Alexej Nawalny, Oppositionspolitiker aus Russland, ist während einer Gerichtsverhandlung per Video aus einem Gefängnis zugeschaltet (Archiv).

Ihre Meinung zu Neuer Prozess gegen Nawalny: Weitere drastische Haftstrafe droht

Der Kreml-Kritiker Nawalny muss sich erneut vor Gericht verantworten. Ihm wird dieses Mal unter anderem die Gründung und Finanzierung einer extremistischen Organisation vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 30 Jahre Haft. Von Christina Nagel.

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124 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Weitere drastische Haftstrafe droht“

Die (drastische Haft- und sonstige Strafen) drohen in kriminellen Regimen allen, die von deren Führung als ‚Kriminelle‘ deklariert wurden.

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Traumfahrer

Tja, da zeigt sich deutlich, wie wenig so manche Herren, die an der Macht sind, die Menschenrechte achten, wie brutal und grausam diese Herren agieren, und leider von noch mehr korrupten Kreaturen unterstützt werden. Sonst ginge dies ja nicht. Dies sind alles Abbilder von Hitler und CO, immer nur der eigenen Ideologie folgend !

Für all die Betroffenen ist dies natürlich extrem schlimm. Nur leider verhindern andere Regierungen durch eine rein wirtschaftlich und Macht- politisch gesehene Diplomatie eine Besserung. 

FCK PTN

Politischer Häftling

Die Anklagen gegen Nawalny sind fadenscheinig und er ist nur eingesperrt, weil er die Korruption des Kreml-Regimes offenlegt und Putin in einer freien Wahl schlagen würde.

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Möbius

Nawalny ist bei Wahlen bisher nie über ein paar Prozent herausgekommen … und seit er sich monatelang in Deutschland aufgehalten hat, sind seine Wahlchancen noch weiter gesunken - wenn seine Partei überhaupt zugelassen würde. 

artist22

"Nawalny ist bei Wahlen bisher nie über ein paar Prozent herausgekommen …"

Fakenews a la Kreml, wie zu erwarten.

Sie wissen sehr genau, dass er 

1. nicht zur Wahl zugelassen werden würde - wegen der exorbitanten Freiheiten in RU ;-)

2. ohne jede Medienunterstützung, längst weit enternt von Moskau andere Kandidaten unterstützt hatte

dei nur durch 'spezielle russische Zählverfahren' ;-) in Sibirien den 'Einigen Silowiki' unterlagen.

Manchmal muss man einfach ihrer Chuzpe hier entgegentreten.

fathaland slim

Bei der Moskauer Bürgermeisterwahl 2013 holte er 27 Prozent. Zu anderen Wahlen durfte er meines Wissens nicht antreten. Und natürlich wird seine Partei nicht zugelassen. Sie wird in Russland ja als kriminelle Vereinigung geführt.

Möbius

„Sie wird in Russland ja als kriminelle Vereinigung geführt.“

 

Und wieso glauben Sie, das sie das nicht ist ? 

ich1961

Nicht doch, bei   freien!   Wahlen (und nein, die gibt es in Russland nicht) sähe das anders aus.

schabernack

➢ Nawalny ist bei Wahlen bisher nie über ein paar Prozent herausgekommen.

Es gibt in Russland ja auch keine Wahlen. Es gibt das modifizierte Nick-Den-Zar-Ab Kaspertheater aus Sowjetzeiten.

Möbius

Sie glauben nicht das Putin im nächsten Jahr in die Stichwahl müsste, falls er nochmal antreten sollte ? 

 

Außerdem: es ist doch sehr spannend ob bei den nächsten Duma-Wahlen Medwedjews „Einiges Russland“ nun nur 60% oder doch über 80% der Stimmen holt, finden Sie nicht ? :-) 

 

Sie, als „Japankenner“ müssten das doch am besten verstehen können… ! 

:-) 

NieWiederAfd

Es treibt mir die Zornesröte ins Gesicht, ohnmächtig mitzuverfolgen, wie Putins oligarchisches Unrechtssystem oppositionelle Kritiker (mund)tot macht und zu absurden Haftstrafen unter menschenrechtswidrigen Bedingungen verurteilt. 

