Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Gersteinwerk.

Ihre Meinung zu Energiewirtschaft pocht auf neue Gaskraftwerke

Von Samstag an wird in Deutschland kein Atomstrom mehr produziert. Die Energiewirtschaft drängt deshalb darauf, wasserstofffähige Gaskraftwerke zu errichten. Es gibt aber auch Vorschläge, Kohleanlagen in Reserve zu halten.

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98 Kommentare

Kommentare

marvin

Der CO2-Vorteil eines Gaskraftwerkes gegenüber eines Kohlekraftwerkes verflüchtigt sich natürlich, wenn man statt des vergleichsweise guten russischen Gases amerikanisches Frackinggas benutzt. Zitat TS:

"Ein Beispiel: Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht in einer Woche durchschnittlich ein Gigajoule Erdgas. Allein beim Verbrennen werden 56 Kilogramm CO2 freigesetzt. Kommt das Erdgas als LNG aus den USA und wird per Fracking gefördert, kommen noch einmal 24 Kilogramm CO2-Emissionen hinzu." https://www.tagesschau.de/wissen/technologie/lng-terminal-umwelt-funkti…

Das sind satte 43% mehr. Es gibt auch höhere Schätzungen. Insofern hat Herr Frondel also nicht ganz unrecht, die Braun- und Steinkohle laufen zu lassen, solange die umweltfreundlichere Alternative, die verbliebene Nordstream-Leitung zu öffnen, von der aktuellen Bundesregierung blockiert wird.

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schabernack

… solange die umweltfreundlichere Alternative, die verbliebene Nordstream-Leitung zu öffnen, von der aktuellen Bundesregierung blockiert wird.

Es ist komplett sinnlos, diese Leitung zu öffnen, weil Wladimir Gazprom sowieso kein Erdgas mehr nach Deutschland liefert, seit jene mysteriöse Turbine aus North Stream 1 Husten hat.

Miauzi

Gersten mal wieder am einem der 3. Kanaäle der ARD die Widerholung der Doku "Atomkraft für immer" gesehen...

...bei der Szene mit dem Rundgang (Chinesen oder Japaner - weiss ich nicht mehr so ganz genau) durch die Hallen die dem Rückbau des Greifswalder AKW dienen - viel mir etwas auf was ich bisher immer "überhört" hatte.

Da lagern immer noch die Dampferzeuger - die natürlich ebenfalls Radioaktiv sind - Trennen 1. und 2. Kühlkreislauf von einander

und

die alten Reaktorgefäße selbst.

Die liegen da seit 30 Jahren und glühen "innerlich" vor sich hin - eben weil man immer noch keine Technik hat diese zu zerlegen - damit man sie in ein Bergwerk einlagern kann.

Die Anlage zum Unterwasser-Zerschneiden (UW wegen der nötigen Abschirmung) wird gerade aufgebaut - ist aber neu entwickelte Technik.

Bis wann man da fertig wird ... nun - wohl nicht vor 2050 oder doch ehr 2080 ... und man Arbeitet seit 1995 daran.

Axo - die Brennstäbe liegen natürlich auch dort auf dem Gelände - gibt ja noch kein Endlager

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Kristallin

Gut dass Sie diese sehr gute Doku erwähnen!

Sollten viel mehr "Atomfreund/Innen" ansehen!

StepHerm

Da trifft es sich ja gut, dass die AKW Betreiber sich um den Rückbau und die Endlagerung aller AKW finanziell keinen Kopf drum machen müssen, hat die letzte Regierung denen ja für unter 30 Mrd. € „abgekauft“.

silgrueblerxyz

Neue Gaskraftwerke bedeuten m.E. weiter zu hohe Strompreise

Zu hohe Strompreise behindern weiter die Energiewende ( EMobilität, Wärmepumpen). Da widerspricht sich Aufgabenstellung und Zielerreichungsweg.

Die Freude der Grünen über die Ausschaltung des Strahlungsrisikos durch Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke erscheint sinnentleert, da wir rings um unsere Landesgrenzen von Atomkraftwerken umgeben sind und bekanntlich radioaktive Strahlung nach einem Gau sich nicht an Landesgrenzen hält.

