Ein Vater zeigt seinem Sohn in Hannover einen Baum (Archivbild)

Ihre Meinung zu Männer in Teilzeit: Immer noch eine Seltenheit

Teilzeit wird in Deutschland immer beliebter - aber immer noch geht es dabei um deutlich mehr Frauen als Männer. Die Gewerkschaften wollen, dass sich das ändert - die Arbeitgeber sehen auch Probleme. Von J. Poppendieck.

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143 Kommentare

Kommentare

Daniel Schweizer

Arbeit in Pensen unter 80% ist in der Karrierelaufbahn schädigend. Schon 80% ist unter Konkurrenzdruck genickbrechend. Es stellt sich zudem die Frage, ob es wirklich angebracht ist, dass Personen, die seitens der Gesellschaft gewaltige Ausbildungsinvestitionen genossen, nur reduziert arbeiten sollen. Wie wollen die so in einer nutzbaren Zeit die Investitionen der Gesellschaft in sie zurückbezahlen - über die Steuern, die ja reduziert ausfallen, weil man weniger arbeitet. Führt dieses Verhalten nicht dazu, dass die wirklich kleinen Einkommen, dann die Akademiker, die gerne ein bisschen weniger arbeiten, subventionieren? Wenn dem so wäre, wäre man in der klassischen Umverteilung von oben nach unten angekommen!

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Nachfragerin

"Wie wollen die [Teilzeitkräfte] so in einer nutzbaren Zeit die Investitionen der Gesellschaft in sie zurückbezahlen [...]"

Das tun sie durch ihre höhere Leistungsfähigkeit und ihre geringere Ausfallquote. Denn wer von seiner Vollzeitstelle überlastet ist, wird auch häufiger krank oder fällt sogar vollständig aus (burnout).

Den höchsten Nutzen hat die Gesellschaft, wenn ihre Bürger gern zur Arbeit gehen und nicht, wenn sie maximal ausgebeutet werden.

MariaMarple

Zuallerst muss man sich Teilzeit doch auch leisten können! Wer kann denn schon von einem Arbeitsentgelt leben, wenn er nur 6 Stunden arbeitet??? Von der Rente will ich gar nicht erst reden!! Schon wer 45 Jahre lang Vollzeit gearbeitet hat, bekommt oft genug kaum ausreichend Rente! Ich wüsste wirklich nicht, wie ich von einer Teilzeit-Arbeit leben sollte und würde mir auch keinen Mann wünschen, der nur so wenig zur gemeinsamen Kasse beiträgt. 

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wie-

>> Wer kann denn schon von einem Arbeitsentgelt leben, wenn er nur 6 Stunden arbeitet???

Mehr als Sie offenbar denken. Im Artikel wird eine Quote von etwa 30 % erwähnt. Für alleinerziehende Mütter übrigens eine sehr "normale" Erfahrung.

Neutrale Stimme

Naja, die Quote haette ich gerne mal aufgeschluesselt gesehen. in den 30% sind zum Beispiel Studenten die nebenbei jobben gehen etc. 

Der Anteil der wirklich von diesem Teilzeit Job leben kann ist sehr gering. Da muss der weibliche Partner schon einen gut bezahlten Vollzeit Job haben.

Klar sind vieleicht Teilzeit Jobs beliebt, nur wer kann es sich wirklich leisten?

wie-

>> Da muss der weibliche Partner schon einen gut bezahlten Vollzeit Job haben.

Gibt's da Hindernisse? Schließlich sollen doch Gleichberechtigung und Gleichstellung gewährt sein?

91541matthias

Dann bin ich wohl eine Ausnahme..arbeite seit 2002 75% in der psychiatrischen Pflege. Vollzeit wäre für mich aufgrund der Entfernung zum Dienst nur schwer machbar.

Finanziell war es längere Zeit etwas knapp aber nachdem alle 3 Söhne aus dem Haus sind langt es gut aus. Gibt halt weniger Konsum aber es funktioniert..

Sisyphos3

<<Männer wie Jähnichen sind immer noch eine Ausnahme. Er war der Erste in dem mittelständischen Unternehmen, der einen Teilzeitantrag gestellt hat>>

 

 

andererseits was soll der Aufstand

wenn kein Bedarf herrscht !

