Fahrradfahrer fahren auf der Friedrichstraße, die mehrere Jahre für den Autoverkehr gesperrt war und ab dem 1. Juli wieder für den freigegeben wird.

Ihre Meinung zu Verkehrspolitik in Berlin: 500 Meter Kulturkampf

In der Hauptstadt ist die Verkehrspolitik zum Schauplatz eines politischen Glaubenskampfes geworden. Wie viel oder wenig Autoverkehr ist gewollt? Im Fokus: die Friedrichstraße in Berlin Mitte. Von André Kartschall.

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108 Kommentare

Kommentare

Forengeschwätz

@Corydoras

Auch wenn ich mir wünschte, dass es viel weniger Autos in den Städten gäbe, so muss ein Gesamtkonzept her und nicht einfach nur mal ein Stück Straße gesperrt. Es braucht gute Alternativen, wie einen sehr guten ÖPNV ...

Was reicht Ihnen am ÖPNV in der Friedrichstraße denn nicht? Kennen Sie das Angebot hier in Berlin Mitte überhaupt?

... und ein gutes Carsharingangebot.

Wenn es Fußgängerzone ist, dürfen Sie auch mit der gesharten Karre nicht rein.

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Corydoras

Warum lesen Sie meinen Kommentar nicht bis zum Ende? 

Forengeschwätz

Ich dachte nicht, dass es sich lohnt.

Wielstadt

@Corydoras 
.. und ein gutes Carsharingangebot.

@Forengeschwätz
Wenn es Fußgängerzone ist, dürfen Sie auch mit der gesharten Karre nicht rein.

 

Das ist aber auch gar nicht der Punkt. Beim (klassischen) Carsharing ist die Idee, dass man in die Lage versetzt wird, ohne eigenes Auto mobil zu sein. Man benutzt das Auto dann nur für die Strecken, für die es auch wirklich sinnvoll oder sogar notwendig ist. Dazu gehört eine Fahrt durch das Berliner Stadtzentrum typischer Weise nicht.

 

Forengeschwätz

@ Corydoras

Es wurde ein neuer Stadtteil gebaut - denn ÖPNV hat man aber vergessen mitzuplanen.

Sorry, das glaube ich nicht. ÖPNV wird immer mitgeplant.

Da fährt jetzt nur ein Bus alle 20 Minuten tief in den Stadtteil rein. So, liebe Grünen, wird das nun mal nichts!

Es sind immer die anderen schuld, meist die Grünen.

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Forengeschwätz

@ Sisyphos

... dann auch ein Fahrrad welches nicht mit 40 km fährt bei dem das Herrchen absteigt und sich entsprechend verhält

Warum sollte das Herrchen absteigen und wie sollte sich ein Herrchen verhalten?

Forengeschwätz

@ 91541matthias

Es gibt Bewohner, die auf ein Auto angewiesen sind..wie wir Kleinstadtbewohner. In Berlin mag das anders sein.

Berlin ist eine Reise wert. Sie werden staunen.

marvin

Wir haben hier offensichtlich den Sonderfall, dass sich die Geschäfte durch touristischen Verkehr halten können. Aber sicherlich ist es auch ein Vergnügen für ein gewisses Klientel, in so einer Fußgängerzone zu sitzen, seinen Café Latte zu genießen und den Heerscharen prekär beschäftigter Mindestlohn-Boten bei der Arbeit zuzusehen. Irgendjemand muss ihnen schließlich  bringen, wo sie mit vernünftigem Aufwand nicht mehr hin kommen.

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Forengeschwätz

... und den Heerscharen prekär beschäftigter Mindestlohn-Boten bei der Arbeit zuzusehen.

Prekär beschäftigt oder Mindestlohn, da müssen Sie sich glaube ich schon entscheiden.

Wielstadt

Ich glaube nicht,  dass die Friedrichstraße ein absoluter Sonderfall ist. Ganz im Gegenteil ist die Erfahrung, dass der lokale Einzelhandel eigentlich immer gewinnt, wenn eine Straße nur noch für Fuß- und Radverkehr geöffnet ist. Es kommen einfach viel mehr Menschen in die Straße, und sie verweilen länger.

Ich kenne dafür -zig Beispiele, und mir fällt kein einziges Gegenbeispiel ein, wo die befürchtete "Verödung der Innenstädte" eingetreten ist. Von daher unbegreiflich, dass dieses Argument so hartnäckig immer wieder gebracht wird.

Wielstadt

Ach so, mir fällt noch was ein.

