Ein Mann auf einem Balkon schiebt ein Erogan-Banner zur Seite

Ihre Meinung zu Wahl in der Türkei: Endet die Ära Erdogan?

Die Türkei steht heute vor einer Richtungswahl: Weiter mit Präsident Erdogan - oder bricht eine neue Ära an? Befürchtungen werden lauter, dass Erdogan eine mögliche Niederlage nicht akzeptieren könnte. Von K.Willinger.

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120 Kommentare

Kommentare

NieWiederAfd

Erdogan hat die türkische Demokratie stark beschädigt und die gesellschaftliche Spaltung bewusst vorangetrieben, um davon zu profitieren. Nicht zuletzt die gestrigen Entgleisungen, der Opposition 'Gier' vorzuwerfen, sind dafür eine Offenbarung: lupenreine Projektion des machtgierigen selbstverliebten Autokraten. 

Zeit für einen Wechsel und Neuanfang. Das beste 'Recep't dafür wäre der Wahlsieg von Kemal Kilicdaroglu. 

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schabernack

➢ Zeit für einen Wechsel und Neuanfang. Das beste 'Recep't dafür wäre der Wahlsieg von Kemal Kilicdaroglu.

Der ist ein Trinker und Säufer, wie der amtierende Sultan verkündete. Andere Argumente hat er keine, der verwirrte Mann vom Bosporus. Der Herr Erdogan, der nicht all zu viel kann.

NieWiederAfd

.... und leider sind diese Entgleisungen Erdogans kein bloßer Schabernack, sondern eine massive Beschädigung der politischen Kultur und demokratischen Fairness.

Miauzi

Komisch - so etwas kannen ich schon aus meiner Kindheit in den 1960er Jahren - wenn ich mir im West-TV Debatten im Bundestag angeschaut habe.

Und dannw aren da auch noch die Demonstrationen - in denen der Kanzler als Landesverräter tituliert wurde. Zwar wurden damals noch keine Galgen mitgeführt - aber die Äußerungen der Beteiligten und auch der Passanten ließen da keinen anderen Schluß zu ... Willi Brandt gehörte ihrer Meinung nach aufgehängt.

Ich rede hier eben NICHT von den Studenten-Protesten - die durch die permanente Hetze der BILD-Zeitung bei der konservativen Bevölkerung schon Reaktionen wie "ab ins Gas" oder "Zeit fürs Arbeitslager" hervor riefen.

Im Archiv der tagesschau liegen Aufzeichnungen für mehrere Stunden ... kleine Teile davon werden in Doku immer wieder gezeigt.

Was also da in der Türkei geschieht ... haben wir in diesem Land auch schon so erlebt ... und es kann immer wieder passieren ... hier bei uns!

Mauersegler

Und komisch, heute agier auf diesem Niveau nur noch die AfD und die CSU beim politischen Aschermittwoch. 

Was Ihr Beitrag mit der Wahl in der Türkei zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

0803

Historisch und medizinisch-psychologisch kann ich Ihrer Charakterisierung nicht zustimmen. Man sollte sich bemühen, wenn schon, genauer zu sein. Lesen Sie, was ein Sultan ist/war, was ein verwirrter Mann, was "nicht all zu viel können bedeutet, in der Politik nämlich nichts. Ist sehr leicht daher gesagt, all das. Bringt keine Erkenntnisse, fehlt Differentialdiagnose und Genauigkeit und so.

Heiko.H

Ich denke er hat das Andenken von Atatürk ganz schön beschädigt. Die Trennung von Religion und Staat ist ein Hauptkriterium in einem Staat. Hinzu kommt die unglaubliche Koruption der netten Familie. Der Türkische Präsident verdient offiziel 9000 Euro im Monat!!! mal 12 x20 Jahre wären das 2,16 Mill.  Ohne Ausgaben in den letzten 20 Jahren !!!

Das Vermögen seiner Familie ist aber um einiges höher! 

Aus meiner Sicht gehört der Mann hinter Gitter. Es kann ja wohl nicht sein das Menschewn unter dem Deckmantel Terorrist  ins Gefängnis gehen ohne Beweise und mit fadenscheinigen Gerichtsurteilen.

