Recep Tayyip Erdogan (r), Präsident der Türkei, schüttelt die Hand von Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, am Ende einer gemeinsamen Pressekonferenz nach ihrem Treffen in Istanbul.

Ihre Meinung zu Erdogan für NATO-Beitritt der Ukraine

Beim Treffen des türkischen Präsidenten Erdogan mit seinem ukrainischen Amtskollegen Selenskyj standen die diplomatischen Bemühungen Ankaras im Mittelpunkt. Doch dann überraschte Erdogan mit einer klaren Ansage. Von Benjamin Weber.

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148 Kommentare

Kommentare

Möbius

„Eine erneute Verlängerung blockiert Russland bislang.“

 

Gründe werden im Artikel nicht genannt. Der Getreidedeal besteht tatsächlich aber aus ZWEI Abkommen: das eine regelt den Export aus der Ukraine, das andere den Export von Düngern und Agrarprodukten aus Russland. Dieser Teil ist aus russischer Sicht nur sehr unzufriedenstellend umgesetzt worden. 

Sparer

Erdogan will es sich sicher mit Putin nicht verscherzen. Wenn er nun einen NATO-Beitritt der Ukraine vorschlägt, kommt als Nächstes vermutlich der Vorschlag von ihm, dass im Gegenzug die Ukraine die von Russland besetzten Gebiete endgültig und offiziell abtreten soll.

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Tada

Mich würde es nicht wundern, wenn Erdogan als nächstes vorschlägt auch Russland in die NATO aufzunehmen...

Adeo60

Ein überraschendes Statement des Putin Freundes und -Verstehers Erdogan.

 Es zeichnet sich somit ab, dass die UKR mittelfristig in das westliche Verteidigungsbündnis aufgenommen wird. Anders wird das Land auch kaum vor erneuten Angriffen sicher sein. 

Schon jetzt ist klar: Putin hat seine Nachbarn in die Arme der NATO getrieben. Seine Politik ist krachend gescheitert.

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ich1961

Stimmt. 

Aber aus seinen Verlautbarungen ist das alles ein voller Erfolg. Egal, wie das von außen gesehen wird.

 

CommanderData

Erdogan ist ein Wendehals. Er spielt alle und jeden gegeneinander aus, wie es ihm gerade in den politischen Kram passt. Heißes, folgenloses Geblubber... mal wieder nur reine Selbst-Erwichtigung auf der Weltbühne. Eine Meldung wäre es wert, wenn Erdogan die galoppierende Inflation in der Türkei in den Griff bekäme. Stattdessen folgenloser Foto-Termin für die Weltbühne. Das weiß auch Putin. Wir können die Tage zählen, bis sich Erdogan wieder putin-freundlich äußert.  

Adeo60

Volle Zustimmung.

NieWiederAfd

Zitat: "Seine Politik ist krachend gescheitert."

Inhaltlich haben Sie völlig recht. Ich würde es anders formulieren: Putins Wechsel von Politik zu Angriffskrieg ist krachend gescheitert; Krieg ist geächtet und kein Mittel der Politik mehr.

Sisyphos3

Krieg ist geächtet und kein Mittel der Politik mehr.

 

wenn es nützt

ist Krieg ja wohl nicht geächtet

so wenig wie der Einsatz von Uranmunition oder Streubomben

NieWiederAfd

Die geplante Lieferung von seit vielen Jahren geächteten Streubomben aus den USA in die Ukraine sind ein Skandal und ein Desaster. Da gibt es nichts zu deuteln. Unsere Außenministerin Baerbock ist da klar und deutlich.

proehi

Putins Politik mag krachend gescheitert sein.

Aber bitte übersehen Sie nicht, dass sich auch unsere Politik, unsere Lebensumstände und unsere Zukunftsaussichten krachend verändert haben. Das eine geht nicht ohne das andere.

Account gelöscht

Der türkische Ministerpräsident überrascht mich wieder einmal.

