Fahrradfahrer fahren auf der Friedrichstraße, die mehrere Jahre für den Autoverkehr gesperrt war und ab dem 1. Juli wieder für den freigegeben wird.

Ihre Meinung zu Verkehrspolitik in Berlin: 500 Meter Kulturkampf

In der Hauptstadt ist die Verkehrspolitik zum Schauplatz eines politischen Glaubenskampfes geworden. Wie viel oder wenig Autoverkehr ist gewollt? Im Fokus: die Friedrichstraße in Berlin Mitte. Von André Kartschall.

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108 Kommentare

Kommentare

Ostfront

Ich find's gut, das Auto aus den Innenstädten zurück zu drängen, um einfach mehr Platz für die Menschen und weniger Hektik zu haben. Das Rad ist nicht nur in Innenstädten das wesentlich bessere und gesündere Verkehrsmittel.

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werner1955

. Das Rad?

Wenn man es denn nutzen kann. 

Wohlstandsbäuchlein

Warum sollte man das Rad nicht nutzen können?

werner1955

Weil man eingeschränkte Gesundheit hat und nur mit dem eigenen Pkw mobilsein kann.

AuroRa

Genau dann - wenn man gesundheitlich angeschlagen ist oder das Rad auf physischen oder psychischen Gründen nicht nutzen kann - sollte man es doch gerade erst recht gutheißen, wenn Radfahren gefördert wird und Radwege ausgebaut werden: Je mehr Leute Rad fahren, desto besser kommt man selbst mit dem Auto durch. 

Anna-Elisabeth

"Je mehr Leute Rad fahren, desto besser kommt man selbst mit dem Auto durch." 

Aber gewiss nicht dort, wo die Straßen für Radfahrer freigegeben werden. Und Autofahrer mit einer Sondergenehmigung z.B. für das Erreichen von z.B. Arztpraxen oder auch Handwerker sind oft üblen Pöbeleien der Radfahrer ausgesetzt. Denken hat in unseren Zeiten nicht gerade Hochkonjunktur.

Kaneel

Ich wundere mich immer wieder, dass Menschen, die wie Sie viel zu Fuß und mit ÖPNV unterwegs sind, offenbar keinerlei Probleme mit Auto-, Bus- oder LKW-Fahrern haben und sich nicht an Fahrzeugen stören, die Fußwege zuparken oder über Autofahrer, die bei Fußgängergrün über rote Ampeln fahren. Vielleicht erleben Sie so etwas tatsächlich nicht und es sind ausschließlich Radfahrer, die sich in ihrem Umfeld fehlverhalten. 

Kaneel

Bei dem Thema bin ich, wie Sie merken, etwas empfindlich. Ich versichere Ihnen, dass ich mich über rücksichtslos auf Fußwegen fahrende Rad- und Rollerfahrer genauso ärgere. Aber ich nehme nicht wahr, dass mehr Radfahrende rücksichtslos unterwegs sind als Autofahrende, und die Gefahr ernsthaft verletzt zu werden, sehe ich durch letztere um ein Vielfaches höher an.

werner1955

Genau richtig. Deshalb öpnv ausbauen.

Anna-Elisabeth

"Warum sollte man das Rad nicht nutzen können?"

Sie machen Ihrem Nick wirklich alle Ehre. Ich gebe Ihnen einen Hinweis zur Lösung des Rätsels:  Man kann im weiteren Sinn auch einen Rollator als Fahhrad betrachten.

Nachfragerin

Auf der Friedrichstraße kann man das Rad nutzen, aber es macht keinen Spaß. Die Autos nerven und alle paar Meter steht eine Ampel auf rot. Ein nachhaltiges Verkehrskonzept wäre daher wünschenswert.

