Ihre Meinung zu Treffen der NATO-Verteidigungsminister: Der Elefant im Raum
Wenn sich heute die NATO-Verteidigungsminister treffen, wird es - wieder einmal - vorrangig darum gehen, wie die langfristige Unterstützung der Ukraine aussehen soll. Von Helga Schmidt.
Putin führt seit 2008 (Georgien) und 2014 (Ukraine) Kriege gegen Nicht-NATO-Mitglieder
Nur wer in der NATO war, hatte Frieden vor russischer Invasion.
Insofern ist die Fragestellung klar: Putin wird erst Frieden halten, wenn er auf Länder stößt, die unter dem Dach des NATO-Verteidigungsbündnisses stehen.
Finnland und Schweden haben daraus schon ihre Konsequenzen gezogen.
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Ist Ihr Beitrag ernst gemeint oder fehlt der Vermerk des Sarkasmus daran?
"Sarkaskus"?
Nix da, Russland wird sich zukünftig einer stetig wachsenden NATO-Grenze gegenübersehen.
Wenn Pinocchio aus Moskau eine sogenannte "Osterweiterung" der NATO glaubt, als Bedrohung zu sehen, dann ist das sein ureigenes Problem, denn dann fehlt dem russischen Bären die scheinbare Hilflosigkeit von Nicht-NATO-Mitgliedern, die er feige angreifen könnte.
So hatte er auch auf eine scheinbare Hilflosigkeit der Ukraine gesetzt und wird seit bald 1 1/2 Jahren unentwegt eines Besseren belehrt.
In der Tat sind die russischen Pläne, so es diese denn gab und der Krieg keine Kurzschlußreaktion war, wohl gründlich nach hinten losgegangen. Das dürfte man nunmehr auch im Kreml gemerkt haben. Umso wichtiger ist es jetzt darum, diplomatische Wege zu schaffen, um diesen Krieg endlich zu beenden. Militärisch funktioniert das nicht. Für keine Seite.
Für keine Seite?
Wenn Sie Ihre Analyse ernst nehmen, funktioniert das nur für die russische Seite nicht. Denn wenn die Ukraine nicht „militärisch antworten“ würde, hätte es ja für die russische Seite „funktioniert“.
Dieses ewige Gleichsetzen von 2 Seiten macht bei einem Aggressionskrieg einfach keinen Sinn. Ist so.
Bei einem Kurzschluss hilft es nur, die Kabel da neu zu verlöten, wo sie durchgebrannt waren.
Richtig. Für keine Seite.
Weder haben die Russen die UA "entnazifiziert", noch die UA die russischen Invasoren aus dem Land vertrieben. Wer hat also militärisch hier irgendwas gewonnen?
Die Ukraine? Oder gibt es sie schon nicht mehr?
Die Frage wurde Ihnen schon gestellt, bleibt für mich nur noch zu sagen: befassen Sie sich mit den Gegebenheiten seit dem Zerfall der SU und den Ausführungen/Essay ´s usw. des Größenwahnsinnigen zu diesen Themen. Mir "geht es auf den Zeiger", wenn offensichtliches negiert wird.
Das tat ich. Darum ist meine Meinung ja, wie sie ist. Resultierend aus eigenem Denken, statt dem betreuten a `la "Volksverpetzer".
Was Ihnen auf den Zeiger geht, obliegt allein Ihnen und hat für andere keine Relevanz. Mein Bedauern ob des Ignorieren oder gar Verleugnen von belegten Tatsachen interessiert ja auch niemanden. Ich fürchte, das müssen Sie und ich wohl aushalten.
Zunächst sollte man nie einem Anderen „betreutes Denken“ vorwerfen.
Vor allem sollten Sie nicht dem Fehlschluss verfallen, Sie hätten nur eine „eigene“ Meinung, wenn diese konträr zu einer Mehrheitsmeinung stünde. In diese Falle tappen besonders gerne jene, die besonders konformistisch sozialisiert wurden.
Und sich deshalb gerne eine Nonkonformistenuniform überziehen wollen.
Das liegt mir fern. Sollte dieser Eindruck entstanden sein, tut mir das leid. Es ist tatsächlich nur meine Meinung, die ich vertrete. Wenn es Gründe gibt, die mir zeigen falsch zu liegen, dann ändere ich die auch. Leider gab es bisher keine. Eher im Gegenteil eine Bestätigung.
Ich vermute, das liegt daran, daß heutzutage eben "Haltung" und eine "Meinung" als Fakten gelten. Das sind sie aber nicht. Sie resultieren nur aus den Fakten. Und jene erfährt man viel zu wenig oder sie werden schlicht ignoriert.
////Das tat ich. Darum ist meine Meinung ja, wie sie ist. Resultierend aus eigenem Denken, statt dem betreuten a `la "Volksverpetzer".////
Warum machen Sie den "Volksverpetzer" so runter? Weil da nicht Ihre Meinung vertreten wird? Und ich bilde mir meine Meinung immer noch selber - aus unterschiedlichsten Quellen. Und eine davon ist der "Volksverpetzer"!
