Anlagenmechaniker für Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik in der Ausbildung.

Ihre Meinung zu Weniger Azubis beginnen Ausbildung im Handwerk

Die Zahl neuer Azubis wächst nach dem Corona-Einbruch nur sehr langsam. Im Handwerk haben 2022 weniger junge Menschen eine Ausbildung begonnen. Der Fachkräftemangel droht sich weiter zu verschärfen.

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112 Kommentare

Kommentare

werner1955

Logisch. Wer will denn auch morgens um 7Uhr schon an der Werkbank stehn. 

 

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prallo

Also ich stand immer erst ab 8 Uhr an der Werkbank, wo muss man denn um 7 Uhr dort stehen ?

 

rolato

Im Handwerk meist schon 

Sisyphos3

wird wohl stark vom Beruf abhängen

als Bäcker is wohl nix mit 8:00 am Backtisch

Möbius

Und das ist schon ziemlich spät für einige Ausbildungsberufe… 

schabernack

Vor 06:00 Uhr darf der minderjährige Auszubildende nirgendwo beginnen, ausgebildet zu werden. Bei Bäckern gibt es wohl Ausnahmeregelungen … nehme ich an.

«Einige» durchs Dorf getrieben, aber konkret nicht einen einzigen gekannt. So was wie Bildungsnotstand.

harry_up

Sie kennen die Zeitansage des Radiosprechers:

"Es ist 14 Uhr.

Guten Tag, liebe Hausfrauen, guten Morgen, liebe Studenten, gute Nacht, liebe Lehrer!"

Entspricht evtl. Ihren Vorstellungen? :-)

schabernack

In welchem Ausbildungsberuf steht man um 07:00 Uhr an der Werkbank? Im Einzelhandel, in der Geldbank, und beim Friseur nicht. Für manche ist ein Ausbildungsberuf immer nur einer mit schwer heben im ölverschmierten Blaumann früh am Morgen.

rolato

7 uhr ist im Handwerk normal, ebenso in der Industrie 

Gerd Hansen

Der Einzelhandel hat hier bei uns von 7 - 20 bzw. 21 Uhr geöffnet.

Soll heißen: Auch AzuBis müssen um 06:30 anfangen. OK,Aldi hat keine Werkbänke 😉

Anna-Elisabeth

"Für manche ist ein Ausbildungsberuf immer nur einer mit schwer heben im ölverschmierten Blaumann früh am Morgen."

Früh am Morgen muss man wohl vor allem da auf der Matte stehen, wo im Schichtbetrieb gearbeitet wird. Kann mich nur zu gut an meine Zeit als Krankenschwester erinnern.

schabernack

Im Unternehmen der Metallindustrie, in dem ich angestellt bin, gibt es regulär den Zweischichtbetrieb. 08:00 bis 16:00 Uhr / 16.00 bis 24:00 Uhr. IG Metall, 35 Stunden Woche. 5 Tage mal 7 Stunden reale Arbeitszeit. Minderjährige Auszubildende machen nie die Spätschicht.

Sisyphos3

in meinem Lehrbetrieb begann der Arbeitstag für uns um 7:00

und endete um 16:00

Anna-Elisabeth

Meine Frühschicht begann um 6:00 Uhr. Gerne am Tag zuvor Spätschicht bis 22 Uhr. Ich weiß heute allerdings nicht mehr, wie ich das überlebt habe. 

War im Februar im Krankenhaus. Visite zwischen 7:20 Uhr und 7:25 Uhr. Man konnte die Uhr nach der Truppe stellen. Heute ist auch das für mich "mitten in der Nacht".

schabernack

Es ist nicht in jedem Fall dieser Vogel der Held, der den frühen Wurm fängt. Sonst wären alle anderen Tiere längst verhungert. Es muss auch die Nachtaktiven geben.