Die Vorwürfe an Alexej Nawalny - Verharmlosung von Faschismus und Aufrufe zu Extremismus - haben etwas sarkastisches. Anders formuliert: Er hat die faschistischen und extremistischen Tendenzen der putinschen Oligarchendiktatur doch klar und deutlich benannt, oder? Das verharmlost nicht Nawalny, sondern putins Regime.

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wie-

>> Die Vorwürfe an Alexej Nawalny - Verharmlosung von Faschismus und Aufrufe zu Extremismus - haben etwas sarkastisches.

Immerhin folgen die Vorwürfe, welche sicherlich auch dem Staatschef vorgelegt worden sind, einem bereits sehr oft verwendeten Drehbuch: die Anklagen der Showprozesse der Stalinzeit lauteten verblüffend ähnlich.

Nun, Herr Putin will ja zurück zur imperialen Größe einer Sowjetunion 2.0. Für die Linksnationalisten (u.a. Kommunistische Partei der Russischen Föderation, Alexander Dugin), welche die aktuelle russische Staatsideologie mit bestimmen und natürlich den Krieg gegen die Ukraine von Beginn an unterstützen, ist alles, was "politisch rechts" von der gefühlten eigenen Perspektive ist, "Faschismus". Daher ja auch die Beharrlichkeit, mit welcher der Kreml den immanenten Bedarf einer "Entnazifizierung" der Ukraine sieht. Ähnlich den Nationalrechten in anderen Ländern, für welche alles gefühlt "politisch kommunistisch" ist, von der eigenen Position aus gesehen

NieWiederAfd

Die alten Begriffe von 'rechts' und 'links' scheinen mir ausgedient zu haben. Es gibt autokratisch-diktatorische Elemente, ein Bekämpfen von Rechtsstaatlichkeit, Presse- und Meinungsfreiheit und zivilgesellschaftlichem Engagement bei den Rechtspopulisten wie bei ehem. Kommunisten; und die verstehen sich blendend, wie die gut geschmierten Drähte unserer Braunblauen in den Kreml genauso belegen wie die Putinverehrung des verst. Berlusconi.

wie-

>> Die alten Begriffe von 'rechts' und 'links' scheinen mir ausgedient zu haben.

Das entspräche dann der schon oft bemühten "Hufeisentheorie", siehe: https://www.sueddeutsche.de/wissen/extremismus-1.5545032 

>> Es gibt autokratisch-diktatorische Elemente, ein Bekämpfen von Rechtsstaatlichkeit, Presse- und Meinungsfreiheit und zivilgesellschaftlichem Engagement bei den Rechtspopulisten wie bei ehem. Kommunisten; und die verstehen sich blendend, wie die gut geschmierten Drähte unserer Braunblauen in den Kreml genauso belegen wie die Putinverehrung des verst. Berlusconi.

Ja, durchaus. Auch wenn selbst ein Teil der Verschwörungsmythen identisch sind ("Eliten", Antisemitismus) und die Ziele zum Autoritarismus führen, so sind die Opfer-/Angstnarrative unterschiedlich ("Großer Austausch" vs. "Kapitalisten").

Was "Querfront" natürlich nicht ausschließt. Übrigens macht der Linksnationalismus verständlich, weshalb die Herren Putin, Assad und Maduro zusammenarbeiten.

fathaland slim

Übrigens macht der Linksnationalismus verständlich, weshalb die Herren Putin, Assad und Maduro zusammenarbeiten.

Was ist denn an Assad und Maduro links?

fathaland slim

Die alten Begriffe von 'rechts' und 'links' scheinen mir ausgedient zu haben.

Nein.

Putin ist ein Rechter.

NieWiederAfd

Genau. Deshalb passen die alten Zuschreibungen nicht.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Und er unterstützt finanziell, ideologisch und logistisch vor allem sämtliche rechtnationalistischen bis rechtsextremen Parteien in Europa.

Bestes Beispiel sind hier die illegale Wahlkampffinanzierung über die Werbekampagnen für die afd, die die GOAL AG mit Sitz in der Schweiz leistete.

Oder der Millionenkredit aus Russland für den rechtextremen Front National in Frankreich...

fathaland slim

Dugin ist kein Linksnationalist. Er hat sich selbst als Faschisten bezeichnet.

wie-

>> Dugin ist kein Linksnationalist. Er hat sich selbst als Faschisten bezeichnet.

