Recep Tayyip Erdogan (r), Präsident der Türkei, schüttelt die Hand von Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, am Ende einer gemeinsamen Pressekonferenz nach ihrem Treffen in Istanbul.

Ihre Meinung zu Erdogan für NATO-Beitritt der Ukraine

Beim Treffen des türkischen Präsidenten Erdogan mit seinem ukrainischen Amtskollegen Selenskyj standen die diplomatischen Bemühungen Ankaras im Mittelpunkt. Doch dann überraschte Erdogan mit einer klaren Ansage. Von Benjamin Weber.

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148 Kommentare

Kommentare

MehrheitsBürger

Erdogan weiß, dass nur die NATO einen stabilen Frieden garantieren kann

Denn ein Frieden braucht Garantien und die kann nur die NATO geben.

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marvin

Dumm nur, dass es diesen Frieden gerade wegen des Nato-Beitritts nicht geben wird. Er ist nämlich der Haupt-Kriegsgrund.

MehrheitsBürger

Das steht in dem Manuskript, das Putin am 24.02. verlesen und von seinen Anhängern verbreitet wird. Mit der Wirklichkeit hat das nichts zu tun. Selbst Prigoschin hat das als Märchen entlarvt.

Wichtige aber: Putin selbst hat in einem Interview 2004 die NATO-Osterweiterung als völlig unproblematisch für die Sicherheit Russlands bezeichnet.

Die "NATO-Story" hat er erst später aufgesetzt. 

 

marvin

Gerade Erdogans Außenminister hatte ja die Echtheit des fertig paraphierten Friedensvertrags von April letzten Jahres bestätigt, den Putin kürzlich der afrikanischen Delegation zeigte. Wichtigster Bestandteil war der Verzicht der Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft.

MehrheitsBürger

Auch das ist nachgeschoben und schon inhaltlich nicht schlüssig.

Auch hier nochmal Putin:

"Als der Nato-Generalsekretär wenig später nach Moskau kam, sagte Putin, jedes Land habe "das Recht, seine eigene Form der Sicherheit zu wählen".

So sieht es das Völkerrecht vor. Die Ukraine hat ein Recht auf völlige Selbstbestimmung und muss nicht Putin um Erlaubnis fragen, wie es seine Sicherheit und seine Bündniszugehörigkeit gestalten will. Das wäre eine Art von Semi-Souveränität, die es im 21. jahrhundert nicht gibt.

Oder musste Russland die Ukraine um Erlaubnis fragen, als es der "Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit" beitrat ?

Ihr Narrativ geht an der Realität vorbei

Alter Brummbär

Ein Diktatfrieden, wie der damals in Jalta?

Wohin das letztendlich geführt hat, sehen wir bis heute.

Thomas D.

Putin hat vor einigen Jahren jedem Land das Recht zugesprochen, sich selbst das Bündnis zu wählen, dem es angehören möchte. 

Adeo60

Es ist ein vorgeschobener Kriegsgrund von Putin gewesen. Dies hat ja nunnauch Prigoschin bestätigt. 

Vor dem Einmarsch der russischen Truppen hatten viele westliche Staatschefs mit Putin gesprochen und ihm versichert, dass ein NATO Beitritt der UKR kein Thema sei. 

Putin folgte mit dem Einmarsch ausschließlich seinen imperialistischen Überlegungen. 

Die NATO ist und bleibt ein Sicherheitsgarant, kein Unsicherheitsfaktor.

Carlos12

Die Behauptung, dass Russland den Krieg wegen eines möglichen Nato-Beitritts begonnen hat, wurde erst später nachgeliefert. Zur Erinnerung, die offizielle Begründung auch vor der UNO war es, die Ukraine zu entnazifizieren und zu entmilitarisieren. Falls diese offizielle Begründung Bullshit war, dann wird das auch für die nachgelieferte Begründung mit dem Nato-Beitritt gelten.

