Sportartikel hängen in einem Laden an Kleiderbügeln

Ihre Meinung zu Schützt das Lieferkettengesetz vor Zwangsarbeit?

Deutsche Textilfirmen gerieten 2022 in die Kritik, weil Produkte möglicherweise mit Materialien aus der chinesischen Provinz Xinjiang hergestellt wurden. Was hat sich seither getan? Von Astrid Freyeisen.

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97 Kommentare

Kommentare

Nettie

"Schützt das Lieferkettengesetz vor Zwangsarbeit?"

Nein. Denn die ist ja nicht 'offiziell'.

Möbius

Dann müsste das VW Werk in Xinjiang ja auch zumachen. Dies ist aber offenbar nicht geplant, denn es würde das Joint Venture mit dem chinesischen Konzern SAIC gefährden und damit VW in die Bedeutungslosigkeit auf dem chinesischen Markt stoßen. 

In Deutschland kommen fast 100% aller Textilien aus Billiglohnländern, vor allem China (außerdem Vietnam, Bangladesh).

Das die Arbeitsbedingungen dort nicht so sind wie in Deutschland ist doch jedem klar, sonst würden die deutschen Firmen ja auch in Deutschland statt dort produzieren. 

 

 

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werner1955

ist doch jedem klar?

Aber leider wollen oder können die menschen in diesen Ländern keien guten Arbeitsbedienungen durchsetzten, auch bei uns ist immer noch nicht alles gut. Hier sorgen anständige Gewerkschaften und leistungsbeite Bürger dafür.

Dafür braucht es einen langen "Atem" in der DDR hat es über 40 jahre gedauert um ein Systemwechsel zu erreichen.

Questia

@Möbius • 10:54 Uhr |VW Wiederholungstäter

| "Dann müsste das VW Werk in Xinjiang ja auch zumachen. ..." |

Die Suche "vw zwangsarbeit südamerika" zeigt, daß VW in der Hinsicht bereits "Erfahrungen" gemacht hat. Hier einige Beispiele:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/volkswagen-vw-suedamer…

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/zwangsarbeit-volkswa…

Und dabei heißt es immer, dass wir Menschen aus Fehlern lernten. Was hat VW gelernt? Es besser "weißzuwaschen" ?

 

Möbius

Danke das Sie mich daran erinnert haben. Die Geschichte mit Brasilien hatte ich vergessen. 

werner1955

Vw hat gelernt was Kunden wollen.

werner1955

ja auch zumachen?

Jeder Bürger in diesem Land hat das recht in diesem land sich keinen VW aus China zu kaufen, seinen Arbeitsplatz in diesem Konzeren aufzugebn oder auf alle Dividenden von VW zu verzichten.  

Aber sie haben kein Recht andern vorzuschrieben.

Möbius

Aber die EU und der deutsche Staat hat dann auch kein Recht mich daran zu hindern wenn ich mir ein chinesisches Elektroauto zulegen will, einverstanden ? 

Alter Brummbär

Dann ist ja gut, das VW weltweit agiert und nicht nur in China.

Außerdem ist keiner gezwungen Artikel aus China zu kaufen.

Wird nichts mehr gekauft regelt das der Markt.

NieWiederAfd

Das Lieferkettengesetz schützt nicht automatisch vor Zwangsarbeit, ist aber ein wesentlicher Baustein, den Wert der Arbeitsbedingungen im Gesamtprozess deutlich zu priorisieren.

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werner1955

im Gesamtprozess deutlich zu priorisieren?

Leider haben wir daruf nur dann Einfluss wenn die Kunden alle auf diese Produkte verzichten. 

Die Freiheit das von allen zu fordern ist erlaubt mehr aber auch nicht.

werner1955

Aber warum kümmern wir ums immer um ander Länder, Wir haben hier riesige misstände die aufgearbeitet werden müssen, Viel Arbeitnehmer und Rentner stehn vor dem Ruin, Die massiven Kosten die Ihnen aufgezwungen werden vernichten deren anständige lebensleistungen,

NieWiederAfd

Was bringt Ihnen das, das eine gegen das andere auszuspielen?

werner1955

 das andere auszuspielen?

Also Bevormundung und staatliche Einschränkungen für Bürger und Firmen in unserem Land, um Freiheit für ander zu erreichen? 

