Müllbeutel "Gelber Sack" liegen  vor einem Haus.

Ihre Meinung zu Können Bakterien unser Müllproblem lösen?

Forscher haben in der Arktis und den Alpen neue Mikroorganismen entdeckt, die Plastik zersetzen können - und das auch bei niedrigen Temperaturen. Doch reicht das für eine industrielle Anwendung? Von Alexander Steininger.

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160 Kommentare

Kommentare

Prof. Fit

Interessant wäre doch, was ist das Abfallprodukt aus dem Prozess des bakteriellen Kunststoffabbaus? Ich vermute, da die Basis von "Plastik" kohlenstoffhaltiges Erdöl ist, wird daraus auch CO2 entstehen.

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Möbius

Ja und nein. Im Endeffekt entsteht immer CO2, also ein unschädliches Gas … :-) 

 

Aber heutige Biotechnologien können den Abbauprozess zB auch vorher stoppen und dann entsteht aus einer PET Flasche zuerst Ethylenglykol und Terephthalsäure - man macht die Polymerisation quasi rückgängig. Und damit kann man schon etwas anfangen , zB neue PET Flaschen herstellen … 

jaja...

...wenn der Prof. den Artikel nochmal liest, wird er feststellen: es sind Monomere als Recyclingprodukt das Ergebnis bakterieller Bemühungen...

spax-plywood

Ja, man müsste die Bakterien am vollständigen Verdauen hindern. Und die Endprodukte abtrennen, was Energie kostet. Andererseits, bei 6 Mio. Tonnen Kunststoffabfall pro Jahr, mal nur als C gerrechnet, macht 22 Mio. Tonnen CO2. Der Gesamtausstoß von D ist knapp 700 Mio. Tonnen. Also sind 22 Tonnen 3,1 %. 

w120

Ich finde es toll, was noch alles entwickelt wird.

 

Aber was liefert das für das Plastik, was in die Meere eingebracht wird.

Oder den Abrieb der Autoreifen (soll 1/4 des Meereseintrags liefern). 

 

Die Vermeidung bleibt die Kernaufgabe. 

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Vector-cal.45

Der Reifen-Abrieb, der meines Wissens nach mehr ausmacht als dieses 1/4, ist ein riesiges Problem.

Dass dieser durch Regen in die Gewässer und Meere gespült wird, lässt sich einfach nicht vermeiden, es sei denn durch weniger Reifen, die durch die Gegend rollen.

Alter Brummbär

Autos abschaffen, Problem gelöst.

Schirmherr

Frage: Wenn dann endlich alle Autos nicht mehr fahren, darf man unsere zukünftig dann einzigen Mobilitätshilfen, also die Fahrräder, aber dann auch nurnoch auf Bambusrädern rollen lassen, oder ist da auch der Bambus-Abrieb bei dann in Deutschland ca. 50 Millionen Fahrrädern nicht auch zu hoch und wir gehen besser nur noch zu Fuß?

Sisyphos3

und dann gibt es eben Abrieb von den Schuhen :--)

oder wir gehen barfuß

w120

Die Nasa stellt bereits Metallreifen (Metl) für Fahrräder her.

 

Questia

@Vector-cal.45•10:37 Uhr |Lösungsansatz|

| @w120: Der Reifen-Abrieb, der meines Wissens nach mehr ausmacht als dieses 1/4, ist ein riesiges Problem. "Dass dieser durch Regen in die Gewässer und Meere gespült wird, lässt sich einfach nicht vermeiden, es sei denn durch weniger Reifen, die durch die Gegend rollen."|

Auch dafür gibt es einen Lösungsansatz, der am Anfang der Kette ansetzt.

https://www.deutscher-zukunftspreis.de/de/nominiert-zum-deutschen-zukun…

Soche Lösungen finde ich zukunftsträchtiger, als immer dem Müll hinterher zu laufen, der vermeidbar wäre

Sisyphos3

Oder den Abrieb der Autoreifen (soll 1/4 des Meereseintrags liefern)

 

halten sie die Angabe für seriös ?

mehr als ne PET Flasche macht mein Autoreifen sicherlich nicht aus (2 mm Profil/Jahr)

und wieviel PET Flaschen oder Verpackungen  landen im Meer

w120

Die Petflasche, zumindest die mit 1,5 l, sehe ich noch, aber Mircroabrieb?