Herr Dugin hat ein recht vielfältigen Weg hin zu seinem politischen Ziel bislang zurück gelegt.

fathaland slim

Da ist überhaupt nichts vielfältig. Dugin kommt aus der Tradition von Iwan Iljin. Dem Eurasismus.

melancholeriker

Das ist der eigentliche Grund für die Unterstützung Putins durch rechte Deutsche. 

Als Opfer von Nazideutschland sieht Putin "sein" Russland für alle Zeiten legitimiert, faschismusfrei jedweden Gegner als Faschisten diffamieren zu dürfen, um nach innen überzeugend den Retter zu geben und nach außen unangreifbar zu bleiben. Opfer haben Kredit, auch wenn Stalin selbst sich zum Komplizen Hitlers machte und von ihm getäuscht wurde. 

Für Deutschlands Rechtsnationale ist der Einmarsch von Russland in die Ukraine ein Fest, weil Putin ungefähr dem Profil eines nicht unbekannten Diktators entspricht, der ungefähr so "aufräumen" konnte und ähnlichen strategischen Tricks der schmutzigen Art zur Beseitigung von Widerstand aufgeschlossen gegenüber stand. 

Relativiert das nicht ein wenig den "Kampf" Hitlers um den "legitimen" Platz Deutschlands in der Geschichte dieser Welt? 

Nawalny wird wie ein "Versuchsaffe" gehalten um zu testen, wie sich der "Westen" so verhält. 

 

wie-

>> Als Opfer von Nazideutschland sieht Putin "sein" Russland für alle Zeiten legitimiert, faschismusfrei jedweden Gegner als Faschisten diffamieren zu dürfen, um nach innen überzeugend den Retter zu geben und nach außen unangreifbar zu bleiben. Opfer haben Kredit, auch wenn Stalin selbst sich zum Komplizen Hitlers machte und von ihm getäuscht wurde. 

Der pauschalisierende stigmatisierende Faschismusvorwurf gegenüber allen Politikern, Parteien und gesellschaftlichen Systemen, welche nicht auf der vorgegebenen "sowjetisch/sozialistischen"-Linie gesehen wurden, war schon während der Ära des unseligen Herrn Jossif Wissarionowitsch, genannt "Stalin", übliche Praxis und somit gängiges Mittel der Schauprozesse bzw. "Säuberungen" während der 30er Jahre.

>> Nawalny wird wie ein "Versuchsaffe" gehalten um zu testen, wie sich der "Westen" so verhält. 

Das ist für das Neusprech der Kreml-Propaganda tatsächlich völlig unerheblich.

fruchtig intensiv

Ja, Nawalny ist durchaus ein Opfer des russischen Systems. 

wie-

>> Ja, Nawalny ist durchaus ein Opfer des russischen Systems.

Wohl richtiger: des autokratischen Systems des Herrn Putin, nicht wahr?

V8forever

Es treibt mir die Zornesröte ins Gesicht, ohnmächtig mitzuverfolgen, wie Putins oligarchisches Unrechtssystem oppositionelle Kritiker (mund)tot macht und zu absurden Haftstrafen unter menschenrechtswidrigen Bedingungen verurteilt. 

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Oh, bitte bedenken Sie, die Zornesröte löst eine aterielle Hypertonie aus! Wir wollen Sie doch nicht verlieren.

Herr Nawalny ist so weit ich weiß ja freiwillig zurück gekehrt, hätte ja wissen müssen was ihm in Russland erwartet. Leider wird es so sein, dass man Ihn wohl noch einmal für noch längere Zeit wegsperrt. 

wie-

>> Herr Nawalny ist so weit ich weiß ja freiwillig zurück gekehrt, hätte ja wissen müssen was ihm in Russland erwartet.

Ein provozierendes symbolhaftes Beispiel für Zivilcourage. Inwieweit Herr Nawalny sich dabei tatsächlich verspekuliert hat oder das Herrschaftssystem des Herrn Putin unterschätzt hat, ist natürlich diskutabel. Immerhin gelingt ihm, auch aus dem Straflager heraus, öffentlich wirksame Zeichen gegen die Herrschaft von Herr Putin zu setzen, was durchaus spannend ist. Ob die gleiche Aufmerksamkeit ihm im Exil gezollt worden wäre, ist sicherlich Gegenstand müßiger Spekulation.

