Rucksäcke hängen in einer Kita an einer Garderobe.

Ihre Meinung zu Betreuung für unter Dreijährige: Kita-Rechtsanspruch mit Lücken

Fast jedes Kind über drei Jahren wird in einer Kita betreut. Eltern jüngerer Kinder gehen aber oft leer aus. Wie kann das sein - zehn Jahre nach Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz? Von Peter Sonnenberg.

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120 Kommentare

Kommentare

Seebaer1

OK. Es gibt also seit z e h n Jahren einen Rechtsanspruch. Der führt aber nicht etwa dazu, dass alle betroffenen Kinder einen Platz bekommen Allerdings: Ohne ihn dürfte Deutschland noch weitaus schlechter dastehen.

Was bitte soll man von solchen Aussagen halten? Will man die Menschen auf den Arm nehmen?

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wie-

>> Will man die Menschen auf den Arm nehmen?

Bei der U3-Betreuung immer gerne.

Adeo60

Ja, es wäre wohl ganz gut, die kleinen Erdenbürger etwas länger in den Arm, statt nur auf den Arm zu nehmen. Die ersten beiden Jahre sind für die menschliche Entwicklung prägend. Und dazu zählt auch und ganz besonders die elterliche Fürsorge und Wärme.

Wenn ein Land oder die dort lebenden Eltern sich das nicht leisten können, dann ist es wirklich schlecht um uns bestellt.

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Seebaer1

Es ist erstaunlich wie man jeder schlechten (regierungskritischen) Meldung auch etwas gutes abgewinnen kann.

harpdart

"Und dazu zählt auch und ganz besonders die elterliche Fürsorge und Wärme."

Oh ja, die schöne heile Welt, die es nur in der traditionellen Familie gibt. Sie wissen wohl nicht, in wie vielen Familien es null Fürsorge und Wärme von den Eltern gibt.

Aber gut, ich darf zu diesem Thema nicht mehr schreiben. Es würde in einer wilden Debatte enden, bei der nichts konstruktives entstehen könnte...

Als dreifacher Vater und zeitweise als Sozialarbeiter Tätiger habe ich genug erlebt. Die Heuchelei in diesem kinderfeindlichen Land ist grenzenlos.

Sisyphos3

Als dreifacher Vater und zeitweise als Sozialarbeiter Tätiger habe ich genug erlebt. Die Heuchelei in diesem kinderfeindlichen Land ist grenzenlos.

 

 

könnte ihre Meinung auch etwas an ihrer Weltsicht liegen ?

Muß man in einer Gesellschaft voraussetzen, dass jeder die Ansichten eines "Sozialarbeiters" vertritt

also ich habe nur ein statt 3 Kinder - weil ich glaube mehr mir nicht leisten zu können

(Erziehungsmäßig!)

und übermässige kinderfeindlichkeit wo glauben sie das zu erkennen ?

 

Adeo60

Wo sehen Sie den Widerspruch zu meinen Ausführungen. Natürlich sehe auch ich, wie wenig oft auf das Kindeswohl geachtet wird. Und natürlich ist es besser, wenn ein Kind in einer Kita, statt in einem verrohten Elternhaus aufwächst, in dem man nicht einmal Deutsch spricht und mit der Schulzeit die Probleme beginnen.

Aber mein Alternativentwurf des traditionellen Elternbildes ist so schlecht nicht, zumindest teilen viele Eltern in meinem privaten Umfeld diese Erfahrung. Ich habe mich, als mein Sohn zur Welt kam,  recht intensiv mit dem Thema Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt. Immer wieder habe ich gelesen, dass die ersten beiden Jahre in hohem Maße entscheidend sind, für das weitere Leben.

Als Sozialarbeiter haben Sie sicherlich vieles erlebt, an dem Sie zu knabbern haben. Ich kann Ihren Unmut verstehen, bin aber nicht bereit zu resignieren und gebe meine positive Erfahrung gerne weiter.

D. Hume

Wollen Sie sich auf den Arm genommen fühlen?