PS: Wer körperlich zum Radfahren ungeeignet ist, kann den ÖPNV nutzen. Parkplätze gibt's eh keine.

fwq

Provokative These wer kein Rad mehr nutzen kann gehört auch nicht mehr hinter das Steuer eines PKW.

harpdart

Provokativ, aber durchaus überlegenswert. 

Ich jedenfalls habe meinen Lappen abgegeben und seit 13 Jahren kein Auto mehr gefahren. 

Anna-Elisabeth

"Provokative These wer kein Rad mehr nutzen kann gehört auch nicht mehr hinter das Steuer eines PKW."

Die "These" können Sie gleich wieder in die Tonne treten. Es gibt eine Vielzahl von Gehbehinderungen, die keinerlei Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen haben - ganz im Gegensatz zu Alkohol. 

Sisyphos3

wenn schon denn schon

dann auch ein Fahrrad welches nicht mit 40 km fährt

bei dem das Herrchen absteigt und sich entsprechend verhält

auch wenn er sich als Umweltbewußter dem Gro der anderen überlegen fühlt

Forengeschwätz

auch wenn er sich als Umweltbewußter dem Gro der anderen überlegen fühlt

Ja, warum auch nicht?

91541matthias

Das heisst also, dass nur noch Rentner, Pensionäre und Menschen, die direkt vor Ort arbeiten, in Innenstädten leben sollen? Es gibt Bewohner, die auf ein Auto angewiesen sind..wie wir Kleinstadtbewohner.

In Berlin mag das anders sein..

Nachfragerin

Angesichts der geringen Ausdehnung eines Kleinstadtzentrums sollte man die dort anfallenden Wege problemlos ohne ein Auto zurücklegen können. Es ging ja nur um verkehrsberuhigte Innenstädte und nicht um die Abschaffung des Autos an sich.

harpdart

Es ist irgendwie schwer nachzuvollziehen. Immer, wenn es um die Entwicklung der Innenstädte geht, wird gefordert, dass mehr los sein sollte im Sinne von mehr Umsatz für die Einzelhändler, oder dass die Leute sich dort wohlfühlen können...und dann sprechen sich in meiner Stadt zum Beispiel die Handelskammer und die selbstbekennenden Autofahrer-Parteien dafür aus, dass dort die  Autos weiterhin durchbrettern dürfen. 

Und jetzt lese ich hier, dass nach der Verkehrsberuhigung wesentlich mehr Leben (und Umsatz) war. Trotzdem: autogerecht für immer...

Erinnert mich auch an die Einführung der ersten Fussgängerzonen.

Hier bei uns ist es übrigens schon seit Jahren großes Streitthema, warum zwei Straßenbahnlinien immer noch mitten durch die Fussgängerzone führen. 

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Kaneel

Nun frage ich mich wie wohl Ihre Position zur Straßenbahnführung durch die Bremer Fußgängerzone ist. So gut kenne ich die Stadt nicht um mir ein eigenes Urteil bilden zu können. Bei meinem letzten Besuch hatte ich allerding einen Heidenrespekt davor und musste aufpassen nicht unter so ein Fahrzeug zu geraten, weil ich dieses Verkehrsmittel überhaupt nicht gewohnt bin.

Hier fahren mehrere Buslinien durch die Innenstadt, was den ÖPNV aus meiner Sicht gerade attraktiv macht. Die zentrale Umsstiegsmöglichkeit ist mitten in der Stadt. Es wird aber wiederholt überlegt, den Neumarkt für Busse und Autos zu sperren. Für Autos war er das zwischenzeitlich mehrmals, musste aber nach Klagen und Gerichtsentscheidungen wieder für den Durchgangsverkehr geöffnet werden. 

