Ein Armeehubschrauber fliegt im Vorfeld des Nationalfeiertags über das Zentrum von Paris

Ihre Meinung zu Frankreichs Nationalfeiertag - Protest, Paraden und Probleme

Liberté, égalité, fraternité: Das feiert Frankreich am heutigen Nationalfeiertag. Doch die Angst ist groß, dass die Gewalt der vergangenen Wochen nun wieder aufflammen könnte. Ein Ausblick von Carolin Dylla.

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143 Kommentare

Kommentare

Nettie

"Liberté, égalité, fraternité: Das feiert Frankreich am heutigen Nationalfeiertag"

Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sind auch etwas, das sich für alle zu feiern lohnt.

Und für alle anzustreben. Nicht nur in Frankreich.

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berelsbub

Dann sollte es sich auch für alle lohnen, zu feiern. Daher kann es nur heißen:

Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit…

 

NieWiederAfd

Wenn Freiheit auch die Freiheit des anderen und die Verantwortung für spätere Generationen umfasst, Gleichheit universal gemeint ist und Brüderlichkeit als Geschwistlichkeit verstanden wird, dann passt es.

Miauzi

Ja - schöner Spruch aus der Revolutionszeit vor über 200 Jahren ... war auch ein tolles Motto in den diversen Republiken seit dieser Zeit

nur galt der eben nur für die "echten" Franzosen ... für die Bewohner der Kolonialgebiete galt dies nicht und Frankreich hatte Anfang des 20. Jahrhunderts das zweitgrößte!

Und als sich die Bewohner z.B. in Algerien in den 1950er unabhängig machen wollten - da zeigte ihnen das "Mutterland" was es von diesem Spruch letztlich hält -> nämlich nichts!

Marschiert in Paris wieder die Fremden-Legion in der Parade mit ... der Truppe die mit Mord und Folter den Freiheitskampf der Algerier in deren eigenen Blut ersaufen lassen sollte?

Die Aufarbeitung dieser Verbrechen läuft immer noch sehr sehr zaghaft.

fathaland slim

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Humanität und Toleranz sind die universalen Werte der Aufklärung. Die keine "westliche" Angelegenheit ist, sondern weltweite Wurzeln hat. Diese Werte sind kein Regierungsprogramm, sondern etwas, was für jeden einzelnen Menschen gültig ist und jeder einzelne Mensch von seiner Regierung einfordern muss.

Das geht schlecht, wenn man diese Werte verächtlich macht, mit der Begründung, daß sie gern mit Füßen getreten werden. Natürlich stimmt das, sie werden gern mit Füßen getreten. Nicht nur von den Regierungen, Konzernen oder was dergleichen Machtinnehaber mehr sind, sondern auch von jedem einzelnen.

Umso wichtiger ist es, sie immer wieder einzufordern.

sonnenbogen

Das wird die grosse Frage in Europa werden: Strafrecht ab 16, bald ab 14 oder doch bald ab 12?

Denn die Hypothese: "Denn Sie wissen nicht was sie tun" ist nicht auf alle anwendbar.....

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Bigbirl

Das Strafrecht gilt für Migranten schon mit Beginn der Schwangerschaft der Mutter. - zumindest in Frankreich. 

Zu bestrafen ist es, in einem banlieu geboren zu sein. Kriminell war und ist es, diese banlieus überhaupt geschaffen zu haben, in denen  die Migranten bewußt von den „guten Franzosen“ ausgesperrt wurden und werden.  Und diese Migranten sind die Nachfahren der „ harkis“, also der arabischstämmigen Franzosen, die im Algerienkrieg für Frankreich gegen die FSL kämpften. 

Gott sei Dank beziehen sich diese Menschen auf das, was sie können: den sozialen und familiären Zusammenhalt, was uns Kartoffeldeutschen völlig abgeht. 

Und wenn dann die Polizei einen von ihnen umbringt, dann passiert, was passiert ist und weiter passieren wird. Um mit Kaiser Wilhelms Worten  beim chinesischen Boxersaufstand zu sprechen: „Wage es nur ein flic uns scheel anzusehen!“

melancholeriker

Vielleicht ja schon im Mutterbauch, denn wie jede(r) weiß, sind Anlagen zur kriminellen Karriere vor allem bei den Kindern des "lebensbejahenden afrikanischen Ausbreitungstyps" in die Tragetücher gewickelt. Ist es das, worauf Sie anspielen, zumal in dem Artikel kein Anlass zu finden ist für für Ihre Spekulation?

Adeo60

Frankreich erlebt in diesen Tagen eine Fülle an Gewalt.

Der Staat muss darauf reagieren, indem er Entschlossenheit zeigt, zugleich aber auch die Ursachen der Gewaltexzesse zu ergründen versucht.

