Lebensmittel liegen in einem Supermarkt an der Kasse auf dem Band.

Ihre Meinung zu Faire Preise: Müssten Lebensmittel eigentlich noch teurer sein?

Dass die Inflation so hoch ist, liegt stark an den gestiegenen Lebensmittelpreisen. Achtete man allerdings mehr auf Fairness und Umwelt, müssten Nahrungsmittel eigentlich noch deutlich mehr kosten. Von Davide Di Dio.

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128 Kommentare

Kommentare

Seebaer1

"Ich halte es für absolut fragwürdig, soziale Not gegen eine ökologische und nachhaltige Lebensweise auszuspielen"

Diese Aussage ist an Weltfremdheit kaum zu überbieten. Aber er klingt so schön.

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Nachfragerin

Auf der einen Seite wird die Armut in Deutschland zugelassen. Auf der anderen wird sie immer wieder herangezogen, um Verbesserungen für die gesamte Gesellschaft zu blockieren, von denen die Ärmsten am meisten profitieren würden. Geld ist genug da, aber es fließt wie von Zauberhand am liebsten dorthin, wo schon genug ist.

Man könnte meinen, dass das System hat.

PeterK

Das hat System, bzw. es ist das System. Nennt sich Kapitalismus.

werner1955

Nennt sich Kapitalismus?

Gut so. Denn dieses System versorgt viel menschen mit nahrungsmittel und hilft in vielen Ländern bei Notlage. Anders als Kommunistische oder Aggressor system.

 

artist22

"Gut so. Denn dieses System versorgt viel menschen mit nahrungsmittel"

Noch - und nur mehr als leidlich. Hat auch nix primär mit Kommunismus zu tun, ihrem Dauerbrenner Pseudoargument.

Es ist das weltweit dominierende, marktradikale System - und daher zerstörerisch für 95% der Mednschen. 

Vor Jahrzehnten von gewissen(losen) Ökonomen als 'angebotsorientiert' verkauft, nunmehr nur ein 'vermittlerorientiertes System', wo sich nicht Erzeuger sondern Händlerebenen die Taschen füllen.

Und das von manchen dieser Profiteure halt mit menschen(/tier)-verachtenden Methoden am Laufen gehalten wird.

PeterK

Nein, dieses System ist die Ursache für die Notlage vieler Länder.

Dieses System ist auch die Ursache für Aggressorenstaaten (z.b. ist Russland heutzutage übelster Oligarchenkapitalismus).

Schneeflocke ❄️

"Geld ist genug da, aber es fließt wie von Zauberhand am liebsten dorthin, wo schon genug ist. Man könnte meinen, dass das System hat."

 

Ja, das ist schon einigermaßen verdächtig...

Nettie

Wenn die Preise für Lebensmittel fair sein sollen, müssen sie weder ‚teurer‘ noch ‚billig‘, sondern für jeden erschwinglich sein.

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Sisyphos3

für jeden erschwinglich 

schön gesagt

also in meiner Jugendzeit war es absolut üblich seinen Warenkorb seinen Einkünften anzupassen

das scheint mit heute nicht mehr ganz der Fall zu sein

Da steht man auf Erdbeeren an Weihnachten, Lachs isst man jeden Tag und BIO kann nicht teuer genug sein

für einige wohl ein Zeichen besserer Qualität

Nettie

„also in meiner Jugendzeit war es absolut üblich seinen Warenkorb seinen Einkünften anzupassen“

Ist es heute noch immer. Das Problem ist also nach wie vor, dass diese ‚Einkünfte‘ vielen nicht zum Leben reich(t)en.

Und heute - wenn alles so weitergeht (bzw. gehen ‚muss’) wie bisher - letzten Endes allen nicht mal zum Überleben.

silgrueblerxyz

//Lachs isst man jeden Tag und BIO kann nicht teuer genug sein

für einige wohl ein Zeichen besserer Qualität//

Die Annahme besserer Qualität ist wohl meistens nicht berechtigt. Wurde in Produktuntersuchungen der Öffis öfter festgestellt, dass konventionell hergestellte Lebensmittel ebenfalls oft gute Qualität haben.

