Studierende sitzen in einem Hörsaal.

Ihre Meinung zu Mehr als doppelt so viele Studierende wie Azubis in Deutschland

Der Trend zur Akademisierung in Deutschland verstärkt sich seit vielen Jahren. 2021 gab es weit mehr als doppelt so viele Studentinnen und Studenten wie Auszubildende. Viele Betriebe können Ausbildungsstellen nicht mehr besetzen.

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139 Kommentare

Kommentare

kurtimwald

Eines der Probleme während der Ausbildung, also Lehre, ist, das Lehrlinge seit Jahren voll in der Produktion bzw. Handwerksleistung eingebunden sind und darunter die Zeit, der Aufwand zum Lernen fehlt. Berichtshefte werden nur in der Grundschule oberflächlich geprüft, weder Meister noch Geselle nehmen sich im Betrieb die Zeit, anhand der Berichtshefte zu verfolgen, ob der Auszbildende eine Aufgabenstellung überhaupt verstanden hat und ob Theorie und Praxis ausreichend geübt sind.

Es gibt sogar Betriebe, da fallen Überstunden für Lehrlinge an!

Das ist weiterverbreitetes Ausnutzen billiger Arbeitskräfte, aber keine Ausbildung. Im Studium wird mehr in den Auszubildenden investiert.

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proehi

Ist das so und haben Sie auch verstanden, was berufliche Bildung ist?

Der Punkt ist die praktische Einbindung in die Arbeit. Man steigt also nicht nur theoretisch aufs Dach, sondern man muss da auch schon mal tatsächlich hin. Ein Bäcker wird nicht nur theoretisch erfahren, dass er früh anfangen muss und wenn die Arbeit auch schon mal über den Feierabend hin beendet werden muss, wird man den Azubi nicht gesondert nach Hause fahren. Nicht nur mir hat das durchaus gepasst.

Sisyphos3

Es gibt sogar Betriebe, da fallen Überstunden für Lehrlinge an!

 

sicherlich !

jeder hat von einem gehört der einen gekannt hat wo das bei seinem Bekannten in einem Betrieb so wahr

also ich habe vor 50 Jahren nie ne Überstunde machen müssen

 

und wenn ein Student 2 x in ner Prüfung durchfällt, dann wars das


 

rimitino

Elementar haben Sie wort für Wort recht! Nicht die Universität ist unser Schatz, sondern die Werkstatt! Als die BRD entstand wurde allergrößter Wert auf "Lehrlinge" in allen Fächern gelegt, nicht aber auf Akademiker, denn die sind ohne das Fundament "Handwerk" zu nichts zu gebrauchen, weil die Basis fehlt!

hesta15

In was für einer Welt Leben Sie, Es mag schwarze Schafe geben, ich habe in 50 Berufsjahren aber keine kennengelernt, es nützt der beste Handwerker nichts wenn die Theorie in der Ausbildung nicht  geschafft wird, und das Bildungsniveau befindet sich in rasanter Abwärtsfahrt.

nie wieder spd

Auch gute Abiturienten und Menschen mit abgeschlossenem Studium können jederzeit eine Ausbildung zur gesuchten Fachkraft in handwerklichen Berufen absolvieren.

Grundsätzlich ist es ja nicht falsch, wenn jeder Azubi auch über ein profundes Wissen verfügt. 

Und man darf nicht vergessen, dass es ab Mitte der 1970er Jahre bis hin in die 2000er Jahre für jeden Hauptschüler sehr schwer war, überhaupt eine Lehrstelle zu bekommen, da fast alle Arbeitgeber viel lieber Leute mit Realschulabschluss oder mit Abitur eingestellt haben. Und erst dann sind die Hauptschule und die Hauptschüler zur Resterampe verhunzt worden. Arbeitgeber wollten sie nicht und Eltern wollten dann logischerweise auch nicht, dass ihre Kinder dorthingingen. Denn keine(!) Karriere war da vorprogrammiert. Nun müssen die Arbeitgeber vorbildliche und zukunftsweisende Leistungen anbieten, bevor sie solche erwarten können. 

