Recep Tayyip Erdogan

Ihre Meinung zu Erdogan knüpft Schwedens NATO-Aufnahme an EU-Beitrittsgespräche

Im Ringen um die türkische Zustimmung zu einem NATO-Beitritt Schwedens legt Regierungschef Erdogan nun eine neue Bedingung auf den Tisch: Er fordert die Wiederaufnahme von EU-Beitrittsgesprächen für die Türkei.

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147 Kommentare

Kommentare

Morgaln

Die Türkei ist in der EU willkommen, Erdogan aber nicht. Von daher gibt es einen relativ einfachen Weg, die Beitrittsgespräche wieder zu ermöglichen. Ich bezweifle aber, dass dieser Weg Erdogan gefällt...

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Zufriedener Optimist

Schöner Gedanke, wieder mehr Demokratie und Säkularität in der Türkei und ohne Erdogan kann man wieder über EU reden…

Account gelöscht

Ich bin nicht davon überzeugt, dass die Türkei unter egal auch wem als Präsidenten wirklich in der EU willkommen ist. Das tut mir für die Menschen, die sich gerade dem westlichen Wertesystem zugehörig fühlen, natürlich leid. Aber ich glaube, ein Betritt der Türkei würde für erheblichen Turbulenzen in der EU sorgen. Ich habe ja schon starke Zweifel, wenn ich nur an Kandidaten wie Georgien, Albanien, Serbien und den Kosovo denke! Offen gestanden möchte ich die auch derzeit nicht unbedingt in der EU sehen! Da ist Zoff ja vorprogrammiert!

Sisyphos3

Die Türkei ist in der EU willkommen, Erdogan aber nicht.

 

Erdogan so nehme ich an ist doch nicht zufällig gewählt worden

der repräsentiert doch die Wertewelt der Bevölkerung

fathaland slim

Sie gehen von einer einheitlichen "Wertewelt der Bevölkerung" in der Türkei aus?

Wie kommen Sie denn auf diese Idee?

Eine solche Einheitlichkeit gibt es nirgendwo. Auch bei uns nicht, wie dieses Forum tagtäglich aufs Neue beweist.

Wolfgang Wodrag

Erdogan geht es nur um seine eigenen Interessen

Wenn jeder so extrem nur den eigenen Vorteil sieht, dann zerfällt eine Gemeinschaft wie die NATO oder die EU. Das ist schon in der Familie so, das ist in der Schule oder dem Betrieb so, in der Gemeinde oder im Stadtteil und im Staat. Wenn jeder nur egoistisch seine Interessen sieht, dann kann keine Gemeinsamkeit entstehen. Und auf der Ebene der EU oder NATO ist das auch. Ich wünschte, Erdogan würde die NATO verlassen.

AbseitsDesMainstreams

Erdogan sollte in die Schranken gewiesen werden!

Er versucht auf Kosten anderer Länder mit Blockaden massiv Vorteile für die Türkei geschenkt zu bekommen, die man sich gewöhnlich ehrlich erarbeiten muss.

AuroRa

Als geeigneter EU-Beitrittskandidat zu gelten, hat er doch selbst in der Hand: Säkularisierung vorantreiben, Menschenrechte wahren, sowie der Schutz von Frauen und Minderheiten - dann würde es auch mit den europäischen Nachbarstaaten klappen. 

 

Wolfgang Wodrag

Was tut Erdogan für die NATO?

Nichts. Er unterstützt nicht einmal den Verteidigungskampf der Ukraine für ihre Freiheit. Er blockiert nur die Mitgliedschaft Schwedens, was eine eindeutige Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten der NATO wäre.

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nie wieder spd

Er liefert Drohnen und Fahrzeuge an die Ukraine.

Neutrale Stimme

Er muss auch nichts in der Ukraine tun. Das die Ukraine kein Nato Mitglied ist. Alles was die anderen Nato Mitglieder tun ist auf freiwilliger Basis. Die Nato ist eher eine Staerkung fuer Schweden als andersum. 

