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Ihre Meinung zu SPD-Fraktion stellt klar: "Wir planen keinen sozialen Pflichtdienst"

Fraktionsvize Wiese hatte erklärt, die SPD plane einen Vorstoß zum sozialen Pflichtdienst. Nun stellt die Partei klar: Es gebe keine Pläne. Es handele sich bei Wieses Aussagen lediglich um einen "persönlichen Debattenbeitrag".

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151 Kommentare

Kommentare

zöpfchen

Schade. Ich finde die Idee des sozialen Pflichtdienst durchaus überlegenswert. Vor allem, wenn er auf 3-9 Monate beschränkt wird. 

In dem Zusammenhang könnte man auch den Schutzsuchenden diese Möglichkeit - auf freiwilliger Basis -  anbieten. Während eines solchen Dienstes könnten wichtige Sprachkenntnisse erlernt werden und man ermöglicht den Schutzsuchenden  dem Land, das Ihnen Schutz gewährt und sie versorgt auch etwas zurück zu geben. 

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91541matthias

so wie früher beim Zivildienst, der uns etliche Kollegen bescherte, die nach dem Ende eine Ausbildung zum Pfleger machten..wobei wir aber nicht jeden in der Pflege brauchen können..

Schneeflocke ❄️

"...wobei wir aber nicht jeden in der Pflege brauchen können..."

 

Man sollte diesen Aspekt auch mal aus Sicht der zu Pflegenden, die meist wehrlos sind, betrachten. Wer möchte sich von widerwilligen Leuten, die dazu "genötigt" werden, gerne pflegen lassen - in allen möglichen intimen Situationen... Mich gruselt so eine Vorstellung! Meiner Meinung nach, haben gerade verpflichtende Arbeitsmaßnahmen, durch berufsfremde Arbeitsopfer NICHTS im Bereich der Pflege zu suchen. Auch dann nicht, wenn man früher mal dafür Zivildienstleistende munter missbrauchen konnte. Der Staat muss das in speziell diesem Bereich anders lösen - und das fängt nun mal bereits bei dem Unwillen an, vernünftige Löhne zu bezahlen.

Anna-Elisabeth

"Man sollte diesen Aspekt auch mal aus Sicht der zu Pflegenden, die meist wehrlos sind, betrachten. Wer möchte sich von widerwilligen Leuten, die dazu "genötigt" werden, gerne pflegen lassen - in allen möglichen intimen Situationen..."

Da stimme ich zu. Ich stelle mir die Tätigkeit eines Zivieldienstleistenden in diesem Bereich aber anders vor. Es gibt Patienten, die nur deshalb mit Kollegen vom Transportdienst zur Untersuchung gebracht werden müssen (was selten pünktlich geschieht), weil der Pat. nicht allein bleiben darf oder den Weg nicht finden würde. Da könnte der Zivi einspringen. Bei dementen Patienten aufpassen, dass diese nicht weglaufen, was auch immer wieder passiert. Mit Patienten, die keinen Besuch bekommen oder mit Rollstuhlfahrern draußen spazierengehen. Kleine Wünsche (Getränke, Zeitschriften besorgen) erfüllen. Es gibt viele Betreuungsmöglichkeiten, die nichts mit Pflege zutun haben und dennoch eine große Entlastung des Personals wären.

Alter Brummbär

Eine Debatte, die eigentlich keine ist.

Aber irgendwer, wird schon eine Meinung dazu haben.

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Kritikunerwünscht

Tja, und wen kümmert dann die Meinung? niemanden!

 

Nettie

SPD-Fraktion stellt klar: "Wir planen keinen sozialen Pflichtdienst"

Ist auch besser so. Ein soziales Gewissen haben die allermeisten Menschen selbst. Und handeln freiwillig danach.

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Neutrale Stimme

Ich sehe das mitlwrweile anders. Die Zahl von welche ein Soziales Gewissen haben schrumpft gewaltig.

Ein Sozialen Pflichtdienst wuerde gut tun. 6 oder 10 Monate. Dieser kann dann vor der Ausbildung oder dem Studium absolviert werden.

proehi

Wenn Sie der Überzeugung sind, würde dann die Bereitstellung billiger Arbeitskräfte von 12 oder 20 Monaten vor einer Ausbildung oder Studium das soziale Gewissen der Zwangsverpflichteten auch verdoppeln?

