Dieses von den französischen Streitkräften zur Verfügung gestellte Videostandbild zeigt Militärangehörige auf dem Flughafen in Khartum, die Habseligkeiten von Evakuierten in ein Flugzeug laden

Ihre Meinung zu Weitere Evakuierungen und 72 Stunden Waffenruhe im Sudan

Im Sudan hat in der Nacht eine 72-stündige Waffenruhe begonnen. Während westliche Staaten hoffen, dass diese auch hält, evakuieren sie weiterhin Ausländer. Die Bundeswehr hat bislang etwa 500 Menschen ausgeflogen.

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96 Kommentare

Kommentare

ich1961

Ich wünsche den Beteiligten alles Gute, viel Glück und bleiben Sie alle gesund!

Aber bitte "vergesst" die Sudanesen nicht - die sind auch in Gefahr.

 

harpdart

Der sudanesischen Bevölkerung kann man nur wünschen, dass es nicht nur bei weiteren 72 Stunden Waffenruhe bleibt, sondern dass das sinnlose Gemetzel aufhört.

Evakuierungen können hoffentlich fortgesetzt werden. Allerdings: was soll die Diskussion über angebliche Ortskräfte?   Mit der Situation in Afghanistan ist das überhaupt nicht vergleichbar.

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Möbius

Das ist richtig, da im Sudan kein NATO Einsatz stattgefunden hat. Die sogenannten „Ortskräfte“ sind schlicht lokale Mitarbeiter westlicher Hilfsorganisationen und westlicher staatlicher Institutionen. Sie sind also prinzipiell nicht parteiisch und deshalb auch keine „Ortskräfte“. 

Account gelöscht

Ich habe lange in meinem Gedächtnis gegraben

nach einer ausgerufenen Waffenruhe, die dann auch wirklich eingehalten wurde. Und, welch Überraschung, mir ist keine eingefallen. Wünschen würde man es sich natürlich. Und nicht nur ein vorübergehendes Einstellen des Mordens, sondern eine nachhaltige friedliche Lösung.

Respekt vor der Bundeswehr und den anderen militärischen Kräften, die nun ihr eigenes Leben wagen, um Menschen aus den umkämpften Gebieten zu holen. Und dabei offenbar bereit sind, allen, nicht nur den eigenen Landsleuten zu helfen.

Ach, und eine Bitte: liebe Migrationsgegner, wartet mit eurem "wir können nicht die ganze Welt retten" und "man kann die unmöglich alle aufnehmen", bis wenigstens die akute Lebensgefahr für die Flüchtenden gebannt ist.

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Olivia59

"Ach, und eine Bitte: liebe Migrationsgegner, wartet mit eurem "wir können nicht die ganze Welt retten" und "man kann die unmöglich alle aufnehmen", bis wenigstens die akute Lebensgefahr für die Flüchtenden gebannt ist."

Welche Flüchtenden denn? Sie meinen doch nicht wirklich, das man Asylsuchende ausgeflogen hat oder dies plant. Wirklich bedauerlich, das Ihnen nur Strohmänner bleiben, an denen Sie sich lustvoll abarbeiten können.

Account gelöscht

Wirklich bedauerlkich, dass Sie mir bei der hinlänglich bekannten Fremdenfeindlichkeit in unserem Land die Suche nach "Strohmännern" andichten müssen. Müssen Sie da vorsorglich tätig werden, bevor jemand den Respekt vor den Menschenrechten einfordert?

fathaland slim

Danke für Ihre Antwort.

harpdart

Oh nein. Kein Strohmann. Der User hat Recht. Spätestens dann, wenn nur ein Sudanese in einer deutschen Maschine mitfliegt, werden Sie die von ihm prognostizierten Beiträge hier lesen können.   