Durch eine Einkaufsstraße dürfen Busse, Anwohner und Radfahrer im Schritttempo fahren. Tatsächlich halten sich die Busfahrer strikt daran. Wäre so viel mehr Lebensqualität, wenn das alle Verkehrsteilnehmer überall so handhaben.

harpdart

Danke für die Antwort. Meiner Meinung nach sollte die Straßenbahn raus aus der Fussgängerzone. Wäre gut machbar und ich stimme da mit Ihnen  überein, es ist lästig, auf die durchfahrenden Bahnen achten zu müssen statt gemütlich durch die Fussgängerzone zu schlendern. EIn Problem ist aber wiederum, dass die alternative Streckenführung  den Individualverkehr zUr Umgehung der Innenstadt in West-Ost Richtung ausbremsen würde. Wer wohl meckert dann wieder?

Kaneel

Da haben Sie mich jetzt missverstanden. Ich bin dafür, dass die Busse weiterhin durch die Innenstadt fahren  und der zentrale Umstieg dort erhalten bleibt, weil das ich diesen bequemen ÖPNV sehr zu schätzen weiß. Durch die Haupteinkaufszone fahren keine Busse. Vor einiger Zeit wurden diese umgeleitet, das war zu eng, mit viel Rangieren verbunden. Ein autofreier Neumarkt wäre allerdings schon gut. 

Carlos12

Fußgangerzonen sind keine neuen Erfindung und eigentlich Standard in jeder Stadt- Da ist also eine weitere dazu gekommen, wo ist das Problem? Das Problem ist die große emotionale Bedeutung des Auto in unserer Gesellschaft. Das Auto bedeutet Status und Freiheit. Wenn man sich kein Auto leisten kann, ist das gleichbedeutend mit Armut und Elend. Alles was dieses Symbol irgendwie behindert wird somit von einem großen Teil der Gesellschaft vehement abgelehnt. Selbst Personen, die nicht betroffen sind, weil sie da nie entlang gefahren sind, lehnen den Verlust dieser Straße für den Autoverkehr ab.

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zöpfchen

Nein, das Auto ist mehr als Status und Freiheit. Es ist auch ein Verkehrsmittel, gerade für Menschen, die in Fabriken im Umland arbeiten, wo die öffentlichen Verkehrsmittel keine Alternative darstellen. Dass Menschen, die einen gemütlichen Versorgungsjob im öffentlichen Dienst haben, und häufiger grün wählen , für die Bedürfnisse der „Werktätigen“ null Interesse zeigen, ist leider Fakt..

Hansi2012

Stimmt. Es ist oft alternativlos!

harpdart

Aha, müssen denn die Fabrikarbeiter vom Land mitten durch die Stadt fahren, um zu ihrem  Arbeitsplatz zu gelangen? Nein.

"die einen gemütlichen Versorgungsjob im öffentlichen Dienst haben, und häufiger grün wählen"

Gleich drei Vorurteile in einem kleinen Halbsatz. Kompliment. 

"für die Bedürfnisse der „Werktätigen“ null Interesse zeigen, ist leider Fakt.."

Nein ist es nicht. Und gleichzeitig noch eine falsche Behauptung untergebracht.

zöpfchen

Vorurteil? Leider nein. 

Persönliche Erfahrung in meiner Heimatstadt. (Nicht Berlin)

Nachfragerin

Auch für die Angestellten des öffentlichen Dienstes ist das Auto ein häufig genutztes Verkehrsmittel. Es ist aber schon ziemlich dämlich, mit dem Auto quer durch Berlin fahren zu wollen.

Berlin hat ein sehr gut ausgebautes S- und U-Bahn-Netz sowie zahlreiche Straßenbahn- und Buslinien. Und mit einem Fahrrad oder E-Bike kommt man auch überall durch. 

Kaneel

Auch das Rad ist für viele Menschen ein rguläres Verkehrsmittel um zur Arbeit zu kommen. Allerdings sind die Radwege überwiegend wenig sicher. Häufig zu schmal und Radfahrer sind zwischen parkenden Autos mit der Gefahr des Doorings und Autofahrenden eingepfercht, die häufig schneller als mit Tempo 50 unterwegs und beim Überholen nicht den eigentlich vorgeschriebenen Abstand von 1,50 m einhalten. (über einen Abstand von 1m wäre ich ja schon äußerst glücklich).

