Emmanuel Macron und Elisabeth Borne bei der Krisensitzung im Elysée Palast

Ihre Meinung zu Macron sucht nach Ausschreitungen Rat bei den Bürgermeistern

In Frankreich scheinen die Ausschreitungen abzuklingen. Doch 220 Gemeinden erlebten in den vergangenen Tagen massive Gewalt. Präsident Macron hat deren Bürgermeister nun eingeladen, um die Ursachen der Krawalle aufzuarbeiten. Von J. Borutta.

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140 Kommentare

Kommentare

fruchtig intensiv

Immer sind es die kleinen Gruppen, die das Image der Migranten, das Image der Sozialbauviertel kaputt machen.

..auf der einen Seite. Und

Erneut waren 45.000 Polizisten im Einsatz

Also entweder waren die kleinen Gruppen nicht so klein. Vielleicht waren sie zahlreich. Oder aber die Einsatzleitungen haben einfach viel zu viele Polizisten in den Einsatz geschickt. 

Noch passt das für mich nicht ganz zusammen.

Es gibt seit geraumer Zeit jedoch häufiger Berichte aus Frankreich, wo die Polizei gegen die Anwohner vorgeht, die ihre Häuser und Gewerbeimmobilien gegen die Horden von Plünderern schützen..

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schabernack

➢ Es gibt seit geraumer Zeit jedoch häufiger Berichte aus Frankreich, wo die Polizei gegen die Anwohner vorgeht, die ihre Häuser und Gewerbeimmobilien gegen die Horden von Plünderern schützen..

Und die Polizei macht dabei was? Ladenbesitzer zwingen, ihre Brettervernagelung von Schaufenstern an Ladengeschäften wieder entfernen?

Sokrates

"Es gibt seit geraumer Zeit jedoch häufiger Berichte aus Frankreich, wo die Polizei gegen die Anwohner vorgeht, die ihre Häuser und Gewerbeimmobilien gegen die Horden von Plünderern schützen.."

Es wird viel berichtet wenn der Tag lang ist und ich bezweifle es einfach, daß die Polizei gegen Bürger:innen vorgeht die ihr Eigentum vor dem zerstörerischen und plündernden Pöbel schützen. Interessant wäre woher sie die Berichte haben, gibt es da einen Link Nachweis dafür?

Alter Brummbär

Wo sind ihre Berichte?

Das passt nicht zusammen.

CommanderData

Die Ursachen sind überall die gleichen: Chancen-Ungleichtheit. Schlechte Bezahlung. Gefühlte Willkür/ Ungerechtigkeit und das Gefühl, nicht aus dieser Endlos-Schleife ausbrechen zu können. 

Die Ursachen liegen in den nicht mehr funktionierenden Rahmenbedingungen des Systems. Symptome (Krawallmacher) isoliert behandeln bringt nichts. Die Ursache, ein Gesellschafts- und Wirtschaftssystem, das für einige wenige hervorragend und Mio. andere gar nicht mehr funktioniert, muss sich ändern... 

Aber dann müsste das obere Drittel der Gesellschaft endlich teilen... und das tut diesem extrem materialistisch ausgerichteten Klientel offenbar mehr weh als eine Nierenkolik... 

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Klärungsbedarf

Was soll das obere Drittel denn teilen ? Konsum, Vermögen ?

Kritikunerwünscht

gerechte Einkommensverteilung, nicht 1 Mio für den Geschäftsführer und 10000 für die Putzfrau. Verteilung der Macht durch echte Volksentscheide, so dass nicht lobbygeführte Parteien über das Volk bestimmen können, um die Interessen der Wirtschaft durchzusetzen. - ist aber unrealistisch und wird nie passieren, weil niemand von seiner Macht freiwillig was abgibt.

heribix

Den von den anderen 2Dritteln erwirtschafteten Reichtum den sich das obere Drittel einsteckt.

Klärungsbedarf

Ist das so ? Der Begriff "einstecken" wäre erklärungsbedürftig: Meinen Sie den Mehrwert im marxistischen Sinn ? Denken Sie, dass das "obere Drittel" der Gesellschaft ohne zu arbeiten von seinem Kapital lebt ?

hesta15

Das System von dem sie träumen Gibt es nicht, und wird es nie geben, dafür ist der Mensch zu Unterschiedlich gestrickt

Klärungsbedarf

Es gibt heute noch indigene Völker, bei denen man sich alles teilt nach Bedarf. Am Menschsein scheint es nicht zu hängen.