Olivia59

Damit würden diejenigen sich absolut im Rahmen der praktizierten Politik bewegen, denn es ist ja durchaus möglich Asylsuchende mitzunehmen aber offensichtlich nicht gewollt. Das wäre wenigstens mal eine fruchtbare Diskussion, ob man dem Recht auf Asyl auf diese Weise nicht viel eher gerecht wird.

Clara Bosetti

Ach, und eine Bitte: liebe Migrationsgegner, wartet mit eurem "wir können nicht die ganze Welt retten" und "man kann die unmöglich alle aufnehmen", bis wenigstens die akute Lebensgefahr für die Flüchtenden gebannt ist.

Die Rechten können nicht warten.

Kritikunerwünscht

Es gibt überall auf der Erde akute Lebensgefahr, ergo Flüchtlinge. Ich bin kein Migrationsgegner, sehe aber auch, dass 83 Millionen Menschen in Deutschland nicht noch 50 Millionen aufnehmen und alimentieren können. Hier ist doch langsam Realismus gefragt und kein Wunschdenken.

Adeo60

Es gibt Regionen in der Welt, in denen einfach keine Ruhe einkehren will. Und manchmal hat man den Eindruck, dass diktatorische Systeme mehr Stabilität schaffen als Formen einer „verabreichten Demokratie“. Tradiertes Stammesdenken scheint oft stärker zu sein, als der Wunsch nach Freiheit und Eigenständigkeit. Deshalb soll und muss man den Menschen helfen, ohne missionarischen Eifer damit zu verbinden. Die Machtkämpfe in vielen Teilen Afrikas sind ein Fass ohne Boden.

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IlPadrino

Ich bin der Meinung das eine Demokratisierung eines Landes immer nur von Innen heraus geschehen kann: Wenn die Bevölkerung über ausreichend Wohlstand und Bildung verfügt wird sie sich politische Mitsprache selbst erkämpfen. Daher ist internationale Hilfe nur sinnvoll, wenn sie den Menschen vor Ort dabei hilft sich weiterzubilden und selbst eine ökonomische Grundlage zu schaffen. 

Weder einseitige Wirtschaftsabkommen (siehe beispielsweise die diversen ,,Frei"handelsabkommen der EU) noch militärische Gewalt (Frieden, Freiheit und Menschenrechte die USA und einige Verbündete in den Nahen Osten und Nordafrika ,,hineinbomben" wollten) könnnen langfristig stabile Demokratien schaffen solange die Bevölkerung nicht selbst dazu in der Lage ist. 

Ich halte den Humanismus als Grundlage einer Gesellschaft für das aktuell beste weltweit verfügbare Wertesystem, allerdings muss man es sich im wahrsten Sinne des Wortes ,,leisten" können ihn zu praktizieren. 

Adeo60

Keine Frage - Bildung und wirtschaftliche/soziale Sicherheit sind der Kit, welcher demokratische Strukturen zusammenhält. Deshalb ist eine zielgerichtet eingesetzte Entwicklungshilfe für langfristige Projekte der richtige Weg, um u.a die globalen Fluchtursachen zu minimieren. Und Sie haben natürlich auch damit Recht, das Demokratie „von innen heraus“ gelebt und verstanden werden muss.

Account gelöscht

Das ist auch meine Meinung. Man hat Gaddafi und Saddam Hussein ausgeschaltet und es ist mehr Unruhe in den Ländern erstanden als es vorher war. Nicht Überall ist die Form der Demokratie erwünscht.

Parsec

Besonders nicht in autoritären Systemen, wo der Machterhalt über dem Wohl der eigenen Bevölkerung steht.

melancholeriker

Der Mythos von einer erwünschten Selbsterniedrigung zur Etablierung und Wahrung von "Stabilität" ist in Deutschland wohl nicht totzukriegen und die Tradition ist unerforscht nah an der Oberfläche. 