91541matthias

In meinem Fall Frühschicht 6-14 Uhr

Spätschicht 13-21 Uhr

Nacht 21-6.30 Uhr

In der Ausbildung geteilter Dienst 7-12.30 und 16-19.30 Uhr

Anna-Elisabeth

"In der Ausbildung geteilter Dienst 7-12.30 und 16-19.30 Uhr"

Das kenne ich auch noch. Allerdings gab es noch die 48-Stundenwoche und in dem frommen Verein, in dem ich meine Ausbildung absolviert hatte noch den Spruch: "Überstunden sind Gottesdienst." Was einfach nur hieß: keine Bezahlung. 

Humanokrat

Eine sehr stereotype Sichtweise. 

1. Sind viele junge Leute engagierter und eifriger als es der geistige Horizont mancher Ü60 Mitbürger auf Basis von Stammtischvorurteilen erlaubt sich vorzustellen.

2. Haben viele Ausbildungsberufe nichts bis wenig mit frühem Aufstehen zu tun

3. Könnte auch ein traditioneller Handwerker mal seine traditionellen Arbeitszeiten auf modernere Lebensgewohnheiten umstellen. Evtl. würde man damit ja auch ein wenig attraktiver werden für den Nachwuchs. Aber oh je, das wäre ja Veränderung. Geht also nicht. 

draufguckerin

"1. Sind viele junge Leute engagierter und eifriger als es der geistige Horizont mancher Ü60 Mitbürger auf Basis von Stammtischvorurteilen erlaubt sich vorzustellen." ...

Eben. Junge Leute, gerade im ländlichen Raum, auch SchülerInnen, müssen sehr früh unterwegs sein, um per ÖPNV ihre Ausbildungsstätte zu erreichen.

Es könnte sehr viel mehr getan werden, um jungen Leute die berufliche Bildung zu erleichtern. Hier (Bremen) z.B. gibt es aufgrund des katastrophalen Bildungsniveaus zwar staatliche organisierte berufsvorbereitende Berufsfachschulen mit hohem Praxisanteil, jedoch kommen die AbsolventInnen selbst damit kaum an die im Handwerk notwendigen Basiskompetenzen heran. Höhere Mathematik ist nicht notwendig, aber die Grundrechenarten sollte man beherrschen, das Schreiben und Lesen auch. Wenn das nicht gelernt wird, ist das ein Versagen der Bildungspolitik, nicht das der Kinder.

Anna-Elisabeth

"Es könnte sehr viel mehr getan werden, um jungen Leute die berufliche Bildung zu erleichtern. Hier (Bremen) z.B. gibt es aufgrund des katastrophalen Bildungsniveaus..."

Ja, das Bildungsniveau... In meine Augen die Wurzel allen Übels. 

Und da stellt sich mir u.a. auch die Frage: Was macht Frau Stark-Watzinger in Taiwan? Ist ihr die Aufgabe, die sie hier als Bildungsministerin hat, nicht groß genug?

werner1955

Wenn Sie dann einen Handwerker oder den Notdienst brauchen denken Sie nochmal  über stereotype Stammtisch Sichtweise. nach.

Einige Handwerksbetriebe führen schon die vier tage woche ein, währen Artzt im Praktikum unbezahlt 24 Std doppelschichten leisten müssen.

CoronaWegMachen

Alle die, die gerne einen unbefristeten Job haben möchten und das deutlich über der Mindestlöhnerei. Das bedeutet, das Nettoendgeld muss für eine Person zum Lebensunterhalt reichen, und das Nettoendgeld muss so hoch sein dass eine Wohnung für einen 1Personenhaushalt bezahlt werden kann - ohne Wohngeld - , und es darf nicht zur Aufstockerei kommen, und es muss noch etwas Geld übrig sein für eine Zusatzrentenversicherung für die Rente.

CoronaWegMachen

... der auf dem Bau stehen ?

Junge Leute haben längst erkannt, dass z.B. der Job als Gerüstbauer spätestens mit ca. 40Jahren zu Ende sein kann. Das liegt am schweren Schleppen der Materialien. Folge : Wirbelsäulenschaden und das war 's vom Mars

Nicht alle Unternehmen in der Branche haben geeignetes Arbeitsgerät um hier eine Entlastung bei der Belastung der Wirbelsäule für die Betroffenen zu stellen.

