Ihre Meinung zu Erdogan für NATO-Beitritt der Ukraine
Beim Treffen des türkischen Präsidenten Erdogan mit seinem ukrainischen Amtskollegen Selenskyj standen die diplomatischen Bemühungen Ankaras im Mittelpunkt. Doch dann überraschte Erdogan mit einer klaren Ansage. Von Benjamin Weber.
Erdogan weiß, dass nur die NATO einen stabilen Frieden garantieren kann
Denn ein Frieden braucht Garantien und die kann nur die NATO geben.
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Dumm nur, dass es diesen Frieden gerade wegen des Nato-Beitritts nicht geben wird. Er ist nämlich der Haupt-Kriegsgrund.
Das steht in dem Manuskript, das Putin am 24.02. verlesen und von seinen Anhängern verbreitet wird. Mit der Wirklichkeit hat das nichts zu tun. Selbst Prigoschin hat das als Märchen entlarvt.
Wichtige aber: Putin selbst hat in einem Interview 2004 die NATO-Osterweiterung als völlig unproblematisch für die Sicherheit Russlands bezeichnet.
Die "NATO-Story" hat er erst später aufgesetzt.
Gerade Erdogans Außenminister hatte ja die Echtheit des fertig paraphierten Friedensvertrags von April letzten Jahres bestätigt, den Putin kürzlich der afrikanischen Delegation zeigte. Wichtigster Bestandteil war der Verzicht der Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft.
Auch das ist nachgeschoben und schon inhaltlich nicht schlüssig.
Auch hier nochmal Putin:
"Als der Nato-Generalsekretär wenig später nach Moskau kam, sagte Putin, jedes Land habe "das Recht, seine eigene Form der Sicherheit zu wählen".
So sieht es das Völkerrecht vor. Die Ukraine hat ein Recht auf völlige Selbstbestimmung und muss nicht Putin um Erlaubnis fragen, wie es seine Sicherheit und seine Bündniszugehörigkeit gestalten will. Das wäre eine Art von Semi-Souveränität, die es im 21. jahrhundert nicht gibt.
Oder musste Russland die Ukraine um Erlaubnis fragen, als es der "Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit" beitrat ?
Ihr Narrativ geht an der Realität vorbei
Ein Diktatfrieden, wie der damals in Jalta?
Wohin das letztendlich geführt hat, sehen wir bis heute.
Putin hat vor einigen Jahren jedem Land das Recht zugesprochen, sich selbst das Bündnis zu wählen, dem es angehören möchte.
Es ist ein vorgeschobener Kriegsgrund von Putin gewesen. Dies hat ja nunnauch Prigoschin bestätigt.
Vor dem Einmarsch der russischen Truppen hatten viele westliche Staatschefs mit Putin gesprochen und ihm versichert, dass ein NATO Beitritt der UKR kein Thema sei.
Putin folgte mit dem Einmarsch ausschließlich seinen imperialistischen Überlegungen.
Die NATO ist und bleibt ein Sicherheitsgarant, kein Unsicherheitsfaktor.
Die Behauptung, dass Russland den Krieg wegen eines möglichen Nato-Beitritts begonnen hat, wurde erst später nachgeliefert. Zur Erinnerung, die offizielle Begründung auch vor der UNO war es, die Ukraine zu entnazifizieren und zu entmilitarisieren. Falls diese offizielle Begründung Bullshit war, dann wird das auch für die nachgelieferte Begründung mit dem Nato-Beitritt gelten.
Einfach Putin lesen, dann fällt das später konstruierte "NATO-Osterweiterungsnarrativ" in sich zusammen
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 2. April 2004, drei Tage nach dem Beitritt der Balten, stand Putin lächelnd neben Schröder und lobte, dass sich die Beziehungen Russlands zur Nato "positiv entwickeln". Und er fuhr fort: "Hinsichtlich der Nato-Erweiterung haben wir keine Sorgen mit Blick auf die Sicherheit der Russischen Föderation." Als der Nato-Generalsekretär wenig später nach Moskau kam, sagte Putin, jedes Land habe "das Recht, seine eigene Form der Sicherheit zu wählen".
https://www.zeit.de/2022/09/wladimir-putin-russland-westen-geschichte-f…
Ja. Weil Putin immer noch nicht begriffen hat das demokratische Staaten für Ihn, wenn er keinen Vernichtungskrieg gegen Frauen und Kinder führt ein Gefahr darstellt
Patin fürchtet, dass die Demokratiebewegung der Nachbarländer, der Natürliche Drang der Menschen nach einem selbstbestimmten Leben in Freiheit, auch auf die russische Bevölkerung übergreifen könnte. Eine durchaus berechtigte Gefahr, denn auf Dauer wird man die Menschen nicht knechten, in Straflager werfen und mit Feindbildern zu Hass und Gewalt erziehen können.
Sie glauben diesen Unfug?
"Erdogan weiß, dass nur die NATO einen stabilen Frieden garantieren kann
Denn ein Frieden braucht Garantien und die kann nur die NATO geben."
Und Erdogan weiß, dass ein Beitritt der Ukraine zur NATO momentan nicht zur Debatte steht, weil das sämtliche NATO-Staaten zur Kriegspartei, zum Kriegsgegner Russlands machen würde. Das will keiner.
Erdogan kann viel reden, wenn der Tag lang ist. Vielleicht erhofft er sich momentan Vorteile davon. Ob er immer noch zu seinem Wort steht, wenn der Krieg vorbei ist und der Beitritt aktuell wird, wage ich zu bezweifeln.