NieWiederAfd

Ihre Sorge um meine Gesundheit wirkt arg ironisch; sorry.

... dass Sie einem Oppositionellen, der den Mut hat, in sein Land zurückzukehren, mit "selbst schuld" bewerten statt sich über das dahinterstehende Unrechtssystem zu empören, mindert meine Zornesröte nicht.

Möbius

Sagen wir mal so:

 

Hätte sich Nawalny in Deutschland so geäußert wie er das in Russland mehrfach getan hat, dann würde ihm hier eine Anklage drohen wegen „Volksverhetzung“ und er wäre als „Rechter“ und „Nazi“ verschrien …

 

Aber wenn er das in Russland macht, da ist das ok, oder was ? Tststs…

D. Hume

Sie haben schon mitbekommen, dass Nawalny 30 (zusätzliche) Jahre Haft drohen, und er sie auch bekommen wird, in dem Land in dem Nawalny sich geäußert hat, nämlich Russland? Billiger Strohmann, den Sie mal wieder aufgebaut haben. 

Enlightеnmеnt

Da muss ich Ihnen ausnahmsweise mal zustimmen.

Trotzdem rechtfertigt das in keiner Wiese, die in Russland weitaus extremere Verfolgung und Drangsalierung von Oppositionellen.

NieWiederAfd

Eine Anklage wegen "Volksverhetzung" bei uns würden Sie womit begründen? Nur zu: Werden Sie mal konkret.

Dass manche seiner Sichtweisen durchaus als 'rechts' und manchmal auch 'nationalistisch' gelten können, mag sein. 

Sie verschweigen den entscheidenden Unterschied: Bei und könnte er das sagen; im russischen Putin-Unrechts-Regime drohen ihm 30 Jahre Arbeitslager.

fathaland slim

Die ein oder zwei fremdenfeindlichen Äußerungen Nawalnys, die viele Jahre zurückliegen, sind in Russland komplett Mainstream, weshalb sie nur in der russischen Auslandspropaganda eine Rolle spielen. In Russland selbst würde man damit nur Verständnislosigkeit ernten, wie Sie natürlich wissen.

Adeo60

Nawalny mag eine schillernde Persönlichkeit sein, er war und ist aber auch ein Kämpfer für die Freiheitsrechte und gegen das russische Regime, welches die eigenen Bürger bei Bedarf einsperren, vergiften oder von einem Balkon stürzen lässt. 

Wenn Bürger vor Gericht stehen, nur weil sie den Krieg gegen die UKR als solchen benennen, wenn das Feindbild des Westens bereits in der Schule indoktriniert und zum Hass erzogen wird, verbunden mit der dreisten Lüge, RUSS werde von der UKR und der NATO angegriffen, dann war der russische Angriffskrieg nur folgerichtig. 

Russland lebt unter einer Blase aus Lüge, Verrohung und Hass. Es fehlt eine freie Presse,. Es fehlt eine unabhängige Justiz, die nicht blind exekutiert, was der Staatsapparat vorgibt. Es fehlen Einsicht und Unrechtsbewusstsein ob der Gräueltaten des Ukraine-Krieges.

 Sie, Möbius, sitzen offenkundig nicht in einer Blase, können sich frei äußern. Helfen Sie mit, dass dies bald auch Ihren Landsleuten vergönnt sein wird.

FCK PTN

Das Putin-Regime ...

... ist gnadenlos in seiner Verfolgung von Kritikern und in der Unterdrückung von Demokratie und Menschenrechten.

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Traumfahrer

Das ist nicht nur Putin und CO, sondern auch in China, Iran, Belarus, Saudi Arabien und noch ein paar anderen kriminellen Regierungen wird dies genauso gehandhabt. 

Sicher in den USA ist auch nicht alles in Ordnung, und es gibt Personen, die die gleichen verlogenen und destruktiven Tendenzen zeigen, an die Macht wollen, dann wird es noch übler !