Es gibt noch weitere Branchen und Unternehmen im Handwerk da sieht es auch nicht anders aus.

Die jungen Leute tauschen sich über die sozialen Medien aus. Und Unternehmen welche die Beschäftigten arbeitsüberlasten - und auch noch Mindestlöhnerei betreiben - sind draußen. Ganz einfach. Diese Unternehmen bekommen keine Arbeitskräfte.

Nachfragerin

"Aber auch die akademischen Bildungsangebote wie ein duales Studium oder eine Ausbildung an Fachhochschulen und Universitäten erscheinen vielen jungen Menschen attraktiver."

Das liegt daran, dass dank stetig sinkender Ansprüche zu viele Schüler zum Abitur zugelassen werden und dieses auch bestehen.

Vor 25 Jahren lag die Abi-Quote bei etwa 25 %. Heute sind es ca. 40 %. 

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werner1955

40%?

Haben wir deshalb jetzt den Fachkräftmangel?

Nachfragerin

Wenn man immer mehr jungen Menschen die Möglichkeit eines Studiums eröffnet, dann wird es mehr Studenten und weniger Azubis geben.

Das ist aber nur eine von vielen Ursachen des Fachkräftemangels.

0803

Die Zusammenhänge sind sicherlich komplexer. Nehmen Sie das Mittelalter, damals hat kaum einer studiert, trotzdem gabs die vielen Fachkräfte, die wir heute haben, nicht.  

Sisyphos3

nur weil man beim Schmidt arbeitet heißt es noch lange nicht man beherrscht die Arbeit

vielleicht hat der nur die Kohle gebracht den Blasebalg betätigt oder die Werkstatt geputzt

Carlos12

Diese Entwicklung ist so gewollt. In Industriestaaten ist üblich, dass prinzipiell alle Schüler eine Ausbildung machen, die sie zur Hochschulreife befähigt. Natürlich erreichen nicht alle Kinder dieses Niveau. Kurz gesagt, das Abitur oder ein Äquivalent ist der Normalfall. In den deutschsprachigen Ländern gibt es dagegen die Sonderlösung, dass man Schüler schon nach der Grundschule selektiert. 

Letztlich muss hier das Handwerk mit Hochschulen in Konkurrenz treten und attraktivere Konditionen bieten.

werner1955

Dann  sollte wir nicht viel ändern. Aktuell können sich  vielen Handweks Betrieben  Ihre Kunden und Preise frei aussuchen. 

Nachfragerin

Da die Menschen nicht schlauer werden, ist eine Erhöhung der Abiturquote nur mit einer Absenkung der Anforderungen realisierbar. Für die meisten Berufe braucht es aber gar keine allgemeine Hochschulreife. Im Gegenteil: Wer sich mit Sport und Philosophie gerade so durchs Abitur gerettet hat, der wird kein Studium bewältigen können.

Jedes dritte Studium wird ohne Abschluss abgebrochen. Das heißt, dass ein Drittel aller Abiturienten wertvolle Lebenszeit verschwendet hat, um letztendlich in eine Sackgasse zu gelangen. 

So etwas ließe sich vermeiden, wenn der Schulalltag viel enger mit der realen Berufswelt verknüpft und die Anforderungen an die Oberstufe deutlich erhöht würden. Zum Abitur sollten nur Schüler zugelassen werden, denen auch ein echter Studienabschluss zuzutrauen ist. (Den Bachelorabschluss halte ich für ein wertloses Zwischenzeugnis.)

Carlos12

Ist Bildung, die nicht direkt einer Berufsausführung dient, eine Verschwendung von Lebenszeit? Ich sehe es nicht so.

Das bekannte Problem beim dreigliedrigen Schulsystem in Deutschland ist, die im OECD-Vergleich stärkste Abhängigkeit des Bildungsergebnis von der sozialen Herkunft. Das Arbeiter- und Migrantenkind geht auf die Haupt- oder Real-Schule, das Akademiker- und Beamtenkind geht aufs Gymnasium, auch wenn es heute weniger stark ausgeprägt ist.