Kritikunerwünscht

Das System gerät an seine Grenzen, weltweit. Die anderen Systeme haben sich auch als nicht brauchbar erwiesen. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Also sollte man versuchen, die diversen Fehler des Systems zu beheben. Doch dafür müssten die Reichen und Mächtigen, zu denen die Regierungen zählen, etwas abgeben, abgeben vom Reichtum - durch erhöhte Steuern z.B. - abgeben von der Macht - durch Neuordnung der Regierungen, Volksentscheide, demokratische Entscheidungsmöglichkeiten. Doch der Mensch ist von Natur aus egoistisch und wird nichts von dem abgeben, was er hat, ausser er kann es wirklich entbehren. Also wird sich nichts ändern, im Gegenteil, die Konflikte werden immer offener ausgetragen werden - Dreiklassengesellschaften mit separaten Parallelgesellschaften, zu erleben in Frankreich, Belgien, Deutschland, Schweden, USA usw.

schokoschnauzer

Angenommen die Chancen wären gleich und es gäbe dieses sogenannte „obere Drittel der Gesellschaft“ nicht,  wenn dem wirklich so wäre, wären dann die aktuellen strukturellen Probleme gelöst? Das visualisierte Bild des Reichen und Armen mit der Aussage: „Wärst du nicht reich - wäre ich nicht arm“ sehe ich nicht. Warum teilen als Lösungsansatz wenn die Resourcen gering sind?  Besser die schamlose Ausbeutung des Planeten verhindern, das könnte ein wichtiger Schritt in die Zukunft werden.  Mit mehr Geld kann dieses Dilemma nicht gelöst werden.  Das ist meine Meinung.

NieWiederAfd

Die Banlieue der französischen Großstädte sind ein Synonym für das Abgehängtsein und die Chancenlosigkeit einer ganzen Generation. 

Gewalt ist als Protestform nicht zu rechtfertigen, aber wer die sozialen Verwerfungen, die hinter dieser Gewalt stecken, nicht sieht und nicht angeht, wird mit Polizeipräsenz allein nichts richten. 

Und ein Land, das den rassistisch nationalistischen Rechtspopulisten des RN um LePen mehr und mehr Stimmen gibt, sorgt auf diese Weise mit für Spaltung und Eskalation. 

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Daniel Schweizer

Sie übersehen einen Hauptgrund für die Gewalteskalation in Frankreich völlig. Es ist die politische Arbeit der Linken La France Insoumise die hier ihre fürchterlichen Früchte zeigt. Die Plünderer und Schläger aus den Banlieues zerstören öffentliches Eigentum, das Eigentum ihrer Mitbürger und sie greifen die Repräsentanten des Staates gezielt mit massiver Gewalt an. Dieser Staat hat in den vergangenen Jahren keineswegs wenig für die Banlieues getan. Unter allen Administrationen, beginnend mit jener von Sarkosy sind erhebliche Investitionen in die Infrastruktur, Sozialen Dienste, Bibliotheken usw. erfolgt. Es wurde versucht etwas für die Chancengleichheit zu tun. Vieles von dem wurde nun mutwillig zerstört und auffällig ist, dass Allah Akbar dabei geschrien wurde, währenddem die Bibliothek des Gemeindezentrums brannte, wurde der islamistische Buchladen daneben nicht behelligt. Die Eskalation ist von linker Seite gesteuert, zusammen mit den Islamisten! 

Alter Brummbär

Es wird so einiges geschrien und alles kaputt gemacht was geht.

Warum wird auf den Buchladen Rücksicht genommen, aber das Auto des Inhabers angezündet?

Ergibt keinen Sinn.

NieWiederAfd

Sie wollen im Ernst "die politische Arbeit der Linken" für die gewaltsamen Ausschreitungen verantwortlich machen? Sie vergaloppieren sich mächtig.

Und was die Politik Sarkozys angeht, ist unter ihm die Benachteiligung der Banlieue deutlich vorangeschritten. Daran ändern manche Kosmetikaktionen leider nichts. Sie kennen seine umstrittene Formulierung, in den Pariser Vorstädten, „mit dem Hochdruckreiniger vorzugehen"? 

Ihre Behauptung, die Eskalation sei "von linker Seite gesteuert", gehört in das Reich der Verschwörungserzählungen.

