Abitur-Zeugnis aus Bayern

Ihre Meinung zu Legasthenie: Bundesverfassungsgericht verhandelt zu Zeugnisvermerken

"Rechtschreibleistungen wurden aufgrund Legasthenie nicht bewertet" - ob dieser Vermerk im Abiturzeugnis rechtens ist, soll nun das Bundesverfassungsgericht prüfen. Die Kläger fürchten Nachteile bei Bewerbungen. Von Gigi Deppe.

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99 Kommentare

Kommentare

Nettie

Ein Legastheniker wird schon im eigenen Interesse ganz von selbst nicht nach einer Tätigkeit suchen, bei der es ausgerechnet auf die Fähigkeiten, über die er nicht verfügt (und die ihm dadurch logischerweise auch nicht 'liegen') ankommt.

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w120

Entscheidend ist, dass er die Möglichkeit hat bis zu einem Vorstellungsgespräch zu kommen, ohne bereits vorher durch das Zeugnis aussortiert worden zu sein.

nie wieder spd

Meiner Meinung nach sollte bei der Gleichberechtigung viel eher über die unterschiedlichen Gehälter diskutiert werden. Denn die könnten tatsächlich für alle Menschen einigermaßen gleich hoch sein, ohne das dadurch irgendwer leidet. Im Gegenteil. Jeder Mensch und jede Arbeit ist gleich wichtig. Also sollte auch die Bezahlung gleich hoch sein. Anderenfalls bekommen wir niemals die gleichen Voraussetzungen für alle(!) Kinder hin.  

FritzF

Wer Probleme beim Denken hat, wird nur bei Sport bewertet. Gerade später im Beruf lässt sich ja alles googeln oder durch KünstlicheIntelligenz ergänzen. Auch ohne ABI wird man Kanzler-Kandidat oder gelangt in Führungsposition. Wichtig ist nur, dass sich alle Untergebenen dümmer stellen als der Chef.

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harry_up

Was für'n erhellender Kommentar. 

Bitte mehr davon.

Sisyphos3

wobei es relativ einfach ist, sich dumm zu stellen

beim Gegenteil gibt´s erfahrungsgemäß mehr Probleme

Coachcoach

Arme Jungs!  - Scherz beiseite. Wenn die wüssten, dass keine S.. ins Abi-Zeugnis guckt bei der Bewerbung, wären sie entspannter. Sie sollten froh sein, dass ihre Notenmittel nicht gesunken sind. Vergesst Schule, lebt!

Marty

Meine Güte, jede Leistungsfeststellung kann als "Makel" interpretiert werden, wenn man sie mit anderen ("besseren" iwS.) vergleicht. Da könnte man Tests, Zeugnisse, Prüfungen usw. gleich gänzlich lassen, weil - oh Schreck - eigene Schwächen festgestellt wurden und "zum Nachteil" interpretiert werden könnten. Es sind nun mal nicht alle Menschen gleich, und so zu tun, als ob, wäre schlicht Realitätsklitterei! 
Besser wäre es, sich der Wirklichkeit zu stellen und daraus die richtigen Handlungsentscheidungen zu treffen!

 

harry_up

Ich bezweifle, dass das so ohne Weiteres geht, denn ich kann mir keine Ausbildung vorstellen, bei der nicht irgendwann eine schriftliche Darstellung oder das Lesen eines Schriftstücks unumgänglich ist.

Sisyphos3

Diskrimierungen nehmen in unserer Gesellschaft zu

auch hinsichtlich es anzuzeigen

war kürzlich zu lesen

 wenn so was wie hier im Thread, Beurteilung/Zeugnis schon als Diskriminierung gilt

ist mir das klar

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Bender Rodriguez

Heute gibt es auch mehr möglichkeiten, diskriminiert, zu werden.  Früher war uns das einfach egal. Da wurden schlechte schüler im Sport als letzte gewählt. Sie wussten warum. Heute ist das pfuibäh.  Aber wir liessen diese Kinder mitspielen. Viele von denen waren nömlich in anderen Fächern super. Man konnte also nicht mobben. 

Bender Rodriguez

Warum ein Hinweis auf Legasthenie abwertend sein soll? Wären dann nicht alle Schulnoten diskriminierend? 

Eine 6 in Mathe heist ja auch "kann nicht rechnen".

Wieso wird aus Allem ein Problem konstruiert? 

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nie wieder spd

Gerade bei den Schulnoten sollten man bedenken, dass sie eher die Lehrer bewerten, als die Schüler. Und zu einem kleinen Teil auch die Eltern.

harry_up

Das ist in meinen Augen unsinnig.

Aber wenn Sie schon dieser Meinung sind, dann tauschen Sie getrost die Reihenfolge.