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Wolf1905

Sollen die Menschen, die in Frankreich leben, heute aber erst mal feiern - was dann am Abend passiert, wenn der eine oder andere zu viel gefeiert und zu tief ins Weinglas geschaut hat, wird man sehen.

CoronaWegMachen

"... die Ursachen der Gewaltexzesse ... " müssten der Regierung längst bekannt sein : z.B. Armut, Arbeitslosigkeit, keine Perspektive der Veränderung / Besserung, kaum Ausbildungsplätze, hohe Mieten, niedrige Löhne, kleine Wohnungen,  viel zu wenige günstige Wohnungen, und ein Polizeiapparat und Sicherheitsapparat der die Betroffenen in Schach hält ... usw. ...

Miauzi

Diese Gewalt hat seine tiefen Wurzeln in der in den 1950er und 1960er exessiv ausufernden Gewalt gegen die Bevölkerung in den Kolonien - insbesondere in Algerien.

Das brutale Vorgehen der "staatlichen" Ordnungsmacht gegen die Freiheitsbewegung - die nicht nur zu Mord und Folter führte - sondern auch zur Internierung von 1/3 der gesamten Bevölkerung in "Wehrdörfern" ... sorgte letztlich dazu - das fasktisch JEDER der die ehemalige Kolonialmacht untersützte - das Land verlassen musste.

Und die "Araber" unter ihnen sperrte man in die Gettos der Vorstädte und vergass sie dort.

Nun melden sich diese seit mehr als 60 Jahren ausgegrenzte Bevölkerung zurück ... auf verbale Ansprachen reagiert die "Franzosen" ja nicht.

Gewalt erzeugt letztlich nur wieder Gewalt ... aber ein anderes Mittel haben die Konservativen offensichtlich nicht - denn ich sehe nicht das diese bereit sind diese Menschen als das zu 100% zu akzeptieren was sie selbst sind -> nämlich FRANZOSEN ohne wenn und aber!

Francis Fortune

Ich wünsche unseren französischen Nachbarn einen wunderschönen und friedlichen Nationalfeiertag! Gerade heute sollte die Nation geeint sein und sich ihrer Verdienste bewusst werden, - Krawalle passen da einfach nicht ins Bild.

Liberté, égalité, fraternité!

Freiheit-braucht-Sicherheit

Es ist richtig, in der angespannten Lage keine Feuerwerkskörper an Privatpersonen zu verkaufen. Auschließlich die Kommunen sollten die Feuerwerke organisieren.

Pyrotechnik hat überall überhand genommen. Angefangen von Fußballstadien, Sylvesterausschreitungen wie in Berlin und den schweren Krawallen in Frankreich wird sie immer öfter wie eine Waffe eingesetzt. 

Der Staat darf nicht zurückweichen vor den Krawallmachern, aber er muss ihnen auch nicht die Waffen in Hand geben.

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Lichtinsdunkle

Scheinbar ist es aber in Ordnung, wenn der Staat die Waffen in die Hand nimmt und fleißig "aufräumt".

Wie im Bericht entnommen, arbeitet die Regierung daran eine Lösung zu finden. Ist das so? Oder ist das wohlfeile Rhetorik, sich nicht festnageln lassen zu wollen? Wie viele Gillet jaune haben ihr Leben verloren? Wurden die Probleme angegangen? Nicht wirklich. Es wird abgewälzt auf "Krawallmacher" und dergleichen. Warum machen die Krawall? Aus Spaß? 

Es gibt keine Probleme mit der Integration der Immigration, richtig? Alles nur talking points der bösen, nicht wahr? 

Bevor direkt losgeschossen wird: ich habe neun Jahre lang in  Flüchtlingswerken an vorderster "Front" gearbeitet und mit meinen Kollegen wieder und wieder auf taube Ohren der Behörden gestoßen, was das Benennen von Problemen angeht aufgrund der Angst, medial als rechts wahrgenommen zu werden. Es ist einfach nur dumm. So lassen wir Dinge geschehen und wundern uns hinterher.

 

Nettie

"Der Chef der Républicains im Senat, sieht eine Verbindung zwischen den Krawallen und der Immigration. "Ich habe mit vielen Bürgermeistern gesprochen, und alle sagen: die Probleme gibt es vor allem dort, wo regelrechte 'Migrationsghettos' entstanden sind"

Die Probleme gibt es vor allem deshalb, weil die Entstehung von 'Ghettos' von der Politik zugelassen wurde. Weil auf Ab- und Ausgrenzung gesetzt wurde.

