In Istanbul hängt über einer von Passanten gesäumten Straße ein Wahlplakat des Präsidentschaftskandidaten Kilicdaroglu.

Ihre Meinung zu Türkei: Welcher Präsidentschaftskandidat hat welche Chancen?

Wer regiert künftig als Staatschef die Türkei? Heute entscheidet die Stichwahl zwischen Amtsinhaber Erdogan und Herausforderer Kilicdaroglu. Die Spaltung in der Bevölkerung könnte einen politischen Wechsel erschweren. Von Uwe Lueb.

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124 Kommentare

Kommentare

Sisyphos3

dem einen fehlen 0,6 % dem anderen über 5 %

Woher nehmen ?

aus nem Topf der eher nicht den Kilicdaroglu favorisiert

aber warten wir´s ab

Hansi2012

Mittlerweile zweifle ich daran, ob eine Abwahl von Erdogan wirklich die bessere Lösung ist, nachdem sich Kilicdaroglu zu sehr auf die rechte Seite geschlagen hat.

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wie-

>> Mittlerweile zweifle ich daran, ob eine Abwahl von Erdogan wirklich die bessere Lösung ist, nachdem sich Kilicdaroglu zu sehr auf die rechte Seite geschlagen hat.

Herr Kilicdaroglu hat sicherlich nicht Herrn Erdogan "rechts überholt". Und ob aus den Aussagen einer Schlussphase einer stark emotionalisierten und polarisierten Personenwahl auch politische Entscheidungen werden, bleibt abzuwarten.

zöpfchen

Die Wahlen in der Türkei werden rechts gewonnen. Das liegt im Wahlverhalten der türkischen Wähler begründet. 

pxslo

Kilicdaroglu hat in vielem Unrecht. Aber in einem Punkt liegt er vollkommen richtig: die Türkei hat sich mit dem EU-"Flüchtlingsdeal" zur Abstellkammer für Flüchtlinge machen lassen. Die beste Lösung wäre der sofortige Ausstieg aus diesem einseitigen "Deal" und Abbau aller Grenzsicherungsmaßnahmen.  Es kann nicht sein, dass die Türkei mit ihren Steuergeldern die EU-Außengrenzen schützen soll. Völlig absurd!

wie-

>> Aber in einem Punkt liegt er vollkommen richtig: die Türkei hat sich mit dem EU-"Flüchtlingsdeal" zur Abstellkammer für Flüchtlinge machen lassen.

Ok. Wo sollen dann die aus Syrien Geflüchteten dann hin? Welche Zukunft sehen Sie für diese Menschen als adäquat? Und inwieweit gewähren Sie diesen Menschen ein Mitspracherecht, wenn's um deren Zukunft geht?

Vector-cal.45

Dieser Flüchtlingsdeal mit der Türkei war und ist doch eine Schande für die EU.

 

Sonst immer die großen Reden von wegen Freiheit, Freizügigkeit, Menschlichkeit und Grundrechten bla bla …. und dann doch die Türkei schmieren, damit Sie sich dem unliebsamen Problem des syrischen Flüchtlingsstroms annimmt und damit man sich letztendlich die Debatten um die EU-Außengrenzen erspart.

 

Allein der Wortlaut „Deal“ an sich ist doch menschenverachtend. Als wären diese irgendeine Ware.

zöpfchen

Die meisten Türken wählen rechts. Es gibt eine hohe Korrelation zwischen Religiosität und dem Wahlverhalten rechter Parteien.

Mauersegler

Wahlverhalten rechter Parteien.

Parteien wählen nicht.

pxslo

Gespaltene Gesellschaft? Nein, daran glaube ich nicht. Das liegt nun mal in der Natur der Sache, dass man sich entweder für den einen oder den anderen Kandidaten entscheiden muss. So gut wie in der Familie gibt es Verwandte, die unterschiedlich wählen. Vor der Wahl werden Meinungen und Stimmungen diskutiert aber nach der Wahl ist alles vergessen, da ist man wieder Familienmitglied und konzentriert sich auf den Alltag. Das war schon immer so in der Türkei. Ich gehe davon aus, dass Erdogan die Wahlen mit großem Vorsprung gewinnen wird. Er ist seit 20 Jahren aus jeder Wahl als Sieger herausgegangen. Und wenn der Großteil der Bevölkerung ihn immer wieder wählt, muss er  offensichtlich vieles richtig machen, denn ansonsten hätten die Türken ihn längst abgewählt. So treue Parteiwähler sind die nämlich nicht. Wer verspricht, aber nicht liefert kann gehen. Und Erdogan liefert seit 20 Jahren. Punkt!