Nachfragerin

Man arbeitet, um zu leben. Nicht andersherum.

Diese Erkenntnis wird sich langfristig durchsetzen, denn die Generation derer, die sich über ihre Arbeit definieren, geht so langsam in Rente.

Auf der anderen Seite ist Teilzeit auch ein Luxus, den man sich leisten können muss. In unterbezahlten Berufen steht diese Option gar nicht zur Wahl, da die Lebenshaltungskosten kontinuierlich steigen. Hier müsste die Politik für bessere Rahmenbedingungen sorgen.

Lebensqualität ist wichtiger als Geld.

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wie-

>> Hier müsste die Politik für bessere Rahmenbedingungen sorgen.

Was müsste "die Politik" hierzu konkret leisten? Und was wäre in Verantwortung der Tarifpartner oder aber der Arbeitgeberseite?

Nachfragerin

Ich schrieb, dass Teilzeit ein Luxus für all jene ist, die Vollzeit arbeiten müssen, um ihre Lebenshaltungskosten aufbringen zu können. Da die Lebenshaltungskosten so ziemlich alle Bereiche des Lebens abdecken, könnte die Politik an entsprechend vielen Stellen helfend eingreifen.

Da wären beispielsweise das Wohnen (Miet- und Grundstückspreise, Energiekosten) und die Mobilität (Berufspendler), die wiederum mit den Arbeitsbedingungen (Homeoffice) und der Digitalisierung verknüpft ist. Die Kosten für die Kinderbetreuung gibt es auch noch.

Oder aber man setzt am anderen Ende an und fragt sich, warum unser System überhaupt auf Niedriglöhner angewiesen ist. Daran ließe sich auch etwas ändern, aber dann würden irgendwo die Gewinne geringer ausfallen und das darf natürlich nicht passieren.

wie-

Und was soll Ihrer Meinung nach nun "Politik" zur Änderung der von Ihnen attestierten Gemengelage leisten? So im Sinne des hier aktuell zu diskutierenden Themas? Und war klappt die Sache in einigen Nachbarländern signifikant besser (oder eben auch schlechter)?

b_m

Unterschiedliche Arbeit kann ja nicht gleichviel wert sein. Man kann den Menschen doch nicht nur deswegen mehr Geld geben, nur damit sie ihre Kinder ernähren können. Wir müssen Gesellschaft neu denken. Wer eine Familie haben will, muß dafür auch bezahlen.

Daniel Schweizer

Die von Ihnen geforderte Verbesserung der Rahmenbedingungen beinhaltet in ihrem Kern nichts anderes als Geld! Steuergeld, das zuerst verdient werden muss. Von wem denn, wenn die mit den grossen Einkommen nicht leben um zu Arbeiten und eben auch Steuern zu bezahlen, sondern damit beginnen ihr Leben nicht ausgerichtet auf die Arbeit zu optimieren? Wer bezahlt am Ende die Rechnung, die sich da ergibt? Irgendwer muss ja die ganze soziale Sicherung, die Investitionen in Bildung und Infrastruktur, Sicherheit usw. berappen? Das Rezept alle ein bisschen weniger, bei gleichbleibendem Niveau kommt der Quadratur des Kreises gleich! Ist inzwischen das perpetuum mobile für die Erzeugung von Steuersubstrat erfunden worden?

Account gelöscht

Man arbeitet um zu leben,das haben mir meine französischen Kollegen schon in den 70ziger Jahren in Toulouse geantwortet.Heute sehe ich es bei meinen beruflichen Enkeln auch das Freizeit sehr wichtig ist.

werner1955

Lebensqualität ist wichtiger als Geld.

.

Richtig.  Selbstverantwortung, Planung und verzicht machen das.

b_m

Lebensqualität ist, wenn man nicht ständig für andere mitarbeiten muß.

Es gibt keine unterbezahlten Berufe. Es gibt nur nicht genug Motivation, sich besser bezahlte Jobs zu suchen.

Nachfragerin

Ahja. Und wo kommen diese besser bezahlten Jobs her, für die beispielsweise ein zwangsverpflichteter* Paketbote geeignet ist? Und wer soll solche niedrigen Arbeiten überhaupt erledigen, wenn sich alle bessere Jobs gesucht haben?