Minka04

Früher konnte man bei Lebensmitteln wenigstens noch ausweichen. Bei Familien mit weniger Einkommen gab es eben mehr Mehlspeisen und Kartoffeln. Leider ist das heute kein übe Option mehr. Bei Mehl und Zucker ist die Teuerung immens und bei Kartoffeln traf mich letzte Woche erst der Schlag. Bei Netto der 2,5 Kilo Sack festkochende Kartoffeln 4,29.  Soviel haben wir noch nie für Kartoffeln gezahlt. Ich hoffe, das gibt sich wieder. Denn mittlerweile ist alles teuer, ausweichen nicht mehr möglich.

Schneeflocke ❄️

"...also in meiner Jugendzeit war es absolut üblich seinen Warenkorb seinen Einkünften anzupassen

das scheint mit heute nicht mehr ganz der Fall zu sein

Da steht man auf Erdbeeren an Weihnachten, Lachs isst man jeden Tag und BIO kann nicht teuer genug sein..."

 

Auch heute noch muss man seinen Warenkorb seinen Einkünften anpassen. Man kann 2 Wochen sparsam einkaufen und die letzten 2 Wochen vom Monat am Daumen lutschen - der Warenkorb bleibt dann leer. Zumindest der arme Teil der Gesellschaft. Erdbeeren an Weihnachten, Lachs jeden Tag und möglichst teures Bio bekommen nur die reicheren Leute - wohingegen die Armen höchstens wissen wie eine Erbeere aussieht, Lachs kennt man vielleicht aus der Werbung (falls TV überhaupt verfügbar) und BIO... ist sowieso für arme Menschen ein Fantasieprodukt.

werner1955

fair sein? 

Dann sollten wir alle AGRA Subventionen für Vertrieb, Handel und Erzeuger einstelln, Die massiven Stuermitteln dafür den Bürger zurückgeben. Dann bekommen wir lebensmittelpreise die nicht als "billig" bezeichnet werden müssen. 

sonnenbogen

Was ist denn fair fuer den Bauern?35h/ Woche mit 12 Euro Mindestlohn und eine 2 Zimmerwohnung ohne Garten aber mit Balkonkraftwerk?

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Alter Brummbär

Sie werden kaum einen Bauern finden der nicht mindestens 60 Stunden in der Woche arbeitet, Kaum Ruhetage, kaum Urlaub und ziemlich nah am 12 Euro Mindestlohn und das bei überwiegend schwerer körperlicher Arbeit.

Wer macht mit?

Account gelöscht

Alter Brummbär, ihrem Komentar schließe ich mich an. Selbst unser Bauer (Bio), kommt locker auf 60 Stunden und 16 SFR. Stundenlohn. Etwas Geld bringt der Hofladen ein, ein Familienbetrieb sonst würde das nicht gehen. 

 

werner1955

Und seit 70 jahren mit allen Subventionen haben wir keine Besserung erreicht. Warum können Handy, Urlaub und Events ohen Subventionen auskommen? 

Wir sollten das auch mal bei der AGRA Industrie, Handel und Vertrieb machen. 

Miauzi

Darum trauern noch heute meine Verwandten vom Dorf ... und die habe ich sehr reichlich über den Zweig meiner Mutter ... der LPG nach.

Ja - sie haben sich auch zunächst geweigert da einzutreten - schließlich waren sie sogenannte "Mittelbauern" und über Jahre gegrummelt.

Aber dann kam die Einheit - die LPG wurde abgewickelt und nun sahen sie wie der auch so gepriesene Einzelbauer schuftet ... ohne Urlaub ... ohne Freizeit usw.

Da haben sie sich erinnert - das sie als LPG-Bauern jedes Jahr für 2-3 Wochen am Stück in den Urlaub fahren konnten ... die paar echten Haustiere wie Hühner hat der Nachbar so lange versorgt.

Die LPG hatte auch den Dorf-Laden betrieben - da kam man an andere nicht selbst produzierte Lebensmittel...

...ich könnte hier noch einiges andere aufzählen.

solche LPG gibt es schon sehr lange ... sie waren lange vor den "sozialistischen" Staaten entstanden ... meine Ex-Freindin stammt aus der Schweiz - die Familie Mitglied in einer Genossenschaft.

Und nun mit dem Denken anfangen.

Nachfragerin

"Alleine in Deutschland könne man das Konzept wegen der Abhängigkeit vom globalen Handel nur schwer ohne internationale Zusammenarbeit durchsetzen."

Global durchsetzen lässt sich von Deutschland aus nichts. Aber was in Deutschland passiert, wird maßgeblich in Deutschland bestimmt.