MehrheitsBürger

Einfach Putin lesen, dann fällt das später konstruierte "NATO-Osterweiterungsnarrativ" in sich zusammen

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 2. April 2004, drei Tage nach dem Beitritt der Balten, stand Putin lächelnd neben Schröder und lobte, dass sich die Beziehungen Russlands zur Nato "positiv entwickeln". Und er fuhr fort: "Hinsichtlich der Nato-Erweiterung haben wir keine Sorgen mit Blick auf die Sicherheit der Russischen Föderation." Als der Nato-Generalsekretär wenig später nach Moskau kam, sagte Putin, jedes Land habe "das Recht, seine eigene Form der Sicherheit zu wählen".

https://www.zeit.de/2022/09/wladimir-putin-russland-westen-geschichte-f…

werner1955

Ja. Weil Putin immer noch nicht begriffen hat das demokratische Staaten für Ihn, wenn er keinen Vernichtungskrieg gegen Frauen und Kinder führt ein Gefahr darstellt 

Adeo60

Patin fürchtet, dass die Demokratiebewegung der Nachbarländer, der Natürliche Drang  der Menschen nach einem  selbstbestimmten Leben in Freiheit, auch auf die russische Bevölkerung übergreifen könnte. Eine durchaus berechtigte Gefahr, denn auf Dauer wird man die Menschen nicht knechten, in Straflager werfen und mit Feindbildern zu Hass und Gewalt erziehen können.

Thomas D.

Sie glauben diesen Unfug?

draufguckerin

"Erdogan weiß, dass nur die NATO einen stabilen Frieden garantieren kann

Denn ein Frieden braucht Garantien und die kann nur die NATO geben."

Und Erdogan weiß, dass ein Beitritt der Ukraine zur NATO momentan nicht zur Debatte steht, weil das sämtliche NATO-Staaten zur Kriegspartei, zum Kriegsgegner Russlands machen würde. Das will keiner.

Erdogan kann viel reden, wenn der Tag lang ist. Vielleicht erhofft er sich momentan Vorteile davon. Ob er immer noch zu seinem Wort steht, wenn der Krieg vorbei  ist und der Beitritt aktuell wird, wage ich zu bezweifeln.

 

MehrheitsBürger

Bereits das Budapester Memorandum sah Garantien für die Ukraine vor

Russland hatte sich in dem Abkommen verpflichtet, die territoriale Integrität der Ukraine zu respektieren und zu schützen. Mit dem Überfall auf die Ukraine hat es dieses Abkommen genauso gebrochen wie die KSZE-Schlussakte von Helsinki.

Die Schlussfolgerung liegt nahe: man kann Putin niemals trauen. 

Das weiß auch Erdogan. Deswegen ist sein Vorschlag, die NATO als Garantiemacht vorzusehen, aufgrund der bisherigen Erfahrungen naheliegend.

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werner1955

man kann Putin niemals trauen. 

Richtig. Un ddeshalb so schnell wie möglich einen Nato und EU beitrittt der Ukraine. 

Scani

Der türkische Präsident hält sich eben alle Türen offen. Waffen von der Nato, von Russland. Schulterschluss mit der Ukraine. Mit dieser Unterstützung der Ukraine gewinnt er wieder mehr Sympathipunkte in Europa. Auch im Zusammenhang eines späteren EU - Beitritts ist es immer hilfreich sich jetzt schon Freunde zu schaffen

CommanderData

Erdogan nutzt jetzt Situation (vor allem erfolglose) um irgendwie auf der Weltbühne präsent zu sein. Mich nervt immer öfter, wie sich Menschen (egal wie wenig hilfreich sie auch sind) mit irgendwelchen Aktionen oder Sprüchen ins Aufmerksamkeits-Zentrum der Medien katapultieren. Hauptsache Aufmerksamkeit. Bevor Erdogan sich für den Nator-Beitritt eines aussichtslosen Kandidaten ausspricht, sollte er lieber den beitrittsfähigen Kandidaten (Schweden) nicht mit seinem erpresserischen Veto verhindern. 

Wieso reicht nicht eine einfache Meldung auf Seite 3 für Erdogans Presse- und Schautermin? Heiße Luft und folgenloses Geblubber. Manchmal wünschte ich, die deutsche Medienlandschaft würde sich nicht so offensichtlich instrumentalisieren lassen... 

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ich1961

////Wieso reicht nicht eine einfache Meldung auf Seite 3 für Erdogans Presse- und Schautermin? Heiße Luft und folgenloses Geblubber. Manchmal wünschte ich, die deutsche Medienlandschaft würde sich nicht so offensichtlich instrumentalisieren lassen... ////

Das sind  NACHRICHTEN

Und für die Verbreitung sind die Medien nun mal da - auch wenn es Sie im Einzelfall nicht interessiert oder Sie Vorbehalte haben.

Ich kann da keine Instrumentalisierung erkennen.