Bei der Kohleverstromung wurde gelegentlich erwähnt, dass die Co2 Belastung durch Co2 Abscheidung und eventuelle Bodenverpressung verringert werden könnte. Wegen der projektierten Restnutzungszeit der Kohleverstromung, aber noch nicht mit errichteten Ersatzkapazitäten abgesicherten  Kohlekraftwerksabschaltung halte ich die Einstellung, dass eine Co2 Abscheidung in Kohlekraftwerken sich nicht mehr lohnt,  aus Klimagesichtpunkten für ziemlich fragwürdig. 

 

Account gelöscht

Mehr Gaskraftwerke soll es geben. Das hört sich nicht besonders ökologisch an. Gas gehört zu den fossilen Energieträgern. Es gibt zwar Stadtwerke die null Prozent Gas verbrauchen, andere aber bis zu 100 Prozent Gas. RWE hatte im Jahr 2022 einen Gasanteil an seinem Energiemix von 32,9 Prozent.

Sollte es zu mehr Gaskraftwerken kommen, müsste auch mehr Gas importiert werden. Das wäre dann in der Regel Flüssiggas (LNG). Eine eher teure Angelegenheit (für die Verbraucher).

Coachcoach

Die Abschaltung ist richtig.

Falsch ist das Fehlen systematischer Umsteuerung.

Es fehlen: 

Ausbau Nah- und Fernwärme

Programm für Großwärmepumpen an Gewässern, besonders an Flüssen und an der Küste - statt Gasheizungsverbot

Solarpflicht für Gewerbe(neu-)bauten

Trassenkosten nicht für Erzeuger, sondern Verbraucher In BW, Bayern und anderen Verweiger:innen

Folgen: Die kWh-kosten sind zu hoch, schlimm für Arme, schlimmer für E-intensive Industrie und Gewerbe.

Die wandern perspektivisch ab, s. BASF. 

Das geht in die falsche Richtung.

Und das Aufhalten des Klimawandels durch AKW ist trügerisch: Es wird massenhaft Atom-Müll geben - und Unfälle.

Verstrahlt oder überschwemmt/ausgetrocknet - das ist eine schlechte Alternative.

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fruchtig intensiv

Das klingt nach einem Plan. Die Punkte sind nachvollziehbar und es klingt alles vernünftig. Danke!

Account gelöscht

Deutschland benötigt Gaswerke nur für die Zeit bis die erneuerbaren Energien fertig ausgebaut sind.

Aber warum setzen andere EU Länder auf Atomkraftwerke  und Deutschland abbaut. Selbst Schweden und Frl. Thunberg, welche ja Vorreiter dieser Energiewende waren?

Verstehe einer das, selbst im ARD Plusminus  kam gestern ein Bericht darüber. 

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fruchtig intensiv

Und den Norwegern hast du vergessen zu sagen, dass sie doch bitte auf Atomkraft setzen sollen. Wie können die bitteschön ohne AKW leben? 

 

FakeNews-Checker

Dann  sollen  sie  doch  bauen,  was  sie  nicht  lassen  können.  Das  Klima  ist  mit  so  einer  Politik  und  Wirtschaft  eh  nicht  mehr  zu  retten.

der.andere

Ideologisch verankerte Parteien wie die Grünen, sind nicht in der Lage realpolitisch zu entscheiden. Um ihren Anhängern das Ende der Kernkraft verkünden zu können, nehmen sie die Energieunsicherheit mit allen ihren Folgen für Industrie und Haushalte in kauf. Die Erneuerbaren sind Zusatzenergien aber keine Haupternergiequellen. Die Politik von Habeck wird vor allem mit hohen Kosten für alle Verbraucher verbunden sein. 

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NieWiederAfd

Ideologisch verankerte Parteien, die fest mit der Atomlobby verbandelt sind, werden nie realpolitisch entscheiden, denn dann müssten sie erkennen, dass Atomkraft die teuerste, gefährlichste und unflexibelste Energieform ist. 