 

Account gelöscht

Aus dem Artikel geht auch nicht hervor, was deutsche Unternehmen denn Unternehmen um die Einhaltung von  Menschenrechtsstandards in den Lieferketten zu überprüfen. Es wäre doch einfach da Kontrolleure einzusetzen. Das kostet aber extra Personal.

Germanwatch, Misereor, Transparency Deutschland und Gegenströmung forderten vor ein paar Tagen, kurz vor der Abstimmung im EU-Rechtsausschuss, daß auch die nachgelagerten Lieferketten deutscher Maschinen-und Anlagenbauer durch das Lieferkettengesetz in den Blick genommen werden.

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werner1955

einfach da Kontrolleure einzusetzen?

Wir können doch selbst in unserem Land kein Schwarzarbeit, Ausbeutung, und  viel Regeln durchsetzten. Jeden Tag erleben wir massive missstände in Verwaltungen, Behörden, Krankenhäusern, Pflegestaionen. raserm Alks oder Drogenverbrechen. 

Wie sollten wir dann Verbrechen in andern Länder verhindern? 

Account gelöscht

Da wird vermutlich auch gar nicht der Wille dazu da sein. Das liegt auch am personellen Ansatz. 

Aber viele Dinge könnte man auch so wissen: 2001 wurden in Uganda 4000 Menschen vertrieben um auf deren Grund eine Kaffeeplantage zu errichten. Das geschah im Interesse der Neumann Kaffee-Gruppe (NKG).

werner1955

Seltsam.

Bei uns wurden viele für Braunkohle "vertrieben" und das von einer rot/grünen Regierung . 

Also Splitte bei anderen aber unsere Balken werten wir anders. 

Account gelöscht

Ja, natürlich, die Dörfer die für die Kohle geräumt wurden. Aber warum soll das aufgerechnet werden, gegen die Verhaltensweisen von Unternehmen in anderen Ländern ? 

Sisyphos3

dann lesen sie mal Artikel 14 im GG

wobei man ja über die Besitzverhältnisse nichts weiß

mispel

Es wäre doch einfach da Kontrolleure einzusetzen. Das kostet aber extra Personal.

 

Das ist eben nicht so einfach.

"Viele, insbesondere der großen, Unternehmen managen teilweise mehrere Zehntausende Lieferanten, die wiederum einen Lieferanten haben und die ebenfalls weitere Lieferanten nutzen"

 

Wie soll das realistisch funktionieren? Der bürokratische, personelle und finanzielle Aufwand wäre nicht zu erfüllen. Daher wird die logische Konsequenz in manchen Fällen sein:

"In vielen Fällen werden sich die Firmen aus den Märkten zurückziehen, wenn das europäische Lieferkettengesetz kommt wie geplant. Weil die Haftungsrisiken dann einfach zu groß sind."

 

Das bedeutet dann auch, dass die Menschen vor Ort ihre Jobs eventuell verlieren. Das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein.

Account gelöscht

Also, es wird eher so sein, dass wenn sich Unternehmen irgendwo zurückziehen, dieser Markt oder Platz von anderen ausgefüllt wird.

mispel

Also, es wird eher so sein, dass wenn sich Unternehmen irgendwo zurückziehen, dieser Markt oder Platz von anderen ausgefüllt wird.

Wahrscheinlich. Es besteht immer Bedarf an billigen Arbeitskräften. Und deswegen wird das Lieferkettengesetz mMn auch nichts an der Situation der Arbeiter ändern. Sinnvoller wäre es, wenn in den betroffenen Ländern Arbeitnehmerrechte gestärkt würden, z.B. in Form von Gewerkschaften, oder Mindestlöhne festgelegt würden. 

Account gelöscht

Wenn Länder die Arbeiterrechte stärken würden oder Mindestlöhne festlegen dann wird es Interventionen von den Unternehmen geben, die bisher profitieren.

Ein älteres Beispiel ist da selbst China. Hier beschwerte sich die Amerikanische Handelskammer im Namen ihrer 900 Mitgliedsfirmen im Jahre 2006 wegen Veränderungen am Arbeitsrecht.

mokky

Das Lieferkettengesetz war ursprünglich eine sehr gute Idee als es vor mehr als 10 Jahren in die Planung ging. Dann sind dem Entwurf aufgrund der mächtigen Konsumwunscherfüllungsmaschine hier im Land immer mehr Zähne gezogen worden.

Wenn man sie fragt wollen die meisten Menschen bestimmt Produkte kaufen die ethisch in Ordnung, nachhaltig und umweltverträglich sind.

