Qin Gang und Annalena Baerbock

Ihre Meinung zu Deutschland und China: Nur begrenztes gegenseitiges Verständnis

Beim Treffen von Außenministerin Baerbock mit ihrem chinesischen Amtskollegen Qin Gang wurde klar: Der Redebedarf zwischen Deutschland und China ist groß - für beide Seiten oft keine angenehmen Gespräche. Von Georg Schwarte.

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90 Kommentare

Kommentare

Icke 1

Es ist halt schwierig ein Gespräch zu führen, wenn beide Parteien nur ihre eigene Meinung, ihr eigenes Weltbild, gelten lassen.

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RoyalTramp

Eben nicht! CN lässt andere nach ihrem Gutdünken leben, egal ob Diktatur oder Demokratie. Hauptsache die Geschäfte laufen. CN handelt nach dem Motto: jeder nach seiner Fasón. Im Prinzip die totale Freiheit. Aber sie beharren (wie eigentlich jeder Kaufmann) auf das Einhalten des Kleingedruckten. Was spricht dagegen? Lesen kann ja wohl doch jeder... Aber worauf CN (zurecht) sehr allergisch reagiert ist, wenn sich der Westen - hier insb. D - anmaßt, den Chinesen vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben hätten. Eben das Gegenteil von Freiheit, Zwang auf CN ausüben will.

Wie man z.B. jetzt seitens der EU unter starkem Fürsprechen Baerbocks beschlossen hat, chin. Unternehmen auf die Sanktionsliste zu setzen, die Güter an RU ausführen, die eventuell milit. genutzt werden könnten. Was mich befremdet: CN käme ihrerseits nicht im Leben auf die Idee, europ. Unternehmen zu sanktionieren, weil diese der UA Militärgerät liefern. Ganz gescheit erscheint mir die EU jedenfalls nicht hierbei.

Bauer Tom

Das haben Sie sehr gut auf den Punkt gebracht

fathaland slim

China, der freundliche Riese, ein Ausbund des Leben-und-Leben-Lassens? Advokat der totalen Freiheit?

Meine Güte, glauben Sie wirklich, das kauft Ihnen jemand ab?

teachers voice

Du meine Güte!

In China schreibt nur einer den Chinesen etwas vor: Die China-KP mit ihrem Alleinherrscher Xi!

Und genau dieser Xi schreibt allen anderen vor, dass sie sich gefälligst nicht einzumischen hätten. Weil in einer „multipolaren“ Weltordnung nämlich jedes Regime machen kann, was es will. Weil es es kann.  

 

Parsec

"... chin. Unternehmen auf die Sanktionsliste zu setzen, die Güter an RU ausführen, die eventuell milit. genutzt werden könnten..."

Das ist nicht zu kritisieren. Es sei denn, Sie unterstützen Russland in der Beschaffung von potentiell füe militärische Zwecke einsetzbares Material.

Wir lassen uns eben nicht vorschreiben, wie wir unsere Einstellung zum Angriffskrieg Russlands bestärken.

Eigentlich ganz einfach. 

"... CN käme ihrerseits nicht im Leben auf die Idee, europ. Unternehmen zu sanktionieren, weil diese der UA Militärgerät liefern..."

Wäre ja auch ziemlich doof, mit geradezu überdeutlichem Verhalten die Unterstützung Russlands und die Positionsschwächung der Ukraine forcieren zu wollen.

 

 

Miauzi

Warum sollte China die Meinung einer ehemaligen Kolonialmacht übernehmen wollen?

Das aktuelle D-Land mag ja demokratisch regiert werden - aber das koloniale "Erbe" steckt immer noch in allen "Poren" der Außenpolitik - dass ändert sich auch nicht indem man sie in "feministisch" umtauft. 

Ich sah vor einige Wochen ein Interview mit einem Journalisten/Schriftsteller aus Indien - der aktuell für einige Jahre in D-Land arbeitet. Auch wenn D-Land schon mit dem Ende des 1. WK seine kolonialen Ambitionen in China (oder Afrika) aufgeben musste - hat es aber innerlich immer noch die gleiche Position in der Außenpolitik wie Staaten - die wesentlich später ihr Koloialreich verloren haben (BG oder Frankreich).