Dass Menschen, die sich gemütlich im PKW fortbewegen, und offensichtlich nie die Perspektive wechseln und selbst aufs Rad steigen und zwar alltäglich, für die Bedürfnisse und das Unsicherheitsempfinden von schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Radfahrern und Fußgängern gegenüber motorisierten Verkehrsteilnehmenden null Interesse aufbringen, ist leider Fakt.

Hansi2012

Wenn Sie sich kein Auto leisten wollen, ist das Ihre Sache.

Ansonsten stimmt die Aussage überhaupt nicht. DEU hat ca. 84 Mio Einwohner und über 40 Mio PKWs. Bei der Zahle gibt es kaum jemanden, der kein Auto hat. Statussymbol war vorvorgestern!

Nachfragerin

"Statussymbol war vorvorgestern!"

Ahja. Dann ist jede vierte Neuzulassung wohl nur deshalb ein SUV, weil es bei uns so wenige befestigte Straßen gibt?

Nachfragerin

Ich kann Ihnen nur zustimmen. Der Durchschnittsdeutsche liebt sein Auto mehr als seine Familie. Meiner Meinung nach ist ein Auto ein Gebrauchsgegenstand.

R A D I O

Dafür liebt die Durchschnittsdeutsche ihren Mann, dass er sich ein Auto und noch eins für sie leisten kann und ein Haus im Grünen, was alles zusammen irgendwie Sinn macht in ihrem und seinem Leben.  

AuroRa

Die meisten Menschen in Berlin fahren weder Auto noch haben sie ein eigenes. Aber der bei weitem überwiegende Großteil der Menschen in Berlin haben zwei Beine, mit denen die laufen können, oder zwei Arme, mit dem sie im Rolli mobil sind. Menschen first, BrummBrumm second. 

Kaneel

Ich frage mich wie viele von denjenigen, die dafür plädieren, dass ihr Durchfahrtsrecht erhalten bleibt, selbst in einer verkehrsberuhigten Straße wohnen und mit Argusaugen darüber wachen, ob vor ihrer Haustür die Vorschrift „Durchfahrt nur für Anwohner“ auch eingehalten wird. 

Mein Kompromissvorschlag zum Kulturfrieden: den Autoverkehr nicht völlig aussperren, statt dessen viel mehr Tempo 30 oder Tempo 20 einführen, so dass Auto- und Radfahrende mit einem ähnlichen Fahrtempo unterwegs sind. Oder für die Sicherheit von Fußgängern sogar Schrittgeschwindigkeit. Ein zwei Wochen intensive Kontrollen durchführen, danach sporadisch - das ist erfahrungsgemäß sehr wirksam.

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werner1955

 mehr Tempo 30

Dafür brauchen wir keine politischen Entscheidungen. Jeder darf 30 jahren, keiner muss rasen. 

Naturfreund 064

Wenn man das so sieht, stellt sich die Frage, warum und für was gibt es dann überhaupt Tempolimits ?

werner1955

Richtig. Jeder sollte so fahren wie ermöchte. Seltsam das die Lkw auf der Landstraße mit 70kmh noch nicht verstanden haben.

Questia

@werner1955•22:29 Uhr |Schutz|

| "...1Jeder sollte so fahren wie ermöchte. 2Seltsam das die Lkw auf der Landstraße mit 70kmh noch nicht verstanden haben." |

Da muss ich Ihnen entschieden widersprechen.

1. Jeder Mensch, der am Straßenverkehr teilnimmt, sollte sich so verhalten, dass er andere nicht gefährdet, behindert oder beschädigt. Die Freiheit ist immer auch die Freiheit der Anderen.

