Ihre Meinung zu Regierung entschärft Entwurf für Handelsabkommen mit Kenia
Sollte in Handelsabkommen mit Sanktionen gedroht werden, um Nachhaltigkeitsstandards durchzusetzen? Darüber streitet die Bundesregierung. Ein Entwurf für ein Abkommen mit Kenia ist nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios nun entschärft worden.
„Soll die EU in Handelsabkommen mit anderen Ländern mit Sanktionen drohen können, wenn diese vereinbarte Nachhaltigkeitsziele verfehlen? Um diese Frage stritten sich das deutsche Außen- und Wirtschaftsministerium auf der einen Seite mit dem Kanzleramt auf der anderen“
Statt auf Drohungen auf das Zulassen vollständiger Transparenz zu setzen wäre schon deshalb zielführender, weil die ganz überwiegende Zahl der Menschen auf sämtlichen ‚Seiten‘ Wert auf die Erhaltung ihrer gemeinsamen Existenzgrundlage legt. Und die tatsächliche Einhaltung Nachhaltigkeits- und sonstigen Menschenrechtsstandards sich sonst ohnehin nicht wirklich überprüfen lässt.
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Die Frage sst doch ob die Kenianer Sanktionen erlassen koennten falls Deutschland Ihre Klimaziele nicht erreicht,... das Abkommen wird doch auf "Augenheohe" geschlossen....oder etwa nicht?
Wann wurde je Handel auf Augenhöhe betrieben und wo?
Jede Seite darf ihre Bedingungen nennen. Die Gegenseite darf ablehnen. Diese Bedingungen betreffen den ausgehandelten Preis, aber natürlich darf ein Käufer auch weitergehende Bedingungen stellen. Ggf. kommt dann eben kein Handel zustande.. Diese Freiheit muß es auch weiter geben. Natürlich ist immer eine Seite im Vorteil, nämlich diejenige, die ein Gut anbietet, auf das die Gegenseite nicht verzichten kann oder will, es sei denn, Konkurrenz bietet es billiger an.
Sie liegen mal wieder aber sowas von daneben mit Ihrem unsinnigen Vergleich.
Das hatte ich mich auch gefragt. Es ist aber das Wesen von Sanktionen das sie immer vom wirtschaftlich Stärkeren gegen den wirtschaftlich Schwächeren ausgesprochen werden um eine Verhaltensänderung des Schwächeren im Sinne des Stärkeren zu erzielen.
Manchmal geht der Schuss nach hinten los wenn man „wirtschaftliche Stärke“ nur am GDP misst, aber eben nicht auf das „eine essentielle Gut“ verzichten kann das der vermeintlich Schwächere dem Stärkeren liefert … :-)
Ich bin der Meinung, dass der Grundsatz „pacta sunt servanda“ in handelsrechtlichen Verträgen einzuhalten ist. Deshalb halte ich es für nicht richtig, soweit absehbar ist, dass Standards, die für den Abschluss des Vertrages wesentlich sind nicht eingehalten werden können, die eigenen Standards herabzusetzen. Dieses führt zur Relativierung von Verträgen. Herabgesetzte Standards in Verträgen gleichen dann eher einer Spende. Spenden in Milliardenhöhe würde das Geld entwerten.
Es soll nicht ein Vertrag einseitig geändert werden. So wie ich es verstehe, geht es um den Entwurf für ein späteres Handelsabkommen mit Kenia. Bis dieses abgeschlossen ist, wird gegen kein Grundsatz aus Vertrag verstoßen. Selbst später, nach Abschluss, können beide Seiten einvernehmlich das Abkommen ändern oder gemäß entspr. Klauseln. Sanktionen und Drohungen werden eigentlich nicht mehr in Handelsabkommen hineingeschrieben und von der schwächeren Seite unterschrieben. Es werden höchstens Vereinbarungen einvernehmlich akzeptiert, die für den Fall, dass sich eine Seite an bestimmte Abmachungen nicht hält, der anderen Seite bestimmte Möglichkeiten gewährt, sich ebenfalls anders verhalten zu dürfen (so in etwa).
Man sollte aber auch kein Handelsabkommen abschließen, wenn schon vor Abschluss wahrscheinlich vorhersehbar ist, dass eine Partei in dessen Leistungspflicht hinterherhinken wird. Unter dieser Vorraussetzung würde ein, sich Rechte für den Fall der Nichterfüllung im Voraus versprechen lassen, eine Ausnutzung der unterlegenen Partei auslegen lassen. Wegen der Geschichte europäischer Staaten und Afrika, sollte man diese Art von Geschäfte vermeiden. Ein klares Nein, wäre dem Partner gegenüber ehrlicher.
In der Politik kommt man ohne Forderungen, Druck und Hebel nicht sehr weit, wenn man nicht die gleichen Interessen hat, sich auch nicht in der gleichen Ausgangslage befindet, das Gegenüber weitere Optionen hat, Präferenzen untersch. gewichtet werden. Ist nicht so sehr Frage eines klaren Ja/Nein. Handelsabkommen haben ein ganzes Bündel an Zielen und Zwecken, verschiedenster Qualitäten und beabsichtigen Veränderungen, müssen dynamische Komponenten enthalten.