 

CommanderData

Das ist eine Nachricht für Seite 3 und nicht für Seite 1. Ich habe nicht gesagt, dass Erdogans Geblubber unterschlagen werden soll. Aber die Gewichtung ist meiner Meinung nach falsch. Es gibt einen Unterschied zwischen "Nichtmelden" und "Gewichtung". 

ich1961

Das ist für Sie (!) eine Seite 3 Meldung. Aber für mich schon nicht mehr, ich finde die Entwicklung durchaus interessant und wichtig.

 

CommanderData

Lassen Sie uns einfach mal schauen, wie substanzhaltig Erdogans Gerede in der Rückschau wert ist. Dann können wir gerne neu bewerten, ob das tatsächlich einen Seite-1-Artikel wert war oder es auch nur eine Meldung getan hätte (ob nun auf Seite 1 oder 3) können wir auch in der Rückschau bewerten. Ich bin davon überzeugt, dass Erdogan demnächst wieder Russland zur Seite steht und ihn sein Geschwätz von gestern nicht mehr interessiert. 

MehrheitsBürger

Der Beitritt Schwedens ist auf jeden Fall das Nahziel, auf das sich das Verteidigungsbündnis konzentrieren muss. Dazu braucht es, wie Sie sagen, die Aufgabe der Blockade durch Erdogan.

Was die Urakine betrifft: ein schneller Beitritt vor Abschluss der Kampfhandlungen ist unrealistisch. Aber das weiß auch Erdogan. Dennoch ist seine Aussage ein wichtiges Signal an die NATO, die Ukraine aber auch an Russland. 

Eine europäische Friedensarchtitektur wird im wesentlichen auf einer Garantie für die Ukraine aufsetzen. Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit "Papierzusagen" Russlands kann das nur eine Macht mit Durchsetzungsvermögen wie die NATO sein.

 

CommanderData

Wäre Erdogan ein ehrenwerter Staatsmann, auf dessen Zusagen man sich verlassen könnte, dann wäre ich bei Ihnen. Aber Erdogan ist Erdogan. Ein Wendehals, Opportunist wie er im Buche steht. Wenn es ihm dienlich erscheint, interessiert ihn sein Geschwätz von gestern nicht mehr. Das weiß auch Putin. Insofern, Aussagen von Erdogan sind derzeit nicht mehr als folgenloses Geblubber. Insofern -> Seite 1 erst, wenn es hart auf hart kommt und Erdogan wie eine 1 zu seiner Zusage und zur Nato steht. 

Theodor Storm

Jeder weiß zwar, dass es sich bei der Aussage von Erdogan zum NATO-Beitritt der Ukraine um eine taktische Aussage handelt, aber die gehört natürlich auf die erste Seite. Schließlich haben alle beteiligten Parteien die Vermittlerrolle Erdogans zugelassen, was m.E. gefährlich ist, weil er immer nur sein Ding macht, einschließlich Erpressung.

Was die Meldungen angeht, die von den Medien verbreitet werden, ist es natürlich sehr interessant, nicht nur die Meldungen mit ihren Inhalten zu betrachten, sondern auch die Nicht-Meldungen. Auch wie lange Meldungen öffentlich bleiben und aus welchem Land und mit welchem Inhalt. Manche kommen um 11 Uhr rein und sind um 14 Uhr schon wieder draußen, andere bleiben eine ganze Woche lang öffentlich. Das sagt viel über die Medien selbst aus.

Theodor Storm

Hier meinte ich natürlich @CommanderData

Jimi58

Und wie sieht es mit Schweden aus?

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ich1961

Da hat er weiter Vorbehalte.

Thomas D.

Er hat keine Vorbehalte. Er will einfach noch mehr herausholen. 

ich1961

Könnte auch sein.

Auf der anderen Seite gibt  es die Koranverbrennungen, die ihm sicher nicht passen.

 

Jimi58

Aber die Kurden in Syrien bombadieren, Erdogan ist ein Falschspieler.

Thomas D.

Richtig. Aber alleine das zeigt deutlich, wie sehr seine Forderungen auf ihn zentriert sind. Das einzige Interesse, welches er an Schwedens Bemühungen hat, ist, in der Türkei als mächtiger und durchsetzungsstarker Staatsführer dazustehen. 

Tada

Genau das habe ich auch gedacht.

Erdogan labert nur, um zu labern. Ich habe den Eindruck, er versucht nur sich wichtig zu machen. 

proehi

Nein, er verfolgt Interessen.

