Ihre Meinung zu Das Sicherheitskonzept der Bahn - 25 Jahre nach Eschede
Vor 25 Jahren entgleiste in Eschede ein ICE - das schwerste Zugunglück in der Bundesrepublik bisher. 101 Menschen starben. Wie hat der Unfall das Sicherheitskonzept der Bahn verändert? Von Markus Reher.
Der Auslöser dieser Verkettung unglücklicher Umstände zumindest wurde abgestellt:
„Der ICE "Wilhelm Conrad Röntgen" ist am 3. Juni 1998 mit Tempo 200 auf seiner Fahrt von München nach Hamburg unterwegs, >> als ein Radreifen bricht und es zu einer Verkettung unglücklicher Umstände kommt. An zwei Weichen vor einer Straßenbrücke über die Bahntrasse entgleist schließlich der hintere Zugteil und lässt die Brücke einstürzen. Wie ein Zollstock schieben sich die folgenden Waggons ineinander.
Nach dem Unglück zieht die Deutsche Bahn Konsequenzen:
>> Alle ICE bekommen sogenannte Monoblock-Räder - also aus einem Stahlstück gegossene Räder, wo kein Radreifen mehr abbrechen kann“.
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Leider ist das nur die halbe Wahrheit:
"Laufdrehgestelle (Typ Minden-Deutz (MD) 530) (...)
Anfangs baute man Vollräder (Monobloc-Räder) ein. In der Praxis traten allerdings starke Schwingungen auf, die das sog. „Bistrobrummen“ verursacht haben. Danach rüstete man die ICE 1 mit gummigefederten Rädern (Bauart 064) um. Sie bestehen aus einem Radreifen, der mit der Radscheibe verbunden ist. Der Reifen ist durch eine Gummi-Zwischenlage von der Radscheibe getrennt. Diese Räder brachten zwar eine schnelle Verbesserung, doch führten diese Räder zu dem ICE-Unglück in Eschede. "
Quelle: ICE-Fansite
Der Enschede ICE war bei seiner Auslieferung mit sicheren Vollrädern ausgestattet, wurde aber aus "Komfortgründen" auf die unsicheren Radreifenräder umgerüstet (welche Ursache für den Unfall waren).
Hinter der techn. Veränderung hin zum Radreifen stehen natürlich handfeste Verbesserungen.
Das bloße Anführen "aus Komfortgründen" blendet technische Verbesserungen einfach aus und taugt nur zu polarisierten Diskussionen.
Nein, es ist so wie der User es beschrieben hat.
Ursprünglich waren ja alle Räder Radreifen und auch heute noch bei zB Straßenbahnen.
Vom Fahrkomfort abgesehen versprach man sich wirtschaftliche Vorteile, da bei Verschleiß nur der Radreifen und nicht das ganze Rad ersetzt werden muss. Monoblock Räder sind fertigungstechnisch außerdem anspruchsvoller und deshalb teurer.
Wikipedia: "1852/1853 erfand Alfred Krupp in Essen den nahtlos gewalzten Radreifen"
Inwiefern war die von der DB beim Unglücks-ICE vorgenommene Umrüstung von Vollrädern auf eine Technologie von 1852 eine "handfeste Verbesserung(...)"?
Der Hersteller des ICE hatte schließlich gute Gründe bei der Ursprungskonstruktion Vollräder zu verwenden?