Und falls jetzt jemand mit Mär der Befähigung kommt. Es gibt keine privaten Haupt- und Realschulen. Wenn ich genug Geld in die Hand nehme, dann klappt das mit Hochschulreife auf einmal.

Anna-Elisabeth

"Und falls jetzt jemand mit Mär der Befähigung kommt...." 

Es ist eine Mär, zu glauben, wir hätten alle dieselben Fähigkeiten. Wenn Sie gerne singen, heißt das noch lange nicht, dass Sie dies auch können. Sie selbst mögen sich für einen großartigen Sänger halten, Ihre Zuhörer würden sagen: "Nimm den Fuß von der Katze."

Nein, wir sind nicht alle hochbegabt.

Hansi2012

Da ist etwas Wahres dran. Aber ist doch politisch so gewollt. "Wir tun was für Bildung!"

Allein schon aufgrund von Corona wurden die Leistungsvorgaben weiter gesenkt. Noch nie gab es soviele 1er-Abis wie aktuell. 

Richtig ist, dass in Bildung investiert wird. Doch  richtig ist auch, dass die beruflichen Ansprüche gestiegen sind. Also sollten auch die Leistungsanforderungen in den Schulen steigen.

 

werner1955

Leistungsanforderungen sinken ja gerade in vielen Bildungssystem. 

Leider zählt persönliche Leistung und wirtschaftlicher Erfolg nicht mehr viel. Wer heute sich dadurch ein klein wenig Wohlstand erarbeitet hat mussich jetzt viele Sorgen machen.

Humanokrat

Abitur = studieren, keine Abitur = Ausbildung

Wenn es ein Problem gibt, dann diese Stereotypien. Dabei werden viele Handwerksberufe bald Abitur und noch mehr benötigen, um den Job noch hinzukriegen: Heizungsbau, Elektrik/Elektronik, Dachdecker (PV!), KFZ ...... 

Es liegt am Handwerk sich attraktiv zu machen:

4 Tage Woche - warum nicht? 

Solide Qualifizierungsangebote - dürftig. 

Ordentliche Vergütung während der Lehre - meist Fehlanzeige. Sind ja keine 'Herrenjahre'

Und genau an diesen altgebackenen Bildern scheitert das Handwerk. Was soll daran für junge leute, die ihre Zukunft gestalten wollen bitte attraktiv sein? 

Also:  Macht euch attraktiv !! (statt herumzujammern)

Nennt sich übrigens Marktwirtschaft. Und wer sie befürwortet, sollte sie ernst nehmen, auch beim Arbeitsmarkt, statt sich zu beschweren, dass das gemeine Volk nicht wie Schafe den verstaubten Bildern von vor x00 Jahren hinterhertrabt. 

werner1955

Ordentliche Vergütung?

Alos wir sind und waren alle Handwerker. Haben eigen Wohnraum und einenkleinen Wohlstand uns müssen jetzt massiv mit hohen kosten und Inflation zurecht kommen.

Nachfragerin

"Dabei werden viele Handwerksberufe bald Abitur und noch mehr benötigen, um den Job noch hinzukriegen: Heizungsbau, Elektrik/Elektronik, Dachdecker (PV!), KFZ ......"

Die für solche Berufe nötigen Kenntnisse werden weder im Abitur, noch im Studium vermittelt.

Den "Abiturzwang" gibt es nur, weil der Ausbilder dann nicht beim kleinen 1x1 anfangen muss.

Humanokrat

Es geht nicht um konkrte Kenntnisse, sondern um Grundlagen:

- Programmieren, Software- , IT- und Netzwerktechnik

- Mathe, Ingenieursfähigkeiten.

Ein Problem im Handwerk ist, dass in vielen Betrieben der Meister das selber gar nicht kann und überfordert ist. Er meint aber, Chef zu sein und der Lehrling ist der Zuarbeiter. Kann nicht funktionieren. 

