Studierende sitzen in einem Hörsaal.

Ihre Meinung zu Mehr als doppelt so viele Studierende wie Azubis in Deutschland

Der Trend zur Akademisierung in Deutschland verstärkt sich seit vielen Jahren. 2021 gab es weit mehr als doppelt so viele Studentinnen und Studenten wie Auszubildende. Viele Betriebe können Ausbildungsstellen nicht mehr besetzen.

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139 Kommentare

Kommentare

Be We

Goldene Zeiten für jeden Handwerker.

Der Markt wird den Verdienst und die Löhne auch hier regeln und zwar weiter nach oben. Das sorgt eventuell dann bei dem einen oder anderen angehenden Akademiker für ein Umdenken oder auch Bereuen.

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Anna-Elisabeth

"Goldene Zeiten für jeden Handwerker.

Der Markt wird den Verdienst und die Löhne auch hier regeln und zwar weiter nach oben."

Wenn der Markt allein das regeln würde, wären die goldenen Zeiten für Handwerker - und nicht nur für die - schon da. Ein Problem dürfte u.a. sein: Viele Bürger können sich schon jetzt kaum einen Handwerker leisten, was den Schwarzmarkt vergrößern dürfte.

 

werner1955

doppelt so viele Studierende wie Azubis?

Gut so. Studieren wollen viele um sauber von Montags 10 bis Freitags 12 Uhr schnell viel Geld zu verdienen. 

Qualifizierte gut leistungsbereite Handwerker haben dann, wenn diese Ihren "Master" machen schon Ihr eigenes Haus oder ETW. Oftmals als gebrauchtes Haus, Altbau und sanierungsbedürftig prima herrgerichtet. 

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PeterK

Gewagte Thesen... gehen Sie mal davon aus, dass es dem allergrößten Teil derer, die studieren vor, während und nach ihrem Studium klar ist, dass man auch mit einem Master, Diplom oder Staatsexamen nicht zwischen 10 und 12 am Vormittag mal eben schnell viel Geld verdienen kann. Das ist unnötiges Akademiker -Bashing. Aus eigenem Erleben kann ich Ihnen von Arbeitszeiten von 10 und mehr Stunden am Tag berichten, nach denen ich "schmutzig" nach Hause gekommen bin. "Reich" bin ich dabei nicht geworden. 

Master, wenn´s gut läuft nach 5 Jahren + vorher 2 oder 3 Jahre Abitur, also mit ca. 25/26 Jahren. Sooo viele Handwerker mit selbst saniertem Haus oder ETW dürfte es in dem Alter nun auch nicht geben.

Trotzdem ist diese Entwicklung sicher bedenklich, wobei neben Handwerkern in diesem Land auch Lehrer, Ärzte, Ingenieure fehlen.

Robert Wypchlo

Ich würde das mehr als nur stark bezweifeln. Die Zeiten in denen Studierende mit Kusshand nach dem Studium in den festen Job aufgenommen wurden, sind lange vorbei.

Es geht Aufwärts

Auszubildende müssen deutlich besser entlohnt werden. Je mehr körperliche Arbeit desto mehr Lohn und nicht umgekehrt. Bereits in den Schulen (insbesondere Oberstufe) müssten mehr Handwerksmessen etc. stattfinden.

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werner1955

deutlich besser entlohnt werden?

Immer die alte Masche. Wir haben kein Lohn sondern ein abgaben Problem. Körperliche Arbeit oder persönliche leistung wird hoch durch Abgaben, Steueren und sozialversicherungen  belastet. Und das gerade für die Menschen die mit Alimntierung gut auskommen. 

harry_up

Das ist doch Jacke wie Hose.

Wer viel verdient, zahlt auch viele Abgaben und Steueren oder Steuern und Sozialversicherungen. 

Der Zeitpunkt ist nicht mehr fern, ab dem ich Ihre ewigen abgedroschenen  Wiederholungsspiralen ignorieren werde.  

Sisyphos3

meinen sie nicht, dass es übertrieben ist Leute aufs Gymnasium zu schicken,

 dass sie Flaschner oder Maurer werden ?

Francis Fortune

Warum sollte das übertrieben sein, wenn die Voraussetzungen (Notendurchschnitt) dafür vorhanden sind? Meine Tochter wird nach den Sommerferien ebenfalls das Gymnasium besuchen und hat garantiert noch absolut keine Ahnung, womit sie später mal ihr Geld verdienen möchte. Die Noten sind im Moment sehr gut, sie ist wie jedes Kind in diesem Alter lernfaul und spielsüchtig, und ob sie das Abitur macht und studieren geht oder eine Ausbildung anfängt steht noch in den Sternen. Aber: Sie hat die Wahl!