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zöpfchen

Ich denke auch. Erdogan wird in den Augen der Türken das meiste richtig gemacht haben. Dass der Demokratie-Index (laut Statista) schon reichlich in Richtung gemäßigte autokratie geht, scheint niemanden wirklich zu stören. 

Ich finde wir sollten mehr Toleranz dafür entwickeln, dass andere Kulturen den Wert „Demokratie“ für nicht ganz so wichtig ansehen. 

wie-

>> Ich finde wir sollten mehr Toleranz dafür entwickeln, dass andere Kulturen den Wert „Demokratie“ für nicht ganz so wichtig ansehen. 

Diese unsinnige Feststellung musste ja zwangsläufig kommen. Sie sollten schon aus den Diskussionen hier im Forum gelernt haben, dass es keinen Zusammenhang, kein quasi "Naturgesetz" zwischen "Kulturen" (gerne auch mitunter "Mentalitäten") und "Demokratie" gibt. Spannend, dass solche Erklärungsmuster gerne aus den Ecken kommen, die ohnehin Werte und Errungenschaften einer bzw. der eigenen Demokratie eher als gering und beliebig einschätzen.

Vector-cal.45

Darüber lässt sich durchaus streiten.

„Naturgesetz“ wohl eher nicht, „Zusammenhang“ dagegen schon, würde ich sagen.

Das ist ohnehin zweitrangig. Am Ende des Tages zählt: Was wollen Sie nun dagegen tun? Den Menschen im der Türkei Ihr ganz persönliches Demokratieverständnis predigen?

Wenn ja: Viel Erfolg.

Enlightеnmеnt

Ich finde wir sollten mehr Toleranz dafür entwickeln, dass andere Kulturen den Wert „Demokratie“ für nicht ganz so wichtig ansehen. 

Mehr entwickeln? Eine solche Toleranz ist bereits im Übermaß vorhanden, und das nicht nur für andere Kulturen!

Glauben Sie wirklich, dass die Variante Ihrer eigenen Demokratie viel anders oder besser ist als die gemäßigt-autokratische türkische?

zöpfchen

Ich und meine eigene Variante der Demokratie? Kenne ich nicht. Ich wähle auf kommunaler, Länder-  und Bundesebene. Manchmal Regierung, manchmal Opposition. 

Sisyphos3

muss er  offensichtlich vieles richtig machen,

 

wer stellt das in Abrede ?

eben nach dem Weltbild der türkischen Gesellschaft

die doch etwas andere Vorstellungen zu Religion hat, zu Schwulen, 

ein anderes Frauenbild, Familienbild wie im Westen favorisiert

also ich habe damit kein Problem - sollte sich das auf die Türkei beschränken

pxslo

wer stellt das in Abrede ?eben nach dem Weltbild der türkischen Gesellschaft

"die doch etwas andere Vorstellungen zu Religion hat, zu Schwulen, "

Eine andere Vorstellung vielleicht, aber das bedeutet nicht feindlich. Auch die CDU/CSU war noch vor wenigen Jahren gegen die Homoehe. Schon vergessen? 

Und was die Religion angeht: in der Türkei herrscht Religionsfreiheit. Niemand wird gezwungen in die Moschee zu gehen oder zu fasten oder zum Islam zu konvertieren. In Istanbul gibt es allein über 150 christliche Kirchen. Erst vor 2 Jahren hat Erdogan, mit türkischen Steuergeldern, eine bulgarische Kirche in Istanbul renovieren lassen und gemeinsam mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten neu eingeweiht.