Neutrale Stimme

Das kann ich nicht beurteilen. Aber es wuerde vielen Menschen die Augen oeffnen was es heisst sozial miteinander umzugehen. Ich sehe keinen schaden, sehen sie einen Schaden an der Sache?

Ich habe damals Sozialdienst geleistet und es hat mir nicht geschaded. Im gegenteil , ich habe viel gelernt.

proehi

Eine Zwangsverpflichtung kann selbstverständlich immer Schaden bei den Betroffenen anrichten. Schließlich werden ihnen ihre Grundrechte eingeschänkt.

Natürlich kann man immer was lernen, durch Zwangsverpflichtung aber keinesfalls ein "soziales Gewissen". Das beinhaltet nämlich auch die Freiheit der Mitmenschen, auch die der Jüngeren zu respektieren und auch zu schützen.

Würden Sie für sich einen erneuten Pflichtdienst zwecks "sozialer Weiterbildung" auch befürworten?

Anita L.

Sie könnten die ganze Sache aber auch überhaupt nicht als "Zwang" betrachten, sondern als Selbstverständlichkeit. Es kommt immer auf das Framing an. Wenn man alles, was verpflichtend ist, als Zwang bezeichnet, kommen wir irgendwann mal dahin, auch die Schule als Zwang zu sehen, oder das Arbeiten als Voraussetzung, um Lohn zu erhalten (wobei: Das nimmt ja schon entsprechende Formen an...). Und wer will schon jemanden zu etwas zwingen, nicht wahr? Wissen Sie, dass die ersten Schüler schon so beginnen zu "argumentieren"? "Warum soll ich was lernen, ich bekomme doch auch so Geld vom Staat..."

proehi

Selbstverständlicher Zwang? Denn unbestreitbar ist es eine Einschränkung der Grundrechte. Das müssten Sie gut begründen. Nach Ihrer Argumentation könnte das nur eine "notwendige soziale Erziehungsmaßnahme Erwachsener" sein.

Ich will Ihnen keineswegs eine Nähe zu Umerziehungslagern anderswo unterstellen und auch nicht behaupten, dass es das Gleiche wäre. Aber auch dort werden Erwachsene ihrer Freiheit beraubt, um ihnen eine "Erziehung" angedeihen zu lassen.

 

Be We

Sehe ich auch so.

Und solch ein Dienst würde sicherlich dazu beitragen, dass der eine oder andere etwas "geerdeter" durchs Leben geht.

proehi

Was verstehen Sie in diesem Zusammenhang mit "geerdet"?

Möbius

Interessant das manche immer wieder zu glauben scheinen man könne gesellschaftlichen Zusammenhang durch Zwang erreichen. 

 

Eigentlich gibt es da doch nur eine Möglichkeit: die Schere zwischen arm und reich schließen 

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Schneeflocke ❄️

Das sehe ich genauso!

gast

Genauso ist es. Sonst kommt arm und reich nicht mal in der Freizeit zusammen. Was nicht zusammenkommt, das lebt sich auseinander und hat nach einer gewissen Zeit kein Verständniss füreinander.

Account gelöscht

Das sehe ich auch so,denn das auseiander gehen in unserer Gesellschaft hat bereits begonnen.

Opa Klaus

Wiese sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Wir brauchen wieder mehr Respekt im Umgang und ein stärkeres Miteinander im Land." Beides schwinde "im täglichem Umgang und digital, in Freibädern, beim Nichtbilden von Rettungsgassen, im Alltag oder bei AfD-Trollen im Internet".

Ich überlege gerade krampfhaft, wie ich eine solche Aussage bewerten soll. Mit einem dreimonatigen Pflichtdienst denkt Herr Wiese wohl, all diese Missstände beseitigen zu können? Ich bin sprachlos und das kommt bei mir selten vor. 

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Anna-Elisabeth

>>...Beides schwinde "im täglichem Umgang und digital, in Freibädern, beim Nichtbilden von Rettungsgassen, im Alltag oder bei AfD-Trollen im Internet".<<

"Ich überlege gerade krampfhaft, wie ich eine solche Aussage bewerten soll." 