Was man tun könnte:

1) Massentierhaltung verbieten

2) Subventionen der Lebensmittelindustrie komplett überdenken (Klasse statt Masse)

3) Kampagnen für nachhaltiges & regionales Einkaufen finanzieren

4) einkommensschwache Haushalte stärker unterstützen (gern auch mit Lebensmittelgutscheinen)

Soweit ich weiß, ist Deutschland bei Lebensmitteln Selbstversorger. Man könnte also viel bewirken, wenn man denn wollte.

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silgrueblerxyz

//Soweit ich weiß, ist Deutschland bei Lebensmitteln Selbstversorger. Man könnte also viel bewirken, wenn man denn wollte.//

Ich befürchte, Deutschland ist bei Lebensmitteln nicht Selbstversorger

Tremiro

Bei wichtigen Produkten wie Getreide und Fleisch weitgehend bei Gemüse und (manchem) Obst zum großen Teil. Bei Südfrüchten, Avocados usw. haben Sie zweifellos recht.

harry_up

Dann lesen Sie doch einmal auf den Verpackungen, woher die Lebensmittel kommen.

Sie werden staunen.

R. Kühn

Einige Lebensmittel kommen auch aus dem Ausland, weil Sie dort billiger produziert werden können (aktuell gerade Spargel) oder weil zu der Jahreszeit kein Gemüse/Obst in Deutschland geerntet werden kann. 

Nachfragerin

Das wird nichts mit dem Staunen. Beim Einkauf lauten meine Kriterien nämlich "verpackungsarm & regional". 

rr2015

Klingt gut-  aber da müssen die billig im Ausland produzierten Lebensmittel eine entsprechende Einfuhrsteuer erhalten. Auch die Bedingungen wie Klima/Transportwege müssen einfließen. Geht aber nicht im globalen Handel. Fzit  es muss international geregelt werden.Unterstützung dann für fast Alle bis hin zur Miete. Dann haben wir die 2. Lohntüte  der DDRDie Bauern verdienen jetzt schon am wenigsten gemessen an den Stunden bei uns. Ei Land ohne Bauern ist kein Land.

 

mokdo

Deutschland  importiert ca. 1/2 Millionen Tonnen Fleisch, 4,8  MillionenTonnen Gemüse, 14,3  Milionen Tonnen Obst und 4,1 Milionen Tonnen Getreide.

werner1955

1) Massentierhaltung verbieten. Warum ich will gerne viel Flesich essen. 

2) Subventionen der Lebensmittelindustrie komplett überdenken (Klasse statt Masse), Nicht nur von der Industrei sondern überhauhupt alle AGRA hilfen einstellen. Das ist das gerede von "billig" endlich vorbei. 

3) Kampagnen für nachhaltiges & regionales Einkaufen finanzieren, Und durch die finanzierung von  Kampagnen können sich Bürger und Rentner dann lebensmitel besser kaufen? Die Steuergelde sollten den Bürgern nicht erst weggenommen werden. Die wissen selbst am besten was Sie essen möchten. 

4) einkommensschwache Haushalte stärker unterstützen (gern auch mit Lebensmittelgutscheinen). Unterstützungen bitte nur mit Gutscheinen,

 

Möbius

Die Studie legt zu sehr den Fokus auf „Umweltschäden“ der heutigen Tier- u. Pflanzenproduktion. 

Der Faktor Qualität kommt etwas zu kurz. Ein Beispiel: ein Schweinebraten schmeckt besser wenn Schweine mit Eicheln gemästet wären - es wäre nur viel teurer. Erst industrielle Tier- u. Pflanzenproduktion mit Spezialfutter, Kunstdünger, Gentechnik u. Pflanzenschutzmitteln ermöglichte das Fleisch u. Wurst billig wurde und zb in Deutschland täglich auf den Tisch kommt, statt wie im 19. Jahrhundert nur 1x pro Woche oder seltener. Selbst „Ökologische“ Landwirtschaft verwendet moderne Produktionsmethoden. Einsatz von Dünger erhöht die N2O Emission der Böden (300 mal so aktiv als Klimagas wie CO2).. 