Der sogenannte Putschversuch 2014 hat dem Herren richtig in die Karten gespielt. Seine Strategie: Noch mehr Macht.

Ob das nach der Wahl besser wird? Es ist zu hoffen.

Sisyphos3

noch konnten die Türken frei wählen

sie sehen ja wie sie es genutzt haben,  wofür ihr Herz schlägt

NieWiederAfd

Sie haben den Wahlkampf in der Türkei verfolgt? Sie haben den Bericht gelesen?

Dann wissen Sie, was man auf den Punkt gebracht zur heutigen Wahl in der Türkei leider sagen muss:

 frei - vielleicht ja...

 fair - sicher nicht.

 

 

Sisyphos3

es liegt ja bei den Türken das heute  entsprechend zu ändern  !

0803

"Fair" steht leider in keiner Verfassung, die ich jetzt auf Anhieb wüsste.

NieWiederAfd

Na ja: Atatürk hat ja neben seinen Verdiensten durchaus auch Schattenseiten gehabt. Und an denen knüpft(e) Erdogan an und instrumentalisierte die unangefochtene Stellung Atatürks durchaus für den eigenen Personenkult als eine Art 'Version2.0'.

Klärungsbedarf

Wofür ist denn die Trennung von Religion und Staat ein Hauptkriterium ? Ich hoffe, Ihnen ist bewusst, dass es die Trennung bei uns auch nicht gibt ?

NieWiederAfd

Natürlich gibt es bei uns die Trennung von Religion und Staat: Unser Staat ist qua Verfassung verpflichtet, Religionen und Weltanschauungen neutral zu begegnen; wir haben Religionsfreiheit; keine religiösen Leitungspersonen können auf demokratische Institutionen oder Gesetzgebungsverfahren zugreifen.

Etwas anderes ist die Anerkennung der Rolle von Religion und Religionsgemeinschaften für die Gesellschaft und die Regelungen zur Betätigung dieser Gemeinschaften vor allem durch das Subsidiaritätsprinzip. Das Bundesverfassungsgericht nennt das „fördernde Neutralität“.

Unser Staat steht den zivilgesellschaftlichen Gruppen, zu denen Religionsgemeinschaften gehören, nicht ablehnend und skeptisch gegenüber, sondern achtet sie als wesentliche Bausteine einer offenen demokratischen Gesellschaft. Das ist weitestgehend Konsens, auch wenn die Blaubraunen diese zivilgesellschaftliche Organisation unserer Gesellschaft mehr und mehr verunglimpfen und bekämpfen.

 

gez. NieWiederAfd 

 

Miauzi

Genau - deswegen bezahlt der Staat die Chef-Etage der Amtskirchen ... jährlich 500 Mio Euro.

Und genau deswegen gilt in den Betrieben auch kein allgemines Arbeitsrecht oder wie!

Die größten Betreiber von Alters- und Pflegeheimen sind -> die Amtskirchen und deren Mitarbeiter haben nicht mal das Recht zu streiken ... es wird ihnen vom Staat verwehrt ... denn der Staat hat für die Kirchen Sonderechte geschaffen ... die die Verfassung aushebeln!

axo - die Vertreter der Amtskirche sitzen mit im Rundfunk-Beirat ... dem Gremium welches z.B. die Ausrichtung der ARD-Sendeanstalten bestimmt.

sorry - mit so oberflächlichen Dingen brauchen sie hier nicht ankommen

NieWiederAfd

Tatsächlich strotzt Ihr Beitrag von Oberflächlichkeiten. Man kann die aus der Napoleonischen Zeit resultierenden Entschädigungszahlungen kritisieren, die die Kirchen für die Verluste der Säkularisierung vom Staat bis heute entschädigt. Schon vor 100 Jahren stand in der Verfassung, dass damit Schluss sein sollte; politisch gab es dafür bisher keine Mehrheit. Ich wäre für eine Änderung.

