Ihre Meinung zu Aktivisten stören Volkswagen-Hauptversammlung
Die Hauptversammlung des größten deutschen Autokonzerns, Volkswagen, wurde heute von zahlreichen Zwischenfällen gestört. Besonders das VW-Werk in der chinesischen Provinz Xinjiang steht in der Kritik.
"Aktivisten stören Volkswagen-Hauptversammlung"
Ist zwar verständlich, wenn die ihrem (mehr als berechtigten) Ärger Luft machen (und nebenbei einmal mehr auf das Problem aufmerksam), aber wirklich 'bringen' bzw. an dessen Ursache etwas ändern wird auch diese Störaktion nichts - wie schon alle anderen zuvor. Im Gegenteil: Die 'Gestörten' werden sie auch diesmal für ihre Zwecke zu nutzen wissen - um selbst Stimmung gegen die 'Störer' zu machen und so die gesellschaftliche Spaltung, von der bislang noch jedesmal nur sie 'profitiert' haben weiter voranzutreiben.
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Die "Gestörten" wie Sie die VW-Aktionäre bezeichnen, profitieren also von der gesellschaftlichen Spaltung?
Diese Verschwörungstheorie kannte ich noch nicht!
➢ Die "Gestörten" wie Sie die VW-Aktionäre bezeichnen, profitieren also von der gesellschaftlichen Spaltung?
«Die Gestörten» sind die von der Störung durch die Störer Betroffenen. Die aus der Unternehmensführung von VW oben auf der Bühne oder am Rednerpult.
Da habe ich mich leider unabsichtlich missverständlich ausgedrückt. Die Formulierung war dahingehend gemeint dass die Versammlung und ihre Protagonisten (hier VW-Vorstand und Aktionäre) durch diese Aktionen gestört wurden (also passiv) und bezog sich ganz bestimmt nicht auf deren Geisteszustand oder sonstige Eigenschaften.
Im Übrigen wird die Spaltung der Gesellschaft von den Störern vorangetrieben und nicht von der Bevölkerung, der die Schikanierereien durch selbst ernannte "Aktivisten" auf die Nerven geht, weil sie sinnlos und kontraproduktiv sind!
>> Im Übrigen wird die Spaltung der Gesellschaft von den Störern vorangetrieben
Also, wenn man sich die zunehmend größer werdende Schere der Reichtums- und Einkommensverteilung in der Gesellschaft ansieht, dann sind's doch eher die sehr wenigen Prozent der Einkommensmillionäre, welche für zunehmende Spaltung sorgen. Und das durchaus nicht mit ethisch und nachhaltig tragbaren Motiven.
Das sehe ich allerdings auch so.
In Aktivistenkreisen ist der Begriff "Aktivist" als Selbstbeschreibung nicht sehr gebräuchlich.
Das scheint mir eher ein Pressebegriff zu sein.
>> aber wirklich 'bringen' bzw. an dessen Ursache etwas ändern wird auch diese Störaktion nichts - wie schon alle anderen zuvor. Im Gegenteil
Ihre Begründung ist nicht nachvollziehbar. Denn in die Weltpresse hat's die Sache schon einmal geschafft, sowohl was die seriösen Print- und Leitmedien anbetrifft als auch die privaten sozialen Medien. Reichweite, Empörung, Emotionalisierung, Aktion, verstärken sich. Insofern ist doch der Mindesterfolg der Aktion bereits auf der Guthabenseite.
Empörung und Emotionalisierung verstärken sich durch mediale Aufmerksamkeit in der Tat. Von Nutzen bzw. im allgemeinen Interesse ist das allerdings nur dann, wenn beides in Aktivitäten 'kanalisiert' wird, die geeignet sind, dem Grund des Übels (die auf massiver Chancenungleichheit beruhende gesellschaftliche Spaltung) tatsächlich wirksam und nachhaltig abzuhelfen (und nicht letzten Endes nur zu noch mehr 'Aufgeregheiten' führt).
Sollte man der Allgemeinheit überlassen, zu urteilen, wann, wie, was von Nutzen ist. Kanalisieren würde in diesem Zusammenhang praktisch einer Bevormundung bedeuten. Finde, Sie wenden eine sonderbare Logik an.
Wozu sind Politik und Medien in auf einer freiheitlich-rechtlichen Grundordnung beruhenden Gesellschaften denn sonst da, wenn nicht dazu, vernünftige Rahmenbedingungen ('Leitplanken') zu setzen, damit deren Ressourcen und vor allem das individuelle bzw. persönliche Potential jedes einzelnen ihrer Mitglieder so zusammengebracht werden kann, dass die Gesellschaft als Ganzes - also alle und jeder - den größtmöglichen Nutzen aus diesem Zusammenwirken ziehen kann?
Als Aktionär von VW habe ich mit den Aktivisten überhaupt kein Problem. Auf Probleme aufmerksam zu machen finde ich immer sinnvoll. Früher hats das auch schon auf Aktionärsversammlungen gegeben, wegen Waffenproduktion, Nahrungsmittelspekulationen zum Beispiel. Es gibt überhaupt keinen Grund, wegen Protesten, sich in weiterer oder tieferer Spaltung der Gesellschaft zu engagieren. Profite garantiert uns von vornherein das politische und ökonomische System, das wir seit langem haben. Hätten wir ein anderes, wärs auch nicht schlimm.