Wenn das Gemüse wieder so gezogen würde wie im 18. Jahrhundert, oder Brot wieder so wie im Mittelalter gebacken würde, würde es sicher besser schmecken - wäre aber teuer und rar. Und viele Menschen könnten sich - außer Kartoffeln und Rüben - kein Essen mehr leisten … 

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heribix

Man kann und muss die Landwirtschaft nicht wie im Mittelalter betreiben, würde man aber die fast 7 Mrd Subventionen für den Umbau zu ökologischer Landwirtschaft nutzen anstatt für Agrarkonzerne wären für alle genug da und es wäre auch erschwinglich. Übrigens lebe ich wol noch im 19 Jahrhundert denn bei mir gibt's nur 2x die Woche Fleisch.

Account gelöscht

heribix,da sind Sie nicht alleine.Bei uns gibt es den Braten auch nur am Sonntag.In der Woche Gemüse und auch mal Fisch,wobei ich sagen muss,der Fisch ist heute teurer wie das Fleisch.

rolato

Man ist was ißt !

Nachfragerin

Sie schreiben von Qualität, preisen dann aber die industrielle Produktionskette als Notwendigkeit an, weil diese unsere Lebensmittel so billig macht.

Für wen ist es denn ein Gewinn, dass wir uns jeden Tag Billigstfleisch reinstopfen können?

Davon profitiert nur die Tierindustrie. Die Gesellschaft muss die Folgen tragen, die von nitratverseuchtem Trinkwasser über mulitresistente Keime bis hin zum Klimawandel reichen.

PS: Wie kann es sein, dass Fleisch billiger ist als Gemüse?

silgrueblerxyz

//PS: Wie kann es sein, dass Fleisch billiger ist als Gemüse?//

Es gelingt mir nicht, regelmäßig Fleisch zu kaufen, das billiger ist als Gemüse. Das kann beim Vergleich Trüffeln/ Rinderfilet mal so sein, ist aber m.E. nicht die Regel bei den meisten Produktvergleichen.

Lichtinsdunkle

Ich hatte nicht das Gefühl, Möbius würde die industrielle Produktion preisen. Klang für mich eher wie eine Bestandsaufnahme die zeigt, dass es nach gegeben Parametern bei Änderung von Qualität die Erschwinglichkeit reduziert würde, weswegen man meiner Meinung nach von grundauf unseren Umgang miteinander und der Umwelt ändern müsste. 

Lichtinsdunkle

Exakt. 

Zu Ihrem letzten Absatz: Man könnte sogar Städte sich selbst versorgen lassen, würde man Transport- und Dienstwege optimieren, Individualverkehr reduzieren und die Infrastruktur dahingehend ändert, mehr Boden zu entsiegeln, um food forests und Gemeinschaftsgärten, Vertikalgärten und Gewächshäuser anzulegen und eine rudimentäre Selbstversorgung zu gewährleisten, die den Menschen wieder einen Bezug zu ihrer Umwelt gibt und die Lebensqualität entschieden verbessert. So könnte man mittelfristig Monokulturen in Agrarwirtschaft abbauen und durch besiedelte, ökologische gemeinschaften ersetzen um Vielfalt und Qualität zu erhöhen und den Bedarf von billigen Importen zu beenden. All dies möglich durch die praktische Forschung unzähliger Menschen weltweit, die ihre Erkenntnisse und Prinzipien unter dem Dachbegriff Permakultur zusammenfassen. 

Das alles erfordert jedoch einen gemeinschaftlichen Willen zum Wandel, was leider in unserer Konsumkultur mehr einem naiven Traum gleicht

heribix

Der Preis für Lebensmittel ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Der Preis für Fleisch zB hat sich in den letzen 25 Jahren teilweise fast verdreifacht. Geht es den Tieren jetzt dadurch besser? Das Märchen das alles besser wird wenn es nur teurer wird sollte doch inzwischen jeder durchschauen. Würde man die Milliarden an Subventionen in der Landwirtschaft nur an die auszahlen die ökologischen Landwirtschaft betreiben hätten wir schnell den Wandel und die Produkte wären auch für alle erschwinglich.  