Das Arbeitsrecht in sog. Tendenzbetrieben wurde in letzter Zeit stark verändert. Ich bin für  eine weitere Verbesserung.

Die Kirchen haben wie andere gesellschaftliche Gruppen auch Vertreter in den Rundfunkbeiräten. Das markiert keine Sonderstellung sondern betont den Wert gesellschaftlicher Gruppierungen ganz allgemein.

 

Sisyphos3

Natürlich gibt es bei uns die Trennung von Religion und Staat:

 

wäre das so, würde es sein wie in Frankreich, ist es so ?

0803

Eine Trennung von Religion und Staat würde den Staat in die Lage versetzen, die Kirchen wie jede adere Religion zu behandeln, als Sekte. Ich sehe die als ganz schön extrem manchmal. 

Miauzi

Das sieht man auch an der aktuellen Debatte zw. Staat - Ländern und Amtskirchen um die Beendigung der Staats-Dodationen ... diese ca. 500 Mio pro Jahr dienen ausschließlich dazu die Gehälter der Kirchenfürsten zu bezahlen.

Nach über 200 Jahren möchte man sich endlich davon lösen - denn die wirtschaftliche Notwendigkeit selbiger besteht ja nicht mehr.

Die Amtskirchen forden nun für ihre Zustimmung Einmalzahlungen ist astronomischen Höhen - BaWü müsste z.B. ca. 2 Mrd Euro "auf den Tisch" legen.

---

Über das nicht vorhandene Arbeitsrecht in den Betrieben der Kirchen - also Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten usw. usf - brauche ich erst gar nicht anfangen!

Säkular geht definitiv ANDERS

Mass Effect

Es geht hier um die Wahlen in der Türkei.

NieWiederAfd

Zitat "diese ca. 500 Mio pro Jahr dienen ausschließlich dazu die Gehälter der Kirchenfürsten zu bezahlen."

Die Gelder fließen in die Haushalte der Diözesen und Landeskirchen ein. Bei aller Kritik an dem System der staatlichen Entschädigung aufgrund des sog. Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 für die an Frankreich verlorenen linksrheinischen Gebiete, die ich teile, sollte man bei den Fakten bleiben können.

Klärungsbedarf

Ich schätze oftmals Ihre Kommentare. Es zeigt sich aber auch hier, dass man oftmals zu einer übergeordneten Sicht nicht mehr fähig ist, wenn tief in die religiösen Strukturen verstrickt ist - und das gilt für alle Religionen. Allein die GG-Präambel "Vor Gott und den Menschen ..." entkräftet Ihre Ausführungen vollständig, zumal im Ursprung da der christliche Gott gemeint war und - Sie wissen es sicher - Religion nicht zwangsläufig einen Gottesbezug fordert.  Die heutigen Relativierungsversuche bezüglich der Präambel sind am Ende hilflos.

werner1955

Ich glaube dazu sind die Bürger nicht bereit. So wie bei den letzten Jahren werden die Männer Ihn weiter haBen wollen.

0803

Die Umfragen sagen, der Gegenkandidat würde mehr als 50% der Stimmen erhalten. Mathematisch würde Ihre Einschätzung bedeuten, dieser Kandidat erhielte so gut wie alle Frauenstimmen oder mehr. Kann das stimmen, aufgehen? Ich denke, nein.

Forengeschwätz

Jede Ära endet irgendwann

Erdogan stand ja einst auch mal für Neuerungen und Fortschritt. Das ist aber lange her und seither ist viel passiert, Demokratie und Meinungsfreiheit wurde bewusst zerstört, die eigene Klientel wurde unfair bevorzugt, Gegner wurden benachteiligt, eingeschüchtert, inhaftiert, Korruption und Misswirtschaft usw. Es ist Zeit für den Wechsel und das ist der Vorteil der Demokratie, dass das geht.

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werner1955

Jede Ära endet irgendwann?

Aber die Mehrheit der jungen und alten Männer wollen das jetzt nicht. Es ist zu befürchten das auch gerade viel aus dem ausland Ihn wieder so wi ebeim letzten mal Ihre Stimme geben. 