Durch den Rechtsanspruch hat man die Möglichkeit den Rechtsweg zu beschreiten

"Finde man dennoch keinen Platz, könne man Widerspruch einlegen, ohne dafür einen Anwalt einzuschalten. Verlaufe auch das erfolglos, bliebe der Gang zum Verwaltungsgericht. In bestimmten Fällen steht den Eltern Schadenersatz zu. "Hatten sie wegen des fehlenden Kitaplatzes Verdienstausfälle, können diese ebenfalls eingeklagt werden. Auch für die Mehrkosten für eine private Unterbringung, zum Beispiel bei einer Tagesmutter, können die Eltern von der Stadt Schadenersatz verlangen"

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nie wieder spd

Bis Sie ihren Anspruch durchgekämpft haben, ist ihr Kind wahrscheinlich schon in der Grundschule. 

D. Hume

Unwahrscheinlich, da ich keine Kinder habe. Lesen Sie den Kursivteil meines Kommentars bitte nochmal.

w120

Grundsätzlich kann der Anspruch im Eilverfahren durchgesetzt werden.

Wegen der dem Antragsteller anderenfalls entstehenden nicht wiedergutzumachenden Nachteile sei es ausnahmsweise gerechtfertigt, die Stadt bereits im Eilverfahren zu einer Schaffung des benötigten Betreuungsplatzes zu verpflichten. Denn der Anspruch des Antragstellers auf frühkindliche Förderung in einer Kindertageseinrichtung lasse sich für die Vergangenheit nicht nachholen.

https://www.vg-aachen.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/archiv/…

Eine sachgerechte Beantwortung könnte durch einen Juristen erfolgen, der auf dem Gebiet tätig ist und die verschiedenen Urteile und Verfahren kennt.

Questia

@D. Hume • 15:22 Uhr |Kapazitäten|

| "Finde man dennoch keinen Platz, könne man .....können die Eltern von der Stadt Schadenersatz verlangen""|

Ich kann mir gut vorstellen, dass Eltern und besonders Alleinerziehende, die berufstätig sind und sich um Alternativbetreuung bemühen müssen, einfach keine Kapazitäten mehr frei haben, diese ganzen Möglichkeiten auszuschöpfen.

Wenn mangels Betreuung keiner Arbeit nachgegangen werden kann, geht es eben nicht nur um Verdienstausfall, sondern ggf. auch um den Arbeitsplatzverlust.

Das kann insbesondere bei Alleinerziehenden existenzbedrohend sein.

HB-Männchen

Verwechsle ich hier das Thema oder die anderen? So weit ich es verstehe, scheitert der Rechtsanspruch auf einen Kita-Patz an der Umsetzung, aus welchen Gründen auch immer. Gesetzgeber und Verwaltungen haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Das soll hier diskutiert werden.

Was soll aber die Ablederei gegen Eltern, die nicht zu Hause bleiben wollen oder können, um ihre Kinder zu betreuen? Die sind doch nicht das Problem.

By the way: ich bin heilfroh, mit drei Jahren in den Kindergarten gekommen zu sein. Käme mir nicht in den Sinn, meine Eltern deshalb anzuschwärzen.

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Questia

@HB-Männchen•15:24 Uhr |Thema|

| "By the way: ich bin heilfroh, mit drei Jahren in den Kindergarten gekommen zu sein. Käme mir nicht in den Sinn, meine Eltern deshalb anzuschwärzen." |

Schon die Überschrift offenbart: Es geht hier um die Betreuung von Unter-Dreijährigen.

Da könnte so manches Kind (0-35 Monate) sehr wohl drunter leiden, wenn es so früh fremdbetreut wird. Auch Kinder sind Individuen, mit individuellen Bedürfnissen und Empfindungen.

D. Hume

Elterngeld gibt es i.d.R. für 14 Monate. Was machen Alleinerziehende, oder Familien mit wenig Rückhalt (Großeltern, Bekannte)? Das Thema ist vielschichtig und mehrere Gesellschaftsaspekte müssen bedacht werden.  

nie wieder spd

Es wäre wohl sehr viel günstiger, wenn man Frauen für ihre Mutterschaft anständig bezahlen würde, als Kinderbetreuung ohne ausreichende Fachkräfte und räumliche Ausstattung zu organisieren. Natürlich auch Väter, wenn dies von dem Familien gewünscht ist.

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eine_anmerkung .

Hört sich irgendwie komisch an Frauen für Ihre Mutterschaft zu bezahlen finde ich.

CoronaWegMachen

"... Es wäre wohl sehr viel günstiger, wenn man Frauen für ihre Mutterschaft anständig bezahlen würde, als Kinderbetreuung ... "

Der Bundesfinanzminister muss jetzt ganz viel gutes Steuergeld den Fam. geben, insb. den Fam. wo sich die Eltern als Doppelverdiener/innen als Mindestlöhner/innen oder Billiglöhner/innen bei Arbeitgebern verdingen müssen um überhaupt den Lebensunterhalt für die Fam. zusammen  verdienen zu können.

