Bewohner spielen im Altenheim Haus Fehlatal mit Bällen auf einem Tisch.

Ihre Meinung zu Pflege-Arbeitgeber fordern Rechtsanspruch auf Heimplatz

Explodierende Kosten, Personalnot, zu wenig Heimplätze: Die Lage in der Altenpflege ist laut Arbeitgeberverband Pflege ernst. Der Verband plädiert für die Einführung eines Rechtsanspruchs auf einen Pflegeplatz.

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Kommentare

Schirmherr

Was soll das? Da wird täglich über die Personalnot in der Pflege berichtet und die Pflege-Arbeitgeber fasseln vom Rechtsanspruch auf einen Heimplatz ? Das fühlt sich ja genau nach dem Rechtsanspruch auf den Kindergartenplatz an, der genauso unerfüllbar ist. Was soll also diese Forderung, will man da wieder Druck auf Regierung, Staat und Behörden ausüben, die wie man weiß eh nix gebacken kriegen, außer wenn es zum Wohle irgendwelcher Fremdvölker ist?

Sind diese ambitionierten Pläne nicht doch eher reiner Aktivismus mit dem wieder versucht wird, mehr oder weniger obskure Interessen durch zu setzen? Ist es nur ein weiteres Beispiel dafür, wie hier pierätfrei selbst brennenste Bürgerprobleme  zur ökonomischen und politischen Zielesetzung benutzt werden?

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das ding

Konzentrieren Sie sich doch einfach mal auf diesen Satz (zitiert) im Artikel, den ich fuer eminent wichtig halte: 

"Und er zwingt die Politik, tätig zu werden, wenn eine Krise der Versorgung droht" .

Haben Sie dazu nichts zu sagen? Wie so viele andere hier, nichts. Das ist sehr bedauerlich. Aber auch wenig verwunderlich. Das Potential dahinter schein vielen zu nebuloes?

Schirmherr

Ihr Satz ist doch längst schon dadurch entwertet, weil die Versorgungskrise längst nicht mehr nur droht, sondern längst Tatsache und tägliches Erleben ist. 

Eudialyt4

Man kann den Platz dann einkleben. Gut. Schafft aber auch nicht mehr Plätze und Personal. Arbeitsbedingungen verbessern ist natürlich auch eine Möglichkeit. Ich glaube aber nicht, dass man damit bedeutend mehr Menschen dazu bringt in die Altenpflege zu gehen.

Eudialyt4

Einklagen muss es natürlich heißen.

Schneeflocke ❄️

Ich persönlich würde im Falle einer drohenden Pflege, einen würdevollen Abgang bevorzugen und mich lieber einschläfern lassen wollen. Die Vorstellung einer prekären Pflege ist für mich der reinste Horror! Schade, dass es diese Möglichkeit nicht im Gesetz gibt. Ich verstehe aber auch diejenigen, die befürchten, dsss sich ein Pflegebedürftiger durch Angehörige dazu genötigt fühlen könnte, diesen Schritt zu gehen, damit Kosten und Umstände gespart werden oder damit das Erbe möglichst schnell zur Verfügung steht. Es gibt ja nicht nur liebende Angehörige, sondern auch leider hier die egomanen Geldgierigen. Trotzdem wird sich die Politik hier mal was einfallen lassen müssen, denn 5 Millionen Pflegebedürftige... Wie soll das funktionieren?

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MargaretaK.

So einfach ist das nicht mit dem würdevollen Abgang. Es gibt dazu mehrere Dokus. Es ist kein Problem, sich mit Unkrautvernichter qualvoll ins Jenseits zu befördern. Das einzige Medikament, aus deutscher Produktion und in Deutschland zugelassen, hat noch nie ein schwer Erkrankter erhalten. Sie werden nur durch die Behörden-Gutachten-Mühlen gedreht und stehen nach ca. einem Jahr -- ja, so lange dauert das Verfahren -- trotzdem mit leeren Händen da. Den Tod in der Schweiz, mit genau diesem Medikament, den müssen sie sich aber erst leisten können. 

Im Fall meines Mannes war es so, dass er verhungert ist. Er konnte nicht mehr schlucken und Lebensverlängerung hat er verständlicherweise abgelehnt. 