Wolf1905

„Die Auswertung der Online-Plattform DarkWeb Haber ergab 48 Stunden und 45 Minuten Sendefläche für Erdogan in der Zeit vom April bis zum 11. Mai, allein auf dem staatlichen Sender TRT. In der gleichen Zeit erschien Kilicdaroglu dort gerade einmal 41 Minuten.“

Kann man nur hoffen, dass Kilicdaroglu in diesen 41 Minuten (auf dem staatlichen Sender) viele Wähler überzeugen konnte, ihn zu wählen. Ob er auf anderen Sendern oder in Medien (mal von den nicht türkischen Medien abgesehen) präsenter war, weiß ich nicht. Heute abend weiß man mehr. Hoffentlich bleibt es auch ruhig und es kommt nicht zu Ausschreitungen - da kann man ja auch nicht sicher sein, was los ist - egal wer jetzt gewinnt.

Aber egal wie die Wahl jetzt ausgeht (ob bereits heute oder erst in einer Stichwahl): die Türkei sehe ich nicht in der EU; zu mehr als einer privilegierten Partnerschaft darf es nicht kommen, und solange sie die Schweden beim Zutritt in die NATO blockieren, auch eine privilegierte Partnerschaft nicht!

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Forengeschwätz

Aber egal wie die Wahl jetzt ausgeht (ob bereits heute oder erst in einer Stichwahl): die Türkei sehe ich nicht in der EU; zu mehr als einer privilegierten Partnerschaft darf es nicht kommen, und solange sie die Schweden beim Zutritt in die NATO blockieren, auch eine privilegierte Partnerschaft nicht!

Der neue Präsident wird diese Blockade aufheben.

Wolf1905

Das wird sich erst noch zeigen, wenn er denn gewählt werden sollte (also die Haltung ggü. Schweden).

Trotzdem gibt es weitere Themen (die ich jetzt nicht artikulieren möchte - nur den Konflikt mit Griechenland), die m. E. einen Eintritt der Türkei in die EU nicht möglich machen. Die EU hat schon genug Probleme mit den eigenen Mitgliedstaaten - mit der Türkei will ich mir das Staatenbündnis gar nicht ausmalen, was das für Probleme mit sich bringen würde. Aber klar, ist derzeit auch gar nicht das Thema, erst mal schauen wie die Wahl ausgeht.

werner1955

Es wird keinen neuen geben.

Forengeschwätz

Erdogan kann abgewählt werden und ich denke, er wird abgewählt werden. Bei Putin ist das leider in Ermangelung einer echten Wahl nicht möglich.

Forengeschwätz

Ende der Erdogan-Kriege

Erdogan hat Kriege gegen die Kurden geführt und tausende unschuldige Ziviliosten mit Bomben töten lassen. Zeit, dass das endlich ein Ende hat. Und ich hoffe, dass er zur Verantwortung für die Verbrechen gezogen wird.

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Miauzi

Die Kriege wurden auch schon vorher geführt ... da gab es den Politiker Erdogan gar nicht.

So wurden z.B. Rad-Schützen-Panzer der ehemaligen NVA an das türkische Militär verkauft - von der BRD als Staat höchst selbst.

Und diese Panzer wurden im Krieg gegen die Kurden im eigenen Land eingesetzt ... nachgewiesen durch Journalisten - gesendet hier auf der ARD.

Die damaligen Regierung in der Türkei ... demokratisch gewählt.

Erdogan hat diesen Konflikt nur "geerbt" - aber eben genau so benutzt wie seine Vorgänger auf dem Amtsstuhl und ihn eben NICHT beendet.

Kritikunerwünscht

Möge das Volk in der Türkei entscheiden, wer Präsident wird. Dieses deutsche Bessergewisse, "wir sind die Größten und wollen überall mitbestimmen" hängt mir zum Halse raus. Und selbst laufen wir in ein industrielles und menschliches Debakel, Industrie zieht sich zurück, Schulbildung nimmt ab, Wohnungen fehlen, Medikamente nun auch - aber wir sind die größten.... Deshalb ist der Deutsche in den meisten Ländern der Welt auch so hoch angesehen. (Ironie Ende)

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gelassenbleiben

es geht um die Türkei, da kenne ich mich nicht sooo genau aus, aber wenn Sie sagen, das dort die Wirtschaft und staatliche Aufgaben, den Bach runtergehen, glaube ich Ihnen das mal.