Hunderttausende machen sich auf die Flucht ins sichere Verderben, weil ihnen ein Diktator fehlt, bei dem sie es gut haben würden, so lange ihnen Gewalt, Spitzelei, Vergünstigungen bei Gehorsam und Aufmärsche zur Huldigung des obersten Großmauls nicht zu sehr zuwider sind? Sind das die Gedankengänge, die zu diesem rationellen Abverkauf von Prinzipien einer humanistischen Werteteilung universeller Art führen? Ich fürchte - ja... 

fathaland slim

Sie bringen es auf den Punkt. Ihre Klarsicht erfreut mich immer wieder. Wenn man denn im vorliegenden Zusammenhang von erfreuen reden kann. Angesichts des furchtbaren Elends wirkt der Begriff deplatziert, ein besserer fiel mir aber nicht ein.

Sisyphos3

manchmal geht mir dieser theoretische "Quatsch" so was auf den Keks

nicht erst seit Maslov kennt man die Bedürfnisse der Menschen und die Prioritäten

mag ja toll sein zur Wahl gehen zu können, besser aber danach gesund wieder in der Familie sein 

und wer sich Gedanken machen muß ums tägliche Brot hat verständlicherweise keinen Kopf über die  Prinzipien einer humanistischen Werteteilung zu philosophieren

Gewalt, Spitzelei, Vergünstigungen bei Gehorsam, wenn man nichts anderes gewöhnt ist denke kann man sich auch damit arrangieren

letztlich wird auch Demokratie in unserem Land neuerdings in Frage gestellt,

 von Menschen die glauben es "besser zu wissen"

Mehrheitsentscheidungen durch ein Zufallsprinzip ersetzen wollen

w120

und wer sich Gedanken machen muß ums tägliche Brot hat verständlicherweise keinen Kopf über die  Prinzipien einer humanistischen Werteteilung zu philosophieren

Da muss ich Ihnen sogar zustimmen.

 

Ein Kreuz machen zu dürfen und hier einen Beitrag einstellen zu dürfen, das ist für mich nicht das Ziel.

 

Dort bekämpfen sich zwie Idioten mit deren Anhänger, die mit Waffen versorgt worden sind, von wem auch immer und die Menchen trauen sich nicht aus dem Haus.

Parsec

"...  manchmal geht mir dieser theoretische "Quatsch" so was auf den Keks

... und wer sich Gedanken machen muß ums tägliche Brot hat verständlicherweise keinen Kopf über die  Prinzipien einer humanistischen Werteteilung zu philosophieren  ..."

Na, woran mag das wohl jetzt liegen? Wohl weil  genau das autoritäre System dafür sorgt, dass die darunter leidenden Menschen mehr mit sich selbst beschäftit sind, ihr Überleben zu sichern.

Dass Sie das alles als theoretischen "Quatsch" bezeichnen, ist halt wohl der örtlichen  Ferne der dortigen Realität geschuldet. Es betrifft einen ja nicht selbst. 

fathaland slim

Gaddafi wurde ausgeschaltet, weil mehr Unruhe als vorher war. Das ist der Kausalzusammenhang, auch wenn es gern umgekehrt dargestllt wird.

Saddam Hussein ist eine andere Baustelle. Das war ein unprovozierter Angriffskrieg. Eine der dümmsten Entscheidungen der letzten 100 jahre.

fathaland slim

Was herrscht denn Ihrer Meinung nach im Sudan? Eine "verabreichte Demokratie"?

Ihre Zeilen erwecken zumindest diesen Eindruck.

Carlos12

Was dort im Sudan derzeit abläuft ist kein Bürgerkrieg, auch kein Krieg zwischen Stämmen. Es ist ein Krieg zwischen zwei Warlords.

Und auch hier ist wieder zu sehen, wie die Machtgier einzelner Personen ein Land in den Krieg stürzen kann. 

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Möbius

Na, ja: „warlords“ trifft es nicht ganz, denn die beiden Kontrahenten hatten ja eine Position in der Staatsführung. Sudan ist nicht Somalia ist nicht Afghanistan. 

 

Aber abgesehen davon sehen Sie das richtig. 