Große Ansage was den Natobeitritt anbelangt, aber dem müsste auch die USA zumstimmen und diese sagen nein. Bezüglich des Getreideabkommens und Gefangenenaustausch muss Erdogan auch erst einmal mit Putin reden. Es ist schön geredet, aber nichts ist in trockenen Tüchern.

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ich1961

////Große Ansage was den Natobeitritt anbelangt, aber dem müsste auch die USA zumstimmen und diese sagen nein. ////

Das ist doch jedem klar, der die Statuten der Nato zumindest schon mal gehört hat. In der Kriegssituation geht der Beitritt nun mal nicht.

(Aus dem Liveblog: Er glaube, es gebe unter den NATO-Mitgliedstaaten noch keine Einigkeit darüber, ob man die Ukraine"«jetzt, mitten im Krieg", in das Bündnis aufnehmen solle oder nicht.)

////Bezüglich des Getreideabkommens und Gefangenenaustausch muss Erdogan auch erst einmal mit Putin reden. Es ist schön geredet, aber nichts ist in trockenen Tüchern.////

Das ist richtig, aber (für mich erstaunlicher Weise) hat er schon einiges "hinbekommen".

 

Thomas D.

Ich glaube Erdogan kein Wort. Er tut nichts, absolut gar nichts, was ihm nicht nützt, nicht einmal der Türkei, die kommt, nach ihm selbst und ein paar Dutzend Verwandten und Günstlingen, erst viel weiter hinten. 

Und dass der Gefangenenaustausch für ihn bzw. „die Türkei“ Priorität habe, ist Heuchelei auf höchstem Niveau. Ihn interessieren keine ukrainischen oder russischen Kriegsgefangenen während seine Gefängnisse überfüllt sind mit türkischen Oppositionellen. 

silgrueblerxyz

Im Kriegszustand sollte es keine Natoneuaufnahmen des kriegsbeteiligten Landes geben

Das war bisher ein Grundsatz bei der Natopolitik. Man braucht m.E. den Friedenszustand eines Kandidaten, wenn man ihn aufnehmen will. Steht ein Land im Krieg, kann nicht ausgeschlossen werden, dass am Ende ein Sieger dieses Krieges Natomitglied ist, den man nicht Natomitglied werden lassen würde. Wer siegt, kann man im Krieg nicht voraussehen. Also kann man auch keine eindeutige Entscheidung treffen, wer von den Parteien neuer Natopartner werden wird. Man sollte bei einer solchen Entscheidung wie Natomitgliedschaft  schon wissen, wer eindeutig zukünftig Partner der Nato wird.

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ich1961

////Das war bisher ein Grundsatz bei der Natopolitik. ////

Das bleibt auch so, ist allgemein bekannt usw. .

////Steht ein Land im Krieg, kann nicht ausgeschlossen werden, dass am Ende ein Sieger dieses Krieges Natomitglied ist, den man nicht Natomitglied werden lassen würde.////

Hä? Die Ukraine wird - nach dem Krieg - in die NATO kommen. Und Russland will sicher nicht in die Nato (und ich möchte Russland nicht in der Nato sehen) - egal ob Gewinner oder Verlierer.

////Man sollte bei einer solchen Entscheidung wie Natomitgliedschaft  schon wissen, wer eindeutig zukünftig Partner der Nato wird.////

Auch auf die Gefahr hin, das ich mich wiederhole, die Ukraine wird NATO Mitglied - nach dem Krieg.

 

harry_up

Es geht nicht darum, ob am Ende Russland oder die Ukraine NATO-Mitglied werden.

Aber da habe ich Sie sicher verkehrt verstanden. 

Überhaupt: Ich verstehe den Großteil Ihres Kommentars nicht. 