Er sollte begreifen, dass der Lehrling seine Chance auf eine Zukunft ist. Und der wird viel mehr können müssen, als man selber kann und er wird immer weiter selber lernen müssen. Da sind Abitursanforderungen vom Bildungsnivreau her. 

So manch ein Betriebsinhaber wird da von seinem hohen Ross herunterkommen müssen um sich attraktiv zu machen. Und wenn er Maurer ist und nur Maurer sein will (warum eigentlich?) wieso wundert der sich dann, wenn keiner bei ihm arbeiten will? Er könnte so viel mehr machen, es ist Markt da und Geld im Markt auch.

Sorry, diese Probleme sind hausgemacht. 

Anna-Elisabeth

"Ein Problem im Handwerk ist, dass in vielen Betrieben der Meister das selber gar nicht kann und überfordert ist. Er meint aber, Chef zu sein und der Lehrling ist der Zuarbeiter."

Platte Vorurteile und unzulässige Verallgemeinerung. Davon abgesehen: Der Meister ist der Chef. Wer denn sonst? Der Lehrling?

Ich erinnere mich an einen Tischler, der sich über seinen Lehrling geärget hatte. Dieser sollte vor Feierabend die Werkstatt ausfegen, war aber der Ansicht, dass das nicht zu seinen Aufgaben gehören könne, schließlich habe er Abitur. In jedem Beruf gibt es Aufgaben zu erledigen, die nichts mit dem ursprünglichen Bildungsniveau zutun haben. Auch heute gilt noch der Spruch: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Das soll nicht heißen, dass es in manchen Ausbildungsstätten so zugeht, wie Sie das hier für allgemein üblich halten.

Nachfragerin

"Es geht nicht um konkrete Kenntnisse, sondern um Grundlagen:

- Programmieren, Software- , IT- und Netzwerktechnik

- Mathe, Ingenieursfähigkeiten."

Mit Ausnahme der Mathematik sind die von Ihnen aufgezählten Grundlagen kein Abiturstoff. Und die abiturrelevante Themen der Mathematik sind fast alle Berufe irrelevant.

Deshalb wiederhole ich mich erneut: Das Abitur ist keine sinnvolle Grundlage für eine Berufsausbildung. Es wäre zielführender, direkt nach der 10. Klasse mit der Berufsausbildung zu beginnen.

91541matthias

 4-Tage-Woche hat mein Junior (Meister für Kälteanlagenbau) seit Jahren

AfD mit glied

Vor 25 Jahren lag die Abi-Quote bei etwa 25 %. Heute sind es ca. 40 %. 

Die Gymnasien haben durch ein Downgrade ihren Marktanteil geschickt ausgebaut.

Alter Brummbär

Warum gibt es dann einen Mangel, in Berufen, die ein Studium vorraussetzen?

Anna-Elisabeth

"Warum gibt es dann einen Mangel, in Berufen, die ein Studium vorraussetzen?"

Vielleicht, weil viele ihr Studium abbrechen, weil ihnen die nötigen Voraussetzungen dafür schon in der Schule nicht mitgegeben wurden? Wenn ein Mathematik-Professor über seine Studenten klagt: "Die beherrschen nicht einmal die Bruchrechnung", sagt das schon sehr viel über unser Bildungssystem und zeigt, wie sehr die Userin "Nachfragerin" recht hat.  

Sisyphos3

1960 lag die Abiturientenquote bei 6 %

aktuell bei 51 %

Glasbürger

Das ist ja auch kein Wunder, wurden doch bis vor kurzem nur  Uni- , mindestens jedoch Hochschulabsolventen als würdige Bewerber für eine Arbeitsstelle erachtet. Das gibt sich ja zum Glück langsam wieder. Doch wird es noch eine Weile dauern, die Lücke, die das riß zu schließen.

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V8forever

Woher haben sie das denn? Hochschulabschluss für Maurer oder Schlosser etc. Das ist meiner Meinung nach Unsinn.