Zahni

das ist Quatsch hoch 3!
Wenn jemand durchgängig schlecht in den Tests oder Klausuren ist, weil "doof oder faul", dann bewertet das den Schüler und nicht den Lehrer / die Lehrerin - besonders, wenn die übrige Klasse deutlich besser abschneidet.

Gregory Bodendorfer

Wir sollten den Menschen sehen. Und nicht immer nur das, was er vermeintl. zu leisten vermag oder auch nicht.

Ja, ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit!

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Bender Rodriguez

Ok. Schaffen wir schulnoten ganz ab. Und bewerbungen auch. Wer morgens zur tür tür reinkommt, ist dabei. Hurra.

harry_up

Mit einem breiten Grinsen verabschiede ich mich erstmal.

Nettie

Wenn es sich um die Ausbildung für eine Arbeit handelt, die nachgefragt wird bzw. im allgemeinen Interesse gemacht werden muss und bei der andere Fähigkeiten als Lesen und Schreiben definitiv wichtiger sind, wird sich dieses Problem - etwas ‚guten Willen’ auf allen Seiten vorausgesetzt - sicherlich irgendwie ‚umgehen‘ lassen.

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harry_up

Sie  "drücken" sIch etwas.

Hier ist die Rede von Abiturienten, die sicherlich andere Ambitionen haben als solche, die ich aus Ihrem Kommentar herausinterpretiere. 

w120

Legasthenie-Erlass Niedersachsen

Die Abweichungen von den allgemeinen Grundsätzen der Leistungsfeststellung und -bewertung sind in den Zeugnissen zu vermerken, nicht jedoch in Abgangs- und Abschlusszeugnissen

https://www.iflw.de/service/legasthenieerlass_niedersachsen.htm

 

Wenn ich das richtig interpretiere, wäre das hier nicht der Fall.

 

Kommt also darauf an in welchem  Land man wohnt.

Das wäre zwar rechtlich korrekt, aber hinterläßt einen negativen Geschmack.

saschamaus75

Aus dem Artikel:

> Da steht: "Aufgrund einer fachärztlich festgestellten Legasthenie

> wurden Rechtschreibleistungen nicht bewertet."

 

Keine Ahnung. Aber ist DAS nicht irgendwie besser, als wenn da im Zeugnis stehen würde 'Deutsch: 6' und damit das Abitur nicht(!) bestanden wäre? oO

 

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Bender Rodriguez

Nö. Ergebnis bleibt gleich. Der Kandidat ist für eine Schreibstelle nicht zu gebrauchen. Im Büro wird die Zukunft nicht liegen.

Francis Fortune

Ich sehe da eigentlich kein "Stigma", wenn auf dem Zeugnis dieser Hinweis steht. Bei mir stand auch mal, dass der Sportunterricht aufgrund einer langen Erkrankung und der ärztlichen Befreiung nicht bewertet werden konnte. Ein Zeugnis ist halt nun mal eine urkundliche Bescheinigung über erbrachte Leistungen. Wenn es Gründe gibt, dass eine Leistung nicht bewertet werden kann, sollten diese auch neutral und sachrichtig angegeben werden. 

Ein Kommentator hat weiter oben vorgeschlagen, dafür eine weiterführende Erklärung mit beizulegen, diesen Vorschlag empfinde ich tatsächlich als eine brauchbare Lösung.

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Biocreature

Ich war selber bis zu meinem 16. Lebensalter u. kenne die Hinweise in den Zeugnissen.

Eine Note in Deutsch hab' ich deshalb bis in die 9. Klasse hinein, nie bekommen.

-

Im 1. Halbjahr der 9. Klasse geschah dann das Unglaubliche.

Ich bekam einen Aufsatz wieder, der zwar 1 1/2 Seiten lang war u. mit 'roten'  Hinweisen vom Deutschlehrer am Rand versehen war, aber dieser Aufsatz war der Allererste mit einer Note 4.

Über diese 4 hab' ich mich gefreut u. jeder meiner Mitschüler wäre über eine 4 eher traurig gewesen.

Ab dort wie ich kein Legastheniker mehr, dank meines Deutschlehrers, der gleichzeitig unser Rektor war

Wir 'mußten' bei ihm viele Lektüren lesen, auswendig lernen u. Diktate & Aufsätze dazu schreiben.

Und er wiederholte jedes Jahr das erlernte wieder.

-

Im Abschlußzeugnis stand dann sogar eine 3.

Trotzdem find' ich es heut' eher als einen Nachteil, daß im Zeugnis 'Legasthenie' steht,

denn die Welt von heute is' ein völlig andere als ich 1985 aus der Schule kam.