Und natürlich hängt dann alles von Angebot und Nachfrage ab. Die Grundprinzipien unserer Wirtschaft.

zöpfchen

"Besonders dramatisch ist das für Ausbildungsbetriebe: Mittlerweile wird es für sie immer schwieriger, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. " 

Genau so ist es. Der Trend führt insbesondere in den praktischen Handwerksberufen in die völlig falsche Richtung. Hier droht ein ungeheurer Verlust an Know-How, wenn kleine Handwerksbetriebe mangels Nachwuchs dichtmachen müssen. 

Die Regierung in Bremen verortet die Verantwortung für den Azubi-Mangel bei den Arbeitgebern und hat deshalb eine Abgabe für all jene Betriebe eingeführt, die keine Auszubildenden finden und einstellen.  

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proehi

„… Die Regierung in Bremen verortet die Verantwortung für den Azubi-Mangel bei den Arbeitgebern und hat deshalb eine Abgabe für all jene Betriebe eingeführt, die keine Auszubildenden finden und einstellen. „

+

Ich habe ein riesiges Protestplakat der Kammer auch gesehen. Wenn der Sachverhalt wirklich so ist und die kleinen Betriebe betrifft, ist das tatsächlich Vollpanne.

harpdart

Es ist etwas komplizierter. Alle Betriebe ab einer bestimmten Größe sollen in den Fonds einzahlen, je nach Größe unterschiedlich viel. Nur die Betriebe, die selbst ausbilden, bekommen aus diesem Fonds wieder Geld zurück.

Auf die Schnelle und verkürzt geschrieben. 

zöpfchen

Ja kompliziert ist es natürlich, wie könnte es auch anders sein. Unser Betrieb bekommt vermutlich sogar mehr heraus, als wir zahlen müssten. Wir finden es trotzdem zum "K.... ".

Bremen ist letzter Platz bei der Schulbildung in Deutschland und wir bekommen unsere Azubis deshalb  in der Regel aus dem angrenzenden Niedersachsen, wenn wir überhaupt welche bekommen. Und diese völlig unfähige Regierung erdreistet sich Betriebe zu belasten. Auch dann wenn wir Azubis einstellen, und diese nicht zur Ausbildung erscheinen!

proehi

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, bekommt Ihr Betrieb was raus, von dem, was andere eingezahlt haben um vielleicht die Belastung für die Ausbildungsbetriebe zu reduzieren. Ausbildung kostet nämlich Geld im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Ansicht. 

Und davon wird Ihnen schlecht?

zöpfchen

Ja. Weil die Abgabe eine Strafe für Betriebe ist, die keine Azubis finden. Bestraft werden sollte  der Bremer Staat, der auf Kosten der anderen Bundesländer lebt, und Menschen gewaltige Lebenschancen vorenthält, weil er eine miserable Bildung anbietet. 

zöpfchen

Ja. Weil die Abgabe eine Strafe für Betriebe ist, die keine Azubis finden. Bestraft werden sollte  der Bremer Staat, der auf Kosten der anderen Bundesländer lebt, und Menschen gewaltige Lebenschancen vorenthält, weil er eine miserable Bildung anbietet. 

harpdart

"Bremen ist letzter Platz bei der Schulbildung in Deutschland..." 

Wollen Sie das mit diesem Satz beweisen? -;)) 

Statistik ist das eine, das heißt aber nicht, dass alle Schulabgänger in Bremen total ungebildet sind. Außerdem sollten nicht nur Schulnoten als Kriterium betrachtet werden, gerade wenn handwerkliches Geschick gefordert wird.

Die Handwerkskammer schiebt den Schwarzen Peter immer der angeblich schlechten Bildung zu. Dass es Betriebe gibt, die gar nicht ausbilden wollen wird gereignet.

harpdart

"Geleugnet", nicht gereignet. Sorry

 

Sisyphos3

Dass es Betriebe gibt, die gar nicht ausbilden wollen wird gereignet.