Petflaschen könnten gesammelt werden, aber beim Abrieb?

Wäre das überhaupt in Massen möglich?

 

Ob die genannte Menge stimmt, habe ich nicht überprüft, aber Sie haben auch keine Quelle, die das widerlegt 

logig

Es scheint mir auch hier mehr um Beruhigung zu gehnh, als um Problemlösung. Erstens würde es noch Jahre bis Jahrzehnte dauern, bis das Verfahren anwendbar wäre und zweitens was produziren diese Bakterien wohl beim Abbau von Plastk: CO2 oder etwa auch noch Methan? Bei einige Kommentaren scheint man nur zu gut zu erkennen, wie wenig man an Vermeidung von Plastikmüll denkt!

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harry_up

Warum Kursivschrift?

Gerd Hansen

Erstmal ist das eine gute Idee.

Jetzt kommt das ABER :

Wenn die Bakterien Plastik schon bei 15 Grad zersetzen können, was würde passieren, wenn die mal aus solch einer Anlage „ausbrechen“ würden?

Das könnte dann schnell die berühmte Büchse der Pandora sein.

Wenn die erst bei 70 „arbeiten“ würden dann wäre DAS Risiko schon mal eliminiert.

Wie oben schon jemand schrieb :

Zuerst Müll vermeiden.

Dann den „unvermeidlichen Müll“ zu 100% recyclebar herstellen und den am Ende dann recyceln.

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draufguckerin

Ihre Bedenken bezüglich der Sicherheit teile ich.  Eine Freisetzung der plastikverschlingenden Organismen könnte fatale Folgen haben. Wo immer es möglich ist, sollten umweltschädliches Plastik vermieden werden.

jaja...

...Leute, die leben zum Teil, und das schon länger, in den Alpen. Ich wüsste nicht, dass das bisher ein Problem war...

Gassi

@w120 18. Mai 2023 • 10:15 Uhr

Stimme voll und ganz zu! Schöne Entwicklung, aber es gehört nicht in die Umwelt. Vermeidung wäre der Königsweg. Aber wenn das nicht klappt, dann zumindest ein rigoroses Rücknahme-System. Wegwerfen geht gar nicht. Und das ginge selbst in Entwicklungsländern. Ich bin sicher, die machen mit - so sie erst mal dafür sensibilisiert werden. Hätte bei uns jemand gedacht, dass Plastiktüten so drastisch vermieden werden können? Was war das zunächst für ein Aufschrei ... Tja, weg von alten Gewohnheiten ist halt erst mal blöd!

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harry_up

Was wäre mit einem rigorosen Rücknahmesystem denn letztlich gewonnen??

Vector-cal.45

Das war vollkommen unverständlich, dieses Gemoser wegen den Plastiktüten.

Diese Dinger waren schon immer so unnötig wie ein Kropf und mir ein Dorn im Auge. 

Was ist auch schon dabei, ein paar Stoffbeutel mitzunehmen oder einfach immer ein paar im Kofferraum liegen zu haben? Manche denken eben nicht von zwölf bis Mittag und sind wohl nicht in der Lage daran zu denken, einen Einkaufskorb oder Tasche mitzunehmen.

w120

Ein Schritt wäre die Einstellung des Exports in Länder, in denen man davon ausgehen kann, dass diese illegal entsorgen.

 

Alles eine Frage des Geldes.

Siehe Coca Cola, Einwegflasche/Glasflasche.

 

0,2 Glas ist immer noch das Beste."g"

 

 

draufguckerin

"Das ginge selbst in Entwicklungsländern" - ja, schön wär's. Wo gibt es denn überhaupt eine Müllabfuhr, Recycling, Papierkörbe ...? In Vietnam u.a. asiatischen Ländern können Sie an jeder Straßenecke einen Whisky oder Likör nehmen, der wird  von alten Leuten verkauft. Wird in eine Miniplastiktüte gegossen, runtergekippt und fliegt dann auf die Erde. Der nächste Regen spült ihn weg. Jeden Tag Tausende.

