Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach spricht Mitte Mai 2023 auf dem Deutschen Ärztetag in Essen.

Ihre Meinung zu Lauterbach wirbt auf Deutschem Ärztetag für Krankenhausreform

Gesundheitsminister Lauterbach hat auf dem Deutschen Ärztetag erneut für seine geplante Krankenhausreform geworben. Doch deren Kernpunkte stoßen im Gesundheitswesen teilweise auch auf deutliche Bedenken.

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148 Kommentare

Kommentare

werner1955

Eine gute Krankenhausreform sollte die eigenverantwortung stärken und jedem duch belege klar die Kosten die entstanden sind aufzeigen. 

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harry_up

Und Sie glauben, dass Eigenverantwortung und Kostennachweise für eine Krankenhausreform wesentlich seien?

Ich nicht, zumal offen bleibt, wo oder bei wem Ihre oft angeführte Eigenverantwortung eigentlich ansetzen soll.

Und über die Kosten jeder meiner OPs wurde ich auf Heller und Pfennig per Rechnung informiert. Die waren oft happig, aber die KK hat nie gemosert. Und ich hatte da nichts zu sagen.

werner1955

Das bekommen leider GKV Versicherte nicht. Deshalb sollte das für alle GKV ebenfalls pflicht werden. Sie haben dadurch einen klaren Einblick und können so Abrechenungsfehler erst erkennen. Vieleicht führt das dann einige auch dazu mit Ihrer gesundheit besser und eigenverantwortlicher umzugehen. Wenn man erkennt was Drogen, extremsport, übergewicht usw für kosten für die allgemeinhaeit zur folge hat. 

 

Anna-Elisabeth

Es gab schon vor längerer Zeit die Forderung, auch Kassenpatienten eine Rechnungskopie zuzustellen. Dies scheiterte am Widerstand der Ärzte. Es geht dabei ja nicht nur darum, dass der Patient sich ein Bild von den Kosten machen kann. Es geht auch darum, Betrug zu verhindern. Es ist nicht gerade selten, dass Untersuchungen und Behandlungen abgrechnet werden, die nie durchgeführt wurden. 

werner1955

Richti sehe ich auch so.

Tremiro

Das bekommen auch GKV-Versicherte. Sie müssen es nur anfordern.

freie Ukraine

... und jedem duch belege klar die Kosten die entstanden sind aufzeigen.

Wozu soll das gut sein? Warum muss ich wissen, ob das EKG 60 oder 80 € kostet?

werner1955

Damit Sie wissen welche hohen Kosten durch Ihre Behandlung der allgemeinheit entstehen. 

Anna-Elisabeth

Der Patient kann in der Regel nicht beurteilen, ob eine Untersuchung nötig ist oder nicht. Wenn er Herzbeschwerden hat, werden ihm die Kosten für ein EKG oder auch weitere Untersuchungen herzlich egal sein. Alles andere wäre Selbstmord. Nur nebenbei: Auch Menschen mit einer sehr gesunden Lebensweise können sehr schwer erkranken. 

Dann wäre da noch der Stress im Beruf. In vielen Fällen kann man vielleicht sagen, dass der Mensch selber schuld ist, wenn er den Stress nicht bewusst reduziert. Aber wie ist es mit den Krankenhausärzten, die praktisch gezwungen sind, sich für uns den A.... aufzureißen? Wollen wir auf deren Einsatz verzichten? Tatsächlich bezahlen nicht wenige dieser Ärzte ihren Einsatz mit einem (manchmal auch tödlichen) Herzinfarkt. Ich habe viele Ärtze gekannt, die noch vor ihrem 60. Geburtstag ins Gras gebissen haben. 

werner1955

kann in der Regel nicht beurteilen,

Und deshalb sollen GKV Mitglieder nicht wissen was Sie für kosten verursachen? Sind die PKV dann die Menschen die das wissen und aushalten müssen? 

