Ihre Meinung zu Tag der Organspende: Warum es zu wenig Spender gibt
Tausende Menschen hoffen auf eine lebenswichtige Organtransplantation. Viele von ihnen vergeblich. Seit Jahren sucht die Politik nach Wegen, mehr Menschen zum Spenden zu motivieren. Von Birthe Sönnichsen.
Ich habe meinen Organspendepass weggeworfen nachdem innerhalb einer Woche 2 Herzen,für eine Transplantation , für einen der Vermögesten Menschen Deutschlands zu verfügung standen. Seitdem bin ich der Ansicht Geld geht vor Warteliste.
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„Ich habe meinen Organspendepass weggeworfen nachdem innerhalb einer Woche 2 Herzen,für eine Transplantation , für einen der Vermögesten Menschen Deutschlands zu verfügung standen.“
Tatsächlich?
„Seitdem bin ich der Ansicht Geld geht vor Warteliste.“
Sind Sie das? Ich nicht.
Tatsächlich?
Ja. Suchen Sie z. B. mal bei Wikipedia nach dem Namen eines Adeligen aus Regensburg. Ist aber schon über 30 Jahre her.
Nun vielleicht war dieser Adelige schwerst herzkrank? So etwas soll es geben.
Dann zählt aber nicht, ob er reich oder arm ist, sondern nur, wie man sein Leben retten kann.
Nach meiner Überzeugung haben Sie trotzdem die falsche Entscheidung getroffen.
Sehe ich auch so, ist mein Körper derart "beschädigt", dass ein Weiterleben nicht mehr möglich ist, wird es mir absolut egal sein, Wem irgendeins meiner Organe dann noch nützt.
Und selbst wenn eine "reiche Person" bevorzugt werden würde........
Ändert es nichts daran, dass meine Organe mir nix mehr nützen!
@Kristallin•12:10 Uhr |Kurzsichtig|
| "...wird es mir absolut egal sein, Wem irgendeins meiner Organe dann noch nützt.Und selbst wenn eine "reiche Person" bevorzugt werden würde....Ändert es nichts daran, dass meine Organe mir nix mehr nützen! " |
Die Liste der Menschen, die ein Spenderorgan benötigen, ist keine reine Warteliste im Sinne von "wer am längsten wartet, kommt als nächstes dran."
Der Gesundheitszustand eines bedürftigen Menschen entscheidet über die Position in der Warteliste (Notwendigkeitslist fände ich also besser).
Wenn sich ein reicher Mensch in dieser Liste nach vorne kauft, bedeutet das für die Menschen, deren Gesundheitszustand schlechter ist, daß diese das Organ, das ihr Leben retten könnte, nicht bekommen.
Dieser reiche Mensch nimmt damit in Kauf, daß andere durch sein Verhalten länger leiden oder sogar sterben.
Das ist mir alles andere als egal!
>>>Das ist mir alles andere als egal!>>>
Wie Sie meinen, mir ist "lieber" meine Organe würden im Falle des Falles noch Irgendwem nützen, statt mit meinen anderen Überresten im Krematorium verfeuert zu werden!
Denn ich schätze wenn ich nicht mehr lebe, ist mir wirklich komplett Alles egal!
Zu dem Zeitpunkt der Organentnahme ist ein Mensch m.W. zwar hirntot, aber diverse Vitalfunktionen sind noch erhalten. Wenn Menschen noch nach Jahren aus einem Koma erwachen können, erscheint mir die Gratwanderung zwischen Leben und Tod zu entscheiden ziemlich fragil.
M.M.n. sollte diese Entscheidung im Ermessen jedes Einzelnen liegen. Von Menschen, die für sich entscheiden ihre Organe spenden zu wollen, wünsche ich mir Akzeptanz für andere Menschen, die sich dagegen positionieren und eine andere Entscheidung bzgl. Spendengabe und Spendennahme treffen. Das körperliche Selbstbestimmungsrecht eines Menschen sollte für alle Bereiche gelten und nicht je nach Thema verschieden ausgelegt werden.
@Questia•12:33 Uhr |Konkretisierung|
.....Wenn sich ein reicher Mensch in dieser Liste nach vorne kauft, bedeutet das für die Menschen, deren Gesundheitszustand schlechter ist, daß diese das Organ, das ihr Leben retten könnte, nicht bekommen.
Dieser reiche Mensch verursacht und verschuldet, daß andere durch sein Verhalten länger leiden oder sogar sterben.
>>>Dieser reiche Mensch verursacht und verschuldet, daß andere durch sein Verhalten länger leiden oder sogar sterben.>>>
Und wenn nun ein Serienmörder (hartes Beispiel) ein Organ braucht und ggf oben auf der Liste ist, können versterbende Spender/Innen auch nichts ändern!
Sie wissen nie, ob eine Person ein "neues Organ" irgendwie "verdient" hat.........
"Sie wissen nie, ob eine Person ein "neues Organ" irgendwie "verdient" hat........."
Vielleicht sollte das auch nicht an uns sein, dass zu beurteilen. Ich hätte da jetzt Hemmungen, das beurteilen zu wollen. Wenn ein böser Mensch überlebt, kann das für ihn genauso die Hölle auf Erden bedeuten Oder jemand überlebt zwar ungerechterweise, ist aber vielleicht in der Zukunft irgendwie wichtig, rettet vielleicht (freiwillig oder unbeabsichtigt) ein Kind, weil er gerade da war, oder, oder, oder... Find ich schwierig. Ich habe meine Entscheidung für einen Ausweis hauptsächlich deswegen getroffen, weil ich keinen Angehörigen mit der Entscheidung belasten will.