Kaneel

M.M.n. ließe sich sehr viel an Plastikmüll in Form von Verpackungen vermeiden. Produkte müssen nicht doppelt und dreifach verpackt und die Verpackung nicht überdimensioniert sein. Die Alternative zu Plastiktüten wie der inflationäre Gebrauch von Papiertüten sehe ich allerdings auch kritisch. Erst recht, wenn diese beschichtet sind und aufgrund mangelnder Kenntnis im Altpapier landen und von den Verwertungsbetrieben unter höherem Aufwand und Mehrkosten aussortiert werden müssen.

Von der Politik erwarte ich außerdem entsprechende Richtlinien dafür, dass unser Plastikmüll ausschließlich hier recycled wird oder wir diesen vor Ort verbrennen und wir uns dieser Verantwortung nicht durch das Verschiffen in Schwellenländer entledigen um den Menschen dort unseren Müll und die daraus resultierenden gravierenden Folgen für Menschen und Umwelt aufzuhalsen.

Magnus Senex

Koennen Bakterien unser Muellproblem loesen? Nein, auch dies Problem koennen nur wir Menschen selbst loesen! In welchen Stoff wandeln die Mikroorganismen die verschiedenen Plastikarten um? Kommt da Humus "hinten raus"? Die Materie wird ja nicht irgendwohin verschwinden.  Vielleicht sollten die Wissenschaftler viel intensiver erforschen, wo der gesunde Menschenverstand in unserer hochindustrialisierten, profit-, komsum- und spassgetriebenen Gesellschaft geblieben ist. Muellvermeidung, z. B. durch Reduzierung von Kunststoffverpackungen ist ja offensichtlich von der Industrie und damit von der Politik nicht gewollt.

Möbius

Grundsätzlich mag ich solche Ideen. Leider ist dies keine Option um das Plastik (vor allem Polyethylen, Polypropylen oder Polyethylenterephtalat) aus den Meeren zu entfernen. 

 

Bioengineering baut PET außerdem zu CO2 ab. Dabei entstehen kaum nutzbare Grundstoffe. Thermische Verwertung produziert wenigstens Wärme. 

 

Zudem könnten Polystyrol (Styropor) fressende Bakterien für Länder wie Deutschland noch zum Problem werden, da die Dämmplatten an Gebäuden die im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen heute vorgeschrieben sind, meist aus diesem Kunststoff bestehen… 

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draufguckerin

Das wäre was. Dann könnte man diesen Mist, die Wärmedämmplatten, beschädigungsfrei von der Wand holen. Wenn man sie aus Feuerschutzgründen, wegen Schimmel- oder Ungezieferbefall (schön warm darunter, da kommen Ameisen u.a. Viecher bis in die höchsten Stockwerke) entfernen möchte, muss man die Platten samt Kleber von der Wand kratzen. Da wird jede Menge Sondermüll produziert, Platten samt Kleber zu entfernen ist teurer als das Draufkleben. 

Möbius

Ja, ich habe gesehen wie in Frankfurt ein Mietshaus mit diesen dicken Styroporplatten gedämmt wurde. 

 

Ich habe mich auch gefragt wie die Leute in diesen Wohnungen leben (Schimmel!). 

 

Ein Styropor fressender Pilz oder ein Bakterium könnte da durchaus von Nutzen sein. 

Miauzi

Nun - niemand schriebt dem Gebäudebesitzern oder den Baufirmen vor ihre Dämmung aus Polystyrol (Styropor) zu machen ... NIEMAND!

Es gibt ausreichend Alternativen ud wenn sie diese nicht kennen ... das ist definitiv nicht mein Problem.

Das sie in der breite tatsächlich angewendet werden ... liegt schlichtweg an der guten PR- btw. Lobby-Arbeit der Hersteller dieser Dämmung...

