Ihre Meinung zu Südafrika will Internationalen Strafgerichtshof doch nicht verlassen
In einer Pressekonferenz hatte der südafrikanische Präsident Ramaphosa mitgeteilt, man wolle den IStGH verlassen. Nun rudert die regierende Partei ANC zurück: Es habe einen "Kommunikationsfehler" gegeben.
Der Strafgerichtshof ist eine Chance, gegen Leute vorzugehen, die als Regierung oder Führungsfigur Völkermord begehen, indem sie angeklagt und vor Gericht gestellt werden. Da wir gesehen haben, dass Militärgewalt selten zu einer Verhaftung führt, sondern eher als Krieg oder Dauerkonflikt endet, ist Justiz eine Möglichkeit, die UN zu ergänzen. Deren Tribunale haben sich eher als zahnlose denn wirkungsvolle Einrichtung erwiesen. Zu Südafrika kann man sagen, dass das Land natürlich selbst entscheidet, ob es austreten will. Schlimmer und verheerender ist sein Stillschweigen zu einem Völkermord in der Ukraine zu werten, was uns den Blick in die Zukunft der "Werte- und Weltordnung" unter den Gästen in Südafrika öffnet. Sollte in einen der Vasallenstaaten ein Einmarsch ähnlich wie Putins in die Ukraine anbahnen, werden sich manche erinnern, welche Unterstützung die Ukraine in dem beispiellosen Überfall durch Putin bekommen hat. Die Zukunft der Neurodnung der Welt sieht schwarz aus.
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Haben sie schon mal das Römische Statut gelesen? Das sollten sie mal tun.
Der IStGh kann zwar Personen entsprechend anklagen und einen Haftbefehl aussprechen, aber was nützt es wenn zum Beispiel ein Land nicht Mitgliedstaat beim IStGh ist und das Römische Statut nicht ratifiziert hat und sein Land in dem er lebt nicht verläßt? Und was nützt der IStGh wenn es Mitgliedsländer gibt, die eine Person nicht verhaften würde der so gegen die Menschenrechte verstossen hat wie Putin, wenn er zu Besuch in irgendeinem Mitgliedsland des IStGh wäre? Bestes Beispiel ist gerade Putin, Russland ist nicht Mitgliedsland, Russland hat das Römische Statut nicht ratifiziert. Wenn Putin Russland nicht verläßt oder gar ausgeliefert werden würde, oder sich in einem anderen Land aufhält, daß ihn nicht verhaften möchte, dann stelle ich die Frage, was nützt dann der IStGh und dessen Haftbefehl?
Im Falle Putins ist der Nutzen wohl vorwiegend ein symbolischer.
>> aber was nützt es wenn zum Beispiel ein
>> Land nicht Mitgliedstaat beim IStGh ist
>> und das Römische Statut nicht ratifiziert hat
Sie meinen, so wie die Ukraine?
Die erkennen den IStGH nämlich ebenfalls nicht an und haben das Römische Statut dem entsprechend auch nicht ratifiziert. -.-
Lesen Sie diese interessante Analyse "Die Ukraine und der Internationale Strafgerichtshof: Der lange Weg zur Gerechtigkeit" von Dr. Oksana Senatorowa auf bpb.de
https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine-analysen/279919/analyse-die-uk…
"Im Jahr 2014 änderte sich die Haltung der ukrainischen Behörden zum IStGH aufgrund der Ereignisse auf dem Maidan und angesichts des durch Russland initiierten internationalen Konflikts auf der Krim und in der Ostukraine. In diesem Zusammenhang reichte die Ukraine 2014 und 2015 zwei Erklärungen beim IStGH ein und erkannte dessen Gerichtsbarkeit nach Artikel 12 Abs. 3 an [Der Artikel besagt, dass ein Nichtvertragsstaat "durch Hinterlegung einer Erklärung beim Kanzler die Ausübung der Gerichtsbarkeit durch den Strafgerichtshof in Bezug auf das fragliche Verbrechen anerkennen" kann – Anm. d. Red.]"
>> Lesen Sie diese interessante Analyse
Das ist IMO ungefähr so wie bei den Reichsbürgern:
Die erkennen die dt. Gerichtsbarkeit halt auch nicht an, erstatten aber trotzdem 'alle Nase lang' Anzeigen gegen Andere. -.-
Keine Ahnung warum Sie das denken, aber mit dem Inhalt des Textes hat Ihre Einschätzung nichts zu tun. Lesen Sie bitte den kompletten Text.
"Zu Südafrika kann man sagen, dass das Land natürlich selbst entscheidet, ob es austreten will. Schlimmer und verheerender ist sein Stillschweigen zu einem Völkermord in der Ukraine zu werten, was uns den Blick in die Zukunft der "Werte- und Weltordnung" unter den Gästen in Südafrika öffnet."
Es geht darum, das bestimmte Länder nicht etwa der Ansicht sind, das die internationale Ordnung egal wäre, sondern das sie nur selektiv zur Anwendung kommt, wenn es denen die mit Werten international Politik betreiben, in den Kram passt.
Gab es so viel UN-Aktivität zu allen Kriegen? Was bedeutet unser Stillschweigen in diesem Zusammenhang?
Zum Irakkrieg gibt es bis heute keine deutliche Einordnung unserer deutschen Regierierungen, da es immer einen Völkerrechtler mit Skepsis gibt, den man bemühen kann. In den USA halten einige Politiker selbst die "erweiterten Verhörmethoden" noch heute für okey, weil es ja Gesetzeslage war und man doch kein Unrechtsstaat ist.
So eine Justiz muss dann aber auch unparteiisch und unabhängig sein. Beides ist der internationale Gerichtshof nachweislich nicht.
Können Sie uns Zugang zu Ihren Nachweisen geben? So eine Behauptung müsste belegbar sein.