Sisyphos3

warum müssen sie meinen Beitrag  negativ interpretieren ?

ich stellte lediglich fest wenn ich Bauarbeiter werden will 

kann ich mir 13 Jahre Schule ersparen da genügen 9 Jahre,

kann entsprechend vorher mit der Ausbildung / Geldverdienen beginnen

 

wenn ich mir die Option offenhalten möchte alternativ zu Verkäuferin  mit Quantenmechanik mein Geld zu verdienen, ist das was anderes

logisch ... 

Francis Fortune

ich "muss" ihn nicht negativ interpretieren, habe es aber, weil ich ihn so verstanden habe. Und ihr letzter Satz lässt darauf schließen, dass Sie meinen Beitrag richtig interpretiert haben. Optionen offen halten!

Sisyphos3

wie lange halten sie sich ne Option offen ?

üblicherweise

irgendwann sollte man sich eben entscheiden

Be We

Es gibt mittlerweile in der Berufswelt keinen "Point of no return" mehr. D.h. jede Entscheidung lässt sich auch im Nachgang über den zweiten Bildungsweg revidieren.

Und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus sind gerade die Menschen, die eine Weile praktisch gearbeitet haben und dann in die "Denkersparte" wechseln, umso wertvoller für ein Unternehmen als irgendwelche völlig verkopften Akademiker.

Das ist ja gerade der Jammer bei unserer aktuellen Politikerriege - verkopfte, ideologisierte Theoretiker. Ergebnis sieht man.

Sisyphos3

also ich habe das über den zweiten Bildungsweg realisiert

mit 14 am Schraubstock ... mit 17 an der techn. Oberschule und dann an einer FH

schwierig ?

klar Mittwoch und Samstag war verplant, weil man als Hauptschüler ja seine fehlende Fachschulreife 

während der Lehre nachholen mußte

PeterK

In der DDR gab es z.B. die Option der Berufsausbildung mit Abitur. Dauerte ein Jahr länger und man hatte einen erlernten Beruf und die Option auf's Studium. Hatte auch den Vorteil, dass gerade in Zweigen wie Maschinenbau oder Bauwesen schon mal Praxis vorhanden war.

Mischpoke West

>>> meinen sie nicht, dass es übertrieben ist Leute aufs Gymnasium zu schicken,  dass sie Flaschner oder Maurer werden ?

Was spricht gegen einen Flaschner mit Abitur? Ich könnte mir vorstellen, dass gerade so eine Denkweise zum Handwerkermangel geführt hat. 

Mittlere Reife > ab ins Handwerk.   Abitur > auf keinen Fall ins Handwerk, weil man ist ja was Besseres.

Traumfahrer

Das ist leider eines der Probleme, Akademiker/innen fühlen sich "größer und Mehr", als ein poblicker Handwerker. Dabei sind es doch viele Handwerker, die Häuser bauen, Wasserleitungen, Elektroleitungen und CO legen, damit die Akademiker/innen Fernsehen schauen können. Nur stimmt nicht immer der Verdienst mit den Leistungen überein. Denn einstudierter Banker kriegt meistens für so manchen Schwachsinn mehr an Kohle wie ein guter Handwerker. 

PeterK

Das ist zu sehr verallgemeinert. Ich weiß ganz genau, dass ich ohne "meine" Leute hoffnungslos verloren wäre. Und diese wissen ganz genau, dass sie bestimmte Verantwortungen gar nicht übernehmen wollen oder können. Im Endeffekt halte ich den Kopf hin, wenn etwas nicht so läuft, wie es soll oder gar ganz schief geht. Und selbst wenn ich persönlich nicht derjenige war, der Mist gebaut hat bin ich trotzdem in der Verantwortung und würde mich, auch im Wissen um meine bessere Entlohnung, immer vor "meine" Leute stellen.

Sisyphos3

grundsätzlich nichts

mein Freund hat auch Maurer gelernt und dann seinen Dr Ing gemacht als Statiker jetzt ist er Hochschullehrer

Bildung ist nie schlecht ....

ein Pförtner der  sich mit französischer Lyrik des 18ten Jahrhunderts beschäftigt oder Problemen der Relativitätstheorie

und genau das ist ja das Problem "man ist ja was Besseres." 

eben nicht ! durch eine höhere Bildung ist man kein besserer Mensch,

 so wenig wie ein handwerklich oder künstlerisch begabter kein "besserer" Mensch ist

sie kaufen sich doch auch keinen Bus wenn sie alleine sind

lassen in ihrer 10 Zimmer Wohnung 8 Zimmer unbewohnt

 

schabernack

➢ meinen sie nicht, dass es übertrieben ist Leute aufs Gymnasium zu schicken, dass sie Flaschner oder Maurer werden ?