Die Schweden sollen zumindest die türkischen Kriegshandlungen gegen die Kurden im eigenen Land, in Syrien und im Irak nicht stören. Da bestehen von Seiten der Ukraine keine Bedenken. Somit wäre die Ukraine innerhalb der NATO ein Partner auf Seiten der Türkei. Ähnlich, wie es auch eine gewisse Blockbildung in der EU gibt.

Die Ukraine will mit Macht in die EU und in die NATO. Wenn das in nicht allzu ferner Zukunft geschieht, ohne dass in der Ukraine erhebliche Änderungen bezüglich Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Korruptionsbekämpfung und einiges mehr durchgeführt werden, werden wir uns in deren Richtung bewegen und von den dortigen Mängeln eingeholt werden. 

Tada

Mit welcher Macht will die Ukraine denn in die NATO und in die EU?

proehi

Sie hätte mit Abstand die größte Landfläche der EU mit wertvollen zur Landwirtschaft nutzbaren Böden und die potenzielle Möglichkeit, die Energiegewinnung der EU völlig neu zu gestalten.

Und dass die Ukraine - bei allem Verständnis für ihre Situation - nicht zimperlich ist, ihre Forderungen durchzusetzen, haben sie vielfach bewiesen.

Schirmherr

Erdogan labert nur, um zu labern. Ich habe den Eindruck, er versucht nur sich wichtig zu machen. 

Habe ich auch bisher gedacht, aber die öftere Nähe zu Putin macht mich da stuzig. Ist dieser Spruch mit dem NATO-Beitritt nicht Wasser auf die Mühlen Putins, um mit einem wieder zum (Schein)Thema gemachten NATO-Beitritt der Ukraine die gegen den Krieg opponierenden  Kritiker in seinen eigenen Reihen wieder ab zu fangen?

berelsbub

Schweden braucht Erdogan als Faustpfand und Druckmittel 

MehrheitsBürger

Auch die Mehrheit der Deutschen ist für den NATO-Beitritt der Ukraine

Nach einer Umfrage von yougov stimmen auch 55 % der Deutschen für einen NATO-Beitritt der Ukraine. 

(42%  nach Ende des Krieges, 13 %sofort)

https://www.n-tv.de/politik/07-38-Jaeger-Streumunition-ist-militaerisch…

Die Erkentnis hat sich durchgesetzt: Frieden braucht mehr als nur Absichtserklärungen auf Papier. Nur eine militärisch abgesicherte Sicherheitsarchitektur garantiert Stabilität.

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ich1961

Ich bin auch für den Beitritt der Ukraine. Das das jetzt nicht möglich ist, weiß ich. 

Es sollte auf jeden Fall eine Erklärung der Nato geben, das nach Beendigung des Krieges darüber geredet/verhandelt wird und das die Aussichten gut stehen.

 

krittkritt

Die Aussagen hierzu von Ex-General Kujat auf ntv wurden nicht freigegeben. Bitte selbst informieren.

Möbius

„Die Lebensmittelsicherheit, die durch den Getreidekorridor ermöglicht werde, beträfe das tägliche Leben von Millionenen von Menschen auf verschiedenen Kontinenten, sagte Präsident Selenskyj in Istanbul.“

 

Das ist das westliche Narrativ. Rein volumenmässsig liefert die Ukraine aber weniger Agrarprodukte auf den Weltmarkt als Russland - und keine Düngemittel. Das im Rahmen des Getreideabkommens gelieferte ukrainische Getreide ging zumeist als Futtermittel in die EU. 

Erwartungen Russlands, das wie in Istanbul vereinbart, die Exporte russischen Getreide bzw. Düngers ebenfalls erleichtert werden soll, haben sich nur zum Teil erfüllt. 

Immerhin geht es jetzt ehrlicher zu als am Anfang: hat die EU zuerst behauptet, es gäbe überhaupt keine Sanktionen gegen russische Agrarprodukte, hat man inzwischen zugegeben das die sekundären Sanktionen im Finanz- und Transportbereich den Export praktisch erschweren. 

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ich1961

////Immerhin geht es jetzt ehrlicher zu als am Anfang: hat die EU zuerst behauptet, es gäbe überhaupt keine Sanktionen gegen russische Agrarprodukte, hat man inzwischen zugegeben das die sekundären Sanktionen im Finanz- und Transportbereich den Export praktisch erschweren. ////

Das war von Anfang an ehrlich.