Die Tuerkei hat zur Zeit auf jedenfall kein Platz in der EU.  

ihrefeld

Ich hoffe, dass Herr Scholz sein Veto einlegt und die Aufnahme der Türkei in die EU ablehnt. Liebe Schweden, der Rest der Welt wird euch im Ernstfall ebenso helfen wie jetzt der Ukraine, auch ohne Mitgliedschaft in der Nato.

Account gelöscht

Nein, die Türkei gehört weder geographisch, noch  noch von der Leistungsfähigkeit her, in die EU. 

Die Türkei hat auch keine Demokratie. 

Sie gehört mehr zu Asien als, dass sie europäisch ist. 

Ich könnte meine Meinung dann ändern, wenn die Türkei sich an den Westen anpassen würde. Wenn z. B. in jedem Ort der Türkei es auch eine christliche Kirche gibt, wenn Frauen völlig gleichberechtigt in der Türkei wären, etc.

 

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fathaland slim

Sie meinen, auch in den Orten, in denen es gar keine Christen gibt, und davon gibt es viele in der Türkei, solle es christliche Kirchen geben?

Sisyphos3

es würde vollkommen genügen, wenn für Interessierte, Begegnungsstätten für ihren Glauben erlaubt wären

harpdart

Nun ja, sehen Sie es mal sportlich -;))

Im Sport gehört die Türkei zu Europa. Genauso wie Sibirien...oder Kasachstan zumindest im Fußball.

derkleineBürger

"Nein, die Türkei gehört weder geographisch, noch  noch von der Leistungsfähigkeit her, in die EU. 

Die Türkei hat auch keine Demokratie. 

Sie gehört mehr zu Asien als, dass sie europäisch ist. 

Ich könnte meine Meinung dann ändern, wenn die Türkei sich an den Westen anpassen würde.Wenn z. B. in jedem Ort der Türkei es auch eine christliche Kirche gibt, wenn Frauen völlig gleichberechtigt in der Türkei wären, etc."

 

->

Hä ? Wenn sich die Türkei anpassen würde,gehört sie plötzlich geographisch und von der wirtschaftlichen Leistung in die EU ?

Verstehe ich nicht.

Wenn in jedem Ort ne Kirche gebaut werden würde,in wie fern wird das auf die geographische Lage und die wirtschaftliche Leistung angerechnet ? 

Jede Kirchenglocke entspricht 0.01% BIP und jeder Kirchenturm 0.1° Längengrade ?

Oder wie lautet die Formel ?

Morgaln

Kirchen haben damit gar nichts zu tun. Die gibt es z. B. in Südamerika zuhauf und da würde ich auch nicht jedes Land einfach so in die EU lassen (selbst wenn wir die Geographie ignorieren). 

Es geht um demokratische Grundwerte, und für die steht Erdogan nun mal in keinster Weise.

Olivia59

Ihre Argumentation bzgl. Christentum diskreditiert sich von selbst. Was die Geographie angeht ist es äusserst wohlfeil die Türkei als strategisch wichtiges Gebiet gern in der NATO zu wissen doch hinsichtlich EU die geographische Lage anzuzweifeln. Wenn man wirklich meint die NATO könne sich über das Gemeinschaftsgebiet des westlichen Wertebündnisses ausweiten wird es schwer sie noch als Verteidigungsbündnis zu betrachten.

fathaland slim

Was soll denn das westliche Wertebündnis sein? Salazars Portugal, Gründungsmitglied der NATO? Die griechische Obristendiktatur, zumindest unter Tolerierung durch die NATO mit Hilfe der US-Dienste ins Amt geputscht?

Ich möchte wirklich darum bitten, wenn es um die NATO geht, auf den Begriff "Werte" zu verzichten.