MRomTRom

++ Sie machen ihrem Nick alle Ehre. Hier geäußerte Kritik an Erdogan ist Ihnen unverwünscht ++

'Möge das Volk in der Türkei entscheiden, wer Präsident wird'

Wer sonst ? Dazu wird in der Türkei gewählt. Hier wird nur in Kommentaren die Meinung dazu kundgetan. Ist das ein Problem für Sie ?

++

'wir sind die Größten und wollen überall mitbestimmen'

Wer ist 'wir' ? Ich kenne niemand,  der so denkt. Sie etwa ?

++

'Und selbst laufen wir in ein industrielles und menschliches Debakel, Industrie zieht sich zurück' usw. usw. '

Haben Sie das bei Herrn Christian Lüth abgekupfert ? Mit der Gesamtlage in DE hat das nichts zu tun.

++

Wir diskutieren hier über die Wahlen in der Türkei und über Erdogan und dessen problematische Regierungsbilanz.

++

Schrägdenker

"Der Deutsche" ist in der Tat in vielen Ländern recht gut angesehen. Wenn Sie sich öfter in verschiedenen Ländern und längere Zeit aufhielten, würden Sie dies auch bemerken. Inklusive der Tatsache, dass die verschiedenen Verhältnisse in D (trotz aller Jammerei)  immer noch besser sind als in etlichen anderen auch mehrheitlich westlichen EU Ländern.

Diese typisch deutsche Miesepetrigkeit Ihres Beitrages: Die allerdings stößt in vielen Ländern tatsächlich auf Unverständnis.

ich1961

Nicht nur in "verschiedenen Ländern"! Bei mir auch! 

Zumal es so nicht stimmt!

NieWiederAfd

Zitat "...Dieses deutsche Bessergewisse, "wir sind die Größten und wollen überall mitbestimmen" hängt mir zum Halse raus"

Ich weiß nicht, wen Sie meinen. Übersteigertes Deutschtümeltum kenne ich aktuell vor allem von den Blaubraunen. Die stehen aber hier gar nicht zur Debatte.

 

gez. NieWiederAfd 

 

 

NieWiederAfd

Die Trumpisierung der Politik zeigt sich in vielen Ländern, besonders stark in der Türkei: Rechtspopulistische Grundlinien, Aushöhlung des Rechtsstaats, Beschädigung freier und kritischer Berichterstattung, Verunglimpfung der Opposition bei gleichzeitigem Kult um die eigene Person - und vor allem Verschleierung der eigenen politischen Ziele durch massive Kampagnen bis hin zu absurden Verleumdungen. Nur ein Beispiel: Um die eigene Macht in der NATO möglichst hoch zu halten, droht mit Veto zur Aufnahme Schwedens und begründet das u.a. mit der absurden Behauptung, im schwedischen Parlament säßen Terroristen. Dabei ist Erdogan derjenige, der seit Jahren politischen Terror ausübt, u.a. gegen die Kurden; bis kurz vor der Wahl ließ er über 100 Kurden inhaftieren - darunter viele Politiker, Journalisten und Anwälte.

Die Befürchtung, dass zu Erdogans Trumpisierung auch gehört, eine Wahlniederlage womöglich nicht anzuerkennen, ist leider nicht unbegründet.

 

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Sisyphos3

eine Wahlniederlage womöglich nicht anzuerkennen, ist leider nicht unbegründet.

 

 

da gibt er ja ganz andere Vorbilder

Trump !

NieWiederAfd

Sie wollen die trumpsche Mär aufrechterhalten, er habe die Wahl gegen Biden gar nicht verloren?

Autsch.

Es steht zu befürchten, dass Erdogan ebenfalls eine Wahlniederlage leugnen wird. 

Wie Trump. Eben Trumpismus.