 

zöpfchen

Mir sind Aussagen wie diese: „Erdogan droht LGBT-Gemeinde – „Aktiv gegen perverse Tendenzen“ (Frankfurter Rundschau) weder von der cdu noch der csu bekannt.

Ich denke hier soll wieder die große Relativiermaschine angeworfen werden, um die klar Homophoben Neigungen von Erdogan und seiner streng-muslimischen Wählerschaft zu relativieren. 

pxslo

"Mir sind Aussagen wie diese: „Erdogan droht LGBT-Gemeinde – „Aktiv gegen perverse Tendenzen“ (Frankfurter Rundschau) weder von der cdu noch der csu bekannt."

Was heißt hier "droht". Das ist ein Wort, das die Frankfurter Rundschau eingefügt hat. Was hat er gesagt, womit hat er gedroht? Und gegen welche perversen Tendenzen will er vorgehen? Sehen Sie, jeder versteht unter Drohung etwas anderes.

Sisyphos3

Eine andere Vorstellung vielleicht, aber das bedeutet nicht feindlich. Auch die CDU/CSU war noch vor wenigen Jahren gegen die Homoehe. Schon vergessen? 

 

... §175 war bis in die 90er strafbar

es macht nen kleinen Unterschied aus  

ob man sich erregt, statt Ehe Lebenspartnerschaft nennt oder nicht

oder ob man Schwule totschlägt zumindest diskriminiert

und Religion hat in Deutschland einen ganz anderen Stellenwert (in der Regel gar keinen)

  Witze machen über Religion (jede Religion ) ein No go

und trinken sie mal ne Flasche Schnaps in ihrem Garten, laufen oben ohne rum 

werfen ein Schwein auf den Grill in Anatolien

pxslo

"ob man sich erregt, statt Ehe Lebenspartnerschaft nennt oder nicht" // Es gibt in der Türkei auch Lebenspartnerschaften - ganz ohne Ehe. Ist völlig normal und auch weit verbreitet

"oder ob man Schwule totschlägt zumindest diskriminiert" // Gewalt wird in der Türkei nicht toleriert - egal ob schwul oder nicht. Gut so!

"und Religion hat in Deutschland einen ganz anderen Stellenwert (in der Regel gar keinen)" // Das stimmt. In der Türkei gibt es auch viele Atheisten. Jeder soll leben wie er will

 "Witze machen über Religion (jede Religion ) ein No go" // Witze auf Kosten der Religion (egal welche!) führt zu einer Geldstrafe. So kann bspw. niemand eine christliche Bibel verbrennen und straffrei davonkommen.

"und trinken sie mal ne Flasche Schnaps in ihrem Garten, laufen oben ohne rum" // Alkohol trinken ist in der Türkei nicht verboten. Oben ohne nur am Strand erlaubt.

"werfen ein Schwein auf den Grill in Anatolie" // Kein Problem. Es gibt viele christliche Metzger in der Türkei

pxslo

"Allerdings gibt es Zweifel, ob Erdogan in der ersten Runde wirklich so viele Stimmen bekommen hat, wie es das vorläufige amtliche Wahlergebnis ausweist. Vorwürfe des Wahlbetrugs stehen im Raum."

Ach, tatsächlich? Wenn es tatsächlich "Betrug" gegeben hätte, gäbe es heute keinen 2. Wahlgang. Erdogan hatte bekanntlich 49,5% der Stimmen erhalten. Die fehlenden 0,5% hätte man dann sicherlich auch noch herbeigeschafft, wenn man denn betrogen hätte. Mit einfacher Logik kann man manchmal jede Verschwörungstheorie aus der Welt schaffen.

 

Möbius

Ich denke das man in Deutschland Dinge auch etwas entspannter sehen sollte. Die EU will trotz der Parallelimporte zur Umgehung von Sanktionen die Türkei nicht sanktionieren. Dann muss man sich doch auch nicht wundern das die Türken nicht „freiwillig“ auf wirtschaftliche Vorteile im Handel mit Russland verzichten wollen. 