Anna-Elisabeth

Ich kannte einen noch sehr jungen Patienten, bei dem die letzte Option eine extrem teure Behandlung war. Dieser junge Mann wusste das und hat zusätzlich darunter gelitten, dass er so "teuer" sei. Gesundheitsfördernd war das sicher nicht - menschenwürdig sowieso nicht. Bei potentiell tödlichen Erkrankungen sollte man Patienten nicht zusätzlich mit solchen Dingen belasten.

sebo5000

Klar sollte ich irgendwann mal einen Herzinfarkt haben, hole ich vorher einen Kostenvoranschlag ein...Sie sind manchmal echt witzig.... 

0803

Lauterbach hat letztes Jahr bei Lanz 5.000 Medizinstudienplätze/Jahr mehr gefordert. Was wird daraus, hat er schon mit den Ländern was vereinbart?

Anna-Elisabeth

Leider kann ich die Frage nicht beantworten. Aber aus meiner Sicht eine berechtigte Forderung. Vor allem den  Numerus clausus sollte man in die Tonne treten und stattdessen eine Eignungsprüfung an der jeweiligen Uni ablegen.

saschamaus75

>> Wozu soll das gut sein? Warum muss ich wissen, ob das

>> EKG 60 oder 80 € kostet?

 

Um zu wissen: 'Oh SHICE, wieso wurde mir letzten Monat ein EKG abgerechnet, da war ich doch überhaupt garnicht beim Arzt?' oO

Da bleibt es sich dann egal, ob es "60 oder 80 € kostet". -.-

Anna-Elisabeth

Ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht. Ohne das Einlesen Ihrer Versicherungskarte bekommen Sie ja nicht einmal ein Rezept.

saschamaus75

>> Ohne das Einlesen Ihrer Versicherungskarte bekommen

>> Sie ja nicht einmal ein Rezept.

 

Richtig!

Aber was machen Sie, wenn Ihre Ärztin bei der letzten z.B. Corona-Impfung (mit Ihrer Versicherungskarte) nebenher noch eine Urinprobe im Wert von 48,20€ abgerechnet hat, obwohl Sie nicht 'in einen Becher gepieselt' haben?

harry_up

Wenn der Herr Dr. sowas abrechnet, setzt er seine Approbation aufs Spiel.

Ich bin sicher, dass er sich das zweimal überlegt.

schabernack

➢ Eine gute Krankenhausreform sollte die Eigenverantwortung stärken und jedem durch Belege klar die Kosten die entstanden sind aufzeigen.

Wer sich nicht vorsorgend um seine Gesundheit kümmert, dem ist es auch einerlei, was die Behandlung im Krankenhaus kostet. Sie können … wie Sie ja wollen … Ihre Gesundheit eigenverantwortlich vor allem unter Kostengesichtspunkten betrachten. Gar nichts an Mehrwert bringt es Ihnen, wissen Sie exakt, was die drei Wochen Krankenhaus kosten, die Sie kosten dürfen, weil Ihnen ein Verkehrsrüpel bei mit dem Auto bei rechts vor links die Vorfahrt nahm.

Fahren Sie eigenverantwortlich für besseren Gesundheitsschutz besser mit der Bahn. So bekommen Sie erst gar keine Krankenhausrechnung, von der Sie dann auch nicht wissen müssen, wie hoch die Rechnung  nicht ist. 

Kennen Sie die Höhe der Rechnung, geht es sowieso nur wieder los mit dem Gejammer: «Die Rentner werden abgezockt».

Anna-Elisabeth

"Fahren Sie eigenverantwortlich für besseren Gesundheitsschutz besser mit der Bahn."

Aber nicht, wenn gerade eine Pandemie zu Gast ist 😉. Andererseits: Wie steht es da mit der Eigenverantwortung, wenn man (wie ich) gar kein Auto hat?