Soviel zu Menschenrechten und Menschenwürde.

Schneeflocke ❄️

Vielen Dank für Ihre lieben Antworten und auch dafür, dass Sie so offen über Ihren Fall berichtet haben. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen eine wunderbare Zukunft und möge Sie das Universum für Ihre guten Taten und die schweren Zeiten segnen und hoffentlich auch reich belohnen! Ich drücke Ihnen ganz doll die Daumen, dass jetzt noch ganz tolle Dinge in Ihr Leben kommen mögen!!! Seien Sie mir herzlichst gegrüßt! 

Kristallin

Es ist entsetzlich würdelos!

Bender Rodriguez

Wenn man  niht so viel Steuern abfliessen ließe, hätten wir jedes Jahr 160Milliarden € für allerlei kram übrig. Zu zB für richtuge Renten, kostenlose Pflege, rundum Krankenversicherung, etc etc.

Aber keiner unternimmt was. Das muss also gewollt sein.

da kann man ja froh sein, wenn  man mit 70 umkippt und das Leben in Armut und Elend, als Rentner nicht mehr erleben muss. Aber Hauptsache, wir haben wie dumm und dämlich,  Rentenbeiträge bezahlt. Für nix. Wir  werden nux davon haben. Mit dem Geld hätte i h eine Private Pflegekraft doppelt bezahlen können. 

Forfuture

Häusliche Pflege durch die Familie hört sich toll an und wäre es in vielen Fällen sicher auch. Allerdings hat sich unsere Gesellschaft in einem Maße verändert, dass auch diese Art der Betreuung Pflegebedürftiger schwer zu finanzieren ist. Wenn in einer „Standard-Familie“ beide Erwachsenen Vollzeit arbeiten müssen, um überhaut die Miete etc. bezahlen zu können, wie soll das dann gehen? Selbst wenn man das finanzielle Problem löst, muss man diese Pflege auch können. Da die Menschen deutlich älter werden, sind sie oft in den letzten Jahren von schweren Krankheiten und Demenz betroffen. Meine LG ist Demenzbetreuerin, keine leichte Aufgabe.  Ganz sicher darf dieser ganze Bereich, ebenso wie alle elementaren Bedürfnisse einer Gesellschaft nicht in die Hand von privaten Investoren, diese CXU-Politik hat uns an den Rand des gesellschaftlichen Zusammenbruchs geführt.

Meister Lampe

stellen wir uns vor es gaebe ein Bedingungsloses Netto Maximaleinkommen. Wer braucht dann

1200 und noch viel mehr Pfegeplaetze zur Gewinnmaximierung?

 

SirTaki

Rechts-Anspruch auf einen Krippenplatz, Anspruch auf einen Kita-Platz, Anspruch auf einen Platz in der betreuten Ganztagsschule. Und das Geld muss fließen und der Staat subventioniert. So weit, so gut. Den gleichen Anspruch auf Weiterarbeit und Existenzsicherung haben aber auch Angehörige, die ein älteres Familienmitglied betreuen und versorgen müssen. Auch sie wollen ihre Rente sichern und ihre Altersabsicherung nicht durch den Schornstein jagen. Nettes Händeklatschen für den Einsatz hilft ihnen nämlich nicht. Einen Pflegeplatz im Heim bekommt ohnehin nur der, der wirklich Pflegestufe hat. Wo ambulant nichts mehr geht. Und auch dieses Recht muss zur Chancengleichheit den alten Leuten wie auch den Angehörigen zugestanden werden. Daher kann ich den Arbeitgebern zustimmen. Der springende Punkt aber ist: wie soll man soziale staatliche Leistungen umschichten. Und woher sollen in den nächsten Jahren die Einrichtungen kommen? Das ist auch eine soziale Verpflichtung unserer Gesellschaft.