 

Vor Jahren hatte ich mal die Stellungnahme eines Verkehrsforschers gelesen, der sinngemäß gesagt hat: Geschäftsleute glauben immer, dass das Gros ihrer Kunden von außerhalb kommt, und dass die auf Parkplätze direkt vor der Ladentür angewiesen sind; aber statistische Auswertungen zeigen, dass das vielleicht auf die Hohe Straße in Köln oder die Shadowstraße in Düsseldorf (und ich will hinzufügen, wahrscheinlich auch die Friedrichstraße in Berlin) zutrifft, für die allermeisten Straßen in Innenstädten aber nicht.

 

Insofern ist die Friedrichstraße tatsächlich ein Sonderfall, aber der Schluss ist genau andersrum: Wenn sogar die Friedrichsstraße von der Verkehrsberuhigung profitiert, dann gilt das erst recht für jede kleinere Einkaufsstraße in Deutschland.

 

Forengeschwätz

Die CDU will die Friedrichstraße

... doch nur deshalb wieder für das Durchfahren mitm Auto öffnen, weil sie sich an den Grünen abarbeiten wollen.

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werner1955

Oder weil Sie von den Bürger für anständige mobilität gewählt worden sind und Mehrheiten erreicht haben.

AuroRa

"Mehrheit" bedeutet in diesem Fall weniger % als der prozentuale Anteil von Menschen in Berlin, die überhuapt ein Auto besitzen. 

Forengeschwätz

Ja, Klassenkampf mit dem Gaspedal. CDU halt.

AuroRa

Gewagte These. Könnte realistisch sein.

Forengeschwätz

@Nachfragerin

Meiner Meinung nach sollte man Innenstädte zur 30-Zone und bekannten Shoppingmeilen wie die Friedrichstraße zur Fußgängerzone erklären. Das Berliner Zentrum ist komplett mit dem ÖPNV oder per Fahrrad erreichbar.

Und warum kritisieren Sie die grüne Mittelschicht, wenn Sie doch genau das selbe sagen wie die?

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Nachfragerin

Das habe ich nicht getan.

Ich schrieb, dass die Anwohner entscheiden sollten, wie es mit der Friedrichstraße weitergeht.

Questia

Bilder aus Lyon

Ein Bericht der TS aus Frankreich heute hat ein Bild aus Lyon gezeigt.

Bei dem Anblick des Radweges bin ich echt neidisch geworden.

Für jede Richtung eine breite Spur, Kantstein als Abgrenzung zum Autoverkehr, asphaltiert wie für Kfz.

Ein Traum!

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Anna-Elisabeth

"Ein Bericht der TS aus Frankreich heute hat ein Bild aus Lyon gezeigt.

Bei dem Anblick des Radweges bin ich echt neidisch geworden.

Für jede Richtung eine breite Spur, Kantstein als Abgrenzung zum Autoverkehr, asphaltiert wie für Kfz.

Ein Traum!"

Das hier ist aber auch nicht schlecht. Da werde ich allerdings als Fußgängerin neidisch - jedenfalls bei Regenwetter:

Ökologische Stromerzeugung: Freiburg eröffnet ersten Radweg mit Solardach

"https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tagesschau/video-1187160.h…"

Questia

Wow, das ist ja schon der 7. Himmel für mich.

Ich gönne Ihnen aber auch so ein Dach - für zu Fuß

AuroRa

Eine sinnvolle Lösung wäre: Parkplätze + Park&Ride vor Berlin bauen, den Großteil der öffentlichen Parkplätze zu Radwegen umbauen, den Öffi kostenfrei machen. Alle, die "auf das Auto angewiesen sind", können es vor Berlin abstellen und dann mit den Öffis nach Berlin reinfahren. Problem gelöst. Umzugsfirmen und Transporter sind von der Regel aufgenommen (um den "was ist mit der Waschmaschine?"-Fragen vorzugreifen). 

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Nachfragerin

Eigentlich gibt es das alles längst. Mit dem 29-Euro-Ticket ist Berlin auch nah am kostenlosen ÖPNV. Wer trotzdem noch durch die Innenstadt fährt, ist meiner Meinung nach nur mit Zwangsmaßnahmen erreichbar: Blumenkübel auf die Straße stellen. Fertig.

Nettie

>> Doch die Friedrichstraße ist längst ein Symbol geworden“

Für eine Politik der ungleichen Chancen. Da da diese vom ‚sozialen Hintergrund’ abhängen, also de facto einkommens- und nicht leistungsabhängig sind.

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put in strolle

Für eine Politik der ungleichen Chancen. Da da diese vom ‚sozialen Hintergrund’ abhängen, also de facto einkommens- und nicht leistungsabhängig sind.

Man muss in Deutschland nicht unbedingt viel leisten, um sich ein Auto mit viel Leistung leisten zu können.