Wenn sie aber mit wenig Geld in der Tasche einkaufen gehen, dann kaufen sie trotzdem das billige Zeug.

Oder sie kaufen das teure Zeug mit dem wertigen Logo drauf. Und hier sollten wir ansetzen.

Also zuerst teure Markenkonzerne zur Rechenschaft ziehen wo und wie ihre Produkte hergestellt werden. Gnadenloses Shaming als Sanktion.

Dann Secondhandprodukte, Konsumverzicht und nachhaltige einheimische Produktion fördern.

Und schließlich dieses Lieferkettengesetz neu auflegen. Und zwar in der ursprünglichen Version, die den Profitmachern keine Schlupflöcher mehr lässt.

 

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Questia

@mokky  • 11:03 Uhr | Ursache und Wirkung |

Der postitivste Effekt, den so ein echtes Lieferkettengesetz dann haben könnte, wäre dann m.E. der, daß die "Fluchtgründe" der deutschen Unternehmen wegfielen.

Denn, wenn wir ehrlich sind, die Unternehmen sind doch eigentlich aus D wegegangen, weil hier u.a. die Sozial- und Umweltstandards zu weniger Profit geführt hätten.

0803

Der Gesetzgeber sollte die Logos auf Konsumartikeln verbieten. Das würde schon mal viel helfen. Und in der TV- und sonst. Markenartikelwerbung den Hinweis zur Pflicht machen - ähnlich wie bei Arzneimitteln - man solle die fragen, die sich auskennen, denn dem Konsumenten ist nicht zu trauen und wenn z.B. seine Peergroup nachhackt, so tut als ob sie fragt, eigentlich ihn nur anpöbeln und niedermachen will, wegen seiner Kaufentscheidung, ihm signalisieren will, dass er wohl nicht ganz auf der Höhe seines Wirkens ist, was nicht verstanden hat, nicht mitkommt, die Zeit sein Gegner ist, dann ist er für eine ganze Weile arm dran. Natürlich dürfen die Produkte mit ihren Inhaltsstoffen nicht schaden, das sowieso.

Möbius

Warum dieser Fokus auf China ? Ganz ähnliche Arbeitsbedingungen herrschen in vielen wenn nicht den meisten „Sweat Shops“ in ganz Asien und die für deutsche Firmen und Importeure arbeiten. 

 

Ich bekomme den Eindruck das Vorgehen der Kapitalisten in Deutschland ist eigentlich sakrosankt - außer man kann einen „Spin“ gegen den chinesischen Systemrivalen draus machen … 

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Peter P1960

China ist kein Systemrivale, sondern ein Wirtschaftsrivale, denn der Kapitalismus ist das Wirtschaftssystem auf beiden Seiten. Im politischen System sehe ich eine Diktatur nich als Rivale zur Demokratie, denn früher oder später werden sich die Menschen weltweit für die Demokratie entscheiden, wie die Entwicklung der vergangenen Jahrhunderte zeigt. Vorraussetzung dafür ist in meinen Augen flächendeckende Bildung und Wohlstand. Ist das erreicht, kommt zwangsläufig der Wunsch nach Freiheit. In manchen Fällen sogar schon vorher.

Nettie

"China ist kein Systemrivale, sondern ein Wirtschaftsrivale, denn der Kapitalismus ist das Wirtschaftssystem auf beiden Seiten. Im politischen System (...) werden sich die Menschen weltweit für die Demokratie entscheiden, wie die Entwicklung der vergangenen Jahrhunderte zeigt. Vorraussetzung dafür ist in meinen Augen flächendeckende Bildung und Wohlstand. Ist das erreicht, kommt zwangsläufig der Wunsch nach Freiheit. In manchen Fällen sogar schon vorher."

Hoffentlich. Die Zeit, auf 'Wohlstand' - was immer jeder für sich darunter verstehen mag - zu warten hat keiner. 

Anna-Elisabeth

"...denn früher oder später werden sich die Menschen weltweit für die Demokratie entscheiden, ..."

Ich fürchte, da träumen Sie. Zumindest im Moment geht der Trend eher in die andere Richtung. Und was die Zukunft betrifft: Wer kann die schon vorhersagen?

Olivia59

Man kann zumindest den Verdacht haben das es nicht um die Menschen dort geht. Lieferkettenüberwachung heisst ja normalerweise sich die Mühe zu machen genau hinzuschauen und nur Anbieter auszuschliessen die tatsächlich gegen Menschenrechte verstossen. Eine komplette Region vom globalen Markt auszuschliessen und somit in die Armut zurückzuwerfen kann es jedenfalls nicht sein.