2. Ich war einst mit dem Fahrrad auf einer Landstraße unterwegs. Ich wurde von einem LKW überholt, mit etwa 80 cm Abstand. Ich landete im Straßengraben, ohne dass er mich berührte. Allein die Luftverdrängung hat dafür gereicht.

 

 

harpdart

Meine Güte, Werner, sind Sie wirklich so naiv? Natürlich tun die das, die Freie-Fahrt-für-anständige-freie-Bürger-und-Rentner-Anhänger. Sie rasen.

Anderes Beispiel: hier sollte vor 4 oder 5 Jahren ein kleiner Teil einer Straße am Rande der Fussgängerzone tagsüber autofrei werden. 50 Meter. Aber beliebte Abkürzung. Die Verbotsschilder blieben von einem großen Teil der Autofahrer unbeachtet, sie fuhren trotzdem durch. Bis die Laden- und Cafebetreiber in der Straße in Eigeninitiative morgens riesige Blumenkübel mitten auf die Straße stellten, die sie abends wieder entfernen mussten.

werner1955

So gehts gute  Bürger helfen rasende Autofahrer zu stoppen. Deshalb melde ich auch gerne falsch Parker.

Questia

Die Falschparker sind Ihnen also zu schnell?

Und wie paßt denn Ihre erste Aussage dazu, dass Sie eben noch schrieben, jeder solle so fahren, wie er möchte?

R A D I O

Und für 2 km/h auch nicht?

Kaneel

Jeder muss 30 fahren, keiner darf rasen, ist richtig und anständig.

Forengeschwätz

Aber 20 zu viel in geschlossenen Ortschaften kostet glaubich 70 Euro.

werner1955

Eigentlich zu wenig. Vorallen gibts viel zu wnig kontrollen.

harpdart

Oha, um 20 bis 30 Durchschnittstempo mit dem Rad zu erreichen, muss man schon sehr sportlich sein. -;))

Kaneel

Das ist wohl wahr und das schaffe ich mit eigener Muskelkraft auch gar nicht. ;-) Aber es ist zumindest eine Annäherung. 

schabernack

➢ Oha, um 20 bis 30 Durchschnittstempo mit dem Rad zu erreichen, muss man schon sehr sportlich sein. -;))

Oder immer nur bergab, der Rückweg ist mit Rad in der Bahn bergauf.

Fahre ich mit dem Rad zur Arbeit Köln - Bergisch Gladbach, ist es hin bergauf, und zurück bergab immer ca. 10 min. schneller bei Gesamtstrecke ca. 15 km. Anders herum wäre mir lieber - aber das kann man sich ja nicht aussuchen.

Anna-Elisabeth

"Fahre ich mit dem Rad zur Arbeit Köln - Bergisch Gladbach, ist es hin bergauf, und zurück bergab immer ca. 10 min. schneller bei Gesamtstrecke ca. 15 km. Anders herum wäre mir lieber - aber das kann man sich ja nicht aussuchen."

Ich würde mich freuen, wenn es nach getaner Arbeit nicht mehr so anstrengend ist. Oder geht es um die Zeit, die man länger beim Frühstück oder im Bett verbringen könnte?

schabernack

➢ Ich würde mich freuen, wenn es nach getaner Arbeit nicht mehr so anstrengend ist. Oder geht es um die Zeit, die man länger beim Frühstück oder im Bett verbringen könnte?

In der Hauptsache weder noch. Es geht - vor allem im Sommer - um die Schwitzerei nach 15 bis 20 km (je nach Fahrrad-Streckenwahl), wenn man nach bergauf vom Fahrrad steigt.

Richtig beschweren will und kann ich mich nicht. Es gibt im Unternehmen gute Duschen in der Produktion. Manchmal nutze ich die, und ein T-Shirt und Hemd zum Wechseln habe ich im Büro. Eine Hose auch, aber die brauche ich nur selten.