Olivia59

Dann können Sie auch gleich fragen, "was sollen westliche Werte sein?" Das was die, die sich zur westlichen Wertegemeinschaft, für sich als Massstab setzen, oder das was sie in der Realität tun. Das ist ja auch die Kritik, das wenn man ständig gegen Werte handelt das Gerede nicht mehr trägt.

das ding

Mich wundert, das sie das Sakulaere nicht einfordern, also eben keinen Gottestaat. Der christliche Fanatismus haengt mir genaus zu Hals raus wie der islamische oder sonstwessen.  Wer Kirchen einfordert, macht sich mir verdaechtig, egal wessen Glocken da laeuten. Ich runzle mal die Stirn...

das ding

Sie gehört mehr zu Asien als, dass sie europäisch ist. 

Btw.. Asien ist gross und (nicht nur deswegen) sehr unterschiedlich. Schon allein die bekannte Unterteilung in Suedostasien und.. andere Asien... Europa auch... Eine pauschale Antipoderie sehe ich da nicht so.

Jim456

Ein Diktator in der EU?

Nein, geht leider nicht und auch in allen anderen Angelegenheiten hat die Türkey bewiesen, dass sie von einem EU Beitritt Lichtjahre weit weg sind. 

Aber unsere Politik lässt sich ja offenbar sehr gerne erpressen, Herr Erdogan wird es sicher weiterversuchen.

Ich würde das Land aus allen NATO und EU Entscheidungen ausnehmen, schon alleine wegen der ständigen Erpressungsversuche. 

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fathaland slim

Aber unsere Politik lässt sich ja offenbar sehr gerne erpressen

Was verleitet Sie zu dieser steilen Annahme?

Sparer

Das ist es, was Herr E. in seiner Außenpolitik am besten kann: Politik mit dem Mittel der Erpressung. Einmal in der EU, würde er diese seine Kernkompetenz gnadenlos auch dort einsetzen. Ich kann nur hoffen, dass NATO bzw. EU sich nicht weiter von ihm erpressen lassen.

ich1961

Er "fordert"? Und dann so was unrealistisches? 

Wie weit will denn die Türkei noch von europäischen Werten weg rutschen?

Von mir ein klares NEIN!

****Bislang blockierte die Türkei die Ratifizierung mit dem Argument, dass das Land zu nachgiebig gegenüber Gruppen sei, die Ankara als Terrororganisationen betrachtet.****

"Ankara" kann betrachten, was und wie sie wollen. Nach schwedischem und europäischen Recht sind die "Terroroganisationen" keine - das sagt doch alles.

****Nach dem gescheiterten Militärputsch gegen Erdogan 2016 und den folgenden Massenverhaftungen und anderen Menschenrechtsverletzungen legte die EU den Prozess auf Eis.****

Das sind nur 2 der Probleme, die einem EU Beitritt der Türkei entgegen stehen.

Da bin ich jedenfalls auf der Seite von Bundeskanzler Scholz: das hat nichts miteinander zu tun und sollte auch nicht vermengt werden.

 

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nie wieder spd

Das hat alles mit Erdogan zu tun und an der Stelle gehört das auch vermengt und zusammen.

PeterK

Dazu fällt mir nur ein Wort ein: Erpressung!

Weder die NATO noch die EU sollten sich darauf einlassen. Zumal hier aus Erdogans Sicht zwei Dinge miteinander vermischt werden, die so nicht vermischt werden können. Es gibt durchaus Länder (außer den beiden nordamerikanischen Staaten), die nicht Mitglied in EU und NATO sind. Warum sollen sich die auf diesen Erpressungsversuch einlassen.

Schön dass der Bundeskanzler Erdogan widerspricht, noch schöner wäre es aus EU und NATO das Wort "Erpressung" zu hören.

 

Tino Winkler

Die Nato kann doch eine ukrainische Mitgliedschaft zum 01.01.2024 aussprechen, wenn Russland bis 31.12. 2023 nicht abgezogen ist und Reparation an die Ukraine zusagt.

Dann haben die Russen alle Möglichkeit zur Reaktion, Rückzug aus den annektierten Gebieten.

