An der neuen Bühne des Bolschoi-Theaters in Moskau weist ein schwarzes Banner auf die Premiere des Balletts "Nurejew" hin.

Ihre Meinung zu Bolschoi-Theater streicht Stück über homosexuellen Tänzer

Das Ballett über den Tänzer Rudolf Nurejew wird aus dem Spielplan des Moskauer Bolschoi-Theaters gestrichen. Es verstoße gegen das Verbot von Propaganda "nicht traditioneller Werte", so die Begründung des Intendanten.

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117 Kommentare

Kommentare

ich1961

Rudolf Nurejew war ein begnadeter Tänzer. Das er fliehen musste, war sein "Glück", so konnte er berühmt werden und damit etwas für seine schwulen Landsleute tun.

Eigentlich - wenn es nicht so traurig wäre - müsste man über diesen Blödsinn lachen.

 

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teachers voice

Wie recht Sie haben!

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Wie wahr!

redfan96

Ach, und deshalb darf man Homophobie in anderen Ländern nicht mehr kritisieren? Einmal abgesehen davon, dass in D in den 90ern niemand mehr ins Gefängnis gewandert ist, wg homosexueller Lebensart. Natürlich ist die Streichung des unseligen 175 aus der Nazizeit sehr spät erfolgt, aber nicht zu spät. Außerdem gibt es in D eine zunehmende Öffnung gegenüber LGBTQ, es ist noch ein Stück weg hin bis zur kompletten gesellschaftlichen Akzeptanz aller sexuellen Orientierungen (und natürlich gibt es auch Grenzen, s.Pädophilie ), aber die positive Entwicklung geht weiter, während es in RU oder USA Rückschritte gibt, zum Teil massiv. Gar nicht zu reden von Ländern, in denen Homosexualität mit dem Tode bestraft wird. Es gibt also weltweit noch viel zu tun. Aber Klappe halten, weil es vor 30 Jahren im eigenen Land auch noch nicht fortschrittlich war, ist der falsche Weg. Und auch in D müssen wir uns vor Parteien hüten, die den Rückschritt fordern, wehret den Anfängen.

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saschamaus75

>> weil es vor 30 Jahren im eigenen Land auch

>> noch nicht fortschrittlich war

 

DAS kam aber auch nur durch die Wiedervereinigung. Die Westdeutschen konnten den Ostdeutschen halt nicht erklären, warum Sachen wie Abtreibung oder Homosexualität, welche in der DDR legal und normal waren, im 'ach so freien' Westen plötzlich eine Straftat sein sollen.

D.h., ohne Wiedervereinigung wäre auch in Westdeutschland immer noch Alles beim Alten. -.-

 

fathaland slim

Willy Brandt, unter dem der Paragraf 175 entscheidend entschärft wurde, und der Kampf der westdeutschen Schwulenbewegung, Stichwort "Theatergruppe Brühwarm", sind an Ihnen offensichtlich komplett vorbeigegangen.

Zur Abtreibung, da Sie das Thema ansprechen, empfehle ich für den Anfang das hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Paragraph_218_%E2%80%93_Wir_haben_abgetri…

Genauso, wie ich mich als Westdeutscher intensiv mit der Geschichte der DDR beschäftigt habe, auch mittels vieler persönlicher Bekannter aus derselben, sollten Sie als Ostdeutscher dies auch mit der Geschichte der BRD tun. Auch und gerade mit den fortschrittlichen Bewegungen, die dort aktiv waren und die gute Sache vorantrieben.

Ja, im "ach so freien Westen" war so etwas eher möglich als unter den Bedingungen des real existierenden angeblichen Sozialismus. Womit ich nicht sagen möchte, daß es uns leicht gemacht wurde. Es ist aber immer ein Vorteil, vor unabhängigen Gerichten einklagbare Rechte zu haben.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Zensur gemacht 

Russland hat Homo Zensur gemacht. Nicht der Staat oder Intendanten sondern der Zuschauer selbst soll vor Ort entscheiden. 

Kunstfreiheit darf nicht Einheitsmeinungen geopfert werden. 

PS: Kulturelle, hummoristische und politische Vielfalt muss in allen Ländern gegen Zensur verteidigt werden.

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Kristallin

>>>Kunstfreiheit darf nicht Einheitsmeinungen geopfert werden. >>>

Einheitsmeinungen? Auch in RU dürfte der Hass auf homosexuelle Menschen nicht "einheitlich" sein!