 

mal in die Lage von nem Betrieb versetzt ?

wenn er 5 potentielle Kandidaten zum Einstellungsgespräch einlädt  kommen vielleicht 2 

wie sieht es aus wenn er einen eingestellt hat

Ärger weil er zur Arbeit nicht kommt und zur Berufsschule schon gar nicht

also ich denke man sollte sich auch mal bei der anderen Seite informieren was die für Streß haben und Frust

zöpfchen

Ich kenne Dutzende von HANDWERKS-Betrieben, die keine geeigneten Azubis bekommen. 

 

proehi

Danke. Das sieht dann ja schon mal ganz anders aus.

Sisyphos3

Die Regierung in Bremen verortet die Verantwortung für den Azubi-Mangel bei den Arbeitgebern

 

natürlich

muß ja so sein !

deshalb haben die dort auch 4 mal so viele Arbeitslose wie in BW/By

die 10 fache Verschuldung

und das miserabelste Schulsystem der Republik

immer sind die anderen Schuld

zöpfchen

Nicht vergessen, dass die ganze Republik für dieses Land mitbezahlt. Jedes Jahr 400 Millionen!

und trotzdem miseste Schulbildung, hohe Kriminalität. Und jetzt die Ausbildungsstrafabgabe

Ringelschnatter

Bei diesem Bericht sollte auch berücksichtigt werden, wohin sich die Qualität, d.h. die Anforderungen hin zum Abitur und somit zu einem Studium im leider negativen Sinn in den letzten Jahren hier bei uns entwickelt hat. In manchen Bundesländern gibt es schon seit Jahren eine regelrechte Abitur-Inflation.  Das bedeutet aber leider nicht, dass die Abitur-Anwärter deshalb schlauer geworden sind. Viele der Abiturienten quälen sich dann viele Jahre und über die Regelstudienzeit hinaus durch ein Studium, dem sie nicht gewachsen sind, oder brechen dieses ab und fangen mit einem anderen Studiengang von vorne an. Dadurch haben wir den jetzigen Salat von fehlenden Fachkräften in praktischen Berufen, frustrieren Studiumsabgänger und altklugen "Entscheidungsträger", die dann glauben, die Praktiker gängeln zu dürfen. .

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proehi

Das hat mit schlauer nichts zu tun. Aber man darf wohl davon ausgehen, dass diejenigen die länger in der Schule zubringen, umfangreichere schulische Bildung erwerben. Im Verhältnis dazu dürfte jemand mit kürzerer schulischer Bildung bei einer beruflichen Bildung von der dort angebotenen Bildung profitieren. 

Schon klar, dass das von Ersteren auch schon mal mit mangelndem Verstand verwechselt wird. Dabei fehlt denen vielleicht nur das Verständnis zu Unterschieden und dem Respekt und der Notwendigkeit, dass es auch andere „Lebensentwürfe“ gibt.

Übrigens kann man durchaus befruchtend für alle von der einen zu der anderen Seite wechseln. 

WM-Kasparov-Fan

Völlige Idiotie ist diese Entwicklung, und sie beweist und wird in Zukunft beweisen, welch Ideologie hinter dem Spruch der FDP steckt, dass nur gute Bildung zu gutem Leben führt. Ohne gute Beziehungen und Kontakte zu Konzernchefs und ohne viel sozialer Unabhängigkeit und Freiheit (, und ohne ganz viele glückliche Umstände) funktioniert es nur bei ganz wenigen Akademikern, dass sie später gut bezahlten/ einkömmlichen Tätigkeiten nachgehen werden. Aus eigener Erfahrung muss ich berichten, dass meine Ausbildung zum Dipl.-Ing. rausgewprfenes Geld des Staates war, weil extreme Schicksalsschläge mich im sozialen Bereich brutal und frühzeitig (nach der Studienzeit) zurückwarfen und auf Jahrzehnte ausbremsten - bis heute, 25 Jahre später! Die Sozialstaatsabsicherung ist zwar in Deutschland viel besser als in den USA, aber trotzdem - in einigen Bereichen, die unerkannt bleiben sollen - miserabel. Typisch zu 80% falscher liegender Kapitalismus-Spruch: "Jeder ist seines Glückes eigener Schmied".