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Werdaswissenwill

Äh, dann ist aber immer noch Krieg! Und was sind die Voraussetzung für einen Nato beitritt! Riiichtiiig keinen bewaffneten Konflikt mit einem anderen Land.

fathaland slim

Was hat diese seltsame Aussage mit dem hier diskutierten Thema zu tun?

ich1961

Es geht hier - ausnahmsweise - mal nicht um die Ukraine sondern um die Türkei.

Und auch nicht um die NATO sondern um die EU.

;-))

Autograf

Dieses Vorgehen beweist, dass der türkische Staat noch lange nicht reif ist, in einem auf der Verfolgung gemeinsamer Interessen begründeten Staatenbund wie der EU beizutreten. Es gibt in der EU schon viel zu viele Mitgliedsstaaten, die konsequent eigene Vorteile durch Erpressung bei im Interesse aller liegenden anderer Fragen zu erreichen suchen. Eins dieser Länder hat die EU erfreulicherweise letztens verlassen. Hochmut kommt vor dem Fall ... Man sollte niemals die eigene Propaganda glauben. Genau das tut das türkische Volk jetzt. Nur: das arme türkische Volk wird von seiner korrupten Führung an der Nase herumgeführt und hat sich hierdurch auf Jahrzehnte der Vorteile der EU beraubt. Wenn Erdogan wirklich glaubt, nach vielen Jahren der Beleidigung anderer Völker und ihrer Politiker, Erpressung und Menschenrechtsverletzungen, hätte er noch eine Chance, in die EU zu kommen, ist sein Denken genaus irreal wie das seines US-Ex-Kollegen. Ich vermute, er versteht den Westen nicht.

Fred Feuerstein

Beitrittsgespräche könnten wiederaufgenommen werden, wenn sie nicht an einen NATO-Beitritt Schwedens geknüpft wären. Allerdings lässt sich das Ergebnis solcher Gespräche absehen: Die Gründe für einen Stopp der Gespräche haben sich vertieft. Oder will man in der Türkei etwa demnächst Gewaltenteilung sowie Presse- und Meinungsfreiheit wiederherstellen?

Emil67

Warum eigentlich nicht?

Wenn die Türkei dauerhaft zum Nettozahler wird.

pxslo

Ein kluger Einwand von Präsident Erdogan. Die EU-Türkei-Verhandlungen laufen schon seit Jahrzehnten. Warum? Weil nach Meinung der EU die Türkei nicht ausreichend "liefern" würde. 

Warum soll die Türkei dann Schweden in die NATO aufnehmen, wenn Schweden nach Ansicht der Türkei nicht liefert, also die Forderungen der Türkei (u.a. ernsthafte Terrorbekämpfung) nicht umsetzt? Für mich ist deshalb eine  Verweigerung der Aufnahme Schwedens absolut gerechtfertigt und auch richtig.

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Fred Feuerstein

Die EU-Türkei-Verhandlungen laufen schon seit Jahrzehnten.

Nein. Die Beitrittsverhandlungen wurden 2016 gestoppt.

ich1961

////Ein kluger Einwand von Präsident Erdogan. Die EU-Türkei-Verhandlungen laufen schon seit Jahrzehnten. Warum? Weil nach Meinung der EU die Türkei nicht ausreichend "liefern" würde. ////

Nach "Meinung der EU"? Es gibt Statuten, die eingehalten werden müssen (z. B.: Demokratie, Menschenrechte usw.) - daran haperts doch.

////Warum soll die Türkei dann Schweden in die NATO aufnehmen, wenn Schweden nach Ansicht der Türkei nicht liefert, also die Forderungen der Türkei (u.a. ernsthafte Terrorbekämpfung) nicht umsetzt?////

Die Türkei "kann kein Land der Welt in die EU/Nato aufnehmen". Sie kann aber verhindern oder fördern das ein Land in die EU/NATO aufgenommen wird.

