Ihre Meinung zu Weniger Azubis beginnen Ausbildung im Handwerk
Die Zahl neuer Azubis wächst nach dem Corona-Einbruch nur sehr langsam. Im Handwerk haben 2022 weniger junge Menschen eine Ausbildung begonnen. Der Fachkräftemangel droht sich weiter zu verschärfen.
Logisch. Wer will denn auch morgens um 7Uhr schon an der Werkbank stehn.
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Also ich stand immer erst ab 8 Uhr an der Werkbank, wo muss man denn um 7 Uhr dort stehen ?
Im Handwerk meist schon
wird wohl stark vom Beruf abhängen
als Bäcker is wohl nix mit 8:00 am Backtisch
Und das ist schon ziemlich spät für einige Ausbildungsberufe…
Vor 06:00 Uhr darf der minderjährige Auszubildende nirgendwo beginnen, ausgebildet zu werden. Bei Bäckern gibt es wohl Ausnahmeregelungen … nehme ich an.
«Einige» durchs Dorf getrieben, aber konkret nicht einen einzigen gekannt. So was wie Bildungsnotstand.
Sie kennen die Zeitansage des Radiosprechers:
"Es ist 14 Uhr.
Guten Tag, liebe Hausfrauen, guten Morgen, liebe Studenten, gute Nacht, liebe Lehrer!"
Entspricht evtl. Ihren Vorstellungen? :-)
In welchem Ausbildungsberuf steht man um 07:00 Uhr an der Werkbank? Im Einzelhandel, in der Geldbank, und beim Friseur nicht. Für manche ist ein Ausbildungsberuf immer nur einer mit schwer heben im ölverschmierten Blaumann früh am Morgen.
7 uhr ist im Handwerk normal, ebenso in der Industrie
Der Einzelhandel hat hier bei uns von 7 - 20 bzw. 21 Uhr geöffnet.
Soll heißen: Auch AzuBis müssen um 06:30 anfangen. OK,Aldi hat keine Werkbänke 😉
"Für manche ist ein Ausbildungsberuf immer nur einer mit schwer heben im ölverschmierten Blaumann früh am Morgen."
Früh am Morgen muss man wohl vor allem da auf der Matte stehen, wo im Schichtbetrieb gearbeitet wird. Kann mich nur zu gut an meine Zeit als Krankenschwester erinnern.
Im Unternehmen der Metallindustrie, in dem ich angestellt bin, gibt es regulär den Zweischichtbetrieb. 08:00 bis 16:00 Uhr / 16.00 bis 24:00 Uhr. IG Metall, 35 Stunden Woche. 5 Tage mal 7 Stunden reale Arbeitszeit. Minderjährige Auszubildende machen nie die Spätschicht.
in meinem Lehrbetrieb begann der Arbeitstag für uns um 7:00
und endete um 16:00
Meine Frühschicht begann um 6:00 Uhr. Gerne am Tag zuvor Spätschicht bis 22 Uhr. Ich weiß heute allerdings nicht mehr, wie ich das überlebt habe.
War im Februar im Krankenhaus. Visite zwischen 7:20 Uhr und 7:25 Uhr. Man konnte die Uhr nach der Truppe stellen. Heute ist auch das für mich "mitten in der Nacht".
Es ist nicht in jedem Fall dieser Vogel der Held, der den frühen Wurm fängt. Sonst wären alle anderen Tiere längst verhungert. Es muss auch die Nachtaktiven geben.
In meinem Fall Frühschicht 6-14 Uhr
Spätschicht 13-21 Uhr
Nacht 21-6.30 Uhr
In der Ausbildung geteilter Dienst 7-12.30 und 16-19.30 Uhr
"In der Ausbildung geteilter Dienst 7-12.30 und 16-19.30 Uhr"
Das kenne ich auch noch. Allerdings gab es noch die 48-Stundenwoche und in dem frommen Verein, in dem ich meine Ausbildung absolviert hatte noch den Spruch: "Überstunden sind Gottesdienst." Was einfach nur hieß: keine Bezahlung.