Theodor Storm

Erdogan sollte erstmal dem NATO-Beitritt Schwedens zustimmen, das hat Vorrang. Die deutsche Außenministerin hat Recht wenn sie sagt, dass wir mitten im Krieg nicht über einen NATO-Beitritt der Ukraine sprechen können. Im Übrigen kann niemand abschätzen, wie lange dieser Krieg noch dauert und unter welchen Voraussetzungen Friedensverhandlungen möglich sind. Es ist durchaus denkbar, dass ein NATO-Beitritt oder auch Nicht-NATO-Beitritt am Ende für den Erfolg von Friedensverhandlungen entscheidend sein kann. Eine neutrale Ukraine, mit NATO-Sicherheitsgarantien, ist auch eine Option.

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Autograf

Nein, genau das war die Situation vor 2014. Im Budapester Memorandum hat die Ukraine ihre Atomwaffen an Russland (!) abgegeben genau gegen solche Sicherheitsgarantien. Putin schert sich nicht an Verträge, der Westen ist zu zahnlos, um die Sicherheitsgarantien durchzusetzen. Da wir dem St. Petersburger Hinterhof-Schläger Putin permanent ein Bild der Schwäche geliefert haben, hat er zugeschlagen. Zum Glück ist das ukrainische Volk nicht so zahnlos, wie er dachte und hat sich gewehrt. Und wir sind endlich aufgewacht und sprechen die einzige Sprache, die Putin versteht: Moderne Waffen, die auf die Dauer selbst Putins Alleinherrschaft in Russland gefährden.

ich1961

////Eine neutrale Ukraine, mit NATO-Sicherheitsgarantien, ist auch eine Option.////

Und das haben Sie für sich entschieden?

Die UkrainerInnen sehen das möglicher Weise komplett anders. Die "reißen sich gerade den A.... auf", um Ihr Land von dem Krieg zu befreien.

 

Theodor Storm

Die UkrainerInnen kämpfen leidenschaftlich in diesem Krieg (den sie auch für den Rest von Europa führen!) und ich würde mich freuen, wenn sie diesen Krieg gewinnen würden. Das steht aber noch lange nicht fest und deshalb, da bin ich Pragmatiker, müssen wir alle Optionen im Auge haben, insbesondere was zukünftige Friedensverhandlungen angeht. Da Friedensverhandlungen offensichtlich noch in weiter Ferne liegen, sollten wir jetzt nicht über Dinge entscheiden, die uns, im Falle von Friedensverhandlungen, dann im Weg stehen können.

Mega

„Zu den Großabnehmern des ukrainischen Getreides gehören Spanien, China und die Türkei. Mit einigem Abstand folgen Italien und die Niederlande. Die Lieferungen in afrikanische Länder, südlich der Sahelzone, oder in einkommensschwache asiatische Staaten, halten sich indessen in Grenzen.“

 

So wird mit der Wahrheit umgegangen. Getreide für hungernde Völker. Körnermais war vor allem auf den Schiffen und das wird zur Tierfütterung eingesetzt. 

Der Iran bekam 126.000 Tonnen Mais. Das soll einer verstehen. Iran liefert Drohnen an Russland, die die ukrainische Bevölkerung bombardieren und werden mit Maislieferungen belohnt. 

 

https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/geht-getreide-ukraine-fu…

 

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Autograf

Nochmal: Es gibt einen Weltmarkt für Getreide. Wo das einzelne Kontingent landet, spielt keine Rolle. Wenn es fehlt, wird den ärmeren Menschen das Getreide vor der Nase weggekauft. Es ist wohl kaum damit zu rechnen, dass die reicheren Menschen ihren Verbrauch einschränken (insbesondere in Form von Fleisch), damit die ärmeren Menschen sich weiter Getreide als Nahrung leisten können, wenn der ukrainische Anteil am Weltmarkt wegfallen würde.

MehrheitsBürger

100 % Treffer !

MehrheitsBürger

 

Der Weltmarkt für Getreide ist global und umfasst die Verwendung von Getreide als menschliche Nahrung

- durch direkte Nutzung z.B. für Mehl, Brot, Nudeln, Pasta etc.

