Janet Yellen

Ihre Meinung zu Spannungen abbauen: Besuch der US-Finanzministerin Yellen in China

Von Exportbeschränkungen bis hin zu US-Präsident Bidens Vergleich von Chinas Staatschef Xi mit einem Diktator - das Verhältnis zwischen China und den USA ist derzeit extrem angespannt. In dieser Situation reist US-Finanzministerin Yellen nach Peking. Von Benjamin Eyssel.

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102 Kommentare

Kommentare

MehrheitsBürger

 

Auch die Chinesen wissen: Der Dollar ist und bleibt die noch lange Leitwährung der Welt

und die amerikanische Wirtschaft das Maß des Vergleichs.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand

 

- Der Dollar ist weltweit verbreitet und frei konvertierbar

- Internationale Stellung und Liquidität des US-Finanzmarktes

- Kapitalakkumulation und Innovationstempo 

- dominante Unternehmen in Zukunftsindustrien und starke Marken

- Autonomie in Schlüsselsektoren wie Energie und Nahrung

- Großer Binnenmarkt bei starker Vernetzung mit relevanten Logistikketten

- Stabile, unabhängige und handlungsstarke Notenbank

- Stabiles politisches System und militärische Stärke

 

In allen diesen Sektoren dominieren die USA. 

 

Deswegen macht es für die Chinesen mehr Sinn, Kooperation zu suchen also verlustreiche Konfrontation. Die USA reichen die Hand, was der Besuch Yellens zeigt.

 

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baumgart67

Was die Größe des Binnenmarkts angeht, ist China größer als die USA und die EU zusammen, was Zukunfstechnolgien angeht, z.B. KI, Solar, Windenergie, Elektromobilität liegt China deutlich vor den USA, die jetzt aber versuchen mit dem Inflation Reduction Act aufzuholen. Wenn man die USA und China hinsichtlich der Berechenbarkeit und Stabilität vergleicht würde ich dort eher mehr Stabilität in China sehen, zumindest zur Zeit. 

artist22

"Wenn man die USA und China hinsichtlich der Berechenbarkeit und Stabilität vergleicht würde ich dort eher mehr Stabilität in China sehen, zumindest zur Zeit. "

Was die Sicherheit der Gefängnisse angeht, sicherlich. Wie man auf die Idee kommen kann, das 'willkürliche, unkontrollierbare' Sicherheit auf Dauer reussieren kann, ist mir unbegreiflich.

Noch nie hat in der Menschheitsgeschichte eine 'Allmacht eines Führers' uns weitergebracht. Höchstens Richtung Abgrund, wie heute wieder zu fürchten.

saschamaus75

>> Die Gründe dafür liegen auf der Hand

 

Sie haben in Ihrer Aufzählung noch vergessen:

- der Betrug von Bretton Woods

- der illegale (und permanent mit Waffengewalt durchgesetzte) PetroDollar

- die über 1.000 US-Militärbasen weltweit

 

Aber was meinen Sie mit "Stabile, unabhängige und handlungsstarke Notenbank"? oO

 

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Schirmherr

 

Ich befürchte dass Mr.Bidens Vergleich von Chinas Staatschef Xi mit einem Diktator noch eine Untertreibung war und wir noch weltweit die traurige Bestätigung, dass dem so ist, erfahren werden. Da braucht es keine Beschwichtigungsversuche mit Besuchen mehr, weil, wie man jetzt bei Putin wieder sieht, diese Diktatoren längst ihrem stur verfolgten Plänen unverrückbar und stur wie eine Straßenbahn auf ihren Schienen bis zum bitteren Ende nachgehen. 

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Mega

Was wäre denn Ihre Lösung, wenn es keine Gespräche mehr geben soll? Sie wollen eine militärische Lösung und Menschen opfern? 

Werner40

Besser Entkopplung. Technologie- und know-how Tranfer einschränken. 