Aber Wer tolerant denkt hat es schwer in Z Russland u muss um die Freiheit fürchten.

Humanokrat

Dass es hier Zusammenhänge mit Verhältnissen in den USA gibt, wird allein schon daran deutlich, dass die Wahl Trumps in 2020 massiv von Russlands Desinformationstrollen beeinflusst wurde. 

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/us-wahl-putin-manipulation-trump…;

Trump ist Putins 'best candidate' und DeSantis ist wenig anders. Wenn die Evangelikalen in den USA die Wahl zwischen Ablehnung von Homosexualität und einer freiheitlichen Gesellschaft haben, dann wird es keinen Zweifel geben, was sie wählen werden: Den Hass, die Hetze, die Lügen. 

Erinnert sehr an die hiesiegen Anhänger des Freudlosen Despotismus. 

Die Grenzen in unserer Welt verlaufen nicht zwischen Nationen sondern zwischen Weltbildern. Rückwärtsgewandt, Illiberal, autokratisch, realitätsverweigernd oder demokratisch, liberal, lösungsorientiert und fortschrittlich. In unserem Land hat man innerhalb unserer Verfassung eine freie Wahl. Aber wiegesagt: Innerhalb unserer Verfassung. 

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Bobinho

„Wenn die Evangelikalen in den USA die Wahl zwischen Ablehnung von Homosexualität und einer freiheitlichen Gesellschaft haben, dann wird es keinen Zweifel geben, was sie wählen werden: Den Hass, die Hetze, die Lügen.“

Das ist wohl einer der größten Strohmann-Argumente die ich hier gelesen habe. Bravo! 

Mauersegler

Könnten Sie das erläutern? Bis dahin leuchtet mir der Kommentar von Humanokrat unmittelbar ein. 

Kristallin

Nein, das ist einfach nur wahr!

fathaland slim

Könnten Sie diese Ihre Behauptung näher erläutern? Wissen Sie, was ein Strohmann-Argument ist?

SirTaki

Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind in vielen Ländern verpönt, verboten oder tabuisiert. Die russisch-orthodoxe Kirche mischt da kräftig mit, wie ihre Schwesterkirche der Katholiken oder orthodoxen Sprengsel anderer Christengemeinden. In der Sowjetunion wie unter Putin sind die Überschneidungen des Gleichgeschlechtlichen ein Zeichen für unmännliche und gesellschaftszersetzende Trends unübersehbar. Alles was man seit Gorbatschow und Jelzin als Freiheiten und liberale Strömungen in Russland zu erkennen glaubte, erweist sich für die Diktatur Putins und seiner Schranzen als Vaterlandsaufweichung. Wer im inneren seine Feinde und Schuldigen findet, der kann von seinen eigenen brutalen Methoden und Unterdrückungen ablenken wie auch von eigenen Fehlern. So wird auch Bolschoi zum Instrument der Politikschranzen, die das Sagen haben und für Reinheit in der Gesellschaft sorgen. Freiheit in Russland ist von Putin definiert, von dem Metropoliten Alexander und allen, die Mitläufer sind.

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Bobinho

„Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind in vielen Ländern verpönt, verboten oder tabuisiert. Die russisch-orthodoxe Kirche mischt da kräftig mit, wie ihre Schwesterkirche der Katholiken oder orthodoxen Sprengsel anderer Christengemeinden.“

In manchen Länder wird man dafür von einem hohen Dach gestoßen oder an einem Baukran erhängt. In diesen Ländern gibt es kaum Christen. 

Mauersegler

Und was ändert das an der nachgewiesenen Haltung der von SirTaki erwähnten Christen?

SirTaki

Ich beziehe mich auf die russisch orthodoxe Kirche und andere Christengruppen, die solches ablehnen. Wenn wir über Islam und andere Weltreligionen sprechen woll, dann sicherlich nicht an dieser Stelle. Wir sollen uns ja zum Thema äußern. Siehe Artikel.

fathaland slim

Es geht im Artikel sowie im Kommentar, auf den Sie antworten, aber um Russland. Und da wird die Schwulenfeindlichkeit christlich unterfüttert.

Religionen lassen sich generell gern für so etwas mißbrauchen. Sie können aber auch für Menschlichkeit und Versöhnung stehen. Es kommt immer auf das Personal an, nicht auf die Bücher. 