Das ist selbstverständlich nicht übertrieben. Welches Kind weiß schon im Alter von 10 oder 11 Jahren, was es später mal als Beruf ausüben will.

Meine Nichte kommt nach den Sommerferien auch aufs Gymnasium, wo ihre um 3 Jahre ältere Schwester schon ist. Die Ältere weiß immer noch nicht, was sie später mal werden will außer Frau.

Aber Maurerkinder brauchen keine bessere Schulbildung. Deren Interessen neben Mauern mauern werden sowieso nur Bier trinken und Mettbrötchen essen sein.

Sisyphos3

was sollen diese bescheuerten Unterstellungen / Vorurteile "Bier trinken und Mettbrötchen essen"

 

klar weiß man mit 10 Jahren häufig nicht wo´s lang geht

aber sie kaufen ja auch nicht 100 T Shirts einfach so

ohne zu wissen ob sie die jemals brauchen

und wenn es einem schwer fällt zu lernen aber handwerklich besser drauf ist dann sollte man das ergreifen

und wenn man mit 15 merkt der Weg ist schlecht hat man immer noch Zeit den eingeschlagenen Weg zu verlassen

es geht einzig und alleine darum, durch Bildung / Abi ist man nicht per se überlegen

das muß sich im Denken vieler in der Gesellschaft ändern

schabernack

➢ und wenn man mit 15 merkt der Weg ist schlecht hat man immer noch Zeit den eingeschlagenen Weg zu verlassen.

Man schickt Kinder aber nicht im Alter von 15 Jahren, sondern mit 10 oder 11 aufs Gymnasium. Aufmerksame Eltern prügeln ihre Kinder eh nicht auf einen Abi-Schulweg, der nicht zum Kind passt.

Gar nichts schadet es dem Maurerkind, sollte es Abitur haben, und sich mit Weiterbildung während des Berufslebens anders entwickeln wollen. Es ist unvergleichlich mehr einfach, in späteren Jahren doch zu studieren, was man zur Schulzeit nicht dachte, dass man es mal wollen würde.

Als mit Schulabschluss «Mittlere Reife» nachträglich als Erwachsener mühevoll und langwierig die Fachhochschulreife oder das Abitur nachzuholen.

Kaneel

In NRW kann man mit dem qualifizierten Abschluss (Notenabhängig) nach der Realschule direkt aufs Gymnasium wechseln. Ich weiß nicht, ob das in allen BL möglich ist. 

Warum meinen Sie sollte ein Schulabgänger nach der 10ten Klasse nicht zuerst eine Ausbildung machen und sich anschließend weiterbilden und das Abitur nachholen? Sofern vorher der konkrete Studienwunsch vllt noch nicht vorlag.

In Ns ist es sogar möglich in einem Jahr zur Studienberechtigung zu gelangen (Nichtabiturientenkurs), die dann aber nur für die Fächer gilt, auf die man den Schwerpunkt gelegt hat.

Mit abgeschlossener Berufsausbildungen z.B. als Erzieherin kann man auch ohne Abitur (Sozial-)Pädagogik studieren.

Warum sollten sich also Menschen, die ein bestimmtes Fach studieren wollen durch eine Allgemeine Hochschulreife quälen, wenn es auch mit einem frühen Fokus auf die eigenen Interessensbereiche geht?

(Ist etwas provokant formuliert - mir ist der Wert einer umfassenden Allgemeinbildung  bewusst).

Sisyphos3

Man schickt Kinder aber nicht im Alter von 15 Jahren, sondern mit 10 oder 11 aufs Gymnasium. Aufmerksame Eltern prügeln ihre Kinder eh nicht auf einen Abi-Schulweg, der nicht zum Kind passt

 

wenn dem so wäre verstehe ich die aktuelle Diskussion nicht

wer glaubt denn das das Gymnasium für alle erstrebenswert sein muß - nicht Frust und Misserfolg schon im Kindesalter beginnt

dann macht man eben den Hauptschulabschluß fertig (oder wechselt nach der 5 .... 6 ...7ten Klasse)

und in Stuttgart konnte man nach der Lehre über den 2 Bildungsweg das Abi machen

selbst ohne Lehre gab es Möglichkeiten 

vermutlich auch in Köln

w120

Ich habe den Hauptschulabschluss auf einer Hauptschule erworben.

Dann und mit dem Abschluss in der Tasche bin ich, nannte man Aufbaugymnasium, zum Abitur gelangt.