nie wieder spd

Seitdem der Fachkräftemangel im Pflegebereich zu Beginn der Pandemie endlich, nach 40 Jahren, jedermann klar geworden ist und es mittlerweile auch klar ist, dass Fachkräfte überall gesucht werden, erwarte ich schon länger, daß Wirtschaft und Politik eine große Ausbildungsaktion starten. Auch die 1,5 Millionen Arbeitslosen, die arbeitsfähig sind, müssen miteingebenden werden und zur Fachkraft aus - und weitergebildet werden. Warum tut sich da nichts?

Stattdessen tummeln sich unsere Politiker im Ausland, um dort Fachkräfte zu stehlen, die zB im Bereich der Pflege sogar studieren mußten, um Pflegefachkraft zu werden. Und von studierten ausländischen Fachkräften wird dann erwartet, dass sie zu den gleichen schlechten Gehältern und Bedingungen arbeiten, die unsere Pflegekräfte ohne Studium bekommen. Da wird für ausländische Fachkräfte noch nicht einmal der Lebensstandard gegenüber deren Heimatländern erhöht, wo sie mit 200€ gerade eben überleben können.

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WM-Kasparov-Fan

"Stattdessen tummeln sich unsere Politiker im Ausland, um dort Fachkräfte zu stehlen" Zu stehlen - sehr gut formuliert!!

Das soll nur hier in den entwickelten Industriestaaten nicht so laut ausgesprochen werden, dass dann dort in Südamerika, Osteuropa, Südostasien und der arabischen Welt gut ausgebildete Ärzte, aber auch niedriglohn-schuftende junge Leute in ihrem Herkunftland fehlen. Geld lockt eben doch, weil im Grunde jeder ein Egoist ist. In der Politik nennt sich das "Interessenvertretung", statt ganz ehrlich egoistische Habgier. Erst wenn man steinreich ist, wird ein Krümel gespendet, und selbstherrlich wird dann verkündet: "Wir sind solidarisch." und "Denn wir haben Werte."

nie wieder spd

Tja, man könnte lachen, wenn es nicht so abstrus wäre.

dr.bashir

Bei uns regelt doch der heilige Markt alles. Wenn es also zu viele Akademiker gibt (also außer Ärzte, Apotheker, Ingenieure, Lehrer oder an was es sonst so mangelt), dann werden diese "überflüssigen Studierten" arbeitslos auf der Straße sitzen oder für Hungerlöhne irgendwo jobben müssen. Scheint aber bisher nicht so zu sein. Der Markt braucht anscheinend abertausende Business-Bachelor (häufigster Studiengang) um noch mehr "Customer Centricity Manager" zu beschäftigen. Und das erscheint offenbar vielen jungen Menschen attraktiver als Maurer.

Der heilige Markt tut anscheinend noch nicht genug für die Attraktivität des Handwerks. Soll die Regierung das plötzlich regeln? Weniger Studienplätze und höhere NCs? Verbotsparteien?

Bei manchen Foristen scheint mir, dass man selbst selbstverständlich studiert hat und es von den eigenen Kids auch erwartet. Aber die anderen, die sind zuviel.

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proehi

Nun ja, es wird darauf hinauslaufen, dass Handwerksleistungen zunehmend teurer werden, sofern sie überhaupt noch erbracht werden können. 

Die Politik hat in gutem Glauben den jetzt vorzufindenden Weg bereitet. Da kann man vielleicht darauf hoffen, dass sie bei entsprechender Einsicht auch mal Korrekturen vornimmt.

 

FakeNews-Checker

Die  Universitätenn  haben  es  auch  nicht  gerade  leicht,  den  Studierenden  nachträglich zu  ihrer  vergeblichen  Schulausbildung   erstmal  Lesen,  Schreiben  und  Rechnen  beibringen  zu  müssen.

Olivia59

Ich verstehe die Grafik nicht ganz. Wenn man beide Kurven zusammenlegt scheint es einen irren Anstieg an Jugendlichen zu geben bzw. Leuten die überhaupt ein Studium oder eine Ausbildung machen... wie geht das mit der Demographie zusammen?