Adeo60

Trotzdem braucht es einen Gesprächsfaden. Am Beispiel Russlands kann man erkennen, wie schwer der Drang des Menschen nach einem selbstbestimmten Leben in Freiheit die politische Führung unter Druck setzt. Und die Angst vor einer Liberalisierung der Gesellschaft ist begründet. Allein durch den Tourismus erleben die unter einer Diktatur leidenden Menschen, welche Freiheiten ihnen genommen werden. Deshalb ist das russische System auf Dauer nicht haltbar. Die Zuwendung der russischen Nachbarstaaten in die Nato und die EU ist ein deutliches Signal, dem man mit Terror nach Innen und Außen zu entkommen versucht.

Opa Klaus

Ich bin mir nicht sicher, ob die chinesische Bevölkerung us- amerikanische Verhältnisse in ihrem Land haben möchte,auch wenn "wir" diese Entwicklung gerne als demokratisches Hochziel definieren möchten. Fastfood und Waffen in jedem Haushalt können Sie einem Chinesen nicht als Fortschritt verkaufen. 

Adeo60

Mit den Burger-Ketten hat eine US-Lebensweise ja bereits Einzug auch in Länder mit einer anderen Gesellschaftsform gehalten. Ob dies als Fortschritt verstanden werden kann, wage auch ich zu bezweifeln. Wir sollten unsere Überheblichkeit ein wenig zügeln, uns der Freiheiten erfreuen, die wir genießen und uns nicht zu Kreuzrittern der Moderne aufspielen, die andere Länder zu beglücken suchen. Ich war häufig in Thailand und möchte bald wieder dorthin zurückkehren. Sie selbst leben dort ja, wenn ich recht weiß, auf Dauer.  "Mei pen rei" beschreibt sehr gut das Lebensgefühl der Thais - davon könnten auch wir uns eine Scheibe abschneiden.

Opa Klaus

Das haben Sie völlig richtig erkannt. Wenn Sie mal ne Reise hierher planen, kurze Info. Sie sind jederzeit willkommen. 

Sisyphos3

auch in Thailand herrscht nicht (immer) das Paradies auf Erden

auch dort leben "nur" Menschen

sehr freundliche zugegeben, aber eben Menschen

werner1955

Spannungen abbauen!
Gut so, 
China sollte klar sein das die demokratischen Länder besser leben und uns nicht bevormunden lassen.

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saschamaus75

>> China sollte klar sein das die demokratischen Länder besser leben

>> und uns nicht bevormunden lassen.

 

Und Ihnen ist klar, daß die Formulierung "China sollte klar sein" bereits Bevormundung ist? oO

 

Werner40

Solange Xi die Perfektionierung seiner Diktatur weiter vorantreibt bleibt nur eine möglichst schnelle Entkopplung von China als Ziel. Dabei sind Lieferbeschränkungen, z.B. von high-tec-Equipment für  Halbleiterfabriken,  sinnvoll. Für Grundstoffe dagegen, wie Gallium oder Germanium, gibt es viele Lieferanten in der Welt.

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Opa Klaus

Welche Lieferanten haben Sie da so im Hinterkopf? 

Kritikunerwünscht

Wer einen Handelskrieg beginnt, sollte vorher immer die Reaktionen der anderen mit einkalkulieren.

derkleineBürger

Also wenn China im Austausch mit der Freundschaft mit Russland stattdessen eine Wirtschaftsunion mit der EU bildet und ein Militarbündnis mit allen aktuellen europäischen NATO-Mitgliedsstaaten und die USA dann alleine mit Kanada in der NATO wären. Wäre das für die USA okay?

Oder will die USA nicht nur vorschreiben mit wem China keine Freundschaft haben darf,sondern auch vorschreiben mit wem China eine Freundschaft haben darf ?

teachers voice

Ich denke, zu diesem geopolitischen Thema darf man nicht eindimensional denken und argumentieren.  

Die erste Illusion wäre zu glauben, es könne ein Welt ohne Abhängigkeiten geben.  Das ist die Denkfalle unserer Nationalisten und Chauvinisten, die angesichts der aktuell offen zu Tage tretenden Verwerfungen schnell mit einer populistischen Lösung da sind und bei Menschen mit gartenzaunbegrenztem Weltbild und Sehnsüchten zur Zeit leichtes Spiel haben. 