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rolato

Davor war Fleisch zu billig und minder. 

heribix

Inzwischen ist Fleisch teuer und minder.

nie wieder spd

Solange Gewinne privatisiert werden dürfen und Veruste und Kosten auf die Gesellschaft verteilt werden, wird sich für Tiere ganz bestimmt kaum etwas verbessern. Wir gucken doch seit Jahrzehnten in aller Ruhe dabei zu, wie ganze Arten ausgerottet werden, nur weil wir ein völlig beklopptes Wirtschaftssystem am Laufen halten sollen. Insekten, Vögel, um nur die zu nennen, die es zuletzt in die Schlagzeilen geschafft haben. Bei den Orang-Utans wird die Ausrottung sogar fast live gefilmt. 

heribix

Wir leben in einem Systhem das auf der maximalen Ausbeutung von Mensch und Natur beruht. Dieses Systhem wird aber von den meisten bevorzugt weil es die Konsumbedürfnisse befriedigt, welche man vorher in uns geweckt hat. Solange der Mensch nicht bergreift das wir nur dann überleben werden wenn wir unsre Natur respektieren und schützen habe ich wenig Hoffnung

silgrueblerxyz

//Der Preis für Lebensmittel ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.//

Lebensmittel sind ein Wirtschaftgut ebenso wie der Wasserkocher. Für Wirtschaftsgüter gilt: Wird das Wirtschaftgut effizienter mit höherer Produktivität hergestellt, können die Preise sinken.

heribix

Die Landwirtschaft wird seid Jahren auf effizient getrimmt, mit verherenden Folgen für Tier, Natur und Mensch, billiger ist es trotzdem nicht geworden, sondern die Gewinne einiger weniger Großkonzerne sind gestiegen. Viele der von Konzernen angebotenen Lebensmittel haben mehr mit einem Chemiecoktail zu tun als mit Lebensmitteln. 

silgrueblerxyz

//billiger ist es trotzdem nicht geworden,//

Relativ ist es bei vielen Produkten billiger geworden. Vergleichen Sie mal, wieviel Zeit Sie für ein Pfund Butter arbeiten müssen. Heute und vor 50 Jahren.

R. Kühn

Genau deshalb gibt es Massentierhaltung. Also sind Sie dafür?

Lichtinsdunkle

Achtet man auf Fairness und Umwelt, würde man Lebensmittel dezentraler, ohne Monokulturen im Sinne des Oberbegriffs "Permakultur" anbauen und damit unsere Gesundheit, die Umwelt verbessern und die Verbindung zwischen Mensch und Nahrungsmittel wiederherstellen. Zwei der wichtigsten Dinge unserer Gesundheit sind Nahrung und Schlaf. Beides macht unsere momentane Gesellschaft so wie sie ist kaputt. Wir müssen uns von Grund auf ändern. Die Rahmenbedingungen unseres Planeten ändern sich und unsere Gesellschaft wird so wie sie ist nicht überleben. Das Einsparen von CO2 ändert dabei nichts. Die Frage ist ob wir aus uns ändern oder der Kollaps uns zwingt. Die Politik wird da nicht helfen. Weder rechts noch links noch grün oder was auch immer. Zu stark die monetären Verflechtung. Zu stark das Denken innerhalb der Boxen. Wir haben alles Wissen, was benötigt wird, doch unsere Dekadenz steht uns im Weg. Geld machen, convenience products, Politik, entertainment halten uns im goldenen Käfig. 

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Alter Brummbär

Würde schon mal helfen nicht soviel zu importieren.

Was sollen argentinische Steaks, Kiwi aus Neuseeland und Äpfel aus Südafrika?

Dadurch halten wir und alle selbst im goldenen Käfig.

silgrueblerxyz

//Was sollen argentinische Steaks, Kiwi aus Neuseeland und Äpfel aus Südafrika?//

Knackfrische Kiwis und Äpfel wachsen nunmal nicht bei uns im Winter. Aber man könnte alternativ auf den Genuss verzichten. Bei Steaks ginge wohl etwas.

Lichtinsdunkle

Nein, knackfrische Äpfel wachsen im Sommer und reifen im Herbst, sodass sie bei guter Lagerung den ganzen Winter über wie frisch genossen werden können. Erdbeeren aber zum Beispiel genieße ich im Frühsommer und den Rest des Jahres kann ich akzeptieren, dass ich sie nicht frisch haben kann. An Genügsamkeit fehlt es uns sehr. Wir wollen alles immer verfügbar haben. Wie soll das funktionieren? Auf Biegen- und Brechen. ;-)

 

mokdo

Ja, und dann importieren andere Länder weniger Güter aus Deutschland. Zb. Stahl. Deutschland als Industrienation exportiert 50 % seiner Waren.

Nachfragerin

"Durch die höheren Preise für seine Milch kann er in den Tierschutz investieren."

Tierschutz ist keinesfalls teuer. Insbesondere bei der Weidehaltung von Kühen braucht man eigentlich nur einen Zaun.