Ich gerate bei einer derart platten Aussage, die so nur ein Realitätsverweigerer (Stichwort Freibäder) von sich geben kann, ins Kochen.

Wanderfalke

Na ja, nachdem der designierte Generalsekretär der CDU, Carsten Linnemann, seine Standgerichtsphantasien zur Freibad-Causa ins Sommerloch schicken durfte, fühlten sich einige in der SPD wohl berufen, eine sozialdemokratische Fassung darüber abzuliefern. 

Im Moment geistern schon Ansätze zur Wehrpflicht durch die Statements von Eva Högl und Boris Pistorius, so dass Dirk Wiese vielleicht schon den vorbereitenden Türöffner dazu rhetorisch anreißen will. Ablehnung der Wehrpflicht bedeutete zu meiner Zeit Zivildienst - die Zeitenwende lässt bitten...

proehi

"- die Zeitenwende lässt bitten..."

+

So sieht es wohl aus. Und die Bereitschaft, längst überwundene Zeiten wiederzubeleben scheint doch recht hoch zu sein.

Möbius

…ich musste auch schmunzeln bei den „AfD-Trollen im Internet“. 

Als wenn das wie ein „Schnupfen“ wäre den man nach 3-monatigem „Pflichtdienst“ für das „Vaterland“ auskuriert hätte … herrlich ! :-) 

 

Der Autor des Vorschlags ist übrigens Jurist… 

Bender Rodriguez

Sehr gut. Den müsste ich auch ablehnen. Und würde meinen Kindern untersagen, diesen Pflichtdienst, zu tätigen.

Wir müssen bestimmt nicht die Versäumnisse aufarbeiten und/oder die Gewinne der AGs sicherstellen.

Genau aus diesem Grund war ich auch kein Zivi. Landesverteidigung war wichtiger. Und hatniemanden den Job vermiest. Warum ordentlich entlohnen in der Pflege, wenn man jedes jahr tausende Zwangsdienstler bekommt?

Und nur darum geht es doch. Möglichst viel Reibach mit der Pflege. Um die zuPflegenden geht esjedenfalls nicht.

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Anita L.

Wer redet von Pflege? Der Bereich des Sozialen geht weit über Pflege hinaus. Und warum nicht in der Bundeswehr? Auch das ist ja ein Dienst für die Gemeinschaft.

Opa Klaus

Weil es möglicherweise viele Menschen gibt, welche sich weigern eine Waffe in die Hand zu nehmen? Damals 1971 musste ich mein 18 Pflichtmonate mit dickem Hals ableisten. Mit Zivi war damals noch nix. Danach habe ich mir geschworen, nie wieder eine Waffe anzulangen. 

Anita L.

Deswegen soll man ja auch wählen dürfen, in welchem gesellschaftlichen Bereich man seinen Dienst leistet. Offenbar war für Herrn Rodriguez der Dienst an der Waffe sinnvoller als der "Zivi", mein Mann hingegen hatte Glück, dem Dienst in der NVA zu entgehen, ohne zehnseitige ideologische Ausreden verfassen zu müssen. Aber es gibt neben Pflege und Armee noch eine ganze weitere Menge sozialer Bereiche.

schabernack

➢ Damals 1971 musste ich mein 18 Pflichtmonate mit dickem Hals ableisten. Mit Zivi war damals noch nix.

Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung steht in Deutschland seit 1949 im Grundgesetz geschrieben, und war 1971 selbstverständlich auch schon vorhanden. Zivi war nicht die einzige, aber die bei weitem häufigste Art, statt bei der Bundeswehr zu sein woanders Wehrersatzdienst zu leisten.

Ich habe auch im Nachhinein nicht das geringste auszusetzen an meinen 18 Monaten Zivildienst ab dem Herbst nach dem Abi 1983. Nichts auszusetzen an der Zeit, nichts an der Bezahlung der Tätigkeit. Taxi Driver for the Handicapped beim DRK Köln.

proehi

"...Ich habe auch im Nachhinein nicht das geringste auszusetzen an meinen 18 Monaten Zivildienst ab dem Herbst nach dem Abi 1983. Nichts auszusetzen an der Zeit, nichts an der Bezahlung der Tätigkeit. Taxi Driver for the Handicapped beim DRK Köln."