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Hanns Guck In Die Luft

"Die Probleme gibt es vor allem deshalb, weil die Entstehung von 'Ghettos' von der Politik zugelassen wurde. Weil auf Ab- und Ausgrenzung gesetzt wurde."

Das sehe ich anders: Es war nicht der Unwille Frankreichs, sondern das Geld, das dem Staat für die Migrationslast fehlte. Migration kostet eben eine enorme Summe an Sozial- und Infrastruktur-Leistungen, die irgendwo erwirtschaftet werden müssen. Das ist in den oberen Köpfen der EU und Deutschland-Politik nur noch nicht so recht angekommen.

jaja...

Ei sicher, und Ghettos waren schon immer die günstigste Lösung ...

fruchtig intensiv

Das ist nicht ganz richtig. Es ist nämlich so, dass, wenn viele Menschen einer Ethnie in der Fremde ankommen, sie sich bei freier Wohnungswahl immer so entscheiden, dass sie zusammen mit ihresgleichen leben. Und Wohnortzwang steht einem demokratischen, freiheitlichen Land, wie Frankreich nunmal ist, nicht gut.

Dieses Phänomen lässt sich überall beobachten, wo viel Einwanderung stattfindet. Auch bei uns. Bestes Ein schnell zu findendes Beispiel ist die Verteilung der Ethnien in Chicago (USA). Kann man leicht im internet finden. Vielleicht wird dann einiges klarer.

Sisyphos3

>>weil die Entstehung von 'Ghettos' von der Politik zugelassen wurde/Weil auf Ab- und Ausgrenzung gesetzt wurde.<<

 

was war zuerst Huhn oder Ei ?

Wo fühlen sie sich wohl ?

in einer Religiös geprägten Gesellschaft, wenn ich mit Religion nichts am Hut haben

ich will nicht irgendwo wohnen wo der Müll auf der Straße liegt, wenn ich ein ordnungsliebender Zeitgenosse bin

meine Kinder in ne Schule schicke wo was gelernt wird, wenn viele dort eher die Schule schwänzen

statt beruflicher  Ehrgeiz der kriminelle angestrebt wird

unterschiedliche Kulturen erfordern eben ein Übermaß an Toleranz

nicht jeder ist bereit diese aufzubringen - kann es

das sieht man ja übrigens gelegentlich auch hier im Thread

wenn da beim Thema AfD im Osten wie selbstverständlich angeregt wird 2 deutsche Staaten zu favorisieren

 

 

melancholeriker

Eine Menge Empfindlichkeiten. Ich hänge gerne noch eine dran. Ich mag auch nicht so gerne in einem Forum kommentieren, wo User einfach Ihre Sätze ohne Satzzeichen (welche eine Sinnabschnittsordnung regeln) in der Öffentlichkeit ablegen und dann zur Ordnung auffordern. 

Das Chaos in Ihrer "Argumentation" für oder gegen was auch immer hat keinerlei Zuordnungen und taugen als überzeugendes Plädoyer gegen das Schulschwänzen so garnicht. In einem Chat unter Jugendlichen im Pariser Vorortdschungel ginge das vielleicht noch. 

Digitaler Fußabdruck

Die gezielte Ansiedlung von massiv zuziehenden Migranten, die zudem untereinander einen ähnlichem kulturellen und religiösen Hintergund haben, in gehobenen Villengegenden, um einer Ghetto-Bildung zuvorzukommen, ist Ihr Lösungsansatz? Detaillieren Sie bitte.

Es ist doch vielmehr ein historischer Selbstläufer, dass Menschen ohne finanziell starken Hintergrund in bestimmten Gegenden wohnen, und was noch viel erschreckender ist, das ist die von der deutschen Politik verharmloste Tatsache, dass dies prinzipiell auch in Deutschland auf einem ähnlichen Kurs ist wie in Frankreich. 

No-go-Areas gibt es in Deutschland bereits, außerdem massive Konfrontationen zwischen den Kulturen, weil diese nur an wenigen Schnittstellen aufeinandertreffen. Multikulti ist eine ideologische Seifenblase, die an der Realität der Parallelkulturen und -gessellschaften längst zerplatzt ist.

Integration ist etwas, dass man als Neubürger wollen und selbst aktiv gestalten muss, wir können dafür nur den Rahmen bieten.

Wolfgang Wodrag

Proteste und Ausschreitungen

Protestieren ist ja ok. Wenn man es für wichtig hält, dann meinetwegen. Aber man muss dabei auch immer zivilisiert bleiben. Dass bei den Protesten Läden geplündert werden und die Autos kleiner Leute in Flammen aufgehen, ist nicht ok. Also reden, statt schlagen.

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fruchtig intensiv

Geht nur, wenn zivilisierte Menschen auf die Straße gehen. Ansonsten halt nicht.

