Ihre Meinung zu Lauterbach wirbt auf Deutschem Ärztetag für Krankenhausreform
Gesundheitsminister Lauterbach hat auf dem Deutschen Ärztetag erneut für seine geplante Krankenhausreform geworben. Doch deren Kernpunkte stoßen im Gesundheitswesen teilweise auch auf deutliche Bedenken.
Eine gute Krankenhausreform sollte die eigenverantwortung stärken und jedem duch belege klar die Kosten die entstanden sind aufzeigen.
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Und Sie glauben, dass Eigenverantwortung und Kostennachweise für eine Krankenhausreform wesentlich seien?
Ich nicht, zumal offen bleibt, wo oder bei wem Ihre oft angeführte Eigenverantwortung eigentlich ansetzen soll.
Und über die Kosten jeder meiner OPs wurde ich auf Heller und Pfennig per Rechnung informiert. Die waren oft happig, aber die KK hat nie gemosert. Und ich hatte da nichts zu sagen.
Das bekommen leider GKV Versicherte nicht. Deshalb sollte das für alle GKV ebenfalls pflicht werden. Sie haben dadurch einen klaren Einblick und können so Abrechenungsfehler erst erkennen. Vieleicht führt das dann einige auch dazu mit Ihrer gesundheit besser und eigenverantwortlicher umzugehen. Wenn man erkennt was Drogen, extremsport, übergewicht usw für kosten für die allgemeinhaeit zur folge hat.
Es gab schon vor längerer Zeit die Forderung, auch Kassenpatienten eine Rechnungskopie zuzustellen. Dies scheiterte am Widerstand der Ärzte. Es geht dabei ja nicht nur darum, dass der Patient sich ein Bild von den Kosten machen kann. Es geht auch darum, Betrug zu verhindern. Es ist nicht gerade selten, dass Untersuchungen und Behandlungen abgrechnet werden, die nie durchgeführt wurden.
Richti sehe ich auch so.
Das bekommen auch GKV-Versicherte. Sie müssen es nur anfordern.
... und jedem duch belege klar die Kosten die entstanden sind aufzeigen.
Wozu soll das gut sein? Warum muss ich wissen, ob das EKG 60 oder 80 € kostet?
Damit Sie wissen welche hohen Kosten durch Ihre Behandlung der allgemeinheit entstehen.
Der Patient kann in der Regel nicht beurteilen, ob eine Untersuchung nötig ist oder nicht. Wenn er Herzbeschwerden hat, werden ihm die Kosten für ein EKG oder auch weitere Untersuchungen herzlich egal sein. Alles andere wäre Selbstmord. Nur nebenbei: Auch Menschen mit einer sehr gesunden Lebensweise können sehr schwer erkranken.
Dann wäre da noch der Stress im Beruf. In vielen Fällen kann man vielleicht sagen, dass der Mensch selber schuld ist, wenn er den Stress nicht bewusst reduziert. Aber wie ist es mit den Krankenhausärzten, die praktisch gezwungen sind, sich für uns den A.... aufzureißen? Wollen wir auf deren Einsatz verzichten? Tatsächlich bezahlen nicht wenige dieser Ärzte ihren Einsatz mit einem (manchmal auch tödlichen) Herzinfarkt. Ich habe viele Ärtze gekannt, die noch vor ihrem 60. Geburtstag ins Gras gebissen haben.
kann in der Regel nicht beurteilen,
Und deshalb sollen GKV Mitglieder nicht wissen was Sie für kosten verursachen? Sind die PKV dann die Menschen die das wissen und aushalten müssen?
Ich kannte einen noch sehr jungen Patienten, bei dem die letzte Option eine extrem teure Behandlung war. Dieser junge Mann wusste das und hat zusätzlich darunter gelitten, dass er so "teuer" sei. Gesundheitsfördernd war das sicher nicht - menschenwürdig sowieso nicht. Bei potentiell tödlichen Erkrankungen sollte man Patienten nicht zusätzlich mit solchen Dingen belasten.
Klar sollte ich irgendwann mal einen Herzinfarkt haben, hole ich vorher einen Kostenvoranschlag ein...Sie sind manchmal echt witzig....
Lauterbach hat letztes Jahr bei Lanz 5.000 Medizinstudienplätze/Jahr mehr gefordert. Was wird daraus, hat er schon mit den Ländern was vereinbart?
Leider kann ich die Frage nicht beantworten. Aber aus meiner Sicht eine berechtigte Forderung. Vor allem den Numerus clausus sollte man in die Tonne treten und stattdessen eine Eignungsprüfung an der jeweiligen Uni ablegen.
>> Wozu soll das gut sein? Warum muss ich wissen, ob das
>> EKG 60 oder 80 € kostet?
Um zu wissen: 'Oh SHICE, wieso wurde mir letzten Monat ein EKG abgerechnet, da war ich doch überhaupt garnicht beim Arzt?' oO
Da bleibt es sich dann egal, ob es "60 oder 80 € kostet". -.-
Ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht. Ohne das Einlesen Ihrer Versicherungskarte bekommen Sie ja nicht einmal ein Rezept.
>> Ohne das Einlesen Ihrer Versicherungskarte bekommen
>> Sie ja nicht einmal ein Rezept.
Richtig!
Aber was machen Sie, wenn Ihre Ärztin bei der letzten z.B. Corona-Impfung (mit Ihrer Versicherungskarte) nebenher noch eine Urinprobe im Wert von 48,20€ abgerechnet hat, obwohl Sie nicht 'in einen Becher gepieselt' haben?