Daniel Schweizer

Das sind keine Verschwörungstheorien, sondern sie fussen auf sehr vielen Beobachtungen und sind bestens dokumentiert. Bereits Gilles Kepel hat darauf aufmerksam gemacht. Die Maske ist endgültig gefallen, als Jean-Luc Melénchon zusammen mit den bärtigen Islamisten den marche contre l'islamophobie angeführt hat. Der linke Kampf gegen den Staat findet in der Zerstörung der öffentlichen Infrastruktur und in den Angriffen gegen die Polizei seinen Ausdruck. Nur werden sich die Kräfte, die man da entfesselt nicht kontrollieren lassen. Die Strategie der Revolution über die Banlieues wird die Linken in Frankreich zwangsläufig in engsten Kontakt mit äusserst konservativen Kreisen bringen, die lustigerweise auch vom Front National hofiert werden.

falsa demonstratio

"Unter allen Administrationen, beginnend mit jener von Sarkosy sind erhebliche Investitionen in die Infrastruktur, Sozialen Dienste, Bibliotheken usw. erfolgt."

Meinen Sie den selben Sarkosy, der einst als Innenminister gesagt hat, er wolle die Vorstädte mit dem Kärcher von Kriminellen säubern?

Daniel Schweizer

Ja das ist derselbe Sarkosy. Als Premierminister hat er ein Gesetz aufgelegt auf dessen Basis er und seine Nachfolger inzwischen bis zu 10 Milliarden Euros pro Jahr in die Banlieues investieren. Da werden Gemeindezentren geschaffen, Sozialdienste unterhalten, Schulen renoviert und Bibliotheken gebaut.  Leider wurde nun vieles wieder zerstört und das hat durchaus mit linker Strategie zu tun. Eigentlich wird im Vergleich zu früher massiv mehr für die Bürger in den Banlieues getan, auch dank Sarkosy. Dennoch ist der Staat noch nicht in der Mitte dieser Gebiete angekommen, was auch mit dem Verhalten der Polizei aber eben auch gewisser politischer Kräfte und es ist die Linke ebenso wie die Rechte, zu tun hat.

Orfee

Es heißt ja in den Medien - es waren die Bürger. Also was hat das mit den Migranten und Ausländern zu tun? Demnach gar nichts. Es sind ganz normale Bürger oder wollten Sie sagen es waren Ausländer? Bitte erklären.

Frau Schmitt

auch beim zweiten Nachlesen kann ich im Kommentar von @NieWiederAfd keine Erwähnung von Migranten und Ausländern finden, ohne dass ich natürlich etwas erklären könnte, ich hätte nur gern verstanden, warum Sie eine solche Frage stellen 

NieWiederAfd

Rührend, wie Sie mir versuchen, etwas zu unterstellen... Lesen Sie in meinem Kommentar irgendwo etwas von "Ausländern"? Wenn Sie sich - für mich durchaus überraschend, wenn ich andere Kommentare von Ihnen vergleiche - dafür einsetzen, alle Beteiligten als "Bürger" zu verstehen (so wie ich), sollte Ihre Kritik eher an 'DanielSchweizer' richten.

Und was meine Kritik an RN und LePen betrifft: Sie trat bei der letzten Wahl mit Vorschlägen an, staatliche Hilfen und medizinische Behandlungen nur noch für Franzosen kostenlos zu machen. Und Franzosen sollten den Zuschlag erhalten, wenn sie sich zeitgleich mit Nicht-Franzosen um einen Arbeitsplatz oder eine Wohnung bewerben. Man muss schon ziemlich blind oder ideologisch verblendet sein, das Spaltungspotential darin zu verdrängen bzw. zu leugnen.

harry_up

Bitte den Artikel, auch die darin verlinkten, lesen.

Humanokrat

Der User 'Nie wieder AFD' hat nichts von Ausländern geschreiben. 

Allerdings teile ich nicnht ganz seine Meinung bzgl. 

Und ein Land, das den rassistisch nationalistischen Rechtspopulisten des RN um LePen mehr und mehr Stimmen gibt, sorgt auf diese Weise mit für Spaltung und Eskalation. 

Ich würde eher meinen, dass die Stimmen für die Rechtsradikalen eine Folge der Spaltung einer Gesellschaft in Arm und Reich, in Luxus und Chancenlos ist. In Frankreich kann man live und in Farbe sehen, wohin der Neoliberalismus à la FDP führt. Die Gutverdiener schwelgen im Alles-Egal-Zustand, der Mittelstand krebst vor sich hin und der Anteil der Armen wächst und wächst. Am Ende siegt die Wut und radikalisiert die Menschen. 

Und erst vor ein paar Tagen konnte man lesen, die FDP möchte die Kindergrundsicherung nicht ausreichend finanzieren. Bitte allle mal 1 + 1 zusammenzählen. 

NieWiederAfd

Ihre These, man könne "live und in Farbe sehen, wohin der Neoliberalismus à la FDP führt", und meine These "ein Land, das den rassistisch nationalistischen Rechtspopulisten des RN um LePen mehr und mehr Stimmen gibt, sorgt auf diese Weise mit für Spaltung und Eskalation", widersprechen sich meiner Ansicht nach nicht, sondern ergänzen sich.