Ein Kontrollsystem ist hingegen grossartig, weil die ausgeschlossenen Produzenten dann ihre Praxis anpassen müssen um wieder dabei zu sein.

Möbius

Zitat: „Eine komplette Region vom globalen Markt auszuschließen kann es ja nicht sein“? 

 

Ähem. Es ist nicht Bangladesh das sich bei Adidas beworben hat. 

Sondern es ist Adidas gewesen die unter Ausnutzung lokaler korrupter Strukturen dort ein Standbein aufgebaut haben… 

 

Sie wissen offenbar nicht, wie der Kapitalismus funktioniert. 

 

Olivia59

Ich weiss nicht was dieser Beitrag nun soll. Wenn ein Unternehmen nicht sauber handeln will, dann wird es durch die Lieferketengesetzgebung ja eben ausgeschlossen. Das gilt im konkreten Fall dann selbst für Adidas, mindestens ma für die betroffene Ware.

0803

Wie stellen Sie sich dies etwa für Russland und seine Exporte von Uran in die EU vor? Ich bewerte einen Eroberungskrieg gegen ein europä. Land mit all dem, was es bedingt, für ein Verstoß gegen Menschenrechte. In der EU gibt es keine einzige Uranmine mehr in Betrieb. Ist für die Umwelt und die Gesundheit nicht gut. Dann haben wir noch im nahen Osten und in Afrika Staaten und Unternehmen, aber auch in anderen Regionen welche, die sich, um Menschenrechte bei ihnen nachgefragt, unwissend bis entwicklungsfähig stellen - ach, was war das für eine aufregende Fußball-WM letztens, mit so einem Bändchen unsere Innenministerin mit so einem Bändchen sich dort hingesetzt hat und Fußball geguckt, und unsere Elf sich den Mund zugehalten - wir aber ihre Rohstoffe sehr nötig haben, und auch Kaffee und Kakao und Opium (ach so, das ist illegal!). Ein Kontrollsystem mit der richtigen Haltung und Technik, dem richtigen Knowhow und ein umfassendes Gesetz oben drauf, ist bestimmt aber grundsätzlich gut.

Olivia59

Russland führt aktiv einen Krieg und dort ist es auch so, das wohl kaum ein Unternehmen nicht in Oligarchenhand ist, was solange nicht Ausschlusskriterium war, wie damit nicht potentiell ein Krieg finanziert werden konnte.

Beim Lieferkettengesetz geht es um konkrete Menschenrechtsverletzungen gegenüber dem Personal von Unternehmen und da kann man z.B. Xinjiang nicht einfach komplett ausschliessen sondern sollte Überprüfbarkeit zur Bedingung machen und dann diese Kontrolle auch wahrnehmen, sonst drängt man die Bevölkerung zurück in Armut. So kritisch man China insgesamt sieht... vor ihrer Integration in die globalen Märkte sind dort Millionen verhungert.

Nettie

"Ein Kontrollsystem ist hingegen grossartig"

Das einzige Kontrollsystem, das großartig ist (weil es keiner 'Kontrolleure' bedarf, weil ganz von selbst funktioniert) ist vollständige Transparenz über alle Geldflüsse im globalen Wirtschaftssystem. Dann kann niemand mehr andere Menschen mehr kontrollieren, als er auch seinerseits von diesen kontrolliert werden kann. Macht dann keinen Sinn.

Eudialyt4

Wie würden Sie denn das chinesische Wirtschaftssystem bezeichnen?

Möbius

Einen (fairen) Mitbewerber.

Eudialyt4

Ernsthaft? Vielleicht auch noch nicht kapitalistisch?

Mauersegler

Wie würden Sie denn das chinesische Wirtschaftssystem bezeichnen?

Möbius 25. April 2023 • 12:41 Uhr

Einen (fairen) Mitbewerber.

Ah, was ist "Mitwerber" denn für ein System? In welchem Lehrbuch kann ich das finden? 

Warum drücken Sie sich vor der Beantwortung der Frage von Eudialyt4?

Möbius

Ich verstehe nicht was Sie wollen. In China sind tausende deutscher  Firmen aktiv die dort günstige Geschäfte machen. 

Dabei konkurrieren deutsche Firmen vor Ort aber auch in Drittländern nach den Gesetzen des Marktes. 