Statt die Chance zu nutzen - hier als Mittler den Post-kolonialen Nationen und Staaten und den ehemaligen Kolonial-Mächten aufzutreten ... gefällt es sich in der Rolle von "demokratischen Lehrmeistern"

fathaland slim

Deutschland war nie Kolonialmacht ich China. China auch nicht in Deutschland. Beide Länder hatten, bzw. im Falle Chinas (siehe Tibet) haben ihre Kolonien anderswo.

Naturfreund 064

Doch Qingdao war Deutsch. Das war so ähnlich wie Honkong Britisch war, endete aber nach WK 1 und wurde dann Japanisch. Ist jetzt keine Kritik, sondern konnte ich einfach nicht so stehen lassen.

fathaland slim

Ja, Sie haben Recht.

fathaland slim

Demokratie ist nicht so Ihr Ding, oder? Dieser Eindruck verfestigt sich bei mir immer mehr.

Ich habe mich mein Leben lang über unsere Bundesregierungen geärgert, die eigentlich nie bei Despotien, mit denen man Geschäfte machte, die Menschen- und Bürgerrechtslage angesprochen haben. Es war unter Linken eigentlich eigentlich Konsens, daß das nötig wäre. Aber jetzt, plötzlich, machen sich Teile der Linken, wenn es darum geht, mit den Rechten gemein und verstecken das hinter vorgeblich antikolonialistischen Motiven.

Leute, wacht auf! Weltmacht ohne Kolonialismus geht nicht.  Und China hat den innigen Wunsch, Weltmacht zu werden. Mit allen Schikanen.

teachers voice

Ich staune immer mehr, welche Narrative - wie es ja wohl heute heisst - immer öfter einfach nur übernommen werden. Für eine eigene Position eintreten, heißt wohl jetzt,  dass der „Andere“ eine „Meinung“ zu übernehmen hätte. Und das wäre dann ein „Einmischung“ und - so mal eben im Vorbeigehen - „Kolonialismus“.  

Bevor man an „unseren“ PolitikerInnen herumkrittelt, sollten wir mal über die Politik Chinas debattieren. Halten Sie dieses Steinzeitregime mit den versteinerten Gesichtern nun für die geeignete Führungsmacht dieser unserer Welt? Oder sollten wir diesem Dumpfsinn nicht mal mit freundlichem und einladendem Läcvheln, aber mit klaren Worten und  aufrechtem Gang  entgegen treten?

Nettie

"Man soll Nüchternheit und Vernunft behalten", sagte Qin und meinte wohl die deutsche Ministerin, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zuvor eine Schändung des gerade stattfindenden Weltkriegsgedenkens vorgeworfen hatte.Baerbock stand daneben und behielt zumindest die Nerven"

Die nicht zu verlieren ist bei jemandem mit solchen Vorstellungen von 'Nüchternheit und Vernunft' wohl das Wichtigste. Und vor allem, sich nicht 'schulmeistern' zu lassen.  

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Account gelöscht

Baerbock hat sich ruhig und kühl alles angehört und das zeigt das sie schon einiges dazu gelernt hat.

Nettie

Wahrscheinlich weiß sie schon lange, dass man sich hinsichtlich der Erwartungen zu den Aussichten auf wirkliche Erfolge bei ‚Gesprächen‘ mit eiskalten Machtpolitikern im Interesse aller besser keinen Illusionen hingeben sollte.

Sokrates

Deutschland und China werden ihren Weg zueinander und miteinander finden, den irgendwie hämgt man wirtschaftlich eben doch voneinader ab!

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nelumbo

China kauft zwar gerne deutsche Firmen und verkauft uns alles mögliche, aber es gibt keine Abhängigkeit von Deutschland. Dazu sind wir viel zu klein. Aber wir überschätzen notorisch unsere Bedeutung.

schabernack

➣ China kauft zwar gerne deutsche Firmen und verkauft uns alles mögliche, aber es gibt keine Abhängigkeit von Deutschland.