Tremiro

Auch hier mischt Putins Terrorgruppe "Wagner" kräftig mit.

NieWiederAfd

Sie übersehen die größeren Strukturen und Interessen: Die Wagner-Gruppe, eigentlich eine Truppe des russischen Auslandsgeheimdienstes, mischt auch im Sudan mit. 

Möbius

Was verstehen Sie unter „mischt mit“? 

Die sind dort gewesen, aber mir ist nicht bekannt das diese irgendwelche Präferenzen hätten für die eine oder die andere Seite.. 

fathaland slim

Sie sind nicht dort gewesen, sondern sie sind da. Und ja, sie haben keine Präferenz für eine Seite, sie werden auf der Seite des Siegers zu finden sein und so den russischen Einfluss dort sichern. Der Sudan ist rohstoffreich und vor allem goldreich. Putin braucht Gold.

Möbius

Russland hat selbst genug Gold. Auch der Westen will immer auf der Seite der Sieger stehen. 

fathaland slim

Nein, Russland hat nicht selbst genug Gold. Wäre das so, dann wäre die Haushaltslage dort entschieden entspannter. Und wer will nicht auf der Seite der Sieger stehen? Was für ein platter Spruch.

Meinen Sie, Prigoschin würde im Sudan aus altruistischen Motiven agieren?

Möbius

Russland hat eine der größten Goldvorräte in der Welt. 

 

Prigoschin würde ich jetzt nicht unbedingt als Altruist bezeichnen. Aber wer ist denn beispielsweise ein Altruist für Sie ? 

melancholeriker

Immer wenn es piekst, kommt dieser "Westen" - Reflex. Zuverlässig. 

Ja, nach 100 Jahren Demütigung der Großmachtsseele müsste Russland ja nun endlich dran sein, wenn es in der Geschichte und auf der Welt eine Art Folgerichtigkeitsprinzip gäbe für ein Naturrecht auf Weltherrschaft (also hinter China natürlich). 

Natürlich hat Russland genug Gold. Aus dem Sudan und Zentralafrika z. B. Putins auf Wunsch dezentralisierte Schlächtertruppe mischt überall mit, wo mit geringem Aufwand und einer losen Verbindung (je nachdem was der Tarif ist für diskretes "Bewirken" bürgerkriegskonformer Ereignisse in armen bodenschatzreichen Ländern) nach Russland Warlords angefüttert werden können. Blöd nur, daß dieser Prigoschin in seiner Eitelkeit immer dreister wird. 

Sicher lässt sich auch aus der Mitte oder dem Nordosten Europas prima mitverdienen am Goldrausch. 

NieWiederAfd

Die Wagnertruppen versuchen den Einfluss bei den Siegern zu stärken und dort ihre Anker zu setzen, ganz entsprechend den strategischen Interessen ihrer Auftraggeber und Zahlmeister im Kreml.

fathaland slim

Und zwar ganz opportunistisch. Wer immer auch im Sudan siegen wird, Prigoschin wird auf seiner Seite zu finden sein.

NieWiederAfd

Genau das steht zu befürchten.

bolligru

Ich sehe die Ursache in dem Anspruch der jungen Generation, einen Platz in der Gesellschaft zu finden. 

Dies gilt dort besonders, weil das Durchschnittsalter 18,9 Jahre beträgt. Heute leben dort acht mal so viele Menschen wie 1951, nämlich 46 514 522. 1951 waren es 5 809 840 Menschen.

Quelle: (https://countrymeters.info/de/Sudan)

Kein Land der Erde kann unbegrenzt viele Menschen ernähren und schon gar nicht unbegrenzt vielen jungen Menschen eine befiedigende Lebensperspektive bieten. Diese Menschen sehen den Luxus in den westlichen Ländern via. smartphone und wünschen sich selbstverständlich ebenfalls einen solchen. Das ist völlig natürlich.