+

Könnten Sie auch heute problemlos freiwillig wieder tun. Aber der Zwang wird doch nicht den entscheidenden Reiz auf Sie ausgeübt haben, oder?

schabernack

➢ Könnten Sie auch heute problemlos freiwillig wieder tun. Aber der Zwang wird doch nicht den entscheidenden Reiz auf Sie ausgeübt haben, oder?

1983 gab es keine Wahl, als junger Mann «dem Dienst am Staat» zu entgehen. Ich habe das für mich Bestmögliche daraus gemacht, und würde es heute nicht anders machen.

Kritikunerwünscht

war  bei mir genauso. Wieso sollte man heute Menschen zwingen, etwas zu tun, was sie nicht wollen. Ausserdem ist das bei der heutigen smartphone-youtube-Generation nicht en vogue.  Da hat man nicht genug Zeit für die sog. soziale Medien und kann nicht chillen.

w120

Was wären die Aufgaben dort?

Ansonsten, wenn es die Grundausbildung eines Soldaten umfasst (3 Monate), wäre es eine Umgehung der ausgesetzten Wehrpflicht und würde vor dem BVerFG landen.

 

PeterK

Super, sozialer Pflichtdienst bei der Bundeswehr. Wie soll der aussehen, Betreuung von traumatisierten Soldaten oder Truppenbetreuung an der Ostflanke?

Anita L.

Schade. Es würde doch einigen helfen, die Egozentrik ihrer Eltern abzuschütteln. Es gibt viele Bereiche, in denen man etwas für die Gemeinschaft leisten kann. 

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CoronaWegMachen

Ja. Sicher. Aber bitte immer nur freiwillig ...

Kritikunerwünscht

freiwillig und mit guter Bezahlung bitte.

Anita L.

Wenn es wieder nur um "freiwillig" oder "nur gegen gute Bezahlung" geht, hat sich was mit dem Wandel dieser egoistischen und egozentrischen Gesellschaft. 

proehi

Mit welcher Begründung soll nur eine bestimmte Altersgruppe zwangsweise für die gesamte egoistische Gesellschaft herhalten? Was versprechen Sie sich an Veränderung hin zu weniger Egoismus davon?

Neutrale Stimme

Auf Freiwilliger basis funktioniert halt nicht, da dann keiner kommt. Die meissten die das auf freiwilliger basis wollen, sind die jenigen die nicht wollen. 

Natuerlich sollte es so bezahlt werden das man damit seine Lebenshaltungskosten decken kann. 

Anita L.

Das eben gerade nicht. In der Schule nennt sich das Wahlpflicht, im Studium könnte man es mit dem Studium Generale vergleichen: Die Teilnahme ist verbindlich, Art und Thema sind frei wählbar. 

proehi

„Schade. Es würde doch einigen helfen, die Egozentrik ihrer Eltern abzuschütteln. Es gibt viele Bereiche, in denen man etwas für die Gemeinschaft leisten kann.“

+

Hier geht es aber um die Pflicht, etwas für die Gemeinschaft leisten zu müssen und obendrein soll man noch für die vermeintliche Egozentrik der Eltern in Haftung genommen werden. Die Zwangsverpflichteten sollen für die angenommenen Erziehungsmängel ihrer Großeltern gerade stehen.

Was hat das mit einer notwendigen Solidarität innerhalb unserer Gesellschaft zu tun? 

Wer billige Arbeitskräfte braucht, soll es sagen. Das gebietet der Respekt.

Anita L.

"Hier geht es aber um die Pflicht, etwas für die Gemeinschaft leisten zu müssen"

Ja, das ist ganz schrecklich, nicht wahr?.... (Achtung, Ironie)

Es geht nicht darum, für die Entwicklung der letzten Jahre bestraft zu werden, sondern darum, diese Entwicklung wieder in ein ausgewogenes Lot aus "Was tut der Staat für mich?" und "Was kann ich für die Gemeinschaft tun?" zurückzubringen. 