Glasbürger

Leider nicht. Vor nicht allzu langer Zeit musste man z.B. in meinem Beruf noch mindestens einen Ing. haben. Nunmehr genügt eine technische Ausbildung.

nie wieder spd

Man könnte auch die Schulzeit um 3 Jahre verlängern und allen Schüler eine handwerkliche Ausbildung angedeihen lassen. Dann hätten auch alle Abiturienten die Möglichkeit dazu und eine Alternative zu einem Studium, mit der man in ein paar Jahren vielleicht zu den Besserverdienenden gehört.

schabernack

Man könnte auch die Schulzeit um 3 Jahre verlängern und allen Schüler eine handwerkliche Ausbildung angedeihen lassen.

Schulisches Zwangshandwerk, die ultimative Bildungsidee. Maurer und Bäcker … bewerbt euch als Lehrer. Der Mathelehrer kann nicht mauern, und die Deutschlehrerin kann nicht backen.

Übermorgen ist Gejammer über zu viele Backlehrer, aber zu wenige Bäcker.

werner1955

Bitte nicht ganz so schnell diesen riß schließen.

In unseren Familien sind alle Im Handwerk tätig. Haben jeder schon Haus und ETW. und verdienen prima. Einer hat auch mit dem niedergangNiedergang der AKWs als langjähriger  versntwortungsvoller Elektriker jetzt einen tollen Vorruhestand finanziert bekommen. Win Win für alle .

Möbius

Das könnte etwas mit den Arbeitsbedingungen im Handwerk und mit dem gesellschaftlichen Ansehen von Handwerkern zu tun haben. 

 

Außerdem nimmt seit Jahrzehnten die manuelle Geschicklichkeit von Generation zu Generation ab. 

 

International gesehen findet ein Angleichungsprozess statt, schließlich hat die OECD immer wieder moniert, dass in Deutschland zu wenige eines Jahrgangs studieren. 

 

Für die Baubranche, die es gewohnt ist Subunternehmen zu beschäftigen oder Werkverträge abzuschließen steht nun ein Strukturwandel an: jetzt müssen auch bald deutsche Firmen Handwerker jedes Gewerkes selbst ausbilden und beschäftigen, so wie das in den meisten anderen Ländern auch üblich ist. 

harry_up

"Die Bürokratie erwürgt uns inzwischen!"

Dieser Klageruf des DIHK Präsidenten Adrian zeigt einmal mehr, wie sich die EU selber Hürden aufbaut und damit die Fachkräftezuwanderung behindert.

Und wenn diese Fachkraft dann nach einer halbjährigen Wartezeit für einen Termin im  deutschen Konsulat seines Heimatlandes hier aktiv werden könnte, sind dann hier noch behördliche Anforderungen auf Papier zu erfüllen, die zu weiteren Verzögerungen führen. 

Das kann doch nur zu Frust bei den Beteiligten führen.

Aber Abhilfe zu schaffen scheint weder in Brüssel, noch in Deutschland als geboten, geschweige dringend erforderlich gesehen zu werden.

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CoronaWegMachen

Ab wann  können von zig Millionen Menschen ohne Arbeit  im Betrieb eine neue zweite / oder gar dritte Ausbildung beginnen, und diese Menschen dann in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zu übernehmen, und das mit einem Lohn deutlich über der Mindestlöhnerei ?

Derzeit geht hier die Quote der Ü26ziger und mehr und noch viel mehr gg 0 .

Wie kann das sein ?

Nettie

"Weniger Azubis beginnen Ausbildung im Handwerk"

Dabei könnten sie sich nicht nur der jederzeitigen praktischen (und jederzeit ausbaubaren) 'Verwertbarkeit' ihrer dabei jeden Tag neu dazugewonnen Fähigkeiten, sondern auch der auch der Nachfrage danach sicher sein. Und breiter Anerkennung ihrer Leistung (wenn sie an sich selbst den Anspruch haben, die zu bringen).

Kurz: Man weiß nach getaner Arbeit, was man den ganzen Tag gemacht hat. Weil man es sieht und erlebt.