MehrheitsBürger

Die politische Justiz Russlands in der Tradition des Stalinismus 

Der Fall Nawalny ist ein Paradebeispiel dafür, wie unter Putin die Herrschaftsmechanismen Stalins in der Justiz wie auch im Justizvollzug (der an das Lagersystem im GULAG erinnert) reaktiviert werden.

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krittkritt

Der Georgier Stalin ging meist gegen Kommunisten vor (Linksabweichler).

Poliós

Wer immer noch ernsthaft glauben kann, dass Anklagen und Urteilsbegründungen in den stalinistischen Prozessen die wahren Motive der "Säuberungs"-Aktionen widerspiegeln, ist wahrscheinlich auch naiv genug, die politischen Prozesse der Putin-Ära für rechtsstaatliche Verfahren zu halten.

MehrheitsBürger

Stalin war in erster Linie ein Sowjet. Für die Sowjets waren ethnische Aspekte schon aus Gründen ihrer  Ideologie völlig unerheblich.

Als Sowjetkommunist hat Stalin das Land mit dem "Großen Terror" überzogen, dem alle Menschen mit abweichender Meinung zu Hunderttausenden zum Opfer fielen. Den Völkermord des Holodomor mit Millionen von Opfern noch gar nicht eingerechnet.

Der GULAG und die politische Justiz des Stalinismus stehen in abgewandelter Form unter Putin wieder auf, was sich am Fall Nawalny nachvollziehen lässt.

wie-

>> Stalin war in erster Linie ein Sowjet. Für die Sowjets waren ethnische Aspekte schon aus Gründen ihrer  Ideologie völlig unerheblich.

Och, für solch eine Einstellung war Herr Jossif Wissarionowitsch aber bemerkenswert antisemitisch eingestellt.

fathaland slim

Antisemitismus war Europäern damals über alle ethnischen Grenzen hinweg gemeinsam. Man kann ihn sozusagen als verbindendes Element bezeichnen.

artist22

Und der Möchtegern-Zar eben gegen alle, die den Mund aufmachen ;-)

Alter Brummbär

Es spielte keine Rolle ob Kommunist oder nicht

fathaland slim

Inwiefern ist es von Belang, daß Stalin Georgier war? Sie schreiben das ja immer wieder.

Und was heißt Linksabweichler? Stalin ließ jeden hinrichten, in dem er eine Bedrohung sah.  Seine Paranoia hatte keine ideologische Grundlage, dazu war er zu sehr Pragmatiker der Macht.

krittkritt

– Georgier, Ukrainer: Weil es eben nicht unbedingt Russen waren, auf die sich heute aber Alles konzentriert.

– "Linksabweichler war ein häufiger Vorwurf an zu selbständig denkende Parteigenossen. Und das erstaunlich an diesen Schauprozessen war ja oft die scheinbare (?) Einsicht der Verurteilten. Als Musiker kennen Sie sicher Schostakowitsch und dessen ständiger Auseinandersetzung mit Stalin.  In der Kunst wurde über den "sozialistischen Realismus" und dessen Umsetzung heftig gestritten.

Demokratie ist toll

Der faschistische russische Terrorstaat zeigt mal wieder seine böse Fratze (wie eigentlich jeden Tag, nur diemal mal wieder nach innen).

Und an alle von der Russlandunterstützungswhataboutismfromt, die gleich auf jeden Fall "Assange" rufen werden: Wieso rechtfertigt ihr immer russische Verbrechen mit anderen Fälllen (die meist auch noch anders gelagert, aber immer amerikanische sind, nie welchen aus dem "globalen Süden", wo viel mehr Menschen wie Nawalny im Gefängnis sitzen)? Macht es die besser, sind die deshalb weniger schlimm? 

 

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Hartmut der Lästige

Weil die anderen Länder nicht immer den moralischen Zeigefinger erheben und behaupten so viel "edler" zu agieren. Wenn es bei den eigenen Machtinteressen ins Eingemachte geht, gibt es nirgendwo Skrupel.

Poliós

Hier geht es aber um Nawalny. Dass dieser Fall für manche Kommentatoren nur eine Gelegenheit ist, ihre antiamerikanische Einstellung - die Ihnen gegönnt sein mag - zu demonstrieren: das ist billig und lässt Zweifel daran aufkommen, dass denselben Kommentatoren besonders viel an Rechtsstaatlichkeit gelegen ist.