Möbius

Im Prinzip gebe ich Ihnen recht, ich würde es aber doch anders formulieren: 

 

Welchen Sinn macht es das ein Ingenieur Gedichte analysieren lernt und welchen Sinn macht es das ein Arzt die Integralrechnung beherrscht ? 

 

Ich habe Leute gekannt, die haben nach dem Abi eine Schneiderlehre gemacht oder eine Ausbildung zum Gärtner, wieso nicht ? 

 

 

Der Kern des Problems liegt darin, dass in Deutschland die gymnasiale Ausbildung von einem zunehmend unrealistischen Bildungsideal ausgeht. 

Das Abitur ist viel zu überfrachtet. 

Sinnvoll wäre eine deutschlandweite Schulreform nach US Vorbild um eine Einheitsschule einzuführen. Danach kann man sich dann schrittweise spezialisieren … 

PeterK

Bis zur 10. Klasse gemeinsam, dann Ausbildung, Abi, oder Ausbildung mit Abi. Wer es gar nicht packt Ausbildung nach der 8. oder 9. Klasse, wer besondere Talente (Sport, Sprachen, Naturwissenschaften) hat, ab 8. Klasse in Spezialschulen.

Das alles in D nach einem einheitlichen System und Lehrplan.

Gab's in einem deutschen Staat schon mal, in der DDR.  

Adeo60

Bitte empfehlen Sie uns so allgemein nicht die DDR-Schulen als Vorbild. "Spezialschulen" sind dann wahrscheinlich Kader-Schulen... 

Im Prinzip ist das Bildungssystemin Deutschland  ja gar nicht so schlecht. Bei uns am Ort (11.000 Einw.) gibt es alle Schultypen. Niemand fällt durch den Rost, ein Wechsel ist jederzeit möglich.

Ein Kardinalfehler war viele Jahre lang der Deutschunterricht an der Grundschule nach dem Schweizer Modell (Schreiben wie man hört, ohne Regeln). Das dann endlich eingestellt. 

Ganz wichtig für die schulische Entwicklung: das "verstehende Lernen". Aufmerksam zuhören, Wissen aufnehmen, verarbeiten, speichern und abrufbar machen. ich habe das in meiner Schulzeit auch nicht verstanden, aber die Vorgehensweise meinem Sohn von klein auf vermittelt. Viele lernen auswendig, ohne den Sinn zu hinterfragen.

PeterK

Ich habe persönlich keine Erfahrung mit den damaligen "Spezialschulen", kannte/kenne nur den ein oder anderen der sowas besucht hat. Das waren in der Mehrheit ganz "normale" Jugendliche und keine zukünftigen "Kader". Die waren, denke ich, dann doch eher an einer "Parteihochschule", in den "Pionierleiter-Hochschulen" oder an den Politabteilungen der NVA Offiziershochschulen zu finden.

Generell bin ich der Meinung, dass eine gemeinsame Schulbildung bis zur 10. Klasse verhindert, dass sich ein "ich bin was besseres" Denken, dann nicht schon nach der Orientierungsstufe ausbilden kann. 

Sisyphos3

sehen sie da habe ich ne ganz andere Vorstellung !

ich würde das Abi belassen wie es früher war 5 ... 6 % eines Jahrgangs

dazu ne Mittelschule und ne Hauptschule

Einheitsschule ist klingt wie Eintopf

das Denken muß aus den Köpfen der Menschen verschwinden dass ein Abiturient was "besseres" ist

ein Akademiker nem Handwerker überlegen

beides braucht man wie in einem Uhrwerk da gibt es auch keine wichtigen oder weniger wichtige Zahnräder

PeterK

In der Oberstufe kommt der "Jugendoffizier" der Bundeswehr.

Tino Winkler

Es wird Zeit, das gute Handwerksarbeit auch über 100,- Euro die Stunde kostet.

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Mischpoke West

>>> Es wird Zeit, das gute Handwerksarbeit auch über 100,- Euro die Stunde kostet.

Also die Kosten für eine Handwerkerstunde können durchaus um die 70 - 80 Euro liegen. Es sollte daher hinterfragt werden, warum so wenig bei der arbeitenden Person ankommt.

proehi

„Also die Kosten für eine Handwerkerstunde können durchaus um die 70 - 80 Euro liegen. Es sollte daher hinterfragt werden, warum so wenig bei der arbeitenden Person ankommt.„

+

Was meinen Sie? 