- durch indirekte Nutzung als Futter für Nutztiere, die dann in Produktionsstufe 2 zu menschlicher Nahrung werden.

Die Preise dafür werden auf globalen Getreidebörsen gebildet. 

Da beide Getreideströme gebraucht werden, sorgt jeder von ihnen für erschwingliche Preise oder - bei Ausbleiben - für Knappheit auf dem Gesamtmarkt.

Deswegen greift ihr konstruierter Alarmismus zu kurz.

Tada

Von den Unruhen in Iran haben Sie aber ein wenig mitbekommen?

Mit Mais werden die Drohnen nicht produziert. 

Mega

Ich war immer der Annahme das Mais durch Drohnen produziert wird. Danke für den Hinweis.

Tada

Ja, bitte. Sonst würden Sie Mais als Nahrungsmittel für Iraner und iranische Drohnen nicht voneinander abhängig machen. Die meisten Iraner riskieren gerade auch ihr Leben, um das Regime loszuwerden.

albexpress

Mir persönlich wäre ein NATO Austritt der Türkei wesentlich lieber als der Beitritt der Ukraine.Und ich hoffe dass das Kriterium noch gilt dass es keinem Betritt für Staaten gibt die sich im Krieg ,oder die sich sonst irgendwie im Konflikt mit jemandem befinden.

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Autograf

Ein Nato-Austritt der Türkei, die ja nicht identisch zu Erdogan ist, wäre fatal. Während die europäischen Länder nach dem Wegfall des Warschauer Paktes massiv abgerüstet haben (statt, wie ja oft aus kommunistischer Sicht behauptet wurde, sofort Russland zu erobern), hat die Türkei sich zur zweitgrößten Armee in der Nato, nach den USA, entwickelt (statt das eigene Volk in den Wohlstand zu führen, den wir haben). Jetzt brauchen wir die Türkei leider. Das weiß Erdogan und kann daher völlig egozentrisch agieren. Sowas kann man sich allerdings nur solange leisten, wie man das eigene Volk erfolgreich belügen kann.

MehrheitsBürger

Jedem, der auf Seiten Putins steht, ist die Schwächung der NATO ein Anliegen. Die Türkei wird nicht austreten sondern ihre Rolle im Bündnis ausfüllen.

Die Ukraine kann der NATO nicht kurzfristig beitreten. Aber Putin kann andererseits kein indirektes Veto-Recht eingeräumt werden, indem er den Krieg ewig am Köchlen hält. 

"Frozen conflicts" waren bislang seine Spezialität.

 

 

zöpfchen

Türkei-NATO-Austritt ? Um Himmels Willen, nein! 

Dann könnte aus den türkisch-griechischen Neckereien schnell ein veritabler Krieg werden.

Nicht zu vergessen: der Bosporus, der Putin s Marine hübsch in der Badewanne schwarzes Meer einschließt.

Erdogan. Klar er nervt, gewaltig. Aber seit dem gescheiterten arabischen Frühling sollten wir alle gelernt haben, dass hier eine ganz andere Kultur herrscht als dort. Da ist Toleranz angesagt. 

Adeo60

Ein UKR Beitritt wird während des Krieges kein Thema sein, sehr wohl aber für die Zeit danach. Und die Türkei ist ein wichtiger NATO Partner, auf den man nicht verzichten will. Allein Russland ist isolierter denn je. Aber das ist das Ergebnis der imperialistischen Politik von Putin. 

Adeo60

Eine Aufnahme der UKR in die NATO während des Krieges wird es aus guten Gründen nicht geben. Aber für die Zeit danach braucht es Sicherheitsgarantien, damit sich die Schrecken eines solchen Krieges und der Bruch des VölkerR nicht wiederholen.

H. Hummel

Nach einem Frieden könnte man darüber reden, über ein "vorher" zu diskutieren ist Populismus und beendet den Krieg keinen Tag früher  ... eher im Gegenteil.