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nie wieder spd

Wenn man beide Kurven übereinander legt, hat man einen gleichbleibenden Durchschnitt über 73 Jahre.  

Olivia59

Man hat 1950 insgesamt 1 Mio Menschen zeitgleich in Ausbildung und heute 4.5 Mio.

Mir ist in den Sinn gekommen das das westdeutsche "Hausfrauen"-Phänomen da eine Rolle spielen könnte, also jede Menge Leute die garnicht arbeiten brauchten.

WM-Kasparov-Fan

Ja, auf den ersten Blick schwer zu "greifen". Aber bei Statistiken muss man immer genau relative und absolute Zahlenwerte auseinanderhalten. Bsp.: hier geht die Statistik weit weit zurück, von 1950 bis heute. dazw. gab es die Babyboomer-Jahre, das demograph. Problem ist relativ neu (wenn auch schon vor Jahrzehnten vorhergesagt - ähnlich dem Thema Klimawandel übrigens)! Man müsste noch eine Kurve darüberlegen, wieviel Prozent der Bevölkerung von 1950 bis 2021 studierten bzw. einer anderen Lehre nach dem Abi nachgingen, und diese dann ins Verhältnis zur Alterspyramide stellen.

Olivia59

Danke für ihren Erklärungsversuch. Das Ding bleibt einfach von vor bis hinten kontraintuuitiv. Ich dachte noch an heute längere Ausbildungszeiten aber der steile Anstieg von zeitgleich Studierenden seit 2006 macht den Gedanken zunichte. Denn ab etwa da war das neue studiumsstraffende Bologna-System verbindlich und löste die Diplomstudiengänge ab.

Vector-cal.45

Das ist eben der Zeitgeist.

 

Studiert wird bevorzugt BWL, Sozialwissenschaften, „Irgendwas mit Medien“, … bevorzugt mit Berufswunsch „YouTuber“ oder „Influencer“ etc.

 

Bloß nichts, wo man wirklich hart arbeiten, Überstunden ableisten, große Verantwortung übernehmen oder sich gar die Hände schmutzig machen muss, also kein Arzt, Ingenieur, Techniker, usw. und schon gar keine Ausbildung im Handwerk als Mechaniker, Bäcker, Elektriker etc. 

 

Die scheinbar unaufhaltsam voranschreitende Verdummung der Massen ist offensichtlich. Menschen sind zu doof, eine Gebrauchsanweisung zu verstehen, eine Batterie zu wechseln oder gar einen Schraubenzieher zu benutzen und Ähnliches. Da wird selbst das IKEA-Regal zur unüberwindlichen Hürde.

 

Ein Studienabschluss zeugt auch bei weitem nicht mehr so von Fachwissen bzw. der Fähigkeit dieses auch praktisch anzuwenden. 

 

Und dass es auch nach erfolglosem Dauerstudium erträglich weiter gehen kann, zeigen ja so manche Politiker.

Kritikunerwünscht

solange unfähige Akademiker viel mehr Geld im Monat bekommen - ich schreibe extra nicht verdienen - als sehr gute Facharbeiter, wird es immer einen Run auf die Unis geben. Normale Arbeit lohnt sich in Deutschland nicht mehr, ausser man ist Bandarbeiter bei den großen Automobilkonzernen. Da bekommt man für stupide Hilfsarbeit am Band mehr als ein gut ausgebildeter Lehrer in Deutschland, was genau solch ein Unsinn ist.

Kritikunerwünscht

Und wenn es mit dem Studium nicht klappt wird man youtuber oder fängt bei einer großen Partei an.

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Permafrost

Der Artikel ist in mehrerer Hinsicht Unfug, die Zahlen sagen nicht das aus, was daraus geschlossen wird.