 

Wenn das für die Deutschen zu anstrengend sein soll, dann weiß ich auch nicht … 

Mauersegler

Ich verstehe nicht, warum Sie die Frage nach dem System nicht beantworten. Immer noch nicht. 

0803

Gesetze des Marktes? In China liegt eine spez. Situation vor: China hat eine sozialistische Marktwirtschaft eingeführt, ein einzigartiges Modell, in dem die „unsichtbare Hand" und die „sichtbare Hand" organisch miteinander verbunden sind und in dem sich die öffentliche und die private Wirtschaft gemeinsam entwickeln. Was ich hier schreibe, ist ein fast wörtliches Zitat von offizieller chinesischer Seite. Kann man in einem Text der chines. Botschaft in D lesen. Ich denke, die haben eine dritte Hand kurzer Hand unter dem Tisch fallen lassen, die, die man nicht sehen soll, denn es geht um "die sozialistische Modernisierung" und den "Wiederaufschwung der chinesischen Nation" in 2 zwei Etappen: in der ersten, "von 2020 bis 2035, soll die sozialistische Modernisierung im Wesentlichen verwirklicht werden. In der zweiten Etappe, von 2035 bis zur Mitte des Jahrhunderts, soll China zu einem modernen sozialistischen Land aufgebaut werden." Mit den Gesetzen des Marktes brauchts länger.

SirTaki

Woher kommt das wertvolle Holz für spezielle, hochpreisige Wohnungsausstattung? Woher kommt die Baumwolle für Marken wie No Name Produkte? Wo sind die Ressourcen und ihre Arbeitskräfte angesiedelt? Wer hier mit einem einfachen Lieferkettengesetz agiert, stellt sich die Welt einfach gestrickt vor. China macht es vor, wie man deckelt und einen poltischen Showroom zeigt, der den ausländischen Firmen genau das zeigt, was sie dafür sehen wollen, wenn es um saubere Arbeit und Herstellung geht. China ist ein schlechtes Beispiel für "Transparenz" nach unseren Vorstellungen. Der Staat steckt zu 99 Prozent hinter allem und lässt nichts aus, von Image bis Deckelung alles zu kontrollieren wie kleinteilig vorzugeben. Was soll also passieren? Pauschale Unterstellung, alles sei lupenrein? Oder US-Vorbild Generalverdacht und Einfuhrbeschränkung? Schon Plagiate sind kaum händelbar. Und bei Lieferketten will man anderes erreichen? Da muss man gerade bei chinesischen Warengiganten andere Wege gehen.

SirTaki

Menschenrechte einhalten, Billiglohn bekämpfen und unseren Wahnsinnshunger auf schnelle und kostengünstige Waren befriedigen- das gleicht der Quadratur des Kreises. Wir durchbrechen das nur, wenn wir unsere Produktion wieder ins Land bzw. die EU holen, vernünftige Preise zahlen und nicht am übersättigten Warenangebot kleben, sondern am Bedarf. Zwangsarbeit ist ein festes Erziehungselement für aufmüpfige Leute in China. Will man da also ein System auf den Kopf stellen? Da ist Peking und seine Truppe vor. Dort wird genau bestimmt und festgelegt, was im System abläuft. Der Westen wird an der Zaunpforte kratzen und vielleicht in den Vorgarten gelassen. Was hinter den Fassaden läuft, wird er nicht sehen. Machen wir uns also auch hier nichts vor: man kann den "freien" Markt in China nicht mit unserem vergleichen. Und man sollte Hersteller und Anbieter mit einem Lieferkettengesetz nicht allein lassen, das auch ihre wirtschaftlichen Einflussmöglichkeiten überfordert. 

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saschamaus75

>> Zwangsarbeit ist ein festes Erziehungselement

>> für aufmüpfige Leute in China...

..., Indien, Bangladesh, Pakistan, Indonesien, Thailand, ...

 

SirTaki

Zwangsarbeit ist bekannt in China. Und China ein großer "Handels"partner. Taiwan und viele andere Staaten gehören dazu. Aber ich will keine Liste aufstellen, sondern erläutern, was ich für wichtig halte. Man kann sonst für viele Länder einen extra Artikel schreiben.

saschamaus75

>> Man kann sonst für viele Länder einen extra

>> Artikel schreiben.