Humanokrat

Ich sehe das als eine Henne/Ei Diskussion. Meiner Meinung nach spalten die Einkommensungleichheit und die unsolidarische Arroganz der Besserverdiener das Land und führen zu Radikalisierungen. Insofern wäre das die Henne und der Erfolg der Rechten das Ei. 

In weiterer Folge führt der Erfolg der Rechten zur weiteren Spaltung und zur weiteren Extremisierung und das liberale Bildungsbürgertum sieht sich als noch weiter vom 'kleinen Mann' enfernt, weil der ist ja 'plötzlich' so schrecklich radikal geworden. 

In Frankreich scheint der Prozess noch weiter als in D zu sein. Die Randale hat m.M.n. nichts Freiheitliches an sich, sondern ist reine Äußerung von Wut und Enttäuschung. 

So ähnlich muss es auch in den späten 20ern des 19. Jahrhunderts geschehen sein.  

Ich fürchte, man muss die Enttäuschung und Wut der AFD Wähler ernst nehmen und etwas damit machen. Nur 'drauf hauen' - verbal -  wird nicht viel bewirken außer eine Bestätigung der faschistoiden Haltungen. 

Mass Effect

Das was sie schreiben stimmt so nicht. Ich zitiere:  Bundesfinanzminister Christian Lindner sagte nun aber dem "Handelsblatt", dass für die Kindergrundsicherung als "Merkposten" für 2025 zwei Milliarden Euro veranschlagt würden. "Es gibt aber noch kein Konzept der Bundesregierung und damit keine präzise Kostenschätzung", sagte der FDP-Politiker der Zeitung.   Das liest sich dann schon etwas anders  Ihre Parteigenossin will eine weitaus größere Summe (12 Milliarden) kann aber nicht darlegen für was und wie sie das Geld einstzen will. 

Humanokrat

2 Milliarden sind ein lächerlicher Betrag um das Problem anzugehen. Wäre Hr. Lindner bereit, den Besserverdienern und Superreichen auch nur eine geringe Mehrlast an Steuern aufzubürden, um das Abrutschen ganzer Bevölkerungsschichten in Bildungsnotstand und Chancenlosigkeit zu verhindern?

Die Antwort lautet nein. Gleichzeitig wird über Fachkräftemangel gejammert. Und ebensowenig soll jenes Klientel daran gehindert werden, weiter mit ihren SUVs und Porsches mit 220kmh über Autobahnen zu brausen, als wäre der Klimawandel eine einzige Lüge. 

Man muss sich eine solche Realitätsverweigerung einfach leisten können. Und manche können es. 

Und auch ich spüre eine gewisse Wut, wähle deswegen aber nicht eine rechtsradikale Partei. Ganz im Gegenteil. 

Seebaer1

Ihr letzter Satz erinnert mich an den Spruch: "Das Pferd von hinten aufzäumen".

Klärungsbedarf

Bedeutet "Abgehängtsein" bei genauer Betrachtung, dass man gerne zu denen gehören würde gegen die man jetzt protestiert ?

TapferSchneiderlein

Eine schnelle Entscheidung darüber, wie es nun mit dem Todesschützen weitergeht wäre hilfreicher gewesen. 

Die Frage nach den überharten Polizeieinsätzen ist wohl nicht erwünscht. Diese Strategie hat Macron zu verantworten. Ich würde ihm ratem, neben den - meist seit langem bekannten - Ursachen vor allem die eigene Strategie zu überdenken. Die kann man ändern. die Ursachen beseitigen ist erheblich schwieriger.

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Adeo60

Die strafrechtliche Verfolgung der Polizeiaktion eines Einzelnen ist Sache der Gerichte und sollte nicht in populistischer Form, möglichst schnell und öffentlichkeitswirksam erfolgen. 

Es braucht Ursachenforschung, denn die latente Gewsltbereitschaft in Teilen der Franz. Gesellschaft ist seit langem spürbar. 

Und gerade in den Vorstädten von Paris fühlen sich breite Schichten offenbar abgehängt von der sozialen Entwicklung. 

Die Politik allein wird das nicht richten können. Die Gesellschaft als Ganzes muss zusammen wirken - gegen spalterische Kräfte, gegen Bildungsdefizite und gegen Hass/Hetze.