Da fällt mir gerade ein: Ich kenne Leute, die den ganzen Tag darüber nachdenken, ob das, was sie essen, trinken oder sonst noch so tun auch gesund ist. Glücklich wirken diese Menschen nicht. Ich bin aber zutiefst davon überzeugt, dass gerade Glücksgefühle das Gesündeste überhaupt sind.

harry_up

Der letzte Abschnitt Ihres Kommentars gefällt mir besonders, weil ich meist das esse, wonach mir ist; so kann es durchaus passieren, dass ich den ganzen Tag nichts esse und ins Bettchen gehe, oder mir abends um 11 Uhr Hähnchengeschnetzeltes mit Curry-Sahnesoße, dazu Spaghetti mache.

Das macht dann so richtig Glücksgefühle! :-)

Anna-Elisabeth

Das klingt sympathisch. Dass ich den ganzen Tag nichts esse, kommt bei mir nicht vor. Aber um Mitternacht ein Stück Torte oder eben auch Spaghetti kann ich auch. :-)

werner1955

Wenn jeder seine durch Ihn verursachten behandlungskosten kenn wird das jammer sehr schnell verstummen. Seltsam das das jeder seine mobilität, Wohnung, arbeitsplatz, handy oder Urlaub selbst kostenmäßig planen muss. Nur beim höchsten gut der eigenen gesundheit wird ein difuses undurchsichtiges System für die GKV Kunden aufrecht erhalten.  

harry_up

Ebenso diffus gehen viele Leute mit ihrer Gesundheit um, da ändert die Rechnung auf dem Küchentisch überhaupt nichts, denn derjenige sieht die Ursachen garantiert ganz woanders als bei sich. 

Nix Eigenverantwortung...

sebo5000

Na wenn Sie sonst nichts zu tun haben, viel Spass dabei...Ich überlasse das gerne meiner Krankenkasse...

Vector-cal.45

Also bei meiner Krankenkasse (nichts besonderes, eine der größten 4 gesetzlichen Kassen) kann ich jederzeit über das meinen eigenen Account online-Portal ganz präzise einsehen, durch welche medizinischen Maßnahmen ich welche Kosten verursacht habe.

 

Dann auch noch gestaffelt nach Gesamtkosten oder für das laufende Jahr.

 

Ich habe da letztes Jahr aus Interesse mal reingesehen, weil ich wissen wollte, welche Kosten eine relativ komplizierte Unfall-OP verursacht hatte. 

 

Ob da wirklich viele reinschauen, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ihr Vorschlag in allen Ehren, aber den meisten dürfte es relativ egal sein, welche Kosten sie (vielleicht auch durch ihren Lebenswandel mitbedingt)  verursachen.

w120

Das ist ja interessant.

 

Geht das über das Online-Portal der AOK auch?

Tremiro

ja, geht auch.

saschamaus75

>> ja [AOK], geht auch.

 

Hätten Sie da evl. auch einen Link? Würde mich auch interessieren. oO

Anna-Elisabeth

Vermutlich. Bei der Barmer geht das auch. Ich will aber keine App herunterladen. Was die Chemotherapie, die ich abgelehnt habe, gekostet hätte, hat mir Prof. Google verraten. Man findet zumindest für Medikamente und Untersuchungen ja fast alle Kosten auch so im Netz.

Anna-Elisabeth

"Ob da wirklich viele reinschauen, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ihr Vorschlag in allen Ehren, aber den meisten dürfte es relativ egal sein, welche Kosten sie (vielleicht auch durch ihren Lebenswandel mitbedingt)  verursachen."

Was würde das denn auch im Nachhinein ändern? 

 

DünneBerg

Und dann?  90% wird`s nicht interessieren, und der Rest ist wieder ein bisschen mehr Bürokratieaufwand.

Zum einen ist es vom Staat gewünscht, daß man sich sportlich betätigt, und Sie wollen den Leuten dann bei entspechender Verletzung vorrechnen, was es gekostet hat`?

Anna-Elisabeth

"Zum einen ist es vom Staat gewünscht, daß man sich sportlich betätigt, und Sie wollen den Leuten dann bei entspechender Verletzung vorrechnen, was es gekostet hat`?"