Es gibt doppelt so viele Studierende wie Azubis - das ist richtig, aber daraus lässt sich nicht ableiten, dass nach der Schule doppelt so viele Schüler ein Studium wählen wie eine Ausbildung - diese Zahlen bleibt der Artikel schuldig. Es ist schlicht so, dass ein großer Teil der Studenten  ihr Studium nicht direkt nach der Schule, sondern später, nach einer Ausbildung, teilweise neben dem Beruf, aufnimmt.
Ich selbst bin neben einem Vollzeitjob als Student eingeschrieben, um mich beruflich weiterzuentwickeln, und das trifft auch auf viele meiner Mitstudenten zu. Eine Ausbildung wäre in dieser Situation nicht denkbar.

Es wäre schön, wenn hier nicht aus den Zahlen Schlüsse gezogen würden, zu denen die vorliegenden Daten schlicht keine Aussage zulassen. Aber das würde keine Klicks bringen...

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nie wieder spd

Dann sind Sie ja ein gutes Beispiel. Warum wollen sie sich denn weiterentwickeln? Aus Spaß, einfach nur, um mehr zu wissen? Um mehr Geld zu verdienen oder um sich nicht mehr die Hände schmutzig zu machen mit körperlicher Arbeit?

Möbius

Ein wenig weltfremd. Ich habe auch Leute gekannt die neben dem Job noch studiert haben zB: Job bei der Bank, nebenbei den MBA gemacht … 

 

Natürlich macht man das um sich für höhere Weihen zu empfehlen, wieso sonst … 

nie wieder spd

Ja, klar. Aber wenn dem so ist, nützt kein Klagen darüber, dass sich nicht genügend Azubis für Handwerks/Ausbildungsberufe finden lassen. Dann müssen dort die Arbeitsbedingungen dramatisch verbessert werden und ebenso die Gehälter. Und wenn dann alles so teuer wird, dass es kaum noch jemand bezahlen kann, dann sind wir wieder am Anfang und alle müssen besser bezahlt werden. Da müssen die Unternehmen auch mal zum Gewinnverzicht bereit sein. Immerhin geht es um unsere Kinder. Und damit auch um die Zukunft.

Möbius

Sie haben recht mit Ihrer Kritik an den Zahlen im Artikel. Die sind eigentlich wenig aussagekräftig. 

 

Man müsste für einen JAHRGANG schauen wieviele studieren und wie viele eine Lehre machen. 

 

Wie unsinnig ein Vergleich der Gesamtzahl von Studenten mit der der Azubis ist, sieht man zB daran das Lehrberufe 2-3 Jahre Ausbildung bedeuten, ein Studium dagegen 4-5, manchmal auch länger. Die Doktoranden müsste man dann auch noch abziehen … 

Oppenheim

Wer beschönigen will, wird loben und die Vorteile hervorheben, dass so viele junge Menschen studieren. Der Ehrliche wird einräumen, dass es eine gewisse "Massenunterrichtung" wird, die durchaus Auswirkungen auf Lernniveau und Unterrichtsintensität hat. 

Die Schule ist seit der Inklusion in vielem breiter im Unterricht geworden. Gymnasien haben sich den Lernenden geöffnet, die vormals eher den mittleren Bildungsabschluss anstrebten, der dann auch viele junge Menschen in Ausbildung brachte. Heute strömen die Abiturienten durch die Hochschulreife, selbst das Prüfungsniveau ist etwas gesunken- das räumen Fachleute durchaus ein.

Studium ist heute eher mit elitärem Hauch verbunden, das beste vom besten zu machen. Doch Studium ist eben nicht für jeden geeignet. 

Unsere Bildungslandschaft ändert sich gewaltig. Duale Ausbildung erhält Konkurrenz von Dualem Studium und dem Studium. Daher wäre zu ergründen, welche Gruppen sich bei den Studierenden wiederfinden.

Das verrät der Artikel nicht.

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Möbius

Es studieren nach wie vor genauso wenige wie die OECD zum wiederholten Male beklagt hat … 

 

Studium hatte eigentlich nie einen „elitären Hauch“ und diente für viele der Selbstverwirklichung. 