////Für mich ist deshalb eine  Verweigerung der Aufnahme Schwedens absolut gerechtfertigt und auch richtig.////

Im Gegensatz zur Türkei ist SCHWEDEN aber ein Rechtsstaat. Und daher hat die Türkei (für mich) in der EU nichts zu suchen, Schweden aber schon.

 

Klärungsbedarf

Vielleicht ja, weil die Türkei die diversen Forderungen aus der EU (Menschenrechte, Demokratie, Korruption usw) auch nicht umsetzt ? Außerdem geht es bei der Aufnahme Schwedens um eine Verteidigungsgemeinschaft.

teachers voice

Sie teilen also die Lebensweisheit Erdogans, nach der es keine Weisheit gibt. Sondern nur ein Geben und Nehmen.  Wobei das Nehmen immer vor dem Geben kommen muss, weil man sonst ja in „Vorleistung“ treten würde.

Eine Weltsicht und Politik also ganz ohne Vertrauen, Gleichheit und Vielfalt. Die Welt als ein „Deal“, in der man immer der bessere Dealmaker zu sein hat.  In der man immer der „Gewinner“ sein muss, denn „Verlierer“ werden nicht ernst genommen.  

Man kann die Welt und die Politik so sehen,  nur  würde man dann in einer liberalen und demokratischen und weltoffenen EU nur einen Steinbruch sehen, aus dem man sich die wertvollsten Stücke herausbrechen könnte. 

 

 

Sparer

Eine mE etwas verquere Argumentation. Dass die Türkei (noch) nicht „EU-Beitritts-geeignet“ ist, ist Konsens in den EU-Gremien. Dass Schweden keine ausreichend ernsthafte Terrorbekämpfung hätte, ist Herrn Erdogans Spezialmeinung, die sich auch noch nicht einmal generell gegen Terror wendet, sondern nur gegen das, was E. als Terror gegen die Türkei empfindet.

harry_up

Ja klar.

Das Eine hat zwar mit dem Anderen nichts zu tun, aber Sie zeigen, weil Sie diesen Kuhhandel für fair halten, für den Erpressungsversuch Erdogans auch noch Verständnis und nennen ihn "klug".

Erst die Bekämpfung/Auslieferung der "Terroristen", jetzt der eigene EU Beitritt, am liebsten noch vor dem NATO Beitritt Schwedens. 

Ich nenne das Verhalten "zum Kotzen", sorry.   

melancholeriker

Erdogan, der am "Kessel von Kobane" 2014 mitgewirkt hat und den IS mit seiner Spezialdiplomatie stärkte, ist selbst Spezialist für Einschüchterung und Terror und lässt nichts aus, um seine eigene Macht unter Kontrolle zu halten und das bis in die tiefsten souveränen Bereiche anderer Länder und Regierungen. 

Wie einfach die Konstruktion von der terroristischen Bedrohung der Türkei durch das von wirklicher Vernichtung als autonomer Staat durch Erdogan bedrohte Kurdengebiet international geschluckt wird, kann ich bloß noch als peinlich betrachten. 

Das muß für einen wie Erdogan fast als Einladung zu mehr Provokation und Eskalation bewertet werden. 

Wanderfalke

Sie sollten den ironischen Aspekt in Ihrer Argumentation besser kennzeichnen - oder sehen Sie keinen Widerspruch in der Formel "Erdogan und ernsthafte Terrorbekämpfung"? 

Erdogans Definition von Terror sowie seine Einflussnahme auf Presse und Justiz können beim besten Willen keine Eintrittskarte in die EU sein. Dass er sich diesen Eintritt erpressen will zeugt von seinem despotischen Naturell - nicht er sondern die EU möge sich seiner verkorksten Denkweise annähern. Und auf den Spaß können wir gerne verzichten.

Fred Feuerstein

Weil nach Meinung der EU die Türkei nicht ausreichend "liefern" würde.