Guter Einwand 😉

wenigfahrer

Wird nicht funktionieren, weil die meisten Krankenhäuser Privatwirtschaftlich arbeiten und Gewinn an die jeweiligen ausschütten, in der Versorgung sollte es so etwas nicht geben, so wie bei einige anderen Dingen wo der Staat in der Pflicht ist. Das gab es vorher doch auch, und hat doch geklappt, bis der Staat sich zurückgezogen hat und Gewinne gemacht werden mussten.

Es gibt ein paar Kernkompetenzen  die früher Staatlich waren, die für die Versorgung der Bürger wichtig sind, wo heute überall Geld abgeschöpft wird von privaten Investoren, die Teilweise im Ausland sitzen.

Das kann nicht funktionieren.

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werner1955

weil die meisten Krankenhäuser Privatwirtschaftlich arbeiten?

Und warum ist das so? Weil sehr viele gemeinden Ihre Häuser , die größtenteil vollkommen marode sind verkauft haben. Warum konnten die Kommunen den keien gewinne erzielen und diese für Ihr personal und die Instandhaltung verwenden?

 

wenigfahrer

Weil es eigentlich normal und Sinnvoll ist an der Gesundheit nichts zu verdienen, der Staat hätte in diesem Fall die nicht ins marode verfallen lassen sollen, er hätte darauf achten müssen das dieses nicht passiert.

Heute zahlt er das doch auch, plus die Milliarden Gewinne an die jeweiligen Eigner und Aktionäre, und das ist ja nicht nur bei der Gesundheit so, und das ist am Ende wohl teurer als selber machen.

werner1955

Also sollten doch der staat kjetzt erkannt haben das durch wirtschaftlichen Betrieb sehr viel gelde zu bekommen ist. Das kann dann für gute bezahlung und mehr personal verwemdet werden. Warum machen die verwaltungen das nicht? 

Neutrale Stimme

Einige Argumente, warum private Unternehmen moeglicherweise effizienter sind als der Staat.

1.) Private Unternehmen operieren oft in einem wettbewerbsorientierten Umfeld, was dazu fuehren kann, dass sie effizienter arbeiten, um Gewinne zu erzielen und sich gegenueber ihren Konkurrenten zu behaupten.

2.) Private Unternehmen koennen in der Regel schneller auf Veraenderungen reagieren und sich an neue Marktbedingungen anpassen. Sie koennen Entscheidungen unabhaengig und zuegig treffen, ohne buerokratische Verfahren durchlaufen zu muessen.

3.) Durch den Zugang zu privatem Kapital koennen private Unternehmen Innovationen vorantreiben und neue Technologien oder Geschaeftsmodelle entwickeln. Sie koennen Risiken eingehen und neue Wege finden, um effizientere Loesungen anzubieten.

Es gibt natuerlich auch Nachteile. Habe diese in einem anderen Post geschildert. 

werner1955

Also was sollte den die Städte dann daran hindern einen GMBH zu gründen um die Vorteile für Ihre Bürger zu sichern und die Nachteile siche zu vermeiden? 

Geht doch alles bei Müll, Strom, Wasser , Straßenreinigung , Wieso nicht bei Krankenhäusenm Schulen, Altenheimen und eigenen Mietwohnungen? 

Neutrale Stimme

Staedte koennten GmbHs gruenden, um Vorteile für Buerger zu sichern, aber es gibt Herausforderungen. Private Unternehmen haben oft spezialisiertes Fachwissen und Ressourcen, um effizientere Dienstleistungen anzubieten. Die Verwaltung sollte sich auf Kernkompetenzen konzentrieren und Wettbewerb ermoeglichen, um Innovation und Qualitaet zu foerdern. Finanzielle Aspekte spielen eine Rolle, da große Einrichtungen hohe Investitionen erfordern. Ich finde ein ausgewogenes Verhaeltnis zwischen oeffentlichem und privatem Sektor kann die besten Ergebnisse liefern. Muell, Strom und Wasser werden oft auch privat betrieben, je nach Region.

werner1955

Also doch besser immer privat vor Staat? 