TeddyWestside

"die latente Gewsltbereitschaft in Teilen der Franz. Gesellschaft ist seit langem spürbar. "

Sie meinen mit Teilen der französischen Gesellschaft sicherlich die Polizei. Da muss ich Ihnen Recht geben, die Polizei ist in Frankreich seit langem für ihr unverhältnismäßig brutales Vorgehen bekannt.

Alter Brummbär

Sie meinen sicherlich die Randalieren, die extra anreisen um genau das zu machen, zu randalieren.

Adeo60

Nein, es sind Randalierer, Terroristen, Extremisten und Kriminelle, die in den Straßen Frankreichs für Angst und Schrecken sorgen.  Die Polizei verdient hohen Respekt, dass sie sich oft unter Einsatz Ihres Lebens diesen gewalttätigen Gruppen entgegenstellt.

TeddyWestside

Das ist mit Verlaub eine sehr einseitige Sichtweise. Natürlich sind die Aufstände extrem, aber es sind sicher nicht alles Terroristen usw. Es gibt ja Gründe für dieses Verhalten. Manche Polizisten verdienen sicher Respekt, die französische Polizei allgemein eher nicht. 

Hier mal ein Beispiel von einer völlig friedlichen Demonstration 

https://www.rnd.de/politik/gelbwesten-demonstrant-verliert-auge-durch-p…

 

TapferSchneiderlein

Ja aber - was bitte bremst die Gerichte bis auf das wachsende Gras? Warum nicht öffentlichkeitswirksam?

Die Ursachenforschung läuft doch schon lange. Die bekannten Ursachen zu beseitigen ist ein ganz anderes Thema!

Schaefer

"Eine schnelle Entscheidung darüber, wie es nun mit dem Todesschützen weitergeht wäre hilfreicher gewesen. "

Frankreich ist ein Rechtsstaat.  Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft sind angelaufen. Es wird ein Gerichtsverfahren geben, welches die Tat beurteilt.

Was haben Sie erwartet?  Blitzverfahren, damit der Mob ruhig bleibt?

TapferSchneiderlein

Blitzverfahren? ja. Auch ein Gericht kann mal seinen gewohnten Trott ablegen.

Und ich bin davon überzeugt daß in Frankreich nicht nur "der Mob" über die Polizeigewalt entsetzt ist.

harry_up

Ihre aus meiner Sicht simple und nicht nur gesetzwidrige, Zack-zack-Sichtweise lässt mich erschauern.

Es gibt keine Standgerichte. 

Adeo60

Genauso ist das.

PS.: Ich hoffe, Sie haben meine Bemühungen in Sachen Gestaltung meiner Kommentare positiv aufgenommen. Sorry, wenn es nicht immer klappt…

harry_up

Ja, ich freue mich sehr darüber und möchte mich bei dieser Gelegenheit dafür bedanken, dass Sie meine Bitte so positiv aufgenommen hatten.  

zöpfchen

Es ist die Aufgabe von Gerichten , den Vorfall mit dem 17-jährigen aufzuklären. Hier geht Präzision vor Sicherheit.

Viele Fakten über den 17-jährigen wurden von ÖR bisher nicht aufgegriffen. So berichtete die FAZ am Samstag, dass der Jugendliche bereits durch viele Delikte aufgefallen war und am Todestag mit einen aufgemotzten Mercedes mit weit überhöhter Geschwindigkeit durch das Stadtviertel gebraust war. 

Die Polizei hatte bereits mehrfach versucht den Wagen zu stoppen, es bestand die  akute Gefahr , dass Menschen zu schaden kommen. 

Inwiefern dieser Junge Mann tatsächlich zum Helden derer taugt, die sich  in der Banlieue über mangelhafte staatliche Infrastruktur beschweren, diese jetzt aber mutwillig zerstören, darf man arg bezweifeln. 

Insofern ist es fraglich, dass dieser mob ein etwaiges Gerichtsurteil akzeptiert oder ob sie gleich wieder losziehen werden im Geschäfte, Busse und andere Infrastruktur zu zerstören.

Frau Schmitt

"Eine schnelle Entscheidung darüber, wie es nun mit dem Todesschützen weitergeht wäre hilfreicher gewesen. "

Es wurde doch sehr schnell reagiert, der Schütze kam in Untersuchungshaft und es wird ermittelt. 

Adeo60

Frankreich hat nicht erst in den vergangenen Tagen Gewaltexzesse auf den Straßen erlebt. 

Höchste Zeit, Ursachenforschung zu betreiben. 

Es ist erschütternd, dass ein Bürgermeister und seine Familie um ihr Leben fürchten müssen, Autos abgefackelt werden und blinder Vandalismus um sich greift. 