...die für mich als Ing. aus dem Bauwesen nix anderes ist als ein -> Brandbeschleuniger

Seit Jahrzehnten dokumentieren Fach-Kollegen von mir die so entstandenen Fassaden-Brände und haben versucht die Bauzulassung für diese Produkte verbeiten zu lassen ... ohne Erfolg.

Es wurde schlichtweg die Zulassungsbedigung "angepasst" ... "schwer entflammbar" kann ein sehr dehnbarer Begriff sein.

Vor ca. 1 1/2 Jahren haben in der Nachbarschaft meiner Tante ein paar Kids "aufgezeigt" wie aus "schwer" recht schnell "leicht" wird und die Dämmung in der Tordurchfahrt mittels Feuer im Plastik-Müll-Container durch den Deckputz entzündet

Theodor Storm

Die Zulassung "Schwer entflammbar" für Dämmplatten muss in einem spez. Verfahren, mit einer spez. definierten Brandlast, behördlich geprüft und bestätigt werden. Diese Zulassungsprüfungen müssen in Zeitabständen wiederholt werden. Nicht brennbare Dämmplatten aus Mineralfaser gibt es auch, die müssen sogar ab einer bestimmten Gebäudehöhe zwingend eingesetzt werden.

harry_up

Um meine Antwort auf die Frage der Artikel-Überschrift zu geben:

Nein, ich denke nicht, dass man mit Hilfe von Bakterien oder deren Enzymen innerhalb einer sinnvollen Zeitspanne das Plastikmüllproblem wird lösen können.

Allenfalls "anlösen".

Ritchi

Wie in dem Artikel angedeutet: die Massenkunststoffe Polypropylen oder Polyethylen, an denen beißen sich die Bakterien die Zähne aus. Leichter geht es natürlich bei diversen Estern.

Und dann bleibt mir noch einen Traum zu zerstören. Die Bakterien sollen Monomere herstellen (wie im Artikel behauptet). Warum sollten die Bakterien dies tun? Energie aufbringen, damit wir Monomere bekommen? Nein, die Bakterien zersetzen den Kunststoff, um die Monomere selbst zu futtern, von denen leben sie schließlich. 

Peter Kock

Da könnte allein durch das  "Nichtherstellen"  noch viel mehr getan werden ! Nur die alten Sünden fangen wir nicht mehr auf z.B. das ganze Schiffsladungen mit Plastikmüll einfach versenkt wurden mit uralten Frachtern !  Jede Menge wurde nach China gebracht dort wurde grob sortiert und der Rest kam in den nächsten Fluß und somit auch ins Meer !  

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bolligru

In China ist diese Praxis des Verklappens mittlerweile verboten. Andere Länder sind eingesprungen.

Das Problem kann nur, für unseren Teil, durch ein euopaweites Verbot derartiger Vorgänge gestoppt werden.

Darüberhinaus muß weltweit stärker Druck gemacht werden. Aber: Untätig ist man in der Politik nicht und das gilt auch für Schleppnetze die "entsorgt" werden und in denen sich immernoch viele Tiere verfangen.

Vector-cal.45

Plastik ist ein Erdölprodukt, reine Chemie und dementsprechend ein Schadstoff bei der Entsorgung.

 

Zu glauben, man könnte tatsächlich ein absolut künstliches Produkt durch einen rein natürlichen Prozess abbauen oder gar in einen Kreislauf der Wiederverwertung einbinden, halte ich für (gelinde gesagt) ganz schön weit hergeholt.

 

Sicherlich steht es jedem frei dahingehend zu forschen, aber Verlautbarungen wie diese führen doch wohl eher dazu, dass eine breite Masse von Menschen denkt: „Super, dann muss ich mir um Plastikmüll keine Gedanken machen, die erfinden da schon irgendwas, was das Problem löst.“ 

 

Den zitierten Aussagen fehlt es meiner Meinung nach ganz schön an Substanz und Meldungen wie diese wirken auf mich am ehesten wie naives greenwashing.

