Ihre Meinung zu Deutschland und China: Nur begrenztes gegenseitiges Verständnis
Beim Treffen von Außenministerin Baerbock mit ihrem chinesischen Amtskollegen Qin Gang wurde klar: Der Redebedarf zwischen Deutschland und China ist groß - für beide Seiten oft keine angenehmen Gespräche. Von Georg Schwarte.
Es ist halt schwierig ein Gespräch zu führen, wenn beide Parteien nur ihre eigene Meinung, ihr eigenes Weltbild, gelten lassen.
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Eben nicht! CN lässt andere nach ihrem Gutdünken leben, egal ob Diktatur oder Demokratie. Hauptsache die Geschäfte laufen. CN handelt nach dem Motto: jeder nach seiner Fasón. Im Prinzip die totale Freiheit. Aber sie beharren (wie eigentlich jeder Kaufmann) auf das Einhalten des Kleingedruckten. Was spricht dagegen? Lesen kann ja wohl doch jeder... Aber worauf CN (zurecht) sehr allergisch reagiert ist, wenn sich der Westen - hier insb. D - anmaßt, den Chinesen vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben hätten. Eben das Gegenteil von Freiheit, Zwang auf CN ausüben will.
Wie man z.B. jetzt seitens der EU unter starkem Fürsprechen Baerbocks beschlossen hat, chin. Unternehmen auf die Sanktionsliste zu setzen, die Güter an RU ausführen, die eventuell milit. genutzt werden könnten. Was mich befremdet: CN käme ihrerseits nicht im Leben auf die Idee, europ. Unternehmen zu sanktionieren, weil diese der UA Militärgerät liefern. Ganz gescheit erscheint mir die EU jedenfalls nicht hierbei.
Das haben Sie sehr gut auf den Punkt gebracht
China, der freundliche Riese, ein Ausbund des Leben-und-Leben-Lassens? Advokat der totalen Freiheit?
Meine Güte, glauben Sie wirklich, das kauft Ihnen jemand ab?
Du meine Güte!
In China schreibt nur einer den Chinesen etwas vor: Die China-KP mit ihrem Alleinherrscher Xi!
Und genau dieser Xi schreibt allen anderen vor, dass sie sich gefälligst nicht einzumischen hätten. Weil in einer „multipolaren“ Weltordnung nämlich jedes Regime machen kann, was es will. Weil es es kann.
"... chin. Unternehmen auf die Sanktionsliste zu setzen, die Güter an RU ausführen, die eventuell milit. genutzt werden könnten..."
Das ist nicht zu kritisieren. Es sei denn, Sie unterstützen Russland in der Beschaffung von potentiell füe militärische Zwecke einsetzbares Material.
Wir lassen uns eben nicht vorschreiben, wie wir unsere Einstellung zum Angriffskrieg Russlands bestärken.
Eigentlich ganz einfach.
"... CN käme ihrerseits nicht im Leben auf die Idee, europ. Unternehmen zu sanktionieren, weil diese der UA Militärgerät liefern..."
Wäre ja auch ziemlich doof, mit geradezu überdeutlichem Verhalten die Unterstützung Russlands und die Positionsschwächung der Ukraine forcieren zu wollen.
Warum sollte China die Meinung einer ehemaligen Kolonialmacht übernehmen wollen?
Das aktuelle D-Land mag ja demokratisch regiert werden - aber das koloniale "Erbe" steckt immer noch in allen "Poren" der Außenpolitik - dass ändert sich auch nicht indem man sie in "feministisch" umtauft.
Ich sah vor einige Wochen ein Interview mit einem Journalisten/Schriftsteller aus Indien - der aktuell für einige Jahre in D-Land arbeitet. Auch wenn D-Land schon mit dem Ende des 1. WK seine kolonialen Ambitionen in China (oder Afrika) aufgeben musste - hat es aber innerlich immer noch die gleiche Position in der Außenpolitik wie Staaten - die wesentlich später ihr Koloialreich verloren haben (BG oder Frankreich).
Statt die Chance zu nutzen - hier als Mittler den Post-kolonialen Nationen und Staaten und den ehemaligen Kolonial-Mächten aufzutreten ... gefällt es sich in der Rolle von "demokratischen Lehrmeistern"
Deutschland war nie Kolonialmacht ich China. China auch nicht in Deutschland. Beide Länder hatten, bzw. im Falle Chinas (siehe Tibet) haben ihre Kolonien anderswo.
Doch Qingdao war Deutsch. Das war so ähnlich wie Honkong Britisch war, endete aber nach WK 1 und wurde dann Japanisch. Ist jetzt keine Kritik, sondern konnte ich einfach nicht so stehen lassen.
Ja, Sie haben Recht.
Demokratie ist nicht so Ihr Ding, oder? Dieser Eindruck verfestigt sich bei mir immer mehr.
Ich habe mich mein Leben lang über unsere Bundesregierungen geärgert, die eigentlich nie bei Despotien, mit denen man Geschäfte machte, die Menschen- und Bürgerrechtslage angesprochen haben. Es war unter Linken eigentlich eigentlich Konsens, daß das nötig wäre. Aber jetzt, plötzlich, machen sich Teile der Linken, wenn es darum geht, mit den Rechten gemein und verstecken das hinter vorgeblich antikolonialistischen Motiven.
Leute, wacht auf! Weltmacht ohne Kolonialismus geht nicht. Und China hat den innigen Wunsch, Weltmacht zu werden. Mit allen Schikanen.
Ich staune immer mehr, welche Narrative - wie es ja wohl heute heisst - immer öfter einfach nur übernommen werden. Für eine eigene Position eintreten, heißt wohl jetzt, dass der „Andere“ eine „Meinung“ zu übernehmen hätte. Und das wäre dann ein „Einmischung“ und - so mal eben im Vorbeigehen - „Kolonialismus“.
Bevor man an „unseren“ PolitikerInnen herumkrittelt, sollten wir mal über die Politik Chinas debattieren. Halten Sie dieses Steinzeitregime mit den versteinerten Gesichtern nun für die geeignete Führungsmacht dieser unserer Welt? Oder sollten wir diesem Dumpfsinn nicht mal mit freundlichem und einladendem Läcvheln, aber mit klaren Worten und aufrechtem Gang entgegen treten?