 

 

Sisyphos3

habe ich das geschrieben ??

NieWiederAfd

Zumindest war Ihr diesbezüglicher Kommentar missverständlich. Wenn Sie die trumpsche Version des Wahlbetrugs nicht unterstützen, nehme ich meine diesbezügliche Kritik selbstverständlich zurück.

Dann stimmen wir hoffentlich überein, dass es nach einer Wahlniederlage Erdogans zu einer geordneten friedlichen Übergabe der Regierungsverantwortung kommen möge. 

schabernack

➢ Die Befürchtung, dass zu Erdogans Trumpisierung auch gehört, eine Wahlniederlage womöglich nicht anzuerkennen, ist leider nicht unbegründet.

Ganz unbegründet mag das nicht sein, aber das würde den schwer erdbebengeschädigten Inflationskaiser Türkei in sehr große Schwierigkeiten bringen.

Noch mal viele verlorene Jahre ertragen die gut gebildeten weltlichen Türken und Türkinnen nicht, und es wird zu einem kleinen Exodus kommen aus dem unter Erdogan intellektuell verlorenen Land.

Miauzi

Das wird ihn aber nicht wirklich jucken - denn die Bewegung die ihn mit an die Macht gebracht und auch dort zunächst gehalten hatte ... hat er zum Feind erklärt und verfolgt diese seit Jahren.

Und diese Bewegung setzte sich eben auch gebildeten und hoch motivierten (auch jungen) Menschen zusammen. Sie bildeten quasi mit das Rückgrad des auch wirtschaftlichen Erfolges - der seine ersten Amtsjahre begleitete.

Den Burgfrieden mit den "weltlichen" Türken hatte er schon davor aufgekündigt - diese werden sich jetzt zu den "religiösen" (demokratisch gesinnten) gesellen.

everlasting crisis

Ich fänd es gut, wenn Erdogan und seine Präsidialgesetze der Demokratie weichen müsste.

Allerdings muss man fragen, was kommt danach? Eine Regierung bestehend aus 6 Parteien mit eklatanten Unterschieden. Da wird regieren schwer. Je mehr Parteien sich zusammenschließen müssen, desto mehr Kompromisse sind notwendig. Das führt leicht zu einem Stillstand.

Wenn das aber der einzige Weg ist, um wieder eine ordentliche Auswahl an Parteien zu erreichen, dann sollte er gegangen werden, auch wenn es erstmal zu einer "Findungsphase" mit viel Streit und Kompromissen kommt.

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Wolf1905

Das Problem ist, dass die Opposition nur in einem Punkt sich einig ist: dass Erdogan abgewählt werden soll - wenn dann die derzeitige Opposition Ihren Kandidaten durchgesetzt haben, also Kilicdaroglu als Präsident, werden vermutlich Gräben aufreißen - aber spekulieren möchte ich da nicht, die Zeit wird es zeigen.

NieWiederAfd

Lieber eine Findungsphase mit Streit und Kompromissen - das steht einer Demokratie gut zu Gesicht - als weiterer Rückschritt mit Abbau von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

V8forever

Wenn man die in Deutschland lebenden Türken bei Umfragen hört, sind die mit ihrem jetztigen Präsidenten sehr zufrieden. Aber man kann nur spekulieren, sich die Finger wund scheiben, heute Abend weiß man wer Sieger oder Verlierer ist. Mögen die türkischen Bürger das Kreuz an der richtigen Stelle machen. 

Hier in der Schweiz liegt liegt Erdogan laut Umfragen zwischen 8 und 10 % hinten.

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Opa Klaus

Absolut richtig. Alle Spekulationen helfen da nicht weiter. In TH geht es uns heute genauso. Auch hier sind heute Parlamentswahlen und viele Thais hoffen auf Veränderung. 

Jimi58

Da wünsche ich ihnen und dem Land das Beste.

V8forever

Opa Klaus, dann bleibt zu hoffen das auch in Thailand das Volk die richtigen Kreuze machen. 

Sisyphos3

eine Wahlniederlage womöglich nicht anzuerkennen, ist leider nicht unbegründet.