 

Es gibt so viel was mir zb suspekt ist in der Türkei, zB die Staatssicherheitsgerichte, die Anti-Terror Gesetzgebung, die Invasion der Türken auf Zypern 1974 und der Personenkult für Atatürk, dessen Büsten in vielen Büros und Amtsstuben in der Türkei stehen etc. 

 

Dennoch: wenn der Westen aus strategischen Gründen Doppelstandards anlegt, dann ist das nicht schuld der Türkei. SO wird sich an der Politik der Türkei sicher auf absehbare Zeit nichts ändern. 

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Frankfurter Bürger

Ihre pro-russische Sichtweise ist das eine, die Realitäten das andere: die Türkei wird mit Erdogan weiter in den wirtschaftlichen Ruin getrieben, die Wählerschaften in den Großstädten wissen es, die ländliche Bevölkerung hingegen nicht. Was ihnen in der Türkei angeblich "suspekt" erscheint, bewundern sie zeitgleich in Russland. Das passt - mal wieder - nicht zusammen. So wie es nicht "den Westen" gibt, sondern westliche Demokratien, in denen auch Sie sich häuslich eingerichtet haben und von deren Freiheiten und Wohlstand sie eigennützig profitieren um diese zeitgleich vernichtet sehen zu wollen, so gibt es in der Türkei auch nicht die eine Meinung. Erdogan und Orban sind sich hier sehr ähnlich: Lügen für's Volk, Unterdrückung und Korruption. Auf lange Sicht brechen solche Systeme aber immer zusammen. Historisch schon immer so gewesen.

pxslo

"Erdogan und Orban sind sich hier sehr ähnlich: Lügen für's Volk, Unterdrückung und Korruption. Auf lange Sicht brechen solche Systeme aber immer zusammen. Historisch schon immer so gewesen."

Ihre "Theorie" hat nur einen Haken. Sowohl Orban wie auch Erdogan werden seit Jahren immer wieder gewählt. Ein Wähler kann sich 1mal irren, aber ständig bei jeder Wahl den Falschen wählen? Das glauben Sie doch selber nicht. Nein, diese Politiker werden gewählt, weil sie liefern. Das heißt dass sie ihre Wahlversprechungen nachher auch einhalten, immer und immer wieder. So funktioniert nun mal eine Demokratie.

Mauersegler

Ein Wähler kann sich 1mal irren, aber ständig bei jeder Wahl den Falschen wählen? Das glauben Sie doch selber nicht.

Aber Sie werden ja wohl auch nicht glauben, dass Wahlen, in denen von vornherein nur ein Kandidat zur Verfügung steht, weil er die Opposition zuvor verboten oder anderweitig ausgeschaltet hat und der die Bevölkerung ausschließlich mit eigener Propaganda berieselt, als Kundgebung des tatsächlichen Wähler:innenwillens betrachtet werden können. Vielmehr kann ich mir vorstellen, dass die Bevölkerung Erdogan durchaus die Quittung für Inflationsraten von bis zu 80 Prozent geben würde, wenn sie begreifen würde, dass er die desolate wirtschaftliche Situation mit seiner Ignoranz und seinem Populismus höchstselbst verursacht hat.

Wissen Sie, in Deutschland haben wir viel Erfahrung mit Führern, denen eine auf Nationalismus und Propaganda gepolte Mehrheit unbegrenzt zujubelt. Das macht einige von uns in dieser Hinsicht sehr empfindlich.

pxslo

"Aber Sie werden ja wohl auch nicht glauben, dass Wahlen, in denen von vornherein nur ein Kandidat zur Verfügung steht, weil er die Opposition zuvor verboten oder anderweitig ausgeschaltet hat . . . "

Sie scheinen sich nicht richtig informiert zu haben. Es gab eine große Opposition gegen Erdogan. Gegen den Einen, Herrn Erdogan, sind 6 Parteien (!) in einer Koalition angetreten. Trotzdem hat es nicht gereicht. Also mehr Opposition geht meiner Meinung nach auch nicht. Das würde jede Koalition sprengen.