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ich1961

Wo wird denn über "vorher" geredet?

rainer4528

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Michael Roth schlug einen Teilbetritt vor.

Tada

Schreiben Die sich hinter die Ohren: Russland hat den Krieg angefangen, Sankt onen sind in solchen Fällen weltweit normal und Russland hat gar nicht zu bestimmen, was das Nachbarland an Getreide exportiert.

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Quark

Das Russland der Aggressor ist, sollte bekannt sein. Ihr Ton erinnert mich an meine Schulzeit, als die kleine Rotznase auf der vierten Bank was vergessen hatte. Ein dummer Spruch in Oberlehrer-Manier.

Tada

Nein, dass Russland der Aggressor ist wird hier von manchen gerne vergessen.

Adeo60

Erdogan ist eine Spielernatur. Er laviert, zeigt sich nach allen Seiten offen und setzt immer wieder Nadelstiche. 

Auch wenn er aktuell wieder einmal den Westen hofiert, bleibt er ein unsicherer Kantonist, der zu allererst eigenen Machtinteressen folgt.

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Möbius

Das sehe ich nicht so. Was soll das überhaupt sein, ein „unsicherer Kantonist“?

 

Die Türkei nimmt eine neutrale Position ein im Krieg, es gibt einen umfassenden bilateralen Handel mit Russland. Es gibt nicht nur regen Flugverkehr und Tourismus sondern auch Projekte im Bereich Erdgas und Kernenergie. Außerdem ist die Türkei Kunde auch für russische Waffen (S-400). 

 

Man hat in Ankara außerdem die Notwendigkeit sich mit Russland über Syrien zu verständigen. 

 

Übrigens wird im Artikel auch die Rolle Ankaras am Gefangenenaustausch erwähnt. Tatsächlich sind sogar einige der Asow Kommandeure in der Türkei „bis zum Kriegende“ interniert worden, nachdem die Türkei in deren Kapitulation vermittelt hatte. 

Adeo60

Dass Erdogan nun für den Beitritt der UKR plädiert, müsste aber Sie auch die als Putin- Freund überraschen. Ich jedenfalls hätte mit einem solche Statement von Erdogan nicht gerechnet.

Krid01

Erdogan mag das so sehen - ich allerdings nicht

Ich denke wir sollten abwarten, wie dieser Krieg endet. Dann hat die Ukraine daran zu arbeiten eine echte Demokratie und ein Rechtsstaat zu werden - dann sieht man weiter. Das wird mindestens 15-20 Jahre dauern, wenn sich die Ukraine anstrengt. Das gleiche sehe ich für einen Beitritt zur EU. Eine Aufnahme aus Mitleid darf nicht in Betracht kommen.

Und dann bleibt natürlich immer noch die Frage - wer ist bereit für die Ukraine tatsächlich in den Krieg zu ziehen? Ist sehr da absolut niemanden.

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ich1961

Ich sehe das komplett anders.

Ich würde die Ukraine (ja, nach dem Krieg) aufnehmen - in NATO und EU.

 

rainer4528

Bei dem Demokratie und Korruptionsindex?

zöpfchen

Verstehe ich nicht. Unter diesen Kriterien „Rechtsstaat und Demokratie“ müsste man die Türkei sofort ausschließen. 

rolato

Die Ukraine ist nach der Verfassung der Ukraine ein demokratischer, republikanisch, sozial- und rechtsstaatlich organisierter Einheitsstaat mit einem semipräsidentiellen Regierungssystem. Von Verfassung wegen ist eine Gewaltenteilung vorgesehen. Staatsoberhaupt ist der Präsident, die Regierung (Ministerkabinett der Ukraine) wird von einem Ministerpräsidenten geleitet. Einzig die Autonome Republik Krim hatte (und hat dies auch de jure noch immer) davon abweichend das Recht, über eine eigene Verfassung, Regierung und teilautonome Gesetzgebung zu verfügen.