Hier handelt es sich nicht um eine "Meinung" sondern um diese Voraussetzungen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kopenhagener_Kriterien

Diese Voraussetzungen für einen EU-Beitritt werden von der Türkei nicht erfüllt.

meine_eigene_meinung

Ich wundere mich nur, dass es nicht noch mehr Kommentare gibt, die diese unverschämte Erpressung zurückweisen.
Wieso glaubt er denn, solche Forderungen stellen zu können?
Machen wir nach außen als EU so einen schwachen Eindruck?
Oder meint Herr E., dass die Fürsprache von Ungarn und Polen die EU schon umstimmen wird?

Erpressung macht wohl Schule.

 

bolligru

Ein Elefant steht im Raum...

Es geht Erdogan um Geld, viel Geld, sehr viel Geld....

Die europäischen Werte sind ihm sicher nicht so wichtig wie sein in allen Belangen rückwärtsgewandter Kurs.

Account gelöscht

Da hat die NATO aber einen schwierigen Verbündeten. Und wird man jetzt vor Erdogan einknicken ? Wenn nicht, kann Schweden nicht in die Nato. Da wird Stoltenberg schon in Wallung kommen und sich bei der EU dafür einsetzen, dass diese die Türkei aufnimmt. Es bleibt jedenfalls spannend. 

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ich1961

Nein.

Herr Stoltenberg ist Realist - kein Träumer.

 

Account gelöscht

Er ist aber auf jeden Fall für die Erweiterung der Nato.

fathaland slim

Das passt aber nicht in das wohlsortierte ideologische Weltbild des Foristen, dem Sie antworten.

Es ist mir auch völlig unverständlich, auf welche Weise und mit welchen Argumenten sich der NATO-Generalsekretär bei der EU für eine Aufnahme der Erdogan-Türkei einsetzen könnte. 

1A Polyglott

Ganz sicher wird die EU sich nicht darauf einlassen.

Nachdem Erdoğan die Demokratie demontiert, Demonstrationsrecht beschnitten, Institutionen entmachtet, NGOs zu Feinden erklärt, die Medien und die Justiz gleichgeschaltet, und etliche Demokraten zu politischen Gefangenen gemacht hat, wird die Liste der Punkte zum Abarbeiten dreimal so lang sein, wie damals 1999. Es gäbe wohl noch nie einen Beitrittskandidaten, der mehr Hausaufgaben auferlegt bekommen würde, wie die heutige Türkei. Und dann, nachdem er die Demontage der Demokratie weiter vorantreibt und die EU in ihrer Manier die Entwicklungen kritisieren wird, wird er wieder mit dem Finger auf die EU zeigen und mit einfältigen Beleidigungen, wie „Christenclub“ um die Ecke kommen, um seine Wähler wieder in die Mentalität der belagerten Festung zu versetzen. 

Das kann er doch nicht ernst meinen. Ich musste echt lachen.

Werdaswissenwill

Nun ganz einfach für Erdogan! Herstellung der Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit in der Türkei nach EU Norm verbunden mit der Freilassung politischer Gefangener, sowie den bedingungslosen Abzug aus Syrien. Da hat Erdogan eine Menge zu ebnen. Dann gibt es Gespräche. Und Schweden kann man bestimmt durch die restlichen Natoländer einen Beistandspakt schmieden, der Nato ähnlich ist. Dann ist die Türkei nicht zustimmungspflichtig, Schweden genießt den Schutz und Erdogan macht Überstunden .

schnitzundschnitz

Niemals! Dann muss Schweden eben warten. Mit Erdogan kann es keinen EU-Beitritt der Türkei geben, das wäre völlig absurd. In der Türkei werden Minderheiten mit Füßen getreten, Frauenrechte beschnitten. Wahlen sind manipuliert, Oppositionelle werden verfolgt, es gibt keine Pressefreiheit, es gibt keine Versammlungsfreiheit... usw. Die Liste ist so lang wie mein Unterarm.

w120

Ungarn und Polen sind auch auch keine Vorzeigestaaten der EU.

Da passt dieTürkei schon fast mit rein.

 

Es ist unabdingbar, dass Kriterien für einen Ausschluss von Staaten geschaffen werden.