Sisyphos3

"die" Türken scheinen mit dem Erdogan zufrieden zu sein

sollte man hierzulande akzeptieren

ebenso aber auch dass ein Zusammenleben mit Menschen die den toll finden sich schwierig gestalten kann

Mauersegler

Eine Opposition, die Erdogan kriminalisiert hat und die in den Medien nicht vorkommen durfte. Doch, ich habe mich informiert.

pxslo

"Wissen Sie, in Deutschland haben wir viel Erfahrung mit Führern, denen eine auf Nationalismus und Propaganda gepolte Mehrheit unbegrenzt zujubelt. Das macht einige von uns in dieser Hinsicht sehr empfindlich."

Ihr Geschichtsbeispiel ist sehr verharmlosend. Die deutsche Erfahrung war nicht "Nationalismus u. Propaganda", sondern tödlicher Rassismus! Der Vergleich hinkt erheblich.

zöpfchen

Sowohl Orban als auch Erdogan haben dafür gesorgt, dass die Massenmedien weitgehend gleichgeschaltet wurden. 

Wenn Sie auch das und die grassierende Korruption mit „liefern“ gemeint haben, dann haben Sie zu 100% recht. 

Frankfurter Bürger

Ein interessanter Beitrag dazu bei den Kollegen von n-tv (falls dieser Hinweis erlaubt ist) warum wählen in Deutschland so viele türkisch-stämmige ausgerechnet Erdogan.  "Dieses Wahlergebnis hat mit Integrationsfragen nur indirekt etwas zu tun, eher etwas mit der Sozialstruktur der Wahlberechtigten. In den alten Gastarbeiter-Anwerbeländern, also etwa in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Belgien, ist die Zahl der AKP-Wähler generell sehr hoch. In Ländern wie den USA, Großbritannien, Neuseeland oder Australien liegen die Werte für Erdogan hingegen bei rund 20 Prozent, teilweise noch darunter. Das liegt daran, dass türkische Staatsbürger in diesen Ländern sich stärker aus gebildeten, akademischen Schichten rekrutieren." Klassische Einwanderungsländer also haben die richtige Einwanderung hinbekommen, wir nicht.

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pxslo

"Das liegt daran, dass türkische Staatsbürger in diesen Ländern sich stärker aus gebildeten, akademischen Schichten rekrutieren." Klassische Einwanderungsländer also haben die richtige Einwanderung hinbekommen, wir nicht."

Doch, Deutschland hat tatsächlich die Einwanderung bekommen, die es haben wollte oder die überhaupt bereit waren zu gehen: nämlich kräftige Arbeiter (man wollte Männer) mit wenig Bildung, geeignet für schwierige Tätigkeiten für die man in Deutschland keine Leute fand. Was man auf keinen Fall wollte waren Akademiker, die dann evtl. den Deutschen die Arbeitsplätze hätten wegnehmen können. 

Darüber hat sich bisher auch niemand in Deutschland beschwert, bis die Einwanderer jetzt offenbar "falsch" gewählt haben. Sollen die Türken also nach ihrem eigenen Willen wählen, oder so wie es die deutsche Gesellschaft gerne hätte?

Enlightеnmеnt

Die Schuld liegt tatsächlich nicht bei den türkischen Zuwanderern, sondern bei der deutschen Politik und den deutschen Wählern.  Die Versprechungen, dass es sich um Gastarbeiter handele, wurden nicht eingehalten.

Die im obigen Beitrag erwähnten vier modernen Staaten konnten die türkische Zuwanderung natürlich viel klüger gestalten: Gut für die Einwanderer und gut für die Einwanderungsländer.

Sisyphos3

Darüber hat sich bisher auch niemand in Deutschland beschwert,

.... oder so wie es die deutsche Gesellschaft gerne hätte?

 

da scheint ihnen aber einiges entgangen zu sein !

mit welchen Einwanderungsgruppen gibt es denn Probleme ?

Schweizern oder Österreichern ? Wie klappt es mit Nordeuropäern ?

also meine Frau stammt nicht von hier - unser Kind spricht deutsch und nur deutsch

wie wäre das in einer typischen Migrantenfamilie aus der Türkei der 3. Generation ?

pxslo

"da scheint ihnen aber einiges entgangen zu sein !"

