Ihre Meinung zu Jewgeni Prigoschin - Putins nützlicher "Verräter"
Vor einem Monat hat der Aufstand von Militärunternehmer Prigoschin die Macht Präsident Putins erschüttert. Doch kam er nicht etwa in Haft, sondern verfolgt neue Projekte. Warum kam der "Verräter" davon? Von Silvia Stöber.
Letztlich wissen wir (außerhalb von Geheimdiensten Stehenden) überhaupt nicht, ob das wirklich ein Putschversuch war oder inszeniertes Theater. Es war schon merkwürdig, wie sich die Wagner-Truppen bewegten, das hatte nichts von Taktik...
Außerdem sehe ich Prigoschin mittlerweile nicht mehr nur als "Wagner-Führer", er hat ein weitreichendes Firmennetzwerk zur Ausbeutung Afrikas. Und da passt die Unterstützung der Putschisten in Niger gut ins Bild: alle Aktionen Europas sollen zurückgedrängt werden, damit Russland (und China) den Kontinent aussaugen können.
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>> Es war schon merkwürdig, wie sich die Wagner-Truppen bewegten, das hatte nichts von Taktik...
Rekapitulieren wir noch einmal die Ereignisse:
1) Fabrizieren eines möglichen "casus belli" (vermeintlicher Raketenangriff des Militärs auf ein "Wagner"-Camp mit Opfern)
2) Neutralisieren des Hauptquartiers des Oberkommandos der russischen Invasionsarmeen in der Ukraine in Rostow am Don.
3) Blitzkriegsoperation mit einer gemischten Panzereinheit über die Autobahn in Richtung Moskau, öffentlichkeitswirksam, in der Hoffnung, dass sich weitere Einheiten unterwegs anschließen.
Offensichtliches Endziel: der Regime Change, zumindest aber die Übernahme der Kontrolle auf den Straßen Moskaus mit der Forderung von Verhandlungsbereitschaft.
Also: wenn das nicht Taktik und operative Führungskunst ist.