Es geht auch nicht um billige Arbeitskräfte, wie Ihnen wahrscheinlich (fast) jeder bestätigen kann, der schon mal einen Zivildienstleistenden oder einen (Schüler)praktikanten betreut hat. Das ist ein typisches Nonsensargument, weil es den Kern der Sache überhaupt nicht erkannt hat (oder eben nicht erkannt haben will).

proehi

"Es geht nicht darum, für die Entwicklung der letzten Jahre bestraft zu werden, sondern darum, diese Entwicklung wieder in ein ausgewogenes Lot aus "Was tut der Staat für mich?" und "Was kann ich für die Gemeinschaft tun?" zurückzubringen."

+

Wenn ich Ihre Worte richtig verstanden habe, hat sich die Gesellschaft dahin entwickelt, dass der Staat mehr für die jungen Menschen tut, als die bereit sind zurückzugeben. Woran machen Sie das fest? Und zwar explizit bei der entsprechenden Altersgruppe. 

Warum kann man die Generation nach einem erfüllten Arbeitsleben nicht dazu zwangsverpflichten, sozialen Dienst sonstwo und wie Sie auch vorschlagen, bei der Bundeswehr abzuleisten? Kinderwagen schieben, Waffen putzen, etc. Dann rückten sie etwas von der vermeintlich verkorksten Entwicklung - für die ja diese Generation klar mehr Verantwortung trägt - wieder in ein ausgewogenes Lot.

Silverfuxx

Es geht auch nicht um billige Arbeitskräfte, wie Ihnen wahrscheinlich (fast) jeder bestätigen kann, der schon mal einen Zivildienstleistenden oder einen (Schüler)praktikanten betreut hat.

 

Ich habe beides recht oft gehabt (wenn auch PraktikantInnen natürlich deutlich mehr). Was anderes als billige Hiwis sind Zivis denn gewesen ? 

Dass sie mit ihrer Art und Einstellung bzw. vielleicht auch Jugend positives eingebracht haben, war ein sehr schöner und willkommener Nebeneffekt. Und auch, dass sie aufgrund relativer 'Freiheit' Dinge machen konnten, für die Fachkräfte eher wenig Zeit haben (das klassische 'Ich gehe mit den Jungs auf den Bolzplatz').

SchülerpraktikantInnen bedeuten im Grunde nur mehr Arbeit :) Aber auch die bringen das oben genannte oft ein. Trotzdem haben sie materiell gesehen sogar gar nichts davon. Ist okay, gehört zu Pflicht Schule, aber die ist eben gesellschaftlicher Konsens und zumindest theoretisch auch sinnvoll.

Freiwillig gerne.

w120

Zivildienst war eine Ersatzleistung für Menschen, die den Wehrdienst verweigerten.

Die Einführung war wichtig, um einen Gewissenskonflikt lösen zu können. 

 

Ein Schülerpraktikun ist auch eine ganz andere Baustelle.

Dann gäbe es noch Praktika durch die Arbeitsämter.

 

Und die Erfahrung, was der Staat für mich gemacht hat, die dürften sehr unterschiedlich ausfallen.

amran.juli

Solange damit kein Schindluder getrieben wird, z.B. Verpflichtete als billige Arbeitskräfte in Alten- oder Krankenpflege zu mißbrauchen, kann ich mich durchaus mit solchem Pflichtjahr anfreunden. Es gibt mehr als genug  Arbeit im Sozial, Sport- oder Kulturbereich, die bisher allein von Ehrenamtlichen gestemmt wird. Wenn denen damit ein bissl unterm Arm gegriffen wird, kann es nicht schaden und steht auch nicht in Konkurrenz zu sozialversicherungspgflichtg. Jobs. Auf jeden Fall besser als eine Wehrpflicht, wo man zum "Töten und Sterben fürs Vaterland" verpflichtet wird.

 

Aber die von Wiese angesprochenen Probleme würde ein soziales Pflichtjahr nicht lösen, das ist eine gänzlich andere Baustelle.

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falsa demonstratio

"Auf jeden Fall besser als eine Wehrpflicht, wo man zum "Töten und Sterben fürs Vaterland" verpflichtet wird."