Oder kennen Sie ein System des Staates was kostengünstig, leistungsfähig und modern für die Kunden ist? 

Questia

@Neutrale Stimme•17:35 Uhr |Schlüssig?|

Diese Argumentation habe ich schon oft gehört. Noch Niemand konnte mir die Frage beantworten, warum dies so nicht auch von staatlicher Seite genau so bewältigt werden könnte, wie Sie es beschrieben haben.

Auch staatliche Unternehmen können betriebswirtschaftlich und effizient betrieben werden. Wenn dann kein Gewinn erzielt werden muss, kommt das uns, den Menschen, die hier leben, zugute durch geringere Kosten.

Neutrale Stimme

Ja, staatliche Unternehmen koennen betriebswirtschaftlich und effizient betrieben werden. Es gibt Beispiele (Norwegischer Staatsfonds, Japanische Post) für staatliche Unternehmen, die erfolgreich arbeiten und Dienstleistungen kosteneffizient anbieten. 

Wenn staatliche Unternehmen keinen Gewinn erzielen muessen, koennen sie die Einnahmen in Form von geringeren Kosten an die Menschen weitergeben. Dies kann zu niedrigeren Gebuehren oder Preisen für Dienstleistungen fuehren, was für die Buerger vorteilhaft ist. 

Eine staatliche Beteiligung kann auch dazu beitragen, die Preise stabil zu halten und soziale Gerechtigkeit zu foerdern. Staatliche Unternehmen stehen vor Herausforderungen, und eine effektive Verwaltung und Transparenz ist noetig um effizient zu operieren. Ich denke daran scheitert es of bei staatlich gefuerhten Unternehmen.

Zufriedener Optimist

Wie kommen Sie auf die Idee, dass die meisten Krankenhäuser privatwirtschaftlich sind? Falsch!

Kommunal, kirchlich, universitär (meist Land)… Helios und Asklepios  etc. sind nicht die Mehrheit sondern Rosinenpicker im DRG System.

werner1955

Rosinenpicker im DRG System?

Wie kommen Sie daruf? Bei uns in Düsseldorf und Dusiburg hat Sana viel städtische Krankenhäuser übernommen. Diese sind alle kernsaniert oder neu Gebaut worden. jetzt haben wir moderen zuverlässige Häuser direkt hier vor Ort. 

rolato

Wird nicht funktionieren, weil die meisten Krankenhäuser Privatwirtschaftlich arbeiten

Nicht die meißten aber immerhin ca. 37%. Zu viel meines Erachtens. Krankenhäuser gehören nicht in private Hände in denen gesetzlich Versicherte behandelt werden. Bei Privatkliniken ist es in Ordnung, wer mehr möchte bezahlt auch mehr.

werner1955

gehören nicht in private Hände? 

Und warum haben dann die Städte diese Häuser allen verkauft wenn man doch prima und einfach damit Gewinnmachen könnte.  Diese könnten dann für mehr Personal und neue Gebäude genutzt werden.

draufguckerin

Das die privatwirtschaftlich arbeitenden Krankenhäuser Gewinne an ihre Geldgeber ausschütten, ist einerseits richtig. Andererseits müssen und wollen aber auch die staatlichen Häuser Gewinne erzielen. Da ist kein großer Unterschied. Ich hoffe aber, dass Herr Lauterbach die steigenden Kosten im staatlichen Gesundheitsbereich in den Griff bekommt, u.a. auch dadurch, dass er die unwirtschaftlichen Häuser schließt oder ihnen andere Funktionen /Kompetenzen zuweist.  Bremen hat versucht, die Krankenhausmisere in den Griff zu bekommen, indem gut  beleumundete Häuser z.B. Das LDW, in einen Zusammenschluss maroder Kliniken gezwungen wurden. Erfolg? Bürokratiemonster. Jetzt schreiben alle rote Zahlen, schlimmer denn je. Und die ehemals guten Ärzte, z.B. Kieferchirurgen vom Krankenhaus-Mitte und Herzspezialisten des LDW sind abgewandert, andere haben sich in sogenannten MVZs zusammengeschlossen und arbeiten auf eigene Rechnung, teils nur privat. Das ist für uns Patienten weniger schön.