/////Mein Bedauern ob des Ignorieren oder gar Verleugnen von belegten Tatsachen interessiert ja auch niemanden.////
Dann belegen Sie doch bitte Ihre "Tatsachen" auch seriös.
Und was ich aushalten muss, entscheide ich alleine.
"Finnland und Schweden haben daraus schon ihre Konsequenzen gezogen."
Der Beitritt von Schweden in die NATO klemmt noch ein wenig. Aber sobald sie sich dem Terrorismusbegriff des "NATO-Partners" Türkei anschließen, dürfte das den Weg ins Bündnis frei machen.
Ja, wenn die Terrorismusdefinition des "NATO-Partners" Türkei unsere Werte reräsentiert, sehe ich mich darin bestätigt, dass es um diese (wenn überhaupt) nur am Rande geht.
Ich kann Ihnen hier gar nicht genug zustimmen.
Der Punkt an dem Thema ist:
durch und durch demokratische, freiheitliche Länder wie Finnland und Schweden suchen von sich aus den Beitritt zur NATO.
Der Grund ist einfach: sie leben in geographischer Nähe zu Russland, das durch seine in der Praxis gezeigte aggressive und gewaltsame territoriale Expansionspolitik den Frieden in Europa bedroht. Das schärft den Realismus.
Trotzdem und gerade wegen der von Ihnen erwähnten Eigenschaften (demokratisch, freiheitlich) kann ich nicht verstehen, dass sich ein Land wie Schweden (das ich aus eigener Erfahrung ganz gut kenne) für den NATO Beitritt von der Türkei erpressen lässt. Genausowenig, wie ich verstehen kann, dass dann Länder wie Deutschland, die Niederlande, Norwegen oder Dänemark (Liste ließe sich fortsetzen) dann nicht deutlich sagen, dass Schweden der "wertebasiertere" NATO Partner wäre, als es die Türkei ist.
Die Türkei kann in er Tat die EU und die NATO erpressen, weil sie einfach in einer herausragenden Position sind.
Gar nicht auszudenken, in welcher starken Position die EU wirtschaftlich, politisch und eben auch militärisch wäre, würde nicht Erdogan (wie Putin, Orban und Co.) diese Karten nicht zu einer nationalistischen Überhöhung der eigenen Machtposition missbrauchen.
Ist aber nun mal so - aber persönliche Macht ist immer am Ende Ohnmacht. Weil endlich.
"Putin wird erst Frieden halten, wenn er auf Länder stößt, die unter dem Dach des NATO-Verteidigungsbündnisses stehen".
Ich glaube auch nicht, dass Russland einfach in ein NATO Land reinlatscht. Auch deswegen finde ich die Betrachtung, dass es in der Ukraine auch um unsere Sicherheit ginge oder dass der Polen oder Baltischen Länder, unlogisch.
Aber es klingt doch so schön! Unter dem Dach des NATO-Verteidigungsbündnisses...
Das klingt nicht nur schön! Das ist tatsächlich die Basis unserer demokratischen und damit friedlichen Nachkriegsgeschichte. Wer diese im „Westen“ erlebt hat, für den ist dies kein Wortgeklingel.
Wer das Nachkriegsdeutschland im Osten erlebet hat, kann das verständlicherweise nur schwer nachvollziehen. Den anderen „Ostländern“ fällt dies viel leichter. Die waren nämlich alle schon mal nicht unter dem „NATO-Schirm“.
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Für meinen Geschmack zu gut. Früher hieß es "Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen" mit all dem Pathos ob des real existierenden Sozialismus, der ja bekanntlich doch nicht so dolle war. Heute hat sich an derlei Pathos außer den Vorzeichen leider nichts geändert. Damals "beschützte" mich der "Warschauer Vertrag", heute die NATO. Zu exakt denselben Konditionen. Der Eine wurde allerdings mit dem Ende des kalten Krieges folgerichtig aufgelöst. Das andere Bündnis läuft nun Gefahr letztlich doch noch aktive Kriegspartei zu werden.
Letztlich ist es irrelevant, ob NATO Vertreter sagen, jene sei keine Kriegspartei. Wenn RU das anders sieht und sich dazu entschließt, trotz aller drohenden Konsequenzen entsprechend zu handeln, womöglich noch mit eigenen Verbündeten im Rücken, dann haben wir aber richtig was gekonnt!
Ginge es nach mir, möchte ich es nicht dazu kommen lassen.
Die Sache ist ganz einfach: wenn die NATO die Ukraine fallenlassen und Russland ausliefern, nur weil es unbequem wird, sie zu unterstützen, dann sendet die NATO damit in Signal. Nämlich das Signal, dass die NATO nicht bereit ist, einen länger anhaltenden Konflikt bis zum Ende durchzustehen. Sobald Putin dieses Signal bekommt sind auch NATO-Staaten nicht mehr sicher, da Putin davon ausgehen kann, dass er nur lange genug Material an die Front werfen muss, bis der NATO die Lust ausgeht.
Insofern ist es durchaus wichtig für die Sicherheit in Europa (allen voran die baltischen Staaten), dass wir jetzt standhaft bleiben und die Ukraine weiterhin unterstützen.