Jeder hat so seine Sichtweise über "gelungene" oder "misslungene" Integration.  Das wird in Deutschland sehr gerne politisch missbraucht. Fragen Sie bspw. einen Bündis90-Grünen und einen AfD'ler bekommen Sie ganz unterschiedliche Antworten. 

Enlightеnmеnt

Interessanter Beitrag.

Ich denke, es liegt auch daran, dass die vier zuerst genannten Länder seit jeher weitaus mehr politische und kulturelle Gemeinsamkeiten mit der Türkei aufweisen als die zuletzt genannten vier.

heribix

Ich denke wir sollten es der türkischen Bevölkerung überlassen wen sie zum Präsidenten wählen und sollten deren Entscheidung einfach akzeptieren. Ich mase mir nicht an zu wissen wer gut oder schlecht für die Türkei ist. 

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Frankfurter Bürger

Sie sollten von einer relativ neutralen Außensicht und der Möglichkeit der allumfassenden Informationsfreiheit und Informationsmöglichkeiten schon in der Lage sein, zu bestimmen, wer falsch spielt, wer schädlich ist, wer ein Kleptokrat - wahlweise Diktator - ist und sich als ein macht-gieriger Despot generiert, oder wer gutes im Schilde führt. Das gilt für alle Länder auf dieser Welt. Ob Türkei, China, Russland, Nordkorea oder Island, Kanada oder Südkorea. Das hat mit "Anmaßung" nichts zu tun, sondern mit einer klaren und offenen Haltung.

Sisyphos3

das auf jeden Fall,

(ich meine) es geht uns nichts an 

trotzdem darf man sich doch seine Gedanken machen, wie die Menschen ticken 

die schon seit Jahrzehnten hier in unserem Land leben und für ein Weltbild haben

pxslo

"trotzdem darf man sich doch seine Gedanken machen, wie die Menschen ticken, die schon seit Jahrzehnten hier in unserem Land leben und für ein Weltbild haben"

Und ich darf mir auch Gedanken darüber machen ob die hier lebenden Türken nicht unter Druck gesetzt werden "richtig" zu wählen, also nach ihrem eigenen Willen oder so, wie das die deutsche Gesellschaft lieber hätte. Dann wären das keine freien Wähler mehr, sondern "Automaten"

pxslo

"trotzdem darf man sich doch seine Gedanken machen, wie die Menschen ticken, die schon seit Jahrzehnten hier in unserem Land leben und für ein Weltbild haben"

Und ich darf mir Gedanken darüber machen, ob die türkischen Wähler in Deutschland nicht unter Druck gesetzt werden "richtig" zu wählen, also so wie es die deutsche Gesellschaft vielleicht gerne hätte. Das wäre Manipulation und alles andere als demokratisch. Die "Wähler" wären dann nichts anderes als menschliche Automaten.

Kaneel

Aber Sie wissen doch auch, was gut für die ukrainische Bevölkerung ist. So mein Eindruck.

Account gelöscht

Ich verstehe nicht, wenn die hier lebenden Türken Erdogan wählen. Denn sie müssen dessen Fehlentscheidungen in der Türkei nicht aushalten, wenn sie hier leben!

Lasst doch mal einen anderen dran! 

Denn schlimmer kann es nicht mehr werden.

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pxslo

"Ich verstehe nicht, wenn die hier lebenden Türken Erdogan wählen. "

Ich verstehe nicht warum Sie das nicht verstehen?  Gehen Sie wählen oder die türkischen Staatsbürger? 

Sisyphos3

""Ich verstehe nicht, wenn die hier lebenden Türken Erdogan wählen. 

Denn sie müssen dessen Fehlentscheidungen in der Türkei nicht aushalten, wenn sie hier leben!""

 

mal überlegt wie die vielleicht von der Regierung der Gesellschaft  hier angewidert sind 

wenn sie ein System wie in der Türkei cool finden

pxslo

"mal überlegt wie die vielleicht von der Regierung der Gesellschaft  hier angewidert sind wenn sie ein System wie in der Türkei cool finden"

Weder noch - nur manchmal ein wenig verwundert. Aber jedes Land kriegt die Regierung die es verdient bzw. selber wählt.

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