 

Richtig. -.-

Aber meine Frage ist, wenn man "für viele Länder" so einen Artikel schreiben könnte, warum muß es ausgerechnet schon wieder China sein? Könnte es nicht (halt nur einfach mal zur Abwechselung) mal Pakistan oder Bangladesh sein, die einer solchen Studie unterzogen werden? oO

 

P.S.: Was ist eigentlich aus den ganzen Arbeitssklaven in Qatar geworden, hat sich da irgendetwas geändert? 

Sisyphos3

Thailand ???

dem Land der Freien wie Thailand übersetzt heißt

werner1955

Nein.

Gegen Verbrecher helfen keine gesetzte, Hier ist der Landeseigen Staat und die Sicherheitsbehörden für zuständig.

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Möbius

Zuständig schon … aber da muss dann auch der politische Wille dafür da sein. 

werner1955

Der muss aber von innen kommen, nie von Außen .

Denken Sie nur an Afghanistan usw.

Möbius

Ich dachte dabei mehr an den politischen Willen in Deutschland bzw EU … 

draufguckerin

Richtig.  Wie schwierig die Kontrolle von ausbeuterischer Menschenschinderei ist, das wissen alle, die das Geschehen auf Großbaustellen und in der Prostitution kennen, bis vor Corona auch in der Gastronomie (Küchenpersonal).  In der Bauwirtschaft herrschen mafiöse Zustände, offiziell wird der Mindestlohn bezahlt, inoffiziell muss die doppelte Zeit geleistet werden. Wenn jemand nicht spurt, wird auch noch die Familie zu Hause bedroht. Oft sind die "Chefs" Landsleute der Arbeiter, die dann auch noch einen langen Arm bis in die Heimat (z.B. Rumänien) haben. Um das "erwirtschaftete" Schwarzgeld außer Landes zu schaffen, werden fette Kfz (Maserati, Porsche ...) gekauft und bei Gelegenheit im Ausland vertickt. 

Was die Ausbeutung im Ausland betrifft, stimme ich Ihnen zu: Von Staats wegen sollten und können die beteiligten Firmen nicht kontrolliert werden. Die Missstände sind uns allen bekannt Textilfirmen, Kfz-Produktion … Konsumverzicht hilft vielleicht

SirTaki

China wird sich andere Partner suchen, denn sein langfristiges Ziel ist: die EU hat Know how, das man abgreift und in China installiert. Unser Hochmut, alles bei uns sei technisch ausgereifter, stößt gerade auf Widerstand: China zieht an uns in vielen Bereichen vorbei. Arbeitskräfte sind Massengut und Teil des Systems. Im Hinterland wird politisch so agiert, dass das platte Land billige Arbeitsplätze bekommt, damit dort überhaupt Lohn erzielt wird. Arbeit ist der Wert für die Gemeinschaft, den Leute bekommen. Wer nicht arbeitet, ist raus. Zwangsarbeit ist für uns unvorstellbar- im chinesischen Gesellschaftssystem aber ein fester Bauteil. Und so werden wir diese Gegensätze schlucken oder anderswo unseren Handel hinlenken müssen. Man darf aber sicher sein, dass sich andere Länder nicht darum scheren, ob Zwangsarbeit herrscht. Die werden an unsere Stelle treten und kaufen. Und was haben wir damit erreicht? China muss anders angepackt werden. Politisch und mit klarer Linie.

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IlPadrino

Nur eine Vermutung (oder Wunschdenken) meinersteits: China ist ein sehr gelehriger Schüler gewesen und hat in vielen Bereichen den technologischen Fortschritt des Westens eingeholt. Es besteht aber mMn ein Unterschied zwischen Replikation und Innovation: In einem System, in dem kritisches Denken und das hinterfragen von Autorität sowohl gesellschaflich als auch politisch Verfolgt wird tun sich geniale Geister, die neue Ideen entwickeln, schwer, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Ich bin mir daher unsicher ob China es schafft den Westen wirklich zu ,,überholen" also innovativer zu sein obwohl man ein extrem repressives Politiksystem hat. 

Ein weiterer Aspekt ist die chinesische Demograpie: Ebenfalls begründet in der repressiven Diktatur der KP gehen China demnächst die Erwerbstätigen bzw. die Arbeiter im erwerbsfähigen Alter aus. Das bedeutet, das sich China, wenn es zur globalen Hegemonialmacht aufsteigen möchte, beeilen muss. (Auch Technologisch fehlt dann junges Know-how)

saschamaus75

>> Zwangsarbeit ist für uns unvorstellbar- im

>> chinesischen Gesellschaftssystem aber ein

>> fester Bauteil

 

Ähh, im Indischen aber doch auch, wenn nicht sogar schlimmer durch dieses Kasten-System. 