Kann es sein, dass ein Azubi selbstverständlich gut verdienen soll, aber unterm Strich doch Kosten verursacht und wenn der Geselle mit seinem Handwerkszeug irgendetwas bei Ihnen richtet, mit seiner Entlohnung auch die Werkstatt mit finanziert werden muss, in der neben Mietkosten schon mal einige Hunderttausende Euros in Maschinen und Einrichtung rumstehen können. Oder greift der Chef zu viel ab? 

harry_up

Ich hatte meinen Fernsehtechniker angerufen, weil ich etliche FS Sender nicht mehr bekam.

Er war 5 Autominuten entfernt bei einem Kunden und kam von dort zu mir, stellte im Stehen etwa 8 Min. die Sender ein, erhielt ein anständiges Trinkgeld und fuhr wieder zu seinem 12 km entfernten Betrieb.

Die Rechnung: 70,- €. 

proehi

Ich kann zwar nicht beurteilen ob es angemessen ist, aber hatten Sie den Eindruck, dass der Techniker Ahnung hatte und weil er seine Kunden abzockt ein reicher Mann war?

Oder kann es auch sein, dass Ihnen der Preis zwar zu hoch erschienen ist, aber froh waren, dass überhaupt jemand mit Sachverstand bei Ihnen aufgekreuzt ist und sie ihn im Zweifel wieder bemühen würden.

Natürlich könnte man behaupten, die Hälfte wäre auch gut bezahlt gewesen. Aber ob der Mann dafür gekommen wäre weil das Geschäft dann immer noch lukrativ für ihn gewesen wäre, können wir nicht beurteilen.

Übrigens gibt es Märkte, die schicken auch „Fachpersonal“ zum Service, der hätte vielleicht 1 Stunde im sitzen rumgedoktert und nur einen Teil der Sender gefunden, für dann 100,-€. Hätte das dann besser gefallen?

Sisyphos3

Es sollte daher hinterfragt werden, warum so wenig bei der arbeitenden Person ankommt.

 

raten sie mal !

wer zahlt den Arbeitgeberanteil zu den Sozialversicherungen ?

wer das Urlaubsgeld ?

wer   die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ?

 

 

proehi

Ist der Abbau des Sozialstaates Ihr Lösungsangebot? Wollen Sie damit mehr Menschen für die berufliche Ausbildung begeistern?

Entsetzen

Aus gut Informierter Quelle kann ich Ihnen sagen das der Handwerker mit der normalen Monteur-Stunde bei 60 bis 80 Euro liegt und der Obermonteur je nach Branche bei bis zu 120 Euro.

Zumindest was die öffentlichen und Halböffentlichen Bereiche angeht haben wir schon diese Zahlen in den Angeboten.

Es ist im Bau (Architekten und Ingenieurbau KG300 und 400) auch schon sehr schwer Angebote von Firmen zu bekommen. Die Preise sind entsprechend.

Man kann also davon ausgehen das ein Obermonteur in einigen Berufen deutlich mehr bekommt als ein Akademiker.

Ich nehme mal Managergehälter raus die kann eh keiner toppen.

Es will deswegen keiner machen weil die handwerkliche Fertigkeit nicht gefördert wird sondern die Studienberufe im vor allem im MINT-Bereich besonders die IT.

Das ist an sich nicht falsch aber das Ergebnis bedeutet das in 10 Jahren bei Baurapporte 3 Junge Ingenieure auf einen Alten Handwerker warten werden.

 

MfG

Francis Fortune

Ach herjee, so viele Menschen, die "nutzlose, nichts zur Wirtschaft beitragende Denker" werden wollen. Um dann "sauber von Montags 10 bis Freitags 12 Uhr schnell viel Geld verdienen" zu können...

Ironie mal beiseite gelassen, die gute Nachricht aus dem Artikel: 

Zitat: "Eine der auffälligsten Veränderungen, die die Statistiker feststellen konnten, betrifft die immer stärkere Bildungsbeteiligung von Frauen und Mädchen."

Das finde ich super und entspricht meiner Auffassung von gleichberechtigten Bildungs-Chancen. Die Handwerker werden schon noch zu Ihren fehlenden Azubis kommen, die Anreize eine Ausbildung zu machen werden zukünftig wieder steigen. Es kommt häufig vor, dass junge Menschen ihr Studium entweder gar nicht beenden oder aber nach dem Studium wegen fehlenden Arbeitsplätzen noch eine Ausbildung absolvieren. Unterm Strich wirds der Arbeitsmarkt schon selber regulieren...

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werner1955

werden zukünftig wieder steigen?

Warum? Es ligt eben nicht nur am geld, Es leigt ander Wertschätzung die diesen Menschen verweigert wird. Der Azubi der um 6 Uhr zur arbeit muss begenet dann den "Eventbürgern" die auch Eer schon mit seiner harten persönliche arbeit und leistung durch Steuer, Abagben und Sozialversicherungen unterstützt. 