Der Verzicht auf industrielle Ausbeutung schmälert allerdings die Gewinne. Dieses Geld fehlt dann, um sich bei Politikern Gehör zu verschaffen.

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Nachfragerin

Vielen Dank für den Hinweis. 

Bei den Weiderindern, an denen ich fast täglich vorbeifahre, ist nur selten ein Mensch zu sehen. Aber die Herde wechselt regelmäßig den Standort und tragende Kühe stehen separat. Da scheint es zu funktionieren.

silgrueblerxyz

//Tierschutz ist keinesfalls teuer. Insbesondere bei der Weidehaltung von Kühen braucht man eigentlich nur einen Zaun.//

Weidehaltung macht mehr Arbeit als Haltung im Stall. Die Weiden müssen umzäunt sein. Die Tiere müssen nach Abweidung der Weide umgesetzt werden. Der Bauer braucht mehr Land für die Weidehaltung. Die Kühe müssen zum Melken in den Stall getrieben werden wobei sie im Stall unmittelbar dem Melkroboter zugetührt werden können.

Nachfragerin

Ich nehme Ihnen nicht ab, dass die Stallhaltung weniger arbeitsintensiv wäre. Denn bei der Stallhaltung muss man sich um die Fütterung, Reinigung, Betrieb und Instandhaltung kümmern. Für die Baukosten eines einzigen Stalls kann man mehr als genug Weideland pachten.

Bei den Weidekühen ist fast nie ein Mensch zu sehen. 

(In Neuseeland sind die Milchkühe am Nachmittag übrigens eigenständig zur Melkanlage gegangen.)

nie wieder spd

Die „gesellschaftlichen Folgekosten“ sind eine Subvention für alle Besserverdienenden. Doch reicht es nicht, nur auf diese Kosten zu achten. Diese Kosten entstehen ja auch dadurch, dass diese Art der Wirtschaft die ganze Welt zerstört. Menschliche Schicksal könnte man sogar vernachlässigen, da sich die Welt auch ohne Menschen weiterdreht und sicher irgendwann wieder ein Gleichgewicht finden kann. Da wir alle aber ein Interesse daran haben, zu überleben, muß der Schluss, den man ziehen muss, weit darüber hinausgehen, nur das vorhandene Geld gleichmäßiger auf alle (Erden)Bürger zu verteilen. Es muss ein ganz anderes System des Wirtschaftens entwickelt werden. Ein System nämlich, dass diese Folgekosten gar nicht erst entstehen lässt. Und möglicherweise gibt es viel zu viele Menschen für die Rohstoffe dieser Welt. Bis sich die Menschheit darüber einig wird, wird es aber wahrscheinlich zu spät für die meisten Menschen sein.

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Miauzi

Ja - für veraltete Produktions-Methoden und Lebensweisen ist die Erde überbevölkert - aber das schon seit Jahrhunderten.

Es ist definitiv kein neuzeitliche Phänomen - auch wenn es immer so dargestellt wird.

Die bisherigen Lösungsansätze? Z.B. ein noch tolleres Getreide das mit seinem Ertrag den Hunger in der Welt...

...was für ein Bullshit wenn Lebensmittel für 1-2 Mrd Menschen quasi auf dem Acker verrotten oder der Mülltonne vom Händler landen.

Da haben wir schon mal kein Produktions- sondern ein Verteilproblem des bereits vorhandenen. Also muss nicht immer gesteigert werden. Geht aber nicht ... das widerspricht der Natur des zentralen Wirtschafts- und Finanzsystems.

Das wollen wir aber nicht ändern ... also ändert sich auch alles andere nicht so nachhaltig ... das etwas besser statt schlechter wird.

krittkritt

Ja. Afrika konnte sich vor einigen Jahrzehnten noch ernährungsmäßig selbst helfen. Nach "unseren" Eingriffen mit erzwungenen Handelsabkommen etc. lohnt es sich der traditionelle Anbau nicht mehr. Subventionierte Hähnchenreste aus der EU sind dann einfach billiger.

TapferSchneiderlein

Der Faktor Fairnes ist in der Kalkulation keine Rechengröße. 

Hier gehr es um Gier und Macht! 

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silgrueblerxyz

//Der Faktor Fairnes ist in der Kalkulation keine Rechengröße.//

Richtig, aber das bleibt nicht aus, wenn es keinen Schiedrichter gibt, der Fairness durchsetzt.

ene mene muh

Hier gehr es um Gier und Macht! 