 

warum ist das so ?

hierzulande liegt der vorn 

(69 % der Stimmen bei der letzten Wahl in Stgt)

schabernack

➢ hierzulande liegt der vorn. (69 % der Stimmen bei der letzten Wahl in Stgt).

Von hierzulande bekommt Mr. Erdogan max. ca. 1 Mio. Stimmen. Wenn alle Wahlberechtigten zur Wahl gingen, und wenn alle nur ihn wählten. War das so - never ever.

Von diesem winzigen begeisterten Häuflein Stuttgarter Türken bekommt er zum Trost einen Chai spendiert, und einen gebrauchten Benz gespendet, mit dem er nach der Wahlniederlage ins Exil am Killesberg emigrieren kann, sofern er sich an die Kehrwoche hält.

Alter Brummbär

Natürlich sind sie in Deutschland zufrieden, sie leben hier und nicht in der Türkei

V8forever

Da frägt man sich, kann man so blauäugig sein? Ein Teil 100 Tsd. Türken in der Schweiz sieht den Herausforderer vorne. Na wir können nichts änderen, die türkischen Bürger entscheiden und müssen nach der Wahl damit leben. 

ich1961

////Wenn man die in Deutschland lebenden Türken bei Umfragen hört, sind die mit ihrem jetztigen Präsidenten sehr zufrieden.////

Hahaha, die müssen das Elend in der Türkei auch nicht ertragen und können ihr Leben hier gut genießen.

 

H. Hummel

Bei allem Zuspruch und Wohlwollen zu den Kommentaren, eInes ist immer noch ein Unsicherheitsfaktor: In wie weit war und ist Erdogan in der Lage, manipulierend in das Wahlgeschehen einzugreifen?

Ich erinnere da an die Wahlergebnisse in der ehemaligen DDR bzw. Russland. An vielen Schaltstellen sind schließlich oft genug unkontrollierte, Systrem- und Personentreue Seilschaften am Werk ... 

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das ding

In wie weit war und ist Erdogan in der Lage, manipulierend in das Wahlgeschehen einzugreifen?

Ich denke, eine Unterscheidung im Sinne der Zeitraume (Wahlkampf, Regierungszeit) ist rein akademisch interessant. In der Realitaet masnipuliert ein moderner Diktator immer; aktuell reagierend als auch praeventiv. Er tut/tat, was er kann, sozusagen. Die Leut' machen's Kreuz wie's ihm gefaellt. 

So denkt und hofft ein moderner Diktator, der Demokratie nur als Fassade nutzt. Genau aus dem Grunde bleibt die letzte und logische Option: Wahl einfach nicht anerkennen, wenns nicht genehm ist. Und mit Gewalt, wenn's sein muss. Dabei wird genutzt was er vorher aufgebaut hat.

nobody69

Das ist wieder klar. Wenn Erdogan gewinnt hat er manipuliert. Nur Wahlergebnisse in Deutschland sind nicht manipuliert. Lesen Sie doch den Beitrag unter Tagesschau.de zum Wahlablauf in der Türkei. Zum ersten mal, dass es einen objektiven Bericht zur Türkei-Wahl gibt 

werner1955

Danke seh ich auch so, Nur was zu unseren Politiker und medienmeinungen past ist Bürgers wille. Sehr viel Männer besonders auch junge und viel hier im Ausland finde die Politik der aktuellen Türkei sehr gut. Ein starker Mann ein starker Staat das ist das was Sie wollen. Das hatten die letzten wahlen auch deutlich gezeigt. Ich befürchte und wir werden sehen das es dieses mal wieder zu kommt. 

Seebaer1

Die türkischen Kollegen bei mir in der Firma wählen zum allergrößten Teil Erdogan. Als einen der Gründe dafür nennen sie die Befürchtung, dass es sonst in der Türkei mal wie hier in Deutschlanf zugehen könnte.

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Jimi58

Warum sind denn ihre Kollegen hier in Deutschland und leben nicht in der Türkei, wenn sie meinen, das es ihnen mit Erdogan besser geht?