Also: Warlords sind eine Nebenerscheinung. Die eigentliche Ursache liegt tiefer. Ein Land, "in dem die Menschen gut und gerne" und im Wohlstand und Frieden leben, wird wenig anfällig für Warlords sein.

Ps.: Eine Lösung der Probleme sehe ich allerdings auch nicht.

 

melancholeriker

Wenn man die Matroschkapuppe der "Warlords" - Fakten aufschraubt, wird ein prominenter Gewaltverteter zum Vorschein kommen, der seinem Chef Putin an afrikanischen Türklinken für Bodenschätze Knowhow und blanke Gewalt verkauft. Zivile Regierungen waren schon immer eher schlecht für diese Art Geschäfte. 

Der Sudan ist leider nicht der Anfang. In Mali verbreiten die "militärischen Ausbilder" schon seit Jahren Angst und Terror in der Zivilbevölkerung zur Unterstützung der Militärjunta des multiethnischen Landes, das immer wieder Stress mit den islamistischen Milizen hat, die sich seit Gaddafis Tod wie ein Pilz in Nordafrika ausbreiten. 

 

 

fathaland slim

Danke für die Entlarvung der Klischees, mit denen die Diskussion über Probleme in afrikanischen Ländern leider überfrachtet ist.

Sehen Sie einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Gaddafis Sturz und der Ausbreitung islamistischer Milizen? Ich betrachte es eher als zwei Symptome desselben Problems. Dem Zusammenbruch der postkolonialen Ordnung, die auch ein Produkt des kalten Krieges und gar nicht so postkolonial war.

bolligru

Sie sehen die Ursache für die Probleme der Welt in den großen politischen Strukturen. Ich sehe sie eher in der Natur des Menschen, die diese oft unerfreulichen Strukturen erst hervorbringt.

NieWiederAfd

Der Unterschied liegt auf der Hand:

Wenn man sich - wie der geschätzte fathaland slim - mit den politischen Strukturen und Interessen befasst, wird auch klar, in welche Richtung politische Strategien gehen müssen, und man kann sich entsprechend positionieren und handeln...

Wenn man - wie Sie - auf die "Natur des Menschen" (was ist das eigentlich?) setzt, soll wohl klar werden: Kann man eh nix machen...

bolligru

"Kann man eh nix machen..."

So sehe ich das nicht. Es muß allerdings genau davon ausgegangen werden daß der Mensch schlicht und ergreifend als Einzelner "unruhig" wird, wenn die "gute Perspektive" abhanden kommt oder gar nicht erst entsteht. In größeren Zusammenhängen gilt das erst recht. Selbst Demokratien sind gefährdet. Selbstverständlich ist eine Demokratie mit einer Regierung "aus dem Volk und für das Volk" die beste und stabilste Regierungsform. Sie basiert aber auch auf dieser Grundlage, daß sie möglichst allen Menschen die beste Perspektive für sich und die eigenen Kinder bietet. 

Alle Menschen sehnen sich nach Frieden, Freiheit und Wohlstand. Genau das ist Teil der "menschlichen Natur". Leider sind Menschen auch egoistisch mit der Folge, daß Einzelne sich auf Kosen einer großen Mehrheit gern bereichern und in Diktaturen die große Mehrheit gnadenlos unterdrücken.

Sisyphos3

der Zusammenhang ist doch nicht zu übersehen !

Wenn die "Alte Ordnung" zusammenbricht dauert es eben einige Zeit bis sich neue Machstrukturen etabliert haben 

flapsig formuliert

auch "Hackordnung" ob bei Menschen oder im Tierreich wenn der Rudel´chef abtritt gibts erst mal nen Kampf um die Nachfolge

 

melancholeriker

Sie müssen nicht betonen, wenn Sie etwas "flapsig" formulieren. Das ist beim Äußern von Allgemeinplätzen zu erwarten. 