Klärungsbedarf

Die Angaben beziehen sich auf das Jahr 2021. Wenn man von 2 Jahren Lehrzeit und 4 Jahren Studium ausgeht, bedeutet das, dass sich etwa gleich viele für einen der beiden Wege entscheiden

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Gerd Hansen

2 Jahre Lehrzeit?

Berufe, die so kurze Lehrzeiten erfordern ( z.B. Verkäufer ) bräuchten überhaupt keine Lehrberufe sein.

Das kann JEDER, der halbwegs willig ist und bis 3 zählen kann nach entsprechender Einweisung machen.

Gilt übrigens auch für Kaufmann im Einzelhandel ( 3 Jahre Lehrzeit ).

Ich habe beide o.g. Berufe in der Familie, bilde mir also ein, das beurteilen zu können ( sagen diejenigen selbst ! )

Das ein Elektroinstallateur, Kfz-Mechatroniker etc 3,5 Jahre Lehrzeit hat macht dagegen sehr wohl Sinn.

nie wieder spd

Bis in die 1970er Jahre hinein hatten Verkäufer nicht nur Ahnung von den Waren, die sie verkaufen, sondern von vielen bis allen Waren, die man so kaufen konnte. Zumindest musste auch viel Theorie gebüffelt werden. 

Heute sind Verkäufer von ihren Arbeitgebern zu reinen Regalauffüllern geworden und selbst diese Arbeit wird inzwischen von Subunternehmen zu schlechten Löhnen verrichtet. Und die Verkäufer machen dafür die Buchhaltung der Zweigstelle. 

Klärungsbedarf

Ich wollte aufzeigen, dass man mit der Angabe nicht viel anfangen kann. Ein Studium Humanmedizin dauert z.B. über sechs Jahre. Das gleicht dann den Mechatroniker wieder aus.

Account gelöscht

Ich sage mal aus eigener Erfahrung: Eine Ausbildung vor einem (evtl.?) Studium rate ich jedem, der studieren will. Hätte ich besser selbst so gemacht.

Die praktischen Kenntnisse helfen, später im akademischen Beruf pragmatischer zu arbeiten. Wenn man das Studium versemmelt, hat man schon was brauchbares gelernt. Oder man merkt, dass die praktische Arbeit genau das ist, was man machen will. Und die Verdienstmöglichkeiten als Meister oder Techniker lassen so manchen Bachelor blass aussehen. Um nur ein paar gute Gründe zu nennen.

Vielleicht denken Eltern und junge Leute mal drüber nach...

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harry_up

So ist es.

Und zudem garantiert nicht jedes abgebrochene Studium eine Karriere in der Politik, wie hier von ewig Denselben immer wieder gern angeführt wird.

Bender Rodriguez

Da sind doch die ganzen Fachkräfte. Es gibt also keinen Mangel. Ausser dem, nicht gescheit zahlen zu wollen.

Das wird auch durch Zuwanderung nicht besser, wenn nicht endlich der Gelbeutel weit aufgemacht wird. 

 

Account gelöscht

Einen statistischen Effekt gibt es noch, der zu der im Artikel beschriebenen Entwicklung beiträgt: Was vor 40 Jahren noch eine Ausbildung war, ist jetzt ein Studium. Z. Bsp. bei Polizisten, KiTa-Erzieherinnen und einigen Büroberufen.

CoronaWegMachen

Das viel mehr junge Leute ein Studium abschließen möchten, das darf nicht verwundern.

Welche jungen Leute wollen schon Mindestlöhner oder Mindestlöhnerin werden um so am System "trotz Arbeit arm und trotz Arbeit hinein in die Altersarmut" Teilhabe zu bekommen, und das für das gesamte Leben ?

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proehi

Mindestlöhner mit beruflichem Abschluss in dem ausgeübten Beruf sind doch wohl eher die krasse Ausnahme.