NieWiederAfd

Was für eine billige und faktenfreie Relativierung und Gleichmacherei. Wollen Sie ernsthaft behaupten, dass die Willkürjustiz und Unterdrückung Oppositioneller des Kreml so in allen Ländern zu finden ist, oder?

Es geht nicht um 'moralischen Zeigefinger', sondern um Unrechtsjustiz und massive Menschenrechtsverletzungen, die nun konkret einen Kritiker treffen - Alexej Nawalny - und Tausende betrifft, deren Namen im Bericht heute nicht genannt sind, wie z.B. Wladimir Kara-Mursa, Nikita Tuschkanow, um stellvertretend für die vielen zwei weitere Namen zu nennen. Der Deutschlandfunk beschreibt die grundlegende Situation so: "In Russland kommen knapp 400 Häftlinge auf 100.000 Einwohner. Das sind fünf Mal so viele wie in Deutschland. Folter, Schikane, mangelnde medizinische Versorgung – die Haftbedingungen in den „Zone“ genannten Gefängnissen sind Gegenstand ständiger Beschwerden." (Quelle: www.deutschlandfunk.de/strafvollzug-in-russland-in-der-zone-bist-du-ein…...)

püppie

Ne, die heben nicht den Zeigefinger, die machen einfach. Gerne auch mit den gleichen Mitteln.

Die Welt wird eine Bessere, wenn klar wurde, dass ein Vergehen nicht dazu dienen kann ein anderes zu rechtfertigen oder zu relativieren.

Autograf

Der "moralische Zeigefinger" besteht in der Forderung nach einem rechtsstaatlichen Verfahren auf der Basis bestehender Gesetze und durch unabhängige Richter. Genau das würde Assange in den USA erhalten, auch wenn manchen vielleicht die Gesetze nicht passen. Das Urteil würde nicht im Weißen Haus schon vor Beginn der Verhandlungen bestimmt werden. In Russland gibt es keine unabhängigen Gerichte und die Urteile sind so fadenscheinig wie die Verfahren. Hier bestimmt der politische Gegner, sprich Putin, allein die Höhe der Strafe. Insoweit hat sich seit den Zeiten Stalins nichts geändert, dem Putin - erklärtermaßen - nacheifert. Diese Machtansammlung, wo schon ein Fingerzeig genügt und ein missfallender Mensch ist tot, das ist das, was Putin vorschwebt. Unsere Systeme sind nicht perfekt, aber nicht im entferntesten so unmenschlich. Um den Unterschied geht es.

Hartmut der Lästige

Ich habe nicht von Assange gesprochen, sondern mehr an die Häftlinge von Guantanamo gedacht, die all das von Ihnen beschriebene und geforderte ebenfalls nicht bekommen haben. Es steht Ihnen auch nicht zu, wie man im "Patriot Act" nachlesen kann.

fathaland slim

Ja, George Bush Jr. war eine Katastrophe für die USA und ihr Ansehen in der Welt.

Zum Glück ist er Geschichte. Seine Taten wirken aber immer noch nach, sowohl in den USA als auch weltweit.

fathaland slim

Die US-amerikanische Rechtsstaatlichkeit ist sehr unvollkommen. Weshalb Assange dort kein faires Verfahren erwarten kann.

Dies schreibe ich nicht, um das  Nawalny-Verfahren oder generell den Umgang mit ihm zu relativieren. Das ist trotz Assange, Guantanamo etc. immer noch eine ganz andere Hausnummer als das, was in den USA abgeht.

Hartmut der Lästige

Aber ihre Repräsentanten !

Möbius

Frage: Welche russischen Verbrechen ? 

Demokratie ist toll

Ernsthaft?

Möbius

Ernsthaft! 

 

Haben Sie Beweise, bzw um welche Art von Verbrechen handelt es sich denn ? 

schabernack

➢ Frage: Welche russischen Verbrechen ?

Die Mörderei in der Ukraine, unfreundliche Russen zuhause vergiften oder erschießen, zivile Passagierflugzeuge vom Himmel schießen, die Umwelt mit dem Fossil verseuchen.

Das ist die Einleitung mit den ersten vier Verbrechen. Den Rest der Russischen Verbrechen finden Sie in der Enzyklopädie mit 10 Bänden: «Putins Oligarchen Kleptokraten Geheimdienst Mafia Paten Faschismus».