Leider ist ein weltweites Erwachen aus dem brandgefährlichen Alptraum und Irrweg wohl erst nach dem nächsten GAU zu erwarten.

Die Politik der AKW-Befürworter wird vor allem mit hohen Kosten der immer noch nicht gesicherten Endlagerung verbunden sein.

fruchtig intensiv

Die erneuerbaren Energien wären aber Hauptenergiequellen. Wurde nur leider von der Merkel Regierung verhindert.

IlPadrino

Der Ausstieg wurde mit der CDU unter dem Eindruck von Fukushima beschlossen. Die Grünen waren damals Opposition.

kurtimwald

Breite Teile der Bevölkerung und erst Recht der Wirtschaft und Industrie sind ideologisch derart festgefahren, das in deren Augen keine Abkehr von billigster schadensverursachender Energie möglich scheint.

Damit können diese ideologisch Verbkendeten gar nicht anders als rückwärts in das Vergangene zu blicken und merken nicht,

das es gar keine Alternative zur Klimarettung gibt.

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fruchtig intensiv

Das Schlimme daran ist, dass Wind- und Solarenergie die günstigste Energie sind. Aber leider hat unsere Politik durch Merit Order und Co dafür gesorgt, dass diese Gestehungspreise niemals nie an die Kunden weitergegeben werden können.

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Glasbürger

Umweltfreundlicher als mit Wasserstoff kann Energieerzeugung wohl kaum sein.

Daß dies nicht massiv forciert wird und in der Zwischenzeit durch den Weiterbetrieb bestehender AKWs oder gar durch den Neubau moderner Reaktoren, die wie es heißt sogar die alten Brennelemente, die ja in den Lagern gammeln nochmals verwenden können, flankiert wird ist mit Logik und Verstand wohl nicht zu erklären.

gman

"Gas ist jedenfalls besser als Kohle,… "   

Richtig, das hat man schon vor Jahrzehnten so festgestellt und vielfach die braven privaten Haushalte aus Umwelt- und Klimaschutzgründen zur Gasnutzung gezwungen.

 Keine festen- und flüssigen Brennstoffe wurde in Satzungen von Verträge vorgegeben.

 Stadtwerke hatten das Monopol und damit beim Verbraucher konkurrenzlos gut abkassiert. 

Das wirkt sich bis heute aus. Einfach mal gründlich eruieren, was mit dem Gaspreis so alles zweckfremd finanziert wird. 

Gas ist so gut wie feinstaubfrei, wird besteuert und mit Abgaben belegt, dass es nicht auf die berühmte Kuhaut passt.  Nachvollziehbar ist diese Energiepolitik  unter Berücksichtigung aller relevanten Ziele in ihrer Gesamtheit schon lange nicht mehr.

Sisyphos3

was stört an der Forderung ?

Nachts ist es gewöhnlich dunkel (gelegentlich auch sonst)

es kommt vor dass mal kein Wind bläst

also woher den Strom nehmen ?

Klaus Heimann

Frau Andreae hat recht. Wasserstoff-fähige Kraftwerke werden gebraucht, denn sie sind ein systemisch unabdingbarer Teil einer zuverlässigen Stromerzeugung aus 100 % Erneuerbaren Energiequellen. Am besten gebaut am Ort großer unterirdischer Cavernen. Dort wird der Wasserstoff erzeugt, dort wird er gespeichert, dort wird er bei Bedarf wieder in Strom gewandelt und mit der erforderlichen Leistung  (GW) ins Stromnetz geleitet. Je früher mit dem Bau dieser Elektrolyse/Speicheranschluss/H2-Kraftwerk -Einheiten begonnen wird, umso weniger Erdgas muss für diese Pflichtaufgabe noch verbraucht werden. Der Ausgleich wetterbedingt fehlender Wind- und PV-Strommengen wird diese Installationen bei Weitem nicht auslasten. Es lässt sich Geld damit verdienen, durch Weiterverkauf grünen Stroms in andere Märkte.

 

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