Sisyphos3

Es wäre wohl sehr viel günstiger, wenn man Frauen für ihre Mutterschaft anständig bezahlen würde

 

 

sorry aber das klingt für mich etwas exotisch um nicht etwas gröber zu werden

klar schütz der Staat Ehe und Familie ob da allerdings so was dabei sein muß ?

 

w120

Bis 2015 ergab sich aus dem Grundgesetz, dass Eltern, die ihre Kinder unter drei Jahren selbst betreuten und ihre Recht auf einen Kitaplatz nicht wahrnahmen, ein monatliches sog. Betreuungsgeld erhielten. Mit dem Urteil vom 21. Juli 2015  entschied das Bundesverfassungsgericht, dass dieser Anspruch nicht verfassungskonform sei (BVerfG, 21.07.2015, Az.: 1 BvF 2/13). Das Betreuungsgeld als Landesleistung gibt es seitdem nur noch in Bayern und nicht mehr als bundesweite Leistung.

https://www.anwalt.org/rechtsanspruch-kita/

Nettie

„Kita-Rechtsanspruch mit Lücken“

Ursache dieser ‚Lücken’ ist, dass man diese Ansprüche erst einmal durchsetzen (können) muss. Und dass die Chancen dabei von den ‚Möglichkeiten‘ - vor allem den  ‚finanziellen‘ -:derjenigen, die das versuchen abhängen.

CoronaWegMachen

Aus dem Bericht : "...  in einer Kita betreut ... Eltern jüngerer Kinder gehen aber oft leer aus. Wie kann das sein - zehn Jahre nach Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz ... "

Ganz einfach.

Die Ex-Bundesregierungen unter der Führung der Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel haben nicht dafür Sorge getragen, dass genügend Geld in den Kreisen / Städten / Gemeinden zur Verfügung stand (und heute stehen würde). Wie auch schon zu dieser Zeit bekannt war gab es Geldknappheit in den Kassen. Folglich wurden zu wenige geeignete Kitas eröffnet und auch deswegen weil kein geeignetes Personal gefunden werden konnte. Die Bezahlung war zu gering und die Belastung des Personal führte immer wieder zur Überbelastung. Daran hat sich bis dato. nicht viel geändert.

Die amtierende Bundesregierung muss jetzt schnell dafür Sorge tragen, das weitere Kitas eröffnet werden können. Dazu gehört mehr Bezahlung und mehr Personal und auch die stetige Belastung des Personals ist abzustellen.

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wie-

>> Die amtierende Bundesregierung muss jetzt schnell dafür Sorge tragen, das weitere Kitas eröffnet werden können.

Die Aufgabe liegt in der Verantwortung der Länder. Falls Geld vom Bund benötigt wird, müssen die sich rühren.

Andreas Unzufrieden

... weil kein geeignetes Personal gefunden werden konnte. Die Bezahlung war zu gering und die Belastung des Personal führte immer wieder zur Überbelastung.

Die Bezahlung ist gar nicht so schlecht und die Belastung ist in der Regel deutlich geringer als im Handwerk, wo körperlich in der Regel schwer gearbeitet wird.

Schneeflocke ❄️

Die Belastungen von Erziehern im Kindergarten sind anderer Natur - nicht nur körperliche Dinge sind anstrengend. 

kurtimwald

Jeglicher Gesetzesbruch durch die Regierungen, ob wie hier Bruch der Gesetze zur Kitabetreuung, oder andere wie das Brechen von Gesetzen zur Ganztagsschule, Lernmittelfreiheit bis hin zum Bruch der Klimagesetze,

treiben die Leute in die Arme der Rechtspopulisten - die Politiker halten sich eh nicht an Gesetze sondern beuten die Menschen nur aus.

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SirTaki

Gesetzesbruch würde die Gerichte auf den Plan rufen. Wo also haben Sie einen Rechtsbruch entdeckt, den Sie als Beispiel nennen können und der gerichtlich beurteilt wurde?

Die Rechtspopulisten wollen eher Frauen an den Herd zurück drängen und vieles zurückdrehen, was in Deutschland erreicht wurde. Daher sehe ich Ihr Bedrohungszenario eher als Hilflosigkeit, andere, stichhaltige Argumente anzubringen.