Möbius

„Und dann bleibt natürlich immer noch die Frage - wer ist bereit für die Ukraine tatsächlich in den Krieg zu ziehen?“

 

Ich glaube, das ist ein bisschen das falsche Bild. Die NATO bzw. USA und GB haben großen Einfluss auf den Verlauf und die Ziele des Krieges, sowie auf taktische und strategische ukrainische Planungen. 

 

Ihre Aussage könnte man ja so verstehen, dass der Westen in der Ukraine keine eigenen Interessen und Kriegsziele hat, und das ist objektiv falsch. 

Account gelöscht

Erdogan positioniert sich im Vorfeld des NATO-Gipfels in Vilnius. Vielleicht spielt da auch der türkische Wunsch nach F-16 Flugzeugen eine Rolle.

Was aber das Getreideabkommen aussieht, so sieht es mit einer Verlängerung schlecht aus. Seit Juli vergangenen Jahres kann ukrainisches Getreide auf dem Seeweg exportiert werden. Der Export von russischem Getreide und Düngemitteln ist faktisch nicht möglich, zwar wurde er nie sanktioniert aber die Bezahlung ist nicht möglich durch den Ausschluss der Rosselchosbank (Landwirtschaftsbank) aus dem SWIFT-System. 

Nach der Welternährungsorganisation stellen die 30 Millionen Tonnen Getreide, die im Rahmen des Abkommens seit dem vergangenem Sommer exportiert werden konnten, wenig mehr als ein Prozent der weltweiten Agrarproduktion dar. 

NieWiederAfd

Trotz des autokratischen Gehabes und der Justizbeugung und rechtswidrigen Bekämpfung der Opposition spielt Erdogan auf internationalem Parkett eine wichtige Rolle, da die Türkei NATO-Mitglied ist und Erdogan einen Draht zu Putin hat. Leider gehört zur ganzen Wahrheit aber auch, dass er aus innenpolitischen Gründen die NATO-Mitgliedschaft Schwedens immer noch blockiert. Insofern ist Erdogan mehr ein Unsicherheitsfaktor als ein Stabilitötsfaktor.

Seebaer1

Also haben wir Erdogan jetzt doch wieder gern, nur weil er für den Beitritt ist?

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ich1961

Nö, ich zumindest nicht. Aber man kann doch anerkennen, das er sich bemüht.

 

harry_up

Nein.

Solange er aus fadenscheinigen Gründen Schwedens NATO-Beitritt boykottiert, sowieso nicht.

Und sollte ihm in nächster Zeit eine ukrainische Laus über die Leber laufen, wird er seine vollmundige Befürwortung zum Beitritt der Ukraine aus ebenso fadenscheinigen Gründen widerrufen.

ich1961

////Und sollte ihm in nächster Zeit eine ukrainische Laus über die Leber laufen, wird er seine vollmundige Befürwortung zum Beitritt der Ukraine aus ebenso fadenscheinigen Gründen widerrufen.////

Das ist wohl wahr.

 

dasandereas

Gegen Putin liegt ein internationaler Haftbefehl vor. Eine Nichtverhaftung  bei seinem Besuch in der Türkei würde bedeuten, dass dieser Haftbefehl nichts wert ist. Und das ist ein Zeichen, das Putin mit Hilfe von Erdogan setzen würde.

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rainer4528

Die Türkei erkennt den Internationalen Strafgerichtshof nicht an. Also muss sie Putin nicht verhaften.

Freiheit-braucht-Sicherheit

Erdogan kann einem schon überraschen. 

Langfristig sehe ich die Ukraine auch in der NATO. Das bringt mehr Sicherheitals der vorherige Zustand.

Möbius

Ob die Türkei tatsächlich Selenskiys „Friedensplan“ zustimmt, der ja eigentlich eine Maximalforderung im Falle eines Siegs der Ukraine darstellt, weiß ich nicht. 

 

Das Prinzip der Territorialen Integrität der Ukraine hat auch Peking schon betont. Die Frage ist nur, in welchen Grenzen ? 

