Das US-Kapitol in Washington, D.C.

Ihre Meinung zu Ende des Schuldenstreits: Auch US-Senat stimmt für Kompromiss

Die Zahlungsunfähigkeit der USA ist abgewendet: Auch die zweite Kongresskammer, der Senat, hat überraschend schnell über den Schuldenkompromiss abgestimmt. US-Präsident Biden will noch heute unterschreiben. Von Julia Kastein.

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103 Kommentare

Kommentare

sonnenbogen

Gut, das ist aus dem Weg, ab jetzt werden wir "Informationen" zu den Kandidatenwahlen bombardiert: "hat Trump denn wirklich alle Kugelschreiber seiner Amtszeit zurueckgegeben oder einen illegalerweise in einer Tabledancebar vergessen, DNA Analyse laueft; und dann geht es in den Wahlkampf. 18 Monate USA USA ....

SGEFAN99

Statt Schulden zu machen sollten sich alle Länder darauf konzentrieren bestehende Schulden komplett abzubauen und nie wieder in solche Situationen zu kommen.

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teachers voice

Wenn Sie Schulden grundsätzlich ablehnen, finden Sie sich sehr schnell in einer Welt wieder, in denen nur und ausschließlich Diejenigen investieren können, die das Geld hierzu bereits besitzen.  

Und wir wären zurück in einer Feudalgesellschaft oder - wie man das heute nennen würde - in einer Oligarchie.

Das Recht, Schulden machen zu dürfen, ist tatsächlich ein zutiefst demokratisches Recht. Es ermöglicht erst, dass tatsächlich jeder Bürger die Möglichkeit bekommt, seine  Möglichkeiten auszuschöpfen.

Und das gilt selbstverständlich auch für Gesellschaften und Staaten. 

Entscheidend ist und bleibt, WOFÜR Schulden aufgenommen werden. 

schabernack

➢ Statt Schulden zu machen sollten sich alle Länder darauf konzentrieren bestehende Schulden komplett abzubauen und nie wieder in solche Situationen zu kommen.

Bei Privatschulden ist das teilweise so, aber sogar hierbei könnten sich nur die sowieso schon Reichen leisten, eine Wohnung zu kaufen, oder ein Haus zu bauen. Staatsschulden sind was anderes als Privatschulden, und Sparfuchs ist bei Staatsschulden komplett sinnlos.

Bspw. Deutschland zahlt dann Schulden zurück, bis der Arzt kommt, und Geld für Investitionen ist nicht mehr. Nichts ist mit Sanierung von maroden Autobahnbrücken, nichts mit dem besseren Schienennetz. Und erst recht nichts mit Green Energy.

Es geht das Märchen umher, Staatsschulden berauben die kommenden Generationen. Die werden nichts mehr haben, und nur noch zahlen müssen. Die Realität ist, der Sparfuchs beraubt die kommenden Generationen. Die werden in maroder Infrastruktur hausen müssen.

Die Verarmung der Gesellschaft durch den miesen Sparfuchs.

fathaland slim

Sie haben so was von Recht, daß es fast schon schmerzt. Denn eigentlich ist das, was Sie schreiben, an Allgemeinplatzhaftigkeit kaum zu überbieten.

Es wird aber trotzdem all die, die die schwäbische Hausfrau ideologisch überhöhen, nicht erreichen. Denn sie sind faktenresistent. All das hat religiöse Züge, und inbrünstig Gläubige sind keinerlei Argumenten gegenüber aufgeschlossen.  Der neueste Deutschlandtrend ist hier ebenfalls ein Indiz.  Demokratie funktioniert aber eigentlich nur mit mündigen Bürgern. Es ist zum Verzweifeln.

Adeo60

Die Präsidentschaftswahl in den USA wird ein wichtiger Gradmesser dafür sein, ob die westliche Welt (mit den Dems) auch weiterhin verlässlich für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit steht und die NATO ein starkes, partnerschaftliches Verteidigungsbündnis bleiben wird oder sich (mit den Reps) den Autokratien annähert, Freiheitsrechte einschränkt und die Grundprinzipien des Völkerrechts und der Menschenrechte ausblendet.

Adeo60

Das Gezerre und Gezetere um die Zahlungsunfähigkeit der USA ist ein jährlich wiederkehrendes, unwürdiges Schauspiel. Man sollte sich parteiübergreifend Gedanken darüber machen, wie man zu einem vernünftigeren Procedere findet.

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sonnenbogen

Einfach keine weiteren Schulden machen....

Adeo60

Die Politik des billigen Geldes ist leider international Usus geworden - und sie wird natürlich u. a. befeuert durch den Ukraine Krieg. 

fathaland slim

Die Schulden des einen sind das Vermögen des anderen.

Koblenz

...... in letzter Sekunde abgewendet , kommt irgendwie bekannt vor .