Sisyphos3

das macht der Azubi bestimmt gern

wie jeder in unserer Gesellschaft der arbeitet, andere die eher nicht arbeiten, unterstützt

werner1955

andere die eher nicht arbeiten?

Darin she ich ja gerade das Problem. Persönliche Arbeit und Leistung sollte nicht  besteueret werden sonder Konsum besonder Luxus und Verbrauch. 

Dann würden viele Dinge viel besser Regeln lassen. 

Sisyphos3

was ist denn Luxus ?

wie definieren sie den

Francis Fortune

Lieber User Werner1955, es liegt sicherlich nicht nur am Geld, es sind auch andere Kriterien wichtig: Arbeitsweg, Lernunterstützung, muss der Azubi arbeiten (Gesellen-Ersatz) oder lernt er tatsächlich, kann er übernommen werden oder bildet der Betrieb nur für den Arbeitsmarkt aus, hat die Branche eine Zukunft oder geht sie früher oder später (Bsp. Bäckerhandwerk) unter, ... ich habe sicherlich noch viele Argumente vergessen. 

Ich bin übrigens viele Jahre um 6 Uhr zur Arbeit gegangen (als Chef = Manager, 12 Stunden Arbeitstag, 6 Tage die Woche), bin aber zu keinem Zeitpunkt auf einen Eventbürger gestoßen. Oder aber ich habe ihn nicht erkannt.  

Im Regelfall (z.B. in meiner Ausbildung zum Industriekaufmann) muss ein Azubi nicht arbeiten, er erlernt währen der Lehrjahre seinen Beruf.

werner1955

Oder aber ich habe ihn nicht erkannt. Wenn si den eigen PKW nutzen sicher. Beim ÖPNV war es bei mir 1970 noch anders.  bei allem andern kann ich in großen teilen auch Ihnen zustimmen.

Traumfahrer

Dass Mädchen und Frauen deutlich mehr Chancen erhalten, und sie wahrnehmen, freut auch mich sehr. Denn dieses Recht wird leider nicht überall so geschätzt und gewährt, was ich absolut traurig und beschämend für die ganze Männerwelt finde. Dabei sind Frauen oft wesentlich besser als manche Männer, die eh nur so tun, als könnten sie die Welt verbessern. Auch ist es gut, wenn Frauen und Mädchen in Männerberufen mehr Fuß fassen, denn auch unter Frauen gibt es da sicher echt Begabte !

Nettie

"Mehr als doppelt so viele Studierende wie Azubis in Deutschland"

Das ist schon deshalb ein Problem, weil das Leben in der Praxis und nicht in der Theorie stattfindet. "Wirkliches" Wissen erwerben kann man schließlich nur dort (durch Lernen in der Praxis). Mit der Unterstützung des mithilfe allgemeingültiger internationaler Standards gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse bzw. durch das Studium an einer Akademie erworbenem 'akademischem' Wissen.

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marvin

Ich bin ja am überlegen: Ist das jetzt akademisches Wissen, dass ein Vergleich mit "wie" eine Gleichheit anzeigt, der Vergleich mit "als" dagegen Ungleichheit? Und ist "doppelt so viel" jetzt gleich oder ungleich?

So etwas könnte man doch auch praktisch gebrauchen. Zum Beispiel bei der Tagesschau.

NieWiederAfd

Das Verhältnis von Theorie und Praxis beschreibt am besten die bekannte Aussage: "Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie." (Kurt Lewin) 

Auch in der handwerklichen Ausbildung geht es um Theorie. 

Anders gesagt: Ohne Theorie bekommen Sie weder Tisch noch Stuhl gefertigt, die den Namen verdienen.

Nettie

Hauptursächlich für diesen 'Trend' dürfte die weit verbreitete (und durchaus nicht falsche) Auffassung sein, dass durch ein Studium die Zukunftschancen wegen besserer 'Bezahlung' der geleisteten Arbeit besser sind. 

EPN

So lange Bürojobs bis auf wenige Ausnahmen besser bezahlt werden als Handwerker wird der Trend so bleiben. Erst wenn sich der Arbeitsmarkt wegen des Fachkräftemangels ernsthaft bewegt und sich das in allen Schichten herumspricht und, dem Geld folgend, sich auch die gesellschaftliche Wertschätzung anpasst - dann kann sich mal was ändern. Wird aber noch Jahrzehnte dauern.     

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Nettie

Im Wirtschaftsleben hängt letztlich tatsächlich alles von der Frage ab, welcher Wert einem Wirtschaftsgut 'beigemessen' wird. Und vor allem von wem.