Kristallin

>>>Die russisch-orthodoxe Kirche mischt da kräftig mit, wie ihre Schwesterkirche der Katholiken oder orthodoxen Sprengsel anderer Christengemeinden. >>>

Sie haben die Evangikalen "vergessen", diese mischen in den USA deutlich gegen Homosexualität mit.

(Wollte das.nur ergänzen)

saschamaus75

>> In der Sowjetunion wie unter Putin

Ähh, in der UdSSR war Homosexualität aber legal. -.-

 

>> seit Gorbatschow und Jelzin

Die Repressalien gegen Homosexuelle fingen unter Jelzin an. -.-

 

SirTaki

Unter Stalin wurde Homosexualität mit Lagerhaft bestraft. Nachzulesen in Werken zur Stalinzeit. 

SirTaki

Ich beziehe mich auf liberale Zeiten unter Gorbatschow und Jelzin. Dass die mit Jelzin übergangsweise bis Putin endeten, habe ich nicht infrage gestellt.

fathaland slim

Man kann Jelzin ja für viel verantwortlich machen. Aber derjenige, der Schwulenfeindlichkeit zum Programm erhoben hat, war ganz eindeutig Putin.

mic

Die Lage der homosexuellen Personen in RU ist katastrophal. Formal ist nur s. g. Propaganda verboten, also, verschiedenen Paraden, Pride Days etc.  In der Tat ist jegliche Art der Aufklärung für Jugendliche verboten (wie übrigens auch in Ungarn). Außerdem ist jede Art der Diskriminierung Homosexueller de facto erlaubt.  Z. B. kann jeder Barbesitzer ein Schild machen, dass homosexuelle Personen nicht bedient werden und dies mit einem paar Schimpfwörter im Text und es wird so durchgehen und kein Polizist wird es entfernen. Schlimm, des großen Landes mit großer Kultur vollkommen unwürdig! 

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fathaland slim

Ja, Victor Orban ist aus demselben Holz wie Putin geschnitzt. Freiheitlichkeit ist beiden ein Greuel.

mic

Alle Konservativen oder, sagen wir, Erzkonservativen sind wie Brüder. In der westlichen Politik hat es nur Trump verstanden und sich  dazu mehrmals laut geäußert, ohne unnötige Heuchelei.

teachers voice

Es freut mich, dass Sie diesen Punkt in Russland so klar sehen und benennen.  Dieser Punkt ist aber nur ein Puzzleteil in einem Gesamtbild. Einem Gesamtbild, dass die Fiktion eines „Naturgesetzen“ gehorchenden Grossrusslands abbildet. 

Diesem aktuellen Russland kann man schlicht nicht mehr mit  Sympathie, Verständnis oder „Neutralität“ begegnen.  Es ist schlicht ein faschistisches und damit verbrecherisches Russland. 

Das ist die bittere Wahrheit. Und am bittersten für die , die sich nicht dieser „naturgegebenen“ Ordnung unterwerfen wollen.

mic

Ja, es stimmt, RU ist eine Katastrophe. Im ganzen Europa gibt es nur ein Land, welches noch ein Stück schlimmer ist, als Russland. Sie können sich vorstellen, welches. Ich kann es nicht aussprechen.

DeRus

"In der Inszenierung von Serebrennikow werden nackte Körper gezeigt und homosexuelle Szenen gespielt. Männer in Frauenkleidern und auf Stöckelschuhen sind zu sehen und vulgäre Sprache findet einen Platz."

Andere Länder, andere Sitten. Wenn in Europa so was als normal empfunden wird, heißt es längst nicht dass es woanders die Menschen genau so sehen. In Russland wird es auf Unverständnis stoßen.Finde ich gut dass dieser Stück gestrichen wird. 

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Kristallin

Gewalt u Diskriminierung als "alte Sitte" zu verharmlosen, ist schon bedenklich........

"Diskriminierung ist doch nur so eine alte Sitte, ein kleines Brauchtum Russlands......"?

D. Hume

Dann werden Sie wohl auch an Bücherverbrennungen Ihre Freude haben. Staatlich verordnete Homophobie hat auch nichts mit Sitten zu tun, sondern ist ein Machtlenkungsinstrument. In Russland wird man auch nicht in das Bolschoi-Theater hineingezwungen. Das passiert nur in den Stadionshows von Putin, damit die Plätze auch alle besetzt werden. RusDe als Nick würde dem Inhalt Ihres Kommentars gerechter werden.

Kristallin

PS. Homosexualität ist übrigens einfach auch "nur" normal.