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Forengedöns

Plastik ist ein Erdölprodukt, reine Chemie und dementsprechend ein Schadstoff bei der Entsorgung.

Erdöl ist ein reines Naturprodukt. i

harry_up

Klapperschlangengift auch.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

So wie alles in diesem Universum.

harry_up

Etwas anderes hat der User nicht behauptet.

 

Vector-cal.45

Das ist mir klar. Am Endprodukt ist jedoch nicht mehr viel „natürlich“. Und die Mineralölrückstände die z. B. gerade von fetthaltigen Lebensmitteln aus ihrer Plastik(folien)-Verpackung aufgenommen werden, sind der Gesundheit auch nicht gerade förderlich.

draufguckerin

Verpackungen sind ein Problem - richtig. Aber es gibt sooo viel mehr Produkte, die viele gar nicht als problematisch ansehen, die aber extrem zur Vermüllung beitragen. Zwecks Unkrautunterdrückung hatte ich ein "Unkrautvlies" gekauft und unter meinen Pflanzen im Garten ausgebreitet. Als im im folgenden Frühjahr die Beete in Schuss bringen wollte, hatte sich das Vlies fast komplett aufgelöst - dafür hatte ich kleine Fetzen und wahrscheinlich jede Menge unsichtbare Partikel in meinem Garten. So etwas wird tausenfach verkauft und angewendet, auf der ganzen Welt. Furchtbar.

Als Hausfrau möchte ich auch auf die zahllosen "Swiffer" u.a. Putzlappen hinweisen. Die Dinger zum Einmal-Gebrauch schmeißt man in den Restmüll, aber die waschbaren Tücher geben bei jeder Wäsche  Mikroplastik ab. Bin inzwischen überwiegend zu Lappen aus Baumwolle (alte Bettlaken, Socken ...) zurückgekehr, nur nicht zum Fußbodenwischen.

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Forengedöns

Bin inzwischen überwiegend zu Lappen aus Baumwolle (alte Bettlaken, Socken ...) zurückgekehr, nur nicht zum Fußbodenwischen.

Ich fette und poliere meinen Fahrradsattel mit einem Baumwolltuch. Aber für die meisten Reinigungszwecke im Haushalt ist Baumwolle ungeeignet. f

harry_up

Ich poliere meinen Sattel vorwiegend mit dem Allerwertesten. :-) 

Kaneel

Es wäre schön, wenn ein wesentlicher Teil unserer nützlichen Alltagsgegenstände für Haus und Garten aus Materialien bestände, die die Umwelt schonen. Die Abgabe von Mikroplastik durch Putzlappen halte ich allerdings im Vergleich zu dem, was sich insgesamt aus unserer Kleidung, Heimtextilien usw. durch das Waschen herauslöst, für relativ gering. Und denken Sie an die Gummidichtungen in der Maschine selbst. Oder an den Abrieb von Schuhen (beim Wandern), oder durch Reifen. Und ...

Wir kommen anscheinend kaum noch ohne Plastik aus - die Verwendung ist nun mal äußerst bequem und praktisch. Selbst die Amseln im Garten scheinen die Vorteile davon (Dämmung?) entdeckt zu haben und verwenden es für ihren Nestbau. Ohne Erfolg hatte ich kürzlich noch versucht einer Amsel dieses naturferne Material auszureden. 

Ritchi

Recycling von Kunststoffen ist großenteils ein schön geredeter Traum. An Polypropylen versagen Bakterien und Pilze. Deshalb wird dieser Kunststoff in weit mehr als einem Dutzend aufwändiger Arbeitsschritte recycelt, das Ergebnis hat eine jämmerliche Reinheit und ist ein extrem minderwertige Kunststoff. Gut, Radkastenverkleidungen für Autos lassen sich daraus herstellen, aber Kartoffelpflanzkästen oder Blumenkästen und viele andere Produkte wie beispielsweise Hebel zum Lösen eines Fahrradreifens sind aus diesem Kunststoff Müll. Einmal leicht gegen den Kasten gestoßen, und schon ist er kaputt, einmal den Hebel am Fahrradreifen angesetzt, und schon ist er gebrochen. Wir produzieren mit solchen Recyclingprodukten noch mehr Müll und vor allem keine Nachhaltigkeit. Polypropylen und Polyethylen lassen sich hervorragend statt Öl zur Verbrennung einsetzen. Wir sparen das aufwändige Recyceln und den Frust der Verbraucher. Und vor allem sparen wir Öl. Die Gesamtbilanz wird gerne missachtet.