Ich glaube nicht das - nach dem Ergebnis des Maidan Umsturzes - eine Wiederherstellung der Souveränität der Ukraine in den Grenzen von 1991 möglich ist. 

 

Die Ukraine war damals ein anderes Land, in dem über Jahrzehnte eine Machtbalance zwischen pro-westlichen und pro-russischen Kräften bestand und die Russen mit der „Partei der Regionen“ eine eigene politische Repräsentanz und Machtteilhabe hatten. Heute dagegen stehen die zu Russland neigenden Menschen im Süden und Osten der Ukraine vor einer „alles oder nichts“ Entscheidung, falls die Ukraine siegt. 

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Theodor Storm

Wenn es der Ukraine gelingen sollte, den Süden und Südosten wieder zurückzugewinnen (in diesem Fall würde Putin wohl in Moskau gestürzt werden), dann geht es letztlich noch um die Krim. Hier ist in Sewastopol die russische Schwarzmeerflotte stationiert und das wird Russland, glaube ich, bis zum letzten Mann verteidigen wollen. Die USA werden dann bestimmen, dass die Krim (die ja der Ukraine geschenkt wurde), bei Russland verbleibt, um damit einen Friedensvertrag abzuschließen. In diese Richtung könnte es gehen.

ein Lebowski

Die Ukraine war damals ein anderes Land, in dem über Jahrzehnte eine Machtbalance zwischen pro-westlichen und pro-russischen Kräften bestand und die Russen mit der „Partei der Regionen“ eine eigene politische Repräsentanz und Machtteilhabe hatten. Heute dagegen stehen die zu Russland neigenden Menschen im Süden und Osten der Ukraine vor einer „alles oder nichts“ Entscheidung, falls die Ukraine siegt. 

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Das wird noch interessant werden, wohin sich die Ukraine entwickelt, wenn erstmal der Krieg vorbei ist. Viele sehen ja die Ukraine schon in der EU und Nato, bin da skeptisch, keiner weiß, wohin die Reise bei denen gehen wird. Die Realität läuft nie so ab, als würde man eine Linie, auf ein Blatt Papier zeichnen.

 

 

Scratchpatch

Ob das etwas mit der neuen Zusammenarbeit zu tun hat, dass die Ukraine in der Türkei Drohnen herstellen will? Da fließt Geld, vielleicht ein guter Tipp für Schweden. Ich hoffe, dass die NATO unser Verteidigungsbündnis bleibt und sich nicht instrumentalisieren lässt. Wie schon einige anmerkten, für Friedensverhandlungen muss diese Frage offen bleiben.

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ich1961

////Wie schon einige anmerkten, für Friedensverhandlungen muss diese Frage offen bleiben.////

Da Herr Selenskyj bereits im März 2022! die Neutralität angeboten hatte und das nicht angenommen wurde, wird sich dieser Punkt erledigt haben.

 

werner1955

für NATO-Beitritt 

Dann sollten wir das jetzt schnell und gründlich durchführen. Russland wird dann klar das es die gesamte Ukraine verlassen muss. 

Tada

Ich habe öfter den Eindruck, dass Erdogan solche Alleingänge macht, um sich als der USA ebenbürtig aufzuspielen. 

Erst gegen Schweden - dann gab das Erdbeben, die Unzufriedenheit mit der Bewältigung, fehlende Finanzierung, die Wahlen, da war Erdogan nicht so vorlaut.

Und nun prescht er wieder mit irgendetwas (derzeit noch) Unrealistischem vor. Einfach damit er die USA zu einer Gegenstellung provozieren kann.

Reinhard Appel

Mittlerweile hoffen deutsche und osteuropäische Bauern inständig darauf, dass das Getreideabkommen nicht verlängert wird. Denn ukrainisches  und im Deal ebenso „freigegebenes“ russisches Getreide verzerren den Markt in Afrika und Westeuropa.