@Kristallin•13:05 Uhr |Ohje|
| "...Sie wissen nie, ob eine Person ein "neues Organ" irgendwie "verdient" hat." |
Ich habe den Eindruck, Sie haben die Kriterien für die Position in der Warteliste nicht verstanden. Es geht nicht darum, ob jemand etwas verdient.
Es geht um den Gesundheitszustand - wer am schlechtesten dran ist, steht weiter oben und hat damit die Chance auf ein lebensrettendes Organ, weil er/sie es am nötigsten hat.
"Wenn sich ein reicher Mensch in dieser Liste nach vorne kauft, bedeutet das für die Menschen, deren Gesundheitszustand schlechter ist, daß diese das Organ, das ihr Leben retten könnte, nicht bekommen."
Eigentlich schade, dass man die "Reicher Mann kauft sich nach vorne - Möglichkeit " nicht beim Ausfüllen des Spenderausweises mit ausschließen kann, so wie man ja auch Organe von der Spende konkret ausschließen kann - wenn man das so will.
"Und selbst wenn eine "reiche Person" bevorzugt werden würde........"
Und genau deswegen habe ich kein Vertrauen in dieses System. Jeder hat seinen Preis...
Ja Jede/r hat seinen Preis, was Sie nicht sagen.
Aber die Versterbenden störts nicht.
@hesta15•11:47 Uhr |Zweck|
| "Ich habe meinen Organspendepass weggeworfen, nachdem innerhalb einer Woche 2 Herzen,für eine Transplantation , für einen der Vermögesten Menschen Deutschlands zu verfügung standen. " |
Ich habe eben gerade noch einmal meine Organspendeausweise konsultiert( ich habe mehrere gleichlautende in verschiedenen Taschen).
Dort kann ich der Organspende nicht zustimmen, bzw. sie ausschließen.
Insofern finde ich Ihre Aktion nicht zielführend.
Der Organspendeausweis gibt dem behandelnden Personal und den Angehörigen Informationen über meinen Willen in Bezug auf eine Organspende.
Deshalb finde ich es sinnvoll immer einen dabei zu haben. Egal, welche Entscheidung darin steht.
"...Insofern finde ich Ihre Aktion nicht zielführend..."
Ich habe das mit dem Wegschmeißen so verstanden, dass die Entscheidung geändert wurde und daher das Dokument entsorgt wurde, damit im Ernstfall nicht nach der verworfenen Entscheidung gehandelt wird. Oder? Einen neuen Ausweis kann man ja dann anders ausfüllen.
Zufall. Es ist auch unfair das immer Dumme Arme Lotto gewinnen. Oder kann es sein das nur die es öffentlich machen..... Warte mal das konnte ja auch bei deinem Herzen der Fall gewesen sein. Die Herzen für Arme interessieren keinen. Ja, man merkt es doch, ich war früher im Knax Club Dedektiv
Ich habe meinen Organspendepass weggeworfen [...] Seitdem bin ich der Ansicht Geld geht vor Warteliste.
Ich stimme Ihnen zu, dass es überall unfair zugeht und Geld die Welt regiert.
Der Punkt ist aber doch, jeder, der wie Sie seinen Spendenausweis wegwirft, gibt damit auch einem armen Patienten weniger die Chance auf eine Transplantation. Denn die Reichen werden weiterhin die Organe bekommen, die sie brauchen. D.h. umso weniger Organe, umso weniger Armen oder Normalreichen wird geholfen.
Der Idealfall wäre, dass so viele Organe zur Wahl stehen, das Reiche kein Geld oder Tricks brauchen um versorgt zu sein. Und alle anderen auch.
Jeder wie er möchte. Ich habe einen Organspenderausweis mit einem dicken Kreuz auf "NEIN, ich widerspreche einer Entnahme von Organen oder Geweben". Das gibt es da auch.
Ich habe 3x Plazenta samt Nabelschnurblut gespendet, weil ich das Zeug nicht brauchte, aber sterben möchte ich in Ruhe. Ich tue auch zu Lebzeiten genug ehrenamtlich für andere Menschen.
Mein Respekt an jeden, der spenden möchte. Ich finde, diesen Entschluss richtig edel. Aber für mich ist es nichts.
Dass vermögende Menschen in Deutschland bei der Transplantation bevorzugt werden, geht gar nicht.
Ich persönlich bin ein ganz strikter Verfechter der Widerspruchslösung und habe vor Jahren die Bundestagsdebatte darüber verfolgt und konnte viele Argumente der Gegner der Widerspruchslösung (unter unseren Politikern) nicht nachvollziehen. Ich vermute jedenfalls, je mehr Bürger sich für die Organspende entscheiden bzw. die Widerspruchslösung kommt, umso weniger wird es auf diesem Gebiet auch Bevorzugungen mehr geben. Umliegende EU-Staaten haben die Widerspruchslösung und fahren sehr gut damit und haben nicht umsonst schon angemahnt, daß aus D nach Organen nachgefragt wird, aber ansonsten aus D diesbezüglich nichts kommt.