 

Das gleiche Theater spielt sich auch in der NATO ab.

 

Der gewünschte Beitritt Schwedens hat auch nichts mit dem der Ukraine zu tun.

 

Überlegungen, wie Teile der Ukraine beitreten zu lassen oder ein Beitritt noch während eines schwelenden Konfliktes, sollten schnell vergessen werden.

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ich1961

////Ungarn und Polen sind auch auch keine Vorzeigestaaten der EU.

Da passt dieTürkei schon fast mit rein.////

Das war mal anders - als die beigetreten sind (ja ist schon einige Zeit her).

////Es ist unabdingbar, dass Kriterien für einen Ausschluss von Staaten geschaffen werden.////

Wäre langsam wünschenswert.

////Das gleiche Theater spielt sich auch in der NATO ab.

Der gewünschte Beitritt Schwedens hat auch nichts mit dem der Ukraine zu tun.////

Das stimmt.

////Überlegungen, wie Teile der Ukraine beitreten zu lassen oder ein Beitritt noch während eines schwelenden Konfliktes, sollten schnell vergessen werden.////

Nicht mal Herr Selenskyj will (obwohl wollen würde er wohl schon, aber es ist ihm bewusst, das es nicht möglich ist) den sofortigen Beitritt zur Nato - also wie kommen Sie nur darauf?

 

w120

Es werden zur Zeit die wildesten Überlegungen angestellt, um den normalen Aufnahmeweg zu beschleunigen.

 

Der Vorschlag der Teilaufnahme kommt von Roth, SPD.

Biden spricht über eine Möglichkeit in der Situation eines Waffenstillstandes.

 

Humanokrat

Sich auf derartige Erpressung einzulassen wäre der größte politische Fehler, den die EU überhaupt machen könnte. Ich verstehe nicht, wie Erdogan auf die Idee kommen könnte, dass er sich damit durchsetzen könnte. 

Er kann eigentlich nur verzweifelt sein, wenn er zu solchen aberwitzigen Mitteln greift. Grund genug hat er ja, bei der Lage in der Türkei. 

Aber dass er es dort schafft, mit Lügen und Desinformation an der Macht zu bleiben bedeutet nicht, dass das auch hier geht. 

peter Schäfer

Wenn die Türkei eine demokratische Regierung hat und ein Präsident der kein despotischer Diktator ist, der jeden einsperren lässt, der nicht seiner Meinung ist. Dann ist die Türkei in der EU herzlich willkommen. Außerdem müssen die EU-Regeln so geändert werden, damit ein Erpresser oder Querulant raus geworfen werden kann.

Adeo60

Erdogan wie man ihn kennt. Sein Junktim ist zwar ein Stück weit nachvollziehbar, weil man die Türkei - aus gutem Grund - schon länger mit dem Beitritt hingehalten hat und kommt dennoch einer dreisten Erpressung gleich. Ein mulmiges Gefühl also, mit dem man zusammentrifft.

teachers voice

Ich versuche es mal positiv:

Erdogan möchte die Türkei  unserer der europäischen Charta und den europäischen Verträge verpflichteten EU öffnen.  Und weg von einem religiös und stammesgeschichtlich bestimmten Autoritätsstaat, in dem die Regierung den Willen des Volkes bestimmt und die Religion immer von der Regierung definiert wird. 

Man sollte ihm zu dieser Erkenntnis und zu diesem Ziel gratulieren. 

Klar - das klingt nicht gerade realistisch. Aber man sollte die Macht des Träumens auch nicht unterschätzen. 

morgentau19

Die EU sollte diesen Erpressungsmethoden keineswegs nachgeben.

Beitrittsgespräche können gerne wieder aufgenommen werden, EU-Heranführungshilfen laufen bekanntlich weiter.

Um in den begehrten EU-Club beitreten zu können, hat die Türkei 35 Beitrittskriterien zu erfüllen- immerhin eine (1) hat sie schon erfüllt. 