Sisyphos3

wollen sie mit Menschen zusammenleben für welche Plündern und Autos anzünden ne Option sind

da ziehe ich doch lieber in ne Gegend wo Menschen das eher nicht tun

schon haben sie ihre Ghettobildung

CommanderData

Zivilisiertes Protestieren scheint bislang nichts geholfen zu haben. Diese Beruhigungspille, die die französische Obrigkeit dem Volk gerne zugesteht, weil sie nichts am Status Quo ändert, beruhigt halt nicht mehr, wenn jahrelange Hilfeschreie aus den Ghettos missachtet wurden. 
Die Probleme der ganzen Welt (egal wie man sie auch vordergründig nennen mag) haben alle die gleiche Ursache: soziale Ungerechtigkeit. 

 

redfan96

Tja, hätten sie sich mal nur festgeklebt, dann  hätte die Umgebung wesentlich weniger unter den Protesten gelitten. Und, die sogenannten „anständigen Bürger“ hätten trotzdem was zum Aufregen gehabt, wie man hier in D bei den Aktionen der LG wieder einmal gut beobachten kann.

Freiheit-braucht-Sicherheit

Die konservativen Les Républicains müssen wieder führende Kraft  und eine starke bürgerliche Alternative werden. Nur dann bleibt die Politik in Frankreich berechenbar und wird nicht zu einem Spielball der Extremen.

Charles de Gaulle hat der französischen Nation das großartiges Geschenk der Stabilität gegeben. Seine Gaullisten haben das über Jahrzehnte gewahrt. Ihre Nachfolger haben sich als Les Républicains noch keine regierungsfähige Größe erarbeitet, aber genau daran arbeiten sie.

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Hanns Guck In Die Luft

"Charles de Gaulle hat der französischen Nation das großartiges Geschenk der Stabilität gegeben. "

Charles de Gaulle hat aber durch seine Kriege in alten Kolonialgebieten diese instabilisiert und Frankreich das Erbe der Migration beschert, unter dem das Land heute leidet. 

Alter Brummbär

Bürgerliche Alternative?

Für die oberen zehntausend?

Und der Rest fliegt hinten runter?

DerLinksliberale

Jeder seriöse Rechercheur findet heraus: Die Migranten der ersten und zweiten Generation haben in Frankreich einen über 20-prozentigen Bevölkerungsanteil, mit schlechten Bildungschancen, eine doppelt so hohen Armutsanteil gegenüber dem "Durchschnittsfranzosen" und fast 90 % dieser Migranten leben in Armuts-Gettos. Wir sprechen hier von einem führenden Staat der Europäischen Union, dieser Staat belehrt ununterbrochen sein Partner und Nichtpartner über Menschenrechte, Freiheit und Chancengleichheit. "Liberté, Égalité, Fraternité!" ist meiner Meinung nach zu einer hohlen Phrase verkommen und das nicht nur in Frankreich. 

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CommanderData

Das ist in nahezu allen europäischen Staaten so. Und die Tendenz verstärkt sich leider, weil man glaubt, noch mehr Härte und Ausgrenzung würde das Problem lösen. Und wieder kann ich nur Albert Einstein zitieren: Man kann Probleme nicht mit den Strategien lösen, durch die sie erst entstanden sind. 
Aber das verstehen unsere "konservativen" Politiker nicht. Sie glauben noch mehr Knute, Strafe und Unterdrückung würde helfen. Aber das erhöht nur den Druck im Kessel. 

Tatsächlich muss man neue Strategien finden, um kriminelle Clans und Parallel-Gesellschaften/Patriarchate zu verhindern. Das funktioniert nur, wenn man endlich das nötige Geld und funktionierende langfristige Konzepte zur Verfügung stellt. Und zwar Konzepte, die nicht nur darauf ausgelegt sind schnell neue "Billiglöhner" zu erschaffen. 

Sisyphos3

wie sieht es mit den Konsequenzen aus ?

 Da werden  "Freiheits-, Frauen- und Schwulenrechte", propagierten 

gleichzeitig aber,  Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen, Vorstellungen hergeholt

bzw. erwartet dass die sich irgendwann ändern werden wenn sie nur lange genug dort leben

 

wie soll das funktionieren, hierzulande, in Frankreich überall !
 

John Koenig

Komischerweise integrieren sich manche Gruppen leichter wie andere .

Und die die das besser können tun dies auch schon seit Jahren.

Und ohne Krawalle , obwohl mit gleichen Startbedingungen .

Warum ?