Wie ich schon in einem Kommentar anführte: Berlin bestimmt nicht, was in Kleinkleckersdorf abgeht, sondern die jeweilige Landesregierung. Und die Bundesregierung setzt Rahmenbedingungen, die die Länder ausfüllen und mit Inhalten versehen sollen.

Schaefer

als erstes sind die Eltern für die Betreuung der Kinder verantwortlich.  Ein Gesetz ist das Ein, die Realität das Andere.  Ist aber nicht neu. Artikel 24 der NRW Verfassung spricht vom Recht auf Arbeit. Trotzdem gibt es auch in NRW Arbeitslose.   Mit Ausbeutung hat das nichts zu tun.

 

 

SirTaki

Mein Sohn hatte einen Rechtsanspruch mit drei Jahren. Wir waren neu zugezogen. Haben warten müssen, bis wir einen freien Platz bekamen. So war der Sohn 4,5 Jahre alt, als es endlich klappte. Eine Tagesmutter war nicht zu finden, da es wenige und diese alle ausgebucht waren. Also blieb nur eine verlängerte Auszeit für die Überbrückung. 

Am Ende sagte uns eine sehr liberale und erfahrene Leiterin: Eltern haben zwar einen Rechtsanspruch, aber Eltern sind zuerst für die Betreuung ihres Nachwuchses zuständig. Die Gemeinde oder der Staat kann nicht alles regeln. wenn mal Warteschlagen und keine freien Plätze sind. Ich habe zuerst geknurrt. Unterm Strich hat sich an diesem Zustand aber nichts geändert: Ja, Eltern haben Verantwortung und müssen Plan B oder C haben, wenn sie arbeiten und betreuen müssen. 

Ich kann dabei überhaupt nicht nachvollziehen, warum immer erst der Staat den Schwarzen Peter bekommt. Alle Eltern kennen Personal- und Platzprobleme. Und ihre Pflichten als Eltern.

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w120

Mag ja sein.

 

Die Aussage einer Leiterin ist sicherlich interessant, aber wenn es zum Verfahren kommt, wird sie in der Nachweispflicht sein, dass es keine Möglichkeit der Unterbringung gibt.

 

Und nicht die Eltern haben den Anspruch, sondern das Kind.

Die Eltern sind nur die Vetreter im Verfahren.

Sisyphos3

also ich bin ja bekanntermaßen konservativ

meine dass Kindererziehung  erstrangig mal Aufgabe der Eltern ist, nicht die  des Staates

aber wenn es ein Gesetz gibt (welches ich nicht gut finde) bzw. einen Rechtsanspruch, 

dann muß es auch zur Anwendung kommen

kurtimwald

Das Problem ist, wenn nun mal Gesetze gemacht sind darf der Bürger darauf vertrauen, das diese Gesetze eingehalten werden.

Und ja, Eltern haben Pflichten. 

Wenn ich aber plane Kinder zu haben, weil es Ganztagskitas und Ganztagsschulen gibt, ist das aus Elternpflicht richtig, da ich meinen Kinder dann die Chance gebe eine bessere Bildung zu erreichen als ich und damit wohl auch dafür sorge, das meine Kinder für einen besseren Beitrag für die Gesellschaft erbringen als ich es kann.

w120

Die Forschungen darüber, ob die frühe Betreuung des Kindes im Kindergarten eine Gefährdung des Kindes bedeutet, weisen in die Richtung, dass das nicht der Fall ist.

Aber nur wenn die Gruppe entsprechend klein ist.

 

Damit sind bereits die Grenzen,  wegen Personalmangels und dem Fehlen räumlicher Möglichkeiten, des Gesetzes benannt.

Es bleibt der Anspruch auf Kostenerstattung für die Tagesmutter oder sogar Regress für entgangenen Lohn.

Fachkräfte kann man auch in dem Bereich nicht backen. 

 

Es wird auch immer auf das Kind ankommen.

Dessen Ansprüche sollten im Fokus stehen.

Das kann auch die Betreung im Elternhaus sein.

 

Es sollte nicht vergessen werden, dass auch die eigenen Wünsche der Eltern nicht über das Kind bestimmen dürfen.

 

Es darf aber auch nicht sein, dass die soziale Komponente, Eltern zwingen, das Kind so früh in die Betreuung

abgeben zu müssen.