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frosthorn

Ich habe in meinem Leben als Ingenieur keinen Schraubendreher und keinen Lötkolben angefasst. Und glauben Sie mir, ich wusste trotzdem jeden Abend, was ich den ganzen Tag gemacht habe. Weil ich es gesehen und erlebt hatte.

Ihr Bild erinnert an die Zeiten, da man den "Weißkitteln" nachsagte, nichts zu arbeiten.

werner1955

Das war aber bei uns im Betrieb auch so. 

Und bei vielen hatten wir auch alle Grund dazu. 

Einige von den Weißkitteln wollte das runde Rad noch runder machen.

schabernack

Einige von den Weißkitteln wollte das runde Rad noch runder machen.

Je runder das Rad, desto weniger rappelt das Lenkrad in Ihrem ungesunden Diesel. Runde Räder macht aber nicht der Weißkittel, sondern der Schwarzkittel, der schon mitten in der Nacht zur Ausbildung an die Werkbank muss.

Nettie

Wie kommen Sie eigentlich darauf, dass ich mit meinen Kommentaren irgendwem irgendetwas unterstellen wollte?

weingasi1

Hatten Sie nicht gestern noch an gleicher Stelle behauptet, umfassende Kenntnsse in der Psychologie zu besitzen ? Oder haben sie das nur gesehen bzw. bei anderen erlebt ?

schabernack

Kurz: Man weiß nach getaner Arbeit, was man den ganzen Tag gemacht hat. Weil man es sieht und erlebt.

Auch in nicht-handwerklichen Berufen sieht und erlebt man, was man tagsüber getan hat. Kann man zwar nicht immer anfassen, aber der Heizungsbauer nimmt seine gebauten Heizungen nach Feierabend auch nicht mit nachhause.

Nicht jeder wird Tischler, Holzschnitzer, Steinmetz, Bildhauer, Maler, oder Bäcker. Und denen wird das handgewerkte Brötchen dann weggefressen, und man sieht es nicht mehr.

Alle nur Handwerker ist genau so sinnlos wie alle nur Lehrer.

Nettie

"Alle nur Handwerker ist genau so sinnlos wie alle nur Lehrer."

Hierzu gilt meine Antwort auf den Kommentar von @frosthorn, 13:27 sinngemäß auch für Sie.

schabernack

Hierzu gilt meine Antwort auf den Kommentar von @frosthorn, 13:27 sinngemäß auch für Sie.

Konnte ich mir schon denken, ist aber genau so sinnlos, weil es gar nicht um Unterstellungen geht.

Nettie

Hörte sich für mich aber schon schwer danach an, als wollten Sie und frosthorn mir unterstellen, dass ich unterstellen würde dass einige Berufe für das Funktionieren des Gemeinwesens wichtiger seien als andere.

schabernack

Was Handwerkliches selbst gemacht in Händen zu halten, und sich danach am Gebrauch zu erfreuen, ist schön. Beginnt schon mit «Gebasteltem» mit kleineren Kindern. Ich habe meine Nichten, schon als sie klein waren, mit Holz schnitzen lassen. Wir haben noch was, was die beiden schnitzten in Gebrauch.

Auch nicht-handwerklich arbeiten bspw. in allen sozialen Berufen gibt was zurück, wenn man sieht, wie man anderen half. Photograph zählt auch zu den Handwerksberufen. Meine beruflichen Photos sind langweilig. Technikkram. Schaue ich mir beruflich an … and that's it. Ist auch nur ein Teil meiner Berufstätigkeit. Schön sind die anderen, die nicht-beruflichen Photos.

Viele Handwerker machen selten was für sich selbst. Und andere Menschen haben vier linke Hände und Füße. Die als Handwerker bedeutet Gefahr für alle im Umfeld vom Handwerkertollpatsch.

CoronaWegMachen

Schöne neue Arbeitswelt ...