Eine sehr stereotype Sichtweise.
1. Sind viele junge Leute engagierter und eifriger als es der geistige Horizont mancher Ü60 Mitbürger auf Basis von Stammtischvorurteilen erlaubt sich vorzustellen.
2. Haben viele Ausbildungsberufe nichts bis wenig mit frühem Aufstehen zu tun
3. Könnte auch ein traditioneller Handwerker mal seine traditionellen Arbeitszeiten auf modernere Lebensgewohnheiten umstellen. Evtl. würde man damit ja auch ein wenig attraktiver werden für den Nachwuchs. Aber oh je, das wäre ja Veränderung. Geht also nicht.
"1. Sind viele junge Leute engagierter und eifriger als es der geistige Horizont mancher Ü60 Mitbürger auf Basis von Stammtischvorurteilen erlaubt sich vorzustellen." ...
Eben. Junge Leute, gerade im ländlichen Raum, auch SchülerInnen, müssen sehr früh unterwegs sein, um per ÖPNV ihre Ausbildungsstätte zu erreichen.
Es könnte sehr viel mehr getan werden, um jungen Leute die berufliche Bildung zu erleichtern. Hier (Bremen) z.B. gibt es aufgrund des katastrophalen Bildungsniveaus zwar staatliche organisierte berufsvorbereitende Berufsfachschulen mit hohem Praxisanteil, jedoch kommen die AbsolventInnen selbst damit kaum an die im Handwerk notwendigen Basiskompetenzen heran. Höhere Mathematik ist nicht notwendig, aber die Grundrechenarten sollte man beherrschen, das Schreiben und Lesen auch. Wenn das nicht gelernt wird, ist das ein Versagen der Bildungspolitik, nicht das der Kinder.
"Es könnte sehr viel mehr getan werden, um jungen Leute die berufliche Bildung zu erleichtern. Hier (Bremen) z.B. gibt es aufgrund des katastrophalen Bildungsniveaus..."
Ja, das Bildungsniveau... In meine Augen die Wurzel allen Übels.
Und da stellt sich mir u.a. auch die Frage: Was macht Frau Stark-Watzinger in Taiwan? Ist ihr die Aufgabe, die sie hier als Bildungsministerin hat, nicht groß genug?
Wenn Sie dann einen Handwerker oder den Notdienst brauchen denken Sie nochmal über stereotype Stammtisch Sichtweise. nach.
Einige Handwerksbetriebe führen schon die vier tage woche ein, währen Artzt im Praktikum unbezahlt 24 Std doppelschichten leisten müssen.
Alle die, die gerne einen unbefristeten Job haben möchten und das deutlich über der Mindestlöhnerei. Das bedeutet, das Nettoendgeld muss für eine Person zum Lebensunterhalt reichen, und das Nettoendgeld muss so hoch sein dass eine Wohnung für einen 1Personenhaushalt bezahlt werden kann - ohne Wohngeld - , und es darf nicht zur Aufstockerei kommen, und es muss noch etwas Geld übrig sein für eine Zusatzrentenversicherung für die Rente.
... der auf dem Bau stehen ?
Junge Leute haben längst erkannt, dass z.B. der Job als Gerüstbauer spätestens mit ca. 40Jahren zu Ende sein kann. Das liegt am schweren Schleppen der Materialien. Folge : Wirbelsäulenschaden und das war 's vom Mars
Nicht alle Unternehmen in der Branche haben geeignetes Arbeitsgerät um hier eine Entlastung bei der Belastung der Wirbelsäule für die Betroffenen zu stellen.
Es gibt noch weitere Branchen und Unternehmen im Handwerk da sieht es auch nicht anders aus.
Die jungen Leute tauschen sich über die sozialen Medien aus. Und Unternehmen welche die Beschäftigten arbeitsüberlasten - und auch noch Mindestlöhnerei betreiben - sind draußen. Ganz einfach. Diese Unternehmen bekommen keine Arbeitskräfte.