Wen oder was zitieren Sie da?

Kritikunerwünscht

Darum geht es aber doch nur. Es geht um billige Arbeitskräfte, die man hin und her schubsen kann, wie früher die Zivis.

CoronaWegMachen

Bundesjustizminister Marco Buschmann von der FDP zu einem Pflichtdienst :
"Das bedeutet Enteignung von Lebenszeit für den einzelnen Menschen und passt auch volkswirtschaftlich nicht in eine Zeit des Arbeitskräftemangels"

Ein Pflichtdienst wäre seitens der Bundesregierung nichts anderes als mittels Armutszeugnis zuzugeben das im Pflegebereich die Bereiche mit (mittlerweile Dauer-)Pflegenotstand mit Zwang zum Arbeiten zu besetzen sind.

Hier müssen aber andere Ideen her.

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silverbeard

Hier müssen aber andere Ideen her.

Richtig! Wenn die ausgebildeten Pflegekräfte merken, dass sie nicht respektiert werden (und das geht nunmal ausschließlich über genug Lohn) werden noch mehr die Pflege verlassen und sich noch weniger darin ausbilden lassen.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Freiheit für junge Menschen

Wiese kann selbst einen freiwilligen Sozialendienst absolvieren. Andere Menschen sollten  nicht  verpflichtet werden dies zu tun. 

Durch die Pandemie und die Coronamassnahmen wurden jungen Menschen bereits 3 Jahre Freiheit und unbeschwerte Lebensgestalttung genommen. Darum muss gerade diese Genaration von staatlicher Bevormundung und Verplichtungswünschen geschützt werden.

 

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Kritikunerwünscht

tja, wenn Arbeitskräfte fehlen, kommt man halt auf die lustigsten Idee, z.B. soziales Pflichtjahr oder Ehegattensplitting entfernen, um Menschen zur Arbeit zu zwingen.

freie Ukraine

Durch die Pandemie und die Coronamassnahmen wurden jungen Menschen bereits 3 Jahre Freiheit und unbeschwerte Lebensgestalttung genommen.

Böses, böses Virus.

Darum muss gerade diese Genaration von staatlicher Bevormundung und Verplichtungswünschen geschützt werden.

Pflichten sind bei der Jugend out, chillen ist in. Und Sie schwimmen gern mit der populistischen Welle mit.

falsa demonstratio

"Wiese kann selbst einen freiwilligen Sozialendienst absolvieren"

Herr Wiese hat nach dem Abitur Zivildienst geleistet.

w120

Da er aus Gewissensgründen den Wehrdienst abgelehnt hat?

Das war ja damals noch so.

 

Er hat ihn bei der AWO abgeleistet.

Was hat er dort gemacht?

PeterK

Unter den derzeitigen Voraussetzungen lehne ich einen sozialen Pflichtdienst ab. Wenn alles "soziale" so durchfinanziert ist (das Steueraufkommen und die entsprechenden Sozialbeiträge sollten dafür eigentlich ausreichen). Sobald sichergestellt ist, dass Pflichtdienstleistende nicht als billige Arbeitskräfte; Ausputzer und Lückenfüller benutzt werden, werde ich meine Meinung zu diesem Thema überdenken.

Steuergeld für sonstwas ist da nur nicht in ausreichendem Maße für Pflege, Gesundheit, Bildung, Kultur, aber regelmäßig die "Kuh vom sozialen Pflichtdienst" durchs Dorf treiben. Es kann doch nicht zuviel verlangt sein, dass hier endlich mal ein Umdenken einsetzt, das dazu führt genug Mittel für die Sozialsyteme zur Verfügung zu stellen.

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freie Ukraine

Es kann doch nicht zuviel verlangt sein, dass hier endlich mal ein Umdenken einsetzt, das dazu führt genug Mittel für die Sozialsyteme zur Verfügung zu stellen.

Ich kenne kein Land, das dafür mehr Geld bereitstellt. Aber genug ist nie genug.

PeterK

Dann wenden Sie den Blick mal nach Skandinavien.