Questia

@harpdart•20:56 Uhr |Sicherheit|

Das Schöne an dem Gedanken ist für mich, dass die Langsamen dadurch größere Sicherheit genießen können.

Denn die Hauptsache ist für mich doch, dass diejenigen maximal 20-30 km/h fahren dürfen, die die Langsameren sonst gefährdeten.

Sie könnten also beruhigt durch die Straßen schlendern oder gemütlich radeln.

91541matthias

das funktioniert aber selbst bei uns in Rothenburg/Tauber nicht..fast keiner hält sich an die Schrittgeschwindigkeit im Zentrum..

Außerdem gibt es auch in Innenstädten Anwohner, die aus beruflichen Gründen auf ein Auto angewiesen sind..

werner1955

Innenstädten?

Dann müssen Sie über einen Wohnort wechsel nachdenken. 

Kaneel

Wenn regelmäßig geblitzt wird, meinen Sie klappt das nicht? Schrittgeschwindigkeit ist aber tatsächlich sehr schwer einzuhalten, fast noch schwerer als Radfahrerin. Von daher finde ich meinen Vorschlag Tempo 20 einzuführen realistischer. In Hamburg gibt oder gab es bei meinem letzten Besuch sogar ein Tempo 25 Zone. 

Ansonsten dürften Sie etwas genauer lesen. Ich finde meine Formulierung "Autos nicht aussperren, dafür das Tempo drosseln" eigentlich nicht missverständlich. 

Anna-Elisabeth

Mir hat ihr Vorschlag richtig gut gefallen.

Questia

91541matthias•20:58 Uhr |Langsamer|

| "Außerdem gibt es auch in Innenstädten Anwohner, die aus beruflichen Gründen auf ein Auto angewiesen sind.." |

Sowie ich @Kannel verstanden habe, schlägt sie nur vor, dass es langsamer, 20-30 km/h, zugehen sollte.

Sie müssten also nicht aufs Auto verzichten, nur aufs Tempo.

Nachfragerin

"Außerdem gibt es auch in Innenstädten Anwohner, die aus beruflichen Gründen auf ein Auto angewiesen sind."

Ja, Rennfahrer zum Beispiel. :)

Das Problem sind sowieso nicht die Anwohner, sondern der Durchgangsverkehr. Der macht Innenstädte unattraktiv und ungesund. Die wenigen Anwohner bekommen Sonderrechte und dürften auch die verkehrsberuhigte Zone befahren.

Questia

@Kaneel•20:45 Uhr  |Für Alle|

| "...Mein Kompromissvorschlag zum Kulturfrieden: den Autoverkehr nicht völlig aussperren, statt dessen viel mehr Tempo 30 oder Tempo 20 einführen, so dass Auto- und Radfahrende mit einem ähnlichen Fahrtempo unterwegs sind. ..." |

Das finde ich eine sehr gute Idee. Ich bin als Radfahrerin in einer Großstadt sozialisiert. Das war gefährlich, ich habe einige Kühlerhauben besser kennengelernt, als mir lieb war.

Das würde sich mit den Limit 20-30 km/h bestimmt entschärfen.

Ich wundere mich immer über das Argument derjenigen, die das nicht wollen, dass sie dann vor Langeweile einschlafen würden.

Ich habe den Eindruck, dass sie keine Vorstellung davon haben, wie sich das Straßenbild ändern würde, wenn endlich alle Menschen, auch die, die per Pedes oder Pedale unterwegs sind, ihren Raum beanspruchen und ausfüllen.

Das wäre dann endlich freie Fahrt für Alle.

AuroRa

Tempo 15 und Radfahrende dürfen nebeneinander fahren. Dürfen Leute im Auto ja auch.

Kaneel

Auf einer einspurigen Straße dürfen Autofahrende m.W. nicht nebeneinander fahren.