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Sisyphos3

warum tut man das dann nicht ?

weil manche schon krankhaft gegen ne Verbrennung sind

immer nur Schwarz Weiß sehen

draufguckerin

Ich sehe das wie Sie. Die aus Recycling entstandenen Produkte altern unter UV-Einfluss sehr schnell und bei Beschädigung splittern sie leicht - Verletzungsgefahr.  Vom Geruch dieser Produkte ganz zu schweigen. Letztlich wird aus Müll wieder nur minderwertiger Kunststoff ( Müll) produziert.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Woraus glauben sie denn, werden diese Kunststoffe hergestellt?

Richtig! - aus Öl.

Am Ende setzen wir durch ihren "Trick" doch wieder die gleiche Menge fossiles CO" frei - und unser Hunger nach Kunststoffen sorgt dafür, dass wir es aus der Erde holen.

 

Der Weg muss anders aussehen.

draufguckerin

Noch etwas zu PET: Ich gebe zu, ab und an gehe ich gern in Geschäfte und gucke nach der neuesten Mode. Ich kaufe wenig, aber ich sehe mir die Sachen gerne an, schaue nach der Stoffqualität, den Farben ... immer öfter sehe ich modische Klamotten, die ein Etikett mit folgender ( oder ähnlichlautender) Aufschrift tragen: "Ich wurde zu 30 ( oder so)% aus PET-FLaschen hergestellt."

Kleidung aus Plastikmüll? Geht's noch?  Für junge Leute und Firmen mit angeblichem Umweltbewusstsein scheint das ein Qualitätsmerkmal zu sein. Vermutlich verkürzt das Beimischen von Kunststoffen die Lebensdauer der Textilien extrem. Ich vermute, die Sachen reißen nach mehreren Wäschen kaputt. Daran, dass diese Müllklamotten extra angepriesen werden, sieht man, dass das für manche Menschen ein Qualitätsmerkmal ist. 

Nie würde ich so etwas tragen.

Kaneel

Aber Kleidung besteht doch eh zu großen Teilen aus Kunststoffen. Vor allem Jacken, weil wetterfest und leicht. Ist es dann nicht ökologischer diese aus Plastikmüll herzustellen? Ich bevorzuge zwar größtenteils Kleidung aus Baumwolle, allerdings ist herkömmlicher Anbau, Ernte und Verarbeitung alles andere als unproblematisch. 

Sisyphos3

toll !

hoffentlich wissen die Bakterien auch welchen Kunststoff sie fressen sollen

oder einfacher verständlicher formuliert 

wenn Bakterien im Wald das alte morsche Holz zersetzen ist es ja gut

wenn sie meinen Wohnzimmerschrank ebenso behandeln täten oder meine Holzdecke

wer das eher nicht gut

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harry_up

Ja, und genauso würden es die plastikfressenden Bakterien halten.

Das letzte, worum ich mir Sorgen mache ist, dass meine Glas-Bierflaschen auf einmal ohne Kasten im Vorratsraum stehen oder meine Fensterscheiben draußen liegen, weil die Bakterien die Rahmen weggenascht haben. :-)

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Noch schlimmer - die ganze Altersversorgung, die man in Form von Einwegplastikflaschen gehortet hat, könnte "aufgefressen werden"...

 ;-)

Forengedöns

Also jetzt nix gegen das Bakteriengedöns, aber wäre es nicht klüger, Müll zu vermeiden und den Eintrag in die Meere zu unterbinden? j

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harry_up

Ja, sehr gute Idee!

Warum da noch keiner drauf gekommen ist...