Die von polnischen Landwirten erstrittenen Exporterstattungen von 122€/Tonne landen in Form von Dumpingpreisen an dt. Mühlen, die im Gegenzug deutsches Getreide im Landhandel und auf den Höfen vergammeln lassen. 

mit der „Tierwohlinitiative“ der Bundesregierung, die in einen Bestandsabbau von Schweinebeständen bedeutet, brechen deutschen Landwirten Absatzmärkte für Getreide weg. 

Nun könnte man deutsches Getreide gut im Welternährungsprogramm der FAO in Afrika nutzen - dort liegt aber nun russisches.

Und wer die Zusammenhänge verstehen will, muss nur den Bericht  über die Wahl des FAO Generaldirektors vom letzten Samstag lesen.

Die dt. Landwirte leiden -entgegen anderslautenden Annahmen - heftig unter dem Russland-Ukraine Konflikt.

Breitenfels

An einem ein NATO-Beitritt der Ukraine führt früher oder später kein Weg vorbei. Ich glaube nur, dass früher nicht hinhauen wird. 

Mir wäre wichtig, dass Putin mit seiner Kriegstreiberei nicht durchkommt. Wir könnten alle Frieden haben, wenn dieser Unruhestifter es einfach sein lassen würde..

draufguckerin

Der Beitritt der Ukraine zur NATO ist erst nach dem Krieg ein Thema. Jetzt würde der Beitritt der Ukraine Krieg für uns alle bedeuten, das will niemand. Insofern ist Erdogans Zustimmung momentan irrelevant.

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Nettie

Diktatoren wie Putin sind auf die Unterstützung anderer angewiesen. Und alle anderen wiederum auf deren ‚Fürsprache‘.

wenigfahrer

Schon etwas eigenartig sein Aussage, klingt wie Türen nach allen Seiten offen lassen, und sich jeweils das nötige auszusuchen, da die USA eine andere Meinung dazu haben, kann man so eine Aussage auch ohne Auswirkungen machen.

Bis jetzt macht die Türkei gute Geschäfte mit der RF, für mich ist das erst glaubhaft wenn dort nichts mehr läuft.

Kritikunerwünscht

Wenn wir das Netz um Russland immer enger ziehen, ist es wie bei einem Wolf im Gehege. Je enger das Gehege, desto größer sein Bestreben, auszubrechen. Nebenbei bemerkt: es gab mal eine 4 + 2 - Verhandlung. Was sagt Adenenauer einmal: Wass kümmert mich mein Geschwätz von gestern.

MehrheitsBürger

Selenskyj und Erdogan haben die territoriale Integrität der Ukraine bekräftigt

"Laut Selenskyj habe man auch ein bilaterales Abkommen unterzeichnet, das den von ihm vorgesehenen 10 Punkte-Plan unterstütze. Der sieht zum Beispiel die komplette Wiederherstellung der territorialen Souveränität der Ukraine vor."

Erdogan hat sich mit Blick auf der Unverletzlichkeit der ukrainischen Grenzen und der territorialen Integrität der Ukraine in in diesem Abkommen klar positioniert. Sehr klar.

Das macht Putin deutlich, dass er bei Friedensverhandlungen nicht darauf setzen kann, dass ihm sein Landraub in der Ukraine einfach als Kriegsbeute zugestanden wird.

Es bleibt bei der einfachen Wahrheit: wenn Putin heute seine Truppen zurückzieht ist morgen Frieden.

Account gelöscht

Überdies gibt auch die EU inzwischen zu , dass die Länder des globalen Südens nicht die einzigen Nutznießer der ukrainischen Agrarexporte sind: Vom ukrainischen Weizen seien 64 Prozent in Entwicklungsländer gegangen, von den Maislieferungen etwa die Hälfte.

Im März hatte Putin Afrika versprochen, bei einem Ende des Getreideabkommens die auf den Kontinent entfallenden Lieferungen kostenlos zu übernehmen.

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