MehrheitsBürger

Nawalnys "Vergehen" : das System Putin an vielen Stellen entlarvt zu haben

Die Recherchen und Veröffentlichungen des Teams von Nawalny über die grassierende Korruption  im System Putin (und die Paläste seiner Satrapen) haben es in der Vergangenheit in Russland in eine breite Öffentlichkeit geschafft.

Die populäre Bezeichnung von Putins Partei "Einiges Russland"  als „Partei der Gauner und Diebe“ in einem großen Teil der russischen Bevölkerung geht auf diese Aktivitäten zurück.

Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Nawalny als Staatsfeind Nr. 1 verfolgt wird.

Adeo60

Ein weiterer Schauprozess gegen einen Kreml-Kritiker. Innere Stabilität in Russland soll durch Feinbilder nach Außen und Innen geschaffen werden - eine Demonstration der Macht, ohne ein (auch nur im Ansatz) rechtsstaatliches Verfahren, ohne Presse- und Meinungsfreiheit.

Sokrates

Bei Nawalny ist es doch offensichtlich was das russische Regime vorhat, man will in mundtod machen und nie wieder aus dem Gulag rauslassen! Nawalny ist Mittel zum Zweck, seht her Feinde Russlands, sonst wird es euch genauso gehen. Hier wird ein Exempel statuiert! Und dazu sind dem russischen Regime jedwede Mittel recht.

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wie-

>> Und dazu sind dem russischen Regime jedwede Mittel recht.

Mindestens aber jedweder Aufwand. So u.a. 196 Bände an Materialien für die Unterstützung der Anklagepunkte zusammenzustellen. Genau so viel, dass der Aufwand für die Verteidigung immens und für die Presse (auch die Westpresse) praktisch unmöglich zu stemmen ist. Vielleicht will die Kreml-Führung Herrn Nawalny mit Aktenordnern einmauern?

Übrigens: 196 Bände an Anklageschrift gegenüber 700 Seiten. So richtig scheinen die Angaben des ARD-Studios Moskau hier nicht zusammenzupassen. 7.000 oder 70.000 Seiten wären da deutlich plausibler.

fruchtig intensiv

Jepp. Nawalny ist ein Opfer des russischen Systems. Was der schon alles aushalten musste. Hat sogar ein Attentat Nowitschok Attentat überlebt. Nowitschok, ein Gift, was so tödlich ist, dass Menschen daran sterben, die sich nur in der Nähe einer vergifteten Person befinden. Glücklicherweise hat es bei Nawalny (und den Fluggästen der Passagiermaschine) nicht gewirkt.

wie-

>> Hat sogar ein Attentat Nowitschok Attentat überlebt. Nowitschok, ein Gift, was so tödlich ist, dass Menschen daran sterben, die sich nur in der Nähe einer vergifteten Person befinden. Glücklicherweise hat es bei Nawalny (und den Fluggästen der Passagiermaschine) nicht gewirkt.

Seltsam nur, dass Herr Nawalny und niemand sonst mit dem Tode rang, als er in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Daher: Quelle Ihrer Angaben?

Demokratie ist toll

Sie wissen doch sicher das Nawalny fast gestorben wären.

Emphathie ist bei Ihnen schon eher Fellanzeige?

artist22

"Emphathie ist bei Ihnen schon eher Fellanzeige?"

Ja, ein dickes Fell haben diese Querfrontler alle ;-)

 

Glasbürger

Auch wenn die Gründe, die zur "Verurteilung" Hrn. Nawalnys führten, sicher anders liegen, als die beim Fall Assange, ist dies wohl ein Musterbeispiel dafür, wie einig sich die jeweils Herrschenden sind, wenn es darum geht, Kritiker, Dissidenten oder unliebsame Personen, die ihnen in die Suppe spucken loszuwerden.

Es wird gelogen, daß sich die Balken biegen, "Beweise" konstruiert oder vertuscht und der jeweilige Angeklagte als Monster par excellance dargestellt. Oder von der anderen Seite eben als strahlender Freiheitsheld. Kein Trick ist zu billig, um das Zeil zu erreichen, ein Exempel zu statuieren.

