .... alles gut, der Putschist ist westlich orientiert.

Also jetzt im Niger EU-Sanktionen und weiter Heuchelei wie gut die Demokratie weltweit ist?

jaja...

 Schön für Sie, dass Sie einer weiteren Junta die Daumen drücken können. Dass Ihnen nichts an Demokratie liegt und Sie es lieber diktatorisch mögen ist ja nichts neues...

Alter Brummbär

Die afrikanischen Staaten lasen sich selber ausbeuten, weil dortigen Machthaber kein Interesse haben, ihre meist ungebildete Bevölkerung teilhaben zu lassen.

Das würde im Umkehrschluss ja heißen, das die Bevölkerung Forderungen stellen könnten.

Ritchi

Gerne werden die Grenzziehungen für dortige Probleme verantwortlich gemacht. Sie sind es mit Nichten. Die gezogenen Grenzen sind besser, als alles, was davor bestand. Grenzen haben den Vorteil, dass sie Kriege eher verhindern als fördern. Sie können in Afrika keine Grenze verschieben, ohne mehr Probleme zu schaffen, als zu lösen.

wie-

>> Die unsinnige Grenzgebung, die Waffenlieferungen, die Unterstützung marodierender Banden sind Zeichen dafür daß das Ende der Kolonialzeit nur ein Ende der Verantwortung war. 

Keine westlich-demokratische Industrienation unterstützt "marodierende Banden".

land_der_lemminge

Die merkliche Zustimmung der Bevoelkerung sollte uns nachdenklich machen.

Die Anwesenheit der Franzosen scheint vielen dort nicht zu gefallen.

Des weiteren war die Sicherheitslage unter dem Weggeputschten wohl nicht zufriedenstellend.

Vielleicht erwarten einige dort von einer Militaerregierung ein robusteres Vorgehen gegen den IS.

Vermutlich mit Hilfe von Soeldnern - wie in Mali.

Einfach nur Meckern ueber eine weitere Militaerdiktatur in Zentralafrika hilft nicht.

Man muss die Gruende kritisch hinterfragen und darf auch Laender der EU als Mitverursacher nicht von Beginn an ausschliessen.

 

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Ritchi

Gründe kritisch hinterfragen ist absolut richtig. Eventuell ist die hohe Zustimmung der Bevölkerung für den Putsch auch einer großen Desinformation zu verdanken.

wie-

>> Man muss die Gruende kritisch hinterfragen und darf auch Laender der EU als Mitverursacher nicht von Beginn an ausschliessen.

Nun, was hat denn die EU in Mali "mitverursacht", so dass ein Militärputsch die Antwort sein musste? Nur Raunen oder doch eine Verschwörungserzählung von Ihnen, oder gibt's noch so etwas wie Fakten?

melancholeriker

. "Lang leben Niger, Russland, Mali und Burkina", hieß es auf einem Plakat, das ein Demonstrant hoch hielt. "Nieder mit Frankreich, ECOWAS, EU."

Ich hatte mich kurz vor Ende des Artikels schon gefragt, warum es nicht auf den Tisch kommt, wo man doch weiß, wer in Burkina Faso und Mali die heldenhaften und selbstlosen Unterstützer der Militärregierungen sind. Einfach nur deprimierend zu sehen wie einfach es ist, geltungssüchtige und korrupte Männer ausfindig zu machen die brüllen können und alle einsperren, die sich der "neuen Ordnung" in den Weg zu stellen trauen. Kolonisierung auf Russisch. 

Jaja, die Franzosen waren auch nicht besser. Das rechtfertigt es aber nicht im Geringsten. 

Mir ist unverständlich, warum es nicht zum Zentrum der Analyse gemacht wird und am Ende nur als Fußnote auftaucht, als wäre das Schild des Demonstrantenen nix weiter als Folklore oder eine aktuelle Kuriosität.