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fathaland slim

Ja sicher. Jedes Jahr der gleiche Zirkus. Ich kenne es gar nicht anders.

Theodor Storm

Eine Einigung war ja zu erwarten, alles andere hätte eine Bankrott-Erklärung zur Folge. Man sollte sich aber auch nichts vormachen: eine Einigung zur Schuldenfrage sollte man nicht einfach zur Zeremonie erklären, sonst könnte der GAU tatsächlich mal eintreten. Der Schuldenberg in USA ist einfach zu groß, u.a. die Militärausgaben steigen ins Unermessliche ( mehr als 500 Militärbasen werden weltweit unterhalten).

Seebaer1

Hoffentlich kann man demnächst mal irgendwo genau erfahren, wir die Einigung ausschaut, wer wem wie weit entgegenkommen musste und wer schlussendlich als "Sieger" aus dieser Zirkusnummer herausgeht.

Denn an den bestehenden Problemen hat sich ja absolut nichts geändert.

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teachers voice

Denn an den bestehenden Problemen hat sich ja absolut nichts geändert.

Probleme können Sie nicht ändern, sondern "nur" lösen. Und wie man welche Probleme im Detail mit der Einigung versucht hat zu lösen, könnten Sie alles bereits jetzt im Detail nachlesen. 

Und "Sieger" ist bei einer "Einigung" immer nur die Einigung. Denn zufrieden sind immer beide beteiligten Seiten und es handelt sich auf neudeutsch immer um eine "Win-Win-Situation". 

fathaland slim

Und "Sieger" ist bei einer "Einigung" immer nur die Einigung. Denn zufrieden sind immer beide beteiligten Seiten und es handelt sich auf neudeutsch immer um eine "Win-Win-Situation".

Das ist nicht richtig.

Ein guter Kompromiss zeichnet sich dadurch aus, daß alle beteiligten Seiten gleich unzufrieden sind.

teachers voice

Ein guter Kompromiss zeichnet sich dadurch aus, daß alle beteiligten Seiten gleich unzufrieden sind.

Wahr daran ist, dass man ohne die grundsätzliche Bereitschaft zu einem Kompromiß selbst mit einer Einigung nur dann zufrieden ist, wenn man glaubt, sein Gegenüber wäre unzufrieden. 

Das wären dann die Nullsummenspieler Paul Watzlawicks, die seine "Anleitung zum Unglücklichsein" zu wörtlich genommen haben. 

Grüße

teachers voice

Zu den ersten Kommentaren: Jeder hat das Recht, sich nicht mit Themen auseinanderzusetzen...

Was mich betrifft, so handelt es sich hier um eine der wichtigsten Meldungen aktuell!

Erstens ist eine Finanzkrise mit durchaus internationalem Ausmaß abgewendet worden, die hier vor allem wieder diejenigen gespürt hätten, die gerade noch dachten, es ginge sie nichts an...

Zweitens hat die amerikanische Politik gerade mit diesem "Gezerre", über das hier mal wieder abfällig geurteilt wird, die Funktionsfähigkeit der weltweit wichtigsten Demokratie gerade wieder unter Druck unter Beweis gestellt. Kritisiert vor allem von denen, die genau das der US-Demokratie nicht zugetraut ("Regierungen und Systeme und so sind doch alle überall gleich und so...) hätten.

 

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Mass Effect

Stimme ihne vollkommen zu.

Schirmherr

Man kann in leichter Abänderung des Textes wieder das Liedlein singen: Alle zwei Jahre wieder kommt der Schuldenstreik, 

So wird in diesem Land die staaliche Schuldengrenze erhöht, also die Genehmigung erteilt, die höchste Staatsverschuldung in der Welt immer weiter zu erhöhen, bis, diese Schuldenobergrenze erreicht ist und dann der nächste Verschuldungserhöhung eingegangen werden muss.  Dazu dürfen sich dann die, die von ihrer jeweiligen Partei in den Sattel gehoben wurden und der Öffentlichkeit als oberwichtig präsentieren, bevor sie gegeneinander in Speigelfechterei antreten, um mit pupsigen Zugeständnissen ihre Kampffähigkeit zu beweißen jeder als Sieger vom Platz geht und die neue Schuldengrenze danach von den beiden Seiten beschlossen ist. Mit diesem Theater bewiesen,  ist dann, wie bekloppt unsere Welt sein muss, dieser Nation immer wieder, die Finanzführung und damit unvorstellbare Gelder und was davon abhängig ist zu übergeben. Ein Ritt auf der Rasierklinge.

Klaus Kunadt

Welches Land, auf der Erde, ist denn nicht verschuldet und kann den USA jedes Jahr erneut und jedes Mal mehr Geld als im Vorjahr borgen? Das würde mich sehr interessieren!