Oppenheim

Das Bolschoi Theater hängt genauso vom Wohl und Wehe der russischen Führung ab wie andere Kulturschaffende und Einrichtungen. Die Transparenz, mit der man eigentlich Förderung und Unterstützung von Kultur und schönen Künsten verbindet, ist im Grunde gekappt worden. Was am Ende den Ausschlag gibt, was als gesellschaftsfähig und anerkannt aufgeführt und veröffentlicht werden darf, bestimmen wieder einmal einige wenige, die politische Rahmenbedingungen setzen und Kulturfreiheit kaputt machen. Putins Faschismus hat  den Beweis angestellt, auch in Russland wie anderen strengen Regimen mit eigenen, geschlossenen und alles umfassenden Weltbildern, zu beschränken, zu verbieten und sogar zu bestrafen, was nicht als legitim angesehen wird. Die Verbindung zu Einheitsherrschaft und Doktrin kann man auch beim Bolschoi Theater deutlich belegen. Ein Rückschritt, der alle optimistischen und freiheitlichen Perspektiven beendet, die mal spürbar waren - von Moskau bis Irkutsk.

Account gelöscht

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

20. April 2023 • 11:04 Uhr

„Despoten brauchen Feindbilder….“

 

Ein schönes Schlagwort… und so wunderbar ausdehnbar.

Die Frage ist doch auch, warum brauchen auch wir Feindbilder? (Leute, lasst einen Augenblick die Whataboutism-Keule in der Hosentasche).

Dass in unserer Gesellschaft Feindbilder gepflegt werden, ist unübersehbar. Dass sie immer größer bis ins Montröse aufgeblasen werden, ist hier im Forum tagtäglich zu lesen. Die Vorlagen dafür liefern Medien und in deren Schlepptau auch einige Politiker.

Was macht das mit uns? Und vor allem, was macht das mit unserer Demokratie?  Immer nur in schwarz-weiß-Bildern denken, immer nur die eigenen „Wertvorstellungen“ als Maßstab gelten lassen, immer nur die eigenen Bedürfnisse. Am Ende wird der eigene Nachbar zum Feind und wir hassen alle, die anders aussehen, empfinden oder vielleicht nur denken…

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Kristallin

Diskriminierung als "nettes Kulturgut" oder wie?

Menschenrechte sind für Alle! Wirklich ALLE!

Tino Winkler

Was Sie hier sehen gibt es nicht, denn wir genießen freie Meinungsäußerung, egal von wem!

Möbius

Ich denke das das Bolschoi einen Ruf zu verlieren hat und das man deshalb diese (richtige und nachvollziehbare) Entscheidung traf. 

 

Generell sieht man in Russland das Problem das die „Homosexualität“ im Westen nur selten in einem romantischen Kontext dargestellt wird. Warum darauf bestanden werden soll „Schwulen-Sex“ einem großen (und zum Teil Minderjährigen) Publikum unter die Nase reiben zu müssen, verstehe ich nicht. 

 

Ich gehe ja auch nicht in die Staatsoper um fickende Heteros zu sehen … 

klug und weise

Ich denke, je wackliger sich die Gesellschaft  für den Einzelnen darstellt, desto eher entfaltet sich so etwas ( Homophobie, Hass auf Aussenseiter oder ec)   

Tino Winkler

Wenn die Russen schon ein erfolgreiches Theaterstück verbieten weil es um homosexuelle Künstler geht, zu was außer dem Mord an Ukrainern sind die Russen noch fähig.

Russland verliert nun sämtliches Vertrauen, Sympathie ist schon vor einem reichlichen Jahr weggebrochen.

  

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Hanne57

Erschreckend, wie viele sich hier im Forum über eine Spielplanänderung des Bolschoi-Theaters echauffieren. Am besten gleich auf den Leopard springen und in Moskau für „Ordnung“ sorgen.

Wir sollten endlich tolerieren, dass es in vielen Teilen dieser Erde andere Moral- und Wertevorstellungen gibt, als bei einigen hierzulande.

FakeNews-Checker

Erstens  ist  Rußland kein  Anhängsel  der  EU,  in  das  sich  Oberlehrerin  Von  der  Leyen  ständig  mit  all  ihren  Sanktionsdrohungen    einmischen  könnte.  Und  zweitens  sollte  auch   ganz  ähnlich  wie  Rußland   gestrickten   EU-Ländern  wie  Polen  und  Ungarn  ihre  Souveränität,  eigene  Kultur  und  Demokratie   zugestanden  werden.