D. Hume

"Ich habe mit vielen Bürgermeistern gesprochen, und alle sagen: die Probleme gibt es vor allem dort, wo regelrechte 'Migrationsghettos' entstanden sind", so Retailleau. "Natürlich sind die meisten dieser Menschen Franzosen - auf dem Papier. Und leider stellen wir für die zweite und dritte Generation von Einwanderern fest, dass es Rückschritte gibt. Einen Rückzug auf die ethnischen Wurzeln."

Ein "schönes" Beispiel für den Ethnopluralismus der Neuen Rechten.

Die Ghettos sind nicht entstanden, sondern deren Entwicklung gezielt gefördert worden. 

Seine Bürger Franzosen "nur auf dem Papier" nennen und sich wundern, dass der Staat und die Gesellschaft keinen Weg findet die Probleme, die die Menschen in den Banlieus erfahren, anzugehen. Wer sprachlich bereits so ausgrenzt, kann kein Interesse an einer Lösung haben, sondern will Ruhe in seiner Wohlstandsblase.

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Hanns Guck In Die Luft

"Die Ghettos sind nicht entstanden, sondern deren Entwicklung gezielt gefördert worden. "

Das eine unbegründete Unterstellung Frankreichs Politik. Ich selbst war oft in Frankreich zu Besuch und auf Reisen. Ich stieß dabei nicht auf Ressentiments gegenüber Migranten aus ehemaligen Kolonialgebieten, sondern höchstens gegenüber Deutschen.

D. Hume

Gucken Sie lieber wieder in die Luft...keine Ressentiments gegenüber Migranten, selten so gelacht. Ich habe in Paris gewohnt, zwar nur 6 Monate, aber die reichten für meine Beoabachtungen durchaus aus. Wenn Sie als reisender Deutscher auf Ressentiments treffen, erahne ich da andere Zusammenhänge.

Hanns Guck In Die Luft

Wir sollten da schon differenzierter zu Werke gehen: Frankreich hat keine Aversion gegen die Migration aus alten Kolonialgebieten an sich, aber erstickt an der Masse an Migranten. Das schürt dann diese Ressentiments, über die Sie lachen, und dies geschah in den letzten 20 Jahren.

D. Hume

Sie scheinen in einer anderen Wirklichkeit zu leben. Niemand erstickt an Menschen die migrieren, eher ersticken Migranten an verbotenen Griffen der Polizei, oder wenn sie von dieser erschossen werden. Migranten aus den alten Kolonien sprechen Französisch und Sprache ist wichtig für die Integration. Es bleibt nur noch struktueller Rassismus als Grund für die Probleme übrig.

Hanns Guck In Die Luft

Ganz im Gegenteil: Es ist kein struktureller Rassismus: Ursache ist eine Migrations-Überforderung des franz. Säkularstaates, und jetzt kommt dazu, dass dieser sich überhaupt nicht um kulturelle, vor allem religiöse Dinge kümmert, weil er eben in diesen Dingen "säkular" also blind ist. Und das erst führt zu den Reaktionen, die Sie dann als strukturellen Rassismus abtun.

fathaland slim

Es gibt keine Migrations-Überforderung des französischen Säkularstaates. Da Frankreich säkularer als andere Länder ist, hat der Islamismus dort auch entschieden länger gebraucht, um Fuß zu fassen. Vorstadtkrawalle gibt es in Frankreich schon, seit ich deneken kann, also seit vielen Jahrzehnten. Eine religiöse Komponente bekamen die erst vor etwa zehn Jahren. Unter islamischen Rechten war das damals eine Modeerscheinung, die aber schon wieder im Abebben begriffen ist. Die Probleme aber, die bleiben.

D. Hume

In anderen Worten: Der Islam ist Schuld. 

Sagen Sie das doch gleich. 

fathaland slim

Wie können Sie auch auf Ressentiments gegenüber Migranten aus ehemaligen Kolonialgebieten stoßen? Sie sind ja keiner.

Deutscher hingegen sind sie wohl.

fruchtig intensiv

Nein, die Entstehung der Ghettos wurde nicht gezielt gefördert. Wie kommst du auf dieses schmale Brett? 

Man hat zunächst Wohnraum für die Ankommenden gesucht. Ja. Nur es hörte ja nicht auf, es kamen immer mehr. Und die haben sich vornehmlich dort angesiedelt, wo sie ihresgleichen gefunden haben. Ist eine ganz menschliche Eigenschaft. Macht das Leben für die Ankommenden einfacher.

D. Hume

Wenn Sie mich nicht duzen würden, könnten Sie eine Antwort erhalten.

fathaland slim

Ich möchte dann mal antworten. Ich verstehe, daß der geschätzte Mitforist "D. Hume" das nicht möchte, aber Sie duzen mich bisher ja nicht.