*) Soweit ich weiß, können die Sozialleistungen gekürzt werden, wenn ein Arbeitsloser eine Stelle ablehnt.

Möbius

„man arbeitet um zu leben“

 

Ich würde mal sagen das kommt drauf an was Sie arbeiten bzw. wie erfüllend und Selbstverwirklichend ihr Job ist. 

Wenn Arbeit nur dem Broterwerb dient, haben Sie recht. 

 

Ich war allerdings auch teilweise in der glücklichen Lage „gelebt zu haben um zu arbeiten“ und tue das immer noch - undzwar für mich selbst ! 

Neutrale Stimme

Da gebe ich Ihnen recht. Man kann diese Dinge nicht veralgemeinern, da jeder andere Beduerfnisse oder Ziehle im Leben hat. 

Ich habe z.b. viel in meinen juengeren Jahren gearbeiten damit ich mit unter 50 in rente gehen konnte. Jetzt arbeite ich Teilzeit (auch fuer mich) und wir koennen unsere Tage relative frei gestalten. 

Das ganze Problem bei Teilzeit ist ob man es sich leisten kann oder will. 

wie-

>> Ich war allerdings auch teilweise in der glücklichen Lage „gelebt zu haben um zu arbeiten“ und tue das immer noch - undzwar für mich selbst ! 

Also ohne Verantwortung für eine Familie?

Nachfragerin

Da haben Sie natürlich Recht. Wenn man keinem Beruf, sondern seiner Berufung nachgeht, spielt die Arbeitszeit (fast) keine Rolle.

Ich arbeite Vollzeit, weil ich bzw. meine Familie in absehbarer Zeit das Geld für ein Haus braucht und meine Fahrzeit zur Arbeit recht kurz ist. Andernfalls würde ich wieder Teilzeit arbeiten.

Ganz aufhören würde ich aber selbst dann nicht, wenn ich im Lotto gewinne.

DünneBerg

Ach, die Unternehmen haben noch nicht begriffen, daß man mit Teilzeit Arbeitskräfte anziehen kann. Vielleicht haben aber auch ein paar Unternehmen mit weißen Männern an der Spitze noch die Intention, Ihre Kunden möglichst schnell und zuverlässig zu beliefern, daß passiert immer seltener. Ich kenne da ein Unternehmen, daß Sicherheitstechnik quasi in jeden dt. Landkreis liefert, essentielle Technik. Die haben mittlerweile Lieferzeiten von über 3 Monaten für die Teile. Die werden nicht in 4 Wochen, oder 3 Monaten, die werden Gestern gebraucht. Die Gewerkschaften und linke Phantasten tun sich schon leicht, mehr Geld, weniger arbeiten, und alle sind glücklich. Im öffentlichen Dienst oder als Sozialarbeiter mag das funktionieren, wenig Arbeit, horrende Lohnabschlüsse. Das ist eine Milchmädchenrechnung. In den meisten Branchen brennt der Baum, und dann soll Teilzeit und die 4-Tagewoche her. Realitätssinn scheint in D verschwunden zu sein, wir träumen uns die schöne neue Welt.

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Questia

@DünneBerg•17:44 Uhr |Ursache?|

| "... Ich kenne da ein Unternehmen, daß Sicherheitstechnik quasi in jeden dt. Landkreis liefert, essentielle Technik. Die haben mittlerweile Lieferzeiten von über 3 Monaten für die Teile. Die werden nicht in 4 Wochen, oder 3 Monaten, die werden Gestern gebraucht. ..." |

Sind Sie sicher, daß die Lieferverzögerungen an Teilzeitkräften liegen? Stichwort Lieferkettenprobleme...

Wieviel Teilzeikräfte arbeiten denn in dem von Ihnen genannten Unternehmen?

Wie und wann hat sich diese Entwicklung zur Teilzeit in dem Unternehmen gestaltet?

Ich empfinde in Ihrem Rundumschlag eine tiefe Verachtung für die arbeitende Bevölkerung, besonders für den ÖD.

DünneBerg

"Sind Sie sicher, daß die Lieferverzögerungen an Teilzeitkräften liegen? Stichwort Lieferkettenprobleme..."  Bei der Menge, der Arbeit, die kaum bewerkstelligt werden kann, ist jede Teilzeitstelle eine zuviel.