Es gab und gibt keine Sanktionen gegen Agrarprodukte.

Das es Auswirkungen durch andere Sanktionen geben kann, wurde nicht behauptet.

Aber ich verrate Ihnen mal etwas: wenn "die Russen" mit dem A.... zu Hause geblieben wäre statt die Ukraine mit diesem beschissenen Krieg zu drangsalieren, gäbe es die Sanktionen so nicht.

 

Möbius

Sie sind nicht gut informiert. Die EU hat schon im Vorfeld der Gespräche zu der vorletzten Verlängerung des Getreidedeals zugegeben das „sekundäre Sanktionen“ russische Exporte von Agrarprodukten und Düngemitteln praktisch unmöglich machen. 

Banken können keine Zahlungen abwickeln, Schiffe nicht fahren. 

Es gibt deshalb inzwischen sogar eine Aufweichung des 9. Sanktionspakets, sowie viele offizielle Dokumente der EU mit dem Ziel Ausnahmeregelungen für den Export dieser Produkte aus Russland festzulegen. Ob das Moskau aber ausreicht, kann ich nicht sagen. 

 

Die EU hält außerdem seit Kriegsbeginn bis zu 300.000 Tonnen Düngemittel fest, die in EU Häfen liegen. Eine kleine Menge durfte inzwischen Russland zu Zielländern transportieren - als Spende. 

Thomas D.

Danke für die zuverlässige Übermittlung des russischen Narrativs. 

ich1961

Ich könnte darauf verzichten ;-))

Jimi58

Sie wohl nicht alleine.

Möbius

Ich habe nur den tatsächlichen Sachverhalt beschrieben, ohne jede Propaganda. 

Autograf

Danke, dass sie auch eins der vielen (und sich oft widersprechenden) russischen Narrative beifügen ... Es könnte ja sonst die Gefahr bestehen, sie zu überhören. Es gibt einen Weltmarkt für Getreide. Es ist egal, wo ein bestimmtes Getreidekontingent effektiv landet. Wenn es fehlt, steigt der Preis und die reicheren Menschen kaufen den ärmeren Menschen das Getreide vor der Nase weg. Der Angriffskrieger Russland muss mit allen Mitteln des Völkerrechts an weiteren schwersten Verstößen gegen das Gewaltverbot gehindert werden. Dazu gehören selbstverständlich auch umfassende Sanktionen im Warenhandel. Russlands wirtschaftliche Situation konnte nur deshalb überhaupt so weit kommen, weil Russland durch Raubbau seiner Rohstoffe bei hohen Preisen sich genügend Geldmittel für seine Aufrüstung leisten konnte. Bei der Bevölkerung blieb fast nichts. So nimmt die imperialistische Politik Putins der Bevölkerung die zukünftige Lebensgrundlage. Putin führt effektiv auch einen Krieg gegen das eigene Volk.

MehrheitsBürger

Sie stellen den Zusammenhang korrekt dar. Insbesondere die globalen Marktzusammenhänge für Getreide.

Da die marktwirtschaftlichen Funktionsmechanismen bei den Anhängern von Zentralverwaltungswirtschaftsideologie aber nicht verstanden wird, kommt das "Tierfutter-Narrativ" immer wieder aus der verstaubten Truhe.

 

Möbius

Nein, der User hat gerade die globalen Zusammenhänge nicht verstanden. 

 

Das ein Großteil des ukrainischen Getreides als Tierfutter in EU-Ställen landete, liegt vor allem daran dass das ukrainische Getreide aktuell konkurrenzlos BILLIG ist (was vielen osteuropäischen Produzenten bis heute Schwierigkeiten bereitet) und nicht daran das sich nur reiche Länder das Getreide leisten könnten … es ist eine Frage der Profitmaximierung gewesen, mehr nicht. 

Möbius

Oje … so könnte ein staatlich alimentierter „Osteuropa-Experte“ sich das auch alles zusammenreimen, fürchte ich … 

 

Also: das die Weizenpreise vor dem Getreidedeal nach oben schossen, war vor allem durch Spekulation an den Börsen bedingt - eine echte Knappheit durch das Ausbleiben ukrainischer Lieferungen bestand zu keinem Zeitpunkt. 

 

Norwegen zB hat das Ausbleiben russischen Erdgases ausgenutzt, indem es von Deutschland auf einmal ein Vielfaches des vorherigen Preises verlangte. 