Also:

Die Ghettobildung ist ein Produkt der verfehlten Sozialwohnungsbaupolitik der 50er und 60er Jahre. Man hat vielstöckige Betonburgen gebaut, um der Wohnungsnot unter armen Leuten, nicht nur "Ankommenden", zu begegnen. In diese Wohnungen zogen dann auch nur arme Leute ein, Bessergestellte wollten und wollen heute erst recht dort nicht leben. So entstanden Hochhäuser mit der Bewohnerzahl eines mittleren Dorfes, alle arm. Wer in so etwas aufwächst, für den oder die fällt es ungeheuer schwer, auch nur einen Funken Hoffnung auf irgend etwas zu haben. Und wegziehen? Bei den Mieten, die in Frankreich verlangt werden komplett illusorisch.

Ähnliche Probleme haben auch viele Großstädte in den USA, die städtebaulich ein ähnliches Konzept gefahren haben. Da greift man mittlerweile oft zur radikalen Lösung, und die heißt Dynamit.  

CommanderData

Volle Zustimmung. 

Sisyphos3

Die Ghettos sind nicht entstanden, sondern deren Entwicklung gezielt gefördert worden.

 

ich finde das eine sehr naiver Betrachtungsweise !

wenn sie ein Linker sind wollen sie dann unter Rechten leben ?

Als militanter Atheist unter Extrem Religiösen

wenn sie ihren Rasen mit ner Nagelschere schneiden 5 mal am Tag den Gehweg kehren

favorisieren sie dann ne Gegend wo der Müll sich überall türmt ?

und ja, ich will  "Ruhe in meiner Wohlstandsblase"

dort leben wo ich mich wohlfühle

D. Hume

Ghettoisierung ist ein zeichen von verfehlter Integrationspolitik.

 

"und ja, ich will  "Ruhe in meiner Wohlstandsblase"

dort leben wo ich mich wohlfühle"

Das glaube ich Ihnen sofort.

Sisyphos3

sie sehen meine Ansprüche ans Leben sind recht bescheiden :-)

will niemanden  missionieren, eigentlich nur mit ähnlich denkenden friedfertig zusammenleben

werner1955

will niemanden  missionieren

Sehr gut, Das wollen eigentlich sehr viel menschen ich auch. Aber es wird immer schwerer eigene Wünschen selbstbestimmt zu behalten.,

quas

> Sehr gut, Das wollen eigentlich sehr viel menschen ich auch. Aber es wird immer schwerer eigene Wünschen selbstbestimmt zu behalten.,

Inwiefern, ich denke es war noch nie so einfach in der Geschichte (auch in der von Deutschland) seine eigenen individuellen Wünsche selbst zu bestimmen und auch zu erfüllen, oder von welchen Wünschen sprechen sie hier?

sebo5000

"wenn sie ihren Rasen mit ner Nagelschere schneiden 5 mal am Tag den Gehweg kehren"...

 

Das passt zu Ihnen....

Digitaler Fußabdruck

Dafür sind Ihre eigenen Ausführungen ein schönes Beispiel für Linkspopulismus. Weder hat Frankreich gezielt Probleme gesucht, noch sind die meisten Probleme in den Banlieus extern gemacht. Das gehört ins Reich der Fabeln.

Eventuell sollten Sie einmal darüber nachdenken, inwiefern die überzogene Selbstbeschuldigung dazu führt, dass manche, vor allem junge und männliche Menschen daraus das Recht ableiten, Ihre Enttäuschung über ihre eigene Lebenssituation auszuleben, indem sie europäische Städte, Geschäfte und Autos niederbrennen. 

Was man auch nicht vergessen sollte: wenn man sein Gastland als so schlimm empfindet, dass man es dringend in kleine Stücke schlagen und danach anzünden möchte, dann wäre eine Rückreise ins Heimatland die sinnvollere Alternative.

D. Hume

Viele Worte unter Ausblendung, dass es sich um größtenteils um Franzosen handelt. Ein weiteres Paradebeispiel für Ethnopluralismus.

Digitaler Fußabdruck

Wenige Worte unter Ausblendung der Tatsache, dass wir über Menschen und ihren kulturellen Hintergrund reden und nicht über irgendein Stück Papier, das eine bestimmte Staatsbürgerschaft manifestiert.

D. Hume

Sie reden über Gastland und Nicht-Franzosen. Ich rede über Franzosen, die aus und wegen strukturellem Rassismus benachteiligt werden. 

fathaland slim

Der Begriff "kultureller Hintergrund" hat in der öffentlichen Diskussion den mittlerweile verbrannten Begriff "Rasse" ersetzt. Gemeint ist aber dasselbe.

fathaland slim

Jemand, der in dritter Generation in Frankreich lebt, und das tun viele in den Banlieues, lebt nicht in einem Gastland. Frankreich ist sein Heimatland, insofern ist eine Rückreise dorthin schlecht möglich. Niemand ist verpflichtet, sein Heimatland zu lieben. Gerade Rechte machen es ja gern immer wieder schlecht.