Werkzeugmaschinen und Fertigungsstraßen kauft man entweder in Deutschland oder in Japan.

Kein Einstein

...und spätestens in 3 Jahren auch in China.

schabernack

Gut möglich und wahrscheinlich. Mindestens, dass China für sich eigene Werkzeugmaschinen und Fertigungsstraßen baut.

werner1955

Seh ich auch so.

Sokrates

Dann müssen sie sich mal besser informieren! Und wir überschätzen unser Bedeutung ganz und gar nicht, im Gegenteil, wir unterschätzen sie eher! Könnten wir in Deutschland genauso billig produzieren wie in China, wären viele deutsche und auch andere Firmen gar nicht erst nach China ausgewandert. Ob China dann soweit wäre wie jetzt? Also sind wir, Deutschland und China, sehr wohl wirtschaftlich voneinander abhängig!

werner1955

billig produzieren?

Wie soll das in einer Gesellschaft die persönliche Leistung hoch belastet und mit massiven Verschriften und Gesetzten weiter verteuert klappen?

mic

Mein Gott! Wenn "wir" so hochmoralisch und wertebasert bleiben, wird sich unser Handel auf Dänemark und Belgien beschränken. Frankreich dazu? Eher nicht. Zu brutal gegen Demonstranten.

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schabernack

➣ Mein Gott! Wenn "wir" so hochmoralisch und wertebasert bleiben, wird sich unser Handel auf Dänemark und Belgien beschränken.

Und noch die Königreiche in Europa dazu. Royal ist ja gerade in zur Zeit. Sowie der Kaiser von Japan. Mit dem kann man auch Handel treiben. Kanada und Neuseeland. Schlittenhunde und Schafe.

Es gibt ja immer wieder misslungene Realsatire mit Fritten und Comics aus Belgien, und mit Smørrebrød aus Dänemark.

mic

Erst nachdem Royals demokratisch gewählt werden. Vorher nicht.

schabernack

➢ Erst nachdem Royals demokratisch gewählt werden. Vorher nicht.

Die Royals in Belgien und Dänemark sind auch nicht demokratisch gewählt, aber mit denen wollen Sie Handel treiben. Sinnlos.

mic

Ich überlasse diese Entscheidung Frau B. Sie schafft es. Im Sinne feministischer Aussenpolitik.

fathaland slim

Nennen Sie mir einen einzigen König, der demokratisch gewählt würde.  Königin natürlich auch. Machen Sie sich bitte mit dem Begriff "konstitutionelle Monarchie" vertraut.

Möbius

Deutschland ist vielleicht doppelmoralisch aber ganz sicher nicht moralisch! 

 

 Sonst hätte die Bundesregierung intervenieren müssen als VW sein Werk im Uiguren Gebiet gebaut hat … 

werner1955

intervenieren?

Wie sollte ein Regieung einem freien Unternehmen vorschriften machen dürfen?

Jochen Peter

Wenn es um Geschäftsbeziehungen geht, sind die Chinesen sehr gute Partner. Man muss nur aufpassen, was man selber tut und was man preisgibt. War selber in China eingeladen und habe auch später Neodym-Magneten in China produzieren lassen, da es diese ansonsten auf dem Weltmarkt nicht gab. Es war eine sehr gute Geschäftsbeziehung und dazu hat alles reibungslos funktioniert und war zudem kostengünstig. Über alles andere, was ich auch in China z.T. erlebt habe, äußere ich mich dahingehend, dass es schöne Momente gab und nach unserem Verständnis auch nicht so schöne. Nur so viel: Die Chinesen wollen keine Einmischung von außen.  Und seien wir doch mal ehrlich: Wir selber wollen das doch auch nicht, dass uns andere sagen, was wir zu tun und zu lassen haben. Und hier ist auch nicht alles Gold, was glänzt...siehe z.B. unser Billigfleisch auf Kosten der Leiharbeiter aus dem Ausland.