Werner40

Die Gesundheitskosten liegen bereits jetzt bei € 480 Milliarden pro Jahr ( € 500 pro Einwohner und Monat ). Lauterbachs Pläne würden das System überfordern.

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DünneBerg

Paßt doch ins Bild dieser Koalition, naja wenigstens von zwei Parteien. Geld wächst nach deren Verständnis auf Bäumen. War schon großartig, wie Lauterbach durch seine Fallpauschalen das System verteuert und schlecht für den Patienten gemacht hat, jetzt der nächste Streich.

Sisyphos3

hierzulande betragen die Kosten so um die 5.500 Euro

in der Schweiz bei 10.000 Euro

gute Qualität/Leistung hat eben ihren Preis

0803

Den Preis einer Leistung bestimmt zuvorderst nur das Preis-/Einkommensniveau. Gemessen am BIP sind die Ausgaben für Gesundheit in Deutschland um ca. 1% höher als in der Schweiz.

Nettie

„Lauterbach wirbt für "Entökonomisierung" von Kliniken“

Wenn unter Ökonomie statt Wirtschaftlichkeit ‚Geld sparen um jeden Preis‘ verstanden wird, kostet die letzten Endes jeden das Leben.

„Für Ärztepräsident Reinhardt steht der Gesundheitsschutz vor immer breiter gefächerten Herausforderungen. Gesundheit müsse bei zahlreichen gesellschaftlichen Themen von der Schule über die Familie bis zur Stadtplanung mitgedacht werden"

Mit starren Einteilungen und Bürokratismen werden sich diese Herausforderungen nicht bewältigen lassen:

"Als ein Problem führte Reinhardt den Klimawandel an - in Form von Hitzewellen etwa. Das erfordere von der Gesundheitsbranche entsprechende Aktionspläne (...) Doch auch die Versorgung von Geflüchteten - die neben körperlichen Folgen oft auch unter psychischen Belastungen litten - stelle das Gesundheitswesen vor eine Herausforderung“.

Mit dem Festhalten an unnötigen 'Umständlichkeiten' (Beispiel digitale Patientenakte: Einwilligung statt Widerspruch) auch nicht.

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werner1955

mitgedacht werden!

Richtig. Deshalb sollten persönliche leistung , eigenverantwortung nicht durch hohe abgaben bestraft werden. Jeder sollte nach Behabdlungen zb. hablbjährig die Kosten die durch Ihn verursacht wurden mitgeteilt werden. 

Das würde auch "Fehler" bei der Abrechnung aufdecken.

Sisyphos3

noch mehr Bürokratie

zumal es den wirklichen Verursachern doch ohnehin egal ist

soseheichdas

Im Fallpauschalensystem werden die einzelnen Behandlungsfälle sehr differenziert abgerechnet und auf Wirtschaftlichkeit geprüft. Unwirtschaftliches Behandeln wird ökonomisch bestraft. Eine Entökonomisierung würde die Behandlungskosten weiter steigen lassen. 

Wer soll das denn bezahlen? Die Töpfe sind doch heute schon leer.

Die Ärzteschaft ist natürlich gegen das DRG-System. Vorher waren sie Halbgötter in Weiß, heute sind sie ganz normale Mitarbeiter in Krankenhäusern.

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freie Ukraine

Vorher waren sie Halbgötter in Weiß, heute sind sie ganz normale Mitarbeiter in Krankenhäusern.