Mir sind andere Dinge wichtig. Ich hoffe, Ihnen auch. Wir sind die Kunden und wenn wir uns einig sind, sind wir eine Macht. s

WM-Kasparov-Fan

Eine faire und gerechte Lösung würde darin bestehen, dass endlich sogenannte Stadtflucht entsteht. Städter verzichten auf die urbanen Bequemlichkeiten und das hohe Gehalt in Büros und Werkhallen; kaufen sich billige alte Bauernhäuser in Dörfern, sanieren die selbständig über Jahrzehnte, betreiben körperlich harte - aber glücklich machende - Arbeit in Garten, auf Feldern und in Werkstätten (statt ins Fitnessstudio zu gehen), teilen ihre produzierte Nahrung mit Nachbarn. Und in der Freizeit sind sie intellektuell tätig, werkeln, erfinden Dinge vielleicht und melde sie beim Patentamt an. Statt Arbeitgebern unterstellt zu sein und ständig Angst um den Arbeitsplatzverlust zu haben: Selbstständigkeit. Auch was das Erbauen von Windkraftanlagen und PV-Anlagen angeht: als Zusammenschlüsse in Genossenschaften von 40 bis 400 Haushalten kein Problem!   

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Alter Brummbär

Und wer macht dann die Arbeit, wenn alle die Stadt verlassen haben.

Meines Erachtens, werden Windkraft und PV-Anlagen immer noch industriell gefertigt.

WM-Kasparov-Fan

Die Fabrikinhaber können größtenteils ebenfalls als Bauern tätig sein. Die Fließbänder können weg, denn es gibt genügend Rohstoffe aus alten, entsorgten Industrierodukten. Die in Werkhallen befindlichen Maschinen, Werkzeuge, Comuter und KI können verschiedene Techniker, Schmiede, Holzbauer, Mechaniker, Handwerker, Informatiker (auch gemeinsam) nutzen, um neuartige Technologien zu erstellen. Für den Bau von z.B. Windrädern braucht es keine Hierarchien, sondern gute Zusammenarbeit und Gemeinsinn.

Alter Brummbär

Und dann machen wir eine Bodenreform?

silgrueblerxyz

//Und wer macht dann die Arbeit, wenn alle die Stadt verlassen haben.//

Früher gab es mehr Betriebe auch in ländlichen Regionen. Wenn wir dazu zurückkehren, kann die Arbeit auf dem Land gemacht werden.

Miauzi

Diese Bauernhöfe sind nur deshalb billig - weil kein Lande zum Bewirtschaften mehr dazu gehört!

Ackerland ist "dank" der Finanz-Investoren so teuer wie ausgewiesenes Bauland geworden ... das Landgrabing ist längst auch in D-Land angekommen.

Ihre "Vision" stammt aus den späten 19. Jahrhundert aus der "Zurück zur Natur"-Bewegung - die übrigens ein "Gründungs-Mitglied" des Faschismus des 20. Jahrhunderts war ... in Form des Lebensraum im Osten und dem Traum das aus Stadtbewohner -> Dorfbewohner im Osten Europas werden.

Doof nur - wenn dieser ideologische Wunschtraum der harten Realität entgegen steht ... das ja irgendwer die Soldaten für die Armee und die Arbeiter für die Rüstungsfabriken stellen muss.

Auch der Kommunismus hatte mit "Neuland unter dem Pflug" so eine Phase der Entstädterung - die Folgen waren mir durch meinen Vater (der in seiner Jugend als Knecht gearbeitet hatte) bekannt. Und damit das klar ist ... ich spreche NICHT von der "Kultur-Rev." in China!

heribix

Im Kommunismus gab es keine Knechte in der Landwirtschaft sondern Genossenschaften in denen jeder angestellt war wie in Fabriken auch. 

Miauzi

Sie haben echt keinen Plan wie alt ich bin und wann mein Vater geboren wurde...

...der gehörte zu Hitlers letzem Aufgebot und hat von 1943 bis 1945 als Jugendlicher auf einem Bauernhof gearbeitet ... weil der Bauer und sein Knecht zur Wehrmacht eingezogen war.

Da hat man 14 jährige Jungs an den Pferd-Pflug gestellt und die Äcker bearbeiten lassen - die Bilder davon sind in meinem Familien-Fotoalbum.