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Theodor Storm

Sie beschreiben es richtig, China ist ein souveräner Staat und will auch entsprechend behandelt werden. China hat übrigens mehrfach die Souveränität der Ukraine bestätigt. Den Druck, den Baerbock gegenüber China betr. Ukraine-Krieg ausübt, müsste sie auch gegenüber Indien, Südafrika und Brasilien ausüben. Auch Saudi-Arabien, aber da spielen andere deutsche Interessen rein. Das ist ambivalente Politik.

werner1955

Ok.

 Also sollen sich freie demokratische Bürger in unserem Land auch nichts von andern vorschreiben lassen. 

Humanokrat

Es ist zu begrüßen, wenn das 'begrenzte Verständnis' nicht durch schöne Reden unkenntlich gemacht wird, sondern offen Zutage tritt. Konflikte muss man aushalten, am Besten ohne gleich die Fassung zu verlieren. 

Die Lage ist stabiler, als es den 'skandaleifrigen' Anschein hat. Aber so manch ein Forist hier möchte lieber gleich das düstere Bild des Scheiterns von Beziehungen an die Wand malen, unterlegt mit den üblichen latent oder gar konkret frauenfeindlichen anti-Baerbock Ressentiments aus der eher primitiveren Mentalküche. 

Sie macht einen wirklich guten Job hier ohne einzuknicken. Die Poltiker mit diesem Format an Haltung muss man andernorts mit der Lupe suchen. Und wird sie nicht finden. 

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Mottografie

Vielen Dank für diesen Kommentar. Der Name Baerbock zieht leider oft Stammtisch-Kommentatoren an, sexistisch und besserwisserisch. Ich stimme Ihnen voll zu. 

Möbius

Frau Baerbock nimmt die Position Chinas zum Ukrainekrieg doch nicht einmal zur Kenntnis. 

 

Egal ob in Zentralasien, Afrika oder Lateinamerika: überall tritt Deutschland so auf das die Drittländer sich zwischen der EU und China „entscheiden“ müssten. 

Das schafft vor Ort enorm viel Unverständnis und wird eher nicht dazu führen das Frau Baerbock dabei viel Erfolg vergönnt sein wird. 

Humanokrat

Zitat: "überall tritt Deutschland so auf das die Drittländer sich zwischen der EU und China „entscheiden“ müssten. "

Mit Verlaub, diese Interpretation ist Unsinn, 'hineingelesen'. Nichts deutet darauf hin, dass D hier bevormundend alternativlose Ultimaten setzt, das können Sie nicht belegen. Deutschland setzt sich ein für Frieden, Demokratie, Menschenrechte und ökologischen Fortschritt. Haben Sie ein Problem damit? 

Es scheint so, denn sonst würden Sie hier anders auftreten. Etwas Wohlwollen wäre evtl. mal angebracht. Aber ich glaube, ich spreche zu Ihnen hier in tiefen Rätseln. 

werner1955

nicht finden?

Also ich habe schon einige gefunden. 

Theodor Storm

So sehr ich die klare Ansage von Frau Baerbock in der Türkei begrüßt habe ("wir stehen an der Seite Griechenlands"-so klar hatte das noch kein deutscher Politiker gegenüber der Türkei geäußert), so sehr kritisiere ich ihre Aussagen gegenüber unserem größten Handelspartner China. Wie will sie denn diese typische politische Worthülse "De-Risking" umsetzen? Deutsche Großunternehmen wie BASF und VW scheren sich überhaupt nicht darum. BASF hat gerade bekanntgegeben, dass sie ein neues großes Werk in China bauen und VW will sich besser auf die chinesische Kundschaft einstellen (weil sie inzwischen die Marktführerschaft in China an chines. Unternehmen abgeben mussten, die wiederum jetzt in Deutschland mit ihren E-Autos antreten wollen, die 30-50% preisgünstiger sind, als deutsche E-Autos.

Und Freihandel? Da schaue ich erst nach USA. Inflationsreduzierungsgesetz - ist das Freihandel? Oder Huaweigeräte, die in USA vom Markt genommen werden, angeblich Spionage möglich - Beweise keine.