Schade, ich mochte die weißen Klamotten.

Zufriedener Optimist

Leider haben Sie wohl nie ein Krankenhaus von innen gesehen, geschweige denn mit Mitarbeitern geredet. Differenziert abgerechnent? Die Lungenentzündung beim 20 Jährigen hat den selben Erlös wie beim 80 Jährigen - merken Sie wie differenziert das ist?!

Anna-Elisabeth

Ich habe Zweifel, dass Ihr berechtigter Einwand verstanden wird.

w120

Oder bei einem geistig und körperlich behinderten Menschen, der schon für eine Blutabnahme sediert werden muss.

Wenn man das überhaupt irgendwo gemacht bekommt.

draufguckerin

Das mag im Idealfall so aussehen. In Wirklichkeit ist es anders. Ich schildere ein Beispiel von Anfang d. Jahres: Nach Corona erkrankte ich an Gürtelrose. Bin zur ärztlichen Versorgungsstelle. Da mein Auge etwas tränte, meinte die Diensthabende, ich solle den Augenarzt draufgucken lassen. Der kam einige Stunden später, hat das Auge untersucht, hat mich dann aber "sicherheitshalber" noch ans Kommunale Krankenhaus überwiesen. Dort wurde ich regelrecht aufgenommen und einer Abteilung zugewiesen, mit Patientendatenbändchen am Handgelenk usw.  Dann kam die Augenärztin, guckte auf das Auge und sagte: Nehmen Sie die Salbe, die Sie vom Arzt der Versorgungsstelle bekommen habe. Sie können gehen. Auf Wiedersehen.

Ich war natürlich froh, aber ich möchte nicht wissen, was für Kosten diese "Patientenaufnahme" bei der Krankenkasse verursacht hat. Die Fallpauschale wurde sicherlich in Rechnung gestellt. Und dabei habe ich die ganze Zeit nur auf dem Krankenhausflur gesessen.

w120

Sie können aber nicht beurteilen, ob das nötig war.

 

Wäre Ihr Auge am nächsten Tag rausgefallen, dann wären Sie sauer gewesen.

DünneBerg

Die Fallpauschalen sind das unwirtschaftlichste, daß man sich vorstellen kann. Dem Patienten wid durch dieses System nicht mal die Benhandlung gegeben, die er braucht, sondern was den Krankenhäusern den Größten Geldsack bringt.

Wanderfalke

"Im Fallpauschalensystem werden die einzelnen Behandlungsfälle sehr differenziert abgerechnet und auf Wirtschaftlichkeit geprüft. Unwirtschaftliches Behandeln wird ökonomisch bestraft."

Und somit unwirtschaftliche Krankheiten ebenfalls - was soll der Quatsch?

Das Gesundheitssystem ist ein wesentlicher Teil der Daseinsversorgung und muss gefälligst mit anderen Ansätzen gefahren werden. Wir sind hier nicht bei Galeria Kaufhof oder McDonalds. 

"Eine Entökonomisierung würde die Behandlungskosten weiter steigen lassen. Wer soll das denn bezahlen? Die Töpfe sind doch heute schon leer."

Diese "Töpfe" sind ungleich verteilt und bei weitem nicht überall leer - meistens fehlt es gerade dort, wo es am nötigsten erforderlich wäre. 

nie wieder spd

Warum werden alle privaten Krankenhäuser und sonstige medizinische Versorgung nicht vom Staat oder von den Krankenkassen übernommen? Die könnten auf Gewinne, die über die Investitionskosten hinausgehen, verzichten und alle Leistungen daher für weniger Geld anbieten. 

Das gleiche sollte auch für Alten - und Behindertenpflegeeinrichtungen gelten.

Und in Zukunft auch wenigstens für Teile der Pharmaindustrie.

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werner1955

nicht vom Staat oder von den Krankenkassen übernommen?

Weil gerade alle staatlichen Einrichtungen Ihre Häuser verkauft haben. Sie wollten oder Konnten mit dem Personal, den Instandhaltungskosten nicht wirtschaftlich umgehn. Warum können private das? 