"Wieviel Teilzeikräfte arbeiten denn in dem von Ihnen genannten Unternehmen?" Keine Ahnung. Kommt sicher auf die Abteilung an. Leider bin ich nicht der Chef, aber der weiß das sicher auch nicht.

"Ich empfinde in Ihrem Rundumschlag eine tiefe Verachtung für die arbeitende Bevölkerung, besonders für den ÖD." Verstehe ich nicht, wo Sie die tiefe Verachtung für die arbeitende Bev. herauslesen. Und der öffentliche Dienst hat seinen Ruf schon weg. Außerdem kenne ich jemanden, die dorthin gewechselt ist. Die schämt sich schon fast, wie wenig sie zu tun hat.

werner1955

Wir alle werden uns mit Mangel Lagen leben lernen zu müssen. Das gilt nicht nur beim Artzt oder in der Pflege. 

wie-

>> Wir alle werden uns mit Mangel Lagen leben lernen zu müssen. Das gilt nicht nur beim Artzt oder in der Pflege. 

Womit aber anständige Arbeitnehmer und Rentner kein Problem haben, nicht wahr? Genauso wenig mit einem Verzicht auf Arbeitszeit und Gehalt, wenn's der Familie und der Entfaltung der eigenen Persönlichkeit als (junger) Vater gilt, oder? Siehe das Beispiel Brandburg bzw. Berlin im Artikel.

DünneBerg

Das ist wohl war, aber solche Aussagen, wo überall Mangel an Arbeitskräften herrscht, und die Antwort ist "weniger arbeiten" macht einen schon fassungslos. Von Gewerkschaften ist man das ja leider gewohnt, aber wenn sich so etwas in Energie- oder Verkehrspolitik fortsetzt, dann habe ich echt Angst um Deutschland. Aber wenn Habecks Aussage von letzter Woche kaum, bis gar keine Rolle in den Medien spielt? Daß wohl mehrere Unternehmen D wg hoher Energiepreise verlassen wollen, dann ist Teilzeit, oder 4-Tage-Woche, unser geringstes Problem

fwq

Dürfte ein Management Problem sein, kenne das aus dem Unternehmen in dem ich arbeite. Jedes Projekt wird angenommen und gleichzeitig die Belegschaft immer weiter ausgedünnt oder ausgelagert und hinterher wundert man sich das es nicht funktioniert. 

Nachfragerin

"In den meisten Branchen brennt der Baum, und dann soll Teilzeit und die 4-Tagewoche her. Realitätssinn scheint in D verschwunden zu sein, wir träumen uns die schöne neue Welt."

Auch unsere heutigen Arbeitsbedingungen fingen irgendwann mal als Traum an. Kritiker gab es sicherlich auch damals.

Letztendlich müssen Sie sich der Frage stellen, wie das Problem des Fachkräftemangels angegangen werden soll. Da Sie attraktivere Arbeitszeiten ablehnen, werden Sie bestimmt eine überzeugende Alternative anbieten können. 

Was würden Sie ändern, um die aktuellen Probleme zu lösen?

kurtimwald

Neben dem fehlenden Bewusstsein in der Bevölkerung liegt eine große Schuld im Bildungssystem.

Wenn Kitas oder Kinder im Schulalter erst um 7:30 Uhr erscheinen dürfen und dann um 16:00 Uhr schon wieder auf die Straße gejagt werden,

wenn das Essen für die Kinder nur aus billig billig Großkantinen kommt,

wenn die Nachmittage für die Kinder nur aus Aufsicht bestehen, kein Sport, kein Musikunterricht, keine Ausflüge ins Theater oder Museum,

Usw. Usw.,

Dann können Eltern Ihre Arbeit nicht vernünftig in Teilzeit gestalten.

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werner1955

Und wer sollte um 6Uhr bis 22Uhr auf Ihre Kinder aufpassen, vernünftige Mahlzeiten zubereitn und lieb für Sie da sein?

Ich habe dafür eine gute Lösung, die Eltern also auch Sie. Weil die Erzieher und Köche hben ja auch Kinder.

wie-

>> Weil die Erzieher und Köche hben ja auch Kinder.