AuroRa

"Auf einer einspurigen Straße dürfen Autofahrende m.W. nicht nebeneinander fahren." - Habe ich nie behauptet. Innerhalb eines Autos dürfen mind. 3 Leute nebeneinander sitzen. Darum sollten aus 3 Radfahrende nebeneinander fahren dürfen. Bei Tempo 15 wäre das kein Problem für Autos - die könnten sowieso nicht überholen. Easy. 

schabernack

➢ … statt dessen viel mehr Tempo 30 oder Tempo 20 einführen, so dass Auto- und Radfahrende mit einem ähnlichen Fahrtempo unterwegs sind. Oder für die Sicherheit von Fußgängern sogar Schrittgeschwindigkeit.

500 m wie auf dieser Straße in Berlin sind bei angenommen 5 km/h Schrittgeschwindigkeit 6 min. mit dem Auto für 500 m.

Sehr quengelig würde wohl sogar ich im entspannten Rover bei guter Musik. Schrittgeschwindigkeit über eine Strecke von 500 m mit dem Auto fahren ist anstrengend, nicht schön, und irgendwie nervig.

Corydoras

Auch wenn ich mir wünschte, dass es viel weniger Autos in den Städten gäbe, so muss ein Gesamtkonzept her und nicht einfach nur mal ein Stück Straße gesperrt. Es braucht gute Alternativen, wie einen sehr guten ÖPNV und ein gutes Carsharingangebot. Es gibt mittlerweile so kleine E-Autos, die zwar nur 45 h/km fahren, aber wenn die in dem Maße so einfach zu nutzen wären, wie E-Scooter, wäre für die Stadt doch wunderbar. Ich kann nun zu Berlin direkt nichts sagen, da ich das letzte Mal vor 40 Jahren dort war, aber hier in Bremen wird leider auch nur unüberlegt Murks gemacht. Im Frühjahr sollten die Takte für den ÖPNV erhöht werden, tja - es fehlt dafür aber das Personal, also wieder abgesagt. 

Viele Busse stehen im Stau, weil keine eigene Spur und sind zur Hauptzeit fast immer überfüllt. Es wurde ein neuer Stadtteil gebaut - denn ÖPNV hat man aber vergessen mitzuplanen. Da fährt jetzt nur ein Bus alle 20 Minuten tief in den Stadtteil rein. So, liebe Grünen, wird das nun mal nichts!

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Forengeschwätz

... aber hier in Bremen wird leider auch nur unüberlegt Murks gemacht. Im Frühjahr sollten die Takte für den ÖPNV erhöht werden, tja - es fehlt dafür aber das Personal, also wieder abgesagt. 

Und was ist dabei jetzt der Murks? Sind die Politiker etwa schuld am fehlenden Personal?

harpdart

Falsch, es fahren 2 Buslinien in diesen neuen Stadtteil rein plus eine weitere in das südliche Gebiet mit Umsteigemöglichkeit. Dazu eine Straßenbahn mit 6 Haltestellen mit teilweise Umsteigemöglichkeiten, d die am Rand des Stadtteils entlang führt und die eine ältere Buslinie ersetzt hat, wo die Busse immer im PKW-Stau hängen geblieben waren.

Es wird geprüft, ob eine Straßenbahntrasse direkt in die "Überseestadt"geführt werden kann, was angesichts der örtlichen Gegebenheiten nicht so einfach ist.

Klar, wäre besser gewesen, wenn von Anfang an besser geplant worden wäre. Aber: damals waren neben SPD entweder die FDP oder die CDU im Senat, nicht die Grünen. Aha.

Aber beruhigen Sie sich. Im neuen Senat übernimmt die SPD das Verkehrsressort. Alles wird gut. 

Corydoras

Ich habe eigentlich immer grün gewählt, aber es geht doch nichts voran. Ich bin sehr enttäuscht von den Grünen in Bremen, nicht nur, was den Verkehr angeht. 