Im Sudan leiden über 40 Millionen Millionen Menschen an den Folgen eines Machtmißbrauchs, der immer offensichtlicher von Autokraten und gekauften Milizen angefeuert wird, um die vorgeplanten Etappen einer Neukolonisation Mithilfe korrupter, selbstherrlicher Aggro - Kapitalisten durchzuziehen. 

Wissen Sie vielleicht etwas über eine "alte Ordnung" im Sudan in diesem Jahrtausend, über die es gesicherte Kenntnisse gibt hinsichtlich einer "Ordnung",  die etwa mit Stabilität assoziiert werden kann? Ansonsten ist das Wort nämlich sehr einsam. 

 

Sisyphos3

 

<<<die sich seit Gaddafis Tod wie ein Pilz in Nordafrika ausbreiten. <<<

 

ein Übel glaubt man aus der Welt geschafft zu haben

5 neue entstehen !

und dann der Begriff "multiethnischen Landes" scheint wohl nicht immer ein Segen zu sein und ne kulturelle Bereicherung wie allenthalben hierzulande behauptet

fathaland slim

Sie plädieren ganz offensichtlich für ethnisch uniforme, monokulturelle Nationalstaaten. Der Traum eines jeden völkischen Rechten. Das hat nur einen Nachteil: So etwas gibt es nirgendwo auf der Erde, und alle Versuche, es herbeizuzwingen, endeten in der Katastrophe.

Abgesehen davon sehe ich auch gar keinen Sinn darin. Dafür esse ich zu gerne Pizza, Döner und Falafel.

Sisyphos3

ich plädiere für gar nix !

ich stelle nur fest dass das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen sich recht kompliziert gestalten kann

draufguckerin

Traurig, aber wahr: Krieg im Sudan war und ist absehbar, seitdem Äthiopien mit HIlfe Chinas den Bau des größten Staudamms Afrikas gebaut hat. Federführend war Tedros Ghebreyesus, damals Umweltminister in Äthiopien, heute Präs. der WHO.

Äthiopien gräbt derzeit dem Sudan das Wasser ab, den Menschen wir es schlechter gehen, jetzt folgen Verteilungskämpfe, danach wird sich eine der Großmächte etablieren: Russland oder China. Beide sind sehr aktiv dort, Russland eher militärisch, China wirtschaftlich. 

Das nächste betroffene Land wird Ägypten sein. Die fruchtbaren Überschwemmungsgebiete des Nil haben dem Land immer gute landwirtschaftliche Erzeugnisse beschert. Wenn das Wasser kanpp wird ...

 

Nettie

Die auf dem Rücken der Bevölkerung wollen dieser 72 Stunden Ruhe vor ihrem Terror gewähren? Wer's glaubt...

Und die Evakuierungen allein deshalb nötig (und 'heikel'), weil die Flugzeuge, die diejenigen, die jetzt nicht selten vor den Folgen ihrer einstmals 'guten Geschäfte‘ in Sicherheit gebracht werden sollen abgeschossen werden könnten. Mit eben jenen Instrumenten, die den Machthabern aufgrund deren einst vertraglich vereinbarter Lieferung jetzt zur Ausübung ihres Terrors zur Verfügung stehen.

Die Opfer dieser global 'etablierten' Art von in der globalen Wirtschaftspolitik' 'Geschäften' (die in meinen Augen nichts anderes ist als mit ‚wirtschaftlichen‘ bzw. ‚politischen‘ Argumenten legitimierter Terror) - die Zivilbevölkerung - werden wie üblich mit der Bewältigung von dessen Folgen allein ('im Stich') gelassen werden und auf die 'Hilfe' der für ihre Lage mindestens Mitverantwortlichen ‚angewiesen‘ bleiben. Die Zivilbevölkerung ist hierfür bekanntlich sondern nur 'aktuellste' Beispiel.

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Nettie

Komplettierung zweier ausgelassener Wörter (fett):

... Die Opfer dieser in der globalen Wirtschaftspolitik 'etablierten' (üblichen) 'Geschäften' ...