MRomTRom

++

Also fürchten Ihre Kollegen, dass es ohne Erdogan in der Türkei dann wie in Deutschland faire Wahlen geben könnte, in denen politisch Andersdenkende dann nicht als 'Terroristen' gebrandmarkt und weggesperrt werden ? So mit freier Presse und Journalisten, die keine Angst mehr haben müssen, für kritische Berichterstattung gegen Erdogan im Gefängnis zu landen. ?

Oder sind die 'Kollegen' nur die Stellvertretung dafür, welches System  S ie   sich für Deutshland wünschen ;-)

Parsec

"...Befürchtung, dass es sonst in der Türkei mal wie hier in Deutschlanf zugehen könnte..."

Und da haben Sie nicht nachgefragt, wie diese "Befürchtungen" Ihrer türkischen Kollegen aussehen?

Also ich fühle aktuell in D sehr wohl, da möchte ich mit der Türkei als Lebensmittelpunkt nicht tauschen. Und Ihre trk. Kollegen bestimmt auch nicht - wetten, dass....? 

Bennfan

Wenn diese Arbeitskollegen es in Deutschland so schlimm finden - Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, unabhängige Justiz - dann stellt sich mir doch die Frage, warum sie hier leben und nicht in der "freien" Erdogan-Türkei?

0803

Sie könnten Ihren Kollegen sagen, dass sie kein Glück haben, hier zu sein, wir ihnen aber dankbar, wie sie uns helfen. Dann bin ich auf die Antwort Ihrer Kollegen gespannt. Was denken Sie eigentlich, was Ihre türk. Kollegen von Ihnen denken, wenn Sie auf den Präsidenten schimpfen? 

TapferSchneiderlein

Die Türken entscheiden das - ich denke auch recht demokratisch.

Diese Wahl gibt Anlass, über das Wahlrecht im Allgemeinen nachzudenken. Stellen Sie sich vor, der Anteil der im Ausland lebenden "Bürger" wäre noch höher. Menschen, die die Entscheidungen der Regierenden weitgehend nicht zu tragen haben, entscheiden über die Heimatbürger! Demokratie?

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NieWiederAfd

Wenn man Ihre Gedanken konsequent weiterdenkt, ist das im Umkehrschluss ein Plädoyer für das Wahlrecht aller in einem Land lebender Erwachsenen, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft. 

Nicht unsympathisch, der Gedanke.

 

gez. NieWiederAfd 

 

Sisyphos3

sie haben den Beitrag wieder nicht gelesen/verstanden

 

Zitat :

"die die Entscheidungen der Regierenden weitgehend nicht zu tragen haben, entscheiden über die Heimatbürger! Demokratie"

sprich entscheiden aber nicht verantworten

NieWiederAfd

Sie haben meinen Gedanken wieder nicht verstanden: Ich formuliere es gerne noch einmal neu. Wer das Wahlrecht von im Ausland lebenden Staatsbürgern anficht, müsste konsequenterweise das Wahlrecht von im Land lebenden anderen Staatsbürgern befürworten - sonst würde man ihnen ja jegliches Wahlrecht vorenthalten. Jetzt verstanden?

Mass Effect

Das von ihnen angedachte Modell beinhaltet dabei aber auch das von Diktatoren hier die Wahlen mit beeinflusst werden können. Ist das in ihrem Sinne?

fathaland slim

Staatsbürger eines Landes haben das Wahlrecht in dem Land, in dem sie Staatsbürger sind. Ich erkenne nicht, was daran demokratietechnisch zu beanstanden wäre.

silgrueblerxyz

Entscheidend sind wohl weniger neue Überzeugungen sondern die Restgröße der alten Liebe

bei dieser Wahl. Zu lange hat Erdogan die Türkei nach vorne gebracht, dass die Mehrheit der Bevölkerung ihn jetzt schon ausmustern will. Deshalb vermute ich, dass Erdogan die Wahl gewinnen wird. Aber das ist eine persönliche Meinung, über die Verhältnisse in der Türkei habe ich zuwenig Einblick.