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RoyalTramp

So sind wir halt: Wasser predigen, aber selbst Wein saufen. Unsere Bigotterie ist zum... naja... Feuchtwischen. Was mich ja persönlich freut: Der globale Süden "nabelt" sich zunehmend von unserem ideologiegetriebenen Fetisch, die Welt in Gut und Böse einteilen zu wollen (wie es nunmal gute Christen tun, denn irgendwo braucht es immer eine Hölle, damit ein Himmel plausibel erscheint), ab und geht immer öfter zu uns auf Konfrontation. Selbst relativ gefestigte Demokratien, wie Brasilien, Südafrika und auch Indien, widersprechen uns zunehmend  oder gehen ganz eigene Wege. Endlich! Es wird Zeit, dass Afrika und Südamerika erwachsen werden. 

Schlecht für uns, denn wir hatten es uns in unserer Wohlfühlblase so gemütlich eingerichtet. Aber das was "Wohlfühl" bedeutet, war meist Stagnation. Es braucht wieder mehr Entwicklung, und die ensteht insb. da, wo Reibung besteht. Insofern sehe ich im erstarkenden Selbstbewusstsein des globalen Südens mehr Chancen auch für uns.

Theodor Storm

Wir steigern uns da in eine Sache rein, die China zum Feind macht. Aber China ist kein Feind (auch kein Kriegstreiber), aber China ist Wettbewerber am internationalen Markt, das ist eine Herausforderung, die wir annehmen müssen. Aber wie wollen wir das machen, mit der Generation Z? Ich habe da schwere Bedenken.

Der Markt in China und der gesamte Ostasiatische Raum, das sind die Märkte der nächsten Jahrzehnte. Wo wollen wir denn Wachstum und Wohlstand generieren. In Russland?

Kaneel

"Selbst relativ gefestigte Demokratien, wie Brasilien, Südafrika und auch Indien, widersprechen uns zunehmend  oder gehen ganz eigene Wege. Endlich! Es wird Zeit, dass Afrika und Südamerika erwachsen werden."

Sie schätzen es bei anderen Staaten, wenn diese die eigene Position in der Weltpolitik selbstbewusst vertreten, gleichzeitig wünschen Sie sich von Frau Baerbock aber eine zurückhaltende, vielleicht sogar anbiedernde Haltung.

RoyalTramp

Selbstbewusstsein ungleich andere zwingen zu wollen. Nochmal: Just hat die EU angedacht, chin. Unternehmen zu sanktionieren. Und das mit den Sanktionen machen wir nicht nur bei CN so. 

Auf diese Weise versuchen wir, 70% der Weltbevölkerung zu zwingen, nach unseren Vorgaben zu leben. Eben typisch neokolonialer Habitus. Dabei helfen globale Institutionen, die wir nach unserem Gutdünken gestalten: G7, G20, EuGH, NATO... die wichtigsten weltweiten Handelsplätze befinden sich in westlichen Metropolen, das internationale Bankensystem ist ein rein westliches Konstrukt, bei dem Banken anderer Länder exakt keine Rolle spielen... der Dollar als Leitwährung ist hierfür das Symbol. 

Der Westen hat sich auf diese Weise wirtschaftlich und institutionell messerscharfe Waffen an die Hand gegeben, andere jederzeit "plattmachen" zu können, wenn es denn im äußersten Falle sein muss. ...und ist somit zunehmend selbst zu einer Bedrohung für den Weltfrieden geworden. Das realisieren immer mehr.

Kaneel

Entschuldigung, aber wenn Sie sich doch gar nicht mit dem Handeln der deutschen Regierung identifizieren, verstehe ich nicht, dass Sie ständig von "wir" schreiben. Wollen Sie sagen, dass Sie eigentlich selbst genauso ticken, das aber eigentlich ablehnen oder wollen Sie sich davon abgrenzen, können das sprachlich aber nicht zum Ausdruck bringen? Ich bin verwirrt.  