Soziale Missstände und das Zusammenleben verschiedener Kulturen auf engstem Raum mögen ein Treibsatz für die Unruhen gewesen sein. Aber meist ist es die Verrohung der Sprache, oft bis in die Parlamente hinein, und der respektlose Umgang miteinander, welche einen schleichenden Prozess hin zur Gewalt der Straße einleiten. 

Auch in D gibt es radikale Kräfte, die an sich friedliche Demos für Terror und Vandalismus missbrauchen. Dagegen muss sich der Rechtsstaat entschieden zur Wehr setzen.

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sonnenbogen

Tja.... eine lange Meinung..... und ja: "Es ist erschütternd, dass ein Bürgermeister und seine Familie um ihr Leben fürchten müssen".

Jetzt aber, es ist auch erschütternd das Sie mit keinem Wort einen 17-Jaehrigen Toten erwaehnen....... schon vergessen, oder zynischer... nicht wichtig.

Bei einer Diskussion Russland-Ukraine sind Sie immer einer der ersten die "Opfer-Taeter" Umkehr schreien.....

Adeo60

Ich kann in einem Kommentar nicht alle Facetten eines Falles beleuchten. Und Gegenstand des Artikels sind ja die Ausschreitungen und was dagegen zu tun ist. Selbstverständlich darf der Tid des jungen Mannes nicht vergessen werden und selbstverständlich sind die Proteste der Bürger gegen einen polizeilichen Übergriff gerechtfertigt. Nicht aber Gewalt und Terror auf den Straßen - darüber sollte doch Einvernehmen bestehen, oder nicht…?

schabernack

➢ Jetzt aber, es ist auch erschütternd das Sie mit keinem Wort einen 17-Jaehrigen Toten erwaehnen....... schon vergessen, oder zynischer... nicht wichtig.

Völlig sinnlos, in jedem Kommentar zu den Geschehnissen nach dem Tod des Jugendlichen dessen Tod zu erwähnen, und dass Sie das dann auch noch planlos «zynisch» nennen.

Es ist zynisch, dass die Randalierer Ladegeschäfte in den Banlieues verwüsten, die denen gehören, die etwas mehr Geld (und Teilhabe) haben als die Randalierer selbst, aber sonst in der gleichen unattraktiven Umgebung leben.

Irgendeine Art von Rechtfertigung für Hooliganismus ist der Tod des 17-Jährigen sowieso nicht.

Alter Brummbär

Und sie vergessen die ganzen Gewaltopfer in den Vorstädten, die kein Polizist zu verantworten hat.

CommanderData

Wenn es bereits Demos gibt, ist es meist schon zu spät. Die Demonstranten sind nur die sichtbare Speerspitze dessen, was bereits in einer Gesellschaft gärt. Geht man die Ursachen nicht sofort an, vergiftet es früher oder später alle Gesellschaftsschichten. 

M.M. ist die Ursache aller derzeitigen Auswüchse ein dysfunktionales Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Ungerechtigkeiten. Diese sind nicht nur gefühlt, sondern real existierend.  

Die alte Ordnung funktioniert nicht mehr. Alles ändert sich, nur die Machthabenden nicht. Kampfhaft wird am gewohnten System festgehalten, das wenigen Vorteile und vielen Nachteile verschafft.

Krawallmacher/Aufbegehrer sind für den überfälligen Gesellschaftswandel nötig. Siehe 68er, Atom-Proteste, Klimakleber, Krawallmacher (Gewalt und Zerstörung sind allerdings die allerschlechteste Art, die Bevölkerung auf die eigene Seite zu ziehen). Aber ohne die Zustimmung der schweigenden Mehrheit gibt es keinen Wandel. 

V8forever

M.M. ist die Ursache aller derzeitigen Auswüchse ein dysfunktionales Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Ungerechtigkeiten. Diese sind nicht nur gefühlt, sondern real existierend.  -------

Sie sind sich sicher, dass sich diese unsinnigen Krawalle durch eine Einführung des von Ihnen gedachten Gesellschaftssystem alles vorbei ist? Dann haben sich alle wieder lieb, oder?

V8forever

Warum wurde dann im französichen Teil der Schweiz randaliert?

-------

Sie fragen mich DInge, bei uns in der Stadt war es ruhig. Es gibt hier allerdings auch eine sehr hohe Präsenz von Sicherheitspersonal, Tag und Nacht.