Für die gibt's dann auch das verbesserte KITA- und Ganztagsangebot in den Schulen.

werner1955

Aber wer sollte das machn? Also nur Kinderlose?

Kevin Legeti

@Möbius 01. Mai 2023 • 15:45 Uhr

Teilzeit i.S. „Nur vormittags“ also „echte“ teilzeitfähige Stellen kenne ich in Deutschland nur im Öffentlichen Dienst für Männer (nicht nur Lehrer …und die werden ja sogar voll bezahlt).

Ein Sportskammerad meines Schwagers ist Lehrer. Der macht Teilzeit (75%) wegen der Kindererziehung und verdient auch nur 75%.

Kevin Legeti

@Nachfragerin 01. Mai 2023 • 17:33 Uhr

Auf der anderen Seite ist Teilzeit auch ein Luxus, den man sich leisten können muss. In unterbezahlten Berufen steht diese Option gar nicht zur Wahl, da die Lebenshaltungskosten kontinuierlich steigen. Hier müsste die Politik für bessere Rahmenbedingungen sorgen.

Nicht nach dem Staat rufen - selber machen.

mispel

"In vielen Unternehmen sitzen immer noch alte, weiße Männer an der Spitze. Meine Aufgabe ist es, ihnen den versteckten Gewinn für ihr Unternehmen deutlich zu machen." (....) "Erst wenn wir die Väter in die Familien bringen, erlauben wir es den Müttern, ihre Arbeitszeit zu erhöhen."

 

Ah ja. Die alten weißen Männer sind mal wieder Schuld, dass die Frauen mehrheitlich glücklich sind in Teilzeit zu arbeiten. Das kann man auch ganz einfach nachlesen. Aber Fakten interessieren ja heutzutage nicht mehr.

 

https://www.spiegel.de/karriere/teilzeit-die-meisten-frauen-in-teilzeit…

 

Ich finde es echt erschreckend, wie sehr der freie Wille des Individuums immer mehr missachtet wird und der Staat sich in die Privatangelegenheiten von Familien einmischt. Das kennt man sonst nur aus anderen Staaten.

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wie-

>> Die alten weißen Männer sind mal wieder Schuld, dass die Frauen mehrheitlich glücklich sind in Teilzeit zu arbeiten.

Eigentlich hier auch ganz erheblich die jungen Ehemänner in Angst um Job, Karriere, Genderrolle.

>> Ich finde es echt erschreckend, wie sehr der freie Wille des Individuums immer mehr missachtet wird und der Staat sich in die Privatangelegenheiten von Familien einmischt. Das kennt man sonst nur aus anderen Staaten.

Och, diese Erfahrung haben Frauen im Land seit mehr als 150 Jahren. Und hier sind es die eingeübten patriarchal-paternalistischen Rollenmuster in der Gesellschaft, der weiterhin bestehende Mief der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts, die Frauen in ihrem freien individuellen Willen beschneiden. Gut, das hier "der Staat" seit Jahrzehnten versucht, gegenzusteuern. Ganz im Sinne von Gleichstellung. Wie im Artikel auch angedeutet, z.B. durch Schaffen von mehr Betreuungsmöglichkeiten für Kinder.

mispel

Eigentlich hier auch ganz erheblich die jungen Ehemänner in Angst um Job, Karriere, Genderrolle.

 

Behauptung. Bitte belegen.

 

Und hier sind es die eingeübten patriarchal-paternalistischen Rollenmuster in der Gesellschaft, der weiterhin bestehende Mief der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts, die Frauen in ihrem freien individuellen Willen beschneiden.

 

Behauptung. Bitte belegen.

melancholeriker

Warum das Öffnen von Chancen für die Verwirklichung einer Angleichung von Arbeit mit Leben und Leben mit Arbeit eine "Einmischung" sein soll in "Privatangelegenheiten", verraten Sie mit keinem Wort. 

Ich glaube Sie haben Heiner Fischer völlig mißverstanden. Er meint, daß Männer in Teilzeit es Frauen leichter macht, sich für längere Arbeitszeit zu engagieren. Ob und wie das klappt, ist eine andere Sache. 