Ka2

Leider glauben in Deutschland immer noch viele, dass es ein Verlust von Freiheit wäre, wenn nicht immer dem Auto Vorrang eingeräumt würde.

Dabei muss man nur mal zu unseren Nachbarn nach Dänemark oder Holland schauen. In Kopenhagen oder Amsterdam wird der Fahrradfahrer als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer gesehen, und dass Ergebnis ist, dass viele Leute ihr Auto stehen lassen und das Fahrrad im Alltag nutzen.

Und natürlich tut das auch der Luftqualität in der Innenstadt gut.

Francis Fortune

Geht es jetzt hier um die Friedrichstraße oder generell gegen Autofahrer?

Als betroffener Berliner kann ich diese Diskussion um die Friedrichstraße nicht nachvollziehen. Wenn man da nicht wohnt oder arbeitet, fährt dort ein "Normal-Berliner" eh nicht hin, weder flanieren, essen oder einkaufen. Und um die Mitte zu durchqueren fährt man da auch nicht durch, da wäre man zu Fuss schneller, da gibt es bekannte Routen, die schneller sind. 

Wenn es aber um das generelle Thema "Verkehr in der Stadt" geht, ist die Friedrichstraße aber wegen oben angeführten Gründen eine denkbar ungünstige Vorlage. Denn wir benötigen hier in Berlin dringend eine Lösung für die Kieze, in denen die Berliner sich bewegen, nicht die Touristen. Wie zum Beispiel die Karl-Marx-Straße. Nach jahrelanger Dauerbaustelle dennoch verstopft und für Fahrradfahrer wie für Fussgänger gefährlich. 

Generelle Beschlüsse bringen hier nichts, es muss bei Thema Verkehr immer individuelle Lösungen geben.

put in strolle

Meiner Meinung nach sollte man Innenstädte zur 30-Zone und bekannten Shoppingmeilen wie die Friedrichstraße zur Fußgängerzone erklären. Das Berliner Zentrum ist komplett mit dem ÖPNV oder per Fahrrad erreichbar.

Wahrscheinlich wohnen Sie in einer schicken Vorstadt mit viel Grün und wenig Verkehr. Wir hier in der Innenstadt wollen aber lieber mit dem Auto beifahren.

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redfan96

Das Auto hat in D den Rang des goldenen Kalbes angenommen, um das viele (zum Glück nicht alle) herumtanzen. Für mich ist der beste Beweis dafür der Fakt, dass die Aktionen der LG um die Kunst herum nicht ansatzweise soviel Empörung hervorgerufen haben, wie das Festkleben auf Straßen und das damit verbundene Blockieren des der Deutschen allerliebsten Hätschelkindes. Wobei ich der LG auch zu zielgerichteteren Aktionen, speziell gegen „Suffs“ raten würde. Z.B. mit Aufklebern auf die Seitenspiegel, die sehr mühsam wieder zu entfernen sind (aber keine Sachbeschädigung) mit dem Text „Auch mein Auto ist ein Sargnagel für unser Klima“. Sowas gab es in den 80ern mal von Greenpeace, gegen die Rad-und Fußwegparker. Ich hab mir schon oft gewünscht, davon noch welche zu haben. Wenn die Händler in Innenstädten keine Kundschaft haben, liegt das an schlechtem Angebot. Und, wenn man fragt, sagen sie: Versuchen Sie es doch im Online-Shop. Zum Abtörnen.

Vaddern

Das ist doch verrückt. 

Hier im kleinen Düsseldorf gibt es die gleichen Argumentationen, wenn es schon alleine nur um die Einführung eines Fahrradstreifens auf einer Straße Richtung Innenstadt geht. Die Geschäfte können nicht mehr erreicht werden, die (Achtung) „Laufkundschaft“ geht weg. 

Na, die Friedrichstraße zeigt wohl, dass das Gegenteil der Fall ist. Gerade ohne Autoverkehr kommen Kunden. Kaum ist das alte Hauptargument entkräftet, wird etwas Anderes angeführt. Da zeigt sich, dass es gar nicht um das Wohl und Wehe der Geschäfte geht, es geht einfach um die Autolobby wie seit 70 Jahren. 

Schneeflocke ❄️

Falls die Moderation es gestattet, würde ich noch gerne einen Gruß an @frosthorn schicken, von dessen Abschied im Forum ich erst nach Sendeschluss hier gelesen habe. @frosthorn, ich habe Ihre wertvollen Beiträge immer sehr geschätzt und bedauere Ihren Abschied hier sehr. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles erdenklich Gute - vor allen Dingen im gesundheitlichen Bereich! Liebe Grüße.

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