Ich bin zu einem Tierarzt in der Überseestadt gefahren, war das erstmal so tief drin im Stadtteil und konnte es nicht fassen, dass die lange Strecke nur von der 26 befahren wird. Auch wenn jetzt eine Straßenbahn hin soll, warum nicht gleich mitgebaut und immer erweitert? Ganz eindeutig, ein ÖPNV wurde am Anfang einfach nicht mitgeplant. 

 

Nachfragerin

Die Anwohner sollten entscheiden.

"In den Innenstadtbezirken lebt eine vor allem grün wählende Mittelschicht, die gut ohne Auto auskommt. Drum herum wohnen die, die davon meist nichts halten - und sich ignoriert fühlen."

Warum fragt man überhaupt Menschen, die von der Sperrung gar nicht betroffen sind? Die Anwohner müssen den Verkehr ertragen, nicht die Bewohner der Randbezirke.

Meiner Meinung nach sollte man Innenstädte zur 30-Zone und bekannten Shoppingmeilen wie die Friedrichstraße zur Fußgängerzone erklären. Das Berliner Zentrum ist komplett mit dem ÖPNV oder per Fahrrad erreichbar.

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werner1955

Shoppingmeilen?

war gestern. Internet, Lieferdienste und Onlinehandel sind die Zukunft Heute  sterben die Läden in den Innenstädten. Was bleit sind Gastro und Event. 

Nachfragerin

Autofreie Innenstädte sind nachweislich attraktiver - weniger Lärm, bessere Luft. An solchen Orten hält man sich gern auf. Davon profitiert der lokale Einzelhandel und das wiederum schafft regionale Arbeitsplätze. 

Das ist Win-win-win für alle. Man muss es nur zulassen.

Forengeschwätz

Ich bin für Tempo 30 in allen Innenstädten. Dann hat sich manche Raserei und Auto-Poserei von alleine. Mir kann doch niemand erzählen, dass man unbedingt mit dem Auto durch die Friedrichstraße brettern muss.

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schabernack

➢ Ich bin für Tempo 30 in allen Innenstädten. Dann hat sich manche Raserei und Auto-Poserei von alleine. Mir kann doch niemand erzählen, dass man unbedingt mit dem Auto durch die Friedrichstraße brettern muss.

Die Straßen, in denen viele Leute in Straßencafés sitzen und gucken, sind die am meisten attraktiven Straßen für die tiefer gelegten Autoposer. Sie wollen, dass man sie, ihre Breitreifen und tollen Felgen sieht, und den Gangsta-Rap laut aus der Disco auf Rädern hört.

Schnell in der Vorstadt brettern ist uninteressant für Autoposer. In Köln posen sie auf den Ringen mit Tempo 20 km/ bis 30 km/h. Oder auf der Einbahnstraße Ehrenstraße im Schritttempo immer im Kreis wie auf der Acht als Carrera-Bahn mit Tempolimit 5 km/h.

Forengeschwätz

@ zöpfchen

Dass Menschen, die einen gemütlichen Versorgungsjob im öffentlichen Dienst haben, und häufiger grün wählen , für die Bedürfnisse der „Werktätigen“ null Interesse zeigen, ist leider Fakt.

Na und? Jeder ist berechtigt seine Interessen zu vertreten. Die ungefragten Vertreter der "Werktätigen" amüsieren da nur.

Forengeschwätz

@Corydoras

Auch wenn ich mir wünschte, dass es viel weniger Autos in den Städten gäbe, so muss ein Gesamtkonzept her und nicht einfach nur mal ein Stück Straße gesperrt. Es braucht gute Alternativen, wie einen sehr guten ÖPNV ...

Was reicht Ihnen am ÖPNV in der Friedrichstraße denn nicht? Kennen Sie das Angebot hier in Berlin Mitte überhaupt?

... und ein gutes Carsharingangebot.

Wenn es Fußgängerzone ist, dürfen Sie auch mit der gesharten Karre nicht rein.