Humanokrat

Man sieht an den anderen Kommentaren hier, wie wenig Ihre Sicht auf die Entwicklungen von Ghettos verstanden wird. Wenn ein Land viele Migranten aus anderen Kulturen aufnimmt, dann hat es für deren Integration zu sorgen und nicht für deren Ausgrenzung. Es ist eine Verantwortung des Staates aber auch aller Bürger. 

Den Jetzt-Zustand der Ghettoisierung als Beweis für eine kulturelle Inkompatibilität von Menschen mit Migrationshintergrund zu nehmen ist zynisch und zementiert die Probleme.  Die Leute können nichts dafür, dass ihre Bildungschancen geringer sind, dass ihr Ansehen gering ist und dass sie eher arbeitslos sind weil sie in ghettoisierten Stadtteilen leben. 

Der Zustand wurde gewollt, von den Besserverdienern der Mittelschicht, die sich unbedingt nach unten abgrenzen müssen.  Kann man in vielen Kommentaren hier lesen, wie wichtig es so Manchem ist, unbedingt auf andere mit dem Finger zu zeigen und auf deren angebliche Minderwertigkeit abzuheben. 

D. Hume

Schön, wenn man verstanden wird. Leider wird diese gesellschaftspolitische Klaviatur nicht von den extremen, sondern von den rechts-konservativen Parteien beherrscht. Die haben dieses schleichende Gift in die Gesellschaft injiziert. Die Extremen sammeln dann später die Scherben auf.

Digitaler Fußabdruck

"Die Leute können nichts dafür, dass ihre Bildungschancen geringer sind, dass ihr Ansehen gering ist und dass sie eher arbeitslos sind weil sie in ghettoisierten Stadtteilen leben. "

Diese abgenutzte, selbstinkulpierende Phrase ist in vielerlei Hinsicht haltlos. 

Bildungschancen und Wille zur Integration sind nicht gottgegeben, sondern hängen in erster Linie vom direkten familiären und sozialen Umfeld ab, von dem die Verhaltensmuster kopiert werden. Fehlende Eigeninitiative und das Aufgehen in einer Opferrolle sind die größten Bremsen beim eigenen Vorankommen. 

Mindestens aber sollten Sie ein klare Grenze abstecken, denn hier geht es um nicht tolerierbare Gewalt- und Destruktionsbereitschaft aus unverhältnismäßigen, als Alibi herangezogenen Anlässen, denen Sie ebenfalls den Segen erteilen, weil die "Leute" Ihrer Meinung ja nichts dafür könnten, dass ihr Ansehen gering und ihre Chancen auf Bildung noch geringer seien. 

berelsbub

Das ist mit Abstand der Beste Kommentar in diesem Thread, der die Wirklichkeit abbildet und nicht den Federn von Ideologen und Blasenbewohnern entstammt 

D. Hume

Ist es nicht. Integration nur von einer Seite zu fordern ist sowas von 80er Jahre. Eine Gesellschaft ist für die Integration genauso in die Pflicht zu nehmen, wie derjenige der sich integrieren soll/will. 

Humanokrat

Zitat: Bildungschancen und Wille zur Integration sind nicht gottgegeben, sondern hängen in erster Linie vom direkten familiären und sozialen Umfeld ab, von dem die Verhaltensmuster kopiert werden.

Genau das habe ich auch zum Ausdruck gebracht. Ich weiß nicht, was daran 'abgenutzt oder selbstinkulpierend' sein soll. 

'Fehlende Eigeninitiative und das Aufgehen in einer Opferrolle sind die größten Bremsen beim eigenen Vorankommen.'

Die fehlende Eigeninitiative entsteht u.a. aus einer wenig hoffnungsvollen gesellschaftlichen und sozialen Position. Das ist soziologisch mehrfach erwiesen. 

Ich habe übrigens keiner Gewalt- und Destruktionsberitschaft einen Segen erteilt. Ihre Interpretation meines Posts ist in boshafter Weise falsch. Erklärungen sind keine Legitimierungen, nur weil sie etwas erläutern. 

Und wer die Ursachen nicht wissen will, sondern lieber ein separatistisches Weltbild der 'bösen Anderen' pflegen möchte ist letztendlich auch wieder nur Teil des Problems. 

Alter Brummbär

Die angesprochene Banlieue entstanden schon im 19. Jahrhundert und wurden in den 1950er Jahren ausgebaut, um der Wohnungsnot zu begenen und für damals recht komfortablen Wohnraum für Industriearbeiter zu schaffen.