 

Das Putin überhaupt so populär werden konnte liegt an der umfassenden Familien- und Sozialpolitik die überhaupt erst so etwas wie einen russischen Mittelstand schuf. Die dafür benötigten Gelder stammen mittelbar aus den Rohstofferlösen. 

Tada

Und? Machen Sie den Selbstest zu Hause: kaufen Sie nur noch etwas mehr als die Hälfte der üblichen Lebensmittel. 

Jede Wette, dass Sie schnell den Unterschied merken. Dafür braucht man auch noch hoch intellektuell zu sein. 

Dazu kommen Preissteigerungen wegen Verknappung.

Ohne Ukraine geht es nicht.

Nicht zu vergessen ist, dass Ukraine vor dem Krieg eine super Ausbildung zu relativ günstigem Preis für ausländische Studenten angeboten hatte. Und da Russland auch das mit dem Krieg unterbunden hat fehlen nun in Entwicklungsländern auf Jahre Ärzte und Ingenieure usw. Und alles nur weil die siechende Kreml-Clique von Großrussland träumt.

 

gelassenbleiben

Rein volumenmässsig liefert die Ukraine aber weniger Agrarprodukte auf den Weltmarkt als Russland

 

ich nehme an Russland deklariert auch das Getreide aus den besetzten ukrainischen Gebieten rechtswidrig als russisches Getreide. 

Adeo60

Ich vermute auch, dass - wie von einem anderen User bereits geschrieben - die russischen Besatzer ukrainisches Getreide zu russischem umdeklarieren. Ich bin immer wieder verwundert, mit welcher Hartnäckigkeit Sie nach wie vor der russischen Propaganda folgen. Schön wäre es, wenn auch Sie zu dem Schluss kommen würden, dass es diesen sinnlosen Russischen Angriffskrieg nie hätte geben dürfen. Das würde sie wesentlich glaubwürdiger und menschlicher erscheinen lassen.

MehrheitsBürger

Erdogans Blick über den Tellerand: die Ukraine wäre ein Baustein gegen russischen Einfluss in der Region

"Der ukrainische Präsident sprach von einer Ausweitung der militärischen Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und der Türkei bis hin zum gemeinsamen Bau von Drohnen. Es seien Verträge über die Zusammenarbeit unterzeichnet worden."

Erdogan verbindet mit seinem Plädoyer offenbar zwei Ziele: er

1.  bindet den geographischen Nachbarn Ukraine militärisch und wirtschaftlich stärker an die Türkei

2. schafft ein Gegengewicht zu Russland im schwarzen Meer und der Türkei-nahen Region 

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rainer4528

Warum lassen Sie immer Schweden aus?

ich1961

In diesem Artikel geht es um die Ukraine.

Trotzdem hoffe ich, das auch Schweden der NATO beitreten kann.

 

MehrheitsBürger

Den lasse ich nicht aus. Aber die Nachricht des TS-Beitrags macht dasüberraschende Plädoyer Erdogans für die Ukraine aus.

Der Beitritt Schwedens hat auf der Zeitschiene die Priorität. Darüber wird mit Erdogan separat verhandelt.

proehi

„2. schafft ein Gegengewicht zu Russland im schwarzen Meer und der Türkei-nahen Region “

+

Und 3. schafft es innerhalb der NATO einer gemeinsam agierenden Türkei mit der Ukraine eine nicht zu übergehende Macht für die Durchsetzung eigener Ziele, die nicht unbedingt auch die unsrigen sind.

Sisyphos3

aber Schweden nicht

 

muß man das verstehen ?

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ich1961

"Muss" sicher nicht - aber können ja.

krittkritt

Die Ukraine hat orthodoxe Christen eingesperrt. Mit dem Islam haben die momentan kein Problem.

Sisyphos3

vermute weil die keine haben :-)

Kaneel

krittkritt: "Die Ukraine hat orthodoxe Christen eingesperrt."

Aufgrund der Verbreitung pro-russischer Propaganda, wurde ein hochrangiger orthodoxer Geistlicher im Mai dieses Jahres in der Ukraine zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. 

In Russland wurde einem Geistlichen von der Russisch-Orthodoxen Kirche die Priesterwürde aberkannt, da er in einem Gottesdienst für den Frieden anstatt für den Sieg gebetet hatte. 

Mit dem Islam haben die momentan kein Problem.