Sisyphos3

gehört nur am Rande dazu .....

der Mensch scheint nicht Lernfähig und flexibel genug zu sein

irgendwo in Bolivien weit ab von Weg und Steg

warf die Familie ihren Abfall wie seit Jahrhunderten auf nen Haufen hinterm Haus

das Problem nur,

früher bestand ihr Abfall aus Produkten aus der Natur die sich die Natur dann wiederholte

seit einigen Jahrzehnten verwendeten die eben keine "Weidenkörbchen"

 zum Aufbewahren ihrer Habe mehr sondern Zeug aus Plastik

das wird da noch jahrzehntelang (oder mehr) liegen

bis sich Mikroben finden welche das auch verdauen - und natürlich alles andere aus Plastik auch

 

vielleicht sollte man sich Gedanken machen ob man Kunststoff braucht

und auch wie man den ordentlich entsorgt sollte man nicht ohne auskommen

also ich werfe meine PET Flaschen in den Gelben Sack nicht ins Meer

und wenn das alle anderen auch so machen täten ....... weltweit

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draufguckerin

"also ich werfe meine PET-Flaschen in den Gelben Sack und nicht ins Meer, und wenn das alle anderen auch so machen täten ....  weltweit" . 

Stimmt. Das mache ich wie Sie.

Längst nicht überall gibt es Müllentsorgung. Bei einigen schwemmt der Regen alles fort.

 

Sisyphos3

dann sollte man eben sein Augenmerk in Gegenden lenken die eben nicht recyclen

Mauersegler

Ich kaufe keine PET-Flaschen.

Forengedöns

@Gerd Hansen 18. Mai 2023 • 10:20 Uhr

Wenn die Bakterien Plastik schon bei 15 Grad zersetzen können, was würde passieren, wenn die mal aus solch einer Anlage „ausbrechen“ würden?

Nichts. Ich vermute, dass diese Bakterien schon seit Urzeiten in unserer Umwelt vorhanden sind. 

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harry_up

Genauso dürfte es sein.

w120

Das mag sein, aber die paar Plastikspeere der Neandertaler haben ihre Entwicklung im Zaum gehalten.

Dazu die Erderwärmung und die kuscheligen Winter

 

Was sagt der Biologe über die Vermehrungs-und Überlebensfähigkeit?

Forengedöns

@ Sisyphos3 18. Mai 2023 • 10:54 Uhr

wenn Bakterien im Wald das alte morsche Holz zersetzen ist es ja gut

Verlassen Sie sich drauf. S

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harry_up

Diese Arbeit wird ganz vorwiegend durch Pilze erledigt.

Forengedöns

@unbutu77 18. Mai 2023 • 09:21 Uhr

"Kunststoff" ist in der Natur nicht wirklich zu finden

Naja. Bei uns hier oben auf dem Waldparkplatz braucht man leider nicht lange suchen. u

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harry_up

Mit einem breiten Lächeln geh ich jetzt mit meinen Hündchen... :-))

werner1955

die Plastik zersetzen können?

Und bis das sicher möglich ist gebe ich alles zu termischen Verwertung. Die Entsorgung  des grünen Punkt sind aus meiner sicht niccht gesichert. Wenn immer wieder dieser Müll in afrila oder andern Ländern gefunden wird.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Die Idee ist nicht neu - aber sie ist auch nur eingeschränkt zielführend:

1. Würde bei "Endreinigung" in unserer Umwelt wieder das CO2 freigesetzt, das im Erdöl steckte, aus dem man die Kunststoffe herstellt.

2. Würden wir weiter CO2 aus fossilen Quellen aus der Erde holen, wenn wir weiterhin unser Plastik aus Öl oder Kohle produzieren. Und damit den Treibhauseffekt weiter anheizen.

3. Stellten die (dazu notwendigerweise in Richtung mehr Effizienz) veränderten Bakterien sowohl eine Gefahr in der Natur dar, als auch in unserer künstlich geschaffenen Umwelt. Materialien, die wir einsetzen WEIL sie beständig sind - z.B. die Ummantelungen von Strom- und Datenkabeln oder Dichtmittel etc. könnten dadurch angegriffen werden.