Wenn der Herr Dr. sowas abrechnet, setzt er seine Approbation aufs Spiel.
Ich bin sicher, dass er sich das zweimal überlegt.
➢ Eine gute Krankenhausreform sollte die Eigenverantwortung stärken und jedem durch Belege klar die Kosten die entstanden sind aufzeigen.
Wer sich nicht vorsorgend um seine Gesundheit kümmert, dem ist es auch einerlei, was die Behandlung im Krankenhaus kostet. Sie können … wie Sie ja wollen … Ihre Gesundheit eigenverantwortlich vor allem unter Kostengesichtspunkten betrachten. Gar nichts an Mehrwert bringt es Ihnen, wissen Sie exakt, was die drei Wochen Krankenhaus kosten, die Sie kosten dürfen, weil Ihnen ein Verkehrsrüpel bei mit dem Auto bei rechts vor links die Vorfahrt nahm.
Fahren Sie eigenverantwortlich für besseren Gesundheitsschutz besser mit der Bahn. So bekommen Sie erst gar keine Krankenhausrechnung, von der Sie dann auch nicht wissen müssen, wie hoch die Rechnung nicht ist.
Kennen Sie die Höhe der Rechnung, geht es sowieso nur wieder los mit dem Gejammer: «Die Rentner werden abgezockt».
"Fahren Sie eigenverantwortlich für besseren Gesundheitsschutz besser mit der Bahn."
Aber nicht, wenn gerade eine Pandemie zu Gast ist 😉. Andererseits: Wie steht es da mit der Eigenverantwortung, wenn man (wie ich) gar kein Auto hat?
Da fällt mir gerade ein: Ich kenne Leute, die den ganzen Tag darüber nachdenken, ob das, was sie essen, trinken oder sonst noch so tun auch gesund ist. Glücklich wirken diese Menschen nicht. Ich bin aber zutiefst davon überzeugt, dass gerade Glücksgefühle das Gesündeste überhaupt sind.
Der letzte Abschnitt Ihres Kommentars gefällt mir besonders, weil ich meist das esse, wonach mir ist; so kann es durchaus passieren, dass ich den ganzen Tag nichts esse und ins Bettchen gehe, oder mir abends um 11 Uhr Hähnchengeschnetzeltes mit Curry-Sahnesoße, dazu Spaghetti mache.
Das macht dann so richtig Glücksgefühle! :-)
Das klingt sympathisch. Dass ich den ganzen Tag nichts esse, kommt bei mir nicht vor. Aber um Mitternacht ein Stück Torte oder eben auch Spaghetti kann ich auch. :-)
Wenn jeder seine durch Ihn verursachten behandlungskosten kenn wird das jammer sehr schnell verstummen. Seltsam das das jeder seine mobilität, Wohnung, arbeitsplatz, handy oder Urlaub selbst kostenmäßig planen muss. Nur beim höchsten gut der eigenen gesundheit wird ein difuses undurchsichtiges System für die GKV Kunden aufrecht erhalten.
Ebenso diffus gehen viele Leute mit ihrer Gesundheit um, da ändert die Rechnung auf dem Küchentisch überhaupt nichts, denn derjenige sieht die Ursachen garantiert ganz woanders als bei sich.
Nix Eigenverantwortung...
Na wenn Sie sonst nichts zu tun haben, viel Spass dabei...Ich überlasse das gerne meiner Krankenkasse...
Also bei meiner Krankenkasse (nichts besonderes, eine der größten 4 gesetzlichen Kassen) kann ich jederzeit über das meinen eigenen Account online-Portal ganz präzise einsehen, durch welche medizinischen Maßnahmen ich welche Kosten verursacht habe.
Dann auch noch gestaffelt nach Gesamtkosten oder für das laufende Jahr.
Ich habe da letztes Jahr aus Interesse mal reingesehen, weil ich wissen wollte, welche Kosten eine relativ komplizierte Unfall-OP verursacht hatte.
Ob da wirklich viele reinschauen, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ihr Vorschlag in allen Ehren, aber den meisten dürfte es relativ egal sein, welche Kosten sie (vielleicht auch durch ihren Lebenswandel mitbedingt) verursachen.
Das ist ja interessant.
Geht das über das Online-Portal der AOK auch?
ja, geht auch.
>> ja [AOK], geht auch.
Hätten Sie da evl. auch einen Link? Würde mich auch interessieren. oO
Vermutlich. Bei der Barmer geht das auch. Ich will aber keine App herunterladen. Was die Chemotherapie, die ich abgelehnt habe, gekostet hätte, hat mir Prof. Google verraten. Man findet zumindest für Medikamente und Untersuchungen ja fast alle Kosten auch so im Netz.
"Ob da wirklich viele reinschauen, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ihr Vorschlag in allen Ehren, aber den meisten dürfte es relativ egal sein, welche Kosten sie (vielleicht auch durch ihren Lebenswandel mitbedingt) verursachen."
Was würde das denn auch im Nachhinein ändern?
Und dann? 90% wird`s nicht interessieren, und der Rest ist wieder ein bisschen mehr Bürokratieaufwand.
Zum einen ist es vom Staat gewünscht, daß man sich sportlich betätigt, und Sie wollen den Leuten dann bei entspechender Verletzung vorrechnen, was es gekostet hat`?
"Zum einen ist es vom Staat gewünscht, daß man sich sportlich betätigt, und Sie wollen den Leuten dann bei entspechender Verletzung vorrechnen, was es gekostet hat`?"
Guter Einwand 😉