Oder ist das Ganze einfach nur (mal wieder) sinnfreies China-bashing?

SirTaki

Was Sie unter sinnfrei verstehen, bezeichne ich als begründete Darstellung von Zwangsarbeit. Ich erspare mir, eine Liste aller Länder aufzustellen, die wie Taiwan oder Indien darunter fallen. Aufzählungen sind interessant, aber benötigen dann auch nähere Angaben- was hier den Platz eines Kommentares sprengen würde.

Ihr Vorwurf eines Bashings halte ich für eine Luftnummer. Ich habe begründet, was ich unter Zwangsarbeit verstehe und erkläre das an China. Diese Entscheidung für ein begrenztes Beispiel können Sie ja gern durch weitere Länder ergänzen. 

Aber hier von Bashing statt Kritik zu sprechen, beweist Ihre vorschnelle Unterstellung. 

Möbius

Ja. „Zwangsarbeit ist für uns unvorstellbar“ - solange sie nicht in Deutschland stattfindet. 

 

Der Ruf der Deutschen ist im Globalen Süden nicht ohne Grund miserabel. 

Mauersegler

Soso. Wen im globalen Süden haben Sie denn alles befragt?

IlPadrino

Von Zwangsarbeits- oder Umerziehungslagern habe ich in Indien bisher noch nicht gehört. Würde Sie ihre Quelle für diese (relativierende) Behauptung offen legen?

Es ist richtig, dass das Kastensystem zu massiver Ungleichheit führt und infolge der nationalistischen Politik  von Narendra Modi eher gestärkt als abgebaut wird. Auch der zunehmende Umbau der Gesellschaft in Richtung eines hinduistischen Gottesstaats inklusive der Asugrenzung von Muslimen macht mir Sorgen... dennoch gibt es aktuell immernoch einen gewaltigen Unterschied zwischen der formalen Demokratie Idien und der KP-Dikatatur in China. 

NieWiederAfd

Misereor weist wie andere Organisationen auch auf die Gefahr von, das der EU-Ministerrat gravierende Einschränkungen und Abschwächungen plant, und fordert daher:

Eine Sorgfaltspflicht für die gesamte Wertschöpfungskette, die auf analysierten Risiken basiert.

Schlupflöcher zu verhindern und die Verantwortung fest bei Unternehmen zu verankern.

Chancengleichheit vor Gericht, sodass die Beweislast nicht nur bei den Betroffenen liegt.

Sorgfaltspflichten auch für den Finanzsektor, der Unternehmen und Vorhaben mitfinanziert.

Einen umfassenden Schutz für die Umwelt sowie Konkrete und verbindliche Sorgfalt für den Klimaschutz

Quelle: www.misereor.de/informieren/unternehmens-verantwortung/initiative-liefe…)

Dahin muss die gemeinsame Richtung der EU gehen.

Questia

Sollte überflüssig sein

Unternehmen, die es mit der Ethik, Umweltverträglichkeit und Sozialstandards ernst nehmen, bräuchten so ein Gesetz eigentlich nicht.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/zehn-jahre-nach-dem-rana-plaza-ung…

Alle anderen werden Wege suchen und finden, diese zu umgehen und mit Alibi-Labeln eine weiße Weste suggerieren. (Kakao, Teppiche etc.)

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NieWiederAfd

Sie meinen also: Die "ehrlichen" brauchen kein Gesetz, und die anderen halten sich sowieso nicht dran? 

Demnach bräuchte es dann überhaupt keine Gesetze.

Toll.

Erna Müller

Wozu solche Gesetze statt Billigramsch konsequent verhindern? Einfach konsequent Steuern erheben, so dass sich die Produktion in der EU lohnt. Dann braucht es sowas nicht!

rjbhome

Wie das schützt und wad die Staatsmacht (nicht) unternimmt, sieht man ja gerade bei den LKW Fahrern und dem polnischen Unternehmer

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Clara Bosetti

... sieht man ja gerade bei den LKW Fahrern und dem polnischen Unternehmer

Was hat das jetzt mit Lieferketten zu tun?

Möbius

Osteuropäische Speditionen liefern einem Großteil dessen was in der deutschen Industrie verarbeitet oder im deutschen Supermarkt feilgeboten wird. Sogar aus Spanien holen die die Ware …

 

ist damit der Bezug zu „Lieferketten“ hergestellt? 