In einer Demokratie bzw. einem transparenten Wirtschafts- und Finanzsystem - das heute angesichts des technischen Fortschritts und der darauf beruhenden neu entwickelten Instrumente ja, wenn diese im Sinne aller genutzt würden (oder vielmehr: genutzt werden 'dürften') im Prinzip nicht nur technisch, sondern auch politisch möglich wäre von allen.

Möbius

Das Bürojobs besser bezahlt werden als ein Handwerksmeister oder Facharbeiter würde ich so nicht unterschreiben … 

Sisyphos3

aber man kann es ja behaupten

das hält sich ebenso wie die Sprüche: die Angestellten täten den ganzen Tag nur Zeitung lesen und Kaffee trinken

proehi

Das kommt ja nicht von ungefähr. Schließlich war es politischer Wille, Deutschland nach OECD-Berichten in denen wir einen geringeren Akademisierungsgrad als andere Staaten hatten, zu einer „Bildungsgroßmacht“ zu machen. Also wurden die Weichen entsprechend gestellt.

Dabei ist in den Vergleisstaaten häufig gar keine vergleichbare Struktur unseres Dualen Systems vorhanden. So kann man schon mal auf den seltsamen Bolzen kommen, berufliche Bildung sei eigentlich gar keine richtige Bildung und denen, die es halt nicht besser können, vorbehalten.

Wir werden sehen, ob uns so die vergleichsweise geringe Jugendarbeitslosigkeit erhalten bleibt und qualitativ hochwertige Arbeitsleistung aus der Berufsbildung ausreichend zur Verfügung gestellt werden kann.

Es ist jedenfalls nicht immer besonders schlau wie reine Akademiker in der Vergangenheit zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Ganz zu schweigen von dem gesellschaftlichen Beitrag und der möglichen Freude in den geschmähten Berufen.

 

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Möbius

Schön das Sie den OECD Bericht kennen. Von einer „Bildungsgrossmacht“ Deutschland würde ich aber eher nicht sprechen …

 

Die OECD hat moniert das im internationalen Vergleich in Deutschland zu Wenige eines Jahres studieren … und daran hat sich im wesentlichen nichts geändert … das liegt am Schulsystem 

proehi

Irre ich, wenn ich den Artikel so verstanden habe, dass sich das Verhältnis von Studierenden zur beruflichen Bildung umgekehrt hat weil mehr eines Jahrgangs studieren?

Xray1

Die OECD hat das moniert, ohne zu verstehen, dass ein Berufsausbildungssystem mindestens gleichwertig zu einem Studiensystem mit lauter Bachelor-Absolventen ist. Die Angelsachsen z.B. kennen überhaupt kein Berufsausbildungssytem. Wer es sich leisten kann und die Zeit hat, der macht in den USA einen Bachelor einfach mal so und dann schaut man halt, was man so macht. Die sind damit gerade in der Masse in keinster Weise besser qualifiziert, als unsere Gesellen. 

Wenn Deutschland schlau gewesen wäre, hätte man alle Berufsschulen zu "Universities of applied sciences" erklärt und den Gesellenbrief umbenannt in Bachelor. Alle dürften sich dann irgendwie studiert nennen und wir hätten weiterhin das in der Breite beste Ausbildungssystem....

proehi

Ja, das wäre schlau gewesen.

Adeo60

Wie bereits mehrfach geschrieben, halte ich diese Entwicklung für verheerend, nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für viele Studenten. Das Abitur müsste wieder aussagekräftig sein, die Inflation an 1-er Zeugnissen sagt leider nichts bzw. wenig über die Studierfähigkeit aus. Viele Eltern folgen dem Irrglauben, ihre Kinder müssten studieren, um später einmal wirtschaftlich abgesichert zu sein. Dabei ist ein erfolgreich abgeschlossenes Studium längst keine Jobgarantie. Und die Kosten für Wohnraum, Verpflegung und Lernmittel müssen erst einmal vorgestreckt werden. Dazu fehlen die Punkte in der Rentenversicherung. Wichtig wäre es, die Qualität des Abiturs anzuheben, zugleich aber auch den Real- und Hauptschulabschluss aufzuwerten. Und dies nicht nur durch die Notengebung, sondern durch bessere Lerninhalte. Deutschland sollte sich auch nicht am Bildungsanspruch schwächerer Bundesländer orientieren

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harry_up

Lieber Adeo60,

mit Ihren ruhigen und sachlichen Kommentaren vermag ich mich in aller Regel anzufreunden.

Dennnoch tät ich sie noch lieber lesen, wenn Sie hin und wieder ein "return" einfügten, was die Lesbarbeit deutlich erleichtern würde.