Theodor Storm

Mit den BRICS-Staaten (Brasilien-Russland-Indien-China-Südafrika) haben sich bereits 5 Staaten verbündet, die große Rohstoffreserven besitzen.  Ich erwarte, dass sich noch weitere Staaten diesem Verbund anschließen und dann haben wir im Westen die Finanzdominanz und im Süden und Osten der Welt die Rohstoff-Dominanz.  Wer wird dieses Kräftemessen wohl gewinnen?

RoyalTramp

Ein bisschen peinlich ist Baerbocks Agieren in dieser Hinsicht schon... Sie weiß sehr genau, dass uns der Rest der Welt als extremst schulmeisterlich wahrnimmt, nicht die Chinesen. In der Tat bewegt sie sich mit solchen Äußerungen auf diplomatisch sehr sehr dünnem, weil komplett substanzlosem Eis, wenn nicht sogar auf einer abbrechenden Schelfeisplatte. Schlecht für uns, wenn wir dabei auf dem Schelfeis stehen, das mit Kurs auf wärmere Gewässer zunehmend abzuschmelzen droht, wie es derzeit aber aussieht. Irgendwann steht uns das Wasser bis zum Hals, nicht so sehr China.

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gelassenbleiben

Schöne Bildsprache haben Sie, aber inhaltlich völlig haltlos. Wenn Frau Baerbock soviel falsch machen würde, wieso kommt der chinesische Aussenminister offensichtlich ungeplant, um sich mit Ihr auszutauschen? Das Bashing von Frau Baerbock kommt insbesondere aus einer politisch interessierten (Medien-) ecke. Andere (journalisten) sehen das durchaus anders: https://twitter.com/GrafKorina/status/1648444937262997505

Vector-cal.45

Ich stimme Ihnen ausdrücklich zu.

weltoffen

Ich Arbeite schon einige Jahre in der Welt,zu mir hat noch niemand schulmeister  gesagt,villeicht ist das intern so? aber in den meistem Laendern giebts diese vorurteile nicht.

Emil67

Wenn es nicht die USA sind, sind unsere Politiker ja die tollsten Ratgeber und Spezialisten wie andere Nationen zu handeln habe.....

Dumm ist nur das gerade China und Russland momentan besser darin sind Mit unseren ehemaligen Kolonien zu handeln.

So ist es und bleibt es erstmal so das wir unsere Rohstoffe für Elektronik usw. über diese beziehen müssen.

Im hohen Norden Schwedens sind bedeutende Vorkommen an Seltenen Erden entdeckt worden, aber es wird mindestens zehn bis 15 Jahre dauern, bevor man tatsächlich mit dem Abbau beginnen kann.

Oppositionelle sagen das die momentane Inflation dem Geschäftssinn unserer Politiker zu verdanken ist!

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Miauzi

Nun - diese Vorkommen waren schon 50 Jahre bekannt und wurde gerade rechtzeitig wieder entdeckt ... auf dem Gebiet der einheimischen Samen. Diese haben aber kein Interesse für Dinge die sie nicht benötigen ihren Lebensraum noch weiter zustören zu lassen.

Ja - Schweden hat viel Wald - außer im hohen Norden - da ist er fast vollstänig abgeholzt ... im Gebiet der Samen.

Emil67

Darum geht es nicht heute, besser der Walt bleibt, man hält hier den Ball flach, betreibt fairen Handel, stoppt sie Inflation, lebt das gute Leben vor woran sich die Anderen ein Beispiel nehmen können und aufhört zu diktieren......

gelassenbleiben

Oppositionelle sagen viel, wenn der Tag lang ist, gehört zum Job. Die Gretchenfrage ist doch, ob sie recht haben. Meiner Meinung nach ist immer noch der russische Angriffskrieg der Auslöser. Wer soll denn  was genau gesagt haben?

Möbius

Ich glaube das die deutsche Chinapolitik nicht ganz aufrichtig ist. Deutschland ist nicht bereit das „Prinzip gegenseitiger Nichteinmischung“ zu akzeptieren. 

 

Eine „Multipolare“ Ordnung wird zwar in Berlin seit kurzem durchaus propagiert - aber eben eine zu den Spielregeln des Westens und mit weiterhin vom Westen dominierten internationalen Institutionen. 