... Die sudanesische Zivilbevölkerung ist für diesen Zynismus nicht das einzige, sondern nur das 'aktuellste' Beispiel.

bolligru

Weder eine "lupenreine Demokratie" noch eine wie auch immer geartete Diktatur können die Probleme lösen, die aus dem Aufeinandertreffen tradierter Vorstellungen und der "Moderne" entstehen. "Missionarischer Eifer" hilft nicht, denn es hilft letztlich gar nichts. Es läuft leider ab wie in einer antiken Tragödie und Jeder weiß, es wird bitter enden. Fassungslos steht der Beobachter neben den Ereignissen und weiß doch, er kann genauso wenig eingreifen wie bei einem Theaterstück. Sicher ist ein Grund von vielen auch der einer ungebremsten Bevölkerungsentwicklung: 

Im Sudan lebten 1951: 5 809 840 Menschen, heute sind es 46 514 522 also acht mal so viele. Das Durchschnittsalter beträgt 18.9 Jahre. (https://countrymeters.info/de/Sudan)

Kein Land der Erde könnte derart vielen jungen Menschen eine Perspektive bieten, selbst ein hochindustrialisiertes Land wäre überfordert. Es ist klar, daß daraus Unruhen entstehen auch, weil die dort lebenden Menschen den "Luxus" in der Welt sehen.

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Carlos12

In diesem Fall hat es nichts mit der Bevölkerungsentwicklung und perspektivlosen jungen Menschen zu tun. Es ist der Machtkampf zweier alter Männer.

Sisyphos3

vermute mal da geht es nicht nur um 2 Männer

und natürlich hat es mit der Perspektivlosigkeit zu tun 

(gerade wegen der Überbevölkerung) die sich instrumentalisieren lassen

bolligru

Oberflächlich betrachtet stimmt das wohl.

Man muß aber "tiefer graben" und die Frage stellen, was denn die eigentliche Ursache von Unruhen sind und da hilft ein Blick in die Geschichte: Imperien sind zusammengebrochen, weil den Menschen die gute Perspektive fehlte und wirtschaftliche Not die Menschen zwang, über Veränderungen nachzudenken.

w120

Kein Land der Erde könnte derart vielen jungen Menschen eine Perspektive bieten, selbst ein hochindustrialisiertes Land wäre überfordert. Es ist klar, daß daraus Unruhen entstehen auch, weil die dort lebenden Menschen den "Luxus" in der Welt sehen.

 

Allen kann man im Ausland keine Perspektive bieten.

Das wäre auch falsch, da das Land, um sich zu entwickeln, junge Menschen braucht.

 

Kooperation in der Ausbildung, bei uns und Förderung dort, könnte ein Weg sein.

Allerdings muss dieser Wahnsinn des Bürgerkrieges gestoppt sein und sich die Verhältnisse verbessern.

bolligru

Allerdings muss dieser Wahnsinn des Bürgerkrieges gestoppt sein und sich die Verhältnisse verbessern."

Ich sehe leider keine Möglichkeit, wie wir dem entsetzlichen Geschehen ein Ende zu setzen können.

fathaland slim

Es gibt zwei Passepartout-Erklärungen für sämtliche Konflikte auf dieser Welt: Erstens, die Amis sind schuld. Zweitens, die Überbevölkerung ist schuld. Gern auch mal beides gleichzeitig. Diese Erklärungsversuche haben einen großen Vorteil. Man braucht sich mit der Geschichte eines Landes gar nicht zu beschäftigen und versteht trotzdem alles. Glaubt es zumindest.

bolligru

Sie sollten nicht blind sein für eine Erklärung für Konflikte, die eine Ursache in der Bevölkerungsentwicklung hat, nur weil sie nicht in Ihr Weltbild passt.

bolligru

Bilanz ziehen!