 

mispel

Ich glaube Sie haben Heiner Fischer völlig mißverstanden. Er meint, daß Männer in Teilzeit es Frauen leichter macht, sich für längere Arbeitszeit zu engagieren. Ob und wie das klappt, ist eine andere Sache. 

 

Und Sie haben anscheinend meinen verlinkten Artikel nicht gelesen. Die meisten Frauen sind zufrieden mit Teilzeit. Die wollen gar nicht voll arbeiten. 

Kevin Legeti

@Daniel Schweizer 01. Mai 2023 • 16:46 Uhr

Es stellt sich zudem die Frage, ob es wirklich angebracht ist, dass Personen, die seitens der Gesellschaft gewaltige Ausbildungsinvestitionen genossen, nur reduziert arbeiten sollen.

Die Frage muss und darf jeder für sich und in seinem eigenen Interesse beantworten. Jeder wählt sich seine Work-Life-Balance.

Wie wollen die so in einer nutzbaren Zeit die Investitionen der Gesellschaft in sie zurückbezahlen ...

Niemand muss einer Gesellschaft etwas zurück bezahlen.

werner1955

Noch dürfen ja alle Familien eigenverantortlich und selbstbestimmt gut und richtig für Ihr Kind entscheiden.

QoutenQuoten dürfen da keine Rolle spielen. 

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wie-

>> QoutenQuoten dürfen da keine Rolle spielen. 

Wer fordert in diesem Thema "QoutenQuoten"?

Kaneel

"Schon meine siebenmonatige Elternzeit kam nicht gut an, ich wurde unter Druck gesetzt, mir wurde ein schlechtes Gewissen gemacht. Als ich später Teilzeit beantragt habe, war das Tischtuch dann völlig zerrissen." 

Es gibt Unternehmen, die sich quer stellen ihren Beschäftigten Teilzeit zu ermöglichen und andererseits solche, die für viele Tätigkeiten ausschließlich Teilzeit anbieten, obwohl ein großes Interessen besteht diese auszuweiten.

"Die Politik ist gefragt. Kommunen und Länder müssen endlich für eine bessere Kinderbetreuung sorgen. Die Betreuungssituation muss so gut sein, dass Arbeitnehmer die Wahl haben, ob sie in Vollzeitarbeit wollen oder nicht."

Derzeit ist es leider eher so, dass Betreuungszeiten aufgrund des Personalmangels eingeschränkt werden.

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werner1955

sich quer stellen?

Die werden dann ja mangels WirtschaftlichenWirtschaftlichem Erfolg und ohne Mitarbeiter bald pleite gehn.  

Kevin Legeti

@Bernd Kevesligeti 01. Mai 2023 • 16:37 Uhr

Teilzeit wird immer beliebter, so der Aufmacher. Aber man muss sie sich auch leisten können.

Wenn Frauen sich Teilzeit leisten können, warum dann nicht auch Männer?

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Account gelöscht

Warum steht denn in dem Tagesschau- Artikel, dass Männer noch rar sind in Teilzeit ?

Aber schreiben Sie doch mal wie Sie die Verhältnisse sehen. Was verdient denn jemand Teilzeit. Was man denn so haben im Monat ?

 

falsa demonstratio

Sie bringen es mit Ihrer Frage auf den Punkt - prima !

Kaneel

Mispel: „Ich finde es echt erschreckend, wie sehr der freie Wille des Individuums immer mehr missachtet wird und der Staat sich in die Privatangelegenheiten von Familien einmischt.“

Ist es für Sie denn okay, wenn der freie Wille von Menschen (hier: ein junger Vater) missachtet wird und Unternehmen die private Situation von Menschen ignorieren, die ihre Arbeitszeiten ihren Lebensumständen anpassen wollen oder müssen? Manche aufgrund der Betreuung von Kindern, manche weil sie die Pflege eines Angehörigen übernehmen. Glücklicherweise sind nicht alle AG so kompromisslos.

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mispel

Der Arbeitgeber kann dem Arbeitnehmer entgegen kommen oder nicht. Das ist allein seine Sache. Der Staat hat sich da rauszuhalten. Würden Sie auch zu ihrem Arbeitgeber gehen und ihm sagen, dass es ihr freier Wille ist morgen nicht zur Arbeit zu erscheinen und er das doch bitte respektieren soll?