Die zweite Illusion ist, dass man bestehende Abhängigkeiten dauerhaft aufrechterhalten kann. Dieser Illusion unterlag zuerst Russland und jetzt auch China.  Klar kann man Abhängigkeiten zur politischen Erpressung nutzen. Aber strategisch ist dies immer ein Eigentor. 

Der „Westen“ steht zwar angesichts der Konjunktur der geopolitischen Mafiosi im Moment ziemlich „blank“ da- Er zieht aber genau die richtigen Schlüsse, um aus diesem mafiosem  Schaulaufen als gestärkte Kraft hervor zu gehen.  

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Account gelöscht

Ob der Westen ziemlich blank da steht ? Tatsache ist, dass er gegen den Verlust seiner Dominanz ankämpft. Während neue Staatenbündnisse wie BRICS und SCO Konjunktur haben. Und schon heute 40 Prozent der Weltbevölkerung vereinen. 

Die recht vollmundige Ankündigungen der G7-Länder nach Alternativen kaum voran kommen oder über den globalen Norden hinaus Anklang finden.

derkleineBürger

chinesische Menschenrechtverletzungen, Chinas Freundschaft mit Russland, Drohungen der kommunistischen Regierung in Richtung Taiwan und die US-Beschränkungen im Bereich Mikrochips."

 

->

Also China soll sich ein Beispiel an den USA nehmen und die Menschenrechte so achten,wie die USA sie in Guantanamo achten.

Statt mit Russland,soll China lieber Freundschaften zu so Vorzeige-Demokratien wie Saudi-Arabien und Katar pflegen,aber bitte dann doch nicht ganz so wie die USA,weil das würde den USA auch nicht passen,da dies auch Militärbasen beinhalten würde.

Und sich bezüglich Taiwan soll sich China gefälligst so aufführen,wie die USA es auf dem Chagos-Archipel gemacht haben.

sosprach

Es geht nur Vordergründig um Demokratie und Menschenrechte als vielmehr um Führungsanspruch, Macht und Märkte. Was Menschenrechte  angeht hat die USA reichlich eigene Baustellen. Bei anderen Handelspartnern spielen diese Faktoren keine Rolle. Europa stellt sich unkritisch hinter die USA und muss aufpassen nicht zwischen den Blöcken zermalen zu werden. Souverän sieht anders aus. Die Verliehrer werden wir sein. Hauptsache die Doppelmoral stimmt.

 

 

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das ding

"Es geht nur Vordergründig um Demokratie und Menschenrechte"

Der uebliche billige Kommentar.  

Es liegt jedoch an uns allen aus dieser abngeblichen Vordergruendigkeit eine "Hauptgruendigkeit" zu machen (denn es ist keine VOrdergruendigkeit sondern ein paralleles Wirken - und das ist eine Ccance, die Chinesen und viele andere Menshcen auf der erde nicht haben, aber (!) wir sind im Prozess, in der Spannung zwischen Menschenrechten und Märkte. Genau das passiert. Was wollen Sie? Mit ihrem Statement machen sie genau das schlecht und wuerden, foelgte man dem, einfach alles aufgeben,. sich eingraben und damit alles den Führungsanspruch, Macht und Märkte erst recht ueberlassen

das ding

Ich sehe keine "extrem schlechten Beziehungen zwischen den beiden Supermächten" sondern eine extrem schlechtes Regime in China und weltweit am Wirken, naemlich das chinesiche. Die Restriktionen gegen den chinesischen Hochtechnologiesektor sind daher ein Gebot der Stunde.

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Es geht hier um die Exportbeschränkungen, die China für die Elemente Gallium und Germanium erlassen wird. Als spiegelbildliche Reaktion auf die von den USA, Japan und den Niederlanden verhängten Handelssanktionen (Halbleitermaschinen). China verfügt über 95 Prozent der Gallium und 67 Prozent der Germanium-Vorkommen.

Vor dem Hintergrund wird der Besuch von Jellen in Peking der Versuch sein den Nebel zu lichten und den Unmut zu dämpfen. Ministerpräsiden Li Qiang erklärte letzten Monat auf dem Sommer-Davos in Tianjing, dass wer immer weiter unsichtbare Schranken in der Welt errichtet, Fragmentierungen und sogar Konfrontationen verursacht.

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