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teachers voice

Das "Borgen" läuft sehr viel eleganter und unauffälliger, als man gemeinhin annimmt. Es finden keine Kreditverhandlungen statt und die "Kreditgeber" fühlen sich in der Regel nicht mal als "Kreditgeber". Sondern eben als Anleger. Entweder durch direkten Kauf von amerikanischen Anleihen oder - weit häufiger - als Teilhaber von Investmentfonds, die wiederum in den USA investieren. 

Jeder Sparvorgang außerhalb der eigenen Bettkante führt direkt oder indirekt zu der Finanzierung eines Anderen. Und solange es die USA schaffen, keinen Zweifel an ihrer Zahlungsfähigkeit aufkommen zu lassen, werden sie immer zu ein privilegiertes Investitionsziel bleiben. 

Auch deshalb war diese Einigung so wichtig.

schabernack

➢  Welches Land, auf der Erde, ist denn nicht verschuldet und kann den USA jedes Jahr erneut und jedes Mal mehr Geld als im Vorjahr borgen? Das würde mich sehr interessieren!

Brunei und Qatar sind am wenigsten verschuldet. Mit 2% und 3% zum jeweils Nationalen BIP.

Am meisten Kohle hat den USA Japan geborgt. Der größte Einzelgläubiger der USA mit für ca. 1,1 Bio. US-Dollar gekauften US-Staatsanleihen. Selbst ist Japan mit 260% zum BIP das am höchsten verschuldete Land der Welt.

Es existiert kein Zusammenhang zwischen Staatsverschuldung und der Frage, ob Land (x) den USA Geld pumpen kann oder könnte oder nicht.

Nettie

Weil von einem mutwillig provozierten 'Zahlungsausfall' nicht einmal die Vertreter des Kapitals profitiert hätten.

saschamaus75

>> und die Grundprinzipien des Völkerrechts und der

>> Menschenrechte ausblendet.

 

Wie oft noch? oO

Die USA haben bis zum heutigen(!) Tag weder das Völkerrecht noch die Menschenrechte ratifiziert. -.-

 

Werner40

Solange Gläubiger glauben, ihr Geld plus Zinsen zurückzubekommen wird die Verschuldung weiter ansteigen.

teachers voice

Pardon, aber das ist kompletter Unsinn! 

DAS Völkerrecht hat seine Konstitution in der UNO und der Charta der UN gefunden. Die USA waren und sind hier die treibende Kraft gewesen und sind es immer noch.

Was Sie - vermutlich - ansprechen wollen, ist das ein Völkerrecht immer auch in einem Spannungsverhältnis zu einem Nationalrecht steht. Und selbstverständlich gibt es hierzu in jeder politischen Gesellschaft unterschiedliche Positionen. Und in Demokratien kommen unterschiedliche Regierungen hinzu. Die natürlich auch immer pointierte Interessen repräsentieren.  Am extremsten war hier Trump, der alle Diejenigen repräsentierte, die nur ihre eigenen Regeln zum Maßstab der Welt machen wollen.

 

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saschamaus75

>> Die USA waren und sind hier die treibende Kraft gewesen

 

DAS ist richtig. -.-

1.) Die USA haben die Beiden bei der UN eingebracht.

2.) Dort wurden Beide dann beschlossen. 

3.) DANACH mußten Beide aber noch einzeln in den ganzen Ländern intern RATIFIZIERT werden.

 

Und jetzt raten Sie doch bitte mal, welches Land zu den Ländern gehört, in denen 3. nicht(!) stattgefunden hat. oO

fathaland slim

Noch mal:

Ratifiziert werden Verträge.

Menschenrechte und Völkerrecht haben keinen Vertragscharakter.

saschamaus75

>> Menschenrechte und Völkerrecht haben keinen

>> Vertragscharakter.

 

Ähh, doch. Genau DAS haben die Beiden! -.-

fathaland slim

Eine Rechtsnorm ist kein Vertrag.

NieWiederAfd

Der Kompromiss ist ein Erfolg für Präsident Biden, wenngleich gerade die sozialen Einschnitte für die Demokraten ein schmerzhaftes Zugeständnis an die Reps darstellen. Und im Unterschied zu manchen Kommentierenden hier halte ich die Abwendung der Zahlungsunfähigkeit der USA sehrwohl für ein bedeutendes internationales Geschehen. Nicht von ungefähr reagieren auch "die Märkte" darauf. 

Auch der republikanische Chef des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, hat seinen Anteil daran. Er hat es offensichtlich vermocht, die Rechtsaußenblockadefraktion, denen das Geschick der USA schnuppe zu sein scheint, irgendwie in Schach zu halten. Vielleicht setzen sich bei der GOP doch wieder andere Leute durch als die politischen Ego-Shooter Trump und Trump2.0?  Vorsichtige Hoffnung könnte aufkeimen...