SirTaki

Mitarbeitende sollen ein gutes Gehalt bekommen, um dem Beruf treu zu bleiben und davon leben zu können. Doch aktuell fehlt Personal, wandern Einrichtungen durch Kostenexplosionen ab oder schließen. Und die Geriatrie in Krankenhäusern kann und wird den offenen Bedarf nicht decken können. Denn auch dort ist Notstand. Unsere Gesellschaft delegiert viele Pflichtaufgaben und gibt sich mit Notlösungen zufrieden, die meist denen aufgehalst werden, die zwischen Berufstätigkeit und Pflegebedarf eines Angehörigen zerrieben werden. Dann wird munter verschoben. Und die alten Leute bleiben auf der Strecke. Pflegearbeitgebern nun gleich geldgierige Forderungen zu unterstellen, ist dabei eine Ausrede. Denn wir alle wissen seit Jahrzehnten, dass die alten Leute Hilfe und Unterstützung brauchen. Nicht nur Familien mit Kindern, die aktuell die meisten Regelungen und Bedarfe anmelden. Das ist Sache der Politik und Wirtschaft, hier zu regieren und Konzepte auf den Tisch zu legen.

Account gelöscht

rRechtsanspruch auf einen Heimplatz? 

Auf diesen "Anspruch" verzichte ich gerne. 

Ich will auch im Alter menschenwürdig leben dürfen. Ich habe Pflegeheimerfahrungen mit 4 Heimen, in denen meine Eltern leider waren - da ich sie infolge eigener Schwerbehinderung nicht pflegen konnte.

Einen Aufenthalt in einem Pflegeheim würde ich niemandem empfehlen. Die Menschenwürde wird dort nicht gewahrt. Ich könnte etliche Beispiele nennen. 

Hier nur einige:

Z. B. Begleitung zur Toilette? Oft ist kein Pfleger da und die Hose wird nass. Der Bewohner wird zur Harninkontinenz so  "erzogen" ... und das führt zu einem höheren Pflegegrad und zu höheren Einnahmen.

Z. B. Medikamentengabe: Es kommt häufiger vor, dass der Medikamentenplan nicht beachtet wird und das kann gefährlich werden-

Z. B. Körperpflege: Öfters völlig unzureichend mit der Folge, dass der Bewohner leidet.

Z. B. Getränkeversorgung: Bewohner sind oft dehydriert und bekommen Harnwegsinfekte, weil sie zu wenig

trinken.

 

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SirTaki

Und wer soll die Person dann Rund-um-die Uhr betreuen? Das Wunschprogramm im Alter haben wir alle. Dass aber nicht alle Leute haben, die das Rundum-Paket liefern können, liegt auch auf der Hand. Und dass ein Pflegebett und eine Pflegestation mit medizinisch geschultem Personal keine Laiengruppe ist, ist wohl selbsterklärend. Woher also sollen nicht-ausgebildete Leute ihre Kenntnisse bekommen? Wer pflegebedürftige Angehörige hat, wird nicht allein einen Kranken hochheben können. Ganz zu schweigen von all den Handlungen, die noch zur Betreuung gehören. Und ambulante Dienste stehen auch mit dem Rücken zur Wand. Es ist heute Nachwuchs, der fehlt, morgen Mitarbeitende, die Rente gehen und auch körperlich nicht mehr können. Und Sie geben, emotional verständlich, sachlich gesehen unbeantwortet die Empfehlung, nicht ins Pflegeheim zu gehen. Also, was soll der Bedürftige dann tun? Wenn Sie da eine Lösung haben, nur raus damit. Das werden alle Einrichtungen und Politiker gern aufgreifen. 

Kaneel

Da etwa 2/3 der anerkannt pflegebedürftigen Menschen zu Hause von den Angehörigen gepflegt werden, neben der Kinderbetreuung oder neben der eigenen Berufstätigkeit, kann ich den pauschalen generalisierenden Vorwurf in Deutschland würden ältere Menschen in Heime "abgeschoben", nicht nachvollziehen.

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Kristallin

Da bin ich ganz Ihrer Ansicht, für eine Pauschalisierung ist das Thema viel zu umfangreich!

Und die Ansprüche gepflegter Menschen viel zu unterschiedlich, ich kenne Menschen welche Daheim Demenzerkrankte pflegen, das ist ein 24/7 "Job"!

Account gelöscht

Pflegeheime sind die schlechteste Lösung für die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen. Denn im Grunde werden alte Menschen dort nur "verwahrt". Ja, so ist es. Ich habe mehr als 10 Jahre lang meine Eltern in verschiedenen Pflegeheimen betreut und besucht. 