Wie geht es denn den Krimtataren unter russischer Besatzung?

Tada

Erdogan halt.  Hauptsache aufblasen und heiße Luft produzieren.

zöpfchen

Die Unterstützung Erdogans für den Beitritt der Ukraine ist ein gigantischer Erfolg für Selenskyji.

Russlands Rechte Parteien haben sowohl der Ukraine als den baltischen Staaten ihr Recht auf Souveränität abgesprochen.

Putin hat sich für den einmarsch in die Ukraine entschieden, weil diese (noch) nicht Teil der NATO ist. Und gegen einen Überfall des Baltikums , obwohl letzteres , eigentlich ein leichteres militärisches Ziel ist, aber eben NATO Mitglied. 

Angesichts der souveränitätsverachtenden Politik Russlands kann es keine Neutralität in Europa mehr geben. Erdogan hat das erkannt. 

MehrheitsBürger

Für Getreide: Deal, nicht "Abkommen"

" Der Getreidedeal war vor einem Jahr auch durch türkische Vermittlung zustande gekommen und mehrfach verlängert worden. Eine erneute Verlängerung blockiert Russland bislang."

Man darf dabei nicht übersehen, dass die Ursache für den Deal die willkürliche Bedrohung der Russen für die freie Schiffahrt im Schwarzen Meer ist.

"Abkommen" hört sich wie eine friedliche Übereinkunft von vertragschließenenden Parteien an. In Wirklichkeit ist es aber eine Erpressung der Welt durch Putin mit der Drohung, ukrainische Getreideschiffe mit militärischer Gewalt zu versenken. Nur deswegen ist überhaupt ein Deal notwendig.

 

Möbius

„Eine erneute Verlängerung blockiert Russland bislang.“

 

Gründe werden im Artikel nicht genannt. Der Getreidedeal besteht tatsächlich aber aus ZWEI Abkommen: das eine regelt den Export aus der Ukraine, das andere den Export von Düngern und Agrarprodukten aus Russland. Dieser Teil ist aus russischer Sicht nur sehr unzufriedenstellend umgesetzt worden. 

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ich1961

"Aus russischer Sicht"?

Klar, aus russischer Sicht befindet sich die Armee ja auch auf eigenem Staatsgebiet. NUR AUS russischer Sicht!

Völkerrechtlich ist das alles klar ein Verstoß eben gegen das Völkerrecht.

 

MehrheitsBürger

Den Hauptgrund der Problematik übersehen Sie

Russland hat mit seinem völkerrechtswidigen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 die Problematik verursacht, welche einen Deal für Getreide überhaupt erst notwendig macht.

Ohne diese Ursache würden russische und ukrainische Getreideschiffe wie die Jahrzehnte zuvor friedlich über das Schwarze Meer schippern.

derkleineBürger

Wie all die Jahrzehnte vor dem gewaltsamen Umsturz in der Ukraine ?

Adeo60

Man kann es drehen und wenden wie man will. Der russische Angriffskrieg gegen die UKR sorgt weltweit für Leid und Elend. 

Aber schon jetzt werden die Folgekosten für Russland deutlich. Die NATO ist stärker und geschlossener denn je, Russland international weitgehend geächtet und isoliert, die Nachbarn flüchten unter den Schutzschirm der NATO und der Wiederaufbau der UKR wird Unsummen  verschlingen.

 Selbst nach einem erfolgreichen russischen Feldzug wäre eine Befriedung des Landes kaum vorstellbar. 

Und geht auch noch Erdogsn auf Distanz  zu seinem Freund Putin.

Autograf

Und das ist auch gut so - es wäre ja schrecklich, wenn der Agressor und Imperialist Putin zufrieden wäre. Wir können ja seine kriegerischen Angriffe gegen die ukrainischen Handelsschiffe in ukrainischen und internationalen Gewässern nicht auch noch belohnen. Wenn es nicht anders geht, wird man den permanent vertragsbrüchigen Putin genau so viel geben, wie er verlangt, damit er seine Verbrechen soweit einschränkt, dass weiter Getreide gehandelt werden kann. Aber nicht mehr. Zufrieden soll er nicht sein.

Tada

Schreiben Die sich hinter die Ohren: Russland hat den Krieg angefangen, Sankt onen sind in solchen Fällen weltweit normal und Russland hat gar nicht zu bestimmen, was das Nachbarland an Getreide exportiert.