Nach meiner Schätzung könnte es ca. 150 Jahre dauern, bis es so weit ist. 

 

 

 

odiug

Tja, liebe Schweden, ich hätte euch liebend gerne in der EU gesehen, aber habt bitte Verständnis dafür, das wir die Türkei wirklich nicht dazu nehmen wollen und können. Denn 99 Prozent des Landes liegen in Asien. 

wenigfahrer

Das ist doch ziemlich schlau ausgedacht, da er weiß das er zur Zeit nicht in die Eu aufgenommen wird, und es ist ja auch nur ein winziges Stück in Europa, der Rest ist Asien, also sind es 3 Prozent die zu Europa gehören.

Damit wird es für Schweden schwer werden, ist nicht sogar Ungarn auch dagegen, oder irre ich mich jetzt.

Icke 1

Ein Mensch, der selbst Menschenrechte, Frauenrechte und Medienfreiheit mit Füßen tritt, hat gar nichts zu fordern! Er könnte bitten, dann würde es aber noch ein Jahrtausend dauern, bis die Türkei sich europarechtlich angepasst hätte.

Scani

Was soll diese Debatte um einen EU-Beitritt der Türkei. Die Türkei wird doch schon genug von der EU durch Gelder und Zugeständnissen z.T. hofiert. Und was die Reisefreiheit innerhalb der EU für die Bevölkerung angeht, es leben doch schon mehr als genug seiner Landsleute in der EU, die einen Herrn Erdogan aus der sicheren Entfernung wählen können.  

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Fred Feuerstein

Schweden erfüllt alle Voraussetzung für einen NATO-Beitritt. Da sollte man vielleicht nochmal nachsehen, was da in den NATO-Statuten hinsichtlich Veto-Rechten genau steht...

Schneeflocke ❄️

"Bundeskanzler Olaf Scholz sprach sich indes gegen eine Verknüpfung des NATO-Beitritts Schwedens mit einer Wiederbelebung des EU-Beitrittsprozesses mit der Türkei aus. Beide Fragen würden nicht miteinander zusammenhängen."

 

Das sehe ich genauso, das hängt nicht miteinander zusammen. Erdogan nutzt das ganz schön aus, dass er jetzt bestimmen kann, ob Schweden in die NATO aufgenommen werden kann. Ich finde, diese neue Forderung - wenn + dann - hat schon etwas Erpressendes ansich und entwertet auch Erdogans erste Forderung an Schweden, in Sachen Koranverbrennungen. So als wenn ihm ersteres dann verzichtbar wäre, wenn dafür die EU-Beitritts-Gespräche wieder aufgenommen werden. Scholz sollte sich da nicht drauf einlassen. Wenn so ein Diktator wie Erdogan erst einmal in der EU wäre, dann Gnade Gott um unsere Demokratie! Und wer weiß, was als Nächstes für eine Erpressung käme?

bolligru

Wir sollten alle die Ruhe bewahren und möglichst nicht reagieren.

Erdogan ist klug genug zu wissen, daß seine Forderungen reine Illusion sind.

Es gibt eine Endlosliste an Bedingungen, die Erdogan nie und nimmer zu erfüllen bereit ist. 

Angefangen vom Umgang mit den Kurden über die Anerkennung des Völkermordes an den Aremiern über seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg im Norden Syriens über die immernoch ungeklärte Zypernfrage über seinen Abbau des Rechtsstaats über seine Vorstellungen zur Todesstrafe über seine Ambitionen, ein neues Osmanisches Reich wiederzubeleben, über seinen Umgang mit der (nicht mehr vorhandenen) "Pressefreiheit",.... usw. 

Warum also jetzt diese Forderung?

Meine Meinung: Er will eine Botschaft nach innen senden: Schaut her! Die Europäer wollen uns nicht dabei haben! Wir müssen und auf unsere eigene Kraft besinnen und alles, was dabei stört, beiseite räumen!

Die Türkei erhält immernoch EU- Gelder, u.a. zur Förderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit

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