Laut schweizer Presse soll es sich um Nachahmung der französischen Unruhen handelt», um Jugendliche, die eine Gelegenheit ergriffen haben, und nicht um eine politische Rebellion. Dabei sei es zu Angriffen auf verschiedene Läden gekommen, zudem wurden Türen aufgebrochen und Fenster eingeschlagen. Auch Polizistinnen und Polizisten seien attackiert worden, jedoch wurden keine Einsatzkräfte verletzt. Die Polizei nahm sechs Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren fest. Die Jugendlichen seien Schweizer, portugiesischer, somalischer, bosnischer, georgischer und serbischer Herkunft. Beim siebten Festgenommenen handelt es sich um einen 24-jährigen Schweizer.

CommanderData

Ja, auf längere Sicht wird das so sein. Wie immer im Leben, dauert es bis sich Missstände zeigen und es dauert eben auch ähnlich lange, um Misstände wieder zu beheben. Aber dann sind sie wenigstens behoben... ändert man nichts, können Sie sich vielleicht selbst ausrechnen wohin das führt. Ein Blick in die Geschichte lohnt...

Mass Effect

Habe ich. Was ihnen so vorschwebt ist entweder eine Revulution ala 
Maximilien Robespierre (1758-1794)  wohl die bekannteste Figur der Französischen Revolution. Untrennbar ist sein Name mit der Terrorherrschaft verbunden, in der die Revolution "ihre eigenen Kinder fraß".  oder die Kommunistische Oktoberrevulutin mit unzäligen Millionen toten und einer Diktatur.

TapferSchneiderlein

Dem stimme ich voll und ganz zu. Es sind gewaltige Umbrüche erforderlich. Hoffentlich hält sich die damit verbundene Gewalt in Grenzen. Ich sehe bei den Systembewahrern die größere Gefahr als bei randalierenden Jugendlichen.

schokoschnauzer

„Krawallmacher/Aufbegehrer sind für den überfälligen Gesellschaftswandel nötig….“

Die Gesellschaft wandelt sich über die Generation. Brüche in der Zeit beschleunigen oder verlangsamen einen Wandel. Leider nicht hin zu Verbesserungen in existenziellen Bereichen. Gewalt und Zerstörungswut zerfressen eine Gesellschaft bis hin zum Gesetz des Stärkeren. Wie vielerorts auf dem Planeten zu beobachten. Die kleinen Leute bleiben auf der Strecke und bezahlen gar mit ihrem Leben. Falsche Vorstellungen, fehlendes Vertrauen in die für alle geltende Ordnung halte ich da eher für den Auslöser dieser (für mich) überflüssigen Krawalle. 

Möbius

Wäre es da nicht besser gewesen, wenn Marine Le Pen gewonnen hätte ?

 Sie hätte sicherlich eher für sozialen Frieden sorgen können … 

Alter Brummbär

Wie?

Mit noch mehr Gewalt?

Mit Militär?

Alle ausweisen?

Marine sorgt sich nur um sich.

schabernack

➢ Wäre es da nicht besser gewesen, wenn Marine Le Pen gewonnen hätte ? Sie hätte sicherlich eher für sozialen Frieden sorgen können … 

Die rechten Rassisten befrieden Rassismus und beenden Benachteiligung, Alligatoren legen den Sumpf trocken, und Jäger streicheln Rehe. Die Welt der Alternativen Fakten.

Adeo60

Die extreme Rechte um Marine Le  Pen spaltet die Gesellschaft eher, als dass sie diese befriedet. 

Gleiches gilt für rechts- wie auch linksextremistische Gruppen in Deutschland. Diesen haftet meist eine latente Gewaltbereitschaft an. Da braucht es charismatische Führungspersönlichkeiten, ein funktionierendes Bildungssystem, soziale Stabilität und innere Sicherheit.

 Macron und Merkel waren m.E. Stabilisatoren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Macron hat diese Rolle leider eingebüßt, auch weil die Zeiten unruhiger und die Herausforderungen größer geworden sind. Frau Merkel hätte ihren Politikstil wohl ebenfalls ein Stück weit anpassen müssen.

melancholeriker

Nein, das hätte nur für Ihren inneren Hausfrieden gesorgt, weil die Kurve zur Unterstützung Le PENs für Putin da geradewegs in Ihre Auffahrt führt und am Ende der arme junge Mann für die Befreiung Russlands aus dem Joch der 100 - jährigen Erniedrigung durch irgendeinen Westen gestorben ist. Le PEN braucht Ihre Schützenhilfe nicht. Ihr reicht das, was die letzten Nächte passiert ist. 

 

Mass Effect

Prinzipiell gebe ich ihnen recht. Die Aussage trifft aber genauso auf den Linkspopulisten Jean-Luc Mélenchon zu

TeddyWestside

Klingt völlig absurd, aber ausschließen kann man es nicht. 