Schneeflocke ❄️

Es wird hierzulande ja auch viel dafür einbezahlt - das sollte bitte vor einer Bewertung auch nicht vergessen werden 

proehi

„Wiese sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Wir brauchen wieder mehr Respekt im Umgang und ein stärkeres Miteinander im Land." Beides schwinde "im täglichem Umgang und digital, in Freibädern, beim Nichtbilden von Rettungsgassen, im Alltag oder bei AfD-Trollen im Internet".

+

So ein Unfug, die genannten Ziele durch einen Pflichtdienst erreichen zu wollen. Schließlich ist so etwas das Gegenteil einer Respektbekundung von Seiten des Staates den jungen Mitbürgern gegenüber.

Eine großzügige Entlohnung aus Bundesmitteln für ein freiwilliges Praktikum im sozialen Bereich könnte hingegen den gegenseitigen Respekt steigern und das Interesse für einen Beruf in diesem Bereich wecken.

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freie Ukraine

Eine großzügige Entlohnung aus Bundesmitteln für ein freiwilliges Praktikum im sozialen Bereich könnte hingegen den gegenseitigen Respekt steigern und das Interesse für einen Beruf in diesem Bereich wecken.

Pflichtdienst und faire Entlohnung widerspricht sich ja nicht.

proehi

Doch. Weil eine faire Entlohnung nur für freiwillige Leistungen möglich ist. Ansonsten ist es eine Art Aufwandsentschädigung für erlittene Zwangsverpflichtung. Eine Zwangsverpflichtung kann nicht fair sein.

Neutrale Stimme

Wenn dann nicht "Entschaedigt" wird passt es ihnen auch nicht. 

Bloss nichts fuehr die Mitmenschen leisten.... 

proehi

Kann es sein, dass Sie den Unterschied zwischen Zwang und Freiwilligkeit in so einem Sozialdienst noch nicht in Ihre Überlegungen mit einbezogen haben?

Für mich ist das der entscheidende Punkt in dieser Diskussion.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Fehlender politischer Respekt

""Wir brauchen wieder mehr Respekt im Umgang und ein stärkeres Miteinander im Land." Beides schwinde "im täglichem Umgang und digital, in Freibädern, beim Nichtbilden von Rettungsgassen, im Alltag oder bei AfD-Trollen im Internet"."

Politische Freiheit ist immer die Freiheit des politisch Andersdenkenden. Respekt vor  politischen Gesinnungsgenossen ermöglicht kein Miteinander. Streit in der Sache sollte in der Demokratie mit Respekt vor dem andersdenkenden politischen Akteur verbunden sein. 

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freie Ukraine

Streit in der Sache sollte in der Demokratie mit Respekt vor dem andersdenkenden politischen Akteur verbunden sein. 

Sind Sie dazu auch selbst bereit?

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft
Affen_D

Scheinbar stecken wir bereits mitten im Sommerloch!

Wie wäre es, wenn SPD und Co. den Menschen mehr Freiwilligkeit zutrauen. Mit Zwangsdiensten ist noch niemand glücklich geworden! Gebt dem Ehrenamt auch steuerlich mehr Vorteile und zeigt damit den ehrenamtlich Tätigen, welchen Wert sie haben!

freie Ukraine

@ Möbius

Interessant das manche immer wieder zu glauben scheinen man könne gesellschaftlichen Zusammenhang durch Zwang erreichen. 

In einem freien Land gibt es Pflichten, in einem unfreien nur Zwang.

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PeterK

Wo sehen Sie den Unterschied zwischen Pflicht und Zwang? Im Zweifelsfall ist es so, komme ich einer Pflicht nicht nach, werde ich gezwungen. Auch in einem freien Land.

w120

Es gibt auch den " unmittelbaren Zwang" in freien Ländern.

CommanderData

Wenn ich mir ansehe wie der komplette Gesundheitssektor (klassischer Sozialdienst-Bereich) von Heuschrecken aufgekauft und kommerzialisiert wird (Pflege, Arztpraxen, Krankenhäuser, Rettungsdienste) würde ich sagen: Pflichtjahr - auf keinen Fall. 

Nahezu kostenlose Arbeit erhöht nur die Profite der Stakeholder.  Das brauchen wir ganz sicher nicht mehr.