SirTaki

Krippen haben teuer bezahlte Fachkräfte, die auch noch wickeln und begöschen müssen. Das können auch helfende andere Personen übernehmen, die dann den Fachkräften den Rücken frei halten. Wer eigene Kinder hat, weiß auch, dass die nicht auf Knopfdruck auf den Pott gehen oder in einer riesigen Gänseschar Zuwendung bekommen, die sie eigentlich brauchen. 

Auch hier kann nicht alles auf den Staat abgewälzt werden. Jeder soll unterkommen, jedes Kind schon möglichst vorbeschult werden, auch in der Krippe. Jedes Kind soll alle Annehmlichkeiten haben. Und doch nicht zuviele in einer Gruppe sein. Denn der Personalschlüssel und Aufwand in der Krippe ist in nichts mit dem in der Kita vergleichbar.

Eltern pochen auf ihre Freiheiten und Wünsche. Im Grunde genommen soll alles nichts kosten. Und so lässt sich die Kette von Lücken, Anforderungen und Wunschprogramm fortsetzen. Mit dem Ergebnis, dass die Lohnsteigerungen und die Attraktivität und neue Räume verlangt werden. Das braucht Zeit.

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kurtimwald

Wieso soll das nichts kosten? Natürlich sind Kitas und Ganztagsschulen teuer. Aber die Zukunft unserer Kinder ist die Zukunft Europas.

Und wir haben genug Firmen und Leistungsträger, die durchaus wesentlich mehr an Steuern und Abgaben leisten können.

In Ländern mit hoher Abgabenlast, wie z.B. Nordeuropa, geht es den Menschen und der Wirtschaft am besten. 

Andreas Unzufrieden

Fachkräftemangel

Wenn es nicht genügend Fachkräfte in den Kitas gibt, dann ist die öffentliche Verwaltung raus aus der Verantwortung. Dann kann man die Kinder trotz Anrecht auf einen Platz nicht aufnehmen. 

SirTaki

Bei Rechtsfragen haben die damaligen Politiker wie Experten und Gutachter offenbar geschönt und verpennt, die Frage der Umsetzung ehrlich zu beantworten. Es kribbelt regelrecht in den Fingern, mit der Faust auf den Tisch zu hauen, um einige Leute mal wieder zur Bodenständigkeit zu bringen.

Was ich aus Kontakten zu Eltern und Erziehern mitnehme, ist hanebüchen. Vom Wunschkonzert, wann ein Kind eintreten darf oder soll (es muss den Eltern passen...). Es gibt Fristen und Termine, wann ein Kind eingewöhnt werden kann.

Die Einrichtungen haben Räume und Häuser werden nicht über Nacht gebaut, finanziert und mit Personal gefüllt. Und es gibt massig Schwankungen, wann Eltern Kinder anmelden oder nicht. Und mit der Geburt wird ein Kind auch nicht automatisch auf eine Warteliste gesetzt, sondern kann erst ab dem bestimmten Alter drauf kommen. 

Beiträge sind mittlerweile oft gedeckelt, und die Restkosten tragen die Gemeinden. Ist da ein Füllhorn, das manche Eltern erwarten? Oder ein Zauberhut?

Sisyphos3

merkwürdig, echt merkwürdig

 

entweder gibt es einen Rechtsanspruch - den man gegebenenfalls einklagen, oder es gibt ihn nicht

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w120

Den Rechtsanspruch gibt es, aber.......

 

Er eröffnet aber zunächst grundsätzlich die Möglichkeit, für Tagesbetreuung Mehrkosten zu verlangen, evtl. sogar Schadensersatzansprüche geltend zu machen und er setzt die Einrichtungen dahingehend unter Druck, dass eine pauschale Absage gerichtlich überprüfbar wird.

Eltern, die zum Wunschtermin keinen Betreuungsplatz für ihr Kleinkind bekommen und deshalb erst später arbeiten gehen können, haben grundsätzlich Anspruch auf Schadensersatz. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Donnerstag entschieden (Urteile v. 20.10.2016, Az. III ZR 278/15, 302/15 und 303/15). Die verantwortliche Kommune muss dem Urteil zufolge aber nur dann zahlen, wenn sie den Mangel mitverschuldet hat.

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bgh-iii-zr-278-15-schadensersatz…

Allerdings hat der BGH damit bestätigt, dass auch die Eltern belastet und ihre Ansprüche zu würdigen sind.