Schließlich steht heutzutage der überzeugte Rassist L. Johnson für die Abschaffung der Rassentrennung, Nixon für die Öffnung der USA gegenüber dem kommunistischen China, und Schröder hat das deutsche Sozialsystem havariert. 

harry_up

Sie wollen sicherlich nur die Diskussion ein wenig befeuern, oder?

Calidris

An anderer Stelle bezeichneten Sie sich selbst als "Sozialisten". Hier zeigen Sie deutlich Ihre Begeisterung für eine Nationalistin. Die Kombination aus Beidem scheint für Sie offensichtlich wünschenswert zu sein. 

Peter Kock

Herr Macron sucht die Ursache der Krawalle ?  Die Leute sind einfach völlig unzufrieden mit der Politik und das nicht nur in Frankreich !  Die Franzosen sind nur krawalliger ...... 

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Möbius

Frankreich hat gegenüber Deutschland das Problem das in den Vorstädten sozusagen die ganzen ehemaligen Überseekolonien vertreten sind. 

 

Allerdings hat der Aufruhr gezeigt, dass es eben nicht nur ein ethnisches Banlieu Problem ist: sogar viele Kleinstädte waren betroffen, ein Novum. Offenbar gibt es eine Radikalisierung, die auch vor kleinen Gemeinden nicht halt macht. 

MRomTRom

++ Soo  einfach ist das nicht ++

'Die Leute sind einfach völlig unzufrieden mit der Politik und das nicht nur in Frankreich'

Nein, nicht nur im liberal regierten Frankreich, sondern auch im konservativ regierten Großbritannien, im konservativ regierten Schweden, im rechts regierten Italien, im Ampel-regierten Deutschland ... fortsetzbar.

++

Die Welt ist heute permanent mulitplen Krisen ausgesetzt und regieren ist komplexer geworden.  Immer ist ein Teil der Gesellschaft unzufrieden mit dem was die Regierenden tun. Es ist das 'normal' der Demokratie, dass immer ein Teil der Regierten hinter der Regierung steht und einen anderer in Opposition dazu.

++

Der Normalfall um das zu lösen ist politisches Engagement im Rahmen von Verfassung, Rechtsstaat und Demokratie. Wer unzufrieden ist, wählt bei Wahlen, das womit er zufriedener ist. Mit dem Ergebnis, dass dann ggf. bei anderen Wahlergebnissen andere unzufrieden werden ;-)

++

Mass Effect

Sehe ich auch so.

Adeo60

Die Leute machen es sich aber auch mitunter sehr einfach, wenn sie ihren Frust auf der Politik abladen.

 So auch bei der Rentenreform von Macron. Natürlich möchte niemand Abstriche bei der Rente  sehen. Aber das in FRA bestehende System ist einfach nicht mehr finanzierbar. Eine immer älter werdende Gesellschaft korrespondiert mit einer geringeren Zahl an Beitragszahlern. Eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist da (leider) nur folgerichtig. 

Macron zeigt Mut und Rückgrat, wenn er auf die notwendige Reform hinweist, auch wenn er dafür Prügel einstecken muss.

Die Wurzel der gesellschaftlichen Probleme in FRA dürfte allerdings tiefer sitzen. Und hier müsste eine dringende Aufsrbeitung erfolgen.

TeddyWestside

Ich würde ja sagen, er soll Sarkozy zur Beratung hinzuziehen, aber ich bin mir nicht sicher, ob der wieder sein Haus verlassen darf ;-) 

Spaß beiseite: natürlich werden sich die Unruhen wieder legen, doch das französische System mit seinen stark hierarchischen Strukturen passt meiner Meinung nach nicht mehr in die Zeit. (Nicht nur) die Polizei braucht grundlegende Reformen, die Polizisten eine bessere und vor allem andere Ausbildung. Das konnte man schon bei Gelbwestendemos sehen. In diesem Fall kommt noch die Kolonialproblematik, vor allem in Bezug auf Algerien hinzu. Ich kann nicht beurteilen, inwiefern das auf den Todesschützen zutrifft, aber Algerier sind in Frankreich für einen Großteil der Bevölkerung minderwertig, selbst im Vergleich zu anderen maghrebiens. 

Dass Macron hier irgendwas zum besseren wendet, kann ich mir nicht vorstellen. 

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TeddyWestside

Korrektur: maghrebins ;-)

Ritchi

Wenn man nicht selbst betroffener Polizist ist, dann ist es leicht, grundlegende Veränderungen bei der Polizei zu fordern. Seien Sie mal ein Jahr Polizist in Frankreich, ihr Verständnis könnte sich verändern.