Und kann das Leben der Betroffenen auch vom Nettolohn beglichen werden, ohne das Wohngeld zu beantragen ist, und ohne das die Betroffenen zum Amt zum Lohnaufstocken müssen, und reicht der Nettolohn auch noch dazu um eine Zusatzversicherung für die Rente zu bezahlen ?

werner1955

Bürokratie erwürgt uns inzwischen!?

Also eine gute anständige und fachliche Ausbildung dauert hier über 3 einhalb Jahre. Da können wi nivht einfach "Zettel" aus einem andern Land ungeprüft einsetzten.

 

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schabernack

Also eine gute anständige und fachliche Ausbildung dauert hier über 3 einhalb Jahre. Da können wi nivht einfach "Zettel" aus einem andern Land ungeprüft einsetzten.

Eine Ausbildung beginnt für alle immer bei Fachkenntnisstand gering. Komplett einerlei, welchen «Zettel» der oder die Auszubildende an Tag 1 der Ausbildung mitbringt. Sie scheinen nicht so recht zu verstehen, was das ist … eine Berufsausbildung.

harry_up

Dann lesen Sie doch den Artikel nochmal, da geht es um noch ganz andere Hürden

Aber wenn ein zugereister, ausgebildeter (!) Mensch hier nach Aussage seines Chefs gute und von mir aus auch anständige Arbeit verrichtet, ist das mit dem "Zettel", wie  Sie das schreiben, erstens nicht richtig, und zweitens ausgesprochen ärgerlich.

werner1955

Aber ohne Führerschein darf doch auch Vettel oder Schumi nicht mit dem PKW fahren? Verstehen Sie jetzt das Problem?

schabernack

Aber ohne Führerschein darf doch auch Vettel oder Schumi nicht mit dem PKW fahren? Verstehen Sie jetzt das Problem?

Es ist selbstredend der fehlende ÖPNV, der die Jugendlichen hindert, eine Lehre zu beginnen. Sie wohnen in Düsseldorf, und dort spielt der fehlende Vettelschein Klasse Schumi gar keine Rolle, um dennoch zum Ausbildungsbetrieb zu kommen.

Es wird Sie überraschen, aber nicht alle Lehrlinge machen eine Ausbildung zum Kraftfahrer.

Nettie

Wieso nicht? Gerade in den 'praktischen' Berufen hat jeder schnell Gelegenheit, zu zeigen was er kann. Und wird diese Chance in aller Regel auch nutzen.

nie wieder spd

Wie gedenkt denn der Zentralverband des deutschen Handwerks dem Problem abzuhelfen? Gibt es schon Anstrengungen um Arbeitsbedingungen und Bezahlung zu steigern, die Arbeitszeiten zu verkürzen? Unternehmer heißen Unternehmer, weil sie etwas unternehmen. Was unternehmen die Handwerkersunternehmen um Auszubildende zu gewinnen? Schließlich geht es um Angebot und Nachfrage. Zumindest Unternehmer sollten sich damit bestens auskennen.

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draufguckerin

Unternehmer kennen sich damit aus. Es fehlt an der Vermittlung der Basiskompetenzen in der Schule. 9 und 10 Jahre Schule bringen die jungen Leute hinter sich, teils gezwungenermaßen. Es ist eine Schande, dass Ihnen, nachdem sie ihre Zeit abgesessen haben, immer noch die Basiskompetenzen zur Ergreifung eines handwerklichen Berufes fehlen. Wenn die Bildungspolitik nicht nur zum unreflektierten Bedienen digitaler Endgeräte oder Maschinen erziehen will, dann geht es nicht ohne das Lesen, Schreiben und Rechnen. 

In den langen Jahren, die Kinder und Jugendliche in der Schule absitzen müssen, baut sich bei einigen ein ungeheurer Frust auf, eine Wut und Abneigung gegen alles, was mit Lernen zu tun hat. Viel besser wäre es, wenn die Theorie, die Basiskompetenzen, frühzeitig mit deren praktischer Anwendung verknüpft würden. Technisches Werken, Übungsfirmen, angewandte Naturwissenschaften ... Kinder sind wissbegierig und vielseitig interessiert.