 

China dagegen pocht auf Eigenständigkeit und Berücksichtigung seiner nationalen Interessen. 

 

Ich halte diese gegensätzlichen Positionen nicht für überbrückbar. 

Die Deutschen wollen alles in IHREM Sinne geregelt haben - hier UND in China   - oder um es mit einer  englischen Redensart zu sagen: „the Germans want to HAVE their cake AND eat it, too!“ 

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weltoffen

Es geht nicht um gegenseitige Einmischung,sondern um gegenseitige fehler anzusprechen,das sollte in der Diplomatie eigentlich kein problem sein.

Sie scheinen nicht viel ahnung von China zu haben,ich hab dort zwei Jahre gearbeitet,Sie schrieben mal die Menschen Chinas verlassen Ihr land nicht,waren Sie schon mal in Australien oder Nord Amerika ? es giebt Millionen Chinesen die dort leben,und abgehauen sind,selbst in Columbien traff ich Chinesen die von dort zur Mexico US Grenze laufen,um in die USA zu gelangen. 

Humanokrat

Geben Sie nichts drum. So mancher Forist hier weiß nicht wirklich wovon er oder sie schreibt. Es werden vielmehr 'programmatische' Standpunkte rausgehauen, jenseits überprüfbarer Realitäten. Hauptsache, die selbst errichtete Ordnung im Kopf stimmt. 

RoyalTramp

Sanktionen gegen missliebige Regimes oder jetzt auch gegen chinesische Unternehmen zu verhängen, nur weil die sich an die freien Handelsvereinbarungen gemäß den WTO-Statuten halten, nennen Sie also "Probleme ansprechen"? Selten so gelacht...

weltoffen

Bei Diplomatie gehts nicht ums lachen,sondern um Fakten, Regime muessen wissen wo deren Grenzen liegen,und zusammenarbeit aufhoert,wenn diese Regime sich nicht an einigermassen Menschliche regeln halten,wie zb einfach mal nen Nachbar ueberfallen,oder Ganze Volksteile ins Lager sperren.      

schabernack

➢ China dagegen pocht auf Eigenständigkeit und Berücksichtigung seiner nationalen Interessen.

Was sollen denn wohl Chinas nationale Interessen sein, und wer sollte dem zweit-größten Wirtschaftsakteur der Welt mit einer Bevölkerung von 1,4 Mrd. Menschen Eigenständigkeit verwehren.

Exakt niemand.

Bananenmann

Ich hoffe auf eine klare Trennung von Handelspolitik und moralischen Maßregelungen. Die sind ohnehin nur vorgeschoben und wenig glaubhaft. Beim Thema China gibt es andere Dinge zu besprechen, wie etwa Patentrechtsverletzungen. Ansonsten ist China wichtig für uns und wir auch für die.

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sebo5000

Aufgrund Ihres Nicks kann ich auf Ihren Kommentar nur mit einem Zitat des Charakters J.D.  aus der Serie Scrubs reagieren:

Bananarama.?!

Fans der Serie wissen sicher, was ich damit sagen möchte...;)

werner1955

Vertrauen?

Welches vertrauen sollen den demokratische Staaten für ein kommunistischen System haben  was Menschenrechte wenig achtet, zum größten CO2 erzeuger gehöhrt, und die freiheit von Taiwan nicht garantiert.

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RoyalTramp

Es braucht kein Vertrauen. Aber auf Augenhöhe sollte man schon kommunizieren. Und da hapert es insbesondere auf unserer Seite.

werner1955

Wie sollten Zwerg und Riese auf Augenhöhe kommen. Nur mit vielen guten anderen demokratischen Zwergen. Leider arbeitet die Ampel gerade daran ein tiefes Loch zu graben.

sosprach

Reflektieren sie wieviel wir z .B. CO2 seit der Industralisierung in die Welt gebracht habe. China könnte noch jahrelang CO2 produzieren ohne unsere Einträge zu erreichen. Taiwan ist Teil Chinas. 