Es wäre an der Zeit einmal rückblickend zu hinterfragen, was alles getan wurde, wie viel es gekostet hat und was das Ergebnis ist. Es könnte frustrierend sein und weitere "Einsätze" grundsätzlich in Frage stellen.

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harpdart

Wovon reden Sie überhaupt? Ihre Beiträge haben nichts mit dem Thema zu tun. 

bolligru

Informieren Sie sich doch bitt einmal, wo überall auf der Welt die Bundeswehr (auch im Rahmen der UN)  im Einsatz war und ist und was zurückblickend dabei das Ergebnis ist. Gleiches gilt für das THW: Hierzu lief vor Jahren ein Bericht und frustrierte Mitarbeiter des THW beschrieben ihre Einschätzung.

Nein, gegen das Ausfliegen deutscher Staatsbürger habe ich gar nichts. Ich frage mich nur, ob diese nicht hätten zuhause bleiben sollen.

Sisyphos3

zu hause bleiben

 

wenn die von einer missionarischen Hilfsbereitschaft beseelt waren denen "zu helfen" !

was wollen sie da tun ?

dann gibt es ja Geschäftsleute, diplomatisches Personal, Familienbande etc.

fathaland slim

Die Situation im Sudan hat mit einem Einsatz der Bundeswehr nicht das allergeringste zu tun.

Es gab dort eine multinationale UN-Mission. Für so etwas sind die UN da. 

D. Hume

Welche anderen Einsätze? Es werden Staatsbürger in Ihre jeweiligen Länder evakuiert. Die Kostenfrage stellt sich einfach nicht. Es bringt das, dass die Ausländer in Sicherheit gebracht werden.

fathaland slim

Sie wollen Einsätze der UN aus Kostengründen infrage stellen?

bolligru

Es sind nicht die Kostengründe, sondern es ist allein die Frage, was diese nicht kostenfreien Einsätze im Einzelfall bewirken.

Es sollte sachlich, nüchtern eine Kosten- Nutzenrechnung aufgestellt werden und daraus sollten dann Schlüsse gezogen werden.

stgtklaus

Warum man diese vielen Menschen nicht früher auffordert das Land zu verlassen. Der Konflikt zeichnete sich seit Wochen ab.   

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werner1955

Besser Sie währen überhaupt nicht dort gewesen. 

Wir können mit unseren guten , anständieg westliche Werten dort wenig erreichen. 

Alle die mit sehr hohem Aufwand geführten Einsätze in Juguslavien, Afganistan, Mali. Irak, Jemen usw, sind klar gescheitert. 

D. Hume

Bitte, bitte informieren Sie sich über den Sudan/Südsudan. Sie schreiben komplett am Thema vorbei.

fathaland slim

Was im Sudan passiert, hat  mit "guten, anständigen westlichen Werten" nichts zu tun. Auch nicht mit Jugoslawien, Afghanistan, Mali. Irak, Jemen usw.

werner1955

Im Sudan ist ein Bürgerkrieg von Gruppen wie in vielen anderen Ländern auch angezettelt worden.

Und immer gehat um Mach und Geld. Wo wsr das schonmal anders?

werner1955

evakuieren sie weiterhin Ausländer.

Gut so. Wiedermal haben wir gelehrt das man anderen Ländern, Kulturen und Menschen nicht unsere Regeln, Demokratie und Anstand verortnen kann. 

Nur wenn diese Menschen mit Eigenverantwortung, Ausdauer und friedlichen Mitteln wie die DDR einen Systemwechsel zu demokratische westlichen Werten erreichen kann es besser werden. Es dauert leider oft sehr lange.  

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D. Hume

Die Menschen die dort evakuiert werden sind nicht mit einem Auftrag da, um Regeln, Demokratie oder "Anstand" zu verordnen. Wie kommt man auf so etwas?

Es handelt sich hauptsächlich um diplomatisches Personal, NGO-Mitarbeiter, Geschäftsleute und die Familienangehörigen dieser Menschen.