Kaneel

Okay, der Staat hält sich raus. Der junge Vater wird nicht weiterbeschäftigt. Er bekommt Arbeitslosengeld. Vielleicht anschließend Bürgergeld. Besser?

Während der Pandemie hat sich gezeigt, dass manche AG offensichtlich gelegentlich eine "Anreiz" benötigt haben um Bürobeschäftigten Homeoffice zu ermöglichen. Offenbar hat es sich so gut bewährt, dass es in vielen Firmen, zumindest ein Tag, beibehalten wurde. 

Hansi2012

Eine Führungsperson ist in der Regel voll ausgelastet. Wäre es anders, wäre die Stelle grundsätzlich zu hoch dotiert oder gar überflüssig.

albexpress

Wer nur Halbtags arbeiten will muss sich das leisten können oder er wird dann von der Allgemeinheit gepämpert. Jemand mit Karakter macht soetwas nicht. Nur passt das bei vielen nicht mehr ins Weltbild

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wie-

>> Wer nur Halbtags arbeiten will muss sich das leisten können oder er wird dann von der Allgemeinheit gepämpert. Jemand mit Karakter macht soetwas nicht. Nur passt das bei vielen nicht mehr ins Weltbild

Sprich, "echte Kerle" mit einer traditionellen Genderprägung machen so etwas nicht? Teilzeit, Einkommens- und vielleicht sogar vermeintliche Statusverluste, nur um sich und seiner Familie den Bonus zu gönnen, dass auch der Ehemann und Vater sich fairer in die familiäre Care-Arbeit, insbesondere der Erziehung von Kindern oder Pflege von Angehörigen einbringt?

Vector-cal.45

An diese Stelle sind SIE es doch, der althergebrachte und ach-so-überholte Rollenbilder äußert und diese sogar völlig verzerrt überzeichnet.

 

Als wäre jeder Vollzeit arbeitende Mann desinteressiert oder unmotiviert an der eigenen Familie. Ich verbringe neben meiner Vollbeschäftigung so gut wie meine ganze Freizeit mit unseren Kids.

 

Und meine Frau arbeitet bewusst und gewollt nicht in Vollzeit, weil sie das Aufwachsen unserer Kinder intensiv begleiten, sich also immer gut um sie kümmern will, anstatt sie von klein auf out-zu-sourcen zwecks Geld oder Karriere.

 

Das geht den Staat überhaupt nichts an, wie wir unsere Familie gestalten und Sie können sich Ihren pseudomodernen, Männer-diffamierenden Krempel schenken.

wie-

>> Und meine Frau arbeitet bewusst und gewollt nicht in Vollzeit, weil sie das Aufwachsen unserer Kinder intensiv begleiten, sich also immer gut um sie kümmern will, anstatt sie von klein auf out-zu-sourcen zwecks Geld oder Karriere.

Und warum Sie als Mann und Vater nicht in gleichem Maße, gleicher Intensität, mit gleichem Recht? Sie beide könnten doch in Teilzeit gehen. Wie wär's?

falsa demonstratio

Unter dem Strich muss doch nur das Familieneinkommen stimmen. Wer wieviele Stunden arbeitet ist die gemeinsame Entscheidung der Ehegatten. 

Meinen Sie, dass derjenige, der ohne Not seine Arbeitszeit reduziert, staatliche Leistungen bekommt?

melancholeriker

Richtig so, Strafarbeit für alle. Einen Teilschwerpunkt auf die Erziehung der Kinder zu legen, ist nach Ihrem Ermessen wohl dem Karrackter nicht zuträglich. Wenn nun auch noch die Männer sich für Erziehung hergeben anstatt anständig vollzeit zu leiden, ist Deutschland nicht mehr zu retten und erstickt unter Wegwerfwindeln. 

Passt das so in Ihr Weltbild? 

silgrueblerxyz

Was in dem TS Bericht auffällt

Mehr Teilzeitarbeit scheint die erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung nicht zu beschädigen, wenn man mal Einblick in der Länderkarte die dort hinterlegten Teilzeitprozente einsieht. Sehr hohe Teilzeitanteile haben in der Karte die Schweiz und die NIederlande, wirtschaftlich solide Nationen. Also gibts es nach meiner Einschätzung zunächst keinen Grund mehr Teilzeitarbeit wegen ausbleibendem  Arbeitserfolg zu verteufeln. Allerdings bietet es sich an, einen Ländervergleich zu machen, um diesen unerwarteteten Zusammenhang klarer zu begreifen.