Biocreature

Natürlich ist es, vor allem für ein(e) Politiker(in) der Grünen, nie einfach gewesen, die Grundprinzipien der Partei & deren Wählerschaft gegenüber Staaten, die eben wenig bis gar keine demokratischen Züge innerhalb des Staates haben. Oder auch ganz andere moralischen Werte.

Das war in den 90er schon für den damaligen Außenminister Fischer in Bezug auf den Balkankrieg schwierig und heute eben das Verhältnis zu China, in einer Zeit, wo Putin sein ganzes Volk manipuliert und vorsätzlich belügt, um seinen ganz persönlichen mörderischen Feldzug gegenüber dem ganzen Westen führen zu können.

-

Ja, ich meine wirklich, den ganzen Westen, und nicht nur die derzeit betroffene Ukraine, dessen Menschen dort den täglichen 'Tod' im Nacken spüren.

-

Und ja, A. Baerbock tut gut daran, es zumindest zu versuchen auf diplomatischen Weg, China auf die Seite des Westens zu ziehen.

Denn nur so wäre es möglich, daß Xi Einfluß auf Putin ausüben kann.

-

Gruß

Biocreature

 

Bananenmann

De-risking? - An sich gut.......

 

Aber dann sollte man nicht nur gen Osten schauen. Das Thema Gas hätte einem ein Warnschuss sein sollen. Ich finde es interessant, dass die 150%ige Abhängigkeit Deutschlands von US Produkten in Sachen Digitalisierung, sprich Software, Betriebssysteme, CPUs und und und hierzulande nie ein Thema waren und sind. Wenn, aus was für Gründen auch immer, der Hahn zugedreht wird, dann haben wir hier ein sehr großes Problem.....

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schabernack

➢ Inside PolitiX in der ZDF-Mediathek: …

Nicht schon wieder Richard David Precht. Der Mann, der inzwischen zu allem was zu sagen hat, aber besser nichts gesagt hätte, und der nur den Verbrauch von Ohropax und Co. befördert.

Kaneel

Allerspätestens seit einer Lanzsendung weiß, dass ich die Herren Precht und Welzer mit ihrer selbstüberheblichen und selbstkritiklosen Art besser wegzappe.

Kaneel

Ergänzung: die obige Sendung befasst sich allerdings kritisch mit Prechts Äußerungen.

AlterSimpel

Gespräche oder nur Selbstdarstellung angeblicher westlicher Überlegenheit?

 

Was ist denn eigentlich der Sinn, immer wieder die gleichen Themen anzusprechen (Taiwan, freier Handel, Menschenrechte), von denen man weiß, dass man damit den Gast vor den Kopf stösst?

Nach den Informationen, die man dem Leser gibt, gibt es doch da seit Jahren keinen Fortschritt, zumindest keinen, der uns gefallen würde.

Man kann mit diese Themen seinem Gegenüber damit beständig auf die Nerven gehen, man muss es aber nicht.

.

Hat Scholz in Washington eigentlich das Thema Assange angesprochen?

Hat D in den letzten 20 Jahren bei jedem Besuch in den USA etwa Guantanamo angesprochen, Foltergefängnisse in der EU, Drohnenmorde via Rammstein, Kriegsverbrechen im Irak und Afghanistan, etc?

.

Frau Baerbock (als Grüne) könnte sicher auch von China was lernen: Elektromobilität, Energiewende, Wiederaufforstung oder auch, wie man erfolgreich eine Mittelschicht aufbaut.

Warum nicht mal darüber sprechen?

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Kein Einstein

Stimme Ihnen zu. Danke!

Gruß K. E. 

fathaland slim

Ich bin es leid, immer wieder lesen zu müssen, daß deutsche Politiker und Politikerinnen sich gefälligst der Kritik an Menschenrechtsverletzungen enthalten sollten, weil andere deutsche Politikerinnen und Politiker das früher anderen Menschenrechtsverletzern angeblich oder tatsächlich ebenfalls getan haben.

So kommt man nie weiter und bleibt auf ewig in dieser Schleife gefangen. Was wohl beabsichtigt ist.