Es ist überall dasselbe: Die Versorgung ist schlecht und oft menschenunwürdig. 

Was ich in dieser langen Zeit gesehen habe, hat mich davor abgeschreckt im Alter freiwillig in ein Pflegeheim gehen zu wollen oder müssen. 

Wenn sich da nicht extrem viel ändert bzw. bessert, ist für mich ein Pflegeheimplatz eher eine "Drohung".

Besser wären Wohngemeinschaften von alten Menschen und noch besser ist eine Versorgung zu Hause in den eigenen 4 Wänden.

 

 

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Kristallin

Die Wohngemeinschaften gibt es schon, aber auch dort wird Pflegepersonal benötigt, ohne funktioniert auch eine WG mit pflegebedürftigen Menschen nicht.

SirTaki

Aus dem Verwandtenkreis wurden wir auch angemeckert, als wir unsere hochbetagte, leicht demente Tante in ein Pflegeheim geben mussten, weil sie nicht wusste, ob und wann sie getrunken hatte und dehydriert mehrfach mit Notfallambulanz in die Klinik kam. Oder ihre Herdplatten anließ. Wir haben dann zurück angeboten, wer die Tante pflegen möchte, kann die Haustürschlüssel übernehmen und alles selbst regeln. Da war dann breites Schweigen im Walde. Selbst mit kleinen Kindern, zig Kilometer von der Tante wohnend und berufstätig haben wir 10 Monate lang versucht, das zu managen. Das kann jeder an sich testen, wenn er meint, das dauerhaft alles unter einen Hut zu kriegen. Am Willen fehlte es nicht, aber an der Zeit und ihrem Bedarf, 7/24 da zu sein. Und wenn dann ein Pflegeheim betreut, ist die Grundversorgung gesichert. Wir haben ein ernstes Wort gesprochen, wenn etwas aus dem Ruder lief. Aber das war die Ausnahme. Fehlendes Personal heute ist der größte Knackpunkt.

SirTaki

Aus dem Verwandtenkreis wurden wir auch angemeckert, als wir unsere hochbetagte, leicht demente Tante in ein Pflegeheim geben mussten, weil sie nicht wusste, ob und wann sie getrunken hatte und dehydriert mehrfach mit Notfallambulanz in die Klinik kam. Oder ihre Herdplatten anließ. Wir haben dann zurück angeboten, wer die Tante pflegen möchte, kann die Haustürschlüssel übernehmen und alles selbst regeln. Da war dann breites Schweigen im Walde. Selbst mit kleinen Kindern, zig Kilometer von der Tante wohnend und berufstätig haben wir 10 Monate lang versucht, das zu managen. Das kann jeder an sich testen, wenn er meint, das dauerhaft alles unter einen Hut zu kriegen. Am Willen fehlte es nicht, aber an der Zeit und ihrem Bedarf, 7/24 da zu sein. Und wenn dann ein Pflegeheim betreut, ist die Grundversorgung gesichert. Wir haben ein ernstes Wort gesprochen, wenn etwas aus dem Ruder lief. Aber das war die Ausnahme. Fehlendes Personal heute ist der größte Knackpunkt.

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GutenAbend

Sie haben erkannt, dass fehlendes Personal der größte Knackpunkt ist. Auf der anderen Seite habe Sie mit denen die noch da sind ein "ernstes Wort" gesprochen wenn etwas nicht nach Ihren Vorstellungen lief. Sie sind Teil des Problems weswegen bald niemand mehr in der Langzeitpflege arbeiten will.

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kurtimwald

Wenn ich so manche Ansichten sehe merke ich, die meisten haben den Artikel nicht gelesen oder nicht verstanden.

Es geht nicht um Alter, Altersrente, Altersheime usw. Es geht um Menschen, die nicht zu alt, aber zu krank sind um sich allein zu versorgen. Menschen, deren Pfleger Vollzeit und qualifiziert, also ausgebildet sind.

Und endlich muss das ordentlich reguliert werden, das Betreiben von Pflege darf nicht gewinnorientierte  sein.

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