Bender Rodriguez

Altenpfleger, Krankenschwester,, .... is wohl eher die Regel

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Wenn Lehrlinge unterbezahlt werden brauchen sich Ausbildunhsbetriebe über fehlende Auszubildende nicht beklalagen. Er wenn die Unternehmen bereit sind den Gleichgewichtspreis am Arbeitsmarkt zu bezahlen wird das Arbeitskräfteangebot der Arbeitsnachfrage entsprechen.

stgtklaus

Dafür bekommen wir viele 100 Meter Stücke Radwege, feministische Politik und Datenerfasser für den Klimaschutz. Dazu die Unmenge an Influenzer-innen die unterstützende ALG2 Leistungen brauchen aber ihr Kind die 200 Meter per Lastenrad in die Kita fahren. Wir müssen die Anforderungen an Stuenten erhöhen. Die Anzahl der Studienplätze reduzieren. Dafür aber das Handwerk stärken. Wie wäre ein Handwerks Bachelor, Handwerks Master, Handwerksdoktor

Anna-Elisabeth

Mal sehen, wie sich die Studienabbruchquoten entwickeln. >>Insgesamt haben demnach 28 Prozent der Bachelor-Studierenden der Anfangsjahrgänge 2016 und 2017 sowie 21 Prozent der Master-Studierenden des Anfangsjahrgangs 2018 ihr Studium abgebrochen.<<

Da ist doch noch Potenzial für Ausbildungsberufe. 

Mega

In der Vergangenheit hieß es doch, mit einer höheren Bildung  steigen meine Verdienstmöglichkeiten. Mit Abitur und Studium stiegen gesellschaftliche Anerkennung und bessere Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf.    

 

Tischler, Schlosser, Gärtner oder Bauer, das waren doch und sind es immer noch unterbezahlte Berufe. Es wurden die Nasen gerümpft, wenn der zukünftige Schwiegersohn von der Tochter vorgestellt wurde. Wie wollen sie eine Familie ernähren hörten sicherlich viele Männer. Jetzt nicht gleich Gegenbeispiele bringen. Die gibt es in der Mehrzahl.

 

Körperliche Arbeit, Handarbeit, das waren doch Tätigkeiten, die in unserer Gesellschaft keine große Anerkennung erfuhren. Die Betriebe haben verpasst, selbst auszubilden und verliesen sich auf den Staat. Das wird es nicht mehr geben und die Werbung im Ausland nach Fachkräften, ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

w120

Wie sind die Zahlen der Studienabbrecher?

Habe mal gelesen so 46 % in den naturwissentschaftlichen Fächern?

 

Der hier oft erwähnte Maurer.

 

Was ist den falsch daran, dass er/sie vorher Abitur hat und auch, selbst wenn es nur ein paar Semester sind, in einem Fach Wissen erlangt zu haben?

 

In einem Bericht, da schlägt das Alter zu - vergessen wo, haben KrankenpflegerInnen einige Semester Medizin hinter sich und erbringen eine Leistung, die den Arzt erstmal für schwere Aufgaben freihält.

Ich stelle mir vor, dass das sehr aufwertend für die Tätigkeit wäre.

 

Andere stupide Tätigkeiten kann man vielleicht aufwerten.

 

rimitino

Wenn erst Akademiker, Dipl.Ing. und Dipl.Phys. uam. am Schraubstock mit der Schrubfeile arbeiten, erst dann reagiert unsere Regierung, oder auch nicht! Die augenblickliche Situation in der BRD ist katastrophal und wird für einen Rückentwicklung sorgen! Keine Auszubildenden mehr, nur noch Akademiker, super, naja wir arbeiten ja an der "KI" , dann werden die Roboter die Arbeit und Pflicht der bisherigen Auszubildenden machen! Schaun wir mal ob das funktioniert?

NieWiederAfd

Eigentlich ist die Richtung, in die es gehen müsste, recht klar und einfach:

Zahlt faire Löhne vom ersten Tag an.

Ermöglicht Zugewanderten die schnelle Integration in Ausbildung und Arbeitsmarkt.

Stärkt die integrativen Angebote - incl. Kultur und Sport. 

Sisyphos3

Mehr als doppelt so viele Studierende wie Azubis in Deutschland

 

also meine abschließende Meinung :

's isch nie verkehrd zu schdudiera wenn man zvor ebbes gscheides glernd hedd

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