Questia

|Krippenkinder|

Wenn mir dieses Thema begegnet, fallen mir immer wieder die Berichte ein, die von Krippenkindern in der ehem. DDR berichten.

Diese werden in letzter Zeit immer häufiger thematisiert. Aus Sicht vieler Erwachsener, die dies als Kinder erlebten, haben sie diese Zeit als belastend und schädigend erlebt.

Viele dieser Menschen berichten von Vertrauens- und Beziehungsschwierigkeiten.

Die Suche nach "kinderkrippen ddr" ergab u.a.:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/wochenkrippen-ddr-kinderbetreuung-…

https://www.deutschlandfunkkultur.de/alltag-in-der-ddr-die-wochenkrippe…

 

 

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Kaneel

Eine 24-Stunden-Unterbringung in einer Wochenkrippe ist aber doch nicht mit der stundenweisen Betreuung in einer Tages- bzw. Halbtageskrippe zu vergleichen.

Eine Bekannte berichtete mir, dass ihr einjähriges Kind den Halbtags Besuch der Kita selbst eingefordert hat. Die Einrichtung kannte es bereits durch das ältere Geschwisterkind und offenbar empfand es den Aufenthalt zuhause als zu langweilig.

Auch wenn es hier als sehr romantisierend dargestellt wird, es ist ja nicht so, dass das Elternteil, das die Kinderbetreuung übernimmt, sich ausschließlich um das Kind kümmern kann. Es sei denn man hat zusätzlich noch eine Haushaltshilfe.

SirTaki

Kitas sind Sache der Bundesländer - das ist Föderalismus. Und Berlin bestimmt die Rahmenbedingungen. Da haben viele Parteien mitgebastelt und gefeilscht. Dass ein flächendeckender Rechtsanspruch Probleme bedeutet, wusste man damals auch schon.

Man hat den Eltern aber zu Munde geredet und die Eltern sind in eine Utopie abgedriftet, die meinten, sie bestimmen alles und andere (Steuersäckel allgemein) zahlt alles. 

In vielen Bundesländern läuft es rund. Die Metropolen und manche Regionen haben wohl Probleme, das gilt aber längst nicht überall. Auch Planungen der Träger sind entscheidend. Und da wirken manche manchmal eher unprofessionell und geldgierig, um an Gedtöpfe zu kommen, ohne die Voraussetzungen zu erfüllen.

Das Konzept einer Kinderbetreuung ist gesetzt, aber es gibt eben viele Faktoren, die Hürden bringen, gesellschaftliche Probleme (Personalmangel etc) , die wahrgenommen und beackert werden müssen.

Verbale Dresche aber ist Quatsch und hilft niemandem.

Schneeflocke ❄️

Wie wäre es denn, wenn der Staat einerseits neue staatliche Kindertagesstätten schaffen würde und GLEICHZEITIG den auszubildenden Erzieher/innen für mindestens 5 Jahre nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung eine Arbeitsplatzgarantie innerhalb der jeweiligen Stadt zusagen würde? Neben vernünftiger Bezahlung würde dies bestimmt die Ausbildungsquote erhöhen...

Coachcoach

Das hat viele Gründe: Erzieher:innen & Sozialpädagog:innen bezahlen ihre Ausbildung selber - welch` archaische Regelung! Viele Jahre Investition - mit ähnlicher Investition verdient mensch in anderen Bereichen viel mehr, leicht das doppelte. 

Viele wollen/können auch nicht so lange auf Einkommen warten. 

Drittens gibt es kaum Aufstiegschancen - also vor Ort bis zum Ende, das ist Mist, egal wo.

Also: Ernst  machen mit Kitapflicht, Ausbildungsgehalt zahlen, Gehalt erhöhen( - verdoppeln) und Karrierewege öffnen.

Dann wird sich das regeln - und es gibt bessere Schüler:innen.

Kamikaaze

ich finde es gut, wenn Eltern von Kleinkindern entlastet werden, auch wenn das so noch in der Anfangsphase nicht so recht klappen will. Der Wille ist da!

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Kaneel

Die vierjährige Ausbildung zur Erzieherin/ zum Erzieher hat bisher/ bis vor kurzem Geld gekostet. Mittlerweile scheint es teilweise und sporadisch Möglichkeiten zu geben für diese eine Ausbildungsvergütung zu erhalten. Der finanzielle Aspekt kann aber ein wichtiges Kriterium für oder gegen diese Ausbildung sein.