 

Enzymatische Spaltung in Vorprodukte könnte ein Teil des Wegs sein, um daraus wieder reine Kunststoffe herzustellen, für die wir keine nachhaltigen Alternativen haben.

Aber eben nur in Kombination mit nachhaltigen, natürlich abbaubaren Stoffen.

bolligru

Die Gesamtbilanz ist entscheidend

Kunstoffmüll ist seit Jahrzehnten ein Problem und eine Antwort darauf war hierzulande der sog. "Grüne Punkt" bei Verpackungen. Da derzeit werden rund zwei Drittel des eingesammelten Verpackungsmülls in Müllverbrennungsanlagen verbrannt wird, womit die vorgeschriebene Quote erfüllt ist, wird auch diese Regelung von Einigen kritisch gesehen. Der "normale" Restmüll brennt einfach nicht mehr, so das dies auch technisch erforderlich wird. Andererseits wird argumentiert, daß so eben der Einsatz von fossilen Energieträgern reduziert wird. Also: Erst zahlt der Verbraucher pro Verpackung, dann trennt er, anschließend wird der Plastikmüll zu 2/3 wieder dem Restmüll beigemischt und verbrannt. So richtig glücklich ist darüber niemand. Bei der Verbrennung entsteht CO2- klar.

Wenn jetzt also Bakterien den Plastikmüll zersetzen sollen, so wird dabei ebenfalls CO2 entstehen. 

Die Frage ist: Was ist günstiger: Zersetzen oder verbrennen? Gesamtbilanz?

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BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Sie vergessen bei ihrer Suggestivfrage eine ganz wichtige Alternative:

 

Am Besten wäre es, wenn wir Kunststoffe aus erneuerbaren Rohstoffen erzeugen und diese dann nutzen - die hätten wahrscheinlich sogar in etwa den selben Brennwert, für den Müll, den wir nicht in echte Recyclingkreisläufe bringen können.

Miauzi

Die ganze Diskussion zeigt mal wieder mehrere fundamentale Probleme einer gesellschaft auf die auf einem kapitalistischen Wirtschaftsmodell basiert.

Kunststoffe per se sind ja nicht falsches oder schlechtes ... alleine wenn ich an den Bereich der Haushaltes denke ... um wie viel einfacher und praktischer ist es durch diverse Artikel geworden.

Ich stelle mir vor ... man müsste in die Zeit "davor" ohne adäquaten Ersatz ... ein Alptraum

Also langlebige Produkte ... ach ja - die gibt es ja schon ... ich sage mal "Tupper"

nee - habe da nie an einer Party teilgenommen ... aber auch in meinem Haushalt haben sich einige Erzeugnisse verirrt - die ich nicht missen möchte ... und die mich noch locker überleben werden.

Nur ist jetzt die Langlebigkeit ihrer Produkte der Firma selbst zum "Verhängnis" geworden ... die Schränke sind voll und die Teile halten mehrere Generationen und weil sie so praktisch sind - werden sie auch genutzt.

Also kein Grund was neues zu kaufen ... also auch kein Bedarf am Markt

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w120

Sie haben doch nur die "Tupper-Parties" genossen.

 

Stimmt war oder ist, gute Ware (hoffe ich wenigstens), aber der Preis wird manchen nicht bekommen.

Miauzi

wie ich schrieb ... ich war NIE auf einer gewesen - meine Dinge sind reine Erbschaften meiner TOTEN Eltern

also bitte NICHTS unterstellen - ja

 

Nettie

„Können Bakterien unser Müllproblem lösen?“

Die können allenfalls dabei helfen. Lösen müssen wir das schon selber. Zweckmäßigerweise, indem wir ihn gar nicht erst produzieren. Die Natur kennt schließlich auch keinen ‚Müll‘. Und die Menschen auch noch nicht lange.

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0803

Zusatz: in meiner Antwort auf Ihren Beitrag ist der Nebensatz untergegangen, dass die (Marken-)Hersteller was dagegen haben könnten/werden (Müll zu produzieren).