Besten Dank schon mal. :-)

Adeo60

Lieber harry_up,

das Kompliment gebe ich gerne an Sie zurück. Ich antworte selten auf Ihre Kommentare, weil sich meine Sichtweise weitestgehend mit der Ihrigen (sorry, was für ein schlimmes Deutsch...) deckt. Ich freue mich immer wieder, von Ihnen zu lesen.

Ich werde mich bemühen, künftig öfter mal die Return-Taste zu drücken. Sehen Sie es mir aber bitte nach, wenn es Anfangsschwierigkeiten und Momente des Vergessens gibt..

 

artist22

"wenn Sie hin und wieder ein "return" einfügten, was die Lesbarbeit deutlich erleichtern würde."

Im Prinzip, richtiger Hinweis, aber die ursache liegt an der 'Super'Software(Drupal) hier. Die ist offensichtlich nicht in der Lage zwischen CR+LF bzw. nur LF richtig zu 'entscheiden'.

Da auf Servern meist Linux-Systeme arbeiten (LF) und Windoof grundsätzlich CR+LF verwendet,  gibt's bei mir beim Posten nach jeder Zeile ein künstliches 'return', das ich ggf. wieder manuell mit BS löschen muss.

Es lebe die 'automatische' Codegenerierung ;-)

mispel

Wichtig wäre es, die Qualität des Abiturs anzuheben, zugleich aber auch den Real- und Hauptschulabschluss aufzuwerten.

Back to the roots wäre in der Tat besser. Früher lief der Laden ja auch. Man hat ohne Not die Akademisierung vorangetrieben. Das Problem ist nur, dass viele von dem Status Quo profitieren. Die Schule ist happy bei vielen 1er-Abiturienten, die Schüler sind happy und auch die Eltern. Nur dummerweise sind die Schüler die Leidtragenden, da sie spätestens in der Uni scheitern, aber auch da wird mittlerweile bestimmt das ein oder andere Auge zugedrückt.

Sisyphos3

Viele Betriebe können Ausbildungsstellen nicht mehr besetzen.

 

und viele junge Menschen suchen (zumindest wird das behauptet) einen Ausbildungsplatz

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harry_up

Das mag am Ergebnis eines Einstellungsgespräches oder an der Begutachtung der schriftlichen Bewerbung liegen.

Irgendwie beißt sich die Katze da in den Schwanz. 

proehi

Es ist ein Trugschluß anzunehmen, dass jeder selbstverständlich noch für die berufliche Bildung geeignet wäre, nur weil die schulische Bildung für ein Studium nicht reicht. 

Sisyphos3

wer hat das behauptet !

selbstverständlich gibt es Menschen die es weder im Kopf haben noch  handwerklich oder künstlerisch begabt sind

aber 13 Jahre  lang gefrustet zur Schule zu gehen ob das Sinn hat

dann lieber Tankwart lernen und wenigstens Geld haben oder sein Leben mit Bürgergeld zu fristen

das Letztere war jetzt polemisch

FritzF

Wer tauscht schon eine gute Perspektive gegen eine schlechte ein. Hat man schon einen Formel 1 Weltmeister beim Spargelstechen beobachtet?

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Sokrates

Nein, aber ich habe schon einen gesehen der die Rennstrecke von Müll gesäubert, oder einen erst neulich der bei Flutwelle in Monza mitgeholfen hat!

FritzF

Wer das Zeug dazu hat, gerne als freiwillige Zusatzleistung oder auch ehrenamtlich. Nur hauptberuflich bei hohem Standard und / oder Zahlungsverpflichtungen vermutlich leider nicht abbildbar. 

Sisyphos3

hat derjenige  eine entsprechende Perspektive ?

ein gewisser Realitätssinn ist nie verkehrt

kurtimwald

Eines der Probleme während der Ausbildung, also Lehre, ist, das Lehrlinge seit Jahren voll in der Produktion bzw. Handwerksleistung eingebunden sind und darunter die Zeit, der Aufwand zum Lernen fehlt. Berichtshefte werden nur in der Grundschule oberflächlich geprüft, weder Meister noch Geselle nehmen sich im Betrieb die Zeit, anhand der Berichtshefte zu verfolgen, ob der Auszbildende eine Aufgabenstellung überhaupt verstanden hat und ob Theorie und Praxis ausreichend geübt sind.

Es gibt sogar Betriebe, da fallen Überstunden für Lehrlinge an!

Das ist weiterverbreitetes Ausnutzen billiger Arbeitskräfte, aber keine Ausbildung. Im Studium wird mehr in den Auszubildenden investiert.