91541matthias

Ich habe in den 80-iger Jahren 2 Jahre in einer Privaten Klinik gearbeitet, die jetzt als AG mit dem Namen einer Mittelgebirgslandschaft im Grenzgebiet Hessen/Thüringen/Bayern auftritt.

Es gab dort flache Hierarchien und schnelle Entscheidungsprozesse, etwas, was ich seitdem nie mehr erleben konnte. 

Anna-Elisabeth

Ich habe es hier schon zweimal geschrieben: Mein Partner ist 2017 in einer solchen Klinik gestorben. In der Todesurkunde war zu lesen: Todeszeitpunkt: zwischen 21:00 Uhr (abends) und 8:00 Uhr (am nächsten morgen). Ich hatte kurz vor 21:00 Uhr die Klinik verlassen. 

Das bedeutet: 11 lange Stunden hat in diesem Krankenhaus niemand bemerkt, dass ein sauerstoffpflichtiger Patient gestorben ist. 11 lange Stunden nicht ein einziges Mal nach diesem Patienten gesehen. Ich gerate heute noch ins Hyperventilieren, wenn ich daran nur denke.

Sisyphos3

in der Berliner Charite hat man auf nem Klo einen seit 6 Tagen  Verstorbenen gefunden

das war 2009 in der Zeitung zu lesen

erstaunlich wo doch Vorschrift war das Klo 7 mal pro Woche zu reinigen

 

zu ihrem Fall ..... ist doch zu hoffen dass das nicht der Standardfall ist

lag im letzten Jahr auch 5 mal insgesamt 9 Wochen in der Klinik

abgesehen davon dass die um 6:00 mit Medikamenten kamen und um 23:00 auf jeden Fall

 auch zum Fragen ob ich was brauche Schmerzmittel etc.

 

 

Anna-Elisabeth

"Weil gerade alle staatlichen Einrichtungen Ihre Häuser verkauft haben. Sie wollten oder Konnten mit dem Personal, den Instandhaltungskosten nicht wirtschaftlich umgehn. Warum können private das?" 

Sorry, jetzt muss ich deutlich werden: Sie wissen nicht, wovon Sie reden. Zwar gibt es auch unter den Privaten gute Krankenhäuser - ebenso wie unter den Staatlichen, Tatsache bleibt aber, dass private Einrichtungen Gewinne machen müssen und diese Gewinne entziehen dem System Geld, dass den Patienten und dem Personal zusteht. Weswegen vor allem in Krankenhäusern, die z.B. Asklepios etc. angehören vor allem an Personal gespart wird. 

soseheichdas

weil staatliche Unternehmen erfahrungsgemäß nicht wirtschaften können. Da bleiben dann keine Gewinne übrig, sondern rote Zahlen. 

werner1955

ß nicht wirtschaften können? 

Das ist nicht nur bei Krankenhäusern sondern auch bei Mietwohnungen und Schulen sieht man das ganz deutlich. Was hindert eigentlich Verwaltungen daran so ordentlich wie private Firmen das zu machen? 

Wenn doch ganz einfach große Gewinne generiert werden sollten doch gerade mit klammen Haushalten dieses Potential nutzen. Zumindest könnten die Gewinne für mehr Personal eingesetzt werden.

soseheichdas

vielleicht fehlt der Anreiz, oder es arbeiten die falschen Leute in staatlichen Unternehmen?

Jedenfalls funktioniert es nicht.

91541matthias

"Was hindert eigentlich Verwaltungen daran so ordentlich wie private Firmen das zu machen? "

Weil zu viele mitreden wollen und Gemeinden und Landkreise oft von einzelnen Interessengruppen regiert werden ("Vetterleswirtschaft") 

Anna-Elisabeth

Das war einmal. Auch die staatlichen Krankenhäuser beschäftigen heute Betriebswirte und Controller.