Der neue Goldstandard

In der Realität erreicht man genau das Gegenteil, was man sich zum Ziel gesetzt hat.

1. Unternehmen können gar nicht für die sozialen, politischen, religiösen Konflikte eines Landes, in dem sie tätigen sind verantwortlich sein, weder im moralischen noch juristischen Sinne.

2. Verbessern wird sich dadurch Nullkommanix, da Unternehmen nicht erst die Welt zu einem Ort ohne Probleme machen werden (KÖNNEN!), sondern sie werden sich aus konfliktträchtigen Regionen zurückziehen, mit der Folge, dass eine solche Region noch schwächer und damit instabiler wird.

3. Letztendlich wird ein solches Gesetz nur dazu führen, dass ein solches Bürokratiemonster Unternehmen und Menschen nur noch zusätzlich belasten und Länder wie China dann ihre Position in konfliktträchtigen Ländern ausbauen.

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NieWiederAfd

Nett, wie Sie eines Ihrer Lieblingsthemen hier unterzujubeln versuchen. Um "Religion" geht's hier aber gar nicht.

Und selbstverständlich sind Unternehmen für die Arbeitsbedingungen ihrer Produktionsstätten verantwortlich; auch wenn Sie das beharrlich leugnen.

Der neue Goldstandard

Zitat: "Deutsche Textilfirmen gerieten 2022 in die Kritik, weil Produkte möglicherweise mit Materialien aus der chinesischen Provinz Xinjiang hergestellt wurden."

.

Ja, und?

Es ist ja nicht so, dass in Xiinjiang es überall auf Zwangsarbeit rekurriert wird.

Es ist nur bekannt, dass es in gewissen Arbeitslagern, wo Uiguren inhaftiert sind, es zu Zwangsarbeit kommt. In amerikanischen Gefängnissen werden Insassen auch zur Arbeit in den Gefängnissen verpflichtet.

Eine Umsetzung des Lieferkettengesetzes führt nur dazu, dass

- dt. / europäische Firmen mit zusätzlicher Bürokratie belastet werden ggfs. sich aus entsprechenden Regionen zurückziehen oder von ihren chinesischen Wettbewerbern, die sich nicht daran halten müssen, aus dem Markt geworfen werden

- entsprechende Regionen weniger Wirtschaft und weniger Wohlstand erhalten werden und sich entsprechende Probleme noch verschärfen und nicht lindern werden.

Aber seit wann durchdenken Politiker auch solche Gesetze?!

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NieWiederAfd

Zitat: entsprechende Regionen weniger Wirtschaft und weniger Wohlstand...

Meinen Sie das ernst? Wenn Unternehmen auf faire Bedingungen, Arbeitsschutz etc achten, erwirtschaftet die entsprechende Region weniger und erreicht weniger Wohlstand? 

Zu was für einen hanebüchenen Unsinn doch die braunblaue Ideologiebrille verleitet...

 

gez. NieWiederAfd 

 

 

Der neue Goldstandard

Zitat: "Meinen Sie das ernst? Wenn Unternehmen auf faire Bedingungen, Arbeitsschutz etc achten, erwirtschaftet die entsprechende Region weniger und erreicht weniger Wohlstand? 

Zu was für einen hanebüchenen Unsinn doch die braunblaue Ideologiebrille verleitet..."

 

Wie kommen Sie auf die Idee, dass Unternehmen nicht auf  faire Bedingungen, Arbeitsschutz etc. achten??

Wie kommen Sie auf die Idee, dass ein bürokratisches LKG sich die Situation hinsichtlich fairer Bedingungen, Arbeitsschutz etc. verbessert??

Sie sollten sich mit der Realität beschäftigen, nicht mit Halbwissen vom Grünen-Stammtisch!

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Wer sonst, als ein in der Wolle gefärbten Blaubraunen wie sie, argumentiert damit, dass Sklavenarbeit ja eigentlich gut für die Sklaven sei?

Das zeigt mal wieder sehr deutlich ihr Weltbild.

 

So ziemlich alle Anderen wissen aus all den Beispielen des Fairen Handels, dass die Durchsetzung guter Arbeitsbedingungen und faire Löhne nicht nur den Arbeitern selbst in den betroffenen Ländern zugute kommt, sondern auch dem Bildungsstand der Bevölkerung und der Wirtschaftskraft allgemein.