Es ist schon paradox, daß wir auf diesem Planeten diesen Kampf der Gesellschaftssysteme haben. In den wichtige Fragen sind sie sich doch alle einig.

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wie-

>> Auch wenn die Gründe, die zur "Verurteilung" Hrn. Nawalnys führten, sicher anders liegen, als die beim Fall Assange, ...

Wie bereits um 08:37 Uhr prognostiziert: der zu erwartende Vergleich. Übrigens: Herr Assange ist noch nicht verurteilt, zumindest nicht in den USA.

>> ist dies wohl ein Musterbeispiel dafür, wie einig sich die jeweils Herrschenden sind, wenn es darum geht, Kritiker, Dissidenten oder unliebsame Personen, die ihnen in die Suppe spucken loszuwerden.

Sie wollen rechtsstaatliche Gesellschaftssysteme westlicher Demokratien ernsthaft in einem faden Eintopf mit lupenreinen Autokratien vermengen? Mutig.

>> Es ist schon paradox, daß wir auf diesem Planeten diesen Kampf der Gesellschaftssysteme haben. In den wichtige Fragen sind sie sich doch alle einig.

Herrlich, diese simplifizierende unreflektierte "Elitenkritik". Verschwörungen gegen "das Volk" aller Orten, nicht wahr?

Poliós

Sie machen es sich sehr einfach. Alles in einen Topf, einmal umrühren, kurz aufkochen, fertig.

Machen Sie erst mal Ihre Hausaufgaben: Welche Lügen sind in beiden Verfahren im Spiel, welche gefälschten Beweise, welche Monster-Geschichten? Welche Motive liegen, so weit wir das erkennen können, dem Vorgehen gegen Assange und dem gegen Nawalny zugrunde?

Wenn Sie das gemacht haben - aber erst dann - , können Sie alles miteinander vergleichen und überlegen, ob sich beide Verfahren so schlicht auf einen Nenner bringen lassen.

Glasbürger

Z.B. Assange = sexueller Mißbrauch (wurde seitens Schwedens wegen Haltlosigkeit zurückgezogen)

Nawalny = Gründung einer extremistischen Organisation (bestehender Vorwurf, wobei interessant ist, daß das Gesetz, worauf sich die Aklage bezieht, erst nachträglich in Kraft trat. Zum Tatzeitpunkt war wohl alles legal)

Was die Motive angeht, bin ich überzeugt, daß Sie ganz allein darauf kommen, statt irgend wie- rethorische Fragen zu stellen, deren Antworten Sie doch kennen, wenn Sie die letzten Jahre nicht in anderen Welten unterwegs waren.

Und weil ich tat, was Sie richtigerweise einforderten, vergleiche ich beide Fälle und komme zu genau dem Schluß, den ich schrieb. 

wie-

>> Und weil ich tat, was Sie richtigerweise einforderten, vergleiche ich beide Fälle und komme zu genau dem Schluß, den ich schrieb.

Vielen Dank, dass Sie die Befunde von "Poliós" und mir eindeutig bestätigen.

Humanokrat

'Es ist schon paradox, daß wir auf diesem Planeten diesen Kampf der Gesellschaftssysteme haben. In den wichtige Fragen sind sie sich doch alle einig.'

Dieser Betrachtung möchte ich widersprechen. Wir haben keinen Kampf der 'Gesellschaftssysteme' sondern einen Kampf von Autokratie, von verbrecherischen korrupten Regimen gegen Rechtsstaatlichkeit. Einzelne möchten Macht und Reichtum an sch reißen, das als 'Gesellschaftssytem' zu bezeichnen ist schon eine Verharmlosung in sich. 

Noch weniger zutreffend, dass man 'sich doch in wichtigen Fragen einig sei'. Ich könnte nicht eine wichtige Frage nennen, in der Einigkeit zw. dem Westen und Russland bestünde. Klima? Bekämfung der globalen Armut? Schutz der Menschenrechte? Alles Fehlanzeige. Wenn überhaupt dann nur darin, dass die Reichen immer reicher werden. 

Sorry, aber es ist völlig unverständlich, woher Sie ihre Betrachtung beziehen. Jeglicher Einfall dazu lässt keine guten Ahnungen aufkommen.