Also unterlassen Sie bitte solche komplett sinnfreien Kommentare!

heribix

Ich glaube wir haben uns da falsch verstanden. Ich auch nicht bestreiten das Ihr Vater von 43 bis 45 als Knecht gearbeitet hat. Das war aber nicht im Kommunismus.  

"Auch der Kommunismus hatte mit "Neuland unter dem Pflug" so eine Phase der Entstädterung - die Folgen waren mir durch meinen Vater (der in seiner Jugend als Knecht gearbeitet hatte) bekannt."

Miauzi

Das sagt der von ihnen zitiere Satz auch nicht aus ... sondern das er durch seine Arbeit als Knecht wusste - wie komplex Landwirtschaft ist.

Da er auch noch in den 1950er als Dorfschul-Lehrer gearbeitet hatte und die Schulbehörde der Lehrerschaft einen eigenen Acker zum Bewirtschaften zuwies ... war da schon fachliche Kompetenz - die auch die Verwandtschaft seiner Ehefrau (meiner Mutter) schätzten ... er war eben KEIN Städter der von "Tuten-und-Blasen" keine Ahnung hatte.

Nun verstanden?

 

schabernack

➢ Eine faire und gerechte Lösung würde darin bestehen, dass endlich sogenannte Stadtflucht entsteht.

Und dann isses plötzlich überall rummelig voll auf'm Land. Schönes ruhiges Landleben ist Vergangenheit.

➢ Städter verzichten auf die urbanen Bequemlichkeiten und das hohe Gehalt in Büros und Werkhallen; kaufen sich billige alte Bauernhäuser in Dörfern, sanieren die selbständig über Jahrzehnte …

Es gibt nicht für ein Zehntel genügend Häuser in Dörfern für die aus den Städten Geflohenen. Manche einige Viele wollen auch gar nicht fliehen aus den Städten, weil sie sich dort wohl fühlen. Manche haben drei linke Hände und Füße, und sie bekommen weder Haussanierung, noch Anbau von Brennnesseln auf die Reihe. 

Kaneel

Wie zufrieden sind Sie tatsächlich mit Ihrem Lebensmodell? Woran liegt es, dass Sie offensichtlich bisher sowenig Mitmenschen dafür begeistern konnten? Denn aufoktroyieren wollen Sie dieses anderen hoffentlich nicht. 

Sie leben gerne auf dem Land, viele andere auch. Manche bevorzugen die Stadt.

Was hielten Sie umgekehrt von der Idee, dass es doch viel sinnvoller wäre, wenn möglichst viele Menschen zu Städtern würden um mehr Fläche für die Landwirtschaft nutzbar machen zu können (und für regenerative Energien) und darüber hinaus Naturschutzflächen weitläufig auszuweiten? Wäre es nicht fair und gerecht, wenn die Landbevölkerung auf einen Teil der vorhandenen großzügigeren Fläche und den damit verbundenen individuellen Lebensstils verzichtet und verstärkt Kompromisse eingeht?

Tarek94

"Möchte man für die Natur und die Betriebe wirtschaften oder will man nur große Mengen produzieren?"

Eine seltsame Frage für einen Gewerbetreibenden. Was wäre denn, wenn z.B. die Hersteller von Landmaschinen die Stückzahlen herunterfahren würden, die Preise für ihre Produkte zum Ausgleich verdreifachten und dann vorzugsweise für die Natur und ihre Betriebe und nicht für die Kunden (Bauern) wirtschafteten? Wäre der Herr bereit den dreifachen Preis für Landmaschinen zu bezahlen? Oder möchte der Herr eine wirtschaftliche Sonderbehandlung nur für sich selbst?

Fuchs123

Die ganze Kette ist doch aus den Fugen geraten und es fehlt auch an Bewußtsein welche Arbeit in der Erzeugung von Lebensmitteln steckt und deren Wertschätzung. Welcher Arbeitnehmer akzeptiert gerne  eine 7 Tage Woche, wo auch die Familie mithelfen muss, damit das Einkommen stimmt. Auf der Verbraucherseite ist aber auch vieles in Schieflage, denn eine Notwendigkeit für Tafeln sollte es nicht geben. Die Menschen müssten soviel verdienen, daß sie sich vernünftiges Essen leisten können, dann kann man auch anfangen mehr für gesünder und umweltverträglicher erzeugte Lebensmittel auszugeben.