Die Entwicklung wurde auch nicht gefördert, sondern die Kulturkreise ziehen natürlich lieber gerne in den Bereich, wo schon Landsleute leben, weil sie galuben, nur dort verstanden zu werden.

Den fremdenfeindlichen Anteil der Franzosen und nicht nur dem, war das nur recht.

 

 

D. Hume

Natürlich gibt es keine programmatische Ansiedlung von der Regierung. Mit gezielt gefördert ist gemeint, wie Sie es ja auch schreiben, dass es der weißen Mehrheitsgesellschaft nur recht ist, wenn eine Ghettoisierung stattfindet. Dies wird mit unterlassener Finanzierung "gezielt" gefördert. Man will mich wohl missverstehen.

Miauzi

Nun - die Vorstädte sind das Ergebnis gezielter Stadtplanung und Bebauung.

Und in ihnen wurden vor allem die "arabisch"-stämmige Bevölkerung aus den ehemaligen Kolonien Nord-Afrikas angesiedelt - eben jene Leute die sich voll und ganz dem Dienst an der Kolonial-Macht verschrieben hatten.

Diese mussten dann mit der Unabhängkeit ebenso raus wie die "Schwarzbeine" - die Algerier fanzösischer Abstammung .

Letztere sind aber eben NICHT in diese "Trabanten"-Städte gekommen - aber auch sie hatten zunächst keine Möglichkeit zu entscheiden wo sie in Frankreich wohnen konnten. Diese sind heute die Kernwählerschaft des FN.

Seebaer1

"Ein Zeichen dafür, dass Macron wohl noch keine zündende Idee hat, wie er "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" und die aktuelle Lage in einer Rede zusammenbringen will"

Ein Präsident, der zum Nationalfeiertag keine Rede hält, und das in Frankreich! Deutlicher geht es nicht!

werner1955

 dass die Gewalt?

Dann sollten die Sicherheitsbehörden gute, notwendige Maßnahmen treffen dieses Plündern, Brandschatzen der letzten Tage das besonders unschuldige anständige Bürger und Steuerzahler getroffen hat zu verhindern.

Es wird damit auch klar das dieser "Mob" der da mit gewalt durch die Straßen gezogen keien Grund braucht um die demokratische Ordnung anzugreifen. 

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falsa demonstratio

"Es wird damit auch klar das dieser "Mob" der da mit gewalt durch die Straßen gezogen keien Grund braucht um die demokratische Ordnung anzugreifen. "

Meinen Sie die "Gelbwestenbewegung"?

werner1955

Nein, 
Ich beziehe mich auf die massive Gewalt, die Brände, Plünderungen, und den toten Feuerwehrmann Anfang diesen Monats. 

Der neue Goldstandard

ZItat: ". "Wir wollen maximale Sicherheit garantieren, damit die Bürger den Nationalfeiertag genießen können - und damit nicht eine Handvoll Kriminelle für Unannehmlichkeiten sorgt. Wir werden Härte zeigen gegen alle, die diesen Tag verderben wollen.""

 

Jajaja ... "Härte zeigen" ... das sagen Politiker immer, wenn sie angesichts völlig unhaltbarer Zustände vor die Kamera treten.

Kurz mal Realitätscheck:

- wieviele Randalierer von vor drei Wochen wurden bereits verurteilt?

- wieviele wurden des Landes verwiesen, wenn keine frz. Staatsbürgerschaft vorliegt?

- wieviele wurden die frz. Staatsbürgerschaft entzogen, wenn eine weitere Staatsbürgerschaft vorlag/vorliegt?

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Sisyphos3

gelegentlich steht man sich selbst im Weg

mal als allererstes die meiaten sind ja Franzosen

und dann wie bei uns ausweisen wohin ?

wenn sie staatenlos sind

sie nicht aufgenommen werden

oder dort "böse" Zustände" herrschen, solche welche sie im Gastland gerade etablieren wollen, 

oder  die Gesellschaft dort vorgibt : Todesstrafe/Gewalt

Der neue Goldstandard

Zitat: ""Natürlich sind die meisten dieser Menschen Franzosen - auf dem Papier. Und leider stellen wir für die zweite und dritte Generation von Einwanderern fest, dass es Rückschritte gibt. Einen Rückzug auf die ethnischen Wurzeln."

.

Mööönsch!

Denen müssen unsere grünlinken Politikerklärer doch nur einmal erklären, dass es so etwas gar nicht gibt: Rassen. Und das man in D als "verfassungsfeindlich" eingestuft wird - wie im Fall der AfD, wenn diese zur Bewahrung der eigenen ethnisch-kulturellen Identität aufruft.