Möbius

Ein Störgefühl hatte ich beim Lesen des Artikels bei dem Begriff „alte weiße Männer“ (auch wenn es nur ein Zitat war). 

 

Das ist ein etwas albernes Klischee und hat mit der Arbeitswelt in Deutschland auch herzlich wenig zu tun. 

 

 

Genauso wie GANZ zugunsten der Familie den Job an den Nagel zu hängen, ist Teilzeit (wenn der Job das überhaupt hergibt - Stichwort: Teilzeitfähigkeit) ein Luxus den sich nur sehr wenige finanziell leisten können - selbst WENN es überhaupt genügend Teilzeitstellen für Männer gäbe! 

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wie-

>> Teilzeitfähigkeit) ein Luxus den sich nur sehr wenige finanziell leisten können - selbst WENN es überhaupt genügend Teilzeitstellen für Männer gäbe! 

Da gibt's Unterscheidungen zwischen den Stellen für Männer und für Frauen? Wie und wieso das denn?

Kaneel

Daniel Schweizer:

"In meinen Augen ist das nichts anderes als Steuerhinterziehung - denn hier wird dem Staat, sprich der Allgemeinheit, sein Teil verweigert und stattdessen das Leben genossen - auf Kosten des Arbeiters!"

Es gibt sehr viele Tätigkeitsbereiche für Arbeiter:innen, die überwiegend oder ausschließlich in Teilzeit angeboten werden und AN, die versuchen durch gewerkschaftliche Unterstützung einen Vertrag mit mehr Stunden herauszuholen. Oder ist es für Sie dann okay, wenn die von Ihnen so bezeichnete Steuerhinterziehung vom AG und nicht vom AN ausgeht? 

kurtimwald

Teilzeit soll bei Führungspositionen nicht gehen, weil die ausgelastet sind?

Teilzeit hat nichts mit Auslastung einer Stelle oder Position zu tun. Auch Führungspositionen können Teilzeit, also geteilt und von zwei Stelleninhabern ausgefüllt werden.

Das wird in den modernen Industrieländern bereits praktiziert, nur in D ist man derart verkrustet rückständig das erst wenige Firmen dies implementieren.

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Questia

@kurtimwald•18:40 Uhr | "Teilzeit soll bei Führungspositionen nicht gehen, weil die ausgelastet sind? ..." |

Darüber bin ich auch gestolpert.

Indirekt wird damit ja quasi allen Nicht-Führungskräften unterstellt, sie wären nicht ausgelastet.

kurtimwald

Es wird oft von Teilzeitstellen gesprochen, die es nicht genug gebe.

Jede Stelle ist Teilzeit und als solche umsetzbar, so wie der 8-Stundentag nur ein Teil von 24 Stunden sind. 

Man muss es nur tun und organisieren.

Emil67

Weiß man in D eigentlich was man will?

Zuwenig Facharbeiter und dann Männer in Teilzeit?!

Facharbeiter Mangel?

Ein Kollege von mir hat über 100 Bewerbungen gebraucht um einen neuen Job zu bekommen.

Werkzeugmacher mehr als 30 Berufsjahre, viele Zusatzausbildungen .......

Ich glaube das alles nicht.

Immer mehr wandern ab aber es fehlen Leute, ne ne ne.

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wie-

>> Facharbeiter Mangel?

Ja, aktuell 2 Mio. offene Stellen bei einem neuen Höchststand von Stellen überhaupt im Land.

>> Immer mehr wandern ab aber es fehlen Leute, ne ne ne.

Und immer mehr wandern zur gleichen Zeit ein. Erst letzte Woche wurde im Bundestag der Regierungsentwurf zu einem Fachkräfteeinwanderungsgesetz eingebracht.

Kaneel

Den Begriff „alte weiße Männer“ empfinde ich auch nicht als wirklich hilfreich. Das ist pauschalisierend abwertend. Vielleicht sollte man von veränderungsunwilligen